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Title:
FILLING UNIT AND METHOD FOR FILLING CAVITIES IN A TABLET PRESS WITH A FEEDSTOCK TO BE PRESSED AND MODULE FOR PRODUCING TABLETS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/179896
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a filling unit (2) for filling cavities (27) in a tablet press (3) with a feedstock (28) to be pressed, particularly a powder, having a filling assembly (13) comprising a fill chamber (16), with the fill chamber (16) being arranged in an installed condition between a die (7) containing the cavities (27) and a punch support (8) comprising at least one punch (9, 10), and with the fill chamber (16) having at least one inlet opening (17) for filling the fill chamber (16) with raw material and at least one outlet opening (23) for filling the cavities (27) of the tablet press (3) with feedstock (28) to be pressed, wherein the fill chamber (16) comprises at least one mixing device (14), at least partially arranged in the fill chamber (16), for mixing the raw materials of the feedstock (28) to be pressed and at least one delivery device (24) for filling the cavities (27) of the tablet press (3) with feedstock (28) to be pressed. The invention also relates to a method for filling cavities (27) in a tablet press (3) with feedstock (28) to be pressed, more particularly a powder, using a filling unit (2) in accordance with one of the claims 1 to 11 and a module (1) for producing tablets.

Inventors:
NOWAK REINHARD (DE)
THIES JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/056585
Publication Date:
September 26, 2019
Filing Date:
March 15, 2019
Export Citation:
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Assignee:
GLATT MASCHINEN & APPBAU AG (CH)
International Classes:
B30B11/00; B30B11/08; B30B15/30
Domestic Patent References:
WO2014207510A12014-12-31
Foreign References:
US20140234463A12014-08-21
US20170282421A12017-10-05
DE4437823A11996-04-18
JPS4837371A1973-06-01
DE818450C1951-10-25
DE2157465A11973-06-07
EP3260286A12017-12-27
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE MAGENBAUER & KOLLEGEN PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Befülleinheit (2) zum Befüllen von Kavitäten (27) einer Tablettenpresse (3) mit zu verpressendem Füllmaterial (28), insbesondere einem Pulver, mit einer eine Füllkammer (16) aufweisenden Fülleinrichtung (13), wobei die Füllkammer (16) im Einbauzustand zwischen einem die Kavitäten (27) aufweisen den Matrizentisch (7) und einem mindestens einen Stempel (9, 10) aufweisenden Stempelträger (8) angeordnet ist, und wobei die Füllkammer (16) mindestens eine Einlassöffnung (17) zur Befüllung der Füllkammer (16) mit Ausgangsstoffen und mindes- tens eine Auslassöffnung (23) zur Befüllung der Kavitä ten (27) der Tablettenpresse (3) mit zu verpressendem Füllma terial (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Füll kammer (16) mindestens eine zumindest teilweise in der Füll kammer (16) angeordnete Mischvorrichtung (14) zum Mischen der Ausgangsstoffe des zu verpressenden Füllmaterials (28) und mindestens eine Fördereinrichtung (24) zur Befüllung der Ka vitäten (27) der Tablettenpresse (3) mit zu verpressendem Füllmaterial (28) aufweist.

2. Befülleinheit (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich- net, dass die Fülleinrichtung (13), insbesondere die Füllkam mer (16), eine weitere Einlassöffnung (25) zur Zuführung von Trenn- und/oder Schmiermittel aufweist.

3. Befülleinheit (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die Fülleinrichtung (13), insbesondere die Füllkammer (16), mindestens einen Sensor (30) aufweist.

4. Befülleinheit (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich- net, dass der mindestens eine Sensor (31) als Füllstands sensor (31a) oder als analytischer Sensor (31b) , insbesondere zur Messung der Zusammensatzung und/oder Mischgüte des zu verpressenden Füllmaterials (28), ausgebildet ist.

5. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü- che, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (13) in der eine Mischeinrichtung (19) angeordnet ist.

6. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (19) der Mischeinrichtung (13) als Schneckenmischer, als Bandwen- delmischer oder als Schaufelmischer ausgebildet ist.

7. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (19) von einer Antriebseinheit (Ml) , bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevor- zugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben wird oder antreibbar ist.

8. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (24) von einer weiteren Antriebseinheit (M2) , bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben wird oder antreibbar ist.

9. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung (19) und die Fördereinrichtung (24) von einer gemeinsamen An triebseinheit (M) , bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben werden oder antreibbar sind .

10. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch, dass die Fördereinrichtung (24) zur Befüllung der Kavitäten (27) der Tablettenpresse (3) mit zu verpressen- dem Füllmaterial (28) und die Mischeinrichtung (13) zum Mi schen der Ausgangsstoffe in einer horizontalen Ebene liegen.

11. Befülleinheit (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Förder- einrichtung (24) zur Befüllung der Kavitäten (27) der Tablet tenpresse (3) mit zu verpressendem Füllmaterial (28) und die mindestens eine Mischeinrichtung (13) zum Mischen der Aus gangsstoffe als bauliche Einheit ausgebildet sind.

12. Verfahren zum Befüllen von Kavitäten (27) einer Tablet- tenpresse (3) mit zu verpressendem Füllmaterial (28), insbe sondere einem Pulver, mit einer Befülleinheit (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Füllkammer (16) mit Ausgangsstoffen befüllt wird, die Ausgangsstoffe mittels einer Mischvorrichtung (19) zum zu verpressenden Füllmaterial (28) durchmischt werden und an schließend Kavitäten (27) eines Matrizentisches (7) der Tab lettenpresse (3) mittels einer Fördereinrichtung (24) mit dem zu verpressenden Füllmaterial (28) befüllt werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mit und/oder nach der Zufuhr der Ausgangsstoffe in die Füll- kammer (16) und vor dem Befüllen der Kavitäten (28) des Mat rizentisches (7) die Trenn- und/oder Schmiermittel zudosiert werden .

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13 , dadurch gekennzeich- net, dass die in der Füllkammer (16) angeordneten Senso ren (30) kontinuierlich messen.

15. Modul (1) zum Herstellen von Tabletten umfassend eine Tablettenpresse (3), einen stromab der Tablettenpresse (3) positionierten Sensor (33), der geeignet ist die in der Tab- lettenpresse (3) hergestellten Tabletten zu analysieren, und eine Steuereinheit (34) , dadurch gekennzeichnet, dass das Mo dul (1) mindestens eine stromauf der Tablettenpresse (3) an geordnete Modulkomponente (32) aufweist, wobei eine Modulkom ponente (32) als Befülleinheit (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist, die Steuereinheit (34) zum Versen den und Empfangen von Signalen zumindest mit einer Modulkom ponente (32) und dem Sensor (33) verbunden ist und die Steu ereinheit (34) mittels der vom Sensor (32) erhaltenen Signale geeignet ist, mindestens eine stromauf der Tablettenpres se (3) angeordnete Modulkomponente (32) zu steuern und/oder zu regeln.

Description:
Befülleinheit und Verfahren zum Befüllen von Kavitäten einer Tablettenpresse mit einem zu verpressendem Füllmaterial sowie

Modul zur Herstellung von Tabletten

Die Erfindung betrifft eine Befülleinheit zum Befüllen von Kavitäten einer Tablettenpresse mit zu verpressendem Füllma terial, insbesondere einem Pulver, mit einer eine Füllkammer aufweisenden Fülleinrichtung, wobei die Füllkammer im Einbau- zustand zwischen einem die Kavitäten aufweisenden Matrizen tisch und einem mindestens einen Stempel aufweisenden Stem pelträger angeordnet ist, und wobei die Füllkammer mindestens eine Einlassöffnung zur Befüllung der Füllkammer mit Aus gangsstoffen und mindestens eine Auslassöffnung zur Befüllung der Kavitäten der Tablettenpresse mit zu verpressendem Füll material aufweist.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befül len von Kavitäten einer Tablettenpresse mit zu verpressendem Füllmaterial, insbesondere einem Pulver, mit einer Befüllein- heit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11.

Zudem betrifft die Erfindung ein Modul zum Herstellen von Tabletten umfassend eine Tablettenpresse, einen stromab der Tablettenpresse positionierten Sensor, der geeignet ist die in der Tablettenpresse hergestellten Tabletten zu analysie ren, und eine Steuereinheit. Eine Tablette ist eine der gebräuchlichsten Darreichungsfor men für pharmazeutisch aktive Wirkstoffe (API) . Die Tablette besteht in der Regel aus einer Mischung mehrerer Ausgangs- Stoffe, die als Pulver, vorzugsweise als Pulvermischung, vor- liegen, nämlich den pharmazeutisch aktiven Wirkstoffen und Hilfsstoffen, den so genannten Exzipienten. Bei der Tablet tenherstellung ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass die vorgenannten Pulver optimal vermischt sind, weil nur auf diese Weise gewährleistet werden kann, dass in jeder Tablette die vorgesehene Dosis an pharmazeutisch aktiven Wirk

stoff (API) und an Hilfsstoffen vorliegt.

Gemäß dem Stand der Technik ist es bekannt, dass die für die Tablettenherstellung notwendige gute Mischung durch eine Gra nulation erreicht werden kann, wobei die Granulation energe- tisch und zeitlich aufwändig und daher unerwünscht ist. Zudem wird der größte Anteil an Tabletten derzeit nicht aus Granu laten, sondern aus vorzugsweise pulverförmigen Füllmaterial direkt hergestellt.

Die deutsche Patentanmeldung DE 2 157 465 A betrifft eine hydraulische Blockpresse zur Verdichtung pulverförmiger oder faseriger Materialien unter Vakuum mit zumindest zwei um eine gemeinsame Achse schwenkbaren als Füll- bzw. Presskammer die nenden Pressbehälter und einer Füllvorrichtung, sowie mit in die Presskammer eintauchbarem Verdichtungskolben und einer dieser koaxial zugeordneten Evakuierungseinrichtung. Die

Füllvorrichtung ist hierbei aus einem der Füllkammer in Achs- richtung vertikal vorgeordneten feststehenden Füllrohr gebil det, dem konzentrisch ein mittels eines Druckzylinders tele skopartig bewegliches Füllrohr zugeordnet ist. Das Einfüllen des Füllgutes geht ohne Lufteinschluß vonstatten, indem durch Absenken des Pressstempels das Füllgut unter gleichzeitiger Schwerkrafteinwirkung in die Füllkammer saugend eingelagert wird .

Der Nachteil an der schwerkraftbedingten Förderung des Füll gutes in die Presskammer der hydraulischen Blockpresse ist, dass hierdurch Entmischungen und Segregation des Füllgutes möglich sind.

Des Weiteren offenbart die europäische Patentanmeldung

EP 3 260 286 Al eine Fülleinrichtung zum Befüllen von Kavitä ten einer Rundläuferpresse, umfassend ein Füllmaterialreser- voir und eine mit dem Füllmaterialreservoir in Verbindung stehende Füllkammer mit einer Befüllöffnung, aus der Füllma terial in die Kavitäten der Rundläuferpresse gelangen kann, wobei in der Füllkammer ein erstes drehend angetriebenes Rührflügelrad mit Rührflügeln und ein zweites drehend ange- triebenes Rührflügelrad mit Rührflügeln angeordnet sind, wo bei sich erstes und zweites Rührflügelrad hinsichtlich ihrer Geometrie und/oder ihrer Drehrichtung und/oder ihrer Drehge schwindigkeit unterscheiden. Über einen mit der Füllkammer in Verbindung stehenden Zuführabschnitt wird pulverförmiges Füllmaterial aus dem Füllmaterialreservoir schwerkraftbedingt in die Füllkammer und aus dieser über eine an der Unterseite der Füllkammer vorgesehene Befüllöffnung wiederum schwer kraftbedingt in die Kavitäten des Matrizentisches gefüllt.

Nachteilig an der vorgenannten Fülleinrichtung ist, dass es bei pulverförmigen Füllmaterial, insbesondere bei Pulvermi schungen, durch den schwerkraftbedingten Transport des Füll materials in die Kavitäten der Rundläufertablettenpresse ebenfalls zu Entmischungen und zu Segregation der Ausgangs stoffe des zu verpressenden Füllmaterials kommen kann. Auch eine Auflockerung des pulverförmigen Füllmaterials vor dem Befüllen der Kavitäten des Matrizentisches der Rundläufertab lettenpresse führt nicht zu einer optimalen Mischung des zu verpressenden Füllmaterials.

Aufgabe der Erfindung ist es eine Befülleinheit und ein Ver- fahren zum Befüllen von Kavitäten eines Matrizentisches einer Tablettenpresse mit Füllmaterial sowie ein Modul zum Herstel len von Tabletten bereitzustellen, wobei Entmischungs- und Segregationseffekte der Ausgangsstoffe des Füllmaterials durch den schwerkraftbedingten Transport des Füllmaterials, bspw. in vertikalen Zuführungsleitungen, in die Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse zumindest reduziert, be vorzugt sogar vermieden werden.

Diese Aufgabe wird bei einer Befülleinheit der eingangs ge nannten Art dadurch gelöst, dass die Füllkammer mindestens eine zumindest teilweise in der Füllkammer angeordnete Misch vorrichtung zum Mischen der Ausgangsstoffe des zu verpressen den Füllmaterials und mindestens eine Fördereinrichtung zur Befüllung der Kavitäten der Tablettenpresse mit zu verpres- sendem Füllmaterial aufweist. Der Vorteil der erfindungsgemä- ßen Befülleinheit ist darin zu sehen, dass das zu verpressen- de Füllmaterial stets optimal vermischt, d. h. eine Entmi schung und/oder Segregation des zu verpressenden Füllmateri als wird zumindest deutlich reduziert oder ganz vermieden, an der zur Befüllung der Kavitäten des Matrizentisches der Tab- lettenpresse vorgesehenen Fördereinrichtung bereitgestellt wird. Zusätzlich werden aufgrund einer solchen Ausgestaltung der Befülleinheit zum einen die Investitionskosten gesenkt und zum anderen kann die Befülleinheit direkt im Bereich der Tablettenpresse angeordnet sein. Zudem wird hierdurch eine sehr platzsparende Befülleinheit für eine Tablettenpresse ge schaffen . Bevorzugt weist die Fülleinrichtung, insbesondere die Füll kammer, eine weitere Einlassöffnung zur Zuführung von Trenn- und/oder Schmiermittel auf. Nahezu alle tablettierfähigen Füllmaterialien, insbesondere Pulvermischungen, erfordern in Batch- oder kontinuierlichen Prozessen einen zumindest gerin gen Anteil an Trenn- und/oder Schmiermitteln, wie beispiels weise Magnesiumstearat . Die Trenn- und/oder Schmiermittel liegen in der Größenordnung von 0,5 % bis 1 % des in die Ka vitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse zu füllenden Füllmaterials. Die Trenn- und/oder Schmiermittel sorgen da für, dass eine Tablette nach einem Pressvorgang wieder zer störungsfrei aus dem Presswerkzeug ausgestoßen werden kann. Die Trenn- und/oder Schmiermittel sollten bevorzugt als letz ter Ausgangsstoff für das Füllmaterial zugemischt werden. Zu- dem sollten die Trenn- und/oder Schmiermittel gleichmäßig im Füllmaterial, insbesondere einer Pulvermischung, verteilt sein. Eine zu intensive, d. h. zu lange Einarbeitung der Trenn- und/oder Schmiermittel sollte verhindert werden, weil die Trenn- und/oder Schmiermittel die Ausgangsstoffe des Füllmaterials, insbesondere einer Pulvermischung, untereinan der trennt und daher einer Tablettierung im Wege steht. Be vorzugterweise sollte für eine Zugabe der Trenn- und/oder Schmiermittel daher eine weitere Einlassöffnung im Bereich der Mischeinrichtung, ganz bevorzugt am Ende der Mischein- richtung, vorgesehen werden, so dass für die Trenn- und/oder Schmiermittel eine kurze Verweilzeit im Bereich der Mischein richtung bei gleichzeitig optimaler Vermischung mit den Aus gangsstoffen des Füllmaterials sichergestellt wird.

Zudem weist die Fülleinrichtung, insbesondere die Füllkammer, bevorzugt mindestens einen Sensor auf. Ganz besonders bevor zugt ist der mindestens eine Sensor als Füllstandssensor oder als analytischer Sensor, insbesondere zur Messung der Zusam- mensatzung und/oder Mischgüte des zu verpressenden Füllmate rials, ausgebildet und in der Füllkammer angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor als Füllstandssensor ausgebildet, so dass jederzeit eine kon- stante Menge an zu verpressenden Füllmaterial in der Füllkam mer vorhanden ist. Mittels des in der Füllkammer angeordneten Füllstandssensors werden der Füllkammer über Zuführungslei tungen, wie Rohrleitungen oder Schlauchleitungen oder der gleichen, aus Vorratsbehältern die notwendigen Mengen des je- weiligen Ausgangsstoffes zugeführt. In einer ebenfalls bevor zugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor als analytischer Sensor, insbesondere zur Messung der Zusammen setzung und/oder der Mischgüte des zu verpressenden Füllmate rials ausgebildet. Durch einen derartigen Sensor wird stets eine für den Tablettierungsprozess optimale Zusammensetzung und/oder Mischgüte des zu verpressenden Füllmaterials er zielt. Entsprechend einer ganz besonders bevorzugten Ausfüh rungsform weist die Fülleinrichtung, insbesondere die Füll kammer, zwei Sensoren, nämlich einen Füllstandssensor und ei- nen analytischen Sensor, auf, wodurch die zuvor genannten

Vorteile der beiden einzelnen Sensoren gleichermaßen zum Tra gen kommen .

Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der er findungsgemäßen Befülleinheit ist die Mischvorrichtung in ei- ner Mischvorrichtung angeordnet. Die Mischvorrichtung sorgt für eine sehr gute Vermischung der der Mischeinrichtung zuge führten Ausgangsstoffe in zu verpressendes Füllmaterial, das in Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse befällt wird. Besonders bevorzugt ist die Mischvorrichtung der Misch- einrichtung als Schneckenmischer, als Bandwendelmischer oder als Schaufelmischer ausgebildet. Aufgrund der besonders be vorzugten Ausgestaltung der Mischvorrichtung als Schneckenmi- scher, als Bandwendelmischer oder auch als Schaufelmischer ist zu jeder Zeit des Gesamtprozesses, insbesondere aber des Mischvorgangs, eine optimale Vermischung der Ausgangsstoffe des zu verpressenden Füllmaterial sichergestellt. Bevorzugterweise wird oder ist die Mischvorrichtung von einer Antriebseinheit, bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben oder antreibbar. Darüber hinaus bevorzugt wird oder ist die Fördereinrichtung von ei- ner weiteren Antriebseinheit, bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben oder antreib bar. Darüber hinaus ganz besonders bevorzugt werden oder sind die Mischvorrichtung und die Fördereinrichtung von einer ge- meinsamen Antriebseinheit, bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben oder antreib bar. Vorteilhafterweise können sowohl die Mischvorrichtung als auch die Fördereinrichtung perfekt aufeinander abgestimmt werden, so dass von der Mischvorrichtung ausschließlich die zur Befüllung der Kavitäten der Tablettenpresse durch die Fördereinrichtung optimal durchmischte, notwendige Menge an zu verpressendem Füllmaterial bereitgestellt wird.

Bevorzugt liegen die Fördereinrichtung zur Befüllung der Ka- vitäten der Tablettenpresse mit zu verpressendem Füllmaterial und die Mischeinrichtung zum Mischen der Ausgangsstoffe in einer horizontalen Ebene. Vorteilhafterweise weist so die Füllkammer der Fülleinrichtung der Befülleinheit keine verti kale Transportstrecke auf. Das zu verpressende Füllmaterial wird daher keinem schwerkraftbedingten Transport unterworfen. Zudem ist die Füllkammer der Fülleinrichtung der Befüllein- heit bevorzugterweise in ihrer Gesamtheit zwischen einem die Kavitäten aufweisenden Matrizentisch und einem mindestens ei nen Stempel aufweisenden Stempelträger anordenbar. Hierdurch wird eine sehr kompakte und kleine Bauweise der Füllkammer erzielt .

Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der er findungsgemäßen Befülleinheit sind die mindestens eine För dereinrichtung zur Befüllung der Kavitäten der Tablettenpres- se mit zu verpressendem Füllmaterial und die mindestens eine Mischeinrichtung zum Mischen der Ausgangsstoffe als bauliche Einheit ausgebildet. Als bauliche Einheit wird hierbei be zeichnet, wenn Fördereinrichtung und Mischvorrichtung der Mischeinrichtung ein einziges Bauteil bilden. Durch eine der- artige Ausgestaltung wird eine sehr kompakte, platzsparende Baugröße der kombinierten Misch-/Fördereinrichtung erreicht. Darüber hinaus werden durch eine solche kombinierte Misch- /Fördereinrichtung die Investitionskosten gesenkt.

Zudem wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs ge- nannten Art dadurch gelöst, dass zuerst eine Füllkammer mit Ausgangsstoffen befüllt wird, die Ausgangsstoffe mittels ei ner Mischvorrichtung zum zu verpressenden Füllmaterial durch mischt werden und anschließend in Kavitäten eines Matrizenti sches mittels einer Fördereinrichtung mit dem zu verpressen- den Füllmaterial befüllt werden. Das erfindungsgemäße Verfah ren hat den Vorteil, dass das zur Befüllung der Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse das Füllmaterial stets optimal durchmischt ist, wodurch in jeder hergestellten Tab lette immer die richtige Dosis an pharmazeutisch aktiven Wirkstoffen, Hilfsstoffen und Trenn- und/oder Schmiermitteln beinhaltet ist. Die richtige Dosierung ist für die Tabletten- herstellung von größter Wichtigkeit, denn durch eine zu hohe Dosierung können bei einem die Tabletten einnehmenden Patien ten bspw. Vergiftungserscheinungen oder dergleichen auftreten bei einer zu niedrigen Dosierung entfaltet der pharmazeutisch aktive Wirkstoff nicht seine eigentliche Wirkung.

In einer besonders bevorzugten Verfahrensvariante werden mit und/oder nach der Zufuhr der Ausgangsstoffe in die Füllkammer und vor dem Befüllen der Kavitäten des Matrizentisches die Trenn- und/oder Schmiermittel zudosiert. Hierdurch werden die wichtigen Trenn- und/oder Schmiermittel den Ausgangsstoffen optimal beigemischt ohne, dass sie eine entmischende Wirkung entfalten können.

Ganz besonders bevorzugt messen die in der Füllkammer ange ordneten Sensoren kontinuierlich. Der Vorteil einer kontinu- ierlichen Messung ist, dass zu jedem Zeitpunkt der Verweil zeit des Füllmaterials in der Füllkammer der erfindungsgemä ßen Befülleinheit die Prozessbedingungen erfasst werden und somit direkt Einfluss auf den Prozess, bspw. durch Zugabe der für eine optimale Pulvermischung notwendigen Ausgangsstoffe, genommen werden kann.

Die Aufgabe bei einem Modul der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Modul mindestens eine stromauf der Tablettenpresse angeordnete Modulkomponente aufweist, wobei eine Modulkomponente als Befülleinheit gemäß einem der An- spräche 1 bis 11 ausgebildet ist, die Steuereinheit zum Ver senden und Empfangen von Signalen zumindest mit einer Modul- komponente und dem Sensor verbunden ist und die Steuereinheit mittels der vom Sensor erhaltenen Signale geeignet ist, min destens eine stromauf der Tablettenpresse angeordnete Modul komponente zu steuern und/oder zu regeln. Ein solches Modul weist den Vorteil auf, dass aufgrund der Rückkopplung durch den nach der Tablettenpresse angeordneten Sensor die Vorlauf zeiten deutlich reduziert werden können, sodass ein Wegfallen der zu entsorgenden Tabletten möglich wird. Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich nung näher erläutert. In dieser zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Moduls mit ei ner Befülleinheit zur kontinuierlichen Tabletten produktion mit einer herkömmlichen Tablettenpresse gemäß dem Stand der Technik,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Moduls mit ei ner erfindungsgemäßen Befülleinheit zur kontinuier lichen Tablettenproduktion mit einer herkömmlichen Tablettenpresse, Figur 3 eine schematische Darstellung einer zwischen einem

Kavitäten aufweisenden Matrizentisch und einem Stempelträger angeordneten erfindungsgemäßen Befül leinheit Und

Figur 4 ein Grundfließbild eines Moduls zum Herstellen von

Tabletten .

In Fig. 1 ist eine stark schematisierte Darstellung eines Mo duls 1 mit einer Befülleinheit 2 zur kontinuierlichen Tablet tenproduktion mit einer herkömmlichen Tablettenpresse 3 gemäß dem Stand der Technik gezeigt . Die Tablettenpresse 3 weist einen Unterbau 4 und einen Auf bau 5 auf. Der Unterbau 4 umfasst unter anderem beispielswei se die gesamte Steuerungseinheit der Tablettenpresse 3 sowie weitere für den Betrieb der Tablettenpresse 3 notwendigen Ausrüstungsgegenstände. Der Aufbau 5 der Tablettenpresse 3 umfasst unter anderem einen Rotor 6, der einen Matrizentisch 7 mit darin - hier nicht dargestellten - Kavitäten aufweist. Zudem umfasst der Rotor 6 mindestens einen eine Führungskurve aufweisenden Stempelträger 8, der Unterstempel 9 und Ober stempel 10 aufweist, wobei die Unterstempel 9 und Oberstem pel 10 den Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpres se 3 jeweils zugeordnet sind. Der den Matrizentisch 7 und den mindestens einen Stempelträger 8 aufweisende Rotor 6 ist drehbar um eine Achse 11 angeordnet, wobei der Rotor 6 über eine hier nicht dargestellte Antriebseinheit, die bspw. im Unterbau 4 verbaut ist, rotiert wird. Zusätzlich sind dem Ro tor 6 darüber hinaus zumindest teilweise dargestellte Druck- rollen 12 zugeordnet, die die Unterstempel 9 bzw. die Ober stempel 10 gemäß ihrer Führungskurve steuern und dadurch das in den Kavitäten des Matrizentisches 7 der Tablettenpresse 3 enthaltene zu verpressende Füllmaterial zu Tabletten pressen.

Damit in der Tablettenpresse 3 Tabletten aus zu verpressendem Füllmaterial gepresst werden können ist es notwendig, dass die hier nicht dargestellten Kavitäten des Matrizentisches 7 mit dem zu verpressenden Füllmaterial befüllt werden. Hierzu weist das Modul 1 eine Befülleinheit 2 auf.

Die Befülleinheit 2 umfasst eine Fülleinrichtung 13 mit einer Mischeinrichtung 14, einer vertikal angeordneten Verbindungs leitung 15 sowie einer Füllkammer 16.

Die Mischeinrichtung 14 ist oberhalb der Tablettenpresse 3 und außerhalb des Aufbaus 5 der Tablettenpresse 3 angeordnet. Zudem weist die Mischeinrichtung 14 neben einer Einlassöff nung 17 und einer Auslassöffnung 18 eine eine Mischvorrich- tung 19 umfassende Mischkammer 20 auf. Die in der Mischkam mer 20 angeordnete Mischvorrichtung 19 wird über eine erste Antriebseinheit Ml angetrieben. Die zu vermischenden Aus gangsstoffe werden der Mischkammer 20 der Mischeinrichtung 14 über Zuführungsleitungen 21 zugeführt. Die der Mischeinrich tung 14 über Zuführungsleitungen 21 zugeführten Ausgangsstof fe werden in der Mischkammer 20 durch die Mischvorrichtung 19 miteinander zum zu verpressenden Füllmaterial vermischt und verlassen die Mischkammer 20 der Mischeinrichtung 14 über die Auslassöffnung 18 der Mischeinrichtung 14.

Das über die Auslassöffnung 18 der Mischeinrichtung 14 die Mischkammer 20 verlassende Füllmaterial wird der Füllkam mer 16 über eine zumindest teilweise vertikale Verbindungs leitung 15 zugeführt. Hierdurch gelangt das zu verpressende Füllmaterial über eine Fallstrecke in die Füllkammer 16, wo bei es in der Verbindungsleitung 15 auf der Fallstrecke zwi schen der Mischkammer 20 der Mischeinrichtung 14 und der Füllkammer 16 zu Entmischungen und Segregation kommt.

Die Füllkammer 16 weist neben einer Einlassöffnung 22 zur Be- füllung der Füllkammer 16 mit zu verpressendem Füllmaterial mindestens eine Auslassöffnung 23 zur Befüllung der Kavitäten des Matrizentisches 7 der Tablettenpresse 3 mit zu verpres sendem Füllmaterial auf. In der Füllkammer 16 ist eine För dereinrichtung 24 angeordnet, die das entmischte zu verpres- sende Füllmaterial gleichmäßig in die Kavitäten des Matrizen tisches 7 der Tablettenpresse 3 füllt. Die Fördereinrich tung 24 wird über eine Antriebseinheit M2 angetrieben.

Fig. 2 zeigt eine stark schematisierte Darstellung eines Mo duls 1 mit einer erfindungsgemäßen Befülleinheit 2 zur konti- nuierlichen Tablettenproduktion mit einer herkömmlichen Tab- lettenpresse 3. Hierbei weist die Tablettenpresse 3 des Mo duls 1 die gleiche Bauweise auf wie die bereits in Fig. 1 er läuterte Tablettenpresse 3.

Die Befülleinheit 2 weist eine Fülleinrichtung 13 auf, umfas- send eine Füllkammer 16 mit mindestens einer Einlassöffnung 17 zur Befüllung der Füllkammer 16 mit Ausgangsstoffen und mindestens einer Auslassöffnung 23 zur Füllung der Kavitäten des Matrizentisches 7 der Tablettenpresse 3. Die Füllkammer 16 ist hierbei räumlich in zwei Teile aufgeteilt, nämlich ei- ne Mischeinrichtung 14 und einen die Fördereinrichtung 24 aufweisenden Teil. Die Füllkammer 16 der Fülleinrichtung 13 der Befülleinheit 2 umfasst darüber hinaus eine zumindest teilweise in der Füllkammer 16 angeordnete Mischeinrichtung 14 mit einer Mischvorrichtung 19 zum Mischen der Ausgangs- Stoffe des zu verpressenden Füllmaterials und mindestens eine Fördereinrichtung 24 zur Befüllung der Kavitäten des Matri zentisches 7 der Tablettenpresse 3 mit zu verpressendem Füll material, wobei die Fördereinrichtung 24 im zweiten Teil der Füllkammer 16 angeordnet ist. Die Mischeinrichtung 14 der in Fig. 2 dargestellten erfin dungsgemäßen Befülleinheit 2 weist eine Mischvorrichtung 19 auf, die für eine optimale Ver- oder Durchmischung der der Mischeinrichtung 14 zugeführten Ausgangsstoffe in zu verpres- sendes Füllmaterial, das in Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse befällt wird, sorgt. Besonders bevorzugt ist die Mischvorrichtung 19 der Mischeinrichtung 14 als Schne ckenmischer, als Bandwendelmischer oder als Schaufelmischer, wie in Fig. 2 gezeigt, ausgebildet. Die bevorzugten Ausfüh rungsformen der Mischvorrichtung 19, nämlich Schneckenmi scher, Bandwendelmischer und Schaufelmischer stellen zu jeder Zeit des Gesamtprozesses, insbesondere aber des Mischvorgangs in der Mischeinrichtung 14, eine optimale Vermischung der Ausgangsstoffe des zu verpressenden Füllmaterials sicher. In Fig. 2 wird die Mischvorrichtung 19, insbesondere ein Mi scher, von einer Antriebseinheit Ml, bevorzugt von einem Mo- tor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben.

Die in einem zweiten Teil der Füllkammer 16 angeordnete För dereinrichtung 24 zur Befüllung der Kavitäten des Matrizenti sches 7 der Tablettenpresse 3 mit dem optimal ver- bzw.

durchmischten Füllmaterial wird über mindestens eine Welle 26 von einer weiteren Antriebseinheit M2 , bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevorzugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben.

Die von mindestens einer Welle 26 einer Antriebseinheit M2 angetriebene Fördereinrichtung 24 zur Befüllung der Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse 3 mit zu verpressen- dem Füllmaterial und die Mischeinrichtung 14 zum Mischen der Ausgangsstoffe sind in Fig. 2 in einer horizontalen Ebene an geordnet. Es sind aber auch andere Ausführungsformen denkbar, wobei die Fördereinrichtung 24 und die Mischeinrichtung 14 nicht in einer horizontalen Ebene liegen. Hierdurch bedingt weist die Füllkammer 16 der Fülleinrichtung 13 der Befüllein- heit 2 keine vertikale Transportstrecke auf und das zu ver- pressende Füllmaterial wird keinem schwerkraftbedingten

Transport unterworfen. Somit wird ein Auftreten einer Entmi schung und/oder Segregation im Füllmaterial der erfindungsge mäßen Befülleinheit 2 deutlich reduziert oder sogar ganz ver hindert .

Das in der erfindungsgemäßen Befülleinheit 2 zu verpressende Füllmaterial wird in der Füllkammer 16 stets optimal ver- bzw. durchmischt, d. h. eine Entmischung und/oder Segregation des zu verpressenden Füllmaterials wird zumindest deutlich reduziert oder ganz vermieden, und in einem Zustand optimaler Ver- bzw. Durchmischung an der zur Befüllung der Kavitäten des Matrizentisches der Tablettenpresse 3 vorgesehenen För dereinrichtung 24 bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Befül- leinheit 2 senkt aufgrund ihrer kompakten, kleinen Bauweise die Investitionskosten deutlich und gestattet als zusätzli chen Vorteil einen tablettenpressennahen Einbau in das Mo- dul 1.

Zudem ist die Füllkammer 16 der Fülleinrichtung 13 der Befül- leinheit 2 in Fig. 2 in ihrer Gesamtheit zwischen einem die Kavitäten aufweisenden Matrizentisch 7 und einem mindestens einen Stempel 9, 10 aufweisenden Stempelträger 8 angeordnet. Hierdurch wird eine sehr kompakte, kleine Bauweise der Füll kammer 16 erreicht.

Überdies weist die Fülleinrichtung 13 der Befülleinheit 2, insbesondere die Füllkammer 16, eine weitere Einlassöff nung 25 für Ausgangsstoffe, insbesondere aber zur Zuführung von Trenn- und/oder Schmiermittel auf. Trenn- und/oder

Schmiermittel, wie beispielsweise Magnesiumstearat , werden fast allen tablettierfähigen Füllmaterialien, insbesondere Pulvermischungen, beigemischt, da sie zumindest in Batch- o- der kontinuierlichen Prozessen in einen zumindest geringen Anteil erforderlich sind. Hierbei liegen die Trenn- und/oder Schmiermittel in der Größenordnung von 0,5 Vol.-% bis 1 Vol . - % des Füllmaterials.

Die Trenn- und/oder Schmiermittel sorgen dafür, dass eine Tablette nach einem Pressvorgang wieder zerstörungsfrei aus dem Presswerkzeug der Tablettenpresse 3, insbesondere dem Matrizentisch 7, ausgestoßen werden kann. Die Trenn- und/oder Schmiermittel sollten bevorzugt als letzter Ausgangsstoff für das Füllmaterial zugemischt werden. Zudem sollten die Trenn- und/oder Schmiermittel gleichmäßig im Füllmaterial, insbeson- dere einer Pulvermischung, verteilt sein. Eine zu intensive, d. h. zu lange Einarbeitung der Trenn- und/oder Schmiermittel sollte verhindert werden, weil die Trenn- und/oder Schmier mittel die Ausgangsstoffe des Füllmaterials, insbesondere ei ner Pulvermischung, untereinander trennt und daher einer Tab- lettierung im Wege steht. Bevorzugterweise sollte für eine Zugabe der Trenn- und/oder Schmiermittel daher eine weitere Einlassöffnung 25 im Bereich der Mischeinrichtung 14 vorgese hen werden, so dass für die Trenn- und/oder Schmiermittel ei ne kurze Verweilzeit im Bereich der Mischeinrichtung 14 bei gleichzeitig optimaler Vermischung mit den Ausgangsstoffen des Füllmaterials sichergestellt wird.

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer zwischen ei nem Kavitäten 27 aufweisenden Matrizentisch 7 und einem Ober stempel 10 aufweisenden Stempelträger 8 angeordneten erfin- dungsgemäßen Befülleinheit 2. Die als Fülleinrichtung 13 aus gebildete Befülleinheit 2 weist die Einlassöffnung 17 für die Füllkammer 16 auf, wobei in der Füllkammer 16 eine Mischein richtung 14 zum optimalen Ver- bzw. Durchmischen der Aus gangsstoffe des Füllmaterials 28 und eine in einem zweiten Teil der Füllkammer 16 angeordnete Fördereinrichtung 24 zum Befüllen der Kavitäten 27 des Matrizentisches 7 der Tablet tenpresse 3 über mindestens eine Ausgangsöffnung 23 umfasst. Zusätzlich weist die Füllkammer 16 eine Einlassöffnung 25 für Trenn- und/oder Schmiermittel auf. Sowohl die Ausgangsstoffe als auch die Trenn- und/oder Schmiermittel werden mittels Leitungen 29, insbesondere Rohr- oder Schlauchleitungen, über die Einlassöffnungen 17 bzw. 25 in von hier nicht gezeigten Vorratsbehältern die Füllkammer 16 transportiert.

Die Mischeinrichtung 14 weist eine Mischvorrichtung 19 auf, die als Bandwendelmischer ausgebildet ist. Dadurch wird eine optimale Ver- bzw. Durchmischung der Ausgangsstoffe des zu verpressenden Füllmaterials 28 erreicht. Die als Bandwendel mischer ausgebildete Mischvorrichtung 19 wird von einer hier nicht dargestellten Antriebseinheit Ml angetrieben. Die in einem zweiten Teil 30 der Füllkammer 16 angeordnete Förder- einrichtung 24 zum Befüllen der Kavitäten 27 des Matrizenti sches 7 der Tablettenpresse 3 wird über eine weitere hier nicht dargestellte Antriebseinheit M2 angetrieben. Mischvor richtung 19 und Fördereinrichtung 24 liegen in Fig. 3 in ei ner horizontalen Ebene. Die Auslassöffnung 18 der Mischein- richtung 14 und die Einlassöffnung 22 des zweiten Teils 30 der Füllkammer 16 entsprechen sich hierbei.

In einer ganz besonders bevorzugten, hier nicht dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befülleinheit 2 werden die Mischvorrichtung 19 und die Fördereinrichtung 24 von ei- ner gemeinsamen Antriebseinheit M, bevorzugt von einem Motor, ganz besonders bevorzugt von einem Elektromotor, noch bevor zugter von einem Servo- oder Torquemotor, angetrieben. Vor teilhafterweise können somit sowohl die Mischvorrichtung 19 der Mischeinheit 14 als auch die Fördereinrichtung 24 perfekt aufeinander abgestimmt werden, so dass von der Mischvorrich tung 19 ausschließlich die zur Befüllung der Kavitäten 27 des Matrizentisches 7 der Tablettenpresse 3 durch die Förderein richtung 24 optimal durchmischte, notwendige Menge an zu ver pressenden Füllmaterial 28 bereitgestellt wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die die Mischvor richtung 19 aufweisende Mischeinrichtung 14 einen Winkel a gegenüber dem die Fördereinrichtung 24 umfassenden Teil 30 der Füllkammer 16 aufweist. Der in Fig. 3 positive Winkel a kann auch negativ ausgebildet sein, so dass sich die Misch einrichtung 14 zum Matrizentisch 7 der Tablettenpresse 3, hin neigt .

Des Weiteren weist die in Fig. 3 gezeigte Fülleinrichtung 13 der Befülleinheit 2, insbesondere die Füllkammer 16, mindes- tens einen Sensor 31 auf. Der Sensor 31 ist bevorzugt in der Mischeinrichtung 14 angeordnet und als Füllstandssensor 31a und als analytischer Sensor 31b, insbesondere zur Messung der Zusammensatzung und/oder Mischgüte des zu verpressenden Füll materials 28, ausgebildet. Der Füllstandssensor 31a ist be- vorzugt als optischer Sensor oder Ultraschallsensor ausgebil det, so dass kontinuierlich der Füllstand in der Mischein richtung 14 ermittelt wird und somit eine konstante Menge an zu verpressenden Füllmaterial 28 in der Füllkammer 16 vorhan den ist. Mittels des in der Füllkammer 16 angeordneten Füll- standssensors 31a werden der Füllkammer 16 über die Leitun gen 29, wie Rohrleitungen oder Schlauchleitungen oder der gleichen, aus nicht gezeigten Vorratsbehältern die notwendi gen Mengen des jeweiligen Ausgangsstoffes, nämlich pharmazeu tischen Aktiven Wirkstoffen, Hilfsstoffe oder Trenn- und/oder Schmiermittel zugeführt. Ausgangsstoffe können auch bereits vorgemischt zugeführt werden. In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor 31 als analy tischer Sensor 31b, insbesondere zur Messung der Zusammenset zung und/oder der Mischgüte des zu verpressenden Füllmateri- als 28 ausgebildet. Durch einen derartigen Sensor 31b wird stets eine für den Tablettierungsprozess optimale Zusammen setzung und/oder Mischgüte des zu verpressenden Füllmaterials 28 erzielt. Der Einsatz weiterer Sensoren 31, wie bspw. Ther moelementen bei temperaturempfindlichem Füllmaterial, ist denkbar. Der Vorteil einer derartigen kontinuierlichen Mes sung ist, dass zu jedem Zeitpunkt der Verweilzeit des Füllma- terials 28 in der Füllkammer 16 der erfindungsgemäßen Befül- leinheit 2 die Prozessbedingungen erfasst werden und somit direkt Einfluss auf den Prozess genommen werden kann.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Befüllen von Kavitäten 27 eines Matrizentisches 7 einer Tablettenpresse 3 mit zu verpressendem Füllmaterial 28, insbesondere einem Pulver, mit einer erfindungsgemäßen Befülleinheit 2, wird zuerst eine Füllkammer 16 über Zuführungsleitungen 29 mit Ausgangsstoffen befüllt. Die Ausgangsstoffe sind pharmazeutisch aktive Wirk stoffe (API), Hilfsstoffe (Exzipienten) und Trenn- und/oder Schmiermittel. Die Ausgangsstoffe werden in der Füllkammer 16 mittels einer Mischvorrichtung 19 zum zu verpressenden Füll material 28 durchmischt, wobei zwischen der Zufuhr der Aus gangsstoffe und dem Befüllen der Kavitäten 27 des Matrizenti sches 7 ggf. noch weitere Ausgangsstoffe, insbesondere Trenn- und/oder Schmiermittel, hinzugefügt werden. Nach einer guten Durchmischung des die Ausgangsstoffe und die Trenn- und/oder Schmiermittel enthaltenden Füllmaterials 28 wird dieses an schließend über die Auslassöffnungen 23 in Kavitäten 27 eines Matrizentisches 7 der Tablettenpresse 3 mittels einer Förder- einrichtung 24 befüllt.

Fig. 4 zeigt ein Modul 1 zum Herstellen von Tabletten umfas send eine Tablettenpresse 3, stromauf der Tablettenpresse 3 positionierte Modulkomponenten 32, einen stromab der Tablet tenpresse 3 positionierten Sensor 33, der geeignet ist die in der Tablettenpresse 3 hergestellten Tabletten zu analysieren, und eine Steuereinheit 34. Eine der Modulkomponenten 32 ist als Befülleinheit 2 ausge bildet. Weitere Modulkomponenten 32 sind insbesondere Dosier vorrichtungen für Wirkstoff, Hilfsstoff oder Schmier- und Trennmittel sowie Trocknungsapparate, wie Wirbelschichtrock- ner, oder Granulatoren. Im Ausführungsbeispiel sind die wei teren Moduleinheiten 32 als Dosiervorrichtungen 32a für einen Wirkstoff und Dosiervorrichtung 32b für einen Hilfsstoff aus gebildet .

Die Dosiervorrichtung 32a wird über eine Zuführung 35 mit Wirkstoff, die Dosiervorrichtung 32b wird über eine Zuführung 36 mit Hilfsstoff befüllt. Die Dosiervorrichtungen 32a und 32b beschicken die Befülleinheit 2 mit Wirkstoff und Hilfs stoff im entsprechenden für die Herstellung der Tabletten notwendigen Verhältnis. Wie bereits vorab dargestellt werden die Kavitäten 27 der Tablettenpresse 3 anschließend von der Befülleinheit 2 mit dem zu verpressenden Füllmaterial befüllt. Die Tablettenpres se 3 erzeugt aus dem zu verpressenden Material Tabletten. Diese werden im Nachgang durch den Sensor 33 analysiert. Die Tabletten verlassen im Anschluss daran das Modul 1 über einen Auslass 37 des Moduls 1.

Die Modulkomponenten 32 des Moduls 1 sowie der Sensor 33 sind im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 mit der Steuereinheit 33, insbesondere einem Computer oder dgl . , zum Versenden und Emp- fangen von Signalen verbunden. Die Steuereinheit 33 ist mit mindestens einer Modulkomponente 32 verbunden. Die vom Sensor 33 erfassten Messdaten werden als Signale an die Steuerein heit 34 übergeben dort ausgewertet und ein Signal wird an die mindestens eine Modulkomponente 32 übertragen, um mindestens eine stromauf der Tablettenpresse 3 angeordnete Modulkompo nente 32 zu steuern und/oder zu regeln.

Der zur Analyse der in der Tablettenpresse 3 hergestellten Tabletten geeignete Sensor 32 dient als Qualitätskontrol- linstanz für die Produktqualität der Tabletten. Insbesondere werden Sensoren 32 wie bspw. ein Nahinfrarotspektroskopie (NIR) -Sensor zur Messung einer einheitlichen Vermischung (blend uniformity / content uniformity) , oder andere Sensoren zur Messung bspw. der Korngröße der Ausgangsmaterialien, der morphologischen Form, Größe und/oder Bruchfestigkeit der her gestellten Tabletten.

Ein solches Modul 1 weist den Vorteil auf, dass aufgrund der Rückkopplung durch den nach der Tablettenpresse 3 angeordne ten Sensor 33 die Vorlaufzeiten deutlich reduziert werden können, sodass ein Wegfallen der zu entsorgenden Tabletten möglich wird.