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Title:
FLOCKED ARTICLES BASED ON A FOAM OR CASTING COMPOUND
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/023035
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a flocked article, more particularly based on a foam or a casting compound, for example for seals, in which the flocking material is introduced directly into, more particularly partially embedded in, the surface of the article. The invention also relates to a process for flocking an article, more particularly based on a foam or a casting compound, in which the flocking material is introduced directly into the incompletely solidified surface of the article, more particularly of the foam or casting compound. The article consists preferably of a foam produced from at least two foamable reactive components, one of which is an aqueous polymer polyol component and the other an NCO-containing component.

Inventors:
HOREIS KAI (DE)
THEMAR NORBERT (DE)
RITT ALEXANDER (DE)
BRANDL LUZIE (DE)
SCHMITZ FRANZ PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/000643
Publication Date:
August 31, 1995
Filing Date:
February 22, 1995
Export Citation:
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Assignee:
FULLER H B GMBH (DE)
HOREIS KAI (DE)
THEMAR NORBERT (DE)
RITT ALEXANDER (DE)
BRANDL LUZIE (DE)
SCHMITZ FRANZ PETER (DE)
International Classes:
B32B5/24; B05D1/16; C08G18/00; C08G18/65; C08G18/66; C08G18/80; C09J175/00; C09J175/04; C09K3/10; C09K21/14; (IPC1-7): B05D1/14; C08G18/66
Foreign References:
DE3004560A11981-08-13
GB2152842A1985-08-14
Other References:
DATABASE WPI Week 9329, Derwent World Patents Index; AN 231525, "PILE FLOCKED BLANKET PREPARATION"
DATABASE WPI Week 8745, Derwent World Patents Index; AN 318587, "FLOCK FINISHED MOTOR VEHICLE INTERIOR PRODUCTION"
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Claims:
A n s p r ü c h e
1. Beflockter Artikel, insbesondere auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse, beispielsweise für Dichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Beflockungsmaterial unmittel¬ bar in die Oberfläche des Artikels eingebracht, insbesondere teilweise eingebettet ist.
2. Beflockter Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Artikel aus einem Schaum aus mindestens zwei schäumbaren Reaktivkomponenten gebildet ist.
3. Beflockter Artikel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine, wässrige, Komponente (A) eine polymere PolyolKomponente und die andere Komponente (B) eine NCOhaltige Komponente ist, wobei die beiden Kom¬ ponenten (A, B) jeweils gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe enthalten.
4. Beflockter Artikel nach Anspruch 3, bei dem das Polyol der Komponente (A) ein Polyether oder Copolyether ist, insbesonde¬ re auf der Basis eines oder mehrerer Monomeren wie Ethylen oxid, Propylenoxid, Tetrahydrofuran und dergleichen, und das Polyol gegebenenfalls bei Raumtemperatur flüssig ist.
5. Beflockter Artikel nach Anspruch 4, bei dem das Polyether¬ diol aufgepfropfte Seitenketten, insbesondere aus Acrylnitril Wiederholungseinheiten, StyrolWiederholungseinheiten oder dergleichen abgeleitete aufgepfropfte Seitenketten trägt.
6. Beflockter Artikel nach Anspruch 3, bei dem das Polyol ein aliphatischer Polyester mit einem Schmelzpunkt von weniger als etwa 20°C, insbesondere ein Polyalkylenadipat oder Polyalky lencarbonat ist.
7. Beflockter Artikel nach Anspruch 3, bei dem das Polyol ein bei Raumtemperatur flüssiges mit OHGruppen versehenes Poly alken oder Polyalkadien, insbesondere Polybutadien ist.
8. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei dem der Polyolgehalt der Komponente (A) von einer Mischung von Polyolen gemäß wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7 gebildet wird, gegebenenfalls unter Zusatz eines Polyols mit disper¬ gierten. Polyharnstoff.
9. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 8, bei dem der IsocyanatAnteil der Komponente (B) im wesentlichen aus bifunktioneilen Verbindungen besteht.
10. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 9, bei dem als Isocyanat ein im wesentlichen bifunktionelles Isocya natterminiertes Präpolymer verwendet wird.
11. Beflockter Artikel nach Anspruch 10, bei dem das Präpoly¬ mer ein Umsetzungsprodukt von Diphenylmethandiisocyanat und/ oder einem Derivat davon oder ein Umsetzungsprodukt von Diphe¬ nylmethandiisocyanat bzw. DiphenylmethandiisocyanatOligomeren und Di und/oder Tripropylenglycol ist.
12. Beflockter Artikel nach Anspruch 11, bei dem das Präpoly¬ mer aus einem Umsetzungsprodukt gemäß Anspruch 11 oder aus Diphenylmethandiisocyanat bzw. Diphenylmethandiisocyanat Oligomeren und wenigstens einem Polyol in molarem Unterschuß des Polyolanteils gebildet ist.
13. Beflockter Artikel nach Anspruch 12, bei dem das Präpoly¬ mer aus einem Umsetzungsprodukt von Diphenylmethandiisocyanat und einem molaren Unterschuß von längerkettigen, im wesentli¬ chen bifunktionellen Polyolen gebildet ist.
14. Beflockter Artikel nach Anspruch 9, welcher als Isocyanat anteil der Komponente B ein Uretoniminmodifiziertes Diphenyl¬ methandiisocyanat enthält.
15. Beflockter Artikel nach Anspruch 9, welcher als Isocyanat anteil der Komponente B ein Umsetzungsprodukt eines Ureto¬ niminmodifizierten Diphenylmethandiisocyanats gemäß Anspruch 14 mit wenigstens einem Polyol im molaren Unterschuß des Polyolanteils enthält.
16. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 15, bei dem als PolyolKettenverlängerer für die Komponente A wenig¬ stens ein Diol wie insbesondere Butandiol, Hexandiol und dergleichen eingesetzt wird.
17. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 16, bei dem als PolyolKettenverlängerer für die Komponente A wenig¬ stens ein niedermolekulares Dian.in, insbesondere Diaminohexan und dergleichen, und/oder wenigstens ein niedermolekulares Polyol mit Aminoendgruppen eingesetzt wird.
18. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 17, welches polyfunktionelle Hydroxyl und/oder Aminoverbindungen wie insbesondere Triethanolamin, Trimethylolpropan, Pentaery thrit, aminendverkappte Polyole und dergleichen enthält.
19. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 18, mit einem Gehalt an einem Thixotropiermittel wie insbesondere pyrogene Kieselsäure, oberflächenmodifiziertes Kalziumcarbonat und/oder hydriertes Rizinusöl.
20. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 19, welches ein Hydrophobierungsmittel, vorzugsweise eine Metall seife wie insbesondere Aluminiumstearat oder Zinkstearat enthält.
21. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente (A) maximal 99,5 %, vorzugsweise maximal 95% und besonders bevorzugt 80% 95% Polyol und die andere Komponente (B) 50 bis 100 %, vor¬ zugsweise 60100% und besonders bevorzugt 80100% eines NCO terminierten Prepolymers enthält.
22. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente (A) als Zu¬ satzstoffe für die Schäumungsreaktion ausreichend bis im Überschuß Wasser, 05% Katalysator, 03% Pigment, 030% Thi xotropiermittel, 050% eines dispergierten anorganischen Fest¬ stoffes wie z. B. eines Füllstoffes und/oder Haftungsvermitt¬ lers, insbesondere CaC03, eines Flammschutzmittels u. dgl., 0 70% eines gelösten anorganischen oder organischen Feststoffes wie z. B. eines Streckmittels und/oder eines üblichen Zusatzes zur Modifikation der physikalischen bzw. chemischen Eigen¬ schaften des Schaumes, 095% einer nichtreaktiven organischen Verbindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Ober¬ flächeneigenschaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutzmittels und dergleichen, 050% eines niedermoleku¬ laren Kettenverlängerers, 025% einer mehrfunktionellen Zere witinovaktiven Verbindung und 020% eines Hydrophobierungs mittels, und die andere Komponente (B) als Zusatzstoffe 040% einer nichtreaktiven organischen Verbindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Oberflächeneigenschaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutzmittels und dergleichen, 03% Pigmente und 030% Thixotropiermittel ent¬ hält.
23. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) als Zusatz¬ stoffe 0,15% Wasser, 02% Katalysator, 02% Pigment, 020% Thixotropiermittel, 040% eines dispergierten anorganischen Feststoffes wie z. B. eines Füllstoffes und/oder Haftungs Vermittlers, insbesondere CaC03, eines Flammschutzmittels u. dgl., 050% eines gelösten anorganischen oder organischen Feststoffes wie z. B. eines Streckmittels und/oder eines üblichen Zusatzes zur Modifikation der physikalischen bzw. chemischen Eigenschaften des Schaumes, 070% einer nichtreak¬ tiven organischen Verbindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Oberflächeneigenschaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutzmittels und dergleichen, 040% eines niedermolekularen Kettenverlängerers, 010% einer mehr¬ funktionellen Zerewitinovaktiven Verbindung und 015% eines Hydrophobierungsmittels, und die andere Komponente (B) als Zusatzstoffe 030% einer nichtreaktiven organischen Verbindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Oberflächeneigen¬ schaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutz¬ mittels und dergleichen, 02% Pigmente und 020% Thixotropier¬ mittel enthält.
24. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente (A) als Zu¬ satzstoffe 0,52% Wasser, 01% Katalysator, 01,5% Pigment, 0 10% Thixotropiermittel, 030% eines dispergierten anorgani¬ schen Feststoffes wie z. B. eines Füllstoffes und/oder Haf¬ tungsvermittlers, insbesondere CaC03, eines Flammschutzmittels u. dgl., 030% eines gelösten anorganischen oder organischen Feststoffes wie z. B. eines Streckmittels und/oder eines üblichen Zusatzes zur Modifikation der physikalischen bzw. chemischen Eigenschaften des Schaumes, 050% einer nichtreak¬ tiven organischen Verbindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Oberflächeneigenschaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutzmittels und dergleichen, 030% eines niedrigmolekularen Kettenverlängerers und 05% einer mehrfunktionellen Zerewitinovaktiven Verbindung und 010% eines Hydrophobierungsmittels, und die andere Komponente (B) als Zusatzstoffe 01% einer nichtreaktiven organischen Ver¬ bindung wie z. B. eines Mittels zur Einstellung der Oberflä cheneigenschaften des Schaumes, eines Weichmachers, eines Flammschutzmittels und dergleichen, 01,5% Pigmente und 010% Thixotropiermittel enthält.
25. Beflockter Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Artikel aus einer Vergußmasse gebildet ist, die insbesondere Polyurethane, Epoxidharze, Polysiloxane, Bitumina, Polysulfide, sonstige Kunstharze und Kitte oder eine Mischung von zwei oder mehr dieser Substanzen, umfaßt.
26. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Beflockungsmaterial aus syn¬ thetischen und/oder natürlichen Fasern besteht.
27. Beflockter Artikel nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Fasern ungefähr 5 mm beträgt.
28. Beflockter Artikel nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der beflockte Artikel aus feuer¬ festem Material besteht.
29. Beflockter Artikel nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die beflockte Oberfläche eine samtartige Konsistenz aufweist.
30. Verfahren zur Beflockung eines Artikels, insbesondere auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse, beispielsweise für Dichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Beflockungsmateri¬ al unmittelbar in die noch nicht völlig verfestigte Oberfläche des Artikels, insbesondere des Schaumes oder der Vergußmasse, eingebracht wird.
31. Verfahren zur Beflockung eines Artikels nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ablauf einer Schäumungsgreak tion das Beflockungsmaterial in die noch klebrige Oberfläche des Schaums eingebracht wird.
32. Verfahren zur Beflockung eines Artikels nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Beflockung der Oberfläche des Artikels etwa zwischen dem Ablauf der Topfzeit und dem Beginn der Klebefreiheit, insbesondere während der Steigzeit des Schaums, erfolgt.
33. Verfahren zur Beflockung eines Artikels nach einem der Ansprüche 30 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß das Beflok kungsmaterial unter Anlegen eines statischen elektrischen Feldes in die noch klebrige Oberfläche des zu beflockenden Artikels eingebracht wird.
34. Verfahren zur Beflockung eines Artikels nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß PolyamidFlockenfaser bei einer Spannung von ungefähr 45 KV und einer Stromstärke von ungefähr 0,3 mA in die noch nicht völlig verfestigte Oberfläche des zu beflockenden Artikels eingebracht werden.
Description:
Beflockter Artikel auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung betrifft die Erzeugung beflockter Artikel auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse wie beispielsweise Dichtungen, Wärme- und Schallisolierungen, Profile, Polster- und Verpackungsmaterialien, Behälter, Etuis u. dgl., die eine wenigstens teilbeflockte Oberfläche aufweisen.

Artikel aus Kunststoffen oder Kunstharzen mit beflockter Ober¬ fläche sind bekannt. Bei bekannten Beflockungs-Techniken werden die zu beflockenden Artikel in ihrer vorgesehenen Formgebung fertiggestellt und dann mit einer dünnen Klebstoff- schicht versehen. In einem nachfolgenden Arbeitsgang werden dann Fasern zur Befleckung der Oberfläche in die Klebstoff- schicht eingebracht. Der Klebstoff dient dabei «_-!-- i:i--.-i-----.i ^i zwischen den Fasern und der Oberfläche des Artikels. Mit dieser Technik sind beispielsweise Etuis, aber auch Profile für die Automobilindustrie beflockt worden. Die Beflockung dient dabei unterschiedlichen Zwecken: In einem Etui soll die Oberfläche weicher und damit weniger abrasiv und kratzend gestaltet werden; bei einem Profil soll dessen Gleitfähigkeit beim Einbau verbessert werden.

Die gemäß dem Stand der Technik hergestellten beflockten Artikel weisen zum einen den Nachteil auf, daß die Herstellung derartiger beflockter Artikel aufgrund der Vielzahl notwendi¬ ger Verfahrensschritte technisch relativ aufwendig und kost¬ spielig ist. Zum anderen kann sich die beflockte Klebstoff- schicht, beispielsweise aufgrund mechanischer Einflüsse, gro߬ flächig von dem betreffenden Artikel lösen.

Aus der DE 15 92 466 C3 und der DE-OS 18 08 821 sind Schaum¬ dichtungen aus Polyurethan, die aus den Komponenten am Ort der Verwendung durch freies Aufschäumen hergestellt werden, be¬ kannt. Auch sind Produkte, die bei niedrigen Viskositäten in Nuten geschäumt werden, wie auch solche, die aufgrund ihrer thixotropen Eigenschaften auf ebenen Flächen frei geschäumt werden können, aus dem DΞ-GM 92 17 694 bekannt. Diese Erzeug¬ nisse sind nicht beflockt und mit herkömmlichen Techniken, d.h. Auftragen eines Flock-Klebstoffes und anschließender Beflockung, auch kaum herstellbar. Obwohl die mechanische Widerstandsfähigkeit, insbesondere die Reiß- und Weiterreiß- festigkeit, mittlerweile verbessert wurde, weisen aus diesen Materialien hergestellte Dichtungen nach wie vor schlechte Gleiteigenschaf en auf. Aufgrund der schlechten Gleiteigen¬ schaften besteht beispielsweise die Gefahr, daß solche Dich¬ tungen beim Einbau bzw. bei Relativbewegungen während der Benutzung vom Untergrund «ciucn, oder daß die Ober¬ fläche einreißt. Dadurch werden die Dichtungseigenschaften und die Lebensdauer derartiger Dichtungen erheblich verschlech¬ tert.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung eines beflockten Artikels, insbesondere auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse, beispielsweise für (auch in situ erzeugte) Dichtungen, Profile, Wärme- und Schallisolie¬ rungen, Polster- und Verpackungsmaterialien, Oberflächenbe- schichtungen von zylindrischen Teilen wie von Schläuchen und Rohren, aber auch für Behälter, Etuis u. dgl. zu schaffen, der bei hoher Festigkeit, Reißfestigkeit, Weiterreißfeεtigkeit u. dgl. der Beflockungsschicht wesentlich verbesserte Haltbarkeit und verbesserte Gleiteigenschaften aufweist und mit verringer¬ tem Aufwand und geringeren Kosten herstellbar ist.

Die vorstehende beispielhafte Aufzählung möglicher Ausfüh¬ rungsformen der erfindungsgemäßen beflockten Artikel ist nicht beschränkend, vielmehr läßt sich die Erfindung vorteilhaft für alle Anwendungszwecke verwenden, bei denen eine Beflockung auf einer noch nicht verfestigten Oberfläche vorgesehen werden kann.

Diese Aufgabe wird bei einem beflockten Artikel, insbesonders auf Basis eines Schaums oder einer Vergußmasse der eingangs genannten Art, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Beflok- kungsmaterial unmittelbar in die noch ausreichend nverfestig- te Materialoberfläche selbst eingebracht wird (bzw. ist) .

Der Zeitraum, in dem diese Beflockung bei Schäumen vorgenommen wird, beginnt etwa mit dem Ablauf der Topfzeit, erstreckt sich über den Bereich der Steigzeit und endet etwa mit dem Beginn der Klebfreiheit der Oberfläche. Dieser Zeitraum für die Beflockung kann ggf. eine halbe Stunde und länger andauern.

Grundsätzlich eignen sich für eine erfindungsgemäße Beflockung jedenfalls alle Schäume, die während des Herstellvorganges eine weiche, einer Beflockung zugängliche Oberfläche aufwei¬ sen. Bisher sind keine Schäume bekannt, die nicht erfindungs- gemäß beflockbar wären.

Geeignete Bestandteile von Reaktivkomponenten für Schäume um¬ fassen beispielsweise Polystyrol, Styrolcopolymere, Polyvinyl¬ chlorid, Polycarbonate, Polyolefine, Polyurethane, Polyisocya- norate, Polycarbodiimide, Polymethacrylimide, Polyamide, Phenolharze, Harnstoffharze, Silikone, Silikonkautschuk oder eine Mischung von zwei oder mehr dieser Substanzen.

Vorzugsweise kommen für die Schaumherstellung aus einem Zwei- Komponenten-Material beispielsweise in Frage:

- als Komponente A: alle Verbindungen mit mindestens zwei Zerewitinov-aktiven H-Atomen, wobei über die molekulare Struk¬ tur der Komponente und ihre Kettenlänge die Eigenschaften des fertigen Produkts stark variiert werden können;

- als Komponente B: alle mindestens zwei Isocyanatgruppen (NCO-Gruppen) enthaltenden Verbindungen, die mit Zerewitinov- aktiven H-Atomen (der Komponente A) reagieren können; beson¬ ders bevorzugt sind Polyisocyanate auf der Basis von 4,4' -Di- phenylmethandiisocyanat (MDI) .

Die Komponente A kann ein oder mehrere Polyole, auch im Ge¬ misch miteinander und mit anderen Bestandteilen, umfassen.

Ein erster Grundtypus bevorzugter Polyole für die Komponente A beruht auf Polyethern und deren Abwandlungsprodukten. Insbe¬ sondere eignen sich bei Raumtemperatur flüssige Polyether auf Basis von z.B. Ethylenoxid, Propylenoxid, Tetrahydrofuran, sowie entsprechende Copolyether. Dabei kann vorgesehen sein, daß der (Co-)Polyether aufgepfropfte Seitenketten aufweist, die von Acrylnitril- oder Styrolmonomeren hergeleitet sind.

Ein anderer Grundtypus bevorzugter Polyole für die Komponente A beruht auf Polyestern und deren Abwandlungsprodukten. Hier¬ von werden gegenwärtig die unterhalb von etwa 20°C schmelzen¬ den aliphatischen Polyester, wie z. B. Polyalkylenadipate und Polyalkylencarbonate, besonders bevorzugt.

Als Polyolkomponente werden weiterhin mit Hydroxylgruppen ver¬ sehene Polyalkene wie z.B. bei Raumtemperatur flüssiges, OH- Gruppen-derivatisiertes Polybutadien bevorzugt.

Als Kettenverlängerer kann die Polyolkomponente vorteilhaft Diole wie etwa Butandiol, Hexandiol und dergleichen, nieder¬ molekulare Diamine wie z.B. Diaminohexan, niedermolekulare

Aminogruppen-terminierte Polyole (z.B. bifunktionelle Jeffami- ne ® ) enthalten. Auch kann die Polyolkomponente A vorteilhaft (meist in kleinen relativen Anteilen) solche mehrfunktionellen Verbindungen umfassen, die mehr als zwei Zerewitinov-aktive Protonen haben, wie insbesondere z.B. Triethanolamin, Trime- thylolpropan, Pentaerythrit, Texacat ® DPA, trifunktionelle Jeffamine ® und Amin-endverkappte Polyole wie z.B. die unter der Bezeichnung Polamine ® im Handel befindlichen Produkte.

Vorteilhaft kann die Komponente A z.B. dispergierten Polyharn- stoff enthalten. Die Komponente A kann darüber hinaus Gehalte, auch sehr hohe Gehalte, an üblichen weiteren Zuschlägen wie Katalysator, Pigment, Thixotropiermittel, dispergierte und gelöste anorganische und organische Verbindungen und Hydropho¬ bierungsmittel enthalten. Zudem ist üblicherweise die Kom¬ ponente A wenigstens mit dem Wassergehalt versehen, der für die AufSchäumreaktion benötigt wird.

Die Komponente B enthält vorzugsweise eine oder mehrere Iso- cyanatverbindungen der folgenden, beispielhaft aufgeführten Verbindungstypen:

- Diphenylmethandiisocyanat, und handelsübliche, schwach modifizierte Diphenylmethandiisocyanat-Produkte

- Präpolymere wie Desmodur ® PF, Mondur ® PF oder Isonate ® M 342, bei denen es sich um Umsetzungsprodukte von Diphenylmethandi¬ isocyanat bzw. Diphenylmethandiisocyanatoligomeren mit Di- und/oder Tripropylenglycol handelt;

- Umsetzungsprodukte solcher Präpolymere mit einem molaren Unterschuß von Polyolen;

- Umsetzungsprodukte von Diphenylmethandiisocyanat mit einem molaren Unterschuß von längerkettigen, im wesentlichen bifunk- tionellen Polyolen;

- Uretonimin-modifizierte Diphenylmethandiisocyanatderivate wie beispielsweise Suprasec ® 2020 oder Desmodur ® CD, bei denen die Modifizierung insbesondere in der Einführung von Seiten¬ gruppen oder Seitenketten besteht;

- Umsetzungsprodukte solcher modifizierter Isocyanate mit einem molaren Unterschuß von Polyolen.

Analog gebildete andere Isocyanat-Verbindungen lassen sich ebenfalls einsetzen. So lassen sich beispielsweise entspre¬ chende Verbindungen auf der Basis anderer Diisocyanate wie Toluylendiisocyanat, Hexandiisocyanat, hydriertes Diphenylme¬ thandiisocyanat, Isophorondiisocyanat und dergleichen ein¬ setzen.

Die Komponente B kann neben einer oder mehreren dieser Isocya- natverbindungen ebenfalls übliche Zusätze wie Pigmente, Thi- xotropiermittel, Füllstoffe und dergleichen enthalten.

Es ist natürlich stattdessen auch möglich, meist aber nicht zweckmäßig, die genannten Zusätze separat von den Polyol- Anteilen der Komponente A und Isocyanatanteilen der Komponente B dem Zweikomponentensystem erst beim Mischen zuzusetzen.

Von den im Prinzip bekannten Zusätzen zur Parametereinstellung solcher Zweikomponentensysteme eignen sich als Thixotropier- mittel insbesondere pyrogene Kieselsäure, oberflächenmodifi¬ ziertes Kalziumcarbonat und hydriertes Rizinusöl wie z. B. Luvothix ® HT. Als Hydrophobierungsmittel lassen sich bei¬ spielsweise Metallseifen wie etwa Aluminiumstearate oder Zinkstearate verwenden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der zu beflockende Schaum aus einem Zwei-Komponenten-Material gebildet, worin der Gehalt der Polyolverbindung(en) in der Komponente A bis zu

etwa 99,5%, während der Gehalt der Isocyanatverbindung(en) in der Komponente B etwa 50 bis 100% beträgt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Komponente A maximal 95%, besonders bevorzugt 80% bis 95% der Polyolverbindung(en) und die Komponente B 60 bis 100%, beson¬ ders bevorzugt 80 bis 100% der Isocyanatverbindung(en) .

Erfindungsgemäße Ausführungsformen enthalten für die Komponen¬ te A beispielsweise folgende Zusatzstoffe:

Ausreichend bis im Überschuß Wasser, vorzugsweise 0,1 bis 5% und besonders bevorzugt 0,5 bis 2% Wasser;

0- 5%, bevorzugt 0-2%, bes. bevorzugt 0- 1% Katalysator 0- 3%, bevorzugt 0-2%, bes. bevorzugt 0- 1,5% Pigment 0-30%, bevorzugt 0-20%, bes. bevorzugt 0-10% Thixotro- piermittel

0-50%, bevorzugt 0-40%, bes. bevorzugt 0-30% wenigstens eines dispergierten anorganischen Feststoffes, 0-70%, bevorzugt 0-50%, bes. bevorzugt 0-30% wenigstens eines gelösten anorganischen oder organischen Feststoffes 0-95%, bevorzugt 0-70%, bes. bevorzugt 0-50% wenigstens einer nichtreaktiven organischen Verbindung 0-50%, bevorzugt 0-40%, bes. bevorzugt 0-30% eines nie¬ dermolekularen Kettenverlängerers

0-25%, bevorzugt 0-10%, bes. bevorzugt 0- 5% einer mehr¬ funktionellen Zerewitinov-aktiven Verbindung 0-20%, bevorzugt 0-15%, bes. bevorzugt 0-10% eines Hydro¬ phobierungsmittels;

und für die Komponente B:

0-40%, bevorzugt 0-30%, bes. bevorzugt 0- 1% einer nichtreaktiven organischen Verbindung,

0-3%, bevorzugt 0-2%, bes. bevorzugt 0-1,5% Pigmente,

0-30%, bevorzugt 0-20%, bes. bevorzugt 0-10% Thixotro- pier- ittel.

Bei dem für die Komponente A angegebenen Zusatz wenigstens eines "dispergierten anorganischen Feststoffes" handelt es sich um wenigstens teilweise übliche Zuschläge wie Füllstoffe, insbesondere CaC0 3 , ggf. auch als Haftvermittler dienende Fest¬ stoffe. In diese Kategorie fallen auch anorganische Flamm¬ schutzzusätze u. dgl.

Bei dem nachfolgend angegebenen wenigstens einen "gelösten anorganischen oder organischen Feststoff" handelt es sich um wenigstens teilweise übliche Zuschläge wie Streckmittel und Modifikatoren für die physikalischen und chemischen Eigen¬ schaften des Schaumes.

Bei der als Zusatz für die Komponenten A und B angegebenen wenigstens einen "nicht-reaktiven organischen Verbindung" han¬ delt es sich z.B. um Modifikatoren der Oberflächeneigenschaf- ten des Schaumes (also insbesondere der Integralhaut) wie z.B. Propylencarbonat, um Weichmacher, um dispergierte organische Flammschutzmittel u. dgl.

Es wird bevorzugt, die Komponenten jeweils mit Gehalten an den vorgesehenen Zusatzstoffen auszustatten, so daß am Einsatzort nur noch die Vermischung des Zweikomponentensystems, die Ein¬ leitung der Aufschäumreaktion und die Beflockung erfolgen muß.

Weitere geeignete, einsetzbare Zwei-Komponenten-Materialien, sowie Mischungsverhältnisse und Mischungseigenschaften werden im DE-GM 92 17 694 und in der Anmeldung PCT/EP93/03671 be¬ schrieben.

Geeignete Vergußmassen umfassen Polyurethane, Epoxidharze, Polysiloxane, Bitumina, Polysulfide, sonstige Kunstharze und

Kitte oder eine Mischung von zwei oder mehr dieser Substanzen.

Die Beflockung der Artikel erfolgt mit bekannten Geräten, wie sie z.B. auch für die herkömmliche Beflockung eingesetzt wer¬ den. Diese Geräte erlauben eine dichte Beflockung mittels elektrostatischer Aufbringung der Fasern.

Geeignete Beflockungsmaterialien können beispielsweise sowohl synthetische als auch natürliche Fasern umfassen. Insbesondere können beispielsweise synthetische Fasern wie übliche Textil- fasern, z. B. aus Polyamid, Polyester, Acrylnitril, Polypropy¬ len, aber auch anorganische Fasern aus Metall, Glas, Kohlen¬ stoff, Bornitrid, Borcarbon, etc., verwendet werden. Beispiele für natürliche Fasern umfassen Wolle, Flachs, Cellulose u. dgl..

Geeignete Fasern haben eine Länge von ungefähr 5 mm. Je nach Verwendungszweck kann die Faser aber auch wesentlich kürzer bzw. länger sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist in einem aus zwei Komponenten gebildeten Polyurethanschaum (A-Komponente ISA ® - PUR 1023 und B-Komponente Haerter 302, beides erhältlich von H. B. Füller GmbH, München) eine Polyamid-Faser mit einer Faserlänge von ca. 0,5 mm oberflächig eingebracht. Ein der¬ artig beflockter Artikel weist eine sensorisch als angenehm empfundene samtartige Oberfläche auf.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein aus zwei Kompo¬ nenten gebildeter Polyurethanschaum (A-Komponente: ISA ® -PUR 1158 und B-Komponente: Haerter 302, erhältlich bei H. B. Füller GmbH, München) eine Polyamid-Faser mit einer Faserlänge von ca. 5 mm oberflächig eingebracht. Ein derartig beflockter Artikel weist besonders gute Gleiteigenschaften auf.

Gemäß weiteren vorteilhaften Ausführungsformen werden auf der Basis von Silikonschäumen oder Vergußmassen unter Verwendung geeigneter Flockungsmittel wie Metall- oder Glasfasern, feuer¬ feste Dichtungen, Profile, Wärme- und Schallisolierungen erhalten.

Von besonderem Vorteil sind die angegebenen Materialien zur Herstellung von Dichtungen, die beispielsweise durch Auftrag der gemischten, aber nicht miteinander zur Reaktion gebrachten Komponenten in eine Nut geschäumt werden, und solchen, die aufgrund ihrer thixotropen Eigenschaften auf ebenen Flächen frei geschäumt werden können. Während das anfangs dünnflüssige Material in der Nut aufschäumt, schäumt das thixotrope Materi¬ al in Form einer Dichtungsraupe auf. Nach Ablauf der Schäumre¬ aktion wird dann die noch klebrige Oberfläche beflockt.

Es hat sich gezeigt, daß durch das Beflocken der Materialober¬ fläche die Gleiteigenschaften gegenüber nicht beflockten Materialien stark erhöht sind. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Oberflächeneigenschaften solcher beflockten Artikel sowohl über die Faserlänge, Fasereigenschaften, Beflockungseinrich- tungen, als auch über den Zeitpunkt der Befleckung beeinflußt bzw. eingestellt werden können. Dies gilt insbesondere für die Beflockung von reaktiv geschäumten Artikeln. Insbesondere im Zusammenwirken mit den vorstehend beschriebenen Schäumen, die eine besonders feste und widerstandsfähige Integralhaut auf¬ weisen, lassen sich mechanisch extrem beanspruchbare Artikel erzeugen, die z.B. als Dichtungen für hohe Reib- und Gleitbe¬ lastungen besser geeignet sind als herkömmlich mit Klebstoff beflockte Artikel.

Die vorliegende Erfindung soll anhand der nachfolgenden Bei¬ spiele noch näher erläutert werden.

Die Beispiele 1 - 7 umfassen Ausführungsbeispiele für Zwei- Komponenten-Schäume, die beflockt werden können.

Beispiel 1:

Eine Komponente AI wurde gebildet durch Mischen von 88,4% Polyetherdiol Arcol ® 1025, 5,0% Polyethertriol Baycoll ® BT 1380, 1,4% Triethanolamin, 0,3% Aminkatalysator Dabco ® 33LV, 0,1% metallorganischem Katalysator Irgastab ® DBTL, 1,4% Was¬ ser, 0,4% Farbpaste Moltoprene ® AUN und 3,0% modifiziertem Rizinusöl Luvothix ® HT.

Beispiel 2:

Eine Komponente A2 wurde gebildet durch Mischen von 92,4% Polyetherdiol Arcol ® 1025, 1,6% Triethanolamin, 0,3% Aminkata¬ lysator Dabco ® 33LV, 0,2% metallorganisσhem Katalysator Ir¬ gastab ® DBTL, 1,4% Wasser, 0,5% Farbpaste Moltoprene ® AUN, 3, 0% oberflächen-modifiziertem Kalziumcarbonat Winnofil ® SPT und 0,6% pyrogener Kieselsäure HDK N 20.

Beispiel 3 :

Eine Komponente A3 wurde gebildet durch Mischen von 69,3% hochmolekularem Polyethertriol Baycoll ® BT 5035, 8,0% Polye- sterdiol Baycoll ® AD 1280, 10,0% hydroxylterminiertem Polybu- tadien Liquiflex ® H, 10,0% aliphatischem Polyester Bester ® 105, 1,0% Triethanolamin, 0,3% Aminkatalysator Dabco ® 33 LV, 0,2% metallorganischem Katalysator Irgastab ® DBTL, 0,7% Was¬ ser, 0,5% Farbpaste Moltoprene ® AUN und 0,5% pyrogener Kiesel¬ säure HDK ® N 20.

Beispiel 4:

Als Komponente Bl wurde ein isocyanatterminiertes Präpolymer

verwendet, das als NCO-Komponente für elastische ungeschäumte Polyurethane im Handel unter der Bezeichnung Desmodur ® PF er¬ hältlich ist.

Beispiel 5:

Als Komponente B2 wurde ein isocyanatterminiertes Präpolymer aus 64,8% der Komponente Bl gemäß Beispiel 4 mit 34,9% hoch¬ molekularem Polyethertriol Baycoll ® BT 5035 und 0,01% Stabi¬ lisator (Benzoylchlorid) verwendet.

Beispiel 6:

Als Komponente B3 wurde ein uretonimin-modifiziertes Diphe¬ nylmethandiisocyanat mit einer Funktionalität von 2,05 bis 2,2 eingesetzt, das unter der Bezeichnung Suprasec ® VM 2050 im Handel erhältlich ist.

Beispiel 7:

Als Komponente B4 wurde das im Handel befindliche Produkt "Härter 302" der H. B. Füller GmbH München eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine dem Stand der Technik entsprechende Diisocyanat-Komponente für herkömmliche Polyurethanschaumdich¬ tungen.

Die Komponenten der Beispiele 1 bis 7 wurden in einer dynami¬ schen Mischkammer einer Zweikomponentenmisch- und Dosieranlage üblicher Bauart vermischt und ausgetragen. Dabei wurde dafür gesorgt, daß die A-Komponente in ausreichendem Umfang mit Luft "beladen" wurde, um die Nukleierung für die Schaumbildung zu erreichen.

Die folgenden Mischungsverhältnisse wurden verwendet:

Al/Bl 100 : 42 A2/B1 100 : 50 A3/B1 100 : 30

A1/B2 100 : 70 A2/B2 100 : 75 A3/B2 100 : 50

A1/B3 100 : 23 A2/B3 100 : 24 A3/B3 100 : 23

A1/B4 100 : 18 A2/B4 100 : 20 A3/B4 100 : 20

Aus den so ausgetragenen Mischungen entstanden geschäumte Gießlinge von ca. 10 cm Durchmesser und ca. 4 cm Höhe. Die Gießlinge bildeten eine besonders feste Integralhaut, in die bei einem Teil der Gießlinge vor dem Aushärten (elektrosta¬ tisch wie bei Beispiel 8) eine Faserbeflockung eingebracht wurde. Die so beflockten Oberflächen erwiesen sich als mecha¬ nisch sehr viel widerstandsfähiger als die Oberflächen eines anderen Teils der Gießlinge, die herkömmlich, mit einem Kleb¬ sto fauftrag, beflockt wurden.

Beispiel 8

Ein Zweikomponenten-Polyurethanschaum, bestehend aus der Kom¬ ponente A ISA ® -PUR 1023 und der Komponente B Haerter 302 wurde aus einer Zwei-Komponenten-Misch- und Dosieranlage auf eine ebene Fläche aufgetragen. Das thixotrope Material schäumt in Form einer Dichtungsraupe auf. Nach Ablauf der Schäumreaktion wurde die noch klebrige Oberfläche unter Verwendung von Polyamid-Flockenfasern (Faserlänge ca. 0,5 mm) -und bei einer Spannung von 45 kV und einer Stromstärke von 0,3 mA (Gerät: Static 60, Fa. Maag & Schenk, Reutlingen) beflockt. Der so be¬ flockte Artikel hatte eine Oberfläche mit angenehm samtartiger Konsistenz und hervorragenden Gleiteigenschaften, die sich als besonders abriebfest zeigte.

Beispiel 9

Ein Zweikomponenten-Polyurethanschaum, bestehend aus der Komponente A ISA ® -PUR 1158 und der Komponente B Haerter 302 wurde aus einer Zwei-Komponenten-Misch- und Dosieranlage in

eine Gehäusenut eingefüllt. Das anfangs dünnflüssige Material schäumt in der Nut auf. Nach Ablauf der Schäumreaktion wurde die noch klebrige Oberfläche unter Verwendung von Polyamid- Flockfasern (Faserlänge ca. 0,5 mm) bei einer Spannung von 45 kV und einer Stromstärke von 0,3 mA (Gerät: Static 60, Fa. Maag & Schenk, Reutlingen) beflockt. Die so erzeugte Dichtung zeigte gute Gleiteigenschaften ohne merklichen Verlust an Beflockungsfasern und ohne mechanische Beschädigungen, auch bei hoher Beanspruchung.