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Patent Searching and Data


Title:
FACADE ELEMENT AND METHOD FOR PRODUCING A FACADE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/088989
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a facade element (100) having a first glass unit (1), in particular insulating glass unit, and at least one second glass unit (2), in particular insulating glass unit, arranged adjacently thereto, wherein the two glass units (1, 2) are connected to one another via their edges adjoining one another in an abutment region, preferably exclusively with the aid of an, in particular transparent, adhesive connection (3), wherein the adhesive connection (3) is preferably formed by a two-component silicone material (4). The invention further relates to a corresponding production method.

Inventors:
SCHLÖGL FRITZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/078717
Publication Date:
May 07, 2020
Filing Date:
October 22, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SEDAK GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E06B3/54; E06B3/56; E06B3/62; E06B1/38; E06B3/66; E06B3/663
Domestic Patent References:
WO2016091954A12016-06-16
WO2018028885A12018-02-15
Foreign References:
DE4343964A11995-06-29
DE10207351C12003-07-17
EP3367027A12018-08-29
Attorney, Agent or Firm:
TRINKS, Ole (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fassadenelement (100) mit einer ersten Glaseinheit (1), insbesondere

Isolierglaseinheit, und mindestens einer benachbart hierzu angeordneten zweiten Glaseinheit (2), insbesondere Isolierglaseinheit, wobei die beiden Glaseinheiten (1, 2) über ihre in einem Stoßbereich aneinandergrenzenden Kanten vorzugsweise ausschließlich mit Hilfe einer insbesondere glasklaren Klebeverbindung (3) miteinander verbunden sind, wobei die

Klebeverbindung (3) vorzugsweise durch ein zwei-komponentiges

Silikonmaterial (4) gebildet wird.

2. Fassadenelement (100) nach Anspruch 1,

wobei die Klebeverbindung (3) gasblasenfrei ausgebildet ist, und wobei das vorzugsweise zwei-komponentige Silikonmaterial (4) insbesondere nach dem Aushärten glasklar ist.

3. Fassadenelement (100) nach Anspruch 1 oder 2,

wobei die erste und zweite Glaseinheit (1, 2) jeweils als Isolierglaseinheit ausgebildet sind, welche jeweils mindestens ein erstes transparentes Flächenelement (11) vorzugsweise in Gestalt einer Glasscheibe und mindestens ein zweites transparentes Flächenelement (12) ebenfalls vorzugsweise in Gestalt einer Glasscheibe aufweisen, wobei bei

vorzugsweise beiden Glaseinheiten die beiden Flächenelemente (11, 12) über einen vorzugsweise umlaufenden Abstandshalter (13) unter Einschluss eines Scheibenzwischenraums (14) miteinander verbunden sind.

4. Fassadenelement (100) nach Anspruch 3,

wobei der Abstandshalter (13) der ersten und/oder zweiten

Isolierglaseinheit (1, 2) aus einem glasklaren Material, insbesondere Glasmaterial oder Kunststoffmaterial, gebildet ist.

5. Fassadenelement (100) nach Anspruch 3 oder 4,

wobei der Abstandshalter (13) der ersten und/oder zweiten

Isolierglaseinheit (1, 2) mehrteilig ausgeführt ist.

6. Fassadenelement (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,

wobei zwischen dem Abstandshalter (13) der ersten und/oder zweiten Isolierglaseinheit (1, 2) und dem ersten und zweiten Flächenelement (11, 12) der entsprechenden Isolierglaseinheit (1, 2) ein Dichtmittel (15) vorgesehen ist, welches vorzugsweise glasklar ist.

7. Fassadenelement (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

wobei das Fassadenelement (100) eine Vielzahl von Glaseinheiten (1, 2) aufweist, die vorzugsweise ausschließlich mit Hilfe der insbesondere glasklaren Klebeverbindung (3) derart miteinander verbunden sind, dass ein großflächiges und transparentes Fassadenelement (100) gebildet ist.

8. Fassadenelement (100) nach Anspruch 7,

wobei die einzelnen Glaseinheiten (1, 2) austauschbar ausgeführt sind.

9. Verfahren zum Herstellen eines Fassadenelements (100), insbesondere eines Fassadenelements (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:

Bereitstellen einer ersten und mindestens einer weiteren zweiten Glaseinheit (1, 2), insbesondere Isolierglaseinheit;

Anordnen der beiden Glaseinheiten (1, 2) zueinander derart, dass die beiden Glaseinheiten in einem Stoßbereich mit ihren Kanten aneinandergrenzen;

Eingrenzen des Stoßbereiches und Festlegen eines entsprechenden Fugenbereiches (5); und Einbringen eines Silikonmaterials (4) in flüssiger Form in den festgelegten Fugenbereich (5).

10. Verfahren nach Anspruch 9,

wobei das Silikonmaterial (4) in den festgelegten Fugenbereich (5) eingegossen oder mit Hilfe eines Injektionsverfahrens in den festgelegten Fugenbereich (5) eingespritzt bzw. eingebracht wird.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,

wobei das Silikonmaterial (4) vorzugsweise ein insbesondere glasklares, zwei-komponentiges Material ist, und wobei während des

Verfahrensschrittes des Einbringens des Silikonmaterials (4) das

Silikonmaterial (4) eine Viskosität zwischen 0,1 Pa s und 10 Pa s und vorzugsweise zwischen 1,0 Pa s und 3,5 Pa s, jeweils gemessen bei Raumtemperatur, aufweist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

wobei zum Eingrenzen des Bereichs eine vorgefertigte Form auf

mindestens eine der beiden Glaseinheiten (1, 2) aufgesetzt und dort temporär fixiert wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

wobei zum Eingrenzen des Stoßbereichs ein Klebeband auf mindestens eine der beiden Glaseinheiten (1, 2) aufgeklebt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

wobei zum Eingrenzen des Stoßbereichs ein Formstück verwendet wird, welches einen nach außen hin geschlossenen Fugenbereich (5) festlegt.

Description:
FASSADENELEM ENT SOWIE VERFAH REN ZUR H ERSTELLUNG EINES

FASSADENELEM ENTS

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fassadenelement mit einer ersten Glasein- heit, insbesondere Isolierglaseinheit, und einer benachbart hierzu angeordneten zweiten Glaseinheit, insbesondere Isolierglaseinheit. Eine Isolierglaseinheit, die teilweise auch als Mehrfach-Verglasungseinheit be- zeichnet wird, ist nützlich zum Erhöhen der thermischen Isolation und der Schall isolation des Inneren von Gebäuden und dient daher zur Erhöhung des Komforts für die Bewohner des Gebäudes verglichen mit einer schwachen Isolation, die durch gewöhnliche einfache Verglasungseinheiten geschaffen wird . Einfache Dop- pelverglasungseinheiten sind von zwei Flächenelementen, insbesondere scheibe n- glasartigen Materials gebildet, welche in einem Abstand zueinander in gewöhnli- cher Weise an ihren Enden durch einen Abstandshalter gehalten und befestigt sind . Der Abstandshalter ist in gewöhnlicher Weise ein Metallprofil, welches an den Scheiben entlang der Länge von deren vier Kanten angeklebt ist.

Ein hermetisch abgedichteter Hohlraum ist zwischen den Scheiben gebildet und von dem Abstandshalter begrenzt. Dieser Hohlraum ist mit einem trockenen Gas, wie trockener Luft gefüllt. Es ist wichtig, dass das Gas, welches innerhalb des Scheibenzwischenraums begrenzt ist, in einem trockenen Zustand gehalten wird, um jegliche Kondensation von Wasser im Inneren der Doppelverglasung während Temperaturänderungen zu vermeiden. Wenn an den Innenwänden der Scheiben- kondensation von Wasserdampf auftritt, wird die Durchsichtigkeit der Verglasung beeinflusst.

Bei Mehrfach-Verglasungseinheiten ist es ferner bekannt, einen Kranz aus Harz vorzusehen, welcher sich zumindest zwischen dem Abstandshalter und jeder der Flächenelemente erstreckt, um die Flächenelemente in ihrer Position zu halten. Gewöhnlicher Weise ist die Einheit in einem Rahmen aus im Querschnitt U -förmi- gen Profil angebracht, in welchem die Kanten der Flächenelemente gehalten sind. Dieser Rahmen wird dann auf einer Trägerstruktur, beispielsweise in der Öffnung der Wand eines Gebäudes, befestigt.

Im Bereich der Gebäudefassaden wird zunehmend Wert auf die Ästhetik der ver- bauten Elemente sowie auf die Gesamtästhetik des Gebäudes gelegt. Insbeson- dere bei Gebäudekomplexen großer Unternehmen oder bei Geschäften besteht dabei eine Nachfrage nach großflächigen Glasfassaden. Großflächige Glasfassaden werden dabei in der Regel aus mehreren Elementen einer Isolierglaseinheit zu- sammengesetzt.

Um dabei die geforderten Auflagen im Bereich der Gebäudeisolierung zu erfüllen und somit auch die Kosten für die Beheizung und für den Einsatz von Klimaanla- gen in Grenzen zu halten, sind die Isolierglaseinheiten aus mehreren Glasschei- ben zusammengesetzt. Für eine bessere Wärmeisolierung kann der Scheibenzwi- schenraum, d.h. der Innenraum zwischen den Flächenelementen, mit einem Gas mit geringer Wärmeleitfähigkeit gefüllt sein.

Zur Erzeugung des Innenraumes werden die Flächenelemente über Abstandshal- ter insbesondere auch über die Kombination verschiedener Abstandshalter, und Dichtmittel gasdicht miteinander verbunden. Die Abdichtung zwischen den Ab- standshaltern und den Glasscheiben und insbesondere die Abdichtung des Stoß- bereichs zweier Abstandshalter ist dabei von zentraler Bedeutung für d ie Erzeu- gung des gasdichten Innenraums.

Bei großflächigen Glasfassaden ist jedoch aufgrund der Größe der Flächenele- mente eine dauerhafte und sichere Abdichtung zwischen den Abstandshaltern und den Glasscheiben und insbesondere die Abdichtung des Stoßbereichs zweier Ab- standshalter problematisch. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass bei großflächigen Mehrfach-Verglasungseinheiten die an der Abdichtung und dem Abstandshalter angreifenden Kräften verhältnismäßig groß sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fassadenelement, insbesondere ein Gebäudefassadenelement anzugeben, welches sich für den Einsatz in einer groß- flächigen Glasfassade eignet, und bei welchem die bekannten Probleme der Ab- dichtung des Scheibenzwischenraumes nicht mehr auftreten.

Darüber hinaus soll ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung eines solchen Fassadenelements angegeben werden.

Im Hinblick auf das Fassadenelement wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst, und im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren durch den Gegenstand des ne- bengeordneten Patentanspruchs 9, wobei vorteilhafte Weiterbildungen des erfin- dungsgemäßen Fassadenelements bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens in den entsprechenden Unteransprüchen angegeben sind.

Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere ein Fassadenelement mit einer ersten Glaseinheit, insbesondere Isolierglaseinheit und einer benachbart hierzu angeordneten zweiten Glaseinheit, insbesondere Isolierglaseinheit, wobei die bei- den Glaseinheiten über ihre in einem Stoßbereich aneinandergrenzenden Kanten vorzugsweise ausschließlich nur mit Hilfe einer Klebeverbindung miteinander ver- bunden sind, wobei die Klebeverbindung insbesondere durch ein vorzugsweise glasklares zwei-komponentiges Silikonmaterial gebildet wird.

Dadurch, dass erfindungsgemäß die Glaseinheiten in ihrem Stoßbereich miteinan- der mit Hilfe eines Silikonmaterials verklebt werden, kann auf entsprechende Pro- filanordnungen, insbesondere U-förmige Profilanordnungen, zum gegenseitigen Verbinden der beiden benachbarten Glaseinheiten verzichtet werden. Dadurch kann der Stoßbereich wesentlich unauffälliger ausgebildet werden.

Die Erfindung bietet allerdings noch weitere überraschende Vorteile. Dadurch, dass die Klebeverbindung insbesondere durch ein zwei-komponentiges Silikonma- terial gebildet wird, ist es möglich, zum Verbinden der beiden Glaseinheiten den Stoßbereich einzugrenzen und somit einen Fugenbereich festzulegen, in den dann das Silikonmaterial in flüssiger Form eingebracht, insbesondere eingegossen oder eingespritzt werden kann.

Das Einbringen des Silikonmaterials in flüssiger Form hat den entscheidenden Vorteil, dass die Klebeverbindung blasenfrei ausbildbar ist. Dies wiederum ermög- licht es, für das Silikonmaterial ein zwei-komponentiges Silikonmaterial zu ver- wenden, welches insbesondere nach dem Aushärten glasklar ist.

Mit dieser Ausführungsform ist der eigentliche Stoßbereich, d.h. der Fugenbereich zwischen den beiden aneinander angrenzenden und benachbart zueinander ange- ordneten Glaseinheiten vorzugsweise vollkommen transparent ausgeführt, so dass der im Stand der Technik üblicherweise undurchsichtig ausgeführte Fugenbereich nun optisch nicht mehr auffällt.

Mit anderen Worten, die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, ein großflächi- ges Fassadenelement zu bilden, welches einen monolithischen und insbesondere vollkommenen transparenten Eindruck vermittelt, welches aber aus mehreren Ele- menten der Isolierglaseinheiten zusammengesetzt ist, wobei die Abdichtung des Scheibenzwischenraumes der einzelnen Isolierglaseinheiten aufgrund deren ver- hältnismäßig kleinen Größe keine Probleme hervorrufen kann. Durch die Verwen- dung von glasklaren Abstandshalter und einem glasklaren, vorzugsweise zwei- komponentigen Silikonmaterial als Klebeverbindung werden unerwünschte opti- sche Beeinträchtigungen im Übergangsbereich der Elemente verhindert, so dass das Fassadenelement - obwohl es aus mehreren einzelnen Isolierglaseinheiten ausgebildet ist - trotzdem keine Beeinträchtigung des optischen Gesamterschei- nungsbildes zeigt.

Die einzelnen Isolierglaseinheiten lassen sich vorzugsweise individuell aus dem Fassadenelement entfernen bzw. austauschen, was beispielsweise dann erforder- lich ist, wenn eine Isolierglaseinheit des Fassadenelements beschädigt sein sollte.

Die erfindungsgemäße Lösung bietet sich insbesondere im Zusammenhang mit Glaseinheiten an, welche jeweils als Isolierglaseinheiten ausgebildet sind und mindestens ein erstes transparentes Flächenelement vorzugsweise in Gestalt ei- ner Glasscheibe und mindestens ein zweites transparentes Flächenelement eben- falls vorzugsweise in Gestalt einer Glasscheibe aufweisen, wobei die beiden Flä- chenelemente einer jeden als Isolierglaseinheit ausgebildeten Glaseinheit unter Einschluss eines Scheibenzwischenraums über einen vorzugsweise umlaufenden Abstandshalter miteinander verbunden sind. In vorteilhafter Weise ist dabei der Abstandshalter der ersten und/oder zweiten Isolierglaseinheit aus einem glaskla- ren Material, insbesondere einem Glasmaterial oder einem entsprechenden Kunst- stoffmaterial gebildet.

Auf diese Weise ist der Übergangsbereich zwischen den beiden aneinander an- grenzenden Glaseinheiten optisch nahezu nicht mehr erkennbar. Mit anderen Worten, das Flächenelement, welches aus mehreren Glaseinheiten, insbesondere Isolierglaseinheiten aufgebaut wird, erweckt den optischen Eindruck eines mono- lithischen Flächenelements, d.h. eines Flächenelements ohne Stoßbereiche zwi- schen einander angrenzenden einzelnen Isolierglaseinheiten.

Dabei ist es von Vorteil, wenn der Abstandshalter der ersten und/oder zweiten Isolierglaseinheit aus einem glasklaren Material besteht und insbesondere mehr- teilig ausgeführt ist, um einen insgesamt umlaufenden Abstandshalter möglichst einfach realisieren zu können. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn zwischen dem Abstandshalter der ersten und/oder zweiten Isolierglaseinheit und dem ersten und zweiten Flächenelement der entsprechenden Isolierglaseinheit ein Dichtmittel vorgesehen ist, welches vorzugsweise ebenfalls glasklar ausgeführt ist.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es somit, relativ großflächige Fassaden- elemente bereitzustellen, welche insgesamt optisch gesehen einen maximalen Durchsichtbereich definieren, insbesondere ohne störende optisch nicht d urch- sichtige Stoßbereiche, obgleich das Flächenelement aus einer Vielzahl von einzel- nen Isolierglaseinheiten bzw. Glaseinheiten aufgebaut ist. Die üblichen Probleme, die bei großflächigen Fassadenelementen auftreten, wie beispielsweise das ther- misch bedingte Durchbiegen (Bimetalleffekt), der barometrische Effekt, die In- nenkondensation innerhalb eines Luftzwischenraums, etc. treten bei dem erfin- dungsgemäßen Fassadenelement nicht mehr auf, da diese Probleme typisch für großflächige Flächenelemente sind.

Im Hinblick auf das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere vorgesehen, dass die mindestens zwei das Fassadenelement auszubildenden Glaseinheiten zu- einander derart angeordnet werden, dass die beiden Glaseinheiten in einem Stoß- bereich mit ihren Kanten aneinandergrenzen. Anschließend wird der Stoßbereich eingegrenzt, um so einen mit dem Silikonmaterial aufzufüllenden Fugenbereich festzulegen. Danach wird das Silikonmaterial in flüssiger Form in den festgelegten Fugenbereich eingebracht.

Insbesondere ist in diesem Zusammenhang denkbar, das Silikonmaterial in den festgelegten Fugenbereich einzugießen oder mit Hilfe eines Injektors in den fest- gelegten Fugenbereich einzuspritzen bzw. einzubringen.

Wie bereits angedeutet handelt es sich bei dem Silikonmaterial vorzugsweise um ein zwei-komponentiges Material, welches beim Einbringen in den festgelegten Fugenbereich eine Viskosität zwischen 0,1 Pa x Sekunde und 10 Pa x Sekunde und vorzugsweise zwischen 1,0 Pa x Sekunde und 3,5 Pa x Sekunde (jeweils ge- messen bei Raumtemperatur, d.h. 21 °C) aufweist.

Zum Eingrenzen des Stoßbereichs für die Festlegung des Fugenbereichs sind un- terschiedliche Ansätze denkbar. Beispielsweise ist es möglich, zum Eingrenzen des Stoßbereiches eine vorgefertigte Form bzw. Maske auf mindestens eine der beiden Glaseinheiten aufzusetzen und dort temporär zu fixieren. Alternativ hierzu ist es aber auch denkbar, den Stoßbereich mit Hilfe eines einfachen Klebebandes einzugrenzen.

Alternativ hierzu kann der Stoßbereich mit Hilfe eines Formstückes derart einge- grenzt werden, dass ein nach außen hin geschlossener Fugenbereich festgelegt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeich- nungen näher beschrieben.

Es zeigen:

FIG. l schematisch in einer teilgeschnittenen Ansicht der Fugenbereich zwi- schen zwei Glaseinheiten während des Einbringens eines Silikonmateri- als; und

FIG.2 schematisch und in einer isometrischen Ansicht den Stoßbereich zwi- schen zwei aneinander angrenzenden Glaseinheiten beim Einbringen eines Silikonmaterials in den festgelegten Fugenbereich. Silikonverfugungen und Silikonverklebungen an Fassadengläsern werden derzeit nur in fertig eingebautem Zustand vorgenommen. Da dieser Vorgang einen pastö- sen Zustand des Silikonmaterials erforderlich macht, ist für eine solche Anwen- dung im Bauwesen bisher keine gießfähige Silikonart vorgesehen.

Das Einbringen von pastösem Material in Glasfugen ist ab Fugentiefen, die über 10 bis 15 mm gehen, durch standardmäßige Baustellenverarbeitung nicht mehr si- cher blasenfrei möglich. Dieser Umstand erfordert deshalb zusätzlich eine ent- sprechende Vorgehensweise, diese Blasen bzw. kleine Lücken zu verstecken. Das bedeutet, dass die später sichtbaren Glaskanten aus diesem Grund vorher in der Regel bedruckt werden, oder mit einer dünnen Schicht Silikon im Werk bereits blasenfrei vorbeschichtet (gespachtelt) werden müssen.

Daraus ergibt sich aber, dass bei so einer Vorgehensweise mit einem glasklaren pastösen Material optisch unschöne sichtbare Blasen sichtbar bleiben würden. Diese Blasen sind nur durch Verwendung von durchgefärbtem Material bisher nicht zu sehen.

Die Verwendung von durchgefärbtem Silikon als Verfugungs- oder Verklebungs- material war bisher auch völlig ausreichend, da schon alleine durch die Verwen- dung des Standard-Randverbundes ein massives Objekt die Durchsicht an den Glasrändern des Isolierglases nicht ermöglicht hat.

Um allerdings ein Fassadenelement 100 mit einem möglichst großen transparen- ten und optisch durchsichtbaren Bereich anzugeben, ist auf den herkömmlichen Ansatz und die Verwendung von durchgefärbten Silikonmaterial nicht mehr zu- rückzugreifen. Insbesondere wird gemäß den in den Zeichnungen exemplarisch dargestellten Ausführungsformen jeweils ein Fassadenelement 100 bereitgestellt, welches trotz Vorsehens mehrerer benachbart zueinander angeordneter Isolier- glaseinheiten 1, 2 eine maximal möglichen Durchsichtbereich bietet.

Hierzu sind die Isolierglaseinheiten 1, 2, welche zur Ausbildung des erfindungsge- mäßen Fassadenelements 100 in einem Stoßbereich miteinander verbunden wer- den, speziell aufgebaut. Im Einzelnen weisen die Isolierglaseinheiten 1, 2 jeweils mindestens ein erstes transparentes Flächenelement 11 vorzugsweise in Gestalt einer Glasscheibe und mindestens ein zweites transparentes Flächenelement 12 ebenfalls vorzugsweise in Gestalt einer Glasscheibe auf. Die beiden Flächenele- mente 11, 12 sind über einen vorzugsweise umlaufenden Abstandshalter 13 unter Einschluss eines Scheibenzwischenraums 14 miteinander verbunden.

Dabei ist bei den in den Zeichnungen dargestellten exemplarischen Ausführungs- formen insbesondere vorgesehen, dass der Abstandshalter 13 der ersten und zweiten Isolierglaseinheiten 1, 2 jeweils aus einem glasklaren Material, insbeson- dere Glasmaterial oder einem entsprechenden Kunststoffmaterial, gebildet ist.

Weiterhin ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass zwischen dem Abstandshal- ter 13 und dem ersten und zweiten Flächenelement 11, 12 der entsprechenden Isolierglaseinheit 1, 2 ein vorzugsweise glasklares Dichtmittel 15 vorgesehen ist.

Mit anderen Worten, es kommen Isolierglaseinheiten 1, 2 zum Einsatz, deren Randbereich aus einem glasklaren Material bzw. aus glasklaren Materialien gebil- det wird, so dass auch der Randbereich keine optische Beeinträchtigung hinsicht- lich der Transparenz liefert.

Um die so vollkommen transparent ausgebildeten Isolierglaseinheiten 1, 2 mitei- nander verbinden zu können, werden die Glaseinheiten 1, 2 zueinander derart an- geordnet, dass die beiden Glaseinheiten 1, 2 in einem Stoßbereich mit ihren Kan- ten aneinander angrenzen. In dieser Position werden die Glaseinheiten 1, 2 vor- zugsweise temporär fixiert und anschließend wird der Stoßbereich eingegrenzt, um einen Fugenbereich 5 festzulegen.

Danach wird ein Silikonmaterial 4, insbesondere ein glasklares Silikonmaterial 4, in flüssiger Form in den festgelegten Fugenbereich 5 eingebracht, insbesondere eingegossen oder - wie in FIG. l angedeutet - mit Hilfe eines Injektionsverfah- rens in den festgelegten Fugenbereich 5 eingespritzt.

Dadurch, dass das Silikonmaterial 4 in flüssiger Form in den festgelegten Fugen- bereich 5 eingebracht wird, ist eine sichere, dauerhafte, glasklare und blasenfreie Verbindung zwischen den beiden aneinander angrenzenden Glaseinheiten 1, 2 möglich, selbst bei einem komplexen Glasaufbau, wie zum Beispiel bei Isolierglas einheiten 1, 2 mit Glasabstandshaltern 13, die beispielsweise über Eck miteinan- der zu verbinden sind (vgl. FIG. 2). Das Einbringen des Silikonmaterials 4 in flüssiger Form ermöglicht ein sauberes Anfließen an die Fugenflächen und das Aufsteigen von eventuell eingebrachten Blasen an die Oberfläche. Da dieses gießfähige Material anschließend schrump- fungsfrei und vollständig ausreagieren soll, ist die Verwendung von zwei-kompo- nentigem Material dafür erforderlich.

Ein zum glasklaren Vergießen geeignetes Silikonmaterial 4 ist beispielsweise das zwei-komponentige glasklare gießfähige Silikon, welches von der Firma Dow Cor- ning unter der Bezeichnung„Sylgard 184" angeboten wird. Ein vergleichbares Produkt wäre beispielsweise auch das Produkt Elastosil Solar 2202 AB der Firma Wacker.

In vorteilhafter Weise sollten die Silikonmaterialien 4 eine Viskosität von ca. 1 Pa x Sekunde bis ca. 3,5 Pa x Sekunde aufweisen, um zu ermöglichen, dass der fest- gelegte Fugenbereich 5 vollgekommen von dem Silikonmaterial 4 ausgefüllt wird.

Zum Eingrenzen des Stoßbereiches und zum Festlegen des mit dem flüssigen Sili- konmaterial 4 auszufüllenden Fugenbereiches 5 können verschiedene Ansätze verwendet werden. Eine mögliche Variante wäre, eine vorgefertigte, beispiels- weise gefräste oder gezogene Form aufzusetzen, wobei diese durch beispiels weise verkleben von außen am Glas angedichtet und gehalten wird. Dadurch kann zur optischen Aufwertung auch eine vordefinierte Fugenform, wie beispielsweise ein definierter Radius oder eine präzise Fläche, erzeugt werden. Diese Fugenform kann aus Teflon bestehen. Alternativ hierzu ist auch ein anderes Material, wel- ches mit einem Trennmittel versehen wurde, um ein Anhaften des Silikonmateri- als 4 zu verhindern, denkbar.

Eine einfachere Methode, um eine Eingrenzung der zu gießenden Fuge herzustel- len, wäre es, wenn beispielsweise nur mittels eines selbstklebenden Bandes, wel- ches an die Glaskanten geklebt wird, die Form umschlossen wird. Dieses Klebe- band kann lokal einen haftvermeidenden Streifen entlang der Fuge haben.

Um die Glaskanten der Füllseite vor ungewollter Benetzung zu schützen, wird in vorteilhafter Weise der Randbereich der Füllstelle mit einem Klebeband abge- deckt. Danach wird das zum Vergießen fertig gemischte Material langsam und gleichmäßig in den zu füllenden Bereich eingebracht. Dabei wird eine Fließgeschwindigkeit von circa 10 ml/s bis circa 40 ml/s ange- strebt, abhängig von der Fugendicke und Viskosität des Silikonmaterials 4. Das Entfernen von überschüssigem Material und Einebnen der Vergussfläche muss vor Beginn des Aushärteprozesses beendet sein, um ein Fließen in eine perfekte ebene Fläche zu ermöglichen.

Dieser„offene" Füllprozess sollte beispielsweise für den Vorverbund einer Glas- Eckausbildung in einem Reinraum unter konditionierten Bedingungen durchge- führt werden, um das Einschließen von Staub oder anderen Schmutzpartikeln zu verhindern (vgl. FIG. 2).

Eine verbesserte Füllmethode dazu wäre das Schließen der gesamten Fuge von beiden Seiten mit einem Formstück oder einem begrenzenden Band. Dieser Fu- genraum könnte dann mittels Injektion des vorgemischten Silikon-Vergussmateri- als ausgefüllt werden. Diese Methode ermöglicht die Optimierung des sonst nur im offenen Verfahren zwingend horizontalen Ausfüllens der Verfügung, hin in eine bis zur senkrechten Anordnung mögliche Befüllung der Fuge im fertig eingeglas- ten Gebäude. Das genannte Injektionsverfahren macht zusätzlich eine etwas auf- wendigere Vorbereitung, wie das sichere Abdichten und das Verwenden von Misch- oder Dosiergeräten erforderlich.

Durch diese Erfindung kann eine glasklare Verbindung entlang der gesamten Fas- sadenfront von volltransparenten Verbund- und Isoliergläsern hergestellt werden die durchgängig keinerlei störenden sichtbaren Fugen mehr aufweist.

Zusätzlich kann erstmals eine gebrauchstaugliche glasklare Verbindung einer Eck- verglasung hergestellt werden. Denn der entscheidende Vorteil dieser Eckverbin- dung ist dabei die bleibende Elastizität der Verbindungsstelle. Das vollständig ausreagierte Verbindungsmaterial hat am Ende einen nach DIN ISO 7619-1 be- stimmten Härtegrad von ca. 35 bis 65 nach Shore A, das entspricht einem umge- rechneten Druck E-Modul von 3,5 bis 8 MPa.

Diese Elastizität an einer Eckverbindung von Gläsern ermöglicht eine Anpassung an Montagetoleranzen der Unterkonstruktion beim Einbau der vorgefertigten Ganzglasecke am Gebäude. Ein zusätzlicher Vorteil dieser bleibenden flexiblen Eckverbindung ist auch die Möglichkeit, Verformungen der Unterkonstru ktion durch Windlasten oder Gebäudesetzungen dauerhaft aufnehmen zu können. Bezugszeichenliste erste Glaseinheit

zweite Glaseinheit

Klebeverbindung

Silikonmaterial

Fugenbereich

erstes Flächenelement

zweites Flächenelement

Abstandshalter

Scheibenzwischenraum

Dichtmittel

Fassadenelement