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Title:
GLASS OR GLASS CERAMIC PANEL AND METHOD FOR PRODUCING SUCH PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/216829
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a glass or glass ceramic panel (1) with a first top surface (2) lying on the xy plane in an orthogonal xyz coordinate system, a second top surface (3), a peripheral lower edge (100), a peripheral upper edge (110) with at least one first edge surface (10) and at least one second edge surface (20), said edge surfaces (10, 20) forming an angle γ with each other, and a curved corner surface (30), which connects the two edge surfaces (10, 20), of a corner E, having a curvature radius R, a contour line KE , and a corner angle W. The top surface (2) has a facet (40) with a facet surface (42) on at least one of the two edge surfaces (10, 20), whereby the remaining edge surface (60) is formed with a thickness DR and a contour line KR on the edge surface (10, 20), said contour line KR being arranged at a distance ZR from the lower edge (100). The panel (1) has an edge index IN= WN/VY at the corner E and the adjoining remaining edge surface (60), where WN=W/γ and VY≠0, wherein VY describes the distance between the contour lines KR and KE in the y direction, and for IN, 0.1≤IN≤1.5 applies (condition 1).

Inventors:
FRANK KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/061311
Publication Date:
October 29, 2020
Filing Date:
April 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SCHOTT AG (DE)
International Classes:
B24B9/10; B24B1/00; B24B7/24; B32B17/06; C03C19/00; H05B3/74; H05B6/12
Domestic Patent References:
WO2002045909A12002-06-13
WO2014035946A12014-03-06
Foreign References:
JP2002160147A2002-06-04
Attorney, Agent or Firm:
MEHLER ACHLER PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in der xy-Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche (2) und einer zweiten Oberseitenfläche (3), mit einer umlaufenden Unterkante (100) und einer umlaufenden Oberkante (1 10) mit mindestens einer ersten Kantenfläche (10) und mindestens einer zwei ten Kantenfläche (20), wobei die Kantenflächen (10,20) miteinander einen Winkel g bilden, und mit einer beide Kantenflächen (10, 20) verbindenden gekrümmten Eckflä che (30) einer Ecke E mit einem Krümmungsradius R, mit einer Konturlinie KE und mit einem Eckwinkel W, wobei die Oberseitenfläche (2) an mindestens einer der beiden Kantenflä chen (10, 20) eine Facette (40) mit einer Facettenfläche (42) aufweist, wodurch an der Kantenfläche (10, 20) eine Restkantenfläche (60) mit einer Dicke DR und einer Konturlinie KR ausgebildet wird, wobei die Konturlinie KR einen Abstand ZR von der Unterkante (100) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1 ) an der Ecke E und der angrenzenden Restkantenfläche (60) einen Kantenindex IN=— aufweist mit und VY Y 0,

wobei Vy den Abstand der Konturlinien KR und KE in y-Richtung bezeichnet und dass für IN gilt:

0,1 < IN ^ 1 ,5 (Bedingung 1 ).

2. Glas- oder Glaskeramikplatte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Bedingung 1 gilt: 0,4 < IN ^ 1 ,5.

3. Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konturlinie KE einen Abstand ZE von der Unterkante (100) aufweist und dass ZR < ZE ist.

4. Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für den Abstand ZR der Konturlinie KR gilt: Du ^ ZR < Do mit Du = DR · 0,45 und Do = DR · 0,55.

5. Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckfläche (30) ein Profil PE und die Restkantenfläche (60) ein Profil PR aufweisen und dass mindestens eines der Profile PE oder PR ein in z-Richtung rundes Profil mit mindestens einem Krümmungsradius ist.

6. Glas- oder Glaskeramikplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beide Profile PE und PR ein in z-Richtung rundes Profil mit mindestens einem Krümmungsradius sind. 7. Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in der xy-Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche (2) und einer zweiten Oberseitenfläche (3), mit einer umlaufenden Unterkante (100) und einer umlaufenden Oberkante (110), mit mindestens einer ersten Kantenfläche (10) und mindestens einer zweiten Kantenfläche (20), wobei die Kantenflächen (10,20) miteinander einen Winkel g bilden, und mit einer beide Kantenflächen (10,20) verbindenden gekrümmten Eckflä che (30) einer Ecke E, die einen Krümmungsradius R mit einem Mittelpunkt M, eine Konturlinie KE und einen Eckwinkel W aufweist, wobei die erste Oberseitenfläche (2) an mindestens einer der beiden Kan tenflächen (10,20) eine Facette (40) mit einer Facettenfläche (42) aufweist, wodurch an der Kantenfläche (10,20) eine Restkantenfläche (60) mit einer Dicke DR und einer Konturlinie KR ausgebildet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass für einen Abstand AR der Konturlinie KR vom Mittelpunkt M

0,9 · R < AR 1 ,1 · R gilt.

8. Glaskeramikplatte (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Eckfläche (30) eine gla sige Oberflächenzone aufweist. 9. Verfahren zur Herstellung einer Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) mit fol genden Schritten in folgender Reihenfolge: a) Bereitstellen eines Plattenrohlings (200)

- mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in einer xy- Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche (2) und einer, in einer paral lelen xy-Ebene liegenden zweiten Oberseitenfläche (3), und

- mit mindestens einer ersten Kantenfläche (210) und einer zweiten Kan tenfläche (220), die miteinander einen Winkel g bilden b) Vorschleifen mindestens der Kantenflächen (210, 220),

- wobei mindestens zwischen den Kantenflächen (210, 220) eine Eckflä che (230) mit einem Eckradius R und einem Eckwinkel ß der Schleif kontur hergestellt wird,

- wobei an mindestens einer Kantenfläche (210, 220) ein an die Eckflä che (230) angrenzender, sich über die Kantenfläche (210, 220) in x- oder in y-Richtung erstreckender Randstreifen (240) mit der Breite BZG herausgearbeitet wird und

- wobei mindestens die Kantenflächen (210, 220), die Eckfläche (230) und der Randstreifen (240) mit einem Profil Pi versehen werden, c) Facettieren einer Oberseitenfläche (2, 3), wobei mindestens eine, zu der den Randstreifen (240) aufweisenden Kantenfläche (210, 220) auslaufende Facette (40) hergestellt und die Kantenfläche (210, 220) zu einer Restkantenfläche verringert wird, d) Überschleifen der Restkantenfläche, wobei die Restkantenfläche mit einem Profil PR versehen wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim Her ausarbeiten des Randstreifens (240) ein gerader Randstreifenabschnitt (242) und ein Übergangsabschnitt (244) mit einer Übergangsabschnittsflä che (250) hergestellt werden, wobei die Übergangsabschnittsfläche (250) zur Eckfläche (230) ausläuft.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsabschnittsfläche (250) mit einen Krümmungsra dius RÜ hergestellt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Krüm mungsradius RÜ derart gewählt wird, dass RÜ ^ Rs ist, wobei Rs der Radius eines für das Vorschleifen vorgesehenen Schleifwerkzeugs (300) ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Herausarbeiten des Randstreifens (240) der Eckwinkel ß der Schleifkontur auf 60° < ß < 90° eingestellt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Überschleifen im Verfahrensschritt d) im Bereich des geraden Randstreifenabschnitts (242) des Randstreifens (240) mit einem Material abtrag BAT einhergeht, wobei 0,1 BZG ^ BAT ^ 2 BZG ist. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Über schleifen im Verfahrensschritt d) im Bereich des geraden Randstreifenab schnitts (242) des Randstreifens (240) mit einem Materialabtrag BAT ein hergeht, wobei BZG = BAT ist.

16. Verfahren zur Herstellung einer Glas- oder Glaskeramikplatte (1 ) mit fol genden Schritten in folgender Reihenfolge: a) Bereitstellen eines Plattenrohlings (200) mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in einer xy- Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche (2) und einer, in einer pa rallelen xy-Ebene liegenden zweiten Oberseitenfläche (3), mit mindestens einer ersten Kantenfläche (210) und einer zweiten Kantenfläche (220), die miteinander eine Ecke E mit einem Winkel g bilden und mit einer Breite Bi und einer Länge Li, wobei an mindestens einer Kantenfläche (210,220) eine Materialzugabe der Breite BZG berück sichtigt ist, b) Vorschleifen mindestens der Kantenflächen (210, 220), wobei mindestens die Kantenflächen (210, 220), mit einem Profil Pi versehen werden, c) Facettieren einer Oberseitenfläche (2, 3), wobei mindestens eine, zu der die Materialzugabe BZG aufweisen den Kantenfläche (210, 220) auslaufende Facette (40) hergestellt und die Kantenfläche (210, 220) zu einer Restkantenfläche (60) ver ringert wird, d) Überschleifen der Restkantenfläche (60), wobei die Restkantenfläche (60) mit einem Profil PR versehen wird, e) Überschleifen der mindestens einen Ecke E, wobei zwischen den Kantenflächen (210, 220) eine Eckfläche (230) mit einem Eckradius R und einem Eckwinkel der Schleifkontur ß her gestellt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Materi alzugabe der Breite BZG sich über die gesamte Breite Bi und oder Länge Li erstreckt.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Überschleifen im Verfahrensschritt d) mit einem Materialab trag BAT einhergeht, wobei 0,1 BZG ^ BAT ^ 2 BZG ist.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Über schleifen im Verfahrensschritt d) mit einem Materialabtrag BAT einhergeht, wobei BZG = BAT ist.

20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 19 dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensschritt e) mittels eines Schleifwerk zeugs durchgeführt wird, wobei das Schleifwerkzeug (300) ausgehend von einer Kantenfläche (210,220) bis zum Erreichen des Eckwinkels ß um die Ecke E herumgeführt wird und anschließend über die Restkantenfläche (60) kontinuierlich entfernt wird. 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite BZG SO groß gewählt wird, dass das Profil Pi des Randstrei fens (240) im Verfahrensschritt d) vollständig durch das Profil PR ersetzt wird. 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das Profil PR als ein Profil mit einem Krümmungsradius RR hergestellt wird.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil PR als symmetrisches Profil hergestellt wird.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil des Eckradius PE entsprechend dem Profil Pi der angren zenden Kantenfläche (10, 20) hergestellt wird.

Description:
Glas- oder Glaskeramikplatte und

Verfahren zur Herstellung derartiger Platten

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Glas- oder Glaskeramikplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 7. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung derartiger Glas- oder Glaskeramikplatten gemäß dem Anspruch 9 und dem Anspruch 16.

Glas- oder Glaskeramikplatten werden je nach Einsatzzweck mit oder ohne Fa cetten gefertigt. Derartige Glas- oder Glaskeramikplatten besitzen in der Regel eine rechteckige Form und werden zur Herstellung der Maßhaltigkeit und zum sicheren Handling in einem ersten Prozessschritt umlaufend mit einem Schliff ver sehen, der als Vorschleifen bezeichnet wird. Dieser Schliff erzeugt ein Profil mit einer definierten Kantengeometrie und beseitigt scharfkantige Übergänge und Defekte, die z. B. durch den vorgelagerten Prozess„Glasbrechen“ an der Kante entstehen. Bei diesem Vorschleifen werden die Ecken der Platte in der Regel mit einer Rundung versehen. Die Eckradien der Rundungen laufen in die geraden Seiten der Platte aus, so dass in Draufsicht eine stetig verlaufende Konturlinie zu sehen ist.

Häufig werden die Platten an einer oder an mehreren Seiten mit einer Facette versehen.

Beim Facettieren einer Kante wird meist an der Oberfläche eine Abschrägung durch Schleifen und Polieren angebracht. Die Facette verläuft parallel zur Außen kante. Die ursprüngliche Plattendicke wird dadurch auf einen Wert von üblicher weise 20 % bis 80 % reduziert. Die verbleibende Kante wird als Restkante be zeichnet. Durch den Facettenschliff entsteht eine exponierte Kante, die selbst nach dem Anbringen einer Fase noch empfindlich für Stoßanschläge ist. Die me chanische Festigkeit des Werkstückes wird dadurch verringert.

Durch den Materialabtrag bei der Fierstellung der Facette wird auch das Profil der Restkante verändert. Die Restkante muss daher überschliffen werden und mit ei nem neuen Profil versehen werden. Von diesem weiteren Materialabtrag ist auch die Rundung betroffen. Der Materialabtrag führt zu einer Verkürzung der Eckflä che und zu einer Verkleinerung des Eckwinkels, so dass der Radius der Rundung nicht mehr vollständig in die Restkante ausläuft. Die Kantenlinie weist am Über gang von Eckfläche zur Restkantenfläche nicht nur in Draufsicht eine Unstetigkeit, sondern in Seitenansicht der Platte auch einen horizontalen und einen vertikalen Versatz auf. Der ästhetische Eindruck wird erheblich beeinträchtigt.

Für das Facettieren und das Überschleifen der Restkante stehen üblicherweise Automaten zur Verfügung, die beide Bearbeitungsvorgänge in direkter Abfolge durch lineare Anordnung der erforderlichen Schleif- und Polierwerkzeuge ausfüh ren. Das Werkstück wird in solchen Automaten geradlinig an den Schleif- und Polierwerkzeugen vorbeigeführt. Das Überschleifen der Restkante kann dabei op tional zu- bzw. abgewählt werden, indem die entsprechenden Werkzeugpositio nen zur Werkstückkante zugestellt bzw. zurückgezogen werden.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine facettierte Glas- oder Glaskeramikplatte anzugeben, deren umlaufende Konturlinie insbesondere im Übergang von Eck fläche zur Restkantenfläche möglichst gleichmäßig verläuft. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zur Fierstellung einer solchen Glas oder Glaskeramikplatte anzugeben.

Diese Aufgabe wird mit einer Glas- oder Glaskeramikplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Glas- oder Glaskeramikplatte ist dadurch gekennzeichnet, dass die Platte an der Ecke E und der angrenzenden Restkantenfläche einen Kantenindex

IN= ^ ! aufweist mit WN = und Vy ^ 0, wobei V Y den Abstand der Konturlinien

KR und KE in y-Richtung bezeichnet und dass für IN gilt:

0,1 < IN ^ 1 ,5 (Bedingung 1 ).

Unter einem Profil wird eine Kontur einer Kantenfläche verstanden, die durch zwei Parameter VK und HK gekennzeichnet ist. Die vertikale Kontur VK ist eine in der yz-Ebene liegende Kontur und die horizontale Kontur HK ist eine in der xy-Ebene liegende Kontur, wobei die Konturen VK und HK Geraden und/oder Krümmungen mit dazugehörigen Radien aufweisen.

Das xyz-Koordinatensystem dient lediglich zur besseren Beschreibung der Erfin dung und legt nicht die Ausrichtung der Glas- oder Glaskeramikplatte im Raum, z. B. in einer Einbausituation, fest. Dies gilt auch für die Begriffe„unten“ und „oben“.

Die Platte weist eine Konturlinie K auf, worunter die in Draufsicht äußere Um fangslinie der Platte verstanden wird. Die Konturlinien KR und KE sind Abschnitte dieser Konturlinie K.

Der Eckwinkel W wird durch die Konturlinie KE aufgespannt.

Die Bedingung 1 gilt für Platten mit einer Facette. In diesem Fall ist nur eine Rest kantenfläche vorhanden, die an die Eckfläche angrenzt. Der Radius R der Ecke E läuft zur benachbarten unbearbeiteten Kantenfläche vollständig aus.

Die Bedingung 1 gilt auch für Platten mit zwei Facetten. In diesem Fall sind zwei Restkantenflächen vorhanden, die an die Eckfläche angrenzen. Da der Radius R der Ecke E an beiden Seiten der Eckfläche nicht vollständig auslaufen kann, ist der Eckwinkel W kleiner als der Eckwinkel W bei Platten mit einer Facette.

Dies hat einen Einfluss auf den Kantenindex, der kleiner ist als der Kantenindex für Platten mit einer Facette.

Es hat sich gezeigt, dass Platten mit den beanspruchten Kantenindizes IN einen größeren Eckwinkel W aufweisen als dies beim Stand der Technik der Fall ist. Die Konturlinie K wird dadurch am Übergang von Eckfläche zu Restkantenfläche ver gleichmäßigt, wozu auch die geringen Werte des Versatzes ng beitragen.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei Einhaltung des Kantenindex die Kon turlinie K bei Projektion in die xy-Ebene keine Unstetigkeiten im Übergangsbe reich von der Konturlinie KR zur Konturlinien KE aufweist. Dadurch wird der opti sche Eindruck der Platte deutlich verbessert.

Vorzugsweise gilt für die Bedingung 1 0,4 < I N ^ 1 ,5.

Vorzugsweise weist die Kantenlinie KE einen Abstand ZE von der Unterkante auf, wobei ZR < ZE ist.

Vorzugsweise gilt für den Abstand ZR der Konturlinie KR gilt: Du ^ ZR < Do mit Du = DR · 0,45 und Do = DR · 0,55.

Versuche haben gezeigt, dass die Kantenfestigkeit der Restkantenfläche dann am größten ist, wenn die Konturlinie KR mittig angeordnet ist, d. h. z R = -y. Bei

Unterschreiten des Grenzwertes Du bzw. bei Überschreiten des Grenzwertes Do wird die Kantenfestigkeit deutlich geringer und ist nicht mehr tolerierbar.

Vorzugsweise beträgt Du = DR · 0,48 und Do = DR · 0,52. Vorzugsweise weist die Ecke ein Profil P E und die Restkantenfläche ein Profil P R auf, wobei mindestens eines der Profile P E oder P R ein in z-Richtung rundes Profil mit mindestens einem Krümmungsradius aufweist.

Solche runden Profile werden als C-Profil bezeichnet. Die Konturlinie eines C- Profils ist die Scheitellinie.

C-Profile haben den Vorteil, dass der Übergang zu den beiden Oberseitenflächen nicht scharfkantig ist, so dass die Handhabung der Platten verbessert wird. Auch wird dadurch die Stoßempfindlichkeit der Platten in diesem Bereich verringert.

Vorzugsweise sind beide Profile P E und P R in z-Richtung runde Profile mit min destens einem Krümmungsradius.

Vorzugsweise sind diese C-Profile symmetrisch zu der in der xy-Ebene liegenden Mittellinie der betreffenden Plattenabschnitte. Symmetrische C-Profile zeichnen sich durch eine gute Kantenfestigkeit aus.

Anstelle von sogenannten C-Profilen können auch andere Profile zum Einsatz kommen, wie z. B. Profile, die eine gerade Fläche mit benachbarten Fasen und/o der Rundungen aufweisen. Derartige Profile werden als V-Profile bezeichnet. Vor zugsweise sind die V-Profile symmetrisch zu der in der xy-Ebene liegende Mittel linie der betreffenden Plattenabschnitte. Die Mittellinie bildet die Konturlinie.

Folgende Plattenparameter sind bevorzugt:

D 2 mm bis 5 mm, insbesondere 4 mm

D R 2,0 mm bis 3 mm, insbesondere 2,5 mm

R 1 ,5 mm bis 30 mm, insbesondere 5 mm g 80° bis 100°, insbesondere 90°

Schleifscheibenradius Rs 10 mm bis 150 mm, insbesondere 130 mm

Ri 1 ,75 mm bis 6 mm

RR 1 ,75 mm bis 6 mm

Vorzugsweise weist die Glaskeramikplatte mindestens an der Eckfläche eine gla sige Oberflächenzone auf. Vorzugsweise erstreckt sich die glasige Oberflächen zone mindestens über die gesamte Eckfläche.

Unter amorpher (glasiger) Oberflächenzone einer LAS-Glaskeramik wird eine Zone oder Schicht direkt an der Glaskeramik-Oberfläche verstanden, die im Ge gensatz zum Inneren, d. h. dem Gefüge unterhalb dieser Randschicht, nicht die typischerweise im Mittel 20 nm bis 100 nm großen HQMK (oder andere) Kristalle aufweist, sondern überwiegend amorph ist. Die im Wesentlichen amorphe Ober flächenzone umfasst dabei für HQMK oder KMK (Keatit-Mischkristalle) als Haupt kristallphase maximal 10 Vol.-% Kristalle, d.h. mindestens 90 Vol.-% der Oberflä chenzone bestehen aus einer glasigen Matrix (nachweisbar über streifende Rönt genbeugung). Besonders bevorzugt umfasst der amorphe Oberflächenbereich weniger als 1 Vol.-% Kristalle. Im Gegensatz dazu haben Kristalle an dem im wesentlichen kristallinen Inneren des Glaskeramik-Artikels einen Anteil von min destens 70 Vol.-%, bevorzugt von mindestens 80 Vol.-%, besonders bevorzugt mindestens 90 Vol.-%.

Nachweisbar ist diese Schicht entweder über„Streifende Röntgenbeugung“ oder auch über eine Querschnitts-Präparation und Elektronenbeugung im Transmissi- ons-Elektronen-Mikroskop (TEM) oder indirekt im Raster-Elektronen-Mikroskop (SEM). Für die SEM-Untersuchung wird der Querschnitt vorher mit verdünnter Flusssäure chemisch angeätzt. Die Flusssäure greift die Glasphase der LAS- Glaskeramik deutlich stärker an als die HQMK-/KMK-Kristalle. Auf diese Weise wird der Kontrast der Kristalle verstärkt und im SEM sind die Korngrenzen der Kristalle erkennbar, so dass der Fachmann aufgrund der mit Röntgenbeugung und SEM/TEM sichtbar gemachten Strukturunterschiede zwischen kristallinem In neren und glasigem Oberflächenbereich unterscheiden kann.

Die Dicke der glasigen Oberflächenzone liegt dabei im Bereich von 50 bis 5000 nm, bevorzugt von 250 bis 3000 nm und besonders bevorzugt von 300 bis 1500 nm.

Ein Übergangsbereich vermittelt zwischen dem glasigen Randbereich und dem kristallinen Inneren des Glaskeramik-Artikels, wobei die Anzahl bzw. der Anteil der Kristalle gegenüber der glasigen Matrix in Richtung auf das kristalline Innere zunimmt. Der Übergangsbereich zwischen dem glasigen Randbereich und dem kristallinen Inneren des Artikels ist dabei vorteilhafter weise möglichst klein. Vor zugsweise wird er aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens kleiner 100 nm in der Dicke gehalten. Ein möglichst kleiner Übergangsbereich zwischen dem gla sigem Randbereich und dem kristallinem Inneren erhöht die Transmission des fertigen Artikels. Dabei gilt, je schärfer der Übergang zwischen den beiden Schichten, desto höher die Transmission.

Die Glaskeramik weist in dieser glasigen Oberflächenzone nicht nur eine große Transparenz sondern auch eine hohe mechanische Festigkeit auf, was insbeson dere bei der Verwendung als Kochfläche von Vorteil ist.

Solche hochfeste, hochtransparente Glaskeramik-Artikel können durch eine be stimmte Kombination von Keimbildungs- und Kristallisationstemperaturen mit be stimmten Verweilzeiten und einer schnellen Abkühlungsrate hergestellt werden. Eine Verbesserung der oben genannten Eigenschaften ist für Ausgangsgläser unterschiedlicher Zusammensetzung gegeben. Die Vorteile hinsichtlich der Transparenz und Festigkeit sind vorzugsweise bei Lithium-Aluminosilikat-Glaske- ramiken (LAS-Glaskeramiken) ausgeprägt. Eine Glas- oder Glaskeramikplatte mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordina- tensystem in der xy-Ebene liegenden Oberseitenfläche und einer Unterseitenflä che, mit einer umlaufenden Unterkante und einer umlaufenden Oberkante, mit mindestens einer ersten Kantenfläche und mindestens einer zweiten Kantenflä che, wobei die Kantenflächen miteinander einen Winkel g bilden, und mit einer beide Kantenflächen verbindenden gekrümmten Eckfläche einer Ecke E, die ei nen Krümmungsradius R mit einem Mittelpunkt M, eine Konturlinie KE und einen Eckwinkel W aufweist, wobei die Oberseitenfläche an mindestens einer der bei den Kantenflächen eine Facette mit einer Facettenfläche aufweist, wodurch an der Kantenfläche eine Restkantenfläche mit einer Dicke DR und einer Konturlinie KR ausgebildet wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass für einen Abstand AR der Konturlinie KR vom Mittelpunkt M 0,9 · R < AR < 1 ,1 · R gilt.

Vorzugsweise gilt 0,95 · R < AR < 1 ,05 · R.

Die Aufgabe wird gemäß einer ersten Ausführungsform auch mit einem Verfahren zur Fierstellung einer Glas- oder Glaskeramikplatte mit folgenden Schritten in fol gender Reihenfolge gelöst: a) Bereitstellen eines Plattenrohlings

- mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in einer xy- Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche und einer, in einer parallelen xy-Ebene liegenden zweiten Oberseitenfläche, und

- mit mindestens einer ersten Kantenfläche und einer zweiten Kantenflä che, die miteinander einen Winkel g bilden b) Vorschleifen mindestens der Kantenflächen, - wobei mindestens zwischen den Kantenflächen eine Eckfläche mit ei nem Eckradius R und einer Eckwinkel ß der Schleifkontur hergestellt wird,

- wobei an mindestens einer Kantenfläche ein an die Eckfläche angren zender, sich über die Kantenfläche in x- oder in y-Richtung erstrecken der Randstreifen mit der Breite BZG herausgearbeitet wird und

- wobei mindestens die Kantenflächen, die Eckfläche und der Randstrei fen mit einem Profil Pi versehen werden, c) Facettieren einer Oberseitenfläche, wobei mindestens eine, zu der den Randstreifen aufweisenden Kantenfläche auslaufende Facette hergestellt und die Kantenfläche zu einer Restkantenfläche verringert wird, d) Überschleifen der Restkantenfläche, wobei die Restkantenfläche mit einem Profil PR versehen wird.

Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass ein sich über die Kantenfläche in y-Richtung erstreckender Randstreifen herausgearbeitet wird, so dass im Verfah rensschritt d) beim Überschleifen der Restkante die Eckflächen nicht in dem Maß verkürzt werden, wie dies bei den herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Der Eck winkel W kann länger auslaufen, was den ästhetischen Eindruck verbessert. Das gleiche gilt auch für sich in x-Richtung erstreckende Randstreifen.

Vorzugsweise werden beim Flerausarbeiten des Randstreifens ein gerader Rand streifenabschnitt und ein Übergangsabschnitt mit einer Übergangsabschnittsflä che hergestellt, wobei die Übergangsabschnittsfläche zur Eckfläche ausläuft. Das Vorsehen eines Übergangsabschnitts an den beiden Enden des geraden Rand streifens erleichtert die Herstellung des Randstreifens. Durch den kontinuierlichen Verlauf des Übergangsabschnitts werden scharfe Kanten am Randstreifen ver mieden.

Vorzugsweise wird die Übergangsabschnittsfläche mit einem Krümmungsradius R Ü hergestellt.

Vorzugsweise wird der Krümmungsradius R Ü derart gewählt, dass R Ü ^ Rs ist, wobei Rs der Radius einer für das Vorschleifen vorgesehenen Schleifscheibe ist.

Vorzugsweise wird beim Herausarbeiten des Randstreifens der Eckwinkel ß der Schleifkontur auf 60° < ß < 90° eingestellt.

Es hat sich gezeigt, dass der Eckwinkel ß der Schleifkontur einen Einfluss auf die Länge in y-Richtung der Übergangsfläche sowie auf die Gestalt der Übergangs fläche und auf den Versatz VY der Konturlinien KR und KE in y-Richtung hat. Je kleiner ß gewählt wird, desto kleiner wird die Übergangsfläche und damit auch der Wert Vy. Der Winkel ß darf allerdings nicht zu klein gewählt werden, weil dadurch der Winkel W zu stark verkleinert wird.

Vorzugsweise geht das Überschleifen im Verfahrensschritt d) im Bereich des ge raden Randstreifenabschnitts des Randstreifens mit einem Materialabtrag BAT einher, wobei 0,1 · BZG ^ BAT ^ 2 · BZG ist. Vorzugsweise gilt 0,5 · BZG ^ BAT ^ 1 ,5 BZG.

Es hat sich gezeigt, dass die Größe des Materialabtrags BAT einen Einfluss auf Länge und Größe der Übergangsfläche hat. Es ist bevorzugt, den Materialabtrag gleich der Materialzugabe BZG ZU wählen. Die Breite BZG beträgt vorzugsweise 0,2 mm bis 2 mm, insbesondere 0,5 mm bis 1 mm.

Die Aufgabe wird gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einem Verfahren zur Herstellung einer Glas- oder Glaskeramikplatte mit folgenden Schritten in folgen der Reihenfolge gelöst: a) Bereitstellen eines Plattenrohlings mit einer in einem orthogonalen xyz-Koordinatensystem in einer xy- Ebene liegenden ersten Oberseitenfläche und einer, in einer paral lelen xy-Ebene liegenden zweiten Oberseitenfläche, mit mindestens einer ersten Kantenfläche und einer zweiten Kanten fläche, die miteinander eine Ecke mit einem Winkel g bilden und mit einer Breite Bi und einer Länge Li, wobei an mindestens einer Kantenfläche eine Materialzugabe der Breite BZG berücksichtigt ist, b) Vorschleifen mindestens der Kantenflächen, wobei mindestens die Kantenflächen, mit einem Profil Pi versehen werden, c) Facettieren einer Oberseitenfläche, wobei mindestens eine, zu der die Materialzugabe BZG aufweisen den Kantenfläche auslaufende Facette hergestellt und die Kanten fläche zu einer Restkantenfläche verringert wird, d) Überschleifen der Restkantenfläche, wobei die Restkantenfläche mit einem Profil PR versehen wird, e) Überschleifen der mindestens einen Ecke, wobei zwischen den Kantenflächen eine Eckfläche mit einem Eckra dius R und einem Eckwinkel der Schleifkontur ß hergestellt wird.

Wie bei der ersten Ausführungsform des Verfahrens kann im Verfahrensschritt a) von einem Plattenrohling aus Glas oder Glaskeramik ausgegangen werden. Wenn zur Herstellung einer Glaskeramikplatte eine Glasplatte bereitgestellt wird, kann die Keramisierung wie in der ersten Ausführungsform des Verfahrens nach allen Verfahrensschritten a) bis e) durchgeführt werden.

Der wesentliche Unterschied des Herstellungsverfahrens gemäß der zweiten Ausführungsform besteht darin, dass die Herstellung der Eckfläche bzw. der Eck flächen erst am Ende des Verfahrens durchgeführt wird. Der Vorteil dieser Ver fahrensführung besteht darin, dass im Verfahrensschritt b ein vereinfachtes Kan tenschleifverfahren angewendet werden kann, bei dem je zwei gegenüberlie gende Kanten gleichzeitig, geradlinig in einem Durchlaufprozess bearbeitet wer den. Solche Bearbeitungsmaschinen sind in der Glasindustrie für die einfache Bearbeitung von rechteckigen, flachen Scheiben weit verbreitet. Ein definierter Eckradius wird hierbei nicht angefügt.

Auch bei dieser zweiten Ausführungsform wird wie bei der ersten Ausführungs form eine Übergangsfläche erzeugt, weil die Profile PE und PR in z-Richtung ver setzte Konturlinien KE und KR aufweisen. Durch die Berücksichtigung der Materialzugabe BZG weist das Maß Bi und/oder das Maß Li gegenüber den Endmaßen B und/oder L ein entsprechendes Über maß auf, das während der nachfolgenden Verfahrensschritte durch die Kanten bearbeitung zumindest teilweise abgetragen wird, um schließlich die Endmaße zu erhalten.

Vorzugsweise wird die Materialzugabe BZG derart berücksichtigt, dass mindes tens Bi = B2 + n BZG und/oder Li = L2 + n BZG mit n = 1 oder n = 2 gilt. Hierbei wird n = 1 dann gewählt, wenn nur an einer Kantenfläche eine Facette angebracht wird. Wenn an zwei gegenüberliegenden Kantenflächen Facetten vorgesehen werden, wird n = 2 gewählt.

Vorzugsweise erstreckt sich die Materialzugabe mit der Breite BZG sich über die gesamte Breite Bi und/oder über die gesamte Länge Li .

Vorzugsweise geht das Überschleifen im Verfahrensschritt d) mit einem Material abtrag BAT einher, wobei 0, 1 BZG ^ BAT ^ 2 BZG ist.

Insbesondere erfolgt das Überschleifen im Verfahrensschritt d) mit einem Materi alabtrag BAT, wobei BZG = BAT ist.

Vorzugsweise wird der Verfahrensschritt e) mittels eines Schleifwerkzeugs durch geführt, wobei das Schleifwerkzeug ausgehend von einer Kantenfläche bis zum Erreichen des Eckwinkels ß um die Ecke herumgeführt und anschließend über die Restkantenfläche kontinuierlich entfernt wird.

Das Schleifwerkzeug durchläuft hierbei eine S-förmige Bahnkurve, wobei beim kontinuierlichen Auslaufen der Bahnkurve in der Restkantenfläche die Über gangsfläche herausgearbeitet wird. Vorzugsweise wird die Materialzugabe der Breite BZG SO groß gewählt, dass das im Verfahrensschritt b) aufgebrachte Profil Pi im Verfahrensschritt d) vollständig durch das Profil PR ersetzt wird.

Vorzugsweise wird das Profil PR als ein Profil mit einem Krümmungsradius RR hergestellt.

Vorzugsweise wird das Profil PR als symmetrisches Profil hergestellt.

Vorzugsweise wird das Profil des Eckradius PE entsprechend dem Profil Pi der angrenzenden Kantenfläche hergestellt.

Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 a die Draufsicht auf einen Plattenrohling gemäß dem Verfahrensschritt a) gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform des Verfahrens,

Figur 1 b einen Teilschnitt längs der Linie l-ll in Figur 1 a durch den Rohling gemäß Fig. 1 a,

Figur 2a die Draufsicht auf einen Plattenrohling nach Durchführung des Ver fahrensschrittes b) gemäß der ersten Ausführungsform des Verfah rens,

Figur 2b einen Schnitt durch den bearbeiteten Rohling längs der Linie l-ll in

Figur 2a,

Figur 2c eine vergrößerte Darstellung des oberen Randbereichs des bearbei teten Rohlings aus Figur 2a gemäß einer ersten Ausführungsform, Figur 2d eine vergrößerte Darstellung des linken oberen Eckenbereichs des bearbeiteten Rohlings aus Figur 2a gemäß einer weiteren Ausfüh rungsform,

Figur 2e eine vergrößerte Darstellung des linken oberen Eckenbereichs des bearbeiteten Rohlings aus Figur 2a mit Schleifscheibe zur Durchfüh rung des Verfahrensschrittes b), Figur 2f eine perspektivische Darstellung eines Eckenbereichs des in Figur

2a gezeigten Rohlings,

Figur 3a die Draufsicht auf den bearbeiteten Rohling nach Durchführung des

Facettierens gemäß Verfahrensschritt c) gemäß der ersten Ausfüh rungsform des Verfahrens,

Figur 3b einen Schnitt durch den bearbeiteten Rohling längs der Linie l-ll in

Figur 3a, Figur 3c eine perspektivische Darstellung eines Eckenbereichs des bearbei teten Rohlings gemäß Figur 3a,

Figur 4a eine Draufsicht auf die fertiggestellte Platte nach Überschleifen ge mäß dem Verfahrensschritt d) gemäß der ersten Ausführungsform des Verfahrens,

Figur 4b eine vergrößerte Darstellung des rechten oberen Eckenbereichs der

Platte aus Figur 4a, Figur 4c einen Schnitt durch die Platte längs der Linie l-ll in Figur 4b, Figur 5 einen Schnitt durch einen Rohling und durch eine fertiggestellte Platte zur Erläuterung der Breite BZG, Figur 6 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Glas- oder Glas keramikplatte gemäß Fig. 4a,

Figur 7 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte gemäß ei ner weiteren Ausführungsform,

Figur 8 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte gemäß ei ner weiteren Ausführungsform,

Figur 8a eine vergrößerte Darstellung der Ecke aus Fig. 7,

Figur 9 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte gemäß ei ner weiteren Ausführungsform,

Figur 10 eine perspektivische Darstellung einer Ecke gemäß einer weiteren

Ausführungsform,

Figuren

1 1 bis 13 Draufsichten auf einen Rohling und eine fertige Platte, die zwei Fa cetten aufweist, jeweils nach den Verfahrensschritten b), c) und d), entsprechend den Figuren 2a, 3a und 4a,

Figur 14 eine perspektivische Draufsicht einer Ecke einer Platte mit zwei Fa cetten, Figur 15 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte mit zwei Fa cetten gemäß einer weiteren Ausführungsform,

Figur 16 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte gemäß dem

Stand der Technik,

Figur 17 eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte gemäß der

Figur 9, Figur 18a eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte mit Sicht auf die Unterseite gemäß dem Stand der Technik,

Figur 18b eine Draufsicht auf die Unterseite der in Fig. 18a dargestellten Platte gemäß dem Stand der Technik,

Figur 19a eine perspektivische Darstellung einer Ecke einer Platte mit Sicht auf die Unterseite,

Figur 19b eine Draufsicht auf die Unterseite der in Fig. 19a dargestellten

Platte.

Figur 20a die Draufsicht auf einen Plattenrohling nach Durchführung des Ver fahrensschrittes b) gemäß der zweiten Ausführungsform des Verfah rens,

Figur 20b einen Schnitt durch den bearbeiteten Rohling längs der Linie l-ll in

Figur 20a, Figur 21 a die Draufsicht auf den bearbeiteten Rohling nach Durchführung des Facettierens gemäß Verfahrensschritt c) gemäß der zweiten Ausfüh rungsform des Verfahrens,

Figur 21 b einen Schnitt durch die Platte längs der Linie l-ll in Figur 21 a,

Figur 22a eine Draufsicht auf die Platte nach Überschleifen gemäß dem Ver fahrensschritt d) gemäß der zweiten Ausführungsform des Verfah rens,

Figur 22b einen Schnitt durch die Platte längs der Linie l-ll in Figur 22a,

Figur 23 eine Draufsicht auf die fertiggestellte Platte nach Überschleifen ge mäß dem Verfahrensschritt e) gemäß der zweiten Ausführungsform des Verfahrens, und

Figur 24 eine perspektivische Darstellung einer Ecke zur Erläuterung des

Verfahrensschritts e) gemäß der zweiten Ausführungsform des Ver fahrens.

In der Figur 1 a ist die Draufsicht auf einen Rohling 200 dargestellt, der aus Glas oder Glaskeramik bestehen kann. Der Rohling 200 besteht aus einer rechtecki gen Platte mit einer Dicke D, einer Breite Bi und einer Länge Li sowie gegen überliegenden ersten Kantenflächen 210 und gegenüberliegenden zweiten Kan tenflächen 220, die alle unbearbeitet sind. Der Rohling 200 besitzt eine erste Oberseitenfläche 2 und eine zweite Oberseitenfläche 3, die parallel zueinander angeordnet sind und in xy-Ebenen liegen (siehe Figur 1 b). In einer Einbausitua tion, z. B. in einem Kochfeld, kann die erste Oberseitenfläche 2 die Oberseite und die zweite Oberseitenfläche 3 die Unterseite bilden. In Figur 2a ist die Draufsicht auf den Rohling 200 dargestellt, nachdem eine erste Kantenbearbeitung durchgeführt worden ist. Es handelt sich um das Vorschleifen gemäß Verfahrensmerkmal b), wobei zwischen den Kantenflächen 210 und 220 jeweils eine Eckfläche 230 mit einem Eckradius R und einem Eckwinkel der Schleifkontur ß hergestellt worden ist (siehe Figur 2c).

Da jede Kantenbearbeitung mit einem Materialabtrag verbunden ist, haben sich Breite und Länge des Rohlings 200 verringert. Die Länge Li des Rohlings 200 hat sich auf die Länge L verkürzt, die dem Endmaß der fertig bearbeiteten Platte 1 entspricht, weil durch die nachfolgenden Verfahrensschritte die Länge L nicht ver ändert wird.

Die Breite Bi hat sich auf die Breite B3 verringert. Durch das Herausarbeiten eines Randstreifens 240 setzt sich die Breite B3 aus einer Breite B2 und einer Breite BZG des Randstreifens 240 zusammen. Mit der Breite BZG wird die Materialzugabe bezeichnet, die nach dem Verfahrensschritt c) in dem letzten Verfahrensschritt d) mindestens teilweise wieder abgetragen wird. Dieser Materialabtrag wird als BAT bezeichnet, was in den Figuren 4a und 4b dargestellt ist. Erst nach dem Verfah rensschritt d) wird das Endmaß B erreicht.

Bei der Kantenbearbeitung gemäß dem Verfahrensschritt b) werden alle Kanten flächen, das heißt die Kantenflächen 210 und 220 sowie die 4 Eckflächen 230 mit einem Profil Pi versehen. Wie in der Schnittdarstellung der Figur 2b zu sehen ist, handelt es sich um ein rundes Profil mit einem Krümmungsradius Ri (siehe auch Fig. 2f und Fig. 5), das als C-Profil bezeichnet wird. In der hier gezeigten Darstel lung ist das C-Profil symmetrisch zur Mittellinie MP des Rohlings 200 ausgebildet.

In der Figur 2c ist der obere Randbereich des bearbeiteten Rohlings 200 aus Fi gur 2a vergrößert dargestellt. Die ersten Kantenflächen 210 gehen in jeweils eine Eckfläche 230 der Ecke E über, die sich über den Eckwinkel ß erstreckt. In der hier gezeigten Ausführungsform beträgt der Eckwinkel ß 90°, was dem Winkel g zwischen den ersten Kantenflächen 210 und den zweiten Kantenflächen 220 ent spricht.

Die Eckflächen 230 der Ecken E gehen im Tangentpunkt 248 in den Randstreifen 240 über, der aus einem geraden Randstreifenabschnitt 242 und zwei an den geraden Randstreifenabschnitt 242 angrenzenden Übergangsabschnitten 244 mit Übergangsabschnittsflächen 250 besteht. Die Verbindungslinie 243 verbindet die beiden Tangentpunkte 248.

Die Übergangsabschnitte 244 besitzen einen Krümmungsradius Ru, der gleich dem Radius Rs der für den Verfahrensschritt b) eingesetzten Schleifscheibe 300 sein kann, wie dies in der Figur 2e dargestellt ist.

In der Figur 2d ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, in der der Eckwinkel ß ca. 70° beträgt. Der Randstreifen 240 erstreckt sich somit in den Eckenbereich und verkürzt die jeweils angrenzende Eckfläche 230.

Die perspektivische Darstellung in Figur 2f zeigt eine Ecke E des bearbeiteten Rohlings 200 gemäß der Figur 2c. Da der Rohling 200 mit einem umlaufenden C- Profil Pi versehen wurde, bilden die Scheitellinien der Flächen 210, 220, 230 eine geschlossene Konturlinie K.

Die Figur 3a zeigt einen bearbeiteten Rohling 200 in Draufsicht nach dem Verfah rensschritt c), in dem eine Facette 40, die eine Facettenfläche 42 und eine Facet tenkante 44 aufweist, an der zweiten Kantenfläche 220 hergestellt worden ist, an der sich der Randstreifen 240 befindet. Der entsprechende Querschnitt in dem Randbereich des Rohlings 200 ist in der Figur 3b dargestellt. Bei diesem Verfah rensschritt hat sich die Breite der zweiten Kantenfläche 220 zur Restkantenfläche 220a verkleinert. Die perspektivische Darstellung in der Figur 3c zeigt eine Ecke E des bearbeiteten Rohlings 200 gemäß der Figur 3a.

Die Figur 4a zeigt in Draufsicht die fertiggestellte Platte 1 mit den Kantenflächen 10, 20, 60 und den Endmaßen B und L nach dem Verfahrensschritt d), in dem die Restkantenfläche 220a überschliffen worden ist. In dem Verfahrensschritt d) wurde die Restkantenfläche 60 mit dem Profil PR versehen, das - wie die Figur 4c zeigt - ebenfalls ein C-Profil ist. Die überschliffene Restkantenfläche 60 weist eine Dicke DR auf.

Beim Überschleifen wurde ein Materialabtrag an dem Randstreifen 240 vorge nommen, der durch die Breite BAT gekennzeichnet ist (siehe auch Figur 4b).

Wie der Materialabtrag vorzugsweise zu bestimmen ist, wird in Figur 5 verdeut licht, die einen Schnitt durch einen Rohling 200 in Kombination mit einem Schnitt durch eine fertig gestellte Platte 1 zeigt. Figur 5 zeigt den Rohling 200 mit der zweiten Kantenfläche 220 nach dem Verfahrensschritt b) und die fertige Platte mit der Restkantenfläche 60 nach dem Verfahrensschritt d), d. h. nach dem Über schleifen der Restkante.

Das Profil Pi ist ein C-Profil ebenso wie das Profil PR. ZU den Profilen Pi und PR gehören die entsprechenden Radien Ri und RR. Die Konturlinien der Profile Pi und PR sind Scheitellinien Si und SR. PM und P h 2 bezeichnen die Profilhöhen in x-Richtung.

ZR bezeichnet den Abstand der Konturlinie KR, die der Scheitellinie SR der Rest kantenfläche 60 entspricht, von der umlaufenden Unterkante 100 in der xy-Ebene der zweiten Oberseitenfläche 3. Zi bezeichnet den Abstand der Konturlinie Ki, die der Scheitellinie Si der Kantenfläche 10 entspricht, von der umlaufenden Unter kante 1 00. ZE bezeichnet den Abstand der Konturlinie KE, die der Scheitellinie SE der Eckfläche 30 entspricht, von der umlaufenden Unterkante 100.

Die Materialzugabe der Breite BZG errechnet sich wie folgt:

BZ G - P hi -P h 2 wobei P^Ri-^Ri-Z ! und P^RR-J RR-ZR ist.

BZG ist vorzugsweise mindestens so breit, dass das Profil PR der Restkantenflä che 60 innerhalb des Profils Pi des Vorschliffs liegt.

Der Materialabtrag der Breite BAT beträgt vorzugsweise BZG ^ BAT, insbesondere BAT = BZG und beeinflusst die Größe VY, d. h. den Versatz der Konturlinie KR zur Konturlinie KE, wie dies in der Figur 6 zu sehen ist.

Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ecke E einer Glas- oder Glaskeramikplatte 1 , nachdem sämtliche Verfahrensschritte a) bis d) durchgeführt worden sind.

Die Glaskeramikplatte 1 weist die umlaufende Unterkante 100 und die umlau fende Oberkante 1 10 auf. Die Facette 40 wird durch die obere Kante 21 und die Facettenkante 44 begrenzt. Die Eckfläche 30 der Ecke E wird durch die Grenzlinie 33, die obere Kante 31 , die untere Kante 32 sowie die Begrenzungslinien 34 und 52 begrenzt.

Mindestens die Eckfläche 30 und die Übergangsfläche 50 weisen eine glasige Oberflächenzone auf. Die Erläuterungen zu der in Figur 6 dargestellten linken Ecke E der Platte 1 gelten in entsprechender Weise auch für eine zweite, rechte Ecke der Platte 1 sowie für weitere Ecken einer Platte 1 , wenn weitere Facettenflächen 40 vorgesehen sind.

Die Parameter wurden wie folgt gewählt:

D = 4 mm, DR = 2,5 mm, R = 5 mm, g =90°, ß= 90°, BZG = 0,5 mm, BAT = 0,5 mm, Pi und PR sind jeweils ein C-Profil mit den Krümmungsradien Ri = 3 mm und RR = 3 mm, Facette 40 weist einen Facettenwinkel a von 8,5° und eine Facetten breite von 10 mm auf. Die Winkel g und ß beziehen sich auf den Mittelpunkt M.

Die Parameter des dazugehörigen Rohlings entsprechen der in Figur 2c gezeig ten Draufsicht auf einen Rohling 200.

In der Figur 6 sind zum Profil Pi die horizontale Kontur H Ki und die vertikale Kontur VKi sowie vom Profil P E die vertikale Kontur VK E und die horizontale Kon tur FIK E eingezeichnet. Das Profil P R umfasst die horizontale Kontur HK R und die vertikale Kontur VK R . Die Übergangsfläche 50 besitzt das Profil P Ü mit den Kon turen VK Ü und HK Ü . Die Profile Pi, P E und P R sind C-Profile mit den Konturlinien Ki, K E und K R , die mit den Scheitellinien Si, S E und S R identisch sind.

Es ist zu sehen, dass der Winkel g = 90° sich auf den Winkel W = 78,8° verkleinert hat, wobei der vertikale Versatz V z = 0,75 mm und der horizontale Versatz V Y = 5,95 mm beträgt. Der Eckwinkel W wird durch die Konturlinie K E aufge spannt.

Die Restkantenfläche 60 weist eine Übergangsfläche 50 auf, die ein vom Profil PR abweichendes Profil P Ü aufweist. Die Übergangsfläche 50 ist ein Überbleibsel des Übergangsabschnitts 244, der beim Überschleifen der Restkante nicht bear beitet wurde. Wenn der Materialabtrag BAT vergrößert wird, nimmt auch die Größe der Übergangsfläche 50 ab. Mit zunehmendem Materialabtrag verändern sich so wohl der Eckwinkel W als auch VY, wie in der Figur 7 dargestellt ist. Der Material abtrag beträgt 0,6 mm, so dass sich der Winkel W auf 73,9° reduziert. VY beträgt 1 , 17 mm.

In der Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, in der der Eckwinkel ß der Schleifkontur mit ß = 82° gewählt wurde (siehe auch Figur 2d). Die übrigen Parameter der Platte 1 entsprechen der Figur 6.

Die Übergangsfläche 50 in der Fig. 8 ist ebenso wie in der Figur 6 dreieckig und weist Ecken 58a, b, c auf. Die Übergangsfläche 50 wird durch die untere Kante 56 sowie die beiden Begrenzungslinien 52 und 54 begrenzt, was der Übergangs fläche 50 eine„segelförmige“ Gestalt verleiht. Die beiden Konturlinien KE und KR sind durch die Verbindungskonturlinie Kv miteinander verbunden, die aus einem Abschnitt der Begrenzungslinie 54 und einem Abschnitt der Begrenzungslinie 34 gebildet wird. Die Begrenzungslinien 34, 54 und 52 treffen sich in einem Schnitt punkt 59. Die Konturlinie Kv wird somit maßgeblich durch die Gestalt der Über gangsfläche 50 bestimmt.

Der Schnittpunkt 59 liegt zwischen den Konturlinien KE und KR. Die Länge der Konturlinie Kv wird durch den horizontalen Versatz VY charakterisiert, wie dies in Fig. 8a verdeutlicht wird, wo ebenfalls der Versatz Vx und der Versatz Vz einge zeichnet sind.

In der Figur 9 ist eine weitere Ausführungsform einer Platte 1 dargestellt, der Win kel ß beträgt 78,8°. Die übrigen Parameter entsprechen der Platte aus der Figur 8. Durch die Verringerung des Eckwinkels ß der Schleifkontur ist der Schnittpunkt 59 nach oben gewandert und liegt in dieser Ausführungsform auf der Konturlinie K E. In der Figur 10 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der der Radius R des Eckwinkels 10 mm beträgt. Der Winkel ß der Schleifkontur beträgt 82,1 °, ebenso wie der Winkel W. Es ist zu sehen, dass die Übergangsfläche 50 die glei che Gestalt aufweist wie in Figur 9. In der Ausführungsform der Figur 10 beträgt der Versatz VY 1 ,33 mm, während der Versatz VY in der Figur 9 0,95 mm beträgt.

Die Figuren 11 bis 13 entsprechen den Figuren 2a, 3a und 4a und betreffen eine Platte mit zwei Facetten 40.

In der Figur 11 ist der Rohling 200 dargestellt, der an einer Kantenfläche 220 und an einer Kantenfläche 210 jeweils einen Randstreifen 240 aufweist. Der Winkel ß der Schleifkontur beträgt 90°. Die Draufsicht auf die Platte in Figur 1 1 zeigt den Rohling nach dem Verfahrensschritt b). Die Materialzugaben BZG sind bei beiden Randstreifen 240 gleich groß. Die Länge L2 bezeichnet die Länge ohne die Mate rialzugabe und die Länge L3 die Länge des Rohlings nach dem Vorschliff.

In der Figur 12 ist der Rohling nach Durchführung der Facettierung gemäß dem Verfahrensschritt c) dargestellt. Die beiden Facetten 40 grenzen an der Ecke E aneinander.

In der Figur 13 ist die fertige Platte 1 nach Durchführung des Verfahrensschritts d) dargestellt. Eine perspektivische Darstellung auf die Ecke E der Figur 13 ist in der Figur 14 zu sehen. Durch die zweifache Facettierung ist der Eckwinkel W auf 67,6° verkleinert worden. Die Materialzugabe beträgt 0,5 mm, der Materialabtrag 0,5 mm und der Schleifscheibenradius R Ü 130 mm. Der horizontale Versatz VY ist an beiden Facetten mit 5,93 mm gleich groß.

In der Figur 15 ist eine weitere Ausführungsform einer Platte 1 mit zwei Facetten 40 dargestellt. Während in der Figur 14 der Winkel ß der Schleifkontur 90° beträgt, liegt der Winkel ß in der Ausführungsform gemäß der Figur 15 bei 67,6°. Der Eck winkel W beträgt ebenfalls 67,6°.

Die Figur 16 zeigt eine Platte V nach dem Stand der Technik und die Figur 17 eine Platte 1 , wie sie in Figur 9 dargestellt ist. In beiden Figuren 16 und 17 wurde der Abstand AR eingezeichnet, der den Abstand der Konturlinie KR vom Mittel punkt M der Ecke E bezeichnet. Beide Platten 1 und V weisen dieselben Abmes sungen D, DR, R, ZE, ZR, PI , PE, PR auf. Es ist zu sehen, dass der Winkel W der Platte 1 mit 78,8° deutlich größer als der Winkel W der Platte T mit W = 61 ,8° nach dem Stand der Technik ist.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht im Abstand AR der Kantenlinie KR der Restkantenfläche 60 vom Mittelpunkt M der Ecke E, der dem Eckradius R der Ecke E entspricht. Durch das Überschleifen der Restkantenfläche 60 nach den Verfahren im Stand der Technik wird durch den damit verbundenen Materialab trag BAT der Abstand AR deutlich verringert, da die Materialzugabe BZG nicht als Randstreifen gesondert angebracht wird, was einen entsprechenden Einfluss auf den Winkel W hat. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die gezielte Materialzugabe in Form des Randstreifens 240 und dem danach stattfindenden Materialabtrag BAT mit bevorzugt BAT = BZG erreicht, dass der Abstand AR = R ist.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Daten der Platten aus den Figuren 6, 7, 8, 9, 10 und 14 bis 16 zusammengefasst:

Die Tabelle zeigt, dass der Kantenindex der Platte 1‘ mit dem Wert 1 ,63 außerhalb des beanspruchten Bereichs für den Kantenindex I N liegt.

In der Fig. 18a ist die Unterseite einer Ecke E der Platte 1 ' nach dem Stand der Technik perspektivisch dargestellt. Die Fig. 18b zeigt die Draufsicht der in Fig. 18a dargestellten Platte 1 ' . Es sind deutlich die drei Flächen 10, 30 und 60 im Randbereich der Platte 1 ' zu sehen.

Die Fig. 19a und 19b zeigen die zu den Fig. 18a und 18b entsprechenden Dar stellungen für eine erfindungsgemäße Platte 1. Die Unteransichten unterscheiden sich durch die zusätzliche Übergangsfläche 50.

In den Figuren 20a bis 24 sind die Verfahrensschritte gemäß der zweiten Ausfüh rungsform des Verfahrens dargestellt.

Die Fig. 1 veranschaulicht auch für diese zweite Ausführungsform des Verfahrens die Ausgangssituation gemäß Verfahrensschritt a) mit dem Unterschied, dass bei der Breite Bi des Rohlings eine Materialzugabe BZG berücksichtigt wurde. Die Fig. 20a zeigt die Draufsicht auf den Plattenrohling 200 nach Durchführung des Verfahrensschrittes b) gemäß der zweiten Ausführungsform des Verfahrens. Die Materialzugabe BZG erstreckt sich über die gesamte Länge L. Durch das Vor- schleifen der Kantenflächen hat sich die Breite Bi auf die Breite B 3 verringert.

Die Figur 20b zeigt einen Schnitt durch den bearbeiteten Rohling 200 längs der Linie l-ll in Figur 20a, so dass das Profil Pi zu sehen ist. Die Figur 21 a zeigt die Draufsicht auf den bearbeiteten Rohling nach Durchfüh rung des Facettierens gemäß Verfahrensschritt c). Die Schnittdarstellung längs der Linie l-ll in Fig. 21 a zeigt die Fig. 21 b.

Die Figur 22a zeigt die Draufsicht auf die Platte nach dem Überschleifen der Rest- kantenfläche 60 gemäß des Verfahrensschrittes d) und Figur 22b zeigt den Schnitt durch die Platte längs der Linie l-l l in Figur 22a, so dass das Profil PR zu sehen ist .

Die Figur 23 zeigt eine Draufsicht auf die fertiggestellte Platte 1 nach dem Über- schleifen der Ecke E gemäß dem Verfahrensschritt e).

In der Fig. 24 ist gestrichelt die Bewegungsbahn 400 eines nicht dargestellten Schleifwerkzeugs zur Herstellung der Rundung der Ecke E und der Übergangs flache 60 dargestellt. In der hier gezeigten Darstellung verläuft die Bewegungs- kurve im Wesentlichen S-förmig. Bezugszeichenliste

1 Glas-oder Glaskeramikplatte

1‘ Glas-oder Glaskeramikplatte nach dem Stand der Technik

2 erste Oberseitenfläche

3 zweite Oberseitenfläche

10 erste Kantenfläche

20 zweite Kantenfläche

21 obere Kante

30 Eckfläche

31 obere Kante

32 untere Kante

33 Grenzlinie

34 Begrenzungslinie

40 Facette

42 Facettenfläche

44 Facettenkante

50 Übergangsfläche

52 erste Begrenzungslinie

54 zweite Begrenzungslinie

56 untere Kantenlinie

58a, b,c Ecken der Übergangsfläche

59 Schnittpunkt

60 Restkantenfläche 100 umlaufende Unterkante

110 um laufende Oberkante

200 Rohling

210 erste Kantenfläche

220 zweite Kantenfläche

220a Restkantenfläche

230 Eckfläche

240 Randstreifen

242 gerader Randstreifenabschnitt

243 Verbindungslinie

244 Übergangsabschnitt

248 Tangentpunkt

250 Übergangsabschnittsfläche

300 Schleifwerkzeug, Schleifscheibe

400 Bewegungsbahn des Schleifwerkzeugs

B Breite Endmaß der Platte 1

Bi Breite des Rohlings

B2 Breite des Rohlings ohne Materialzugabe

B3 Breite des Rohlings nach Vorschliff

BZG Breite der Materialzugabe

BAT Breite des Materialabtrags L Länge Endmaß der Platte 1

Li Länge des Rohlings

L 2 Länge des Rohlings ohne Materialzugabe

L 3 Länge des Rohlings nach Vorschliff

W Eckwinkel

a Facettenwinkel

ß Eckwinkel der Schleifkontur

Y Winkel zwischen erster Kantenfläche 10, 210 und zweiter Kanten fläche 20, 220

Pi Profil

PR Restkantenprofil

PE Eckprofil

PÜ Profil der Übergangsfläche

Ri Krümmungsradius des Profils Pi

RR Krümmungsradius des Profils PR

HKi horizontale Kontur von Profil Pi

VKi vertikale Kontur von Profil Pi

H KR horizontale Kontur von Profil PR

VKR vertikale Kontur von Profil PR

H KE horizontale Kontur von Profil PE

VKE vertikale Kontur von Profil PE

H KÜ horizontale Kontur von Profil P Ü

VKÜ vertikale Kontur von Profil P Ü

K Konturlinie

Ki Konturlinie der ersten Kantenfläche

K E Konturlinie der Ecke KR Konturlinie der Restkante

Kv Verbindungskonturlinie

R Eckradius

Rs Radius der Schleifscheibe

R Ü Radius des Übergangsflächenabschnitts

5 1 erste Scheitellinie

52 Scheitellinie

SR Scheitellinie der Restkante

SE Scheitellinie der Ecke E

P hi Profilhöhe in x-Richtung

P h 2 Profilhöhe in x-Richtung

VY horizontaler Versatz der Konturlinien KE und KR

Vz vertikaler Versatz der Konturlinien KE und KR

Vx Versatz der Konturlinien KE und KR in x-Richtung

D Dicke der Platte

DR Dicke der Platte an der Restkantenfläche

M Mittelpunkt des Eckwinkels W

MP Mittellinie der Platte zi Abstand der Konturlinie K1 von Unterkante 100

ZR Abstand der Konturlinie KR von Unterkante 100

ZE Abstand der Konturlinie KE von Unterkante 100

AR Abstand KR von M

E Ecke