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Patent Searching and Data


Title:
FASTENER SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/126094
Kind Code:
A1
Abstract:
1. Fastener system 2. Fastener system consisting of at least - a first fastener part (10) and - a second fastener part (12), which together form a detachable adhesive fastening (14), characterised in that at least one of the two fastener parts is provided with a resistance device (26) such that, when the adhesive fastening (14) is being released, lower opening forces are initially required before the resistance device (26) becomes effective than after the resistance device has become effective, and in that, after the resistance device (26) has been overcome, the opening forces are in the region of the initial opening forces.

Inventors:
HEEPE LARS (DE)
DROTLEF DIRK-MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/081033
Publication Date:
July 06, 2023
Filing Date:
November 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BINDER GOTTLIEB GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A44B18/00
Foreign References:
US20090217492A12009-09-03
US8685194B22014-04-01
DE3513325A11986-10-16
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verschlusssystem, bestehend aus zumindest

- einem ersten Verschlussteil (10) und

- einem zweiten Verschlussteil (12), die miteinander einen wiederlösbaren Haftverschluss (14) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der beiden Verschlussteile (10, 12) derart mit einer Widerstandseinrichtung (26) versehen ist, dass bei einem Lösen des Haftverschlusses (14) bis zum Wirksamwerden der Widerstandseinrichtung (26) anfänglich geringere Öffnungskräfte notwendig sind als nach dem Wirksamwerden und dass nach Überwinden der Widerstandseinrichtung (26) die Öffnungskräfte in einem Bereich der anfänglichen Öffnungskräfte liegen.

2. Verschlusssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandseinrichtung (26) eine Barriere (28) ausbildet, bei der zum Lösen des Haftverschlusses (14) anfänglich aufgebrachte Schälkräfte an der Stelle der Barriere (28) in Scherkräfte übergehen, die größer sind als die Schälkräfte.

3. Verschlusssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandseinrichtung (26) aus einer Separierung im zugeordneten Verschlussteil (10) besteht, und dass Teile des separierten Materials im geschlossenen Zustand des Haftverschlusses (14) am anderen Verschlussteil (12) als Barriere (28) verbleiben bis die erhöhte Lösekraft, insbesondere in Form der Scherkraft, die Barriere (28) frei gibt.

4. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Separierung aus einem durchgehenden Schnitt (32), Ausstanzung oder einer Perforation in dem einen Verschlussteil (10) besteht, die als Barriere (28) ein Verschlusssegment freilegt, das als frei liegende Lasche (30) an zumindest einer Anbindungsseite (36) mit dem zugehörigen Verschlussteil (10) verbunden bleibt. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusssegment derart in das zugehörige Verschlussteil (10) eingebracht ist, dass das freie Ende (38) der Lasche (30) der Ablösefront des anderen Verschlussteils (12) beim Lösen des Haftverschlusses (14) zugewandt ist. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Lösen des Haftverschlusses (14) bei niedrigen Öffnungskräften (II) die in Bngriff miteinander befindlichen Verschlusselemente (20, 24) seitlich an der Lasche (30) vorbei außer Bngriff geraten und die Lasche (30) unter Bildung der Barriere (28) an dem benachbarten Verschlussteil (12) anhaften bleibt, bis unter der Wirkung der höheren Öffnungskräfte (III) die Lasche (30) von dem benachbarten Verschlussteil (12) unter Freigabe der Barriere (28) abgezogen ist. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (30) dreieckförmig oder rechteckförmig ist oder aus Bnschnitten (46) quer zur Öffnungsrichtung verlaufend im Verschlussteil (10,12) angeordnet ist. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsseiten der freiliegenden Lasche (30) gleich oder im Wesentlichen gleich sind zu der Anbindungsseite (36) der Lasche (30) an dem Verschlussteil (10). 17 Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Öffnungsrichtung der beiden Verschlussteile (10, 12) gesehen mehrere Laschen (30) in Hintereinanderabfolge angeordnet sind. Verschlusssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (10) mit der Widerstandseinrichtung (26) ein Hakenmaterial (22) und das andere Verschlussteil (12) ein Sch laufen material (16) aufweist.

Description:
Verschlusssystem

Die Erfindung betrifft ein Verschlusssystem, bestehend aus zumindest

- einem ersten Verschlussteil und

- einem zweiten Verschlussteil, die miteinander einen wied erlösbaren

H af tversch I u ss au sb i I d en .

En dahingehendes Verschlusssystem weist regelmäßig einen Hakenteil und einen Schlaufenteil auf, die aus einem Grundgewebe mit Polfäden bestehen, die die Haken bzw. die Schlaufen ausbilden. Häufig wird dabei das Hakenmaterial im Rahmen eines kopfseiti gen Auftrennens des Schlaufenmateriales erhalten. En Vertreter eines solchen Haftverschlusses ist beispielhaft in DE35 13 325 A1 aufgezeigt, wobei solche Verschlusssysteme auch unter der Bezeichnung Kletten®Haftverschlüsse in einer Vielzahl von Ausführungsformen dem Markt bekannt sind.

Regelmäßig besteht ein solcher Kl etten®Haftverschluss aus männlichen Verschlussteilen sprich Haken als dem einen ersten Verschlussteil und aus einem weiblichen Verschlussteil sprich Schlaufen als dem anderen zweiten Verschlussteil, die miteinander den wied erlösbaren Haftverschluss als Ganzes ausbilden. Sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen des dahingehenden Verschlusssystems werden von Hand definierte Öffnungs- und Schließkräfte ausgebracht, um die beiden Verschlussteile zum Öffnen auseinanderzuziehen bzw. zum Schließen zusammenzudrücken. Häufig gleitet dabei beim Öffnen des Verschlusssystems das eine Verschlussteil in der Art einer Schäl bewegung vom anderen Verschlussteil ab, wobei grundsätzlich die Intention besteht mit gleicher Öffnungskraft einen solchen Haftverschluss vollständig zu öffnen, beispielsweise um Schuhe, die mit solchen Klettverschlüssen versehen sind möglichst zwanglos ausziehen zu können. Dabei kommen heutzutage verschiedene Varianten von Verschlusssystemen respektive Haftverschlüssen zum Bnsatz:

- Haken- und Rauschband als typische Anwendung für Bekleidung;

- Pilzkopfband und Veloursband als Garant für eine stärkere Anhaftung;

- Pilzkopfband und Rauschband, die im geschlossenen Zustand auch bei Scherbeanspruchung hohe Haltekräfte ermöglichen;

- Pilzkopfband auf Pilzkopfband als Vertreter typischer Industrieanwendungen mit definiertem Druckpunkt beim Öffnen und Schließen, bei gleichzeitigem Erreichen hoher Haltekräfte sowohl bei Scher- als auch bei Zugbeanspruchung; und

- Extrudierte Haken/Pilze auf Wirkware als typischer Vertreter eines Windelverschlusses.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein demgegenüber qualitativ gleichwertiges Verschlusssystem zu schaffen mit gegenüber dem Stand der Technik vergrößerten Einsatzmöglichkeiten. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verschlusssystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit. Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 zumindest eines der beiden Verschlussteile derart mit einer Widerstandseinrichtung versehen ist, dass bei einem Lösen des Haftverschlusses bis zum Wirksamwerden der Widerstandseinrichtung anfänglich geringere Öff- nungskräfte notwendig sind als nach dem Wirksamwerden und dass nach Überwinden der Widerstandseinrichtung die Öffnungskräfte in einem Bereich der anfänglichen Öffnungskräfte liegen, ist insoweit ein Verschlusssystem geschaffen, das sich nicht mehr über den gesamten Öffnungsbereich im Wesentlichen mit einer gleichen Öffnungskraft öffnen lässt, sondern vielmehr während des Öffnungsvorganges eine Art Stopp vorsieht, der erst mit Kraft definiert zu überwinden ist, um den weiteren Öffnungsvorgang bis zur vollständigen Öffnung des Verschlusses zu beenden.

Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Widerstandseinrichtung eine den Stopp bildende Barriere darstellt, bei der zum Lösen des Haftverschlusses anfänglich aufgebrachte Schäl kräfte an der Stelle des Überganges der Barriere in Scherkräfte übergehen, die größer sind als die Schäl kräfte. Auf diese Art und Weise kann einem N utzer des Verschlusssystems respektive einem Endverbraucher verdeutlicht werden, dass er gewollt oder ungewollt dabei ist einen Haftverschluss zu öffnen, dass er durch den Stopp oder die Barriere aber noch einmal die spürbare, insbesondere taktile, Rückmeldung erhält, dass nach Ü berwinden des Stopps oder der Barriere nunmehr endgültig der Verschluss als zusehends geöffnet anzusehen ist. Insgesamt ergibt sich eine definierte verbesserte Performance. Die dahingehende Ausgestaltung kann insbesondere im Rahmen sicherheitsrelevanter Bereiche in jedem Fall sicherstellen, dass der N utzer nicht ungewollt die Haftverschlussverbindung freigibt. Neben Waffenhalterungen mittels Klettverschlüssen als Beispiel kann dies weiter eine Rolle spielen für Werkzeugbefestigungen jedweder Art, Bekleidung, Rucksackbefestigungen, Fal I schirm au slösesy stem e, etc. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verschlusssystem immer dort Anwendung finden, wenn man den N utzer solcher Verschlusssysteme darauf aufmerksam machen will , dass er einen Öffnungsvorgang veranlasst hat und mit Erreichen des Stopps genau prüfen soll, ob er eine vollständige Öffnung des Verschlusses überhaupt wünscht oder den Verschluss lieber geschlossen halten möchte.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusssystems ist dabei vorgesehen, dass die Widerstandseinrichtung aus einer Trennung im zugeordneten Verschlussteil besteht und dass Teile des separierten Materials im geschlossenen Zustand des Haftverschlusses am anderen Verschlussteil als Barriere verbleiben bis die erhöhte Lösekraft, insbesondere in Form der von Hand aufzubringenden Scherkraft, die Barriere freigibt. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Separierung aus einem durchgehenden Schnitt, Ausstanzung oder einer Perforation in dem einen Verschlussteil besteht, die als Barriere ein Verschlusssegment freilegt, das als frei liegende Lasche an zumindest einer Seite mit dem zugehörigen Verschlussteil aber weiter verbunden bleibt. Die genannte freiliegende Lasche ist also im Rahmen der Trennung nach wie vor einseitig über ihren Laschengrund mechanisch/kraftschlüssig mit dem zugeordneten Verschlussteil des Kl etten®H aftverschl usses verbunden.

Bei dem Öffnen des Verschlusssystems respektive des Haftverschlusses durch eine Abschälbewegung von Hand, bei dem die Verschlussteile voneinander getrennt werden, stoppt die Schälfront partiell an der mechanisch/kraftschlüssig verbundenen Seite des Laschengrundes; läuft aber seitlich in dem mechanisch verbundenen Rest des Kl etten®H aftverschl usses weiter zwecks Herbeiführen der vollständigen Öffnung, nach Freigabe der zunächst noch verbleibenden Laschenverbindung. Das Verschlussmaterial der Lasche bleibt insoweit also zunächst noch in haftender Verbindung mit den korrespondierenden Gementen des anderen Verschlussteils. Erreichen die seitlich an der Bnstanzung oder dem Enschnitt verlaufenden Schäl- o- der Peelfronten die mechanisch/kraftschlüssige Verbindungsseite, wird auch die Lasche nach Überwinden des Stopps der zusätzlichen Kraft beim Lösen des Verschlusses ausgesetzt und das Ablösen der Lasche wird weiter unter Freigabe des Verschlusses als Ganzes induziert. Insoweit erfolgt das Ablösen der Lasche, die zunächst unter Bildung des Stopps oder der Barriere an dem korrespondierenden anderen Verschlussteil zunächst verbleibt, im Gegensatz zu den sonstigen Gementen des Haftverschlusses über eine Kombination aus einem Schäl - und Schermechanismus.

Bei einem etwaig sich anschließenden Schließvorgang des Verschlusses wird beim Zusammendrücken der Verschlussteile die Lasche wieder in der fensterartigen Ausnehmung des zu geordnet en Verschlussteils vollständig integriert, so dass hemmnisfrei der Schließvorgang vonstattengeht.

Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass das Verschlusssegment regelmäßig in Form einer Lasche derart in das Verschlussteil eingebracht ist, dass das freie Gide der Lasche der Ablösefront des anderen Verschlussteils beim Lösen des Haftverschlusses zugewandt ist. Bei einem Ablösewinkel des Haftverschlusses < 90° ist Schälen der dominierte Ablösemechanismus. Dabei entsteht eine dem Ablösevorgang entgegengesetzt laufende Schäl- oder Peelfront, die zu einer verbesserten „Performance“ für den Verschluss führt. Bei einem Ablösewinkel des Verschlusses * 90° ist Scherung der dominierende Ablösemechanismus, was zu einer stark verbesserten „Performance“ führt. In letzterem Fall wandelt sich dann ein längenabhängiger Ablösevorgang zu einem flächenabhängigen um.

Demgemäß geraten beim Lösen des Haftverschlusses bei niedrigen Öff- nungskräften die in Gngriff miteinander befindlichen Verschlusselemente seitlich an dem laschenartigen Verschlusssegment vorbei außer Gngriff. Dabei bleibt das Verschlusssegment unter Bildung der Barriere an dem benachbarten Verschlussteil zunächst anhaften. Unter der Wirkung von höheren Öffnungskräften kann dann das Verschlusssegment von dem benachbarten Verschlussteil unter Freigabe der Barriere abgezogen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusssystems ist vorgesehen, dass die Lasche dreieckförmig oder rechteckförmig ist oder aus einfachen Trenn schnitten quer zur Öffnungsrichtung der bandförmigen Verschlussteile verlaufend in diesen angeordnet ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit ornament- oder bildhafte Ausgestaltungen wie ein Blumenmuster zu realisieren. Messungen haben dabei gezeigt, dass die Form der Trennschnitte dem Grunde nach einen sehr starken Enfluss auf die „Performance“ sprich den Haftkraftverlauf für das derart modifizierte Verschlusssystem hat. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt die Begrenzungsseiten der freiliegenden Lasche an dem einen Verschlussteil gleich oder im Wesentlichen gleich auszubilden zu der Anbindungsseite der Lasche an dem Verschlussteil. Die Größe der jeweils gewählten Widerstandseinrichtung hat dabei einen großen Enfluss auf die Scherperformance.

Es besteht auch die Möglichkeit in Öffnungsrichtung der beiden Verschlussteile gesehen mehrere Laschen in Hintereinanderabfolge anzuordnen, so dass in stetiger Hintereinanderabfolge es zu einer Erhöhung der Verschlusskräfte an der jeweiligen Barriere kommt, bei anschließender Verringerung der Öffnungskräfte zwecks weiterem weitgehend widerstandsfreien Öffnen des Verschlusssystems. Ferner besteht die Möglichkeit der Nebeneinanderanordnung von Laschen, auch versetzt zueinander.

Bevorzugt ist das Verschlussteil mit der Widerstandseinrichtung als Hakenmaterial konzipiert, wohingegen das andere Verschlussteil des Verschlusssystems bevorzugt ein Sch laufen material aufweist. Andere Ausgestaltungen sind hier denkbar, insbesondere in umgekehrter Abfolge von Haken- und Schlaufenmaterial. Ferner besteht die Möglichkeit der Verstärkung der Widerstandseinrichtung am kraftsch lässigen Eide, zur Verhinderung eines ungewollten En- oder Abreißens. Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Lösung anhand von Ausführungsbeispielen nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die

Fg. 1 und 2 in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt auf ein Haken- und ein Schlaufenverschlussmaterial in Form zweier Verschlussteile, die miteinander in wiederlösbarer Weise verbunden einen Haftverschluss ergeben;

Fg. 3 ein Verschlusssystem mit teilweise herausgetrennter Lasche an einem Verschlussteil, vorzugsweise an einem H aken -V erseh I u sstei I ;

Fg. 4 in stark vereinfachter Darstellung den Auftrennvorgang zwischen einem männlichen und einem weiblichen Verschlussteil unter Öffnen des Haftverschlusses, wobei unter Bildung einer Öffnungsbarriere, die nach der Fg. 3 abgetrennte Lasche als Widerstandseinrichtung zunächst mit dem zugeordneten Bereich des anderen Verschlussteils mit den Schlaufen verhaftet bleibt, bis nach Überwinden der Barriere oder Peelfront auch die verhaftete Lasche das darunter liegende Schlaufenmaterial unter Öffnung des Verschlusssystems zusehends freigibt;

Fg. 5 in der Art eines Kraft-Weg-Diagramms den Öffnungs- kraftverlauf für ein Verschlusssystem nach der Fgur 4 mit der eingebauten Stopp- oder Barrierefunktion; Fg. 6 bis 17 verschiedene Ausführungsformen eines Laschenaufbaus ais Widerstandseinrichtung für eine der beiden Verschlussteile; und

Fg. 18 und 19 schäl- bzw. scherdominante Ablösevorgänge für die jeweilige Widerstandseinrichtung.

Die Erfindung betrifft ein Verschlusssystem, bestehend aus zumindest einem ersten Verschlussteil 10 und einem zweiten Verschlussteil 12, die miteinander einen wiederlösbaren Haftverschluss 14 ausbilden, wie er teilweise in der Fgur 4 einmal vorderseitig im geöffneten Zustand und einmal rückseitig im noch geschlossenen Zustand wiedergegeben ist. Solche Haft- Verschlusssysteme 14 werden fach sprach lieh auch mit Kletten® Haftverschluss oder Klettverschluss bezeichnet. Das als Ganzes mit 16 bezeichnete Schlaufenmaterial des bandförmigen zweiten Verschlussteils 12 nach der Fg. 2 besteht aus einem Grundgewebe 18 sowie über die eine Seite dieses Grundgewebes 18 überstehende Schlaufen 20. Das Grundgewebe 18 ist in einer bei Haftverschlüssen üblichen Webtechnik hergestellt. Das Gewebe besteht insoweit aus Kett- und Schussfäden und in Richtung der Kettfäden verlaufende eingebrachte Polkettfäden bilden die einzelnen Schlaufen 20 aus. Die genannten Schlaufen 20 können sich gemäß der vereinfachten Darstellung nach der Fgur 2 in Doppelreihen über das Grundgewebe 18 erstrecken; vorteilhaft für die vorliegende Lösung ist jedoch vorgesehen, dass die Schlaufen 20 sich gleichförmig verteilt über das bandförmige zweite Verschlussteil 12 erstrecken.

Das erste Verschlussteil 10 nach der Fg. 1 besteht hingegen aus einem Hakenmaterial 22 in Form einzelner Haken 24. Die dahingehenden Haken 24 sind aus dem Schlaufenmaterial 16 gemäß der Darstellung nach der Fg. 2 gebildet, wobei für den Erhalt eines jeden Hakens 24 eine Schlaufe 20 im Kopfbereich seitlich aufgeschnitten der Herstellung des Hakenmaterials 22 dient. Die Haken 24 sind zu den Schlaufen 20 derart angeordnet, dass diese unter Bildung des wiederlösbaren Haftverschlusses 14 miteinander in Bn- griff bringbar sind. Entgegen der Darstellung nach der Fig. 1 sollen auch die Haken 24 gleichförmig über das zugeordnete Grundgewebe 18 verteilt sein. Nähere Bnzelheiten für einen solchen Verschlussaufbau sind beispielhaft aus D E 102 40 986 B3 und D E 10 2007 003 287 A1 der Schutzrechtsinhaberin zu entnehmen.

Wie sich insbesondere aus der Fig. 3 ergibt, ist zumindest eines der beiden Verschlussteile 10, 12, hier in Form des ersten Verschlussteiles 10, derart mit einer Widerstandseinrichtung 26 versehen, dass bei einem Lösen des Haftverschlusses 14 bis zum Wirksamwerden der Widerstandseinrichtung 26 anfänglich geringere Öffnungskräfte notwendig sind, als nach dem Wirksamwerden, und dass nach Überwinden der Widerstandseinrichtung 26 die Öffnungskräfte wiederum in einem Bereich der anfänglichen Öffnungskräfte für den Verschluss 14 liegen. Der dahingehende Kräfteverlauf ist in dem Kraft -Weg-Diagramm nach der Fig. 5 dargestellt. Dort sind die Öffnungskräfte F über den Öffnungsweg S des Haftverschlusses 14 zu Beginn der Verschlussöffnung mit „I“ wiedergegeben; der Kräfteverlauf bedingt durch die verringerten Öffnungskräfte beim seitlichen Vorbeilaufen der Peelfronten an der Widerstandseinrichtung mit „II“. Der Kräfteverlauf bedingt durch den Bnfluss der Widerstandseinrichtung mit „III“. Das Überwinden der Widerstandseinrichtung 26 bei abfallendem Kräfteverlauf ist in IV gezeigt. Insoweit bildet die Widerstandseinrichtung 26 eine Art Barriere 28 aus, bei der zum Lösen des Haftverschlusses 14 anfänglich aufgebrachte Schäl kräfte an der Stelle der Barriere 28 in Scherkräfte übergehen, die größer sind als die Schäl kräfte, was sich aus dem Kraftverlauf III nach der Fig. 5 im Rahmen einer Messwertaufnahme für ein solches Verschlusssystem ergibt. Dabei wird die Schälfestigkeit messtechnisch mit N/cm erfasst, wohingegen die Scherfestigkeit sich aus Messwerten N/cm 2 ergibt. Insoweit wandelt sich also ein längenabhängiger, in cm gemessener Ablösevorgang zu einem flächenabhängigen in cm 2 gemessen und nach Überwinden der Barriere 28 wiederum zu einem längenabhängigen Ablösevorgang um.

Wie insbesondere die Fg. 3 und 4 zeigen, besteht die Widerstandseinrichtung 26 aus einer Separierung im zugeordneten Verschlussteil 10, wobei Teile des separierten Materials im geschlossenen Zustand des Haftverschlusses 14 laschenartig am anderen Verschlussteil 12 als Barriere 28 verbleiben, bis die erhöhte Lösekraft, insbesondere in Form der Scherkraft, die Barriere 28 und mithin den Haftverschluss 14 als Ganzes weiter freigibt. Wie sich weiter aus der Fg. 3 ergibt, besteht die Separierung aus einem durchgehenden Schnitt, deren Schnittlinie mit 32 angegeben ist. Anstelle eines Schnitts kann aber auch eine Ausstanzung treten oder eine Perforation. Über den Schnitt entlang der Schnittlinie 32 wird als Barriere 28 ein Verschlusssegment freigelegt, das als frei liegende, rechteckförmige Lasche 30 an zumindest einer Anbindungsseite 36 mit dem zugehörigen Verschlussteil 10 einstückig verbunden bleibt.

Wie sich aus der Fg. 4 ergibt, ist das Verschlusssegment in Form der Lasche 30 derart in das zugehörige Verschlussteil 10 eingebracht, dass das freie Ende 38 der Lasche 30 der Ablösefront des anderen Verschlussteils 12 beim Lösen des Haftverschlusses 14 zugewandt ist. Beim dahingehenden Lösen des Haftverschlusses 14 bei niedrigen Öffnungskräften, gemäß dem Kraftlinienfeld II nach der Fg. 5, geraten die zunächst noch in Engriff miteinander befindlichen Verschlusselemente 20, 24 seitlich entlang von Längsstrei- fen 40 an der Lasche 30 vorbei außer Engriff und die Lasche 30 selbst verbleibt unter Bildung der Barriere 28 an dem Sch laufen material 16 des benachbarten Verschlussteils 12 zunächst noch solange anhaften, bis unter der Wirkung der höheren Öffnungskräfte, insbesondere in Form von Scherkräften, die Lasche 30 von dem benachbarten Verschlussteil 12 unter Freigabe der Barriere 28 abgezogen ist. Die dahingehende Freigabe der Barriere 28, die ansonsten insoweit für den Öffnungsvorgang eine Art Betätigungsstopp ausbildet, ist im Kraft-Weg-Diagramm mit dem Bereich IV wiedergegeben. Bei der Darstellung nach der Fg. 4 gibt im Rahmen des rechteckförmigen Ausschnitts der Lasche 30 entlang der Schnittlinie 32 diese eine rechteckförmige Öffnung 42 im Verschlussteil 10 frei, indem die Lasche 30 mit ihren vorstehenden Haken 24 entlang einer fortschreitenden Öffnungsli- nie 44 zunächst noch auf das Sch lauf en material 16 des benachbarten zweiten Verschlussteils 12 anhaftend umgelegt ist. Insoweit sieht man also in Blickrichtung auf die Fg. 4 gesehen den rückwärtigen Bereich der auf das zweite Verschlussteil 12 um 180° umgelegten Lasche 30. Für den Erhalt des Kräftebereiches IV nach der Fg. 5 ist also notwendig, dass bei weiterem Öffnungsvorgang, bei dem die beiden Verschlussteile 10, 12 voneinander weggezogen respektive abgeschält werden, die Lasche 30 als Widerstandseinrichtung 26 oder Barriere 28 mit ihrer Verhakung das Sch lauf en material 16 des zweiten Verschlussteils 12 vollständig freigibt.

Gemäß der Darstellung nach den Fg. 7 bis 10 kann die jeweilige Lasche 30 rechteckförmig (Fg. 7), dreieckförmig (Fg. 8), dreieckförmig mit bogenförmigem Abschlussrand (Fg. 9) oder nur aus Querschnitten (Fg. 10) im zugeordneten ersten Verschlussteil 10 ausgebildet sein. Gemäß der Darstellung nach den Fg. 7 bis 10 können mehrere Laschen 30 in gleicher Höhe in Nebeneinanderanordnung im jeweiligen Verschlussteil 10, 12 angeordnet sein; es besteht aber auch die Möglichkeit, in Öffnungsrichtung desjeweili- gen Verschlussteils 10, 12 gesehen, in Hintereinanderanordnung und auf Abstand zueinander gehalten zwei oder mehr Laschen 30 (Fg. 6) anzuordnen. Snd gemäß der Darstellung nach der Fg. 6 mehrere Laschen 30 in Öffnungsrichtung gesehen, hintereinander angeordnet, schließt sich an den Kräftebereich IV bei Wirksamwerden der weiteren nachfolgenden Lasche 30 dann wiederum der Kraftanstieg an, wie er im Bereich III des Kraft-W eg- Diagramms wiedergegeben ist. Anschließend fällt dann wieder die Öff- nungskraft auf den normalen Öffnungskraftbereich ab, wie im Bereich l oder IV in Fg. 5 dargestellt.

Anstelle des gezeigten Haken materials 22 nebst zugehörigem Schlaufenmaterial 16 können die beiden Verschlussteile 10, 12 auch jeweils aus einem pilzkopfartigen Verschlussmaterial gebildet sein, so dass sich insgesamt eine Art hermaphroditisches Verschlusssystem als Ganzes ergibt. Weitere Ausgestaltungen von zueinander passenden Bngriffselementen beider Verschlussteile 10, 12 unter Bildung des Verschlusssystems sind hier möglich.

Wie die Darstellung nach der Fgur 11 zeigt, können die einzelnen Laschen 30 sowohl horizontal als auch vertikal versetzt zueinander angeordnet sein, so dass sich eine Art Stufenanordnung in Blickrichtung auf die Fgur 11 gesehen, von links oben nach rechts unten ergibt. Bei der Darstellung nach der Fgur 12 sind auf dem Verschlussteil 10 die rechteckförmigen Laschen 30 wahllos zueinander angeordnet und demgemäß ohne statistisch vorgebbare Verteilung.

Bei der Darstellung nach der Fgur 13 kann an der Übergangsstelle der Lasche 30 zum Verschlussteil 10 eine Verstärkung 48 vorhanden sein. An den beiden parallel zueinander verlaufenden Schnittlinien 32 münden diese jeweils an ihrem freien Ende in die zugeordnete Verstärkung 48 aus, die aus einem kreisrunden Verstärkungszuschnitt gebildet ist, der mit dem Verschlussteil 10 fest verbunden wird, beispielsweise verschweißt, verklebt o- der vernäht wird. Auch besteht die Möglichkeit die Verstärkung 48 aus einem kreisrunden Ausschnitt im Verschlussteil 10 auszubilden, so dass etwaig eingeleitete Kräfte über die Schnittlinien 32 in die Umgebung münden und nicht in das Verschlussteil 10 ausgeleitet werden können. Über die dahingehende Verstärkung 48 wird jedenfalls sichergestellt, dass bei einem Betätigen der Lasche 30 diese nicht vom Verschlussteil 10 abreißen kann. Die Fgur 14 zeigt eine Direktionalität in Öffnungsrichtung gesehen. Wird das Kletten -Haft-Sy stem von der dem freien Ende 38 der Lasche 30 zugewandten Seite her geöffnet, ergeben sich gemäß der Pfeildarstellung hohe Scherkräfte, wohingegen sich normale oder leicht reduzierte Schäl kräfte von der anderen Seite her ergeben, gemäß der kleineren Pfei Idarstel lung in Fgur 14. Gemäß der Darstellung nach der Fgur 15 bringen größere Laschen 30 gemäß der linken Darstellung größere Öffnungskräfte als demgegenüber kleinere Laschen 30 wie rechts dargestellt. Die Größe der Öffnungskräfte ist dabei wiederum mit Pfeilen wiedergegeben.

Die Darstellung nach der Fgur 16 soll zeigen, dass die Öffnungskräfte für eine langgezogene Lasche 30 denjenigen Öffnungskräften entsprechen, wie sie für eine breite Lasche 30 entstehen, wie rechts in Fgur 16 dargestellt, sofern nur der Fächeninhalt der einzelnen Laschen 30 miteinander vergleichbar gewählt ist.

Insgesamt ergibt sich gemäß dem vorstehenden Vortrag das durch die Form der Widerstandseinrichtung 26 die resultierenden Scherkräfte eingestellt werden können. Dabei sind die Scherkräfte bei vergleichbarer Geometrie für ein Rechteck größer als für ein Dreieck und für das Dreieck wiederum größer als für einen einfachen Bnschnitt. Durch die Größe respektive die Fäche der Widerstandseinrichtung 26 werden die resultierenden Scherkräfte eingestellt, wobei große, insbesondere lange oder breite Widerstandseinrichtungen zu hohen Scherkräften führen, kleine oder kurze sowie schmale Widerstandseinrichtungen führen zu niedrigen Scherkräften. Gemäß der Darstellung nach der Fgur 17 soll verdeutlicht werden, dass die Lasche 30 auch komplexere ästhetische Formen einnehmen kann, wie beispielsweise die Form einer in der Fgur 17 gezeigten stilisierten Blume. Andere Gestaltungen, insbesondere ornamentale Muster, sind realisierbar. Die Fgur 18 zeigt des weiteren in prinzipieller Darstellung für einen makroskopischen Schälwinkel < 90° , was mit dem Pfeil wiedergegeben werden soll, bei dem Kletten-Haftverschluss eine schäl-dominante Ablösung der Widerstandseinrichtung 26. Demgegenüber ist in Fgur 19 für einen makroskopischen Schäl winkel > 90° des Kl etten-Haf tverschlusses eine scher-dominante Ablösung der Widerstandeinrichtung 26 gezeigt. Demgemäß geht eine schäl-dominante Ablösung nach der Fgur 18 in eine scher-dominante Ablösung nach der Fgur 19 über, sobald wie für einen Öffnungsvorgang nach der Fgur 4 wiedergegeben, das Verschlussteil 10 mit den Verschlusshaken 24 zusehends vom Grundgewebe 18 mit dem Sch laufen material 20 abgezogen wird, bei einem Verbleiben der Lasche 30 am Sch laufen material 20. Während das Verschlussteil 10 gemäß der Darstellung nach der Fgur 18 vom Grundgewebe 18 bei kleinem Schälwinkel abgehoben wird, ergibt sich mit zunehmender Öffnung des Verschlusses und Umlegen des Verschlussteiles 10 entlang der Öffnungslinie 44 ein sich vergrößernder Schäl- winkel gemäß der Darstellung nach der Fgur 19, bis das Verschlussteil 10 nahezu um 180° umgelenkt in Annäherung an seine Rückseite 50 kommt. Durch die unterschiedliche Art der Ablösung ergibt sich dabei der in Fgur 5 als vorteilhaft erkannte Kraftweg-Linienverlauf für einen Öffnungsvorgang. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.