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Title:
HIGH-DIFFUSION DETERGENT WIPES WITH DUAL PRESERVATIVE FEATURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/148301
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a three-phase heavy-duty detergent wipe, wherein a dispersion is applied to a carrier material that is solid at room temperature, comprising the following steps: (a) providing a liquid detergent lotion with exothermically saponified components or soap and a water proportion of 10-30 wt.%; (b) adding solid additives to the liquid detergent lotion by means of a dispersing agent, such that the dispersion is produced with a solid proportion of 1-10 wt.%; wherein the steps (a) and (b) are carried out at ambient temperature; characterised by the following additional steps: (c) providing a carrier material made from a finite, needled fibre; (d) applying the dispersion to the carrier material by means of a moistening device, such that the carrier material statistically fixes the dispersion; wherein the steps (c) and (d) are carried out at ambient temperature.

Inventors:
PULINA MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/050843
Publication Date:
July 23, 2020
Filing Date:
January 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
COIN CONSULTING GMBH (DE)
International Classes:
C11D17/04; C11D9/04; C11D11/00
Domestic Patent References:
WO2017072358A12017-05-04
WO2018127578A12018-07-12
WO2017220458A12017-12-28
WO2015027970A12015-03-05
Foreign References:
US6130193A2000-10-10
US6723428B12004-04-20
DE102010060126A12012-04-26
DE102013014015A12015-02-26
Attorney, Agent or Firm:
GRUBER, Daniel (DE)
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Claims:
P AT E N T AN S P R Ü C H E

1. Verfahren zur Herstellung eines Dreiphasen- Vollwaschmitteltuchs, wobei eine

Dispersion auf ein bei Raumtemperatur festes Trägermaterial aufgebracht wird, umfassend die folgenden Schritte:

(a) Bereitstellen einer flüssigen Waschmittel-Lotion mit exotherm verseiften Bestandteilen oder Seife und einem Wasseranteil von 10 - 30 Gew.-%;

(b) Zugeben von festen Additiven zur Flüssigwaschmittel-Lotion mittels

eines Dispergators, sodass die Dispersion mit einem Feststoffanteil von 1 - 10 Gew.-% entsteht;

wobei die Schritte (a) und (b) bei Raumtemperatur erfolgen;

gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Schritte:

(c) Bereitstellen eines Trägermaterials aus einer endlichen vernadelten Faser;

(d) Aufbringen der Dispersion auf das Trägermaterial mittels einer

Befeuchtungsvorrichtung, sodass das Trägermaterial die Dispersion statistisch fixiert;

wobei die Schritte (c) und (d) bei Raumtemperatur erfolgen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die festen Additive Zeolithe und/oder Schichtsilikate und/oder deren Derivate und/oder Bleiche mit/oder deren Aktivatoren sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasseranteil der flüssigen Waschmittel-Lotion ca. 25 Gew.-% beträgt.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Feststoffanteil der Dispersion ca. 5 Gew.-% beträgt. 5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der durchschnittlichen Partikelgröße der festen Additive zum Durchmesser bzw. zur Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungs Vorrichtung zwischen ö*^ 4 : 1 und 15*104 : 1 liegt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der durchschnittlichen Partikelgröße der festen Additive zum Durchmesser bzw. zur Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungsvorrichtung ca. 8,5 * 104 : 1 beträgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die durchschnittliche Partikelgröße ca. 1 ,7 pm und die Spaltbreite 2 mm beträgt.

8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus einer hydrophoben Faser besteht.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus Polyester-Rezyklat besteht.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus PET-Rezyklat besteht.

11. Dreiphasen- Völlwaschmitteltuch, umfassend ein bei Raumtemperatur festes

Trägermaterial, auf das eine aus einer flüssigen Waschmittel-Lotion, die exotherm verseifte Bestandteile oder Seife enthält und einen Wasseranteil von 10 - 30 Gew.-% aufweist, und festen Additiven bestehende Dispersion, deren Feststoffanteil 1 - 10 Gew.-% beträgt, aufgebracht wurde, dadurch gekennzeichnet, dass das

Trägermaterial aus einer endlichen vernadelten Faser besteht. 12. Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die festen Additive Zeolithe und/oder Schichtsilikate und/oder deren Derivate und/oder Bleiche mit/oder deren Aktivatoren sind.

13. Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch nach Anspruch 11 oder 12, dadurch

gekennzeichnet, dass der Wasseranteil der flüssigen Waschmittel-Lotion ca. 25 Gew.- % beträgt.

14. Dreiphasen- Vollwaschmitte ltuch nach einem der Ansprüche 11 - 13, dadurch

gekennzeichnet, dass der Feststoffanteil der Dispersion ca. 5 Gew.-% beträgt.

15. Dreiphasen- Vollwaschmitte ltuch nach einem der Ansprüche 11 - 14, dadurch

gekennzeichnet, dass das Verhältnis der durchschnittlichen Partikelgröße der festen Additive zum Durchmesser bzw. zur Spaltbreite der Öffnungen einer

Befeuchtungsvorrichtung zwischen 5*104 : 1 und 15*104 : 1 liegt.

16. Dreiphasen- Völlwaschmitteltuch nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der durchschnittlichen Partikelgröße der festen Additive zum

Durchmesser bzw. zur Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungs Vorrichtung ca. 8,5 * 104 : 1 beträgt.

17. Dreiphasen- Völlwaschmitteltuch nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die durchschnittliche Partikelgröße ca. 1 ,7 pm und die Spaltbreite 2 mm beträgt.

18. Dreiphasen- Völlwaschmitteltuch nach einem der Ansprüche 11 - 17, dadurch

gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus einer hydrophoben Faser besteht.

19. Dreiphasen- Völlwaschmitteltuch nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus Polyester-Rezyklat besteht. 20. Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus PET-Rezyklat besteht.

Description:
Diffusionsstarkes Waschmitteltuch mit dualen Nachhaltigkeitsmerkmalen

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Waschmitteltuch sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung und insbesondere ein hochaktives Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch mit

Nachhaltigkeitsmerkmalen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik

Seit Anbeginn der Menschheit besteht das Streben nach Hygiene. Schließlich stellt die Hygiene im Alltag den Menschen eine gewichtige Komponente dar. Der Hygienegedanke des Menschen besteht in erster Linie in der Erhaltung der Gesundheit. Mit der weiteren

Entwicklung der Möglichkeiten gerieten neben den grundreinigenden Reinigungseffekten der Duft sowie die Verbesserung der Reinigungsleistungen durch die verwendeten

Rohstoffmischungen in den Fokus. Die Optimierung der Reinigungsleistung kennzeichnet sich insbesondere durch die Möglichkeit der Verlängerung eines hygienisch reinen Zustandes sowie einer Verbesserung eines Reinigungsgrades.

Heutzutage kann die Hygiene in die Bereiche der Körper-, Oberflächen- und Textilhygiene unterteilt werden. Letztere wird differenziert in die Anwendung nach Material und Farbe des Textils. Spätestens in den 90er Jahren des 20ten Jahrhunderts ist auch ökologische Reinigung in das Bewusstsein der Konsumenten getreten. Dabei ist es wünschenswert, einerseits die bereits erreichten Vorzüge eines Waschmittels zu erhalten und andererseits weitere innovative und ökologisch sinnvolle Produktlösungen zu erfinden.

Mit Beginn der industriellen Produktion von Waschmitteln wurden diese als Pulver realisiert. Ein Waschmittelpulver stellt noch heute eine Mischung aus unterschiedlichen waschaktiven Substanzen dar. Mit dem Fortschritt bei der Entwicklung von Waschmitteln fanden Enzyme und weitere neue tensidische Verbindungen ihren Einzug in dieses Marktsegment. Neben den zur Reinigung erforderlichen Substanzen werden heutzutage große Mengen an Füllstoff hinzugegeben. Dies führt dazu, dass eine Änderung im Dosierungsverhalten des Verbrauchers nicht erforderlich wurde. Erste Versuche, auf die Füllstoffe zu verzichten, führten zu einer Überdosierung der Tenside bedingt durch die gewohnte Anwendung seitens der Konsumenten.

Es folgte die Einführung der Flüssigwaschmittel, die rückstandsfreier zu dosieren sind und eine physikalische Alternative zu der Feststoffmischung des Waschmittels darstellen.

Allerdings konnten die Flüssigwaschmittel in ihren reinigenden Eigenschaften bis heute nicht das Reinigungsniveau eines Vollwaschmittels (also einer Feststoffmischung) erreichen. Dies findet seine Begründung in der Limitierung eines Flüssigwaschmittels auf flüssige oder gut in Wasser lösliche Komponenten. Die entscheidende dabei fehlende Substanz in einem

Flüssigwaschmittel stellt die Gruppe der Zeolithe und deren Substitute (z.B. Schichtsilikate und deren Derivate) dar. Diese unterstützen die Schmutzadsorption sowie den Abbau der Wasserhärte bei der Anwendung.

Ein derzeitiger Produkttrend liegt in der Art und Weise der Portionierung des Waschmittels. Dies kann zum einen geschehen durch die Verpackung eines Flüssigwaschmittels in kleinen Polymerbeuteln. Jedoch bleibt auch hier die oben genannte Problematik des fehlenden Zeoliths bestehen. Eine andere physikalische Modifikation des Waschmittels besteht im Abmischen eines Waschmittels mit einem Fettalkohol, sodass gewünschte Formen erzielt werden können. Beide Produktkonzepte beschreiben jedoch ein Einphasenprodukt, das sich lediglich durch die Portionierung differenzieren lässt.

Wie bereits in der DE 10 2010 060 126 beschrieben, kann auch ein Mehrphasenprodukt beschrieben werden. Das dort offenbarte Waschmitteltuch zeichnet sich durch die

Kombination eines Trägermaterials mit einer flüssigen Tränklösung (Zweiphasenprodukt) aus. Jedoch bleibt auch hier immer noch der Nachteil des fehlenden Zeoliths bestehen. Die DE 10 2013 014 015 der Anmelderin offenbart eine entscheidende Weiterentwicklung in Form eines Dreiphasen- Vollwaschmitteltuchs, das aus einer Dispersion (d.h. eine flüssige kontinuierliche Phase mit festen Bestandteilen) und einem festen Substrat besteht. Dabei wird die Dispersion auf ein bei Raumtemperatur festes Trägermaterial aufgebracht. Das Trägermaterial kann sowohl ein Vlies sein als auch ein Fettalkohol oder ein Substrat zur Phasenkombination einer Dispersion mit einer weiteren separaten Phase. Die erste Phase der Dispersion ist somit ein Flüssigwaschmittelkonzentrat bestehend aus waschaktiven Substanzen, Enzymen, ggf. Bleichmittel; die zweite Phase der Dispersion ist ein Enthärter/Gerüststoff (engl „builder“) bzw. eine Substanz zur Unterstützung der Schmutzadsorption (z.B. Zeolith) in fester Modifikation; die dritte Phase ist ein bei Raumtemperatur in fester Modifikation vorliegendes Substrat, auf das die Mischung aus der ersten und zweiten Phase wird appliziert wird, wobei das Substrat z.B. aus Viskose, Polyethylen, Polypropylen oder Polyester bestehen kann. Die feste Phase der Dispersion, d.h. die zweite Phase, stellt einen funktionellen Bestandteil des Vollwaschmitteltuchs dar. Das Substrat dient zur statistischen Fixierung der Dispersion und besteht aus einem bei Raumtemperatur festen Rohstoff. Schließlich können alle bekannten Komponenten eines Vollwaschmittels enthalten sein. Durch die multiple Vermischung der Phasen in ein Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch ist es möglich, einen nicht in Wasser löslichen Enthärter/Gerüststoff in einem Flüssigwaschmittel mit einzubringen, sowie durch die Applikation auf einem Substrat die erforderliche statistische stabile Gleichverteilung zu erhalten.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Verbesserung der Leistungsfähigkeit und insbesondere der Nachhaltigkeit eines derartigen Waschmitteltuchs (bis hin zu einer Wiederverwertbarkeit i.S.v. „cradle to cradle“) und damit in der Bereitstellung eines Waschmitteltuchs mit einer optimierten Kombination aus Dispersion (flüssige Waschmittellotion mit Feststoffanteil) einerseits und Tuchbeschaffenheit andererseits. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Waschmitteltuchs, das auch für Kurzwaschprogramme geeignet ist. Zusammenfassung der Erfindung

Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Waschmitteltuch vorzusehen, das in der Lage ist, die waschaktiven Komponenten schneller ausdiffundieren zu lassen, und das sowohl in seiner Zusammensetzung als auch in seiner Herstellung duale Nachhaltigkeitsmerkmale aufweist.

Das Ziel ist erreicht worden durch ein Verharen zum Herstellen eines Dreiphasen- Vollwaschmitteltuchs nach Anspruch 1, wobei eine Dispersion auf ein bei Raumtemperatur festes Trägermaterial aufgebracht wird, umfassend die folgenden Schritte: (a) Bereitstellen einer flüssigen Waschmittel-Lotion mit exotherm verseiften Bestandteilen oder Seife und einem Wasseranteil von 10 - 30 Gew.-%; (b) Zugeben von festen Additiven zur Flüssigwaschmittel-Lotion mittels eines Dispergators, sodass die Dispersion mit einem Feststoffanteil von 1 - 10 Gew.-% entsteht; wobei die Schritte (a) und (b) bei Raumtemperatur erfolgen; gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Schritte: (c) Bereitstellen eines Trägermaterials aus einer endlichen vemadelten Faser; (d) Aufbringen der Dispersion auf das Trägermaterial mittels einer Befeuchtungsvorrichtung, sodass das Trägermaterial die Dispersion statistisch fixiert; wobei die Schritte (c) und (d) bei Raumtemperatur erfolgen.

Dieses Ziel ist weiterhin erreicht worden durch ein Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch nach Anspruch 11, umfassend ein bei Raumtemperatur festes Trägermaterial, auf das eine aus einer flüssigen Waschmittel-Lotion, die exotherm verseifte Bestandteile oder Seife enthält und einen Wasseranteil von 10 - 30 Gew.-% aufweist, und festen Additiven bestehende Dispersion, deren Feststoffanteil 1 - 10 Gew.-% beträgt, aufgebracht wurde, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus einer endlichen vernadelten Faser besteht.

Weitere vorteilhafte Apsekte ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im folgenden bedeutet der Begriff „Waschmittel-Lotion“ erfindungsgemäß eine Zusammensetzung, die einen oder mehrere Biokatalysatoren umfasst, vorzugsweise Enzyme oder Zellextrakte, insbesondere Enzyme, die zur Herstellung von Wasch- oder Reinigungsmitteln geeignet sind. Somit umfasst auch das erfindungsgemäße Waschmitteltuch in seiner Zusammensetzung einen oder mehrere funktional intakte Biokatalysatoren, vorzugsweise Enzyme oder Zellextrakte, insbesondere Enzyme.

Im folgenden bedeutet der Begriff „Raumtemperatur“ erfindungsgemäß einen Temperaturbereich, bei dem Biokatalysatoren nicht irreversibel inaktiviert werden, vorzugsweise etwa 5 -50°C, besonders bevorzugt etwa 15-30°C.

Im folgenden bedeutet der Begriff „Gew.-%“ erfindungsgemäß, sofern nicht anders angegeben, Gew.-% (w/w).

Im folgenden bedeutet der Begriff „Dispersion“ erfindungsgemäß vorzugsweise eine Suspension, besonders bevorzugt eine Suspension mit einer flüssigen Phase als kontinuierliche Phase.

Im folgenden bedeutet der Begriff „exotherme verseifte Bestandteile“ erfindungsgemäß exotherm verseifte oder neutralisierte Molekülteile, vorzugsweiseexotherm verseifte oder neutralisierte Fettsäurereste.

Im folgenden bedeutet der Begriff „durchschnittliche Partikelgröße“ erfindungsgemäß die mittlere Partikelgröße D50 bezogen auf das arithmetische Mittel und lässt sich z.B. mittels eines Laser-Diffraktometers„MastersizerTM2000S“ der Firma Malvern Instruments Ltd., (Malvem, Worcestershire, Vereinigtes Königreich), nach Herstellerangabengemäß ISO 13320:2009 bestimmen(vgl. z.B. Dokument ID 7.1.1.2.acl33.E der Fa. PQ Corporation (Valleybrooke Corporate Center, Malvem, PA 19355-1740, U.S.A.)).

Im folgenden bedeutet der Begriff „Diffusion“ erfindungsgemäß die Geschwindigkeit des Übergangs der Suspension in das Waschwasser der Anwendung im Sinne einer beschleunigten Konzentrationszunahme im Waschwasser im Vergleich mit dem Stand der Technik des Waschmitteltuchs . Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

Der Begriff der Nachhaltigkeit wird heute auch in der Wissenschaft teilweise kontrovers diskutiert, so dass es sinnvoll ist, diesen Aspekt je nach Anwendungsgebiet durch bestimmte Nachhaltigkeitsmerkmale zu definieren. Für Waschmittel ergeben sich die zentralen Nachhaltigkeitsmerkmale durch (i) die Ressourcenschonung, (ii) die Dauer des Waschprogramms (Kurzwaschprogramme), (iii) den Anteil von Kunststoffen (Mikroplastik), (iv) die Distribution (C0 2 -Bilanz), (v) die Anwendung durch den Verbraucher (Dosierung), (vi) die Energiebilanz in der Produktion, sowie (vii) Möglichkeit und Umfang der Wiederverwertbartkeit (Recycling). Überführt in technische Merkmale bedeutet dies, dass es zielführend ist, ein leichtes, kompaktes Waschmittel zu realisieren, das sich in einem kalten Verfahren produzieren lässt. Die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist daher aus den im folgenden beschriebenen Nachhaltigkeitsmerkmalen herzuleiten.

Ressourcenschonung

Die bisherigen Darreichungsformen des Waschmittels lassen sich unterscheiden in die Gruppen der Pulver, der Flüssigwaschmittel und der Fertigdosierwaschmittel (wie z.B. Waschmittelpappe und mit Flüssigwaschmittel befüllte Polymerbeutel). In der Zusammensetzung sind Pulver u.a. dadurch charakterisiert, dass ein Anteil der Rezeptur aus Natriumsulfat o.ä. Substanzen besteht, die zur Steigerung der Rieselfähigkeit des Pulvers eingesetzt werden - eine Funktion im Sinne der Waschaktivität haben diese Materialien nicht. Flüssigwaschmittel wiederum verwenden einen nicht unerheblichen Anteil Wasser, was durch die zu erzielende Viskosität, Fließfähigkeit und somit einfache Dosierung zu begründen ist. Die Fertigdosierwaschmittel in Form mit Flüssigwaschmittel befüllter Polymerbeutel weisen meist einen hohen Anteil an Wasser bzw. an Lösungsvermittler (z.B. Propylenglykol, Glycerin) sowie eben das Polymer (z.B. einen Polyvinylalkohol) auf, welche durch einen Auflösungsprozess mit dem Waschwasser in das Gewässer abgeleitet werden, während die Waschmittelpappe zu einem nicht unerheblichen Anteil aus Fettalkoholen o.ä. besteht, die eingesetzt werden, um in der Herstellung über ein Schmelz verfahren die Formung der Pappe zu ermöglichen. Die quantitativen Anteile der jeweiligen nicht- waschaktiven Komponenten sind in Tab. 1 zusammengefasst.

Tab. 1: Durchschnitliche Anteile nicht- waschaktiver Komponenten in Gew.-%

Demgegenüber sollte die Aufgabe der Ressourcenschonung darin bestehen, ein Waschmittel zu entwickeln, das über einen höchstmöglichen Grad waschaktiver Komponenten verfügt und keine oder nur zu geringem Anteil Zusatzstoffe wie die in Tab. 1 genannten enthält, denn Füllstoffe, Fließstoffe oder Formstoffe sind ohnehin nicht für die Kernanforderung des Waschens erforderlich.

Kurzwaschprogramme

Die - von der Diffusion der waschaktiven Substanzen abhängige - Eignung verschiedener Waschmittelformen für Kurzwaschprogramme ist, als über der Zeit aufgetragene Aktivität, in Fig. 1 gezeigt.

Pulver- und Flüssigwaschmittel werden in der Regel über die Einspülkammer mittels Wasser in die Waschkammer bzw. -trommel überführt. Dort werden diese schnell waschaktiv und sind somit für ein Kurzwaschprogramm geeignet. Die Gelkissen hingegen werden direkt in der Waschtrommel (im Rahmen der Zugabe der Textilien) platziert und werden erst nach dem Auflösungsprozess des äußeren Mantelmaterials (in der Regel Polyvinylalkohol) durch Wasser waschaktiv. Dies erklärt die Verzögerung der Aktivierung während des Waschprozesses. Das Waschmitteltuch wird ebenfalls direkt in der Waschmitteltrommel platziert und gibt mit der Einspülung des Waschwassers in die Waschtrommel über einen Diffusionsprozess waschaktive Substanzen ab. Da die Konzentration der waschaktiven Substanzen innerhalb des Tuchs mit der Zeit abnimmt, nimmt auch die waschaktive Leistung mit Dauer des Waschprozesses ab. Für die Eignung von Fertigdosierwaschmitteln in Kurzwaschprogrammen ist jedoch gerade eine schnelle Diffusion der waschaktiven Komponenten (im erfindungsgemäßen Fall der Waschmittelsuspension) erforderlich.

Trägermaterialien, die bisher im Segment der Feuchttuchanwendungen eingesetzt werden, zeichnen sich durch ihre hydrophilen Eigenschaften aus, da die Lotionen ebenfalls hydrophil sind (z.B. feuchte Babytücher, feuchte Kosmetiktücher, feuchtes Toilettenpapier). Die Hauptaufgabe dieser Produkte liegt in ihrer Schmutzaufnahmemöglichkeit, weshalb Feuchttuchprodukte, die ein Ausdiffundieren einer flüssigen Lotion bzw. Suspension vorsehen, gerade nicht erwünscht und daher aus dem Stand der Technik auch nicht bekannt sind. Bekannt sind lediglich Trägermaterialien aus hydrophilen Fasern und deren Mischungen. Dabei kann unterschieden werden in chemisch (z.B. durch Klebstoff) verbundene Fasern und in durch Wasserstrahl verfestigte Fasern. Eine Beimischung von Kunststofffasem aus Kostengründen, aber unter strikter Beibehaltung der hydrophilen Eigenschaften des Trägermaterials, sind ebenfalls bekannt.

Mikroplastik

Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist die Anwesenheit bzw. der Anteil von Mikroplastik im Produkt. Hier kann in primäres (im Produkt befindliches) und sekundäres (erst in der Anwendung entstehendes) Mikroplastik unterschieden werden. Heutzutage werden in allen Waschmittelprodukten mit flüssiger Hauptphase Polymere mit eingesetzt., die u.a. zur Stabilisierung (Einphasenprodukt) dienen. Gleiches gilt für die Polymerbeutel/ Gelkissen. Es ist anzumerken, dass diese Anteile in der obigen Tab. 1 nicht ausgewiesen wurden, da es sich um für das Produkt erforderliche Polymeranteile handelt, die im Sinne der Produktbeschaffenheit nicht als Füllstoff betrachtet werden sollten. Das erfindungsgemäße Waschmitteltuch, das weiter unten auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit beschrieben wird, ist demgegenüber das erste Waschmittelprodukt, das frei von Polymeren ist und daher weder primäres noch sekunäres Mikroplastik enthält.

C0 2 -Bilanz

Die C0 2 -Bilanz, die von den technischen Parametern des jeweiligen Waschmittels abhängig ist, hat die Betrachtung der physikalischen Größen des Volumens und der Masse zur Grundlage. Die Waschmittelvolumina für einen durchschnittlichen Waschgang (Waschmittelladung) unter Verwendung herkömmlicher Waschmittel ergeben sich aus Tab. 2.

Tab. 2: Durchschnittliche Volumina der Waschmittelformen pro Waschladung

Damit eine niedrige C0 2 -Bilanz erreicht werden kann, sollte das Volumen pro Waschmittelgang möglichst gering gehalten werden.

Dosierung

In der Entwicklung der Waschmittel wurden bereits auch Waschmittelkonzentrate eingeführt. Diese wurden seitens der Konsumenten jedoch nicht akzeptiert, da durch die häufige Überdosierung die Preissetzung pro Waschladung deutlich höher ausfiel. Das bedeutet auch, dass der Anwender offenbar erlernte Verhaltensmuster übernimmt. Durchschnittlich kann von einer Überdosierung von ca. 7% im Bereich der Waschmittelpulver und Flüssigwaschmittel ausgegangen werden. In diesem Hinblick stellen die Applikationsformen der Fertigdosierwaschmittel einen Vorteil dar, da hier die Belastung von Gewässern und Umwelt durch falsche Dosierung weitgehend vermieden werden kann.

Energiebilanz

Eine vollständige Energiebilanz steht immer im direkten Zusammenhang mit den eingesetzten Edukten. Im Rahmen des Wertschöpfungsschrittes der Produktion kann in die Gruppen der Heißverfahren und der Kaltverfahren unterschieden werden. Es empfiehlt sich, mit Blick auf die Energiebilanz in der Stufe der Produktion des Waschmittels ein Kaltverfahren einzusetzen. Dies ist nur bei der Herstellung der reinen Flüssigwaschmittel weitestgehend gegeben, die allerdings wegen der Eingangs erwähnten Abwesenheit von z.B. Zeolithen über eine deutlich schwächere Reinigungsleistung verfügen, da die Einarbeitung fester Komponenten nicht möglich ist. Waschmittelpulver sowie Waschmittelpappe, die die Möglichkeit der Einarbeitung fester Komponenten eröffnet, und die mit Flüssigwaschmittel befüllten Polymerbeutel werden in einem Heißverfahren hergestellt. Dies bedeutet, dass alle derzeit bekannten Waschmittel, die über einen die Waschleistung steigernden Feststoff wie etwa Zeolith verfügen, über ein Heißverfahren hergestellt werden müssen. Die Herstellung von Waschmittelpulvern entsprechend dem Stand der Technik kann auf zwei Weisen erfolgen. Entweder wird ein Hochdrucksprühverfahren verwendet, bei dem zuvor gemischter Slurry/Brei aus temperaturbeständigen Bestandteilen eines Waschmittels anhand eines Sprühturms in einem heißen Gegenstrom bei 110 - 130 °C getrocknet wird, woraufhin die Zugabe temperaturempfindlicher Komponenten erfolgt. Dieses Verfahren ist Tab. 3 zu entnehmen.

Tab. 3: Herstellung von Waschmittelpulver (erstes Verfahren)

Die zweite Weise der Herstellung von Waschmittelpulvern erfolgt unter Verwendung eines Extruders, in dem bei 80 - 110 °C die Vormischung einer Paste erfolgt, woraufhin zugeschnittene Zylinder in einem Verrunder bei ebenfalls 80 - 110 °C zu Kugeln geformt, werden, woraufhin wie im ersten Verfahren wieder die Zugabe temperaturempfindlicher Komponenten erfolgt. Dieses zweite Verfahren ist Tab. 4 zu entnehmen.

Tab. 4: Herstellung von Waschmittelpulver (zweites Verfahren)

Recycling

Die waschaktiven Komponenten eines Waschmittels werden in der Anwendung, d.h. beim Waschen (Schmutzlösung, Schmutztransport, Enthärtung von Wasser, Bbleichen von Flecken etc.) verbraucht. Daher verfügen die bisherigen ökologischen Waschmittel über einen ausgeprägten Anteil von biologisch abbaubaren Komponenten (mit dem Ziel, z.B. die Maßgaben des„Blauen Engels“ zu erreichen). Komponenten, die biologisch abbaubar sind, werden in der Waschmittelindustrie auch als„cradle to cradle“-Komponenten bezeichnet, da sie von der Natur in den Ursprung (C0 2 und Wasser) umgesetzt werden. Eine Rückgewinnung der in den bekannten Waschmittelprodukten eingesetzten Komponenten ist bisher nur in gewissem Umfang möglich. So können z.B. die oben genannten Füllstoffe und auch andere nicht waschaktive Komponenten nicht zurückgewonnen werden, wie der Tab. 5 zu entnehmen ist.

Tab. 5: Recycling von Waschmitteln Technische Merkmale der Erfindung

Im Hinblick auf die oben beschriebenen Nachhaltigkeitsmerkmale ergab sich die schon eingangs erwähnte Zielsetzung der vorliegenden Erfindung als Entwicklung eines im Hinblick auf seine Leistungsfähigkeit einerseits und auf seine Nachhaltigkeit andererseits verbesserten F ertigdosierwaschmittels.

Das erfindungsgemäße Waschmitteltuch

- wird im Kaltverfahren gefertigt (Nachhaltigkeitsmerkmal der Energiebilanz),

- verfügt über einen hohen Anteil waschaktiver Substanzen (Nachhaltigkeitsmerkmal Resourcenschonung/Recycling)

bei niedrigen Werten für Masse und Volumen (Nachhaltigkeitsmerkmal CCk-Bilanz) und

- ist und im Kurzwaschprogramm sehr gut anwendbar, wie im folgenden erläutert wird.

Das erfindungsgemäße Waschmitteltuch umfasst ein Trägermaterial, das aus einer endlichen Faser besteht, um die Diffusionsaustrittpunkte entlang des Kapillarquerschnitts zu erhöhen. Um eine Ablösung von Fasern zu vermeiden, wurde ein mechanisch vernadeltes Material, bestehend aus einem reinen Kunststoffrezyklat mit hydrophoben Eigenschaften, eingesetzt. Durch die erzielte Diffusionssteigerung (im Sinne einer schnelleren Ausdiffundierung der waschaktiven Komponenten in das Waschwasser) ist das erfindungsgemäße Waschmitteltuch insbesondere für Kurzwaschprogramme geeignet. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit zeichnet sich das erfindungsgemäße Waschmitteltuch durch die erstmalige Verknüpfung von biologisch abbaubaren waschaktiven Substanzen einerseits mit einem Trägermaterial andererseits aus, das vollständig wiederverwertet werden kann (geschlossener Wertstoffzyklus des nicht waschaktiven Trägermaterials).

Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Waschmitteltuchs wird eine Dispersion - die durch biologische Abbaubarkeit der Rohstoffe sowie deren geringen KVV t X -Wert gekennzeichnet ist (die Inhaltsstoffe der Dispersion sind weiter unten angegeben) - auf das oben beschriebene bei Raumtemperatur festes Trägermaterial aufgebracht, das also aus einer 100 %-ig wiederverwertbaren endlichen Faser besteht und eine schnellere Diffusion der Lotion beim Waschen zulässt. Die Herstellung umfasst dabei die folgenden Schritte:

(a) Bereitstellen einer flüssigen Waschmittel-Lotion (ggfs einer Vollwaschmittellotion) mit exotherm verseiften Bestandteilen oder Seife und einem Flüssiganteil (z. B. Wasser/Glycerin) von 10 -30 Gew.-%;

(b) Zugeben von festen Additiven zur Flüssigwaschmittel-Lotion mittels eines Dispergators, sodass eine Dispersion mit einem Feststoffanteil von 1 -10 Gew.-% entsteht;

(c) Aufbringen der Dispersion auf das Trägermaterial, bestehend aus einer 100 %-ig wiederverwertbaren endlichen Faser, mittels einer Befeuchtungsvorrichtung, sodass das diffusionsstarke Trägermaterial die Dispersion statistisch fixiert; wobei die Schritte (a) - (c) bei Raumtemperatur erfolgen. Das Verhältnis der durchschnittlichen Partikelgröße der festen Additive in der Dispersion zum Durchmesser bzw. zur Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungsvorrichtung liegt vorzugsweise zwischen 5*10- 4 : 1 und 15* IO 4 : 1.

Das mit dieser Herstellung erhaltene erfindungsgemäße Waschmitteltuch weist

- eine flüssige biologisch abbaubare Waschmittel-Lotion mit einem geringen Anteil nicht-waschaktiver Komponenten auf, die überwiegend ebenfalls biologisch abbaubar sind, sowie

- einen natürlichen Feststoff zur Steigerung der waschaktiven Leistung und

- ein vorzugsweise hydrophobes Trägermaterial (ohne Beschichtung wie z.B.

Hydrophilisierung), das aus einer endlichen 100 %-ig wiederverwertbaren Faser besteht und frei ist von primärem und sekundärem Mikroplastik.

Die Feststellung des Nichtvorhandenseins von Mikroplastik erfolgte auf die folgende Weise durch das Institut Hohenstein. Aus dem trockenen Trägermaterial (2,44 g - 5,49 g, bestehend aus einem wiederverwerteten Monopolymer in Form von endlichen vernadelten Fasern) wurden Proben ausgeschnitten und mit 50 mL dest. Wasser versetzt. Die Mikroskopie erfolgte durch Quetschpräparate (Jenamed-II bis 600-fache Vergrößerung und Nageotte Zählkammer).

Für die Anwendung in einem Kurzwaschprogramm erwies sich insbesondere der Einsatz von endlichen Fasern mit 5 - 10 cm Länge, die durch eine mechanische Vernadelung gefestigt wurden, als erfolgreich, da über die Schnittlänge mehr Diffusionsauftrittspunkte geschaffen wurden. Durch die Vernadelung wiederum konnte die erforderliche Festigkeit erreicht werden, so dass eine Ablösung von Fasern und damit Rückstände auf den gereinigten Textilien vermieden werden konnten. In Fig. 2 ist eine derartige Faser einer Endlosfaser gegenübergestellt.

Im Experiment wurde dieser diffusionsstärkende Effekt bestimmt, indem a) ein diffusionsstarkes Trägermaterial aus einer vemadelten endlichen Faser und b) ein Endlosfaser- Trägermaterial jeweils erfindungsgemäß mit der Dispersion versehen und dann für 60 Sekunden in einen 1 L-Behälter, der mit 500mL Leitungswasser mit einer Wassertemperatur von 21,3 °C gefüllt war, eingetaucht und anschließend mit einem Mixer (BOSCH 450 W mit Mixstab, Rührdurchmesser 4cm) auf Betriebsstufe 5 für 60 Sekunden Luft eingerührt wurde. Danach wurde das Waschmitteltuch jeweils vorsichtig entnommen und die Waschlösung für jeweils 10 Sekunden abgetropft. Je höher die Schaumbildung, desto mehr Tensid war in einem gleichen Zeitintervall bei gleichbleibender Lotion in die Wasserphase diffundiert. Dieses

Experiment wurde pro Variante jeweils 10-mal durchgeführt. Im direkten Vergleich ergab sich durchschnittlich eine Schaumbildung, die der Tab. 6 zu entnehmen ist.

Tab. 6: Experimenteller Nachweis der diffusionsstarken Wirkung durch endliches Fasermaterial

Dem Ergebnis ist zu entnehmen, dass mit einer endlichen vernadelten Faser eine signifikante Steigerung der Austrittsdiffusion um den Faktor 1,71 realisiert werden konnte. Der Einsatz von kürzeren endlichen Fasern beschleunigt die Diffusion, während die Festigkeit im vernadelten Verbund reduziert wird. Das in Tab. 6 dargestellte experimentelle Ergebnis beschreibt ein ideales Verhältnis zwischen Austrittsdiffusion und Festigkeit des Trägermaterials aus endlicher Faser, stabilisiert durch mechanische Vernadelung.

Tab. 7 zeigt eine beispielartige im ersten Prozessschritt hergestellte Formulierung für eine flüssige Waschmittel-Lotion, die erfolgreich für die Kaltproduktion des erfindungsgemäßen Waschmitteltuchs eingesetzt werden kann. Detalliertere Beispiele sind den Ausführungs beispielen am Ende dieser Beschreibung zu entnehmen.

Tab. 7: Wasseranteil/Zusammensetzung der flüssigen Waschmittel-Lotion in Gew.-%

In diese flüssige Waschmittel-Lotion wird im zweiten Prozessschritt ein 1 -10 Gew.-%-iger Feststoffanteil unter Rühren und/oder dispergieren eingearbeitet, sodass eine Dispersion entsteht. Dazu wurde ebenfalls kein Wärmeeintrag vorgenommen. Der enthaltene Feststoff (Zeolithe, Schichtsilikate und deren Derivate) stellt ebenfalls eine Komponente mit Waschaktivität dar.

Im dritten Prozessschritt wird dann die so hergestellte Dispersion auf das Trägermaterial aufgebracht, um das erfindungsgemässe Waschmitteltuchs zu erhalten. Die Darstellung in Tab. 8 wird im Folgenden näher erläutert. Es ist anzumerken, dass die Dispersion in einigen Anwendungsformen (wie etwa „universal“ und „white“ am Ende dieser Beschreibung) Bleiche enthalten kann, wobei es sich um Sauerstoffdonatoren und deren Aktivatoren handeln kann.

Tab. 8: Herstellung des Dreiphasen- Vollwaschmitteltuchs (Angaben in Gew.-%)

Wie zu sehen, kann das Verfahren durchgängig bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Zunächst wird eine flüssige Waschmittel-Lotion mit exotherm verseiften Bestandteilen und einem Wasseranteil von ca. 25 Gew.-% hergestellt, oder wasserfrei durch die Zugabe einer bereits vorliegenden Seife, wobei der Wasseranteil 0 -30 Gew.-% betragen kann.

Daraufhin werden dieser Lotion unter Verwendung eines Dispergators feste Additive wie z.B. Zeolithe, Schichtsilikate etc. beigegeben, sodass eine Dispersion entsteht, wobei der Feststoffanteil der Dispersion vorzugsweise bei 5 Gew.-%, liegt und auch geringer oder höher sein kann und allgemein 1 -10 Gew.-% beträgt. Um eine optimale und möglichste effiziente Herstellung zu gewährleisten, ist allerdings zu beachten, dass einerseits Feststoffe wie Zeolithe (bzw. Schichtsilikate und deren Derivate) eine durchschnittliche Partikelgröße haben, die sich mit dem Einrühren in eine flüssige Lotion durch Agglomeration vergrößert, dass aber andererseits die Dispersion (Feststoff in flüssiger Phase) in einem weiteren Schritt durch Öffnungen einer Befeuchtungsvorrichtung wie z.B. einer Befeuchtungsstange auf das endliche Trägermaterial wie z.B. Polyester aus 100 % Rezyklat (insbesondere PET) mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 5 - 10cm, stabilisiert durch eine mechanische Vernadelung, aufzubringen ist, wobei der Durchmesser im Falle runder Öffnungen bzw. die Spaltbreite (d.h. in transversaler Richtung) bei länglichen Öffnungen möglichst gering gehalten werden sollte, um durch die Pumpenleistung einen guten Übertrag zu erzielen - das kann jedoch aufgrund der Agglomeration der Zeolithe zu einer Verstopfung der Öffnungen führen, so dass eine Serienproduktion erschwert wird. Deshalb werden bisher bei der Herstellung von Feuchttüchern nach dem Stand der Technik keine sich agglomerierenden Feststoffe eingesetzt. (Bei der Herstellung gewöhnlicher Pulverwaschmittel, wo die Zeolithe durch Tenside benetzt werden, stellt sich dieses Problem nicht.)

In einer bevorzugten Ausfürungsform des Herstellungsverfahrens wurde dieses Problem der einer schmalen Öffnungs-Spaltbreite entgegenstehenden Agglomeration der Zeolithe dadurch gelöst, dass zunächst die Kinetik der Agglomeration physikalisch beeinflusst wurde: Zum einen wurde für das diffusionsstarke Waschmitteltuch mit dualen Nachhaltigkeitsmerkmalen erstmals ein Dispergator eingesetzt, der die Feststoffpartikel in feiner Form innerhalb der überwiegend biologisch abbaubaren Lotion verteilt. Die so entstehende feine Verteilung in der Dispersion wurde zusätzlich unterstützt durch den Einsatz möglichst kleiner Partikel. Als besonders vorteilhaft für die Herstellung des erfindungsgemäßen Waschmitteltuchs zeigte sich ein Verhältnis der Größe der Partikel zum Durchmesser einer runden Öffnung (bzw. zur Spaltbreite einer länglichen Öffnung der Befeuchtungsstange) im Bereich zwischen 5* ICH : 1 und 15* ICH : 1 (z.B. mit einer durchschnittlichen Größe der Partikel zwischen 1 mhi und 5 pm bei einem Durchmesser bzw. einer Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungsstange von 2 mm), wobei ein besonders vorteilhaftes Verhältnis bei 8,5* ICH : 1 lag (z.B. mit einer durchschnittlichen Größe der Partikel von 1,7 pm bei einem Durchmesser bzw. einer Spaltbreite der Öffnungen der Befeuchtungsstange von 2 mm).

Für das Trägermaterial erwies sich im Zusammenhang mit der Herstellungsproblematik ein hydrophobes Material in Form einer endlichen vernadelten Faser von z.B. 7 cm als zielführend. Besonders hervorzuheben sind hier Polyesterfasern (insbesondere PET), welche zu 100% aus Rezyklat bestehen. Diese Materialien können in Form vernadelter endlicher Fasern verarbeitet werden, wodurch die Aufgabe, keine Polymere in das Grundwasser gelangen zu lassen, erfüllt ist (keine Auflösung, keine Mikropartikel). Das Trägermaterial erfüllt darüber hinaus aufgrund der nach dem Waschen durch den Anwender erfolgenden Entnahme desselben die Kriterien der Zuführung des Trägermaterials in den Kunststoff-/Verpackungsmüll (z.B. Grüner Punkt). Somit kann dieser nicht-waschaktive Anteil - im Gegensatz z.B. zum Polymerbeutel bei Fertigdosier-Flüssigwaschmitteln - vollständig in den Wertstoffzyklus zurückgeführt werden. Des Weiteren ist es aquf diese Weise erstmals möglich, ein zu 100% aus Altplastik bestehendes Trägermaterial zu verwenden. Dies ist insofern erstaunlich, als dass man zunächst annehmen sollte, dass die Materialeigenschaften durch Wiederverwertung (z.B. Reißfestigkeit, Kapillarwirkung etc.) negativ beeinflusst werden können.

Die Produktdefinition des erfindungsgeäßen Waschmitteltuchs unter Berücksichtigung der oben besprochenen Nachhaltigkeitsmerkmale ergibt sich aus Tab. 9, die eine besonders für die Herstellung geeignete Variante zeigt.

Tab. 9: Zusammensetzung eines hochaktiven Dreiphasen- Vollwaschmitteltuchs (Gew.-%)

Im Vergleich zu den bisher bestehenden Waschmittel-Produktformen ergeben sich für die im Rahmen der Anwendung der Umwelt (über das Waschwasser) zugeführten einzelnen Substanzen und Gesamtmassen die Gegenüberstellungen nach Tab. 10 bzw. 11.

Tab. 10: Durchschnittliche Komponenten in Gew.-%

Tab. 11 : Mögliche nicht biologisch abbaubare Masse, addiert mit nicht waschaktiven Komponenten ohne geschlossenen Wertstoffzyklus (ausschl. Wasser) pro Waschladung

Die daraus abgeleitete Ressourcenverwendung von nicht-waschaktiven Substanzen nach Applikationsform ergibt sich kumulativ nach Tab. 12.

Tab. 12: Kumulierter möglicher Ressourceneinsatz nicht biologisch abbaubarer waschaktiver Komponenten addiert mit nicht waschaktiven Komponenten ohne geschlossenen Wertstoffzyklus pro

Waschladung

Die Kaltherstellung des Waschmitteltuchs sowie die Vermeidung einer Überdosierung sind durch die vorgegebene Portionierung gegeben. Durch den Einsatz biologisch abbaubarer waschaktiver Komponenten („cradle to cradle“) in Kombination mit dem geschlossenen Wertstoffzyklus des Trägermaterials ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Waschmitteltuch einerseits ein völlig neuartiges Fertigdosierwaschmittel mit dualen Nachhaltigkeits merkmalen. Der erstmalige Einsatz eines Vlies aus endlichen Fasern in einem Feuchttuch führte andererseits zu einer Beschleunigung der Diffusion der waschaktiven Komponenten, so dass die vorliegende Erfindung insbesondere für die Anwendung in Kurzwaschprogrammen geeignet ist.

Die Umweltfreundlichkeit des neuen Waschmitteltuchs lässt sich auch mittels des KVV t X charakterisieren. Während konventionelle Waschmittel einen Wert von ca. 5000 aufweisen, liegt das Waschmitteltuch bei einem Wert von unter 1000. Der KVV t X beschreibt die Menge an Wasser, welche für eine Verdünnung des Waschmittels pro Waschladung erforderlich ist, um negative Effekte auf die Umwelt zu vermeiden.

Ausfiihrungsbeispiele für Formulierungen

Die folgenden Tabellen enthalten detaillierte Beispielformulierungen für die auf das Trägermaterial aufzubringende Dispersion für verschiedene Zwecke, die jedoch nicht als den erfinderischen Grundgedanken einschränkend anzusehen sind.

Ausführungsbeispiel 1: Waschmittelsuspension„color“

Ausführungsbeispiel 2: Waschmittelsuspension„universal“

Ausführungsbeispiel 3: Waschmittelsuspension„black“

Ausführungsbeispiel 4: Waschmittelsuspension„sensitiv“

Ausführungsbeispiel 5: Waschmittelsuspension„whool“

Ausführungsbeispiel 6: Waschmittelsuspension„white“

Ausführungsbeispiel 7: Waschmittelsuspension„sport“

Produktbeispiel

Die folgende Tabelle zeigt eine beispielartige Darreichungsform für das erfindungsgemäße Waschmitteltuch, die jedoch nicht als den erfinderischen Grundgedanken einschränkend anzusehen ist.