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Patent Searching and Data


Title:
FUNCTIONAL FIBER AND DOMESTIC OBJECT, IN PARTICULAR FURNITURE, CONTAINING SUCH A FUNCTIONAL FIBER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/063540
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a functional fiber (10) comprising at least one damping channel (20) having a damping effect, containing an elastically deformable medium and at least one stabilization channel (3) that contains a flexible, deformable material and that has a form-stabilizing effect. The invention further relates to a domestic object containing or comprising one or more such functional fibers, and to a method for producing such a domestic object or parts thereof.

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Inventors:
AESCHLIMANN MARCEL (CH)
KLOPFENSTEIN ANDRE (CH)
TORRIANI LAURENT (CH)
Application Number:
PCT/CH2010/000297
Publication Date:
June 03, 2011
Filing Date:
November 24, 2010
Export Citation:
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Assignee:
CREAHOLIC SA (CH)
AESCHLIMANN MARCEL (CH)
KLOPFENSTEIN ANDRE (CH)
TORRIANI LAURENT (CH)
International Classes:
A47C5/12; A47C5/08; D01D5/24; D01D5/247; D01D5/28
Foreign References:
US5246254A1993-09-21
US3465111A1969-09-02
DE2525417A11976-12-16
DE202007014384U12007-12-06
US4966415A1990-10-30
US6012996A2000-01-11
CN2151669Y1994-01-05
JP2001204588A2001-07-31
Attorney, Agent or Firm:
FREI PATENTANWALTSBÜRO AG (CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Funktionsfaser (1,10,1 1 ,81) aufweisend mindestens einen Dämpfungskanal (2,20,22,52,62,72,82,92,1 12,122,152,152', 162) mit einer dämpfenden Wirkung beinhaltend ein elastisch deformierbares Medium, gekennzeichnet, durch mindestens einen Stabilisierungskanal (3,33,53,63,83,93,103,153, 163, 163', 173) beinhaltend ein flexibles, verformbares Material, mit einer formstabilisierenden Wirkung.

Funktionsfaser (1 ,10,1 1,81) nach Anspruch 1 , hergestellt aus extrudiertem Kunststoff.

Funktionsfaser (1 ,10,1 1 ,81) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der mindestens eine Dämpfungskanal (2,20,22,52,62,72,82,92,1 12,122,152,152%162) ein gasförmiges oder flüssiges Medium oder einen Schaumstoff beinhaltet.

Funktionsfaser (1,10,1 1 ,81) gemäss einem der Ansprüche 1-3, wobei der mindestens eine Stabilisierungskanal (3,33,53,63,83,93,103,153, 163, 163', 173) ein duktiles Metall, ein Kohlefaserverstärkten Kunststoff oder ein verfestigbares Material beinhaltet.

Funktionsfaser (1 ,10,1 1 ,81) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem zentral angelegten Dämpfungskanal (2,20,22,52,62,72,82,92,1 12, 122,152,152', 162) und zwei seitlich vom Dämpfungskanal angeordneten Stabilisierungskanälen (3,33,53,63,83,93, 103, 153, 163, 163', 173) oder mehreren umgebenden Stabilisierungskanälen.

Funktionsfaser (1 ,10,1 1 ,81 ) gemäss einem der Ansprüche 1 -4, wobei ein formstabilisierender Stabilisierungskanal (3,33,53,63,83,93,103,153,163, 163 ',173) von einem oder mehreren dämpfenden Dämpfungskanälen (2,20,22,52,62,72,82,92,1 12,122,152,152', 162) vollständig umgeben ist.

7. Haushaltsgegenstand, insbesondere Möbel, beinhaltend eine Funktionsfaser (1, 10,1 1 ,81) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche.

Haushaltsgegenstand gemäss Anspruch 7, wobei er aus Funktionsfasern (1 ,10,1 1 ,81) hergestellt ist.

9. Haushaltsgegenstand gemäss Anspruch 8, wobei er aus einer einzelnen zusammenhängenden Funktionsfaser (1,10,1 1,81) hergestellt ist.

10. Haushaltsgegenstand gemäss einem der Ansprüche 7-9, wobei die einzelne oder die mehreren Funktionsfasern (1 ,10,1 1 ,81) ein Netz bilden, beispielsweise geflochten, gewebt und/oder verschweisst.

Haushaltsgegenstand gemäss einem der Ansprüche 7-10, wobei er über die Funktionsfaser heiz- und/oder kühlbar ist, oder eine pulsierend einstellbare Dämpfung beinhaltet.

12. Verfahren zum Herstellen eines Haushaltsgegenstands oder Teilen davon, insbesondere eines Möbelstücks, mittels einer oder mehreren Funktionsfasern

(1 ,10,1 1 ,81 ) gemäss einem der Ansprüche 1 -6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verfahren die folgenden Schritte ausgeführt werden:

- Anordnen der einen oder der mehreren Funktionsfasern zu einem netzartigen Gebilde,

- Formen des netzartigen Gebildes zum gewünschten

Haushaltsgegenstand oder Teilen davon.

13. Verfahren gemäss Anspruch 12, wobei die Verfahrensschritte a) und b) gleichzeitig erfolgen können.

14. Verfahren gemäss Anspruch 12 oder 13, wobei die eine oder mehreren Funktionsfasern (1 ,10,1 1 ,81 ) geflochten, verwoben, miteinander verschweisst werden oder mittels Verbindungsstücke miteinander verbunden werden. 15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12-14, wobei ein Verfahrensschritt c) eine Formstabilisierung der einen oder der mehreren Funktionsfasern (1 ,10,1 1 ,81) als abschliessender Verfahrensschritt ausgeführt wird.

Description:
FUNKTIONSFASER UND HAUSHALTSGEGENSTAND, INSBESONDERE MÖBEL, BEINHALTEND EINE SOLCHE

FUNKTIONSFASER

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Haushaltsgegenstände, insbesondere Möbel, und auf eine Funktionsfaser zum Herstellen solcher Haushaltsgegenstände oder Teilen davon, gemäss dem Oberbegriff der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.

STAND DER TECHNIK

Es ist bekannt, beispielsweise aus CN2151669, Kissen ganz oder teilweise aus luftgefüllten Kunststoffkavitäten zu fertigen, um eine gute Elastizität und Belüftung des Kissens zu erreichen. Aus JP2001204588 ist auch das Einbringen einer Vielzahl von Röhrchen in einer Matratze bekannt. Durch das Einführen von kalter oder warmer Luft durch diese Röhrchen, kann entsprechend eine Temperatur in der Matratze verändert und gekühlt oder geheizt werden. Solche Kavitäten und Röhrchen sind jedoch nicht geeignet, um als solche zur Herstellung beispielsweise eines. Möbelstücks verwendet zu werden.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Funktionsfaser, sowie ein aus einer oder mehreren solcher Funktionsfasern hergestellten Haushaltsgegenstand oder Teilen eines Haushaltsgegenstand zu schaffen, welche mehrere Funktionen erfüllt, und

Bestätigungskopie welche insbesondere einen KissenefFekt der Funktionsfaser und eine Formstabilität des daraus hergestellten Haushaltsgegenstands ermöglicht.

Diese Aufgabe löst eine Funktionsfaser mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Die erfindungsgemässe Funktionsfaser weist mindestens einen Dämpfungskanal auf, welcher eine dämpfende Wirkung der Faser erlaubt. Dazu beinhaltend der Dämpfungskanal ein elastisch deformierbares Medium, vorzugsweise ein Gas, wie Luft, oder eine Flüssigkeit. Er kann aber auch mit einem entsprechend deformierbaren Schaumstoff gefüllt sein. Weiter weist die Funktionsfaser mindestens einen Stabilisierungskanal auf, welcher ein flexibles, verformbares Material, beinhaltet. Funktion des oder der Stabilisierungskanäle ist die Ermöglichung einer Formstabilisierung der Faser oder des aus einer Faser hergestellten Gegenstands. Eine formstabilisierende Wirkung wird beispielsweise durch das Einbringen eines duktiles Metalls, eines kohlefaserverstärkten Kunststoffs oder allgemein eines verfestigbares Materials erreicht. Ein verfestigbares Material kann beispielsweise ein aushärtbares Material wie Harz, aber auch ein unter physikalischem Einfluss, beispielsweise unter Druck, verfestigbares oder erstarrendes Material sein.

Die Funktionsfaser selber wird vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigt, beispielsweise durch Extrusion. Der Kunststoff ist je nach Anwendung der Faser oder der daraus gefertigten Objekte ausgelegt, ist also vorzugsweise auch zur Verwendung in einem feuchten, warmen, kalten und/oder sonnenausgesetzten Umfeld geeignet oder weist zusätzliche Funktionen auf, welche gegebenenfalls auch in einer nachträglich Oberflächenbehandlung beigefügt werden können. Solche zusätzlichen Eigenschaften können beispielsweise ein Versehen der Faser mit einer protektiven Beschichtung, z.B. mechanisch, UV, Schutz vor Pilzbefall, aber auch eine antibakterielle Beschichtung oder auch eine Oberflächenbehandlung sein, welche die Haptik der Faser verbessert oder verändert. Bei der Herstellung einer Faser durch Extrusion, werden die Materialien der Stabilisierungskanäle, gegebenenfalls auch des oder der Dämpfungskanäle, bevorzugt gleichzeitig bei der Extrusion in an sich bekannter Weise miteingearbeitet. Je nach Material ist es jedoch auch möglich bzw. notwendig, beispielsweise bei einem flüssigen oder körnigen Material, dass ein Material nachträglich in die Faser eingebracht wird.

Eine Gestaltung der Kanäle mit seitlich eingebrachten Schlitzen, bei der Herstellung selber oder auch nachträglich, erlaubt beispielsweise ein Einbringen eines festen Materials, beispielsweise eines Kunststoffschlauchs oder Metalldrahts, in die Faser zu einem späteren Zeitpunkt. Ein Kunststoff schliesst sich nach dem Einbringen des festen Materials wieder, so dass keine Gefahr des Herausfallens besteht. Diese Art der Herstellung ermöglicht auch ein leichtes Anpassen der Faser an gewünschte oder erforderliche Stabilisierungsfunktionen.

Breitere Schlitze in den Längsseiten von Funktionsfasern können beispielsweise zum Einbringen eines Verbindungsmechanismus, beispielsweise eines Schnappmechanismus, mit einer weiteren Faser oder einem anderen Gegenstand, verwendet werden. Diese weitere Faser weist dann vorzugsweise ebenfalls einen Schlitz entlang ihrer Längsseite auf. Der Verbindungsmechanismus erlaubt vorzugsweise weiterhin das Verbiegen der Faser, kann aber auch eine Stabilisierungsfunktion übernehmen.

Je nach Verwendung und entsprechend gewünschter Funktion der Faser sind der oder die Dämpfungs- und Stabilisierungskanäle in der Faser angeordnet. Auch weitere Hilfskanäle mit zusätzlichen Funktionen können in der Faser eingebracht sein. Vorzugsweise ist eine Funktionsfaser symmetrisch bezüglich einem Mittelpunkt oder einer Mittelebene aufgebaut. Dabei kann die Faser eine eher flache oder runde Form, längliche oder praktisch beliebige Form aufweisen, welche Form wie nachfolgend in einem Beispiel beschrieben vorzugsweise in einem gewissen Bereich verstell- und einstellbar ist. Auch eine asymmetrische Gestaltung der Faser kann gegebenenfalls bei einer speziellen Anordnung und gegenseitiger Wechselwirkung von Fasern bevorzugt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Dämpfungskanal mit Luft oder Flüssigkeit gefüllt. Dabei kann die Form der Faser sehr einfach durch die Menge des eingefüllten Mediums variiert werden. Die Form beeinflusst damit nicht nur eine Festigkeit der Faser, sondern auch ihre Stabilität, so dass sich die Funktionen des Dämpfungs- und Stabilisierungskanals auch ergänzen und nach belieben aufeinander abgestimmt werden können.

Die eigentliche Funktion der Kanäle bzw. der darin eingebrachten Materialien kann auch erweitert werden. Beispielsweise kann ein Kanal als solcher, oder in Kombination mit seiner Hauptfunktion, wie dämpfen oder stabilisieren, auch zum Wärmen oder Kühlen oder zum Transport von Licht, Strom etc. verwendet werden.

Aus Funktionsfasern können nun Gegenstände, vorzugsweise Haushaltsgegenstände oder Teile davon, hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Gegenstand ausschliesslich aus Funktionsfasern, im Speziellen aus einer einzelnen zusammenhängenden Funktionsfaser, hergestellt. Insbesondere für Sitz- und Liegemöbel ist die erfindungsgemässe Funktionsfaser speziell geeignet. Beispielsweise durch eine Verflechtung von Fasern kann ein solches Möbel ähnlich herkömmlicher Tradition jedoch mit verbesserten Funktionen hergestellt werden. Die Fasern eignen sich beispielsweise auch zur Herstellung von Sitzkissen als Autozubehör oder zur Auskleidung von Transportbehältern. Prinzipiell überall dort wo eine dämpfende Wirkung beispielsweise als Schutz vor mechanischen Einflüssen gegebenenfalls mit einer weiteren Funktion wie Kühlen oder Heizen verbunden werden soll. Auch für Wände oder Beschichtung von Wänden, gegebenenfalls mit akustischer Funktion, sind die Fasern geeignet. Es können auch nur Teile von Gegenständen, wie einzelne Rückseiten oder Sitzflächen von Stühlen, aus Funktionsfasern hergestellt werden. Es können auch einzelne Teile von Gegenständen aus unterschiedlichen Funktionsfasern hergestellt werden: beispielsweise in einem Liegestuhl kann ein Liegebereich anders ausgestaltet sein wie ein Kopfbereich.

Bei der Herstellung eines Gegenstands, werden die einzelne oder die mehreren Funktionsfasern zu einem Gitter oder Netz verarbeitet. Dies kann durch flechten oder weben, aber auch durch miteinander verschweissen, kleben etc. geschehen.

Entweder wird das Netz anschliessend zum gewünschten Gegenstand geformt oder aber die Fasern werden bei der Verarbeitung direkt zum gewünschten Gegenstand verarbeitet.

Je nach Aufbau einer Funktionsfaser, beispielsweise mit einem Metall gefüllten Stabilisierungskanal, wird eine Formstabilisierung durch das Verformen und Verbinden der Fasern bereits erreicht. Es ist jedoch auch möglich eine nachträgliche Stabilisierung zu schaffen. Dies kann beispielsweise durch eine Aushärtung oder Fixierung eines Materials, beispielsweise durch Aushärtung eines Harzes, einer Wärmebehandlung eines thermoplastischen Materials, aber auch beispielsweise durch eine Druckbeaufschlagung nicht nur des oder der Stabilisierungskanäle, sondern auch des Dämpfungskanals oder der Dämpfungskanäle geschehen. Eine spezielle Herstellung von Funktionsfasern ist, einen ganzen Verbund von Fasern in einem Herstellungsschritt herzustellen. Die einzelnen Funktionsfasern des Verbunds sind dabei über einfach trennbare Verbindungen, beispielsweise Stege oder dünne Wände miteinander verbunden, und nach Wunsch abtrennbar. Die einzelnen Funktionsfasern können dabei als erfindungsgemässe Funktionsfasern ausgestaltet sein. Bevorzugt sind sie jedoch vereinfachte Teilfunktionsfasern, welche lediglich eine einzelne Hauptfunktion, wie Dämpfung, Formstabilisierung, Strom/Lichttransport aufweisen. Solche Verbünde sind somit vielfältig einsetzbar: es werden so viele Teilfunktionsfasern aus dem Verbund gelöst, damit sie eine eigentliche Funktionsfaser mit den gewünschten Funktionen bilden. Je nachdem welche Funktionen für einen herzustellenden Gegenstand notwendig sind, kann eine Funktionsfaser sehr einfach mit weiteren Funktionen erweitert oder eingeschränkt werden - und dies ohne, dass eine neue Funktionsfaser zuerst hergestellt werden muss. Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor. Dabei sind Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Vorrichtungsansprüchen kombinierbar und umgekehrt.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch: Figur 1 einen Querschnitt durch eine Funktionsfaser;

Figur 2a,2b eine Schrägansicht durch eine weitere, extrudierte längliche

Funktionsfaser, sowie einen Querschnitt durch die Faser;

Figur 3 ein Möbelstück hergestellt aus Funktionsfasern;

Figur 4a,4b Querschnitte durch weitere Funktionsfasern, in welchen eine Härte durch unterschiedlich aufgeblasene Zustände definiert ist;

Figur 5 einen Querschnitt durch eine flache Funktionsfaser;

Figur 6 einen Querschnitt durch eine Funktionsfaser mit fester Mitte;

Figur 7 einen Querschnitt durch eine Funktionsfaser mit Metallfeder;

Figur 8 eine Schrägansicht einer Funktionsfaser mit Sandkavität;

Figur 9 einen Querschnitt durch eine Funktionsfaser mit Kugelkavitäten; Figur 10 einen Querschnitt wie in Figur 9 mit fester Metallkavität;

Figur 1 1 eine Funktionsfaser in der Form eines Doppelrohrs;

Figur 12 einen Querschnitt durch eine Funktionsfaser mit in einen Hohlraum integrierter Metallverstärkung;

Figur 13 eine Schrägansicht auf einen Faserverbund;

Figur 14 eine Schrägansicht auf einen weiteren Faserverbund;

Figur 15 eine Anordnung von asymmetrischen Funktionsfasern;

Figur 16a-c eine nicht komprimierte, eine komprimierte und übereinander angeordnete Funktionsfasern.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine nierenförmige Funktionsfaser 1 mit einem mittig verlaufenden runden bzw. ovalen Dämpfungskanal 2. Der Dämpfungskanal hat die Funktion der Funktionsfaser einen dämpfenden Kisseneffekt zu geben, welcher zudem - je nach Füllung des Dämpfungskanals— einstellbar ist. Die Füllung besteht somit vorzugsweise aus Luft oder einer Flüssigkeit, sie kann aber auch einen flexiblen Schaumstoff beinhalten. Die Füllung kann gegebenenfalls auch druckbeaufschlagt werden, so dass die Flexibilität und gegebenenfalls auch die Form der Faser in einem variablen Bereich weiter beeinflusst werden kann.

Auch eine temporär unterschiedliche Füllung bzw. Druckbeaufschlagung kann verwendet werden, beispielsweise um eine massierenden Effekt eines aus der Faser hergestellten Gegenstand zu erreichen.

Seitlich und getrennt vom Dämpfungskanal verlaufen zwei Stabilisierungskanäle 3, welche hier mit Metall, beispielsweise Aluminium, gefüllt sind. Die Funktion der Stabilisierungskanäle ist, die Stabilität der Faser zu gewährleisten. Dies kann durch eine Füllung beispielsweise mit einem duktilen Metall geschehen. Es kann jedoch auch ein geeignetes anderes Material, beispielsweise ein duktiler Kunststoff, Kohlefaser verstärkter Kunststoff, Harz etc. verwendet werden. Ein solches integriertes, verstärkendes Material erlaubt nicht nur eine Verstärkung der Faser an sich, sondern auch eine Biegung der Funktionsfaser in eine gewünschte Form und gibt dieser Form zusätzlich Stabilität.

Figur 2a zeigt einen Abschnitt einer extrudierten Funktionsfaser 1 1 in der Form eines Halbkreises mit gerundeten Ecken. In der Mitte der Funktionsfaser verläuft ein pilzfömiger Dämpfungskanal 20. Seitlich davon verlaufen wiederum zwei kleinere Stabilisierungskanäle 3, welche durch zwei noch kleinere Hilfskanäle 4 ergänzt werden.

Der Dämpfungskanal kann wiederum mit einem Medium gefüllt werden, welches vorzugsweise Luft oder eine Flüssigkeit, wie beispielsweise Wasser, ist. Wird ein fliessfähiges Medium gewählt, kann darüber auch eine Kühlung und Beheizung der Funktionsfaser und damit der daraus gefertigten Gegenstände erfolgen. Auch ein Transport des Mediums selber ist möglich.

Der Dämpfungskanal 20 kann auch für optische oder therapeutische Zwecke verwendet werden, beispielsweise durch Einbringung von Licht. Dabei wird transparentes oder zumindest teilweise transparentes Material für die Herstellung der Funktionsfaser verwendet. Mit einer verstellbaren, z.B. pulsierenden, Dämpfungsfunktion, kann diese zur Massage verwendet werden.

Die beiden Stabilisierungskanäle 3 sind mit einem die Funktionsfaser verstärkenden Metall gefüllt.

Die beiden Hilfskanäle 4 sind für weitere Funktionen vorgesehen, beispielsweise um Stromkabel oder Lichtleiter hindurchzuführen. Mit einem entsprechenden Anschluss können somit Geräte und weitere Funktionen direkt mit der Funktionsfaser oder den daraus hergestellten Objekten verbunden werden. Werden aus der oder den mehreren Spezialfasern Möbel oder Teile von Möbeln hergestellt, können Anschlüsse beispielsweise für Radio, Fernsehen, I-Pods, Licht, Lüftung, Heizung etc. vorgesehen werden. Die beiden Stabilisierungskanäle sind symmetrisch seitlich vom Pilzstamm in der Faser angeordnet. Die Hilfskanäle sind ebenfalls symmetrisch oberhalb der Stabilisierungskanäle angeordnet.

Figur 2b zeigt den Querschnitt durch die Funktionsfaser gemäss Figur 2a. Dabei ist mit Pfeilen angezeigt, wie die Funktionsfaser aufgrund einer Füllung des Dämpfungskanals 20 beeinflusst werden kann. Aufgrund der pilzförmigen Struktur des Dämpfungskanals ergibt sich eine relativ grosse äussere Fläche der Faser, welche direkt über eine Befüllung des Dämpfungskanals verändert werden kann. Durch die Änderung der Form kann eine zusätzliche Formstabilität, aber auch eine veränderte Optik, erreicht werden.

Werden nun Funktionsfaser zu gewünschten Objekten geformt, beispielsweise geflochten oder verschweisst, so kann dies auf vielfältigste Weise geschehen. Es ist damit möglich, beispielsweise sehr dichte Flächen herzustellen, aber auch sehr offene und stabile Formen. Zudem sind die hergestellten Objekte je nach Ausgestaltung der Fasern kühl- und heizbar und bei geeignet gewähltem Material für die Funktionsfaser ideal geeignet für Haushaltsgegenstände, insbesondere für Möbel im Aussenbereich. Die Funktion der einzelnen Kanäle kann auch kombiniert werden. Beispielsweise beim Durchführen eines Stromkabels durch einen Stabilisierungskanal, kann gegebenenfalls auf eine weitere Verstärkung oder einen zusätzlichen Hilfskanal verzichtet werden. Beispielhafte Werte und Materialien für eine erfindungsgemässe halbkreisförmige Funktionsfaser, speziell geeignet für die Herstellung eines Outdoor-Sitz- oder Liegemöbels sind:

Verwendung eines Polyolefin enthaltenden Kunststoffes zur Herstellung einer extrudierten Hohlfaser. Verwendung von Aluminium als Verstärkung, beispielsweise eines Stäbchens oder Röhrchens mit ca. 5-25mm, z.B. 10-20mm Durchmesser; eine beispielhafte Breite einer solchen Faser ist ca. 30-70mm, z.B. 40-60mm; eine beispielhafte Höhe ist ca. 5-40mm, z.B. 10-30mm. In Figur 3 ist ein Sitz- bzw. Liegemöbel dargestellt, welches ausschliesslich aus erfindungsgemässen Funktionsfasern, in einer bevorzugten Ausführungsform aus einer einzelnen Faser, hergestellt ist. In dieser Ausführungsform ist oder sind die Fasern zu einem sehr grobmaschigen Netz gelegt. Die einzelnen Faserstränge sind beispielsweise durch Seile oder Verbindungsstücke an den Kreuzungspunkten miteinander verbunden. Es ist jedoch auch ein flechten oder auch ein an- bzw. aufeinanderlegen und verschweissen möglich. Eine zusätzliche Festigung kann auch durch ein nachträgliches Verschweissen eines geflochtenen Fasernetzes erreicht werden. Im Möbel drin oder mit den entsprechenden Anschlüssen mit dem Möbel verbunden ist vorzugsweise eine Steuer- oder Überwachungseinheit, mit welcher die Funktionen des Möbels überwacht und gegebenenfalls auch eingestellt werden können.

Es ist auch möglich am Möbel eine Verteilbox zu installieren, bei welcher die entsprechenden Funktionen, z.B. Strom, Heizung etc. abgegriffen werden können.

Die Figuren 4a und 4b zeigen Querschnitte von Funktionsfasern 1 1 in unterschiedlich , harten' Zuständen. Die Funktionsfaser ist leicht oval und weist einen mittigen Dämpfungskanal 22 auf. Im Randbereich der Faser integriert sind mehrere verstärkende Stabilisierungskanäle 33 mit beispielsweise einer Metallfüllung. Diese verlaufen in regelmässigen Abständen im Material der Funktionsfaser. In Figur 4b ist mit Pfeilen die Ausdehnung der Funktionsfaser 1 1 bei vollständig gefülltem und/oder druckbeaufschlagtem Dämpfungskanal eingezeichnet. Eine solche Faser hat eine sehr gute statische Höhe und ist ähnlich einer Wabenplatte ein gut tragendes Element.

In Figur 5 ist die Anordnung von Dämpfungskanal mit Kisseneffekt und verstärkenden Stabilisierungskanäle geändert. Der verstärkende Stabilisierungskanal 53 wird durch ein flaches in etwa rechteckiges Stück eines verstärkenden Materials gebildet, während der elastische Kisseneffekt durch mehrere voneinander getrennte Dämpfungskanäle 52 gebildet wird. Die Dämpfungskanäle verlaufen vollständig um den Stabilisierungskanal herum und umschliessen diesen. Mit dieser Ausgestaltung einer Funktionsfaser ist es möglich sehr flacher Fasern mit einer sehr hohen Formstabilität zu erreichen. Eine solche Faser ist gut geeignet beispielsweise um Sitzmöbel herzustellen.

Bei mehreren Dämpfungskanälen ist allgemein nicht erforderlich, dass alle Kanäle mit dem gleichen Material gefüllt oder eine identisch dämpfende Wirkung haben. Ja nach Bedarf können die Kanäle unterschiedlich stark dämpfend, oder bei mehreren Stabilisierungskanälen unterschiedlich stabilisierend ausgebildet sein.

In Figur 6 wird ein verstärkender Faserkern wiederum durch eine Mehrzahl von Dämpfungskanälen 62 umschlossen. Durch Ausbildung des mittigen Stabilisierungskanals 63 mit einem runden Querschnitt, sind die Dämpfungskanäle entsprechend auf einem Kreis um diesen angeordnet. Diese Faser bietet insofern Vorteilen, als sie sich in alle Richtungen gleich verhält. Dies kann die Herstellung eines Gegenstands erleichtern, aber auch im Gebrauch beispielsweise gegen Verdrehung im wesentlichen unbeeinflusst sein.

Figur 7 zeigt ebenfalls eine flache Ausgestaltung einer Funktionsfaser. Darin wird die verstärkende Funktion durch zwei symmetrisch gegeneinander geöffnet angeordnete Metallfedern 73 gebildet. Innerhalb der geöffneten Metallfedern sind zwei Dämpfungskanäle 72 in der Form von Dreiecken angeordnet.

Über die Füllung der Dämpfungskanäle kann die Form und Federung der Metallfedern und damit die Dämpfung der Funktionsfaser beeinflusst werden.

In Figur 8 weist eine ovale Funktionsfaser 81 einen darin eingebrachten, ebenfalls ovalen Stabilisierungskanal 83 auf. Einseitig zwischen Stabilisierungskanal und Faserwand befindet sich ein schmaler, die gesamte Breite der Faser entlang laufender, Dämpfungskanal 82. Der Stabilisierungskanal ist mit einem feinkörnigen Material, wie beispielsweise Sand, gefüllt. Bei der Verarbeitung einer solchen Faser kann an den Stabilisierungskanal ein Vakuum angeschlossen. Der Sand wird dabei verdichtet und die Faser wird so in ihrer Form festgehalten.

Die Funktionsfaser in Figur 9 weist in ihrem Innern einen Dämpfungskanal 92 auf, welcher mit Luft oder einem anderen Gas gefüllt ist. Innerhalb des Dämpfungskanals sind zwei Stabilisierungskanäle 93 über Stege 94 mit der Wand der Faser verbunden und dadurch in ihrer Position in der Faser gehalten. Im Inneren der Stabilisierungskanäle ist ein sehr grobkörniges Material oder beispielsweise Kugeln angeordnet. Herrscht im Dämpfungskanal der gleiche Druck wie Ausserhalb der Faser, so können sich die Kugeln gegeneinander verschieben und die Faser ist flexibel und formbar. Wird die Dämpfungskammer nun mit Druck beaufschlagt, so werden die Seitenkammern komprimiert und die Kugeln im Inneren fixiert. Dadurch wird wiederum eine Festigkeit du Formstabilität der gesamten Faser erreicht. Figur 10 zeigt eine Funktionsfaser, welche als Doppelhohlprofil geformt ist. Dabei bildet das innere Hohlprofil einen mit Metall gefüllten Stabilisierungskanal 103. Der Stabilisierungskanal ist wiederum über Stege 94 mit dem äusseren Hohlprofil verbunden. In Figur 11 ist die Funktionsfaser eine runde Hohlprofi lfaser mit einem Dämpfungskanal 1 12. Im Dämpfungskanal befindet sich zur Verstärkung ein dünnwandiges Metallrohr 1 13, welches vorzugsweise mit Luft, aber auch mit einer Flüssigkeit gefüllt sein kann.

In Figur 12 weist die Funktionsfaser lediglich einen Dämpfungskanal 122 auf. Direkt in den Dämpfungskanal eingebettet ist eine Schicht aus einem verstärkenden Metall , welche Schicht einen Teil der Innenseite des Dämpfungskanals bedeckt. Dabei bildet das Metall selber einen Stabilisierungskanal, ohne dabei von Teilen der Faser direkt eingehüllt zu sein.

Die Figuren 13 und 14 zeigen einen 3dim und 2dim Verbund von vereinfachten Funktionsfasern oder Teilfunktionsfasern 131 , 131 '. Die einzelnen Fasern weisen typischerweise lediglich eine einzige Hauptfunktion aus: beispielsweise eine Kissenfunktion oder eine Verstärkungsfunktion, gegebenenfalls auch eine Hilfsfunktion. Die Teilfunktionsfasern können beispielsweise durch dünne Wände miteinander verbunden sein.

Die Verbünde werden vorzugsweise in einem einzelnen Herstellungsprozess gefertigt. Je nach Bedarf werden dann für die gewünschten Funktionsfasern so viele Teilfunktionsfasern vom Verbund abgetrennt, wie zur Verarbeitung zu einem Objekt verwendet werden sollen.

Eine einfachste erfindungsgemäss Funktionsfaser ergäbe sich durch das Abtrennen von zwei Teilfasern, wobei die eine eine Kissenfunktion und die andere eine die Stabilität der Faser verstärkende Funktion aufweist.

In Figur 15 sind asymmetrische Funktionsfasern gezeigt, welche verdreht gegeneinander angeordnet sind. Eine Funktionsfaser weist übereinander angebracht einen Stabilisierungskanal 153 und zwei Dämpfungskanäle 152,152' auf. Die beiden Dämpfungskanäle sind bevorzugt unterschiedlich stark dämpfend. Die Form der Funktionsfasern mit einer verbreiterten Seite im Bereich eines Dämpfungskanals 152, erlaubt ein dichtes nebeneinander Anordnen von Funktionsfasern. Diese sind dabei jeweils um 180° verdreht, gegenüber den benachbarten Fasern.

Figur 16a-c zeigen einen Aufbau einer Funktionsfaser, bei welcher gegenüber liegende längliche Stabilisierungskanäle 163,163' einen dazwischen angeordneten ovalen Dämpfungskanal 162 zusammenpressen vermögen. Dies kann beispielsweise bei einer Verarbeitung der Fasern von Vorteil sein, wenn eine Verflechtung mit überall gleicher Höhe eines geflochtenen Gegenstands erwünscht ist. Die Faser weist zwei weitere zusätzliche runde Stabilisierungskanäle 173 seitlich der Faser auf. Die länglichen Stabilisierungskanäle 163, 163' sind sehr dünn, um möglichst einfach gebogen werden zu können.

Diese Art von Faser ist zusammenpressbar, ohne sich zu falten, da sie sich dabei einfach in die Breite ausdehnt.

In Figur 16a ist der nichtkomprimierte, in Fig. 16b der komprimierte und in Figur 16c die übereinander gelegten Fasern dargestellt.

Mit den unterschiedlichen Ausführungsformen von Funktionsfasern wurde gezeigt, dass Anzahl, Anordnung, Form und Füllung der diversen Kanäle je nach Funktion und Anwendungsbereich der Faser im Rahmen der Erfindung nach Belieben verändert, kombiniert und ergänzt werden können.