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Title:
FLAT TEXTILE STRUCTURE WITH COATING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/129163
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a flat woven textile structure comprising a support layer, said support layer consisting at least of polyethylene and/or polyester fibers. A surface coating is applied onto at least one of the surfaces of the support layer, wherein the surface coating consists of at least one polymer blend, and the polymer blend has at least one mixture of polyethylene (PE) and polyethylene vinyl acetate (PEVA), the content of polyethylene vinyl acetate in the polymer blend equaling at least 40 wt.%, based on the total weight of the polymer blend. The invention additionally relates to the production of such a flat textile structure, to the use of the flat textile structure, and to a film product made of the flat textile structure.

Inventors:
BRENNER WOLFGANG JOSEF (DE)
SCHUSTER NICOLE (DE)
ERDMANN CARINA (DE)
SZYMKOWIAK LOTHAR (DE)
STRAUBE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/085877
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
December 15, 2021
Export Citation:
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Assignee:
MEHLER TEXNOLOGIES GMBH (DE)
International Classes:
D06N3/04
Domestic Patent References:
WO2018104101A12018-06-14
WO2004079083A12004-09-16
WO2012022626A12012-02-23
WO2018104101A12018-06-14
Foreign References:
KR20200125829A2020-11-05
DE19926732A12000-12-14
CN110725135A2020-01-24
US3660150A1972-05-02
Attorney, Agent or Firm:
CPW GMBH (DE)
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Claims:
Textiles Flächengebilde mit Beschichtung

Ansprüche:

1. Textiles Flächengebilde, wobei das textile Flächengebilde eine gewebte Trägerlage aufweist, die mindestens aus Polyethylen- und/oder Polyesterfasern besteht, wobei auf mindestens einer Oberfläche der Trägerlage eine Oberflächenbeschichtung aufgebracht ist und die Oberflächenbeschichtung aus mindestens einem Polymerblend besteht, wobei der Polymerblend mindestens eine Mischung aus Polyethylen und Polyethylen-Vinylacetat aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymerblend mehr als 40 Gew% Polyethylen-Vinylacetat aufweist, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends.

2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 , wobei das Polyethylen- Vinylacetat im Polymerblend einen Vinylacetatanteil von 10-40 Gew.% enthält, bezogen auf das Gewicht im Polymerblend.

3. Textiles Flächengebilde nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Polymerblend weniger als 51 Gew% Polyethylen aufweist, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends.

4. Textiles Flächengebilde nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerlage vollständig aus Fasern aus Polyethylen und/oder Polyester aufgebaut ist.

5. Textiles Flächengebilde nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberflächenbeschichtung auf der mindestens einen Oberfläche der Trägerlage vollflächig erfolgt.

6. Textiles Flächengebilde nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Polymerblend polyvinylchloridfrei ist.

7. Verfahren zur Beschichtung eines textilen Flächengebildes aufgebaut gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, wobei eine Trägerlage bestehend mindestens aus Polyethylen- und/oder Polyesterfasern mittels eines Schmelzkalanders auf wenigstens einer Oberfläche der Trägerlage mit einer Oberflächenbeschichtung beschichtet wird, wobei die Oberflächenbeschichtung aus einem Polymerblend besteht, wobei der Polymerblend mindestens eine Mischung aus Polyethylen und Polyethylen- Vinylacetat aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymerblend mehr als 40 Gew% Polyethylen-Vinylacetat aufweist, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends.

8. Verfahren zur Beschichtung eines gewebten textilen Flächengebildes nach Anspruch 7, wobei die Trägerlage über eine Breite von mehr als 3 m vollflächig in einem Prozessschritt auf der Oberfläche beschichtet wird.

9. Verwendung eines textiles Flächengebildes aufgebaut und hergestellt gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, zur Formung und Fixierung mittels Hochfrequenzschweißen.

10. Verwendung eines textiles Flächengebildes aufgebaut und hergestellt gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, zur Lackierung der beschichteten Oberfläche mit polyvinylchloridfreiem Lack oder polyvinylchloridhaltigem 19

Lack.

11 .Verwendung des textilen Flächengebildes aufgebaut und hergestellt gemäß den Ansprüchen 1 bis 8 als Fahrzeugplane.

12. Verwendung des textilen Flächengebildes aufgebaut und hergestellt gemäß den Ansprüchen 1 bis 8 als Verpackungsplane Zeltplanenstoff, Schlauchboote, flexible Container oder Tasche. 13. Verwendung des textiles Flächengebildes aufgebaut und hergestellt gemäß den Ansprüche 1 bis 8 im Bereich Architektur, Werbung, Sichtschutz, Ummantelung und/oder temporärem Witterungsschutz.

14. Folienprodukt hergestellt aus einem textilen Flächengebilde gemäß den

Ansprüche 1 bis 6, wobei das Folienprodukt wenigstens eine Schweißnaht ausgebildet durch Hochfrequenzschweißen aufweist.

Description:
Textiles Flächengebilde mit Beschichtung

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde mit Oberflächenbeschichtung.

Beschichtete Textilen sind allgemein bekannt. Häufig wird hierbei als Beschichtungsmaterial Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. In der Schrift DE 19926732 beispielsweise wird ein Gewirke aus Polyesterfasern in einem Umkehrverfahren mit PVC beschichtet. Weiterhin ist aus der Schrift WO 2012/022626 bekannt ein Trägermaterial mit einem Beschichtungsmaterial aus einem Polyolefin-Homopolymer oder ein Polyolefin-Copolymer zu beschichten. In der Schrift CN 110725135 wird ein textiles Flächengebilde offenbart, bei dem eine Beschichtung aus einer Kombination aus Polyethylen und Ethylenvinylacetat- Copolymer verwendet wird. In den Beispielen dieser Schrift liegt der Anteil von Ethylenvinylacetat-Copolymer im Bereich von höchstens 25 Gew% und die Anwendung des textilen Flächengebildes wird schwerpunktmäßig im Bereich der Haushaltswaren angesehen. Auch die Schrift US 3 660 150 beschreibt ein textiles Flächengebilde mit einer Oberflächenbeschichtung. Die Oberflächenbeschichtung kann dabei auch aus einer Mischung aus Polyethylen und Ethylenvinylacetat- Copolymer bestehen.

Auch die WO 2018/104101 offenbart ein textiles Flächengebilde mit einer Trägerlage aus beispielsweise Polyethylen, wobei das Flächengebilde auf mindestens einer Oberfläche eine Beschichtung aus einer Mischung aus Polyethylen und Polyethylen-Vinylacetat aufweist.

Das textile Flächengebilde der WO 2018/104101 ist ein Vlies, das mittels Sprayimprägnierung beschichtet wird und in Radkästen von Automobilen zwecks Geräuschunterdrückung Einsatz findet, dabei aber zugleich gute Schmutz- und Eisbeständigkeit zeigt.

Nachteilig bei den bekannten beschichteten Textilien ist, dass häufig giftige Abbauprodukte bei der Verbrennung oder Abfallentsorgung der Textilien anfallen, wenn beispielweise als Beschichtungsmaterial Polyvinylchlorid (PVC) verwendet wird. Bei der Verwendung von Polyolefinen als Beschichtungsmaterial ist nachteilig, dass die Verfahren zur Weiterverarbeitung solcher beschichteten Textilien (beispielweise die Lackierung oder die Bereitstellung von Fertigprodukten) häufig sehr aufwändig sind.

Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein beschichtetes textiles Flächengebilde zur Verfügung zu stellen, dass zumindest eine bessere Umweltverträglichkeit der Beschichtung aufweist und das trotzdem leicht verarbeitbar und gut an verschiedenen Anwendungen anpassbar ist.

Gelöst wird die Aufgabe durch ein textiles Flächengebilde mit einer gewebten Trägerlage, wobei die Trägerlage mindestens aus Polyethylen- und/oder Polyesterfasern besteht. Auf mindestens einer der Oberflächen der Trägerlage ist eine Oberflächenbeschichtung aufgebracht, wobei die Oberflächenbeschichtung aus mindestens einem Polymerblend besteht, wobei der Polymerblend mindestens eine Mischung aus Polyethylen (PE) und Polyethylen-Vinylacetat (PEVA) aufweist. Der Anteil an Polyethylen-Vinylacetat im Polymerblend beträgt wenigstens 40 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends. Durch die Verwendung eines Polyethylen-Vinylacetats im angegebenen Gewichtsanteil im Beschichtungsmaterial weist das Beschichtungsmaterial neue überraschende Eigenschaften auf, die ein reines PE-Beschichtungsmaterial oder ein Polymerblend mit weniger Polyethylen-Vinylacetat im Polymerblend nicht hat. So kann das textile Flächengebilde der vorliegenden Erfindung beispielsweise mit Lacken weiterverarbeitet werden, die so bei einer reinen PE-Beschichtung nicht oder nur schlecht haften würden. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße textile Flächengebilde eine Oberflächenbeschichtung auf, die im Vergleich zu Beschichtungen aus PVC witterungsbeständiger ist und zudem weniger Schadstoffe ausdünstet. Weiterhin besonders vorteilhaft kann ein textiles Flächengebilde mit dem beschriebenen Anteil an Polyethylen-Vinylacetat mittels Hochfrequenzschweißen weiterverarbeitet werden, wodurch das textile Flächengebilde leichter weiter verarbeitbar ist und auch neue Anwendungen für das textile Flächengebilde möglich werden.

Darüber hinaus weist die derart beschichtete Oberfläche der gewebten Trägerlage eine sehr glatte Oberfläche auf, so dass eine Bedruckbarkeit in einfacher und vielfältiger Weise ermöglich wird. Daher ist das erfindungsgemäße textile Flächengebilde besonders geeignet für z.B. den Einsatz als Plane bzw. Abdeckung für Lastkraftwagen oder als Webeflächen jeder Art.

Unter einer Oberflächenbeschichtung, die aus mindestens einem Polymerblend besteht, soll verstanden werden, wenn die Oberflächenbeschichtung vollständig aus dem Polymerblend besteht oder zum überwiegenden Teil aus dem Polymerblend besteht.

In einer Ausführungsform besteht die Oberflächenbeschichtung zu mehr als 70 Gew%, zu mehr als 80 Gew% zu mehr als 90 Gew% oder zu 100 Gew% aus dem Polymerblend, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oberflächenbeschichtung. In der vorliegenden Erfindung wird Polyethylen-Vinylacetat als PEVA abgekürzt, Polyethylen als PE und Vinylacetat als VA. Für Polyvinylchlorid wird die Abkürzung PVC verwendet.

In einer Ausführungsform weist der Polymerblend einen Anteil von PEVA im Polymerblend von 45 Gew%, vorzugsweise von 49 Gew%, bevorzugter von 50 Gew% und weiter bevorzugt von 55 Gew% und noch weiter bevorzugt von 60 Gew% auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends.

In einer Ausführungsform des textilen Flächengebildes weist das Polyethylen- Vinylacetat im Polymerblend einen Vinylacetat (VA) -Anteil von 5 -50 Gew%, vorzugsweise von 10-40 Gew%, bevorzugter von 15 bis 30 Gew%, noch bevorzugter von 20 bis 25 Gew% auf, bezogen auf das Gewicht im Polymerblend. Vorteilhafterweise ist das textile Flächengebilde ab einem Anteil von etwa 10 Gew% an Vinylacetat (bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends) mittels Hochfrequenzverschweißen verarbeitbar, was ebenfalls mit einer reinen PE Beschichtung nicht möglich ist. Hierdurch stehen für die Weiterverarbeitung des textilen Flächengebildes mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die dann letztlich auch das Anwendungsgebiet des textilen Flächengebildes erweitern. Darüber hinaus bewirkt der Anteil von etwa 10 Gew% an Vinylacet im Polymerblend, dass die Oberflächenbeschichtung beziehungsweise das textile Flächengebilde eine Flexibilität und Weichheit erhält, wie sie beispielweise bei Weich-Polyvinylchlorid gefunden werden kann. In einer Ausführungsform weist das Polyethylen- Vinylacetat im Polymerblend einen Vinylacetatanteil von 15 Gew% bis über 40 Gew% auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyethylen-Vinylacetats. Bei einer Ausführungsform mit über 40 Gew% Vinylacetat wird das PEVA Material im Polymerblend kautschukartig, wodurch beispielsweise eine Anwendung im Bereich Beutel, Folie oder Schuhherstellung (insbesondere Sohlen) möglich wird. In einer Ausführungsform weist das Polymerblend zusätzlich zum PEVA und dem PE auch Polypropylen auf.

Der Polymerblend weist eine Mischung aus Polyethylen und Polyethylen- Vinylacetat auf, wobei durch die Mischung bestimmte Eigenschaften bei der Verarbeitbarkeit der Beschichtung erreicht werden können. Das Polyethylen besitzt einen Schmelzpunkt von 135-145°C wodurch es auf Schmelzkalanderanlagen gut verarbeitet werden kann. Polyethylen-Vinylacetat hat einen vom Vinylacetat-Anteil abhängigen variablen Schmelzpunkt. Bei einem Anteil von etwa 7% Gew% Vinylacetat im Polyethylen-Vinylacetat beispielsweise ergibt sich ein Schmelzpunkt von etwa 104°C und bei einem Anteil von 28 Gew% Vinylacetat ergibt sich ein Schmelzpunkt von etwa. 70°C. Durch eine Mischung aus PE und PEVA in den oben genannten Bereichen, kann eine Verarbeitung auf gängigen Kalanderanlage und ein vorheriger Extrudierschritt realisiert werden. Reines PEVA wäre wahrscheinlich schwierig auf üblichen Kalanderanlagen verarbeitbar.

Durch Zugabe von PEVA zum PE können Mischeigenschaften beider Polymere erhalten werden, wie zum Beispiel die Hochfrequenzverschweißbarkeit oder auch eine verbesserte Bewitterungsstabilität und geringerer Neigung zur Spannungsrissbildung durch das PEVA. PE selbst weist eine gute Chemikalienbeständigkeit auf.

Wie beschrieben, kann das textile Flächengebilde, beziehungsweise die Oberflächenbeschichtung des textilen Flächengebildes, in vorteilhafter Weise mittels Hochfrequenzenergie in Form eines elektromagnetischen Feldes erhitzt werden (Hochfrequenzverschweißung). Unter der Hitze und dem Druck beginnt die Oberflächenbeschichtung des textilen Flächengebildes zu schmelzen und kann so mit anderen Teilen des textilen Flächengebildes, mit anderen textilen Flächengebilden der gleichen oder anderen Art (schmelzbar) oder mit ganz anderen Materialien (wie beispielweise mit einer Beschichtung aus PE-Material) zusammengefügt werden. Bei diesem Prozess wird keine Wärme von außen zugeführt, wodurch weniger Schutzmaßnahmen für die Arbeitssicherheit notwendig werden. Die Wärme entsteht in dem textilen Flächengebilde, beziehungsweise in der Oberflächenbeschichtung des textilen Flächengebildes und ist daher besonders effektiv. Beim Abkühlungsprozess (beispielweise unter andauerndem Pressdruck) kommt es zu einem Verschmelzen der verschiedenen Materialien miteinander und eine Schweißnaht entsteht. Hierdurch kann eine sehr starke Verbindung bewirkt werden, die zudem auch die Wetterfestigkeit, beispielweise die Wasserundurchlässigkeit, des textilen Flächengebildes nicht beeinträchtigt. Ein weiterer Vorteil dieser Art der Verbindung des textilen Flächengebildes besteht darin, dass bei dem beschriebenen Prozess nicht über eine große Fläche eine große Menge an schädlichen Dämpfen oder Verbrennungsrückstände entstehen. Je nach verwendeten Fasern in der Trägerlage kann durch das Hochfrequenzschweißen auch bewirkt werden, dass die Fasern der Trägerlage vollständig oder zumindest teilweise schmelzen. Angeschmolzene oder vollständig geschmolzene Fasern innerhalb der Naht können der Naht eine gewisse Stabilität verleihen, die beispielweise das Formen des textilen Flächengebildes erleichtern.

Weiterhin vorteilhaft kann das textile Flächengebilde auch mittels anderer (herkömmlicher) Schweißverfahren mit anderen Materialien verbunden werden. Beispielweise kann das textile Flächengebilde mit anderen textilen Flächengebilden mit einer Beschichtung aus Polyethylen und/oder Polypropylen mittels Heißluftverschweißen verbunden werden. Bei einer Heißluftverschweißung des textilen Flächengebildes mit einem anderen textilen Flächengebilde mit Polyethylenbeschichtung konnte ohne Kantenwelligkeit ein Haftwert von mehr als etwa 50 N/cm gemessen werden. Bei einer Heißluftverschweißung des textilen Flächengebildes mit einem anderen textilen Flächengebilde mit einer Polypropylenbeschichtung konnte ebenfalls ohne Kantenwelligkeit ein Haftwert von mehr als etwa 50 N/cm gemessen werden. Der Haftwert wird dabei in allen Fällen mittels der Norm ISO 2411 :2017 (EN ISO 2411 :2017) ermittelt, wobei das zweite Verfahren der Probenvorbereitung der Norm angewendet werden soll und die Werte für die Messung von Probekörpern gelten sollen, die in Maschinenrichtung (also in Kettrichtung) gemessen werden.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Trägerlage vollständig aus Fasern aus Polyethylen und/oder Polyester aufgebaut. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Trägerlage vollständig aus Polyesterfasern aufgebaut. Vollständig aufgebaut bedeutet, dass die Trägerlage zu mehr als 80%, vorzugsweise zu mehr als 90% und besonders bevorzugt zu 100% aus den genannten Fasern aufgebaut ist. Bei einer Kombination aus Polyethylen und Polyester ist die Trägerlage vorzugsweise aus einer Garnmischung aus Fasern aus Polyethylen und Polyester aufgebaut. Als Polyethylenfasern können beispielweise hochfeste Polyethylenfasern, wie sie z.B. unter den Handelsnamen Dyneema (Fa. DSM B.V.) oder Spectra (Fa. Honeywell International) erhältlich sind, verwendet werden. Als Polyesterfasern können beispielweise Diolen®, Fa. Polyester High Performance Fasern verwendet werden. Eine Trägerlage, aufgebaut aus den genannten Fasern oder Mischung der genannten Fasern, hat den Vorteil, dass die Trägerlage gut herstellbar ist und durch die breite Auswahl an möglichen Faserarten an verschiedene technische Anforderungen, wie beispielweise Festigkeit der Trägerlage, anpassbar wird.

Unter dem Begriff Faser sollen sowohl Endlosfasern als auch Stapelfasern oder Kurzfasern verstanden werden. Die Fasern können sowohl zu einem Multifilamentgarn als auch zu einem Monofilamentgarn gehören.

In einer Ausführung weist der Polymerblend der Oberflächenbeschichtung weniger als 51 Gew% Polyethylen auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends. In einer Ausführungsform besteht der Polymerblend zu mindestens 95 Gew% aus einer Kombination aus Polyethylen und Polyethylen- Vinylacetat, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends. Die Oberflächenbeschichtung weist vorzugsweise weniger als 20 Gew%, bevorzugter weniger als 15 Gew%, noch bevorzugter weniger als 10 Gew% und besonders bevorzugt weniger als 5 Gew% weitere Bestandteile - wie beispielweise Additive - zusätzlich zu dem Polymerblend auf. Eine solche Oberflächenbeschichtung hat den Vorteil, dass die genannte Mischung aus PE und PEVA beide Vorteile der genannten Stoffe vereint, ohne dass die Nachteile der jeweiligen Stoffe die Oberflächenbeschichtung nachteilig verändern würden. So hat beispielweise die Oberflächenbeschichtung durch das darin enthaltene PE eine gute Langzeitstabilität. PEVA ist besonders robust und erhöht so die Langlebigkeit einer Oberflächenbeschichtung insbesondere gegenüber mechanischen Einwirkungen auf die Oberflächenbeschichtung. Weiterhin bildet das PEVA die Basis dafür, dass das textile Flächengebilde mittels Hochfrequenzschweißen verarbeitbar wird und verbessert die Lackierbarkeit der Oberflächenbeschichtung. Darüber hinaus kann in einer solchen Oberflächenbeschichtung aus der genannten Kombination von PE und PEVA auf Weichmacher oder halogenhaltige Substanzen verzichtet werden, wodurch die Gefahr, dass halogenhaltige Chemikalien oder Weichmacherbestandteile an die Oberfläche der Oberflächenbeschichtung diffundieren können und dort unerwünschte Wechselwirkungen mit beispielweise einer Lackierung eingehen, verhindert wird. Hierdurch wird das textile Flächengebilde umweltfreundlicher und seine chemischen Eigenschaften bleiben auch über einen längeren Lebenszyklus des textilen Flächengebildes konstant stabil. Ein weiterer Vorteil durch die Wahl des Polymerblends für die Oberflächenbeschichtung besteht darin, dass das textile Flächengebilde durch das Weglassen des Weichmachers hautfreundlicher ist als es beispielweise textile Flächengebilde mit PVC-Beschichtungen mit Weichmacher sind. Insbesondere die Verarbeitung solcher hautfreundlichen textilen Flächengebilde für beispielsweise Konfektioneure ist dadurch vereinfacht und das textile Flächengebilde kann auch für neue Anwendungen vorgesehen werden, in denen beispielsweise ein regelmäßiger Hautkontakt mit dem textilen Flächengebilde entstehen kann.

In Ausführungsformen des textilen Flächengebildes ist die Trägerlage ein Gewebe oder ein Gedrebe (Drehgewebe). Die Trägerlage ist ganz besonders bevorzugt ein Gewebe, welches eine Köper-, Leinwand-, Panama- oder eine Atlasbindung aufweist. Das Trägermaterial kann einlagig oder mehrlagig sein, wobei die Trägerlage einlagig oder mehrlagig die zuvor genannten Bindungen aufweisen kann. Beispielsweise kann die Trägerlage mehrlagig aufgebaut sein und aus mindestens zwei Gewebelagen oder einer Gewebelage und einer Gedrebelage bestehen.

In einer Ausführungsform erfolgt die Oberflächenbeschichtung auf der mindestens einen Oberfläche der Trägerlage vollflächig. Vollflächig bedeutet dabei, dass im Wesentlichen keine Bereiche der Trägerlageoberfläche ohne Beschichtungsmaterial nach der Beschichtung dieser Oberfläche mehr vorliegen. Bei der Verwendung beispielsweise eines sehr offenen Gitters als Trägerlage kann eine vollflächige Beschichtung auch bedeuten, dass zwar das Gitter auf der zu beschichtenden Oberfläche keine Bereiche ohne Beschichtung aufweist, aber zwischen den Gittern Lücken frei bleiben. Innerhalb der Lücken liegen weder Material der Trägerlage noch der Beschichtung vor. Vorzugsweise ist das textile Flächengebilde auf beiden Oberflächenseiten der Trägerlage vollflächig beschichtet. Besonders bevorzugt erfolgt die Beschichtung der beiden Oberflächenseiten der Trägerlage mit der gleichen Oberflächenbeschichtung. Eine Beschichtung mit unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungsmaterialien für verschiedenen Oberflächenseiten ist allerdings auch denkbar. In einer Ausführungsform wird durch die Beschichtung beider Oberflächen Stege aus Beschichtungsmaterial innerhalb der Trägerlage gebildet, die die beiden Oberflächenbeschichtungen miteinander verbinden. In einer anderen Ausführungsform des textilen Flächengebildes bilden sich keine oder nur eine geringe Anzahl von Stegen aus Beschichtungsmaterial innerhalb der Trägerlage aus, wobei sich durch die Stege keine oder nur eine geringe Anzahl von Verbindung zwischen den beiden Oberflächenbeschichtungen der Trägerlage ergeben.

In einer Ausführungsform erfolgt die Beschichtung der Trägerlage mit dem Polymerblend einstückig. Einstückig bedeutet hierbei, dass das Beschichtungsmaterial (Polymerblend) im Wesentlichen als eine zusammenhängende Beschichtungsmasse, beispielweise als Schmelze oder Folie, auf das Trägermaterial aufgebracht wird und nicht beispielweise als Sprühpartikel, die dann beispielweise eine vollflächige Beschichtung bilden. Vorteilhaft bei einer einstückigen Beschichtung ist, dass die Oberfläche der Beschichtung besonders eben wird und beispielweise die Oberflächengüte hierdurch hoch wird. So ist dann auch beispielsweise die später Bedruckbarkeit mit einer besseren Qualität möglich.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Polymerblend der Oberflächenbeschichtung polyvinylchloridfrei. Polyvinylchloridfrei bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Polymerblend weniger als 1 Gew%, besonders bevorzugt 0 Gew% Polyvinylchlorid aufweist, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Oberflächenbeschichtung polyvinylchloridfrei, was auch hier bedeuten soll, dass die Oberflächenbeschichtung weniger als 1 Gew%, besonders bevorzugt 0 Gew% Polyvinylchlorid aufweist, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oberflächenbeschichtung. In diesem Fall weist weder der Polymerblend Polyvinylchlorid auf noch weist die Oberflächenbeschichtung - als weitere Bestandteile neben dem Polymerblend - Polyvinylchlorid auf. Ohne die Verwendung von Polyvinylchlorid ist sowohl die Herstellung als auch das Recyceln des textilen Flächengebildes wesentlich umweltfreundlicher und auch die Hautfreundlichkeit des textilen Flächengebildes wird erhöht. Bei der Herstellung von PE und PEVA wird beispielweise nicht das hochgiftige Gas Vinylchlorid verwendet.

In einem Ausführungsbeispiel beträgt der Haftwert für die Verschweißung mindestens zweier textiler Flächengebilde (gemäß Anspruch 1 ) miteinander mittels Hochfrequenzverschweißen mindestes 8 N/cm. Vorzugsweise beträgt der Haftwert für die Verschweißung mindestens zweier textiler Flächengebilde miteinander mittels Hochfrequenzverschweißen etwa 12 N/cm vorzugsweise etwa 15 N/cm, vorzugweise etwa 20 N/cm, weiterhin bevorzugt etwa 25 N/cm, noch bevorzugter etwa 30 N/cm, besonders bevorzugt etwa 60 N/cm und ganz besonders bevorzugt etwa 70 N/cm. Der Haftwert wird dabei mittels der Norm ISO 2411 :2017 (EN ISO 2411 :2017) ermittelt, wobei das zweite Verfahren der Probenvorbereitung der Norm angewendet werden soll und die Werte für Messungen von Probekörpern gelten sollen, die in Maschinenrichtung (also in Kettrichtung) gemessen werden.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des textilen Flächengebildes, wobei das textile Flächengebilde die Merkmale wie oben beschrieben hat. Bei dem Verfahren wird eine Trägerlage, die zumindest Polyethylen- und/oder Polyesterfasern aufweist, mittels eines Schmelzkalanders auf wenigstens einer Oberfläche der Trägerlage mit einer Oberflächenbeschichtung beschichtet. Zur Beschichtung der Oberfläche wird eine Oberflächenbeschichtung gewählt, die zumindest aus einem Polymerblend besteht, wobei der Polymerblend mindestens eine Mischung aus Polyethylen und Polyethylen-Vinylacetat aufweist. Der Polymerblend weist mehr als 40 Gew% Polyethylen-Vinylacetat auf, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerblends. Es versteht sich, dass die Oberflächenbeschichtung während der Herstellung als Schmelze vorliegt und entsprechend fließfähig als eine homogene Schicht verarbeitet wird (es liegt somit kein Film aus Oberflächenbeschichtungsmaterial vor, der mittels Walze auflaminiert wird und keine Sprühbeschichtung mittels Matrixtröpfchen oder Pulvern). Vorzugsweise wird eine Oberfläche der Trägerlage, besonders bevorzugt jedoch beide Oberflächen der Trägerlage - wie oben beschrieben - mit der Oberflächenbeschichtung beschichtet.

Vorzugsweise wird die Trägerlage bei der Herstellung des textilen Flächengebildes in einem einzigen Prozessschritt über eine Breite von mehr als drei Metern auf der Oberseite der Trägerlage mittels des Schmelzkalanders beschichtet. Es entsteht folglich eine Beschichtungsbahn aus Oberflächenbeschichtung auf der Trägerlage bei einem einzigen Beschichtungsvorgang, die eine Breite von mindestens drei Metern hat. In vorteilhafter Weise können so auch größere textile Flächengebilde hergestellt werden, die eine durchgehende Bahn aus Beschichtungsmaterial aufweisen. Überlappungsbereiche aus Beschichtungsmaterial entstehen so vorteilhafterweise nicht oder bei einer Breite von mehr als drei Metern seltener. In vorteilhafter Weise wird somit erneut die Bedruckbarkeit des Flächengebildes verbessert, da nicht nur die gewebte Trägerlage eine ebene Beschichtung ermöglicht, sondern auch die Beschichtung selbst eine besondere Oberflächengüte ermöglicht.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des textilen Flächengebildes, hergestellt wie oben beschrieben und mit den Merkmalen wie oben beschrieben. Das textile Flächengebilde kann zur Formung und Fixierung mittels Hochfrequenzschweißen weiterverarbeitet werden. Beispielsweise kann aus dem textilen Flächengebilde, das vorzugsweise als Bahnwahre vorliegt, mittels Hochfrequenzschweißen eine LKW-Plane, eine Tasche, ein Container oder ähnliches hergestellt werden. Vorzugsweise wird das textile Flächengebilde ausschließlich mittels Hochfrequenzschweißen geformt und/oder fixiert. Selbstverständlich ist das textile Flächengebilde jedoch auch mit alternativen Schweißverfahren verarbeitbar, wie beispielweise mittels Heißluft. In vorteilhafter Weise entstehen bei der Verwendung alternativer Schweißverfahren (anders als bei der Bearbeitung von Textilen mit PVC in der Beschichtung) jedoch beim Schweißen keine giftigen Dämpfe, so dass weniger strenge Arbeitssicherheitsmaßnahmen bei der Verarbeitung berücksichtigt werden müssen.

Die Oberflächenbeschichtung des textilen Flächengebildes, mit den Merkmalen wie bisher beschrieben, kann beispielweise lackiert werden, wobei vorzugsweise ein polyvinylchloridfreier Lack oder ein polyvinylchloridhaltigem Lack verwendet werden kann. Obwohl die Oberflächenbeschichtung des textilen Flächengebildes einen nicht unerheblichen Anteil von PE enthält, ist es überraschenderweise möglich, die Oberflächenbeschichtung (und damit das textile Flächengebilde) mittels PVC freiem Lack oder mittels polyvinylchloridhaltiger Lack zu beschichten beziehungsweise zu lackieren. Bei Oberflächenbeschichtungen ohne EVA-Anteil ist dies nicht oder nur schwer möglich oder nur durch die Verwendung von einer größeren Menge von zusätzlichen Haftvermittlern oder beispielsweise nur nach Vorbehandlungen (beispielsweise Corona-Behandlungen) der Oberfläche vor der Beschichtung möglich. Für spezielle Lackierungen ist aber auch weiterhin die Verwendung von Haftvermittlern möglich und auch eine Corona-Behandlung kann durchgeführt werden, sofern dies gewünscht wird. Weiterhin erscheint die Vorbereitung des textilen Flächengebildes vor dem Lackieren verkürzt oder vereinfacht zu sein. Auch die Verwendung einer geringeren Menge von Haftvermittlern kann als vorteilhaft angesehen werden.

Das textile Flächengebilde - mit den bereits genannten Merkmalen und hergestellt wie bereits beschrieben - kann beispielsweise als Fahrzeugplane, besonders bevorzugt als LKW-Plane, als Verpackungsplane, als Zeltplanenstoff, als Schlauchboot, als Container, vorzugsweise als flexibler Container, oder als Tasche verwendet werden.

Das textile Flächengebilde kann beispielsweise im Bereich Architektur, Werbung, Sichtschutz, Ummantelung und/oder temporärem Witterungsschutz verwendet werden. Die Anwendungsmöglichkeiten des textilen Flächengebildes sind besonders breit, da das textile Flächengebilde besonders gut verarbeitbar ist und auch die Umweltverträglichkeit besonders hoch ist. Beispielsweise kann das textile Flächengebilde auch im Bereich von Nahrungsmitteln als beispielsweise Verpackung für Nahrungsmittel oder Speichercontainer für Nahrungsmittel verwendet werden. Hierbei ist es besonders wichtig, dass das Verpackungsmaterial keine schädlichen Stoffe an das Lebensmittel abgibt. Trotzdem muss die Verpackung das Lebensmittel beispielweise vor Aromaverlust schützen oder Transportschäden vermeidbar machen. Auch die Verwendung des textilen Flächengebildes im medizintechnischen Bereich, beispielsweise als Teil einer feuchtigkeitsabweisenden Bettauflage, ist durch die verbesserte Hautfreundlichkeit denkbar.

Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Folienprodukt, das zumindest teilweise aus dem textilen Flächengebilde hergestellt ist. Das Folienprodukt weist wenigstens eine Schweißnaht auf, die durch Hochfrequenzschweißen hergestellt wurde und die sich im Bereich des textilen Flächengebildes im Folienprodukt befindet. Vorzugsweise besteht das Folienprodukt vollständig aus dem textilen Flächengebilde. Unter einem Folienprodukt soll dabei jedes Gebilde verstanden werden, das aus einem zumindest biegsamen und dünnwandigen Material besteht. Das Folienprodukt kann dabei eine zwei- oder dreidimensionale Form aufweisen.

Die Erfindung soll anhand der nach folgenden Abbildungen näher erläutert werden.

Die Figuren 1 , 2 sowie 3 a) und 3 b) zeigen jeweils Fotografien von textilen Flächengebilden, wobei Sample 1 beschichtet wurde mit einem reine PE- Polymerblend und Sample 2 beschichtet wurde mit einem Polymerblend aus einer Mischung aus Polyethylen und Ethylenvinylacetat-Copolymer gemäß des Anspruchs 1. Die Figuren 4a und 4b zeigen jeweils Fotografien eines Sample 3 und eines Sample 4, wobei in Sample 3 ein textiles Flächengebilde mit einer Beschichtung gemäß Anspruch 1 und ein weiteres textiles Flächengebilde mit einer Beschichtung aus Polypropylen mittels Heißluft verschweißt wurden und Sample 4 eine Heißluftverschweißung eines textilen Flächengebildes nach Anspruch 1 mit einem weiteren textilen Flächengebilde mit einer Beschichtung aus Polyethylen zeigt.

Figur 1 zeigt beide Samples 1 und 2, wobei das Trägermaterial in beiden Fällen ein Gewebe war. Durch die Verwendung der gewebten Trägerlage lässt sich in Figur 1 gut erkennen, dass eine ebene homogene Oberfläche nach der Beschichtung entstanden ist, die beispielsweise gut bedruckt werden kann.

In Figur 2 wurden jeweils zwei gleiche Samplestücke (also aus dem gleichen Material gefertigte Sample) übereinandergelegt und mittels thermischer Beanspruchung (Heißluft) bearbeitet. Es ist deutlich zu erkennen, dass sowohl bei Sample 1 als auch bei Sample 2 das Beschichtungsmaterial örtlich aufgeschmolzen ist und sich miteinander zu einer Naht verbunden hat. Figur 2 zeigt somit deutlich, dass sich beide Samples 1 und 2 thermisch verschweißen lassen. In vorteilhafter Weise können durch das Verschweißen dabei mindestens Haftwerte zwischen den Textilien im Bereich von 8 bis 70 N/cm, vorzugsweise von 12-60 N/cm, besonders bevorzugt von 15 - 40 N/cm und ganz besonders bevorzugt von 20 - 25 N/cm erreicht werden. Der Haftwert wird dabei mittels der Norm ISO 2411 :2017 (EN ISO 2411 :2017) ermittelt, wobei das zweite Verfahren der Probenvorbereitung der Norm angewendet werden soll und die Werte für Messungen von Probekörpern gelten sollen, die in Maschinenrichtung (also in Kettrichtung) gemessen werden.

In Figur 3 a und Figur 3b wurden jeweils zwei gleiche Samplestücke übereinandergelegt und mittels Hochfrequenzschweißen bearbeitet. In beiden Figuren ist deutlich zu erkennen, dass nur im Sample 2 das Beschichtungsmaterial örtlich aufgeschmolzen ist und sich miteinander zu einer Naht verbunden hat. Im Sample 1 erfolgte so eine Verbindung nicht, so dass ein Zusammenhalt der beiden Sample 1 Stücke nicht festgestellt werden kann. Der Unterschied in den Sample 1 und Sample 2 liegt folglich darin, dass das reine PE- Compound (Sample 1 ) zwar thermisch verschweißbar ist (beispielweise mittels Heißluftverschweißen), genauso wie das PE/EVA als Sample 2, hingegen jedoch nur Sample 2 auch mittels Hochfrequenzverschweißen verarbeitet werden kann.

In Figur 4a wurde ein Sample 3 gebildet aus einem textilen Flächengebilde gemäß Anspruch 1 und einem weiteren textilen Flächengebilde mit einer Beschichtung aus Polypropylen. Mittels Heißluftverschweißung konnte ohne Kantenwelligkeit ein Haftwert von mehr als 50 N/cm erreicht werden. In Figur 4b wurde ein Sample gebildet aus einem textilen Flächengebilde gemäß Anspruch 1 und einem weiteren textilen Flächengebilde mit einer Beschichtung aus Polyethylen. Auch hier konnte in Verbindung mit dem textilen Flächengebilde gemäß der Erfindung eine Verbindung durch Heißluftverschweißen erzielt werden, die einen Haftwert von mindestens 50 N/cm aufweist, ohne eine Kantenwelligkeit zu erzeugen. Auch hier wird der Haftwert mittels der Norm ISO 2411 :2017 (EN ISO 2411 :2017) ermittelt, wobei das zweite Verfahren der Probenvorbereitung der Norm angewendet werden soll und die Werte von Probekörper gelten sollen, die in Maschinenrichtung (also in Kettrichtung) gemessen werden.