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EICHINGER DIETER (AT)
CN207523508U | 2018-06-22 | |||
EP2487283A1 | 2012-08-15 | |||
EP1127969A1 | 2001-08-29 |
Ansprüche: 1. Gewebe aus miteinander verwobenen Zwirnen, wobei jeweils zwei Game miteinander zu einem Zwirn verzwimt sind und wobei zumindest eines der Game Polyester- Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern der Gattungen Lyocell, Viskose und/oder Modal enthält, wobei der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe von 10 Gew.% bis zu 90 Gew.% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe bzw. jene der darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern enthalten, sowie die daraus hergestellten Zwirne die folgenden Beziehungen erfüllen: 3004*Schussdichtc - 833018 > 100.000, bevorzugt > 140.000, besonders bevorzugt > 170.000, insbesondere bevorzugt > 195.000 b) -1 l5*SchnittlängepET + 171 *Za - 129*Ga - 29* Flächengewicht + 37*Kettdichte + 19*Schussdichtc - Gamtiter - 6155 > 1500, bevorzugt > 1800, besonders bevorzugt > 1900, wobei gilt: Faserartceii: Faserart der cellulosischen Stapelfaser, wobei gilt: Lyocell=l; Viskose sowie Modal=2, für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal ergibt sich ein Wert zwischen 1 und 2 je nach Gewichtsanteil der Lyocell- und Viskose- bzw. Modalfasem Titerc i Einzelfasertiter der enthaltenen Cellulosestapelfasem in [dtex], für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal je nach Gewichtsanteil Schnittlängeceii Schnittlänge der enthaltenen Cellulosestapelfasem in [mm], für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal je nach Gewichtsanteil SchnittlängepET Schnittlänge der enthaltenen Polyesterstapelfasem in [mm] Za Drehungsbeiwert des Zwirns Ga Drehungsbeiwert des Gams Flächengewicht Llächengewicht des Gewebes in [g/m2] Kettdichte Kettdichte des Gewebes in [Ld/l0cm] Schussdichte Schussdichte des Gewebes in [Fd/lOcm] Gamtiter Titer der Game in [dtex] 2. Gewebe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Titerceii > 0,9 dtex, bevorzugt > 1 ,25 dtex ist. 3. Gewebe gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Schnittlängeceii > 34 mm, bevorzugt > 38 mm ist. 4. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Za 140 - 165 beträgt. 5. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ga 90 - 135, bevorzugt 110 - 135 beträgt. 6. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht 180 - 500 [g/m2] beträgt. 7. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe 20 Gew.% oder mehr, bevorzugt 30 Gew.% oder mehr beträgt. 8. Gewebe gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe bis 70 Gew,%, bevorzugt bis zu 60 Gew.%, besonders bevorzugt bis zu 50 Gew.% beträgt. 9. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an cellulosischen Stapelfasern in jenen Garnen, in welchen cellulosische Stapelfasern enthalten sind, 10 Gew.% bis zu 90 Gew.%, bevorzugt 20 Gew.% bis zu 70 Gew.%, insbesondere 30 Gew.% bis zu 60 Gew.% beträgt. 10. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die cellulosischen Stapelfasern spinngefärbt sind. 11. Gewebe gemäß einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Zwirne ein Polyesterfilamentgam enthält oder aus Polyesterfilamentgamen besteht. 12. Gewebe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe außer Polyesterstapelfasem, Lyocellstapelfasem, Viskosestapelfasem und/oder Modalstapelfasem sowie ggf. Polyesterfilamentgamen keine weiteren textilen Fasermaterialien enthält. 13. Verwendung eines Gewebes gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in Automobil- Anwendungen, insbesondere als Stoffbezug in Automobilsitzen. 14. Verfahren zur Feststellung der Eignung eines Gewebes aus miteinander verwobenen Zwirnen, wobei jeweils zwei Game miteinander zu einem Zwirn verzwimt sind und wobei zumindest eines der Game Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern der Gattungen Lyocell, Viskose und/oder Modal enthält, wobei der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe von 10 Gew.% bis zu 90 Gew.% beträgt, für die Anwendung in Automobilen, insbesondere in Automobilsitzen, dadurch gekennzeichnet, dass für das Gewebe bzw. jene der darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern enthalten, sowie die daraus hergestellten Zwirne die sich aus den beiden Expressionen 3004*Schussdichte - 833018 und b‘) -1 15*Schnittlängcpi:T + 171 *Za - 129*Ga - 29*Flächcngcwicht + 37*Kettdichte + 19*Schussdichtc - Gamtiter - 6155 ergebenden Werte ermittelt werden und überprüft wird, ob der sich aus der Expression a‘ ergebende Wert > 100.000, bevorzugt > 140.000, besonders bevorzugt > 170.000, insbesondere bevorzugt > 195.000 ist und der sich aus der Expression b‘ ergebende Wert > 1500, bevorzugt > 1800, besonders bevorzugt > 1900 ist. 15. Verfahren zur Herstellung eines für die Anwendung in Automobilen, insbesondere in Automobilsitzen, bestimmten Gewebes aus miteinander verwobenen Zwirnen, wobei jeweils zwei Game miteinander zu einem Zwirn verzwimt sind und wobei zumindest eines der Game Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern der Gattungen Lyocell, Viskose und/oder Modal enthält, wobei der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe von 10 Gew.% bis zu 90 Gew.% beträgt, umfassend - den Schritt des Einsetzens von bestehenden oder geplanten Parameter des Gewebes bzw. der darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern enthalten, sowie der daraus hergestellten Zwirne in die Expressionen 3004*Schussdichte - 833018 und b‘) -1 l5*SchnittlängepET + 171 *Za - 129*Ga - 29*Flächengewicht + 37*Kettdichte + 19*Schussdichtc - Gamtiter - 6155, - gegebenenfalls Anpassen der bestehenden Parameter bzw. Vervollständigen der Parameter, sodass der sich aus der Expression a‘ ergebende Wert > 100.000, bevorzugt > 140.000, besonders bevorzugt > 170.000, insbesondere bevorzugt > 195.000 ist und der sich aus der Expression b‘ ergebende Wert > 1500, bevorzugt > 1800, besonders bevorzugt > 1900 ist. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebe aus miteinander verwobenen Zwirnen, welches sich zur Verwendung in Automobil- Anwendungen, insbesondere als Stoffbezug in Automobilsitzen eignet.
Die Erfindung betrifft Gewebe für die Verwendung in Automobilsitzen (insbesondere für die Flächen, die in Kontakt mit den Fahrzeuginsassen kommen) sowie Automobilsitze, die die erfindungsgemäßen Gewebe enthalten. Derartige Gewebe unterliegen während des meist langjährigen Gebrauchs starker mechanischer Beanspruchung, dürfen aber möglichst wenig Verschleiß zeigen. Verschleiß wird insbesondere durch Scheuem und Pilling hervorgerufen.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen an einen guten Sitzkomfort immer mehr an. Der Sitzkomfort kann spürbar erhöht werden durch die Verwendung von Fasern mit gutem Feuchtigkeitsaufnahmevermögen. Dafür kämen vor allem cellulosische Fasern und Wolle in Frage, aber diese haben üblicherweise eine im Vergleich zu Synthesefasern deutlich reduzierte Scheuerfestigkeit und erhöhtes Pilling.
Autositzstoffe bestehen derzeit vorwiegend aus Synthesefasern und dabei hauptsächlich aus 100% Polyesterfasern (Gamfärbung / spinngefärbt) oder einer Mischung mit Wolle. In Geweben aus 100% Polyester wird überwiegend kostengünstiges Filamentgam verwendet, wobei in Mischung mit Wolle ein hochpreisiges Kammgarn zum Einsatz kommt. Nur so können die hohen Anforderungen der Automobilindustrie erfüllt werden. Hohe
Anforderungen, welche insbesondere von deutschen OEMs an Autositzstoffe gestellt werden, umfassen eine hohe Abriebfestigkeit, kein Auftreten von Pilling und Reibechtheit, insbesondere Naßreibechtheit. Seit dem Abgasskandal und der steigenden Produktion von Elektroautos wird das Argument der Nachhaltigkeit für die Automobilindustrie immer wichtiger. Gemäß dem Stand der Technik wird infolgedessen recyceltes Polyester mit oder ohne Wolle für die Produktion von Autositzstoffen verwendet. Der Einsatz von Baumwolle als ökologisch nachhaltigere Faser ist nicht möglich, da sie einen zu geringen
Faserdurchmesser (schlechte Scheuerbeständigkeit) hat, zu geringe Faserlänge (leichtes Pilling) und schlechte Naßreibechtheiten bei dunklen Farben. Dies resultiert daraus, dass für Baumwolle nur eine Garn- bzw. Stückfärbung und keine Spinnfärbung möglich ist. In der Vergangenheit wurden auch Viskosefasern in Kombination mit Polyesterfasern eingesetzt. Die eingesetzten Fasertypen hatten aber die gleichen Nachteile wie Baumwolle. Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe ein Gewebe, welches insbesondere als Autositzstoff verwendet werden kann, zur Verfügung zu stellen, in welchem zumindest ein Teil der derzeit verwendeten Fasermaterialien aus Polyester durch cellulosische Fasern ersetzt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Gewebe gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weiters betrifft die Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Gewebes in
Automobilanwendungen, ein Verfahren zur Feststellung, ob sich ein Gewebe bzw. die darin enthaltenen Game für Automobilanwendungen eignet, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, welches den Schritt der Überprüfung, ob sich das Gewebe bzw. die darin enthaltenen Game für Automobilanwendungen eignet, enthält.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angeführt.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Das erfindungsgemäße Gewebe besteht aus in an sich bekannter Weise miteinander verwobenen Zwirnen (Kett- und Schussfaden), wobei die Zwirne ihrerseits jeweils aus zwei miteinander verzwimten Garnen bestehen, welche Fasern enthalten.
Anstelle herkömmlicher Gewebe, die in Automobilsitzen verwendet werden, enthalten die erfindungsgemäßen Gewebe zumindest einen gewissen Anteil an Garnen, welche cellulosische Stapelfasern der Gattungen Fyocell (im Folgenden: "Fyocellfasem" genannt) und/oder der Gattungen Viskose (im Folgenden:„Viskosefasern“) und/oder Modal (im Folgenden "Modalfasem") enthalten.
Die Begriffe "Fyocell",„Viskose“ und "Modal" sind generische Begriffe, die in der EU T extilkennzeichnungsverordnung (https://eur- lex.europa.eu/FexUriServ/FexUriServ.do?uri=QJ:F:20l 1 :272:0001 :0064:DE:PDF) näher erläutert sind. Bei Fyocellfasem handelt es sich um Cellulosefasern, die durch das
Verspinnen von Fösungen der Cellulose ohne Derivatisiemng erhalten werden. Bei Viskose- und Modalfasem handelt es sich um Fasern, die durch das Verspinnen eines
Cellulosederivats (Cellulosexanthogenat) erhalten werden und im Fall von Modalfasem zusätzlich durch bestimmte textile Parameter gekennzeichnet sind. In den erfindungsgemäßen Geweben enthält zumindest eines der miteinander zu einem Zwirn verzwimten Game ein Gemisch aus Polyesterfasern und den erwähnten cellulosischen Stapelfasern.
Bevorzugt liegen in dem Gam als cellulosische Stapelfasern entweder nur Lyocellfasem oder nur Modalfasem bzw. nur Viskosefasern vor. Es sind aber auch Mischungen möglich.
Bevorzugt werden als cellulosische Stapelfasern Lyocellfasem oder Modalfasem bzw. Mischungen aus Lyocellfasem und Modalfasem eingesetzt.
Ebenso können in einem erfindungsgemäßen Gewebe verschiedene Game eingesetzt werden, welche verschiedene Zusammensetzungen, sowohl was die Art der enthaltenen cellulosischen Stapelfasern als auch deren Mischungsverhältnis mit den
Polyesterstapelfasem betrifft, aufweisen.
Der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im erfindungsgemäßen Gewebe liegt bei 10 Gew.% oder mehr, bevorzugt 20 Gew.% oder mehr, insbesondere bevorzugt 30 Gew.% oder mehr.
Die Obergrenze des Anteils an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe kann bis zu 90 Gew.%, insbesondere bis zu 70 Gew.%, bevorzugt bis zu 60 Gew.%, besonders bevorzugt bis zu 50 Gew.% betragen.
Was die Game betrifft, in welchen die cellulosischen Stapelfasern enthalten sind, so kann der Anteil an cellulosischen Stapelfasern 10 Gew.% bis 90 Gew.%, bevorzugt 20 Gew.% bis 70 Gew.%, insbesondere 30 Gew.% bis 60 Gew.% betragen.
An folgenden Beispielen sei der Gewichtsanteil an cellulosischen Stapelfasern in den Garnen bzw. im Gewebe weiter erläutert:
1) Gewebe aus zwei Zwirnen, die jeweils aus zwei Garnen mit je 70% Polyesterstapelfasem und 30% Modalfasem bestehen:
Gesamtanteil an cellulosischen Stapelfasern (hier: Modalfasem) im Gewebe: 30%.
Anteil der Modalfasem in den Garnen: jeweils 30%
2) Gewebe aus zwei Zwirnen A und B
Zwirn A besteht aus zwei Garnen mit je 70% Polyesterstapelfasem und 30% Modalfasem Zwirn B besteht aus zwei Garnen mit je 50% Polyesterstapelfasem und 50% Lyocellfasem Beide Zwirne haben gleiches Gewicht.
Gesamtanteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe: 40% (Mittel aus 30% und 50%) Anteil an cellulosischen Stapelfasern in den Garnen: 30% bzw. 50%.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich Gewebe besonders gut zur Verwendung in automobilen Anwendungen, insbesondere in Automobilsitzen, eignen, wenn das Gewebe bzw. jene darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und die cellulosischen Stapelfasern enthalten, sowie die daraus hergestellten Zwirne die folgenden Beziehungen erfüllen: a) 3288l *Faserartceii + 9969*Titerc eii -257*Schnittlängeceii - 207l4*SchnittlängepET + 24514*Z a - 205 l4*G a - 41 l9*Flächengewicht + 5850*Kettdichte + 3004* Schussdichte - 833018 > 100.000, bevorzugt e 140.000, besonders bevorzugt e 170.000, insbesondere bevorzugt e 195.000
b) -1 l5*SchnittlängepET + 171 *Z a - l29*G a - 29*Flächengewicht + 37*Kettdichte + l9*Schussdichte - Gamtiter - 6155 e 1500, bevorzugt e 1800, besonders bevorzugt e 1900. Dabei gilt
Faserartceii: Faserart der cellulosischen Stapelfaser, wobei gilt: Lyocell=l;
Modal=2, für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal ergibt sich ein Wert zwischen 1 und 2 je nach
Gewichtsanteil der Lyocell- und Viskose- bzw. Modalfasem. D.h. z.B. bei Mischungen, die Lyocell und Modal im
Verhältnis 80 zu 20 enthalten, ist der Wert für Faserartc eii = 1,2 (1*0,8 + 2*0,2)
Titerceii Einzelfasertiter der enthaltenen Cellulosestapelfasem in
[dtex], für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal je nach Gewichtsanteil. Beispiel: Bei einer Mischung von Lyocell 1,3 dtex und Modal 1,7 dtex im Verhältnis 80 zu 20 ergibt sich ein Wert für Titerc eii von 1,38 (1,3*0, 8 +
1,7*0, 2).
Schnittlängeceii Schnittlänge der enthaltenen Cellulosestapelfasem in [mm], für Mischungen aus Lyocell und Viskose und/oder Modal je nach Gewichtsanteil wie im obigen Beispiel für Titerc eii
Schnittlänge ] PET Schnittlänge der enthaltenen Polyesterstapelfasem in [mm] des Zwirns:
wobei
T die Drehung des Zwirns in Anzahl Drehungen pro Meter und Titer den Titer des Zwirns (in tex) bedeuten
Ga Drehungsbeiwert des Gams, zu ermitteln analog zum
Drehungsbeiwert des Zwirns
Flächengewicht Flächengewicht des Gewebes in [g/m 2 ]
Ketdichte Ketdichte des Gewebes in [Fd/l0cm]
Schußdichte Schussdichte des Gewebes in [Fd/l0cm]
Gamtiter Titer der Game in [dtex]
Die Ermittlung sämtlicher oben angegebenen textilen Parameter ist dem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass Gewebe, welche die obige Formeln erfüllen, die von der Autoindustrie geforderte Scheuerbeständigkeit im sogenannten„Martindale- Scheuertouren-Test“ gemäß ISO 12947, insbesondere ISO 12947-2, erfüllen.
Die Autoindustrie verlangt dabei üblicherweise eine Scheuemote von mindestens 3 bei einer Scheuertourenzahl von 35.000 bis 60.000, insbesondere 50.000 bis 60.000 und einem Auflagendruck von 12 kPa. Die Scheuemote wird als Maß der Verfärbung/ Vergrauung der Probe nach ISO 105-A02 auf einer Skala von 1 (schlechtester Wert) bis 5 (bester Wert) angegeben. Ab einem Wert von 3 kann das Gewebe als für die Verwendung in
Automobilsitzen geeignet betrachtet werden. Dabei kann die Anforderung je nach
Positionierung des Gewebes im Automobilsitz (z.B. Seitenbahnen gegenüber Mittelbahn) variieren, was sich entweder in einer geringeren Anforderung an die Scheuemote oder einer geringeren Scheuertourenzahl wiederspiegelt.
Weiters verlangt die Autoindustrie einen bestimmten (geringen) Beschädigungsgrad des Gewebes nach Beendigung des Scheuertourentests (also nach einer Scheuertourenzahl von 35.000 bis 60.000, insbesondere 50.000 bis 60.000). Wenn an der gescheuerten Stelle bei visueller Betrachtung zwei (oder mehr) Fadenbrüche auftreten, wird das Gewebe als für die Verwendung in Autositzen als ungeeignet angesehen. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass eine eindeutige Beziehung zwischen der Kombination der genannten Parameter und der Eignung (oder auch Nicht-Eignung) eines Gewebes für eine Anwendung insbesondere in Automobilsitzen besteht.
Erfüllt das erfindungsgemäße Gewebe die beiden obigen Formeln a) und b), so erreicht es auch eine Scheuemote von zumindest 3 sowie den gewünschten (niedrigen)
Beschädigungsgrad bei gegebener Scheuertourenzahl.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Gewebes muss der Fachmann lediglich die
Parameter der eingesetzten Game, Zwirne sowie die Gewebekonstruktion dahingehend anpassen, dass die obigen Beziehungen erfüllt sind.
In einem erfindungsgemäßen Gewebe ist der Titerc eii bevorzugt > 0,9 dtex, besonders bevorzugt > 1,25 dtex.
Weiters bevorzugt beträgt die Schnittlänge der enthaltenen cellulosischen Stapelfaser Schnittlängec eii bevorzugt > 34 mm, besonders bevorzugt > 38 mm.
Für Viskosefasern gelten als besonders bevorzugte Bereiche für Titerc eii > 2,4 dtex und für Schnittlängeceii bevorzugt > 50 mm.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass man die hohen Anforderungen der
Automobilindustrie mit einer Kombination von Polyesterstapelfasem mit cellulosischen Stapelfasern insbesondere dann erfüllen kann, wenn man den Titer der Stapelfasern auf mindestens 2,5 dtex und die Schnittlänge der Stapelfasern auf mindestens 50 mm erhöht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der Drehungsbeiwert Z a jener Zwirne, welche Game mit cellulosischen Stapelfasern enthalten, 140 - 165.
Weiters bevorzugt beträgt der Drehungsbeiwert G a jener Game, welche cellulosische Stapelfasern enthalten, 90 - 135, insbesondere 110 - 135
Das Flächengewicht des erfindungsgemäßen Gewebes kann bevorzugt 180 - 500 [g/m 2 ] betragen. Die Kett- und Schussdichte kann der Fachmann in Abhängigkeit von der Dicke der eingesetzten Game im Rahmen seines Fachwissens einstellen.
Besonders bevorzugt ist ein Gewebe, welches eine Kombination sämtlicher oben
beschriebener bevorzugte Werte aufweist, für welches also gilt:
Titerc eii bevorzugt > 0,9 dtex, besonders bevorzugt > 1,25 dtex, insbesondere > 2,4 dtex oder > 2,5 dtex.
Schnittlängec eii bevorzugt > 34mm, besonders bevorzugt > 38 mm, insbesondere mindestens 50 mm
Drehungsbeiwert des Zwirns Z a 140 - 165
Drehungsbeiwert des Gams G a 90 - 135, insbesondere 110 - 135
Flächengewicht: 80 - 500 [g/m 2 ].
In einem erfindungsgemäßen Gewebe können die enthaltenen cellulosischen Stapelfasern gefärbt, insbesondere spinngefärbt sein. Unter einer Spinnfärbung versteht der Fachmann das Zumischen eines Farbstoffes in die Spinnlösung, aus welcher die Faser versponnen wird, oder in einen Vorläufer davon. Dadurch entstehen Fasern, welche nicht nur oberflächlich, sondern durchgehend über ihre Fasermatrix gefärbt sind.
Setzt man solche spinngefärbte man made Cellulosefasern innerhalb der Spezifikationen der obigen Formeln a) und b) ein, kann man selbst bei Fasern mit dunklen Farben die geforderte Spezifikation der Naßreibechtheit, die bei solchen Fasern besonders kritisch ist, erreichen.
Eine weitere bevorzugte Ausfühmngsform des erfindungsgemäßen Gewebes ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Zwirne ein Polyesterfilamentgam enthält oder aus
Polyesterfilamentgamen besteht.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass eine (teilweise) Verwendung von
Polyesterfilamentgamen, wie sie an sich bereits jetzt zur Herstellung von Geweben für Automobilsitzen eingesetzt werden, auf die durch die obigen Formeln a) und b) gegebenen Zusammenhänge keinen Einfluss hat.
Mit anderen Worten spielt ein gewisser Anteil an Polyesterfilamentgamen für die Eignung der erfindungsgemäßen Gewebe in Automobilsitzen keine Rolle.
Eine weitere bevorzugte Ausfühmngsform des erfindungsgemäßen Gewebes ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe außer Polyesterstapelfasem, Lyocellstapelfasem, Viskosestapelfasem und/oder Modalstapelfasem sowie ggf. Polyesterfilamentgamen keine weiteren textilen Fasermaterialien enthält.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Gewebes in Automobil- Anwendungen, insbesondere als Stoffbezug in Automobilsitzen.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Feststellung der Eignung eines Gewebes aus miteinander verwobenen Zwirnen, wobei jeweils zwei Game miteinander zu einem Zwirn verzwimt sind und wobei zumindest eines der Game Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern der Gattungen Lyocell, Viskose und/oder Modal enthält, wobei der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe von 10 Gew.% bis zu 90 Gew.% beträgt, für die Anwendung in Automobilen, insbesondere in Automobilsitzen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass für das Gewebe bzw. jene der darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern enthalten, sowie die daraus hergestellten Zwirne, die sich aus den beiden Expressionen a‘) 3288l*Faserartceii + 9969*Titerc eii -257*Schnittlängeceii - 20714*SchnittlängcpiT +
24514* Z a - 20514*G a - 41 19*Flächcngcwicht + 5850*Kettdichte + 3004* Schussdichte - 833018 und b‘) -1 l5*SchnittlängepET + 171 *Z a - 129*G a - 29*Flächengewicht + 37*Kettdichte +
19*Schussdichtc - Gamtiter - 6155 ergebenden Werte ermittelt werden und überprüft wird, ob der sich aus der Expression a‘ ergebende Wert > 100.000, bevorzugt > 140.000, besonders bevorzugt > 170.000, insbesondere bevorzugt > 195.000 ist und
der sich aus der Expression b‘ ergebende Wert > 1500, bevorzugt > 1800, besonders bevorzugt > 1900 ist.
Die in den beiden Expressionen a‘ und b‘ verwendeten Parameter sowie deren Messung sind wie bereits oben angegeben. Wenn beide sich aus den Expressionen a‘ und b‘ ergebenden Werte oberhalb der oben angegebenen Untergrenzen liegen, ist das Gewebe für die Anwendung in Automobilen, insbesondere in Automobilsitzen, geeignet.
Die Untergrenzen können vom Fachmann in Abhängigkeit der vom Kunden
(Automobilhersteller) vorgegebenen Spezifikationen gewählt werden. Wird vom Kunden z.B. für eine bestimmte Anwendung eine etwas niedrigere Scheuemote (z.B. 3) bzw. das Erreichen einer bestimmten Scheuemote bei einer geringeren Scheuertourenzahl (z.B.
35.000) als ausreichend angesehen, kann die Untergrenze des Werts für die Expression a‘ im niedrigeren Bereich (ab 100.000) angesetzt werden.
Weiters betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines für die Anwendung in Automobilen, insbesondere in Automobilsitzen, bestimmten Gewebes aus miteinander verwobenen Zwirnen, wobei jeweils zwei Game miteinander zu einem Zwirn verzwimt sind und wobei zumindest eines der Game Polyester-Stapelfasern und
cellulosische Stapelfasern der Gattungen Lyocell, Viskose und/oder Modal enthält, wobei der Anteil an cellulosischen Stapelfasern im Gewebe von 10 Gew.% bis 90 Gew.% beträgt, umfassend
- den Schritt des Einsetzens von bestehenden oder geplanten Parameter des Gewebes bzw. der darin enthaltenen Game, welche Polyester-Stapelfasern und cellulosische Stapelfasern enthalten, sowie der daraus hergestellten Zwirne in die Expressionen a‘) 3288l*Faserartceii + 9969*Titerc eii -257*Schnittlängcc cii - 20714*SchnittlängcpiT +
24514* Z a - 20514*G a - 41 19*Flächcngcwicht + 5850*Kettdichte + 3004*Schussdichte - 833018 und b‘) -1 l5*SchnittlängepET + 171 *Z a - 129*G a - 29*Flächcngcwicht + 37*Kettdichte +
19*Schussdichtc - Gamtiter - 6155,
- gegebenenfalls Anpassen der bestehenden Parameter bzw. Vervollständigen der Parameter, sodass der sich aus der Expression a‘ ergebende Wert > 100.000, bevorzugt > 140.000, besonders bevorzugt > 170.000, insbesondere bevorzugt > 195.000 ist und der sich aus der Expression b‘ ergebende Wert > 1500, bevorzugt > 1800, besonders bevorzugt > 1900 ist.
Die in den beiden Expressionen a‘ und b‘ verwendeten Parameter sowie deren Messung sind erneut wie bereits oben definiert.
Der Fachmann kann somit im Zuge der Herstellung eines Gewebes anhand der Parameter der Game, Zwirne und des Gewebes, die geplant sind, feststellen, ob damit ein geeignetes Gewebe herstellbar sein wird. Falls dies aufgrund einer Nichterfüllung der gewünschten Werte (rechte Seite der Formel) nicht zutrifft, kann der Fachmann einen oder mehrere Parameter entsprechend abändem.
Ausführungsbeispiele:
Aus Polyesterstapelfasem und Fyocellstapelfasem sowie spinngefärbten Modalstapelfasem wurden Game hergestellt. Jeweils zwei dieser Game wurden zu einem Zwirn verzwimt, und die resultierenden Zwirne wurden miteinander zu einem Gewebe verwoben.
Das (Gewichts-)Verhältnis an cellulosischen Stapelfasern zu Polyesterstapelfasem in den Garnen betmg jeweils 30 zu 70.
Die resultierenden Gewebe wurden einem Martindale-Scheuertouren-Test ausgesetzt. Die Scheuertourenzahl betmg jeweils 50.000 Umdrehungen, mit Ausnahme jener Gewebe, die Cellulosefasern, die eine Schnittlänge von 75 mm aufwiesen. Bei diesen Geweben betmg die Scheuertourenzahl 60.000 Umdrehungen.
In den folgenden Tabellen sind die jeweiligen Parameter der eingesetzten Fasermaterialien, der Game, der Zwirne sowie des Gewebes zusammengefasst.
Die Tabelle 1 führt dabei die für die Formel a) relevanten Parameter, den bei Einfügen in den linken Teil der Formel a) resultierenden Wert sowie die tatsächlich erhaltene
Scheuemote an.
Die Tabelle 2 führt die für die Formel b) relevanten Parameter, den bei Einfügen in den linken Teil der Formel b) resultierenden Wert sowie das Ergebnis der tatsächlichen
Beurteilung des Beschädigungsgrades an ("0" für "keine Beschädigung", d.h. weniger als 2 Fadenbrüche an der gescheuerten Stelle, "1" für "Beschädigung", also 2 oder mehr Fadenbrüche an der gescheuerten Stelle):
abelle 1:
* 1 = Lyocell, 2 = Modal
Tabelle 2:
* 1 = Lyocell, 2 = Modal
Aus den Tabellen geht in eindrucksvoller Weise der Zusammenhang der Eignung bzw. auch Nichteignung der jeweiligen Gewebe mit den erhaltenen Werten aus den Formeln a) und b) hervor.
Beispiel 1 entspricht dabei zwar hinsichtlich der Scheuemote im Scheuertouren-Test den Anforderungen (die Bedingung der Formel a) ist erfüllt, siehe Tabelle 1), erfüllt aber nicht die Bedingung der Formel b) (siehe Tabelle 2) und wies daher einen zu hohen
Beschädigungsgrad auf