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Title:
FORCED VENTILATION SYSTEM FOR AN AIR CHAMBER, WHICH IS CLOSED BY AT LEAST ONE PANEL, BETWEEN A WALL AND A PIECE OF FURNITURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/185553
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a forced ventilation system for an air chamber (3), which is peripherally closed by at least one panel (21), between a wall (1) and a piece of furniture (2) arranged in a room, comprising at least one fan (11), a heating element (12), a controller (13), at least one air guide channel (14), and at least one ventilation opening (22) which fluidically connects the air chamber (3) to the room. The controller (13) is connected to the at least one fan (11) and the heating element (12) for control purposes and is designed to control and regulate same, wherein the at least one fan (11), the heating element (12), and the at least one air guide channel (14) are arranged in the air chamber (3), and a respective air guide channel (14) fluidically connects a respective ventilation opening (22) to each fan (11). The at least one fan (11) divides the air chamber (3) into a first section (31) delimited by the air guide channel (14) and a second section (32) delimited by the wall (1) and the piece of furniture (2) and is designed to generate an airflow into or out of the second section (32) through the air guide channel (14) such that air from the fan (11) can be suctioned or blown out through the air guide channel (14) and through the ventilation opening (22).

Inventors:
JESKE FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/054708
Publication Date:
September 23, 2021
Filing Date:
February 25, 2021
Export Citation:
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Assignee:
EBM PAPST ST GEORGEN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F24F7/007; F24F11/00
Domestic Patent References:
WO2013011712A12013-01-24
Foreign References:
GB2508392A2014-06-04
JP2003042560A2003-02-13
EP3607258A12020-02-12
DE202015002031U12015-04-28
DE3218161A11983-11-17
DE10143540A12003-04-03
EP0866285A21998-09-23
Attorney, Agent or Firm:
PETER, Julian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zwangsbelüftungssystem für einen durch zumindest eine Blende (21 ) abgeschlossenen Luftraum (3) zwischen einer Wand (1) und einem in einem Raum angeordneten Möbelstück (2), mit zumindest einem Lüfter (11), einem Heizelement (12), einer

Steuereinrichtung (13), zumindest einem Luftführungskanal (14) und zumindest einer den Luftraum (3) mit dem Raum strömungstechnisch verbindenden Belüftungsöffnung (22), wobei die Steuereinrichtung (13) steuerungstechnisch mit dem zumindest einem Lüfter (11) und dem Heizelement (12) verbunden und ausgebildet ist, diese zu steuern und zu regeln, wobei der zumindest eine Lüfter (11), das Heizelement (12) und der zumindest eine Luftführungskanal (14) in dem Luftraum (3) angeordnet sind und ein Luftführungskanal (14) eine Belüftungsöffnung (22) strömungstechnisch mit einem Lüfter (11) verbindet und wobei der zumindest eine Lüfter (11) den Luftraum (3) in einen ersten durch den Luftführungskanal (14) begrenzten Abschnitt (31) und einen zweiten durch die Wand (1) und das Möbelstück (2) begrenzten Abschnitt (32) teilt und ausgebildet ist, eine Luftströmung durch den Luftführungskanal (14) in oder aus dem zweiten Abschnitt

(32) zu erzeugen, so dass Luft von dem Lüfter (11) durch den Luftfüh rungskanal (14) und durch die Belüftungsöffnung (22) ansaugbar oder ausblasbar ist.

2. Zwangsbelüftungssystem nach Anspruch 1, wobei der Luftraum (3) zumindest abschnittsweise und insbe sondere vollständig durch die Wand (1), das Möbelstück (2) und die zumindest eine Blende (21) eine Luftströmung blockierend verschlossen und nur durch die zumindest eine Belüftungsöffnung (22) geöffnet ist. 3. Zwangsbelüftungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Heizelement (12) in dem Luftraum (3) strömungstechnisch vor oder nach dem Lüfter (11 ) oder in dem Lüfter (11 ) angeordnet ist. 4. Zwangsbelüftungssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Heizelement (12) ein elektrischer Heizdraht, Heizka bel, eine von einem Heizfluid durchflossene Fluidleitung oder eine Verlustleistungsquelle ist.

5. Zwangsbelüftungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Heizelement (12) in dem Lüfter (11) angeordnet und ein Heizdraht oder integral durch einen Elektromotor des Lüfters (11) gebildet ist.

6. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprü che, ferner umfassend einen Filter, welcher in dem Luftraum strömungstechnisch vor oder nach dem Lüfter (11 ) und in der von dem Lüfter (11) erzeugten Luftströmung angeordnet ist, so dass die Luft strömung den Filter vollständig durchströmt.

7. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei eine Belüftungsöffnung (22) in einer Blende (21) vorge sehen und durch eine Ausnehmung in der Blende (21) gebildet ist und insbesondere von der Blende (21) und einer zu der Blende (21) weisenden Fläche der Wand (1) oder des Möbelstücks (2) begrenzt wird oder wobei die Belüftungsöffnung (22) durch ein von Luft durchströmbares Verkleidungselement (24) gebildet wird, welches in oder an der Blende (21) aufgenommen ist oder die Blende (21) zu mindest abschnittsweise bildet. 8. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei eine Belüftungsöffnung (22) durch ein von Luft durchströmbares Verkleidungselement (24‘) gebildet wird, welches in oder an der Blende (21) aufgenommen ist oder die Blende (21) zumindest abschnittsweise bildet und wobei der Lüfter (11) und der Luftführungskanal (14) integral an oder in dem Verkleidungselement (24‘) angeordnet oder ausgebildet sind. 9. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Belüftungsöffnung (22) in einer Blende (21) vorgese hen ist, wobei die Blende (21), in welcher die Belüftungsöffnung (22) vorgesehen ist, einen Labyrinthkanal (25) ausbildet und eine von dem

Luftraum (3) strömungstechnisch beabstandete Öffnung des Labyrinthkanals (25) die Belüftungsöffnung (22) bildet und/oder wobei eine zweite Blende (21 '), in welcher eine An saugöffnung (23) vorgesehen ist, einen Labyrinthkanal (25) ausbildet und eine von dem Luftraum (3) strömungstechnisch beabstandete

Öffnung des Labyrinthkanals (25) die Ansaugöffnung (23) bildet.

10. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprü che, ferner aufweisend einen ersten mit der Steuereinrichtung (13) signaltechnisch verbundenen Sensor (41) und einen zweiten mit der

Steuereinrichtung signaltechnisch verbundenen Sensor (42), wobei der erste Sensor (41) außerhalb des Luftraums (3) in dem Raum, in dem ersten Abschnitt (31) des Luftraums (3), in dem Lüfter (11) oder an oder in der Belüftungsöffnung (22) angeordnet und ausgebildet ist, eine erste Temperatur Ti und/oder eine erste relative Luftfeuchtigkeit fi außerhalb des zweiten Abschnitts (32) des Luft raums (3) zu messen und wobei der zweite Sensor (42) in dem zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) angeordnet und ausgebildet ist, eine zweite Temperatur

T2 und/oder eine zweite relative Luftfeuchtigkeit cp2 des zweiten Abschnitts (32) des Luftraums (3) zu messen.

11.Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Luftführungskanal (14) und/oder in dem zweiten

Abschnitt (32) des Luftraums (3) Luftleitelemente angeordnet sind.

12. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Zwangsbelüftungssystem zumindest einen Lüfter (11) und zumindest einen Luftführungskanal (14) aufweist und wobei die Steuereinrichtung (13) ausgebildet ist, den Lüfter (11) und das Heizelement (12) Luft in einem ersten Zyklus durch die Belüftungsöffnung (22) in den zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) saugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft in einem zwei- ten Zyklus aus dem zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) aus der

Belüftungsöffnung (22) ausblasend anzusteuern.

13. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, wobei das Zwangsbelüftungssystem zumindest einen Lüfter (11), zumindest einen Luftführungskanal (14) und eine Ansaugöffnung

(23) aufweist und wobei die Steuereinrichtung (13) ausgebildet ist, den Lüfter (11) und das Heizelement (12) Luft durch die Ansaugöffnung (23) in den zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) saugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft aus dem zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) aus der Belüftungsöffnung (22) ausblasend anzu steuern. 14. Zwangsbelüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche

1 bis 11, wobei das Zwangsbelüftungssystem zumindest zwei Lüfter (11, 11‘) mit jeweils einem Luftführungskanal (14, 14‘) aufweist und die zumindest zwei Lüfter (11, 1 T) strömungstechnisch über den dazwi- schenliegenden zweiten Abschnitt (32) des Luftraums (3) verbunden sind und wobei die Steuereinrichtung (13) ausgebildet ist, den ersten und den zweiten Lüfter (11, 11‘) sowie das Heizelement (12) Luft durch die erste Belüftungsöffnung (22) saugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft aus dem zweiten Abschnitt (32) des Luftraums

(3) aus der zweiten Belüftungsöffnung (22‘) ausblasend anzusteuern.

15. Verfahren zur Abfuhr von Feuchtigkeit aus einem durch zumindest ei ne Blende (21) abgeschlossenen Luftraum (3) zwischen einer Wand (1) und einem in einem Raum angeordneten Möbelstück (2) mit einem Zwangsbelüftungssystem nach zumindest dem vorhergehenden An spruch 10, wobei der erste Sensor (41) einen ersten Temperaturwert Ti und einen ersten relativen Luftfeuchtigkeitswert cpi erfasst und an die Steuereinrichtung (13) übermittelt, wobei der zweite Sensor (42) einen zweiten Temperaturwert T2 und einen zweiten relativen Luftfeuchtigkeitswert <p2 erfasst und an die Steuereinrichtung (13) übermittelt, wobei die Steuereinrichtung (13) eine Temperaturdifferenz DT zwischen dem ersten und dem zweiten Temperaturwert und eine Luft- feuchtigkeitsdifferenz Df zwischen dem ersten und dem zweiten relativen Luftfeuchtigkeitswert bestimmt, und wobei die Steuereinrichtung (13) das Heizelement (12) und/oder den zumindest einen Lüfter (11) in Abhängigkeit des ersten Temperaturwerts Ti und/oder des zweiten Temperaturwerts T2 und/oder des ersten Luftfeuchtigkeitswerts cpi und/oder des zweiten Luftfeuchtigkeitswerts cp2 und/oder der Temperaturdifferenz DT und/oder der Luftfeuchtigkeitsdifferenz Df ansteuert, wobei eine Luft in dem Luftraum (3) in einem ersten Schritt auf- geheizt wird und die aufgeheizte Luft durch den zumindest einen Lüfter (11) in einem zweiten Schritt aus dem zweiten Abschnitt (32) abge führt wird.

Description:
Zwangsbelüftungssystem für einen durch zumindest eine Blende abgeschlossenen Luftraum zwischen einer Wand und einem Möbelstück

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Zwangsbelüftungssystem für einen bzw. in einem durch zumindest eine Blende abgeschlossenen Luftraum zwischen einer Wand und einem Möbelstück.

Insbesondere bei Neubauten, deren Wände und vor allem deren Außenwän- de meist noch nicht vollständig abgetrocknet sind, aber auch allgemein bei allen Gebäuden, welche kalte oder nasse Wände aufweisen, kann es zwi- sehen den Wänden bzw. Außenwänden und an diesen stehenden Möbeln zu Schimmelbefall kommen.

Eine solche Schimmelbildung begründet sich durch die Temperaturdifferenz der Wandoberfläche der jeweiligen Wand gegenüber der Raum bzw. Möbel- temperatur, der sich daraus ergebenden Differenz der relativen Luftfeuchtigkeit sowie durch die eingeschränkte oder vollständig unterbundene Luftzirkulation in dem Bereich zwischen Möbelstück und Wand bzw. Wandoberfläche.

Aus dem Stand der Technik sind hierfür verschiedene Lösungen bekannt, welche sich meist darauf beschränken, Luft in einen solchen Luftraum zwi- sehen einer Wand und einem Möbelstück zu blasen und dadurch die Luftzirkulation zu erzwingen oder eine natürliche Konvektion zu ermöglichen.

Solche Systeme sind aber bei einem Luftraum zwischen Wand und Möbel stück, der beispielsweise durch weitere Wände, Sockelleisten oder zumindest eine Blende im Wesentlichen vollständig abgeschlossen ist, wie es bei Einbauschränken oder Küchenmöbeln meist der Fall ist, nicht einsetzbar, da die in den Luftraum geblasene bzw. gepumpte Luft nicht abgeführt werden kann.

Zudem wird durch die im Stand der Technik bekannten Systeme in dem Zwischenraum bereits vorhandene Feuchtigkeit nur bedingt abgeführt, da die eingeblasene bzw. den Luftraum durchströmende Luft teilweise bereits mit Feuchtigkeit gesättigt ist und nur geringe Mengen zusätzlicher Feuchtigkeit aufnehmen und entsprechend abführen kann.

Ist es zudem bereits zu einem Schimmelbefall gekommen, werden die Schimmelsporen durch die bekannten Lösungen unkontrolliert aus dem Luft- raum ausgeblasen und im Raum verteilt.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nach teile zu überwinden und ein Zwangsbelüftungssystem sowie ein zugehöriges Verfahren bereitzustellen, durch welches Luftfeuchtigkeit gezielt aus einem abgeschlossenen Luftraum abgeführt und Schimmelbildung verhindert werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird ein Zwangsbelüftungssystem für einen durch zumindest eine Blende abgeschlossenen Luftraum zwischen einer Wand und ei nem in einem Raum bzw. Zimmer angeordneten Möbelstück vorgeschlagen. Als abgeschlossen wir hierbei verstanden, dass die zumindest eine Blende den Luftraum zumindest teilweise abschließt. Das Zwangsbelüftungssystem weist zumindest einen Lüfter, ein Heizelement, eine Steuereinrichtung, zumindest einen Luftführungskanal sowie eine den Luftraum mit dem Raum strömungstechnisch verbindende Belüftungsöffnung auf, wobei die Steuereinrichtung steuerungstechnisch mit dem zumindest einem Lüfter und dem Heizelement verbunden und ausgebildet ist, diese zu steuern und zu regeln. Der Luftführungskanal kann im einfachsten Fall durch die Wand und das Möbelstück oder beispielsweise durch ein Rohr gebildet sein. Der zumindest eine Lüfter, das Heizelement und der zumindest eine Luftführungskanal sind in dem Luftraum angeordnet. Ein Luftführungskanal verbindet eine Belüf- tungsöffnung strömungstechnisch mit einem Lüfter. Entsprechend sind für jeden Lüfter zumindest ein Luftführungskanal und zumindest eine Belüftungsöffnung vorgesehen. Der zumindest eine Lüfter teilt den Luftraum in einen ersten durch den Luftführungskanal begrenzten Abschnitt und einen zweiten durch die Wand und das Möbelstück begrenzten Abschnitt und ist ausgebildet, eine Luftströmung durch den Luftführungskanal in oder aus dem zweiten Abschnitt zu erzeugen, so dass Luft von dem Lüfter durch den Luftführungskanal und durch die Belüftungsöffnung ansaugbar oder ausblasbar ist. Als Wand wird vorzugsweise eine kalte Wand bzw. eine Außenwand eines Gebäudes verstanden. Der Luftraum kann sich zudem ausgehend von der Wand auch in einen Bereich zwischen dem Möbelstück und einem Boden bzw. Fußboden hinein erstrecken. Der erfindungsgemäße Grundgedanke ist es, in dem Luftraum, in welchem eine natürliche Luftströmung vollständig oder zumindest nahezu unterbunden ist, gezielt ein „Mikroklima“ zu erzeugen und/oder beeinflussen zu können, um Feuchtigkeit aus dem Luftraum abzuführen oder zumindest keine Feuchtigkeit zuzuführen. Hierzu soll die Luft in dem Luftspalt bzw. Luftraum durch das Zwangsbelüftungssystem gezielt temperiert bzw. erhitzt und erhitzte Luft abgeführt werden können. Ist eine gezielte Abfuhr von Feuchtigkeit aufgrund der Umgebungsbedingungen nicht möglich, soll zumindest keine neue Feuchtigkeit in den Luftraum bzw. in den zweiten Abschnitt des Luftraums zugeführt werden. Der Lüfter ist vorzugsweise ein Radial-, ein Axial- oder ein Querstromventila tor oder ein Querstromgebläse.

Insbesondere, wenn ein Axialventilator vorgesehen ist, kann dieser bezüglich seiner Rotationsachse verkippt gegenüber der Wand und den Außenwänden des Möbelstücks angeordnet sein, wodurch sich eine vorteilhafte Anströmung des zweiten Abschnitts des Luftraum ergibt.

Der Lüfter kann in einer bevorzugten Variante unmittelbar angrenzend an die Wand positioniert werden, wobei zwischen Wand und Lüfter ein Abströmbereich vorgesehen ist, welcher die Luft von dem Lüfter in dem Luft raum leitet und eine Luftströmung ermöglicht. Alternativ kann der Lüfter un- mittelbar an der Blende bzw. einer der Blenden, welche eine Sockelleiste sein kann, und angrenzend an die Belüftungsöffnung vorgesehen sein.

Eine vorteilhafte Variante sieht vor, dass der Luftraum zumindest abschnitts- weise und vorzugsweise vollständig durch die Wand, das Möbelstück und die zumindest eine Blende eine Luftströmung blockierend verschlossen ist, wie es beispielsweise bei Einbauschränken oder Küchenelementen der Fall ist, wobei hierbei auch Sockelleisten als Blenden angesehen werden. Der da- durch von der Wand bzw. dem Boden, dem Möbelstück und den Blenden begrenzte Luftraum ist ausschließlich durch die vorzugsweise in einer der Blenden vorgesehenen Belüftungsöffnung geöffnet. Meist ist als solche Be lüftungsöffnung ein Spalt zwischen dem Möbelstück und der Sockelleiste bzw. einer Blende vorgesehen. Das Heizelement ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform in dem Luftraum strömungstechnisch vor oder nach dem Lüfter oder in dem Lüfter angeordnet. Abhängig von der Anordnung des Heizelements ist dieses insbesondere vorgesehen und ausgebildet, die in den zweiten Abschnitt einströmende Luft oder die in dem zweiten Abschnitt aufgenommene Luft zu erwärmen und da- durch die Aufnahmekapazität für eine in dem zweiten Abschnitt vorhandene Feuchtigkeit zu erhöhen.

Vorzugsweise ist das Heizelement ein elektrischer Heizdraht. Alternativ kann auch beispielsweise ein Heizkabel, eine Verlustleistungsquelle oder auch ein Flächenheizelement als Heizelement verwendet werden. Als Verlustleis- tungsquelle wird ein Heizmittel verstanden, dessen primärer Zweck nicht die

Beheizung des Luftraums ist und welches Wärmeenergie zum Heizen des Luftraums daher als Verlustleistung abgibt. Ist in dem Luftraum bzw. an diesen angrenzend ohnehin eine Wärmequelle, wie beispielsweise ein Heizungsrohr, vorhanden kann diese Verlustleistungsquelle integral als Heiz- element verwendet werden, so dass das Heizelement eine von einem Heizfluid durchflossene Fluidleitung ist.

Vorteilhaft ist ferner eine Variante, bei welcher das Heizelement in dem Lüf ter angeordnet und ein Heizdraht ist. Alternativ kann der Heizdraht integral durch die Motorwicklungen des Elektromotors des Lüfters also das Heizele ment integral durch einen Elektromotor des Lüfters gebildet sein. Bei der Va riante, in welcher das Heizelement integral durch einen Elektromotor des Lüf ters gebildet wird, wird die Wärme bzw. die Heizleistung beispielsweise durch Wicklungs- und/oder Elektronikverluste des Elektromotors erzeugt. Hierfür kann auch vorgesehen sein, dass an dem Elektromotor eine vorbestimmte Verlustleistung erzeugt wird, um dadurch die Motorwicklung gezielt zu erhitzen und das Heizelement zu bilden. Bei der genannten alternativen Ausfüh rung ist es vorteilhaft, wenn zumindest ein Teil des Luftstroms den Elektro- motor kühlend an diesem entlang oder durch diesen hindurch geführt ist.

Insbesondere wenn sich bereits Schimmel in dem Luftraum gebildet hat aber auch um ein Hineingelangen von Schimmelsporen in den Luftraum zu verhindern, sieht eine vorteilhafte Ausbildungsform vor, dass das Zwangsbelüf tungssystem ferner einen Filter umfasst, welcher in dem Luftraum strö- mungstechnisch vor oder nach dem Lüfter und in der von dem Lüfter erzeugten Luftströmung angeordnet ist, so dass die Luftströmung den Filter vollständig durchströmt. Durch einen solchen Filter, wird darüber hinaus auch das Einsaugen bzw. Ausblasen von Staub verhindert oder zumindest minimiert. Die Belüftungsöffnung ist bei einer vorteilhaften Weiterbildung in einer bzw. der zumindest einen Blende vorgesehen und durch eine Ausnehmung in der Blende gebildet. Dabei wird die Belüftungsöffnung vorzugsweise von der Blende und einer zu der Blende weisenden Fläche der Wand oder des Möbelstücks begrenzt. Entsprechend kann die Belüftungsöffnung auch als Spalt zwischen der Blende, zu welchen auch Sockelleisten zählen, und dem Möbelstück ausgebildet sein, wobei dieser sich vorzugsweise lokal begrenzt und nicht über die gesamte Ausdehnung des Möbelstücks erstreckt. Alternativ wird die Belüftungsöffnung durch ein von Luft durchströmbares Verklei dungselement gebildet, welches in oder an der Blende aufgenommen ist oder die Blende zumindest abschnittsweise bildet. Ein solches Verkleidungselement kann beispielsweise ein Lüftungsgitter sein oder aufweisen.

Bei einer Variante, bei welcher die Belüftungsöffnung durch ein von Luft durchströmbares Verkleidungselement gebildet wird, welches in oder an der Blende aufgenommen ist oder die Blende zumindest abschnittsweise bildet, ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Lüfter und der Luftführungskanal integral an oder in dem Verkleidungselement angeordnet sind. Eine Einheit aus Ver kleidungselement, Luftführungskanal und Lüfter kann beispielsweise als Einsatz in die Blende bzw. Sockelleiste einsetzbar sein. Um den Strömungsweg der Luft zu verlängern, um diese entlang des verlängerten Strömungsweges beispielsweise einfacher erwärmen zu können, und zugleich oder alternativ dazu einen natürlichen Filter zu bilden, sieht eine weitere vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung vor, dass die bzw. eine Belüftungsöffnung in einer Blende vorgesehen ist und die Blende einen Labyrinthkanal ausbildet und eine von dem Luftraum strömungstechnisch beabstandete Öffnung des Labyrinthkanals die Belüftungsöffnung bildet. Alternativ oder zusätzlich bildet zudem eine zweite Blende, in welcher eine Ansaugöffnung vorgesehen ist, einen zweiten Labyrinthkanal aus, dessen von dem Luftraum strömungstechnisch beabstandete Öffnung die Ansaugöffnung bildet. Entsprechend können in dem ersten und/oder zweiten Labyrinthkanal das Heizelement vorgesehen oder beispielsweise zusätzliche Filterlamellen angeordnet sein.

Um das Zwangsbelüftungssystem Situations- und Umweltabhängig steuern zu können, sieht eine Weiterbildung vor, dass das Zwangsbelüftungssystem ferner einen ersten mit der Steuereinrichtung signaltechnisch verbundenen Sensor und einen zweiten mit der Steuereinrichtung signaltechnisch verbundenen Sensor aufweist. Ferner ist der erste Sensor außerhalb des Luftraums in dem Raum bzw. dem Zimmer oder in dem ersten Abschnitt des Luftraums oder in dem Lüfter oder an oder in der Belüftungsöffnung angeordnet und ausgebildet, eine erste Temperatur und/oder eine erste relative Luftfeuchtig keit außerhalb des zweiten Abschnitts des Luftraums zu messen. Der zweite Sensor ist in dem zweiten Abschnitt des Luftraums angeordnet und ausgebildet, eine zweite Temperatur und/oder eine zweite relative Luftfeuchtigkeit des zweiten Abschnitts des Luftraums und vorzugsweise der Wand zu messen. Als Temperatur oder Luftfeuchtigkeit des Luftraums wird jeweils die Temperatur der in dem Luftraum aufgenommenen Luft oder bezogen auf den zweiten Abschnitt die Temperatur oder Feuchtigkeit der Wand verstanden. Zur Ermittlung unterschiedlicher Größen kann ein Sensor mehrere Messelemente aufweisen oder auch als eine mehrere Sensoren umfassende Sensoranordnung ausgebildet sein.

Um die Luftströmung bzw. die den Luftraum durchströmende Luft entlang eines vorbestimmten Pfades durch den Luftraum zu leiten, sieht eine eben falls vorteilhafte Weiterbildung vor, dass in dem Luftführungskanal und/oder in dem zweiten Abschnitt des Luftraums Luftleitelemente angeordnet sind. Diese Luftleitelemente können beispielsweise ein Labyrinth bzw. einen sich labyrinthartig erstreckenden Kanal bilden, durch welchen der Strömungspfad der Luft beeinflusst und die Luft beispielsweise meanderartig durch den Luftraum geführt wird. In einem solchen Kanal bzw. Labyrinth kann zudem auch das Heizelement angeordnet sein, so dass dieses die Luft entlang einer größeren Strecke bzw. Abschnitt erwärmen kann.

In einer ersten besonders vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Zwangsbelüftungssystem zumindest einen und vorzugsweise genau einen Lüfter und zumindest einen und vorzugsweise genau einen Luftführungskanal aufweist. Ferner ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den Lüfter und das Heizelement Luft in einem ersten Zyklus durch die Belüftungsöffnung in den zweiten Abschnitt des Luftraums saugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft in einem zweiten Zyklus aus dem zweiten Abschnitt des Luftraums aus der Belüftungsöffnung ausblasend anzusteuern.

Durch das Erwärmen der Luft kann die warme Luft zusätzliche Feuchtigkeit in dem zweiten Abschnitt des Luftraums aufnehmen, wobei die Luft mit der aufgenommenen Feuchtigkeit in dem zweiten Zyklus abgesaugt und aus der Belüftungsöffnung ausgestoßen wird, wodurch die Feuchtigkeit aus dem Luftraum abgeführt wird.

Eine zweite jedoch ebenfalls besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Zwangsbelüftungssystem zumindest einen und vorzugsweise genau einen Lüfter, zumindest einen und vorzugsweise genau einen Luftfüh- rungskanal und eine Ansaugöffnung aufweist. Die Steuereinrichtung ist hierbei ausgebildet, den Lüfter und das Heizelement Luft durch die Ansaugöffnung in den zweiten Abschnitt des Luftraums saugend bzw. ansaugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft aus dem zweiten Abschnitt des Luftraums aus der Belüftungsöffnung ausblasend anzusteuern. Hierfür ist der Lüfter vorzugsweise zumindest ein reversierfähiger Axialventilator oder eine Vorrichtung aus zwei nicht reversierfähigen Ventilatoren, von welchen ein erster Ventilator zum Ansaugen und ein zweiter Ventilator zum Ausblasen vorgesehen sind. Alternativ kann auch ein umgekehrter Betrieb erfolgen, bei welchen die Luft in den Luftraum durch die Belüftungsöffnung angesaugt und durch die Ansaugöffnung ausgeblasen wird.

Eine dritte und ebenfalls besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Zwangsbelüftungssystem zumindest zwei und vorzugsweise genau zwei Lüfter mit jeweils einem Luftführungskanal aufweist, welche strömungstech nisch über den dazwischenliegenden zweiten Abschnitt des Luftraums ver- bunden sind. Hierbei ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den ersten und den zweiten Lüfter sowie das Heizelement Luft durch die erste Belüftungsöffnung saugend, die Luft erwärmend und die erwärmte Luft aus dem zweiten Abschnitt des Luftraums aus der zweiten Belüftungsöffnung ausblasend an- zusteuern. Dabei kann die Strömungsrichtung durch entsprechende Steuerung der Lüfter umgekehrt werden, so dass die Luft durch die zweite Belüf tungsöffnung angesaugt und aus der ersten Belüftungsöffnung ausgeblasen wird. Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, wenn in einem ersten Zyklus die Luftströmung in eine erste Richtung und in einem zweiten, zeitlich versetzten Zyklus in eine entgegengesetzte zweite Richtung erfolgt. Hierfür können die Lüfter wiederum reversibel ausgebildet sein oder jeweils zumindest zwei Ventilatoren umfassen, von denen ein erster für das Ansaugen und ein zwei ter für das Ausblasen vorgesehen und entsprechend ausgebildet und ange- ordnet ist.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abfuhr von Feuchtigkeit aus einem durch Blenden umlaufend abgeschlossenen Luftraum zwischen einer Wand und einem Möbelstück mit einem erfindungsgemäßen Zwangsbelüftungssystems, welches einen ersten mit der Steuereinrichtung signaltechnisch verbundenen Sensor und einen zweiten mit der Steuereinrichtung signaltechnisch verbundenen Sensor aufweist. Der erste Sensor ist außerhalb des Luftraums in dem Raum bzw. Zimmer, in dem ersten Abschnitt des Luftraums oder in dem Lüfter oder an oder in der Belüftungsöffnung angeordnet und ausgebildet, eine erste Temperatur und eine erste rela- tive Luftfeuchtigkeit außerhalb des zweiten Abschnitts des Luftraums zu messen. Der zweite Sensor ist in dem zweiten Abschnitt des Luftraums angeordnet und ausgebildet, eine zweite Temperatur und eine zweite relative Luftfeuchtigkeit des zweiten Abschnitts des Luftraums zu messen. Der erste Sensor erfasst bzw. misst einen ersten Temperaturwert und einen ersten relativen Luftfeuchtigkeitswert und übermittelt diese an die Steuereinrichtung. Der zweite Sensor erfasst bzw. misst einen zweiten Temperaturwert und einen zweiten relativen Luftfeuchtigkeitswert und übermittelt diese ebenfalls an die Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung bestimmt eine Temperaturdifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten Temperaturwert und eine Luft- feuchtigkeitsdifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten relativen Luft- feuchtigkeitswert. Anschließend steuert die Steuereinrichtung das Heizelement und/oder den zumindest einen Lüfter in Abhängigkeit des ersten Temperaturwerts und/oder des zweiten Temperaturwerts und/oder des ersten Luftfeuchtigkeitswerts und/oder des zweiten Luftfeuchtigkeitswerts und/oder der Temperaturdifferenz und/oder der Luftfeuchtigkeitsdifferenz an. Gemäß dem Verfahren ist vorgesehen, dass eine Luft in dem Luftraum in einem ersten Schritt aufgeheizt wird und die aufgeheizte Luft durch den zumindest einen Lüfter in einem zweiten Schritt aus dem zweiten Abschnitt abgeführt wird. Der erste und zweite Schritt kann zeitlich versetzt oder parallel zueinander durchgeführt werden.

Vorzugsweise erfolgt die Steuerung nach folgendem Schema:

Ti erster Temperaturwert

T 2 zweiter Temperaturwert DT = TI - T 2 Temperaturdifferenz

Tsi erster Temperaturschwellwert

T S2 zweiter Temperaturschwellwert

<pi erster relativer Luftfeuchtigkeitswert cp 2 zweiter relativer Luftfeuchtigkeitswert Df = cpi - f 2 Luftfeuchtigkeitsdifferenz cpsi erster Luftfeuchtigkeitsschwellwert cp S2 zweiter Luftfeuchtigkeitsschwellwert

Dabei sind der Temperatur- und der Luftfeuchtigkeitsschwellwert jeweils vorbestimmte und in der Steuereinrichtung gespeicherte Werte. Heizen wenn DT > T d i,

Heizen wenn T 2 < Ts 2 ,

Lüften wenn Ti > T 2 , Lüften wenn Df > (psi

Lüften wenn cp > (ps2

Das Heizen erfolgt jeweils über das Heizelement und das Lüften jeweils über den zumindest einen Lüfter. Tsi kann beispielsweise 6 °C sein, wobei der Fall DT > T Si insbesondere im Winter auftritt. Ts2, ist vorzugsweise eine minimal zulässige Wandtemperatur im Innenbereich, von z. b. 12,6 °C. Ferner ist cpsi beispielsweise 10% und cps2 beispielsweise 70%.

Ist eine oder sind mehrere Bedingungen erfüllt, wird automatisch ein Zyklus für eine vorbestimmte (erste) Zeitdauer gestartet, in welchem geheizt und/oder gelüftet wird. Anschließend kann sich ein zweiter Zyklus anschließen, in welchem für eine zweite vorbestimmte Zeitdauer geheizt und/oder gelüftet wird, welche länger ist als die erste Zeitdauer.

Beispielhaft kann zunächst auch für mehrere Stunden die Luft in dem zweiten Abschnitt des Luftraums über das Heizelement aufgeheizt werden, so dass diese dort vorhandene Feuchtigkeit aufnimmt. Erst anschließend wird die aufgeheizte Luft durch den Lüfter abgesaugt bzw. ausgeblasen.

Sind die Umweltbedingungen, also die Temperatur und/oder die Luftfeuchtig keit in dem ersten Abschnitt des Luftraums, welche im Wesentlichen der Temperatur bzw. der Luftfeuchtigkeit des Raumes entsprechen, in welchem sich das Möbelstück befindet, über einem jeweiligen vorbestimmten Wert, so dass die Luft nicht mehr sinnvoll aufgeheizt werden kann oder zusätzliche Feuchtigkeit in den Luftraum geführt werden würde, kann die Steuereinrich tung die Lüfter entsprechend ansteuern keine Luft mehr in den zweiten Luftraum zu saugen bzw. zu blasen. Die Steuereinrichtung kann auch verteilt angeordnet sein, wobei beispiels weise eine Zentraleinheit drahtlos von den Sensoren übermittelte Daten ver arbeitet drahtlos den zumindest einen Lüfter und das Heizelement ansteuert. Insbesondere bei einer drahtlosen Übermittlung der Sensordaten von dem ersten Sensor zu der Steuereinrichtung, kann der erste Sensor auch außerhalb des Luftraums in dem Raum angeordnet werden, in welchem sich das Möbelstück befindet, so dass der erste Sensor die Raumtemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft erfasst.

Die Steuereinrichtung sieht darüber hinaus vorzugsweise eine Speicherein heit vor, in welcher die Wasserdampfkapazität von Luft für einen vorbestimmten Temperaturbereich der Luft abgespeichert ist. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise ferner ausgebildet, aus der relativen Luftfeuchtigkeit der Luft und der Wasserdampfkapazität der Luft zu bestimmen, ob die Luft zusätzliche Feuchtigkeit und welche Menge die Luft zusätzliche Feuchtigkeit auf nehmen kann.

Insbesondere, wenn die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft erfasst wird, sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung vor, dass ein Mittelwert der rela- tiven Luftfeuchtigkeit aus zuvor erfassten Werten gebildet wird oder ein ande rer Schwellwert vorgesehen wird und eine aktuell gemessene relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft oder ein Verlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeit der Raumluft mit dem Mittelwert oder dem Schwellwert verglichen wird. Kommt es zu einem schlagartigen Abfall oder zu einer Unter- schreitung des Schwellwertes bzw. des Mittelwertes um einen vorgegebenen Wert, kann dadurch beispielsweise ein offenes Fenster bzw. das Lüften des Raumes durch ein offenes Fenster detektiert werden. Basierend auf der De tektion des offenen Fensters kann das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden. Beispielsweise wird über die letzte Stunde oder den letzten Tag gleitend ein Mittelwert der relativen Luftfeuchtigkeit der Raumluft bestimmt und der Mittelwert mit der aktuellen relativen Luftfeuchtigkeit der Raumluft verglichen. Kommt es zu einem schlagartigen Abfall der relativen Luftfeuchtigkeit über beispielsweise 5 Minuten, so wird dadurch ein geöffnetes Fenster bzw. ein gerade stattfindendes Lüften über ein Fenster detektiert und in Folge dessen das Verfahren zur Abfuhr von Feuchtigkeit gestartet.

Die vorstehend offenbarten Merkmale sind beliebig kombinierbar, soweit dies technisch möglich ist und diese nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü chen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine im Stand der Technik bekannte Ausgangssituation;

Fig. 2 eine erste Variante des Zwangsbelüftungssystems;

Fig. 3 eine zweite Variante des Zwangsbelüftungssystems;

Fig. 4 eine dritte Variante des Zwangsbelüftungssystems;

Fig. 5 eine vierte Variante des Zwangsbelüftungssystems; Fig. 6a, 6b jeweils eine Variante einer Blende;

Fig. 7a, 7b jeweils eine Variante einer Sockelleiste;

Fig. 8a, 8b jeweils einen Zyklus der ersten Variante des Zwangsbelüftungssystems;

Fig. 9a, 9b jeweils einen Zyklus eines alternativen Zwangsbelüftungssys- tems;

Fig. 10 einen Zyklus einer fünften Variante des Zwangsbelüftungssystems.

Die Figuren sind beispielhaft schematisch. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren weisen auf gleiche funktionale und/oder strukturelle Merkmale hin.

Figur 1 zeigt die im Stand der Technik bekannte Problemsituation. Oftmals werden Möbelstücke 2 unmittelbar an kalte oder feuchte Wände 1 gestellt, so dass sich in einem Luftspalt bzw. Luftraum 3 zwischen der Wand 1 und dem Möbelstück 2 Schimmel bilden kann, da keine oder nur wenig Luft durch den Luftraum 3 zirkuliert. Entsprechend bleibt ein kaltes und meist feuchtes Klima in dem Luftraum 3 bestehen, wodurch die Schimmelbildung zusätzlich gefördert wird. Das Problem tritt in noch stärkerem Ausmaß auf, wenn der Luftraum 3 durch Blenden 21 an dem Möbelstück 2 abgedichtet wird, so dass keine Luft mehr in dem Luftraum 3 zirkulieren kann. Auch eventuell in den Blenden 21 vorhandene Belüftungsöffnungen 22 regen die Luftzirkulation in dem Luftraum 3 nicht an, so dass sie keinen oder nur einen geringen Effekt haben.

Ein Boden T, auf welchem das Möbelstück 2 angeordnet wird hierbei im We- sentlichen ebenfalls als Wand und eine Sockelleiste ebenfalls als Blende 21 verstanden.

In Figur 2 ist eine erste Ausführungsvariante eines Zwangsbelüftungssystems dargestellt, bei welcher ein Lüfter 11 in dem Luftraum 3 vorgesehen ist und diesen in einen ersten Abschnitt 31 und einen zweiten Abschnitt 32 teilt. Der erste Abschnitt 31 ist dabei ein Bereich zwischen dem Lüfter 11 und der

Belüftungsöffnung 22, wobei dieser hier zugleich durch den Luftführungska nal 14 bestimmt und begrenzt wird. Der erste und zweite Abschnitt 31, 32 ist generell nur über den Lüfter 11 strömungstechnisch verbunden. Hierfür kann der Lüfter 11 beispielsweise eine Trennwand aufweisen oder in einer solchen angeordnet sein. Ferner ist ein erster Sensor 41 und ein zweiter Sensor 42 vorgesehen, wobei der zweite Sensor 42 in dem zweiten Abschnitt 32 des Luftraums 3 angeordnet ist und ausgebildet ist, dort die relative Luftfeuchte und eine Temperatur zu messen. Der erste Sensor 41 ist beispielhaft in dem Luftführungskanal 14 angeordnet, kann aber alternativ auch außerhalb des Luftspalts 3 in dem Raum angeordnet werden, in welchem das Möbelstück 2 aufgestellt ist. Ferner ist auch der erste Sensor 41 ausgebildet, sowohl die Temperatur als auch die relative Luftfeuchte zu messen. Um ein Mikroklima insbesondere in dem zweiten Abschnitt 32 des Luftraums 3 nicht nur über den zweiten Sensor 42 zu messen, sondern auch gezielt beeinflussen zu können, ist das Heizelement 12 vorgesehen, durch welches die im Luftraum 3 bzw. im zweiten Abschnitt 32 des Luftraums 3 vorhandene oder aus dem ersten Abschnitt 31 zuströmende Luft erwärmt werden kann. Durch den Lüfter 11 , welcher hier als Axialventilator ausgeführt ist, kann Luft von außerhalb des Luftraums 3 durch die Belüftungsöffnung 22 angesaugt oder ausgeblasen werden. Ist die Luft im zweiten Abschnitt 32 mit Feuchtigkeit gesättigt, wird also Luft durch den Lüfter 11 aus dem zweiten Abschnitt 32 gesaugt und aus der Belüftungsöffnung 22 ausgestoßen, so dass sich die Feuchtigkeit in dem zweiten Abschnitt 32 des Luftraums reduziert.

Entsprechend ist es notwendig, die durch den ersten und zweiten Sensor 41, 42 ermittelten Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte zu kontrollieren und das Heizelement 12 und den Lüfter 11 situationsabhängig zu steuern. Hierfür ist eine Steuereinrichtung 13 vorgesehen, an welche die Sensordaten über- tragen werden, welche die Sensordaten verarbeitet und welche den Lüfter 11 und das Heizelement 12 steuert. Die Steuereinrichtung 13 kann extern ange ordnet und drahtlos mit den Komponenten verbunden sein. Ebenso ist möglich, dass die Steuereinrichtung 13 an dem Lüfter bzw. integral mit dessen Lüfterelektronik ausgebildet ist und mit den weiteren Komponenten verdrah- tet ist.

Die Varianten in den Figuren 3 bis 5 weichen nur geringfügig ab, so dass die Beschreibung zu Figur 2 weiterhin gilt. In Figur 3 ist der Lüfter 11 gegenüber der Wand 1 verkippt, wodurch ein vorteilhaftes Anströmen der Wand 1 und ein vorteilhaftes Einströmen der Luft aus dem ersten Abschnitt 31 in den zweiten Abschnitt 32 ermöglicht wird.

Unabhängig davon, ob der Lüfter 11, wie in Figur 4 dargestellt, verkippt ist oder ob er eine andere Orientierung aufweist, kann das Heizelement 12 in- tegral mit dem Lüfter 11 bzw. mit dessen Elektromotor ausgebildet sein, was in Figur 4 schematisch gezeigt ist.

Auch muss nicht zwingend ein Axiallüfter als Lüfter 11 verwendet werden. Wie in Figur 5 offenbart, kann auch ein Radiallüfter verwendet werden.

Abhängig von dem Funktionsprinzip der Hinterlüftung bzw. des Zwangsbelüf- tungssystems, können verschiedene Blenden 21 eingesetzt werden. Soll das Zwangsbelüftungssystem beispielsweise einen Durchzug erzeugen, also Luft durch eine erste Öffnung einsaugen und durch eine zweite Öffnung aussto ßen, können die Blenden 21 bzw. eine Blende 21' Ansaugöffnungen 23 auf weisen, durch welche Luft in den Luftraum 3 gesaugt werden kann. Vorteil- haft sind hierbei insbesondere die in den Figuren 6a und 6b dargestellten Varianten, bei welchen in der Blende 21‘ jeweils ein Labyrinthkanal 25 ausgebildet ist, durch welchen die Luft angesaugt wird. Der Labyrinthkanal 25 bildet jeweils einen natürlichen Filter und kann beispielsweise auch genutzt werden, die eingesaugte Luft über die Erstreckung des Labyrinthkanals 25 zu erhitzen, wobei hierfür ein Heizelement in dem Labyrinthkanal 25 vorgesehen sein muss. Figur 6a zeigt eine einfache Ausführung eines solchen Labyrinthkanals 25 und Figur 6b einen sich meanderartig durch die Blende 21' erstreckenden und seine Gesamtlänge dadurch deutlich erhöhenden Labyrinthkanal 25. Sind die Varianten, wie sie in den Figuren 2 bis 5 dargestellt sind, nur mit einem Lüfter 11 versehen, müssen diese zyklisch arbeiten, so dass in einem ersten Schritt bzw. Zyklus Luft angesaugt und/oder erwärmt und in einem zweiten nachfolgenden Schritt bzw. Zyklus Luft ausgeblasen wird. Ersetzt man bei diesen Ausführungsvarianten die an den zweiten Abschnitt 32 an grenzende geschlossene Blende 21 durch eine Blende 21 1 mit Labyrinthkanal 25, kann der Lüfter 11 bei der jeweiligen Variante einen Durchzug durch den Luftraum 3 erzeugen, so dass Luft beispielsweise durch den Labyrinthkanal 25 angesaugt und durch die Belüftungsöffnung 22 ausgestoßen wird.

Statt lediglich eines Spaltes zwischen der Blende 21 und dem Möbelstück 2, kann die Belüftungsöffnung 22 auch durch ein in Figur 7a schematisch ange deutetes Verkleidungselement 24 gebildet sein, welches in die Blende 21 eingepasst ist und optisch ansprechend wirkt. Der Lüfter 11 kann grundsätzlich in jedem Bereich des Luftraums 3 angeord net sein, wobei er vorzugsweise in einem Übergangsbereich, wie es in den Figuren 2 bis 5 dargestellt ist, positioniert ist, in welchem der Luftraum von einem zwischen der Wand 1 und dem Möbelstück 2 liegenden Abschnitt in einen sich zwischen dem Möbelstück 2 und dem Boden V erstreckenden Abschnitt übergeht. Zur Erleichterung der Montage und besonders einfachen Wartung kann der Lüfter 11 jedoch auch wie in Figur 7b dargestellt integral mit dem Verkleidungselement 24‘ oder zumindest mit diesem verbunden ausgebildet und entsprechend an einer Blende 21 angeordnet sein. Der Luftführungskanal 14 wird hierbei auf ein Minimum reduziert. Die Figuren 8a und 8b sollen eine bereits erwähnte zyklische Arbeitsweise weiter illustrieren. In einem ersten Schritt bzw. ersten Zyklus wird das Heizelement 12 betrieben um dadurch die Luft in dem zweiten Abschnitt 32 zu erhitzen. Diese steigt in dem zweiten Abschnitt 32 auf, was durch die als Strich-Punkt-Linie mit Doppelpfeil dargestellte Luftströmung repräsentiert wird. Wird die Luft erwärmt, kann diese zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen, so dass in dem zweiten Abschnitt warme feuchte Luft gesammelt wird. Nach einer vorbestimmten Zeitdauer, beispielsweise 60 Minuten, erfolgt der zweite in Figur 8b dargestellte Zyklus bzw. Schritt, bei welchem die warme feuchte Luft aus dem zweiten Abschnitt 32 von dem Lüfter 11 angesaugt und durch den ersten Abschnitt 31 sowie durch die Belüftungsöffnung 22 ausgestoßen wird. Der erzeugte Luftstrom ist auch in Figur 8b durch eine Strich-Punkt- Linie mit Doppelpfeil angedeutet. Bei der in den Figuren 9a und 9b dargestellten Variante ist kein Heizelement 12 vorgesehen. Hierbei wird Luft von außen nur angesaugt, wenn die Luft außerhalb des Luftraums 3 noch nicht vollständig mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Hierzu misst der erste Sensor 41 die Temperatur und die relative Luft feuchtigkeit und übermittelt diese an die Steuereinrichtung 13, welche be- stimmt, ob die Luft bei der gemessenen Temperatur noch zusätzliche Feuch tigkeit aufnehmen kann. Ist das der Fall, wird Luft beispielsweise durch die Labyrinthkanäle 25 in den Blenden 2T angesaugt und aus der Belüftungsöffnung 22 wieder ausgestoßen. Zusätzlich kann ein zyklischer Betrieb stattfinden, bei welchem die Luft zunächst in die eine Richtung und anschließend in die andere Richtung durch den Luftraum 3 hindurch gefördert wird, wie es durch die Luftströmungen in den Figuren 9a und 9b angedeutet ist.

Figur 10 zeigt eine weitere vorteilhafte Variante, welche jedoch auf zwei Lüftern 11, 1T basiert. Alternativ zu genau zwei Lüftern können auch insbesondere eine gerade Anzahl von Lüftern 11 verwendet werden, wobei weiter vorzugsweise zwischen jeweils einem benachbarten Paar von Lüftern 11 eine Luftströmung erzeugt wird.

Wie in Figur 10 gezeigt, wird die Luft durch den ersten Lüfter 11 angesaugt und entlang des Heizelements 12 durch den zweiten Abschnitt 32 des Luftraums 3 geleitet. Beabstandet zu dem ersten Lüfter 11 saugt der zweite Lüf- ter 1 T die erwärmte Luft, die entlang des Strömungspfades Feuchtigkeit aufgenommen hat, an und stößt diese durch die zweite Belüftungsöffnung 22' aus.

Die Förderrichtung der Lüfter 11, 1T bzw. die Luftströmung kann hierbei in einem nachfolgenden Zyklus auch umgekehrt werden, so dass die Luft in umgekehrter Richtung entlang des mit der Strich-Punkt-Linie angedeuteten Strömungspfades strömt