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Patent Searching and Data


Title:
FITTING SYSTEM AND STRUCTURAL ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/058725
Kind Code:
A1
Abstract:
A fitting system for a structural element which has a frame and a wing which is movable relative to the frame comprises at least one modular functional unit which comprises an electric drive and is designed, when in the installed state, to move the wing between at least two different functional states by means of the electric drive. The fitting system also comprises a frame element which has a central opening and a frame body running around the central opening. The frame body has a fastening section for fastening the frame element to the frame or to the wing and is designed such that it defines a holding space for accommodating the at least one modular functional unit, in particular when in the fastened state.

Inventors:
DUCHAC ROBIN (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/076878
Publication Date:
April 01, 2021
Filing Date:
September 25, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MACO TECHNOLOGIE GMBH (AT)
International Classes:
E05F15/611; E05D15/52
Foreign References:
EP3173564A12017-05-31
EP3348737A12018-07-18
DE202011052447U12012-01-27
DE102017104405A12018-09-06
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ FINSTERWALD (MFP) (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Beschlagsystem (11 ) für ein Bauelement (39), insbesondere für ein Fenster oder eine Tür, wobei das Bauelement (39) einen Blendrahmen (37) und ei nen gegenüber dem Blendrahmen (37) beweglichen Flügel (41) aufweist, und wobei das Beschlagsystem (11) umfasst: wenigstens eine modulare Funktionseinheit (35), die einen elektrischen An trieb umfasst und im montierten Zustand dazu ausgebildet ist, den Flügel (41) mittels des elektrischen Antriebs zwischen wenigstens zwei verschie denen Funktionszuständen zu verstellen, und ein Rahmenelement (13, 53, 63, 73), das eine zentrale Öffnung (15) und einen um die zentrale Öffnung (15) umlaufenden Rahmenkörper (17) aufweist, wobei der Rahmenkörper (17) einen Befestigungsabschnitt (27) zur Befestigung des Rahmenelements (13, 53, 63, 73) am Blendrahmen (37) oder am Flügel (41) aufweist und derart gestaltet ist, dass er, insbe sondere im befestigten Zustand, einen Aufnahmeraum (33) zur Unterbrin gung der wenigstens einen modularen Funktionseinheit (35) definiert.

2. Beschlagsystem nach Anspruch 1 , wobei sich der Aufnahmeraum (33) entlang des gesamten Umfangs des Rahmenkörpers (17) erstreckt.

3. Beschlagsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Aufnahmeraum (33) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.

4. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) aus länglichen Profilelementen (25) zusam mengesetzt ist. 5. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) einen C-förmigen, L-förmigen, U-förmigen oder hohlprofilartigen Querschnitt aufweist.

6. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) einen Fixierabschnitt aufweist, der für eine Fixierung der modularen Funktionseinheit (35) am Rahmenelement (13, 53, 63, 73) ausgebildet ist.

7. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) ein erstes Rahmenteil (21) und ein zweites Rahmenteil (22) aufweist, wobei das erste Rahmenteil (21) den Befesti gungsabschnitt (27) umfasst und das zweite Rahmenteil (22) für eine lösba re Kopplung mit dem ersten Rahmenteil (21) ausgebildet ist.

8. Beschlagsystem nach Anspruch 6 und 7, wobei der Fixierabschnitt am zweiten Rahmenteil (22) ausgebildet ist.

9. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Befestigungsabschnitt (27) Durchführungen (29) für Befesti gungsmittel wie Schrauben und/oder wenigstens eine Klebefläche und/oder Verbindungselemente einer Schnappverbindung aufweist.

10. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) aus Metall, insbesondere aus Aluminium, gefertigt ist.

11. Beschlagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Rahmenkörper (17) aus einem Faserverbundstoff, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, gefertigt ist. 12. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Rahmenkörper (17) eine maximale Querschnittsausdehnung im Bereich von 5 mm bis 60 mm, vorzugsweise von 15 mm bis 40 mm, auf weist.

13. Beschlagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die modulare Funktionseinheit (35) eine Verschlusseinheit ist, die im montierten Zustand zum lösbaren Fixieren des Flügels (41) am Blendrah men (37) ausgebildet ist, insbesondere wobei die Verschlusseinheit ein Verschlusselement aufweist, das mittels des elektrischen Antriebs zwischen einer Fixierstellung und einer Lösestellung bewegbar ist.

14. Beschlagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die modulare Funktionseinheit (35) eine Lagereinheit ist, die im mon tierten Zustand zum drehbaren Lagern des Flügels (41) am Blendrahmen (37) ausgebildet ist, insbesondere wobei die Lagereinheit ein zur Befesti gung am Blendrahmen (37) ausgebildetes erstes Lagerteil und ein zur Be festigung am Flügel (41) ausgebildetes zweites Lagerteil umfasst und wobei im montierten Zustand das zweite Lagerteil mittels des elektrischen An triebs relativ zu dem ersten Lagerteil quer zur Blendrahmenebene versetz bar ist.

15. Beschlagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die modulare Funktionseinheit (35) eine Öffner-/Schließer-Einheit ist, die im montierten Zustand zum selbsttätigen Öffnen und Schließen des Flügels (41) zumindest während einer Automatikphase ausgebildet ist, ins besondere wobei die Öffner-/Schließer-Einheit ein zum Angreifen am Flügel (41) oder am Blendrahmen (37) vorgesehenes Stellelement aufweist, das mittels des elektrischen Antriebs zwischen einer eingefahrenen Stellung und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar ist.

16. Bauelement (39) zum Verschließen einer Gebäudeöffnung, insbesondere Fenster oder Tür, mit einem Blendrahmen (37), einem gegenüber dem

Blendrahmen (37) beweglichen Flügel (41) und einem Beschlagsystem (11 ), wobei das Beschlagsystem (11 ) nach einem der vorstehenden An sprüche ausgebildet ist, wobei das Rahmenelement (13, 53, 63, 73) am Blendrahmen (37) oder am Flügel (41) befestigt ist und wobei die modulare Funktionseinheit (35) in dem Aufnahmeraum (33) untergebracht ist.

17. Bauelement nach Anspruch 16, wobei das Rahmenelement (13, 53, 63, 73) in einem Falzbereich (47) des Bauelements (39) befestigt ist.

18. Bauelement nach Anspruch 17, wobei das Beschlagsystem (11) wenigstens ein Dekorelement (60) umfasst, das an einer Außenseite des Rahmenkörpers (17) angebracht ist und hin sichtlich des optischen Erscheinungsbilds an den Blendrahmen (37) und/oder einen Flügelrahmen (43) des Flügels (41) angepasst ist.

Description:
Beschlaqsvstem und Bauelement

Die Erfindung betrifft ein Beschlagsystem für ein Bauelement, insbesondere für ein Fenster oder eine Tür, wobei das Bauelement einen Blendrahmen und einen ge genüber dem Blendrahmen beweglichen Flügel aufweist, und wobei das Be schlagsystem wenigstens eine modulare Funktionseinheit aufweist, die einen elektrischen Antrieb umfasst und im montierten Zustand dazu ausgebildet ist, den Flügel mittels des elektrischen Antriebs zwischen wenigstens zwei verschiedenen Funktionszuständen zu verstellen.

Elektrisch angetriebene Funktionseinheiten für Beschlagsysteme sind in unter schiedlichen Ausgestaltungen bekannt, die für jeweils verschiedene Zwecke vor gesehen sind, wie zum Beispiel zum automatischen Öffnen und Schließen eines Flügels, zum automatischen Verriegeln eines geschlossenen Flügels oder zum automatischen Kippen oder Abstellen eines Flügels. Insbesondere kann die modu lare Funktionseinheit als Verschluss-Einheit mit motorisch verstellbarem Ver schluss-Element, als Öffner-/Schließer-Einheit mit motorisch verstellbarem Abstell- Arm oder als motorisch abstellbares Drehlager ausgebildet sein. Ein erfindungs gemäßes Beschlagsystem kann einen Satz von mehreren modularen Funktions einheiten aufweisen, wobei die modularen Funktionseinheiten baukastenartig in vielfältigen Anordnungen und Kombinationen zusammengestellt werden können, wie dies beispielsweise in der DE 102017 104405 A1 offenbart ist.

Bei der Fierstellung eines gattungsgemäßen Bauelements kann die modulare Funktionseinheit an einer vorgegebenen Position direkt am Blendrahmen oder am Flügel befestigt werden, beispielsweise im Bereich der Falzluft. Dies ist mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden - insbesondere bei größeren Sätzen von mo dularen Funktionseinheiten. Der durch die modulare Funktionseinheit beanspruch- te Bauraum kann außerdem das Vorsehen einer Aussparung an einer vorgegebe nen Position im Blendrahmen- oder Flügelprofil erforderlich machen. Dies er schwert den Herstellungsprozess.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Herstellung von Bauelementen der genann ten Art zu vereinfachen.

Erfindungsgemäß ist ein Rahmenelement vorgesehen, das eine zentrale Öffnung und einen um die zentrale Öffnung umlaufenden Rahmenkörper aufweist, wobei der Rahmenkörper einen Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Rahmenele ments am Blendrahmen oder am Flügel aufweist und derart gestaltet ist, dass er, insbesondere im befestigten Zustand, einen Aufnahmeraum zur Unterbringung der wenigstens einen modularen Funktionseinheit definiert.

Aufgrund des Aufnahmeraums ist die Montage der modularen Funktionseinheit erleichtert. Insbesondere ist es möglich, die wenigstens eine modulare Funktions einheit am Rahmenelement vorzumontieren und das Rahmenelement mitsamt der Funktionseinheit anschließend am Blendrahmen oder Flügel zu befestigen. We gen der Rahmenform ist die Positionierung des Rahmenelements an einem Blend oder Flügelrahmenprofil relativ einfach. Insbesondere kann die Montage derart erfolgen, dass die zentrale Öffnung des Rahmenelements mit einer Tür- oder Fensteröffnung des zugehörigen Bauelements fluchtet. Der Rahmenkörper kann außer zur Unterbringung von einer oder mehreren modularen Funktionseinheiten auch als Kabelkanal dienen. Ein Vorteil des Rahmenelements besteht darin, dass es eine Verdeckung der modularen Funktionseinheit und gegebenenfalls der Ver kabelung am fertigen Bauelement ermöglicht.

Der Aufnahmeraum kann durch einen Hohlraum im Rahmenkörper gebildet sein. Alternativ ist es auch möglich, dass sich der Aufnahmeraum im montierten Zu stand des Beschlagsystems in Verbindung mit dem Blendrahmen und/oder dem Flügel des Bauelements ergibt. Das heißt der Blendrahmen und/oder der Flügel des Bauelements kann wenigstens einen Wandabschnitt des Aufnahmeraums definieren.

Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschrei bung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.

Vorzugsweise erstreckt sich der Aufnahmeraum entlang des gesamten Umfangs des Rahmenkörpers. Dies erlaubt eine besonders flexible Platzierung von modula ren Funktionseinheiten. Insbesondere kann ein und dasselbe Rahmenelement für eine Vielzahl von Beschlagsystemen mit unterschiedlichen Anordnungen von mo dularen Funktionseinheiten verwendet werden.

Der Aufnahmeraum kann einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, um die Un terbringung von rechteckigen Modulgehäusen zu erleichtern.

Gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist der Rahmenkörper aus länglichen Profilelementen zusammengesetzt. Profilelemente sind relativ kosten günstig und leicht zu bearbeiten.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Rahmenkörper einen C-förmigen, L-förmigen, U-förmigen oder hohlprofilartigen Querschnitt aufweist. Dies ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion.

Der Rahmenkörper kann einen Fixierabschnitt aufweisen, der für eine Fixierung der modularen Funktionseinheit am Rahmenelement ausgebildet ist. Dies erleich tert die Montage insbesondere insofern, als die Position der modularen Funktions einheit durch den Fixierabschnitt vorgegeben und dementsprechend erkennbar ist. Außerdem kann der Fixierabschnitt Schraublöcher, Klebeflächen, Klemmvorrich- tungen, Schnappvorrichtungen und dergleichen aufweisen, wodurch die Befesti gung der modularen Funktionseinheit am Rahmenkörper erleichtert ist.

Es kann vorgesehen sein, dass der Rahmenkörper ein erstes Rahmenteil und ein zweites Rahmenteil aufweist, wobei das erste Rahmenteil den Befestigungsab schnitt umfasst und das zweite Rahmenteil für eine lösbare Kopplung mit dem ers ten Rahmenteil ausgebildet ist. Somit ist es bei einer notwendigen Reparatur oder einem Austausch der modularen Funktionseinheit nicht erforderlich, das gesamte Rahmenelement vom Bauelement abzunehmen. Es genügt vielmehr, lediglich das zweite Rahmenteil vom ersten Rahmenteil zu lösen und nach Abschluss der Re paratur- oder Austauscharbeiten wieder mit dem zweiten Rahmenteil zu verbin den.

Der Fixierabschnitt kann am zweiten Rahmenteil ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, das zweite Rahmenteil mitsamt allen befestigten Funktionseinheiten vom Bauelement abzunehmen und beispielsweise in eine Werkstatt zu bringen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Befestigungsab schnitt Durchführungen für Befestigungsmittel wie Schrauben und/oder wenigs tens eine Klebefläche und/oder Verbindungselemente einer Schnappverbindung auf. Dies ermöglicht eine besonders einfache Montage des Rahmenelements am zugehörigen Bauelement. Grundsätzlich könnte das Rahmenelement auch zum Verklemmen oder Einschäumen in einer Ausnehmung des Blendrahmens oder des Flügels vorgesehen sein.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Rahmenkörper aus Metall, insbesondere aus Aluminium, gefertigt. Eine alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Rahmenkörper aus einem Faserverbundstoff, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, gefertigt ist.

Bevorzugt weist der Rahmenkörper eine maximale Querschnittsausdehnung im Bereich von 5 mm bis 60 mm, vorzugsweise von 15 mm bis 40 mm, auf. Dies er leichtert eine Anbringung des Rahmenelements im Falzbereich des Bauelements. Das optische Erscheinungsbild des Bauelements ist in diesem Fall durch das Rahmenelement allenfalls geringfügig beeinträchtigt. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass der Rahmenkörper eine rechteckige Querschnitts form mit einer Flöhe im Bereich von 20 mm bis 40 mm und einer Breite im Bereich von 15 mm bis 35 mm aufweist.

Die modulare Funktionseinheit kann eine Verschlusseinheit sein, die im montierten Zustand zum lösbaren Fixieren des Flügels am Blendrahmen ausgebildet ist, ins besondere wobei die Verschlusseinheit ein Verschlusselement aufweist, das mit tels des elektrischen Antriebs zwischen einer Fixierstellung und einer Lösestellung bewegbar ist. Zur Unterbringung einer solchen Verschlusseinheit ist der Aufnah meraum in besonderer Weise geeignet. Ein Satz von mehreren solcher Ver schlusseinheiten kann einen herkömmlichen Treibstangenverschluss ersetzen.

Alternativ kann die modulare Funktionseinheit eine Lagereinheit sein, die im mon tierten Zustand zum drehbaren Lagern des Flügels am Blendrahmen ausgebildet ist, insbesondere wobei die Lagereinheit ein zur Befestigung am Blendrahmen ausgebildetes erstes Lagerteil und ein zur Befestigung am Flügel ausgebildetes zweites Lagerteil umfasst und wobei im montierten Zustand das zweite Lagerteil mittels des elektrischen Antriebs relativ zu dem ersten Lagerteil quer zur Blend rahmenebene versetzbar ist. Eine solche Lagereinheit ermöglicht ein Abstellen des Flügels in eine von der Blendrahmenebene beabstandete Stellung, beispiels weise zwecks Lüftung. Die modulare Funktionseinheit kann auch eine Öffner-/Schließer-Einheit sein, die im montierten Zustand zum selbsttätigen Öffnen und Schließen des Flügels zu mindest während einer Automatikphase ausgebildet ist, insbesondere wobei die Öffner-/Schließer-Einheit ein zum Angreifen am Flügel oder am Blendrahmen vor gesehenes Stellelement aufweist, das mittels des elektrischen Antriebs zwischen einer eingefahrenen Stellung und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar ist.

Ein erfindungsgemäßes Beschlagsystem kann einen Satz von modularen Funkti onseinheiten wie Verschlusseinheiten, Lagereinheiten und/oder Öffner-/Schließer- Einheiten aufweisen. Vorzugsweise sind in diesem Fall sämtliche modularen Funktionseinheiten im Aufnahmeraum untergebracht.

Die Erfindung betrifft auch ein Bauelement zum Verschließen einer Gebäudeöff nung, insbesondere ein Fenster oder eine Tür, mit einem Blendrahmen, einem gegenüber dem Blendrahmen beweglichen Flügel und einem Beschlagsystem.

Erfindungsgemäß ist das Beschlagsystem wie vorstehend beschrieben ausgebil det, wobei das Rahmenelement am Blendrahmen oder am Flügel befestigt ist und wobei die modulare Funktionseinheit in dem Aufnahmeraum untergebracht ist.

Ein solches Bauelement ist leicht herzustellen und zu montieren. Aufgrund der Möglichkeit, mehrere unterschiedliche Funktionseinheiten in dem Aufnahmeraum unterzubringen, ist ein erfindungsgemäßes Bauelement außerdem besonders vielseitig verwendbar.

Vorzugsweise ist das Rahmenelement in einem Falzbereich des Bauelements be festigt. Die Rahmenform unterstützt eine derartige Anbringung. Im Falzbereich von Bauelementen befindet sich häufig nutzbarer Bauraum. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Beschlagsystem wenigstens ein De korelement, das an einer Außenseite des Rahmenkörpers angebracht ist und hin sichtlich des optischen Erscheinungsbilds an den Blendrahmen und/oder einen Flügelrahmen des Flügels angepasst ist. Für einen Benutzer ist dann nicht oder kaum erkennbar, dass überhaupt ein Rahmenelement angebracht ist. Ferner kann das Dekorelement die Stabilität des Rahmenkörpers erhöhen. Das Dekorelement kann zum Beispiel ein Furnier tragen. Vorzugsweise ist das Dekorelement lösbar mit dem Rahmenkörper koppelbar und somit auswechselbar.

Es ist bevorzugt, dass die Breite und/oder die Flöhe des Rahmenelements zumin dest im Wesentlichen der Breite bzw. der Flöhe des Blendrahmens oder eines Flügelrahmens des Flügels entspricht/entsprechen. Demgemäß ist die Größe des Rahmenelements vorzugsweise an gängige Fenster- oder Türgrößen angepasst.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnun gen beschrieben.

Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Beschlagsystem in einer Vorderansicht.

Fig. 2 ist eine Teildarstellung des Beschlagsystems gemäß Fig. 1 mit getrenn ten Rahmenteilen eines Rahmenelements in einer Ansicht schräg von hinten.

Fig. 3 ist eine Teildarstellung des Beschlagsystems gemäß Fig. 1 mit getrenn ten Rahmenteilen eines Rahmenelements in einer Ansicht schräg von vorn.

Fig. 4 ist eine teilweise Querschnittsansicht eines Bauelements, das gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung gestaltet ist. Fig. 5 ist eine teilweise Querschnittsansicht eines Bauelements, das gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gestaltet ist.

Fig. 6 ist eine teilweise Querschnittsansicht eines Bauelements, das gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung gestaltet ist.

Fig. 7 ist eine teilweise Querschnittsansicht eines Bauelements, das gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung gestaltet ist.

Das in Fig. 1 bis 3 gezeigte Beschlagsystem 11 umfasst ein Rahmenelement 13, das eine zentrale Öffnung 15 und einen vollständig um die zentrale Öffnung 15 umlaufenden Rahmenkörper 17 aufweist. Wie in Fig. 1 erkennbar weist das Rah menelement 13 eine Rechteckform auf. Bei dem in Fig. 1 bis 3 dargestellten Aus führungsbeispiel ist das Rahmenelement 13 zweiteilig ausgeführt und weist dem entsprechend ein erstes Rahmenteil 21 sowie ein zweites Rahmenteil 22 auf. Bei de Rahmenteile 21, 22 sind aus länglichen Profilelementen 25 zusammengesetzt, die vorzugsweise aus Metall oder einem Faserverbundwerkstoff gefertigt sind. Im Querschnitt sind die länglichen Profilelemente 25 L-förmig. Sie ergänzen sich je weils zu einem Rechteckprofil, wenn die Rahmenteile 21, 22 zusammengefügt sind. Für eine lösbare Kopplung des zweiten Rahmenteils 22 mit dem ersten Rahmenteil 21 können Rastelemente oder Anordnungen aus Schraublöchern und Gewindeabschnitten vorgesehen sein, was in Fig. 1 bis 3 jedoch nicht dargestellt ist.

Die in Fig. 2 dem Bildbetrachter zugewandte Rückseite 27 des ersten Rahmenteils 21 ist als Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Rahmenelements 13 an ei nem Blend- oder Flügelrahmenprofil ausgebildet. Sie kann demgemäß mit Schraubdurchführungen 29 versehen sein, von welchen in Fig. 2 eine gezeigt ist. Die Rückseite 27 des ersten Rahmenteils 21 kann zusätzlich als Klebefläche ge nutzt werden. Zwischen den miteinander gekoppelten Rahmenteilen 21, 22 ist ein Hohlraum ausgebildet, der sich hier vollständig um die zentrale Öffnung 15 herum erstreckt. Dieser bildet einen Aufnahmeraum 33 (Fig. 2), in welchem mehrere modulare Funktionseinheiten 35 des Beschlagsystems 11 untergebracht sind. Bei den mo dularen Funktionseinheiten 35 handelt es sich vorzugsweise um elektrisch ange triebene Verschlüsse, Flügelöffner und/oder abstellbare Drehlager. Wie gezeigt sind die modularen Funktionseinheiten 35 am zweiten Rahmenteil 22 befestigt. Dieses ist mit entsprechenden Fixierabschnitten versehen, was in Fig. 1 bis 3 je doch nicht erkennbar ist. Ebenfalls nicht gezeigt sind elektrische Versorgungs- und Steuerleitungen, welche die modularen Funktionseinheiten 35 mit einer Energie versorgung und einer Steuereinrichtung verbinden und welche in dem Aufnahme raum 33 verlegt sind.

Für Stellglieder der modularen Funktionseinheiten 35, welche aus dem Rahmen element 13 herauszuführen sind, sind entsprechende Durchbrüche (nicht darge stellt) im zweiten Rahmenteil 22 vorgesehen.

Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Beschlagsystem 11 in vereinfachter Quer schnittsansicht am Blendrahmen 37 eines erfindungsgemäßen, lediglich teilweise dargestellten Fensters 39. Das Fenster 39 weist außer dem zur Befestigung an einem ortsfesten Wandabschnitt ausgebildeten Blendrahmen 37 einen gegenüber dem Blendrahmen 37 beweglichen, insbesondere drehbaren oder drehkippbaren Flügel 41 auf, der hier einen Flügelrahmen 43 und eine durch diesen gehaltene Glasscheibe 45 umfasst. Der Blendrahmen 37 und der Flügelrahmen 43 können aus Holzprofilen gefertigt sein.

Das Rahmenelement 13 des Beschlagsystems 11 ist im Falzbereich 47 des Fens ters 39 am Blendrahmen 37 befestigt, beispielsweise an diesen angeschraubt und/oder angeklebt. Im Blendrahmen 37 ist daher eine Aussparung 49 ausgebil- det, die für eine Aufnahme des Rahmenelements 13 ausgelegt ist. Im Prinzip könnte das Rahmenelement 13 auch in einer beispielsweise einseitig offenen Aussparung eingeklemmt oder eingeschäumt sein.

In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters 39 gezeigt, welches ähnlich wie das in Fig. 4 dargestellte Fenster 39 gestaltet ist. Im Unterschied zu Fig. 4 weist das Rahmenelement 53 jedoch keine quadratische, sondern eine länglich rechteckige Querschnittsform auf. Weiterhin ist die Ausspa rung 49 zumindest zum Teil durch ein Dekorelement 60 abgedeckt, das vorzugs weise aus Holz gefertigt ist. Dieses ist von der Rauminnenseite 61 her auf den Blendrahmen 37 und das Rahmenelement 53 aufgesetzt und derart ausgestaltet, dass seine Vorderseite 62 flächenbündig mit der benachbarten Vorderseite 65 des Flügelrahmens 43 ist.

Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fens ters 39 ist das Rahmenelement 63 einteilig ausgeführt und weist einen L-förmigen Querschnitt auf. Der Aufnahmeraum 33 ist hier nicht durch einen Hohlraum inner halb des Rahmenelements 63 gebildet, sondern durch die Aussparung 49 des Blendrahmens 37, welche durch das Rahmenelement 63 abgedeckt ist.

Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters 39, welche weitgehend der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform entspricht. Das einteilige Rahmenelement 73 weist hier jedoch Überlappungsabschnitte 75 auf, die über die Ränder der Aussparung 49 hinausreichen und am Blendrahmen 37 anliegen.

Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Fensters 39 werden zunächst die modularen Funktionselemente 35 mittels der dafür vorgesehenen Fixierabschnitte am Rahmenelement 13, 53, 63, 73 befestigt. Anschließend wird das Rahmenele ment 13, 53, 63, 73 mit den befestigten Funktionselementen 35 in die Aussparung 49 des Blendrahmens 37 eingesetzt und in dieser fixiert. Rahmenelemente 13, 53, 63, 73 mit befestigten Funktionselementen 35 können vormontiert und auf Lager gehalten werden, so dass ein Hersteller von Fenstern oder Türen diese beziehen und auf einfache und schnelle Weise montieren kann. Von Vorteil ist hierbei, dass keine aufwändigen Modifizierungen an den Fenstern 39 erforderlich sind. Diese können sogar mit Treibstangenbeschlägen versehen sein und bei Bedarf ohne Funktionseinheiten verwendet werden. Gegebenenfalls sind Ausfräsungen an den Fensterprofilen vorzunehmen, was jedoch auf einfache und schnelle Weise mög lich ist.

Es sind auch Ausführungsformen möglich, bei welchen die Anbringung der Rah menelemente 13, 53, 63, 73 am Flügel 41 anstatt am Blendrahmen 37 erfolgt. Er findungsgemäße Beschlagsysteme 11 sind nicht nur für Holzfenster, sondern auch für Kunststoff- und Metallfenster geeignet.

Bezugszeichenliste:

11 Beschlagsystem

13 Rahmenelement

15 zentrale Öffnung

17 Rahmenkörper

21 erstes Rahmenteil

22 zweites Rahmenteil

25 Profilelement

27 Rückseite

29 Schraubdurchführung

33 Aufnahmeraum

35 modulare Funktionseinheit

37 Blendrahmen

39 Fenster

41 Flügel

43 Flügelrahmen

45 Glasscheibe

47 Falzbereich

49 Aussparung

53 Rahmenelement

60 Dekorelement

61 Rauminnenseite

62 Vorderseite des Dekorelements

63 Rahmenelement

65 Vorderseite des Flügelrahmens

73 Rahmenelement