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Title:
IMPROVED BEET-SUGAR SUCROSE PREPARATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/029010
Kind Code:
A1
Abstract:
Food product, comprising 5.00 to 99.99% by weight of a crystalline beet-sugar sucrose preparation enriched in low-melting sucrose phase (LSP) and 0.01 to 95.00% by weight of at least one food component, and method for its production.

Inventors:
BERNARD JÖRG (DE)
GEHRICH KARIN (DE)
KLISS RAINER (DE)
KRAUS WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/071301
Publication Date:
February 10, 2022
Filing Date:
July 29, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SUEDZUCKER AG (DE)
International Classes:
C07H3/04; A23L29/30
Domestic Patent References:
WO2017093309A12017-06-08
Foreign References:
JP2003319800A2003-11-11
US20100317845A12010-12-16
US8273873B22012-09-25
US8202987B22012-06-19
US20150064337A12015-03-05
CN110483595A2019-11-22
US9255301B22016-02-09
US8273873B22012-09-25
US8202987B22012-06-19
Other References:
LEE TU , YU SHENG LIN: "Dimorphs of sucrose", INTERNATIONAL SUGAR JOURNAL, vol. 109, 1 January 2007 (2007-01-01), pages 440 - 445, XP009530823, ISSN: 0020-8841
LU ET AL., JOURNAL OF FOOD ENGINEERING, vol. 214, 2017, pages 193 - 208
MARTIN ET AL., JOURNAL OF SCIENCE OF FOOD AND AGRICULTURE, vol. 56, 1991, pages 419 - 435
AVERILL ET AL., JOURNAL OF THERMAL ANALYSIS AND CALORIMETRY, vol. 127, 2019, pages 513 - 538
LEELIN, INT. SUGAR JOURNAL, vol. 109, 2007, pages 440 - 445
Y.H. ROOS: "Phase Transitions in Foods", 1995, ACADEMIC PRESS, pages: 115
Attorney, Agent or Firm:
SCHRELL, Andreas et al. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Lebensmittelprodukt, umfassend 5,00 bis 99,99 Gew.-% einer kristallinen NSP (niedrigschmelzende Saccharosephase)-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 95,00 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts), wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist und wobei die Rübenzucker-Saccharose 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Saccharosephase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) aufweist.

2. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 1, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation 45 bis 90 Gew.-% NSP aufweist (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) aufweist.

3. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 1 oder 2, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 95,00 bis 99,90 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose, insbesondere 99,00 bis 99,90 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist.

4. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die kristalline NSP- angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 95,00 bis 99,99 Gew.-% Rübenzucker- Saccharose und 0,01 bis 5,00 Gew.-% eines NSP-Induktors (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist.

5. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der NSP-Induktor ein oligomeres oder polymeres Kohlenhydrat, insbesondere Inulin, Oligofructose, kurzkettige FOS (Fructooligosaccharide), DP4-Oligosaccharide, DP4-Oligosaccharidsirup, DP4- Oligosaccharidsirup hergestellt aus Reis, insbesondere Reismehl, oder eine Kombination davon ist.

6. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Lebensmittelkomponente ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Fettkomponente, Proteinkomponente, Kohlenhydratkomponente, Aromastoff, Ballaststoff, Zusatzstoff und einer Kombination davon, insbesondere wobei die eine Lebensmittelkomponente ein Aromastoff ist.

7. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Lebensmittelprodukt als mindestens eine Lebensmittelkomponente mindestens eine Fettkomponente und mindestens einen Aromastoff, mindestens eine Proteinkomponente und mindestens einen Aromastoff oder mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente und einen Aromastoff aufweist.

8. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) in dem Lebensmittelprodukt vorliegt.

9. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 8, wobei das Lebensmittelprodukt 95,00 bis 99,99 Gew - %, insbesondere 99,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,90 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,95 bis 99,99 Gew.-% der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% des mindestens einen Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) umfasst, insbesondere daraus besteht.

10. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Lebensmittelprodukt als mindestens eine Lebensmittelkomponente mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente und, optional, mindestens einen Aromastoff, aufweist und die mindestens eine Lebensmittelkomponente in einer Gesamtmenge von 10,00 bis 95,00 Gew.-% in dem Lebensmittelprodukt vorhanden ist (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes).

11. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Lebensmittelprodukt eine Süßware, insbesondere Schokolade, Kuvertüre, Speiseeis, Praline, Trüffel, Füllung, insbesondere Cremefüllung, insbesondere Cremefüllung für Kekse und Süßwarenriegel, Kaugummi, Weichkaramelle, ein Instantpulver oder eine Backwarenmischung ist.

12. Lebensmittelprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Lebensmittelprodukt für die Herstellung eines HT-(Hochtemperatur) erhitzten Lebensmittelproduktes geeignet ist, insbesondere einer Backware.

13. Verfahren zur Herstellung eines Lebensmittelproduktes, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei 5,00 bis 99,99 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation enthaltend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) mit einem Gehalt an 1 bis 75 Gew.-% HSP und 25 bis 99 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose), und 0,01 bis 95,0 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes), insbesondere mindestens ein Aromastoff, gemischt und zu dem Lebensmittelprodukt verarbeitet werden.

14. Verfahren zur Herstellung eines Lebensmittelproduktes nach Anspruch 13, wobei nach dem Mischen der kristallinen NSP-angereicherten Saccharosepräparation mit der mindestens einen Lebensmittelkomponente ein HT-Erhitzen der erhaltenen Mischung auf eine Temperatur durchgeführt, die zum Schmelzen der NSP in der NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation führt, insbesondere auf eine Temperatur von 140 C bis 165 °C, und anschließendes Abkühlen erfolgt, so dass ein HT-erhitztes Lebensmittelprodukt erhalten wird.

15. Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation, umfassend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation), mit einem Gehalt an 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Phase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose), umfassend die Verfahrensschritte: a) Bereitstellen einer Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation, wobei die Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation einen Gehalt an Kaliumionen von 1 bis 100 mg/kg und an Sulfationen von 1 bis 34 mg/kg (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist, b) teilweises Verdampfen des wässrigen Mediums aus der Lösung gemäß Verfahrensschritt a) in einer Vakuumkochvorrichtung unter einem Druck von 100 bis 600 mbar und bei einer Temperatur von mindestens 65 °C zum Erhalt Saccharosekristall-haltigen Magmas und c) Abtrennen der gebildeten Saccharosekristalle aus dem in Verfahrensschritt b) erhaltenen Saccharosekristall-haltigem Magma zum Erhalt einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation, umfassend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation), mit einem Gehalt an 25 bis 99 Gew.-% NSP und 1 bis 75 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose).

16. Verfahren gemäß Anspruch 15, wobei Verfahrensschritt b) mindestens zwei Verfahrensschritte bl) und b2) umfasst, insbesondere umfasst Verfahrensschritt bl) einen Eindickschritt und b2) einen Siedeschritt.

17. Verfahren gemäß Anspruch 15 oder 16, wobei in Verfahrensschritt b), insbesondere zwischen Verfahrensschritt bl) und Verfahrensschritt b2) ein Animpfschritt b3) erfolgt.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 17, wobei die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation hergestellt wird in einem Verfahrensschritt x) durch Auflösen einer durch Kristallisation eines flüssigen Edukt-Materials, insbesondere einer Saccharoselösung, eines Rohzuckersaftes, eines Rohsaftes, eines Dünnsaftes oder eines Dicksaftes, gewonnenen festen Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation oder in einem Verfahrensschritt y) durch an einem flüssigen Edukt- Material, insbesondere einer Saccharoselösung, eines Rohzuckersaftes, eines Rohsaftes, eines Dünnsaftes oder eines Dicksaftes durchgeführte Adsorptionsverfahren, insbesondere Adsorptionsverfahren unter Verwendung von Aktivkohle, Entfärberharzen, Ionenaustauschern oder einer Kombination davon.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, wobei der Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation in Verfahrensschritt a) oder Verfahrensschritt b), insbesondere in Verfahrensschritt a), mindestens ein NSP-Induktor hinzugegeben wird.

20. Kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation herstellbar nach einem der Verfahren gemäß der Ansprüche 15 bis 19.

21. Kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation nach Anspruch 20, wobei diese 0,01 bis 5,00 Gew.-% mindestens eines NSP-Induktors (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharosepräparation) aufweist.

22. Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation nach einem der Ansprüche 20 oder 21 zur Erhöhung der Süße eines Lebensmittelproduktes.

23. Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation nach einem der Ansprüche 20 oder 21 zur Erhöhung der Aromaintensität eines Lebensmittelproduktes, insbesondere in einem Aromastoff-haltigen Lebensmittelprodukt.

24. Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation nach einem der Ansprüche 20 oder 21 zur Erhöhung der Löslichkeit und/oder Lösegeschwindigkeit eines Lebensmittelproduktes.

25. Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation nach einem der Ansprüche 20 oder 21 zur Erhöhung des Sorptionsvermögens, insbesondere zur Erhöhung des FLO-Sorptionsvermögens oder zur Erhöhung des Aroma-Sorptionsvermögens von Saccharose in einem Lebensmittelprodukt, insbesondere in einem Aromastoff-haltigen Lebensmittelprodukt.

Description:
BESCHREIBUNG

Verbesserte Rübenzucker-Saccharosepräparation

Die vorliegende Erfindung betrifft Lebensmittelprodukte, die sich durch die Anwesenheit einer spezifischen Rübenzucker-Saccharosepräparation, umfassend qualitativ und quantitativ definierte niedrig- und hochschmelzende Saccharosephasen, auszeichnet, Verfahren zur Herstellung solcher Lebensmittelprodukte, Verfahren zur Herstellung der in diesen Lebensmittelprodukten eingesetzten Rübenzucker-Saccharosepräparation und Verwendungen derselben.

Die für den Einsatz im Bereich menschlichen Konsums hergestellte kommerzielle Saccharose wird üblicherweise durch Extraktion und Kristallisation aus pflanzlichen Materialien, nämlich Zuckerrohr (Saccharum officinarum) und Zuckerrübe (Beta vulgaris) gewonnen. Obgleich sich aufgereinigte Saccharosepräparationen aus diese beiden Quellen ähneln, und zwar auch dann, wenn es sich um hoch aufgereinigte Saccharosepräparationen mit Saccharose-Gehalten von über 99,8 Gew.-% handelt, sind diese dennoch unterschiedlich, insbesondere in Hinblick auf ihr Aromaprofil, ihre Anwendungseigenschaften, zum Beispiel ihre Löslichkeit, ihr thermisches Verhalten, die regelmäßig in ihnen vorhandenen Pflanzen-spezifischen Verunreinigungen und ihre sensorischen Eigenschaften (Lu et al., Journal of Food Engineering (2017), 214, 193 bis 208). Diese Beobachtungen sind nicht verwunderlich, da Zuckerrohr, als zu der Familie der Süßgräser gehörige C4-Pflanze, physiologisch und morphologisch große Abweichungen zu der zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gehörigen C3-Pflanze Zuckerrübe aufweist. So ist es schon seit langem bekannt, dass sich aus C4-Pflanzen stammende Präparationen von Saccharose-Molekülen aufgrund einer stoffwechselbedingten Isotopendiskriminierung durch ein deutlich anderes 13 C- / 12 C-Isotopenverhältnis von Saccharose aus C3-Pflanzen, zum Beispiel Zuckerrübe, unterscheidet (Martin et al., Journal of Science of Food and Agriculture, (1991), 56, 419-435). Saccharosepräparationen aus C4-Pflanzen lassen sich daher von denen aus C3-Pflanzen durch 12 C- und 13 C-Isotopen-Bestimmung unterscheiden, da in C3 -Pflanzen durch die Isotopendiskriminierung das 13 C/ 12 C-Verhältnis kleiner ist als in C4-Pflanzen.

Averill et al. (Journal of Thermal Analysis and Calorimetry, (2019), 127, 513 bis 538) offenbart, dass sich kristalline Saccharose aus Zuckerrohr von der aus Rübenzucker auch bei hoher, über 99,8 Gew.-% liegender Saccharose-Reinheit durch unterschiedliches thermisches Verhalten unterscheidet und sich aus Zuckerrohr gewonnene Saccharosepräparationen in einigen Fällen durch das Vorhandensein eines kleinen, in DSC-Messungen (Differential Scanning Calorimetry, Dynamische Differenzkalorimetrie) erkennbaren Signals bei einer Temperatur unterhalb der des Hauptsignals bei etwa 185 °C bis 190 °C auszeichnet. Demgegenüber zeigen kommerzielle Saccharosepräparationen aus Zuckerrüben dieses Schmelzverhalten nicht, sondern weisen in DSC-Messungen lediglich ein Hauptsignal im Bereich von 185 °C bis 190 °C auf (US 8,273,873 B2).

Grundsätzlich lassen sich die Unterschiede der aus diesen verschiedenen Pflanzenarten stammenden Saccharosepräparationen durch den Metabolismus der Pflanzenart selbst, durch den jeweils verwendeten Aufreinigungsprozess der Saccharosepräparation und durch in der Regel in der erhaltenen Saccharosepräparation häufig noch vorhandene Pflanzen-spezifische Verunreinigungen, beispielsweise an Saccharosekristallen anhaftende Sirupreste und deren Feststoffe, erklären.

Zuckerrohr ist nach wie vor der wichtigste Lieferant für kommerziell genutzte Saccharose. Der Anbau des Zuckerrohrs ist jedoch mit Blick auf die klimatischen Anforderungen der Pflanze, ihren hohen Wasserbedarf und die zunehmende Ausdehnung von Zuckerrohrplantagen in ökologisch relevante Schutzgebiete nicht nur mit ökologischen, sondern auch mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen behaftet. Der moderne Verbraucher zieht bei der Auswahl der konsumierten Lebensmittel neben kosten-bezogenen Gesichtspunkten auch vermehrt soziale und ökologische Kriterien hinsichtlich der Herkunft und der Herstellung des konsumierten Produktes in Betracht.

Es besteht daher in bestimmten Konsumentenkreisen ein ständig wachsender Bedarf nach Saccharose, die aus der Zuckerrübe stammt, und möglichst auch ein Zuckerrüben-spezifisches Aromaprofil mit sich bringt.

Darüber hinaus ist weltweit seit einigen Jahren im Konsumverhalten der Verbraucher ein zunehmender Trend gesundheitsbewusster Ernährung erkennbar. Im Rahmen dieser Entwicklung findet auch die Saccharose Aufmerksamkeit. Diese wird traditionell in vielfältiger Form in Lebensmitteln eingesetzt, insbesondere aufgrund des von ihr ausgelösten Geschmackserlebnisses, insbesondere der ihr eigenen Süßkraft, ihres Süßeprofils und ihrer Organoleptik. So ist es längst nicht mehr nur für Diabetiker oder spezielle Konsumentengruppen erstrebenswert, sich dementsprechend auch Zucker-reduziert, insbesondere Saccharose-reduziert, zu ernähren. Ein übermäßiger Konsum an Saccharose gilt als wenig zahnfreundlich und wird mit einer Reihe anderer nachteiliger gesundheitlicher Auswirkungen in Verbindung gebracht.

Obgleich es eine Vielzahl an Ansätzen gibt, Saccharose in Lebensmittelprodukten zu ersetzen oder zumindest deren Menge zu reduzieren, fehlt es nach wie vor an einer für eine überwiegende Mehrzahl von Verbrauchern akzeptablen Alternative zum klassischen Saccharosekonsum. Dies liegt unter anderem auch an dem vom Konsumenten als bekannt und angenehm empfundenen Saccharose-typischen Geschmackserlebnis in Form einer speziellen Kombination aus Süßkraft, Süßeprofil und Organoleptik, welche der Saccharose im weiten Feld der Süßungsmittel eine Alleinstellung verschafft. So stellt der Einsatz von Hochintensivsüßstoffen und/oder Zuckeraustauschstoffen für eine Reihe von Verbrauchern und Anwendungen zwar durchaus attraktive und gesundheitszuträgliche Alternativen für den klassischen Saccharosekonsum bereit. Allerdings weisen viele der auf solchen Stoffen beruhenden Süßungsmittelsysteme Nachteile auf. Diese können in unerwünschten Beigeschmäckern, einem erhöhten Kostenaufwand bei der Herstellung, technologischen Limitationen bei der Anwendung oder mangelnder Übereinstimmung mit dem gewünschten und bekannten Saccharose-typischen Geschmackserlebnis liegen.

Im Stand der Technik gibt es durchaus Ansätze, Saccharosepräparationen bereitzustellen, die sich durch neue Eigenschaftsprofile auszeichnen, zum Beispiel von der Löslichkeit kommerzieller Saccharose abweichende Löslichkeitseigenschaften bereitstellen.

So ist in der US 8,273,873 B2 neben der kommerziellen, einen Schmelzpunkt im Bereich von 185 bis 190 °C aufweisenden und damit hochschmelzenden Saccharose auch eine niedrigschmelzende Saccharosepräparation mit einer Schmelztemperatur im Bereich von 150 °C beschrieben, der also deutlich unterhalb des bei 190°C gelegenen Schmelzpunktes handelsüblicher Saccharose liegt. Diese niedrigschmelzende Saccharose wird durch ein spezielles reverses Furfurylalkohol-basiertes Kristallisationsverfahren gewonnen und weist eine Wasserlöslichkeit auf, die leicht oberhalb der von handelsüblicher Saccharosepräparation liegt. In der US 8,202,987 B2 ist die Bereitstellung einer Saccharosepräparation ebenfalls mit einem niedrigen Schmelzpunkt bei 150 °C beschrieben, die durch ein spezielles Methanol-verwendendes Kristallisationsverfahren gewonnen wird und eine gegenüber handelsüblicher Saccharose aufweisende verringerte Löslichkeit in Wasser aufweist. Lee und Lin (Int. Sugar Journal, 2007 (109), 440-445) offenbaren durch spezielle Methanol- Kristallisation gewonnene rekristallisierte Saccharosepräparationen mit gegenüber kommerzieller Saccharose verringerter Wasserlöslichkeit.

Die gemäß des vorstehend erörterten Standes der Technik hergestellten Saccharosepräparationen eignen sich jedoch ersichtlichermaßen nicht für eine kommerzielle Verwendung in Lebensmitteln.

Saccharose-basierte Produkte für den Einsatz in Lebensmittel werden beispielsweise in der WO 2017/093309 Al in Form von zuckerhaltigen amorphen porösen Partikeln offenbart, die sich durch eine spezielle Kombination von Zucker, Füllstoff und oberflächenaktiven Material auszeichnen und eine bestimmte Porosität aufweisen. Die Verwendung dieser zuckerbasierten Zusammensetzungen in Lebensmitteln soll zur Reduktion des Saccharosegehalts der entsprechenden Lebensmittel führen. Die Produkte werden als bei geringerem Gewicht und gleichem Volumen die gleiche Süße vermittelnd wie herkömmliche kristalline Saccharose beschrieben. Nachteilig an diesen Präparaten ist einerseits die synthetische Zusammensetzung derselben, die aufwändige Herstellung und die insbesondere mit ihrer Zusammensetzung und Organoleptik verbundenen Einschränkungen in Anwendung und Konsumentenakzeptanz.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, Lebensmittelprodukte enthaltend Saccharose aus Rüben, insbesondere Zuckerrüben, bereitzustellen, die unter Beibehaltung des Saccharose-typischen Geschmackserlebnisses, insbesondere der Saccharosetypischen Süße und Organoleptik, breiter technologischer Anwendbarkeit und bei erhöhter Konsumentenattraktivität, zu einem reduzierten Saccharosekonsum beitragen, insbesondere Lebensmittel bereitzustellen, die bei einem geringeren Gehalt an Saccharose im Vergleich zu einem klassischen Saccharose-haltigen Lebensmittelprodukt ein vergleichbares Geschmackserlebnis, insbesondere Süße und Organoleptik aufweisen und darüber hinaus bevorzugt durch eine Rübenzucker-spezifische Aromaentfaltung und, bevorzugt, verbesserte Aromaintensität, gekennzeichnet sind.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem durch die Bereitstellung eines Lebensmittelproduktes, umfassend 5,00 bis 99,99 Gew.-% einer kristallinen NSP (niedrigschmelzende Saccharosephase)-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 95,00 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts), wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Saccharosephase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose, also der Saccharose in dieser Saccharosepräparation) aufweist.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem insbesondere durch die Bereitstellung eines Lebensmittelproduktes, umfassend 5 bis 99,9 Gew.-% einer kristallinen NSP (niedrigschmelzende Saccharosephase)-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,1 bis 95 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts), wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Saccharosephase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose, also der Saccharose in dieser Saccharosepräparation) aufweist.

Die erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukte zeichnen sich in vorteilhafter Weise durch die Anwesenheit einer kristallinen NSP (niedrigschmelzende Saccharosephase)- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation aus. Diese kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation umfasst 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation), wobei die Rübenzucker-Saccharose 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (im Folgenden „NSP“ genannt) und 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Saccharosephase (im Folgenden „HSP“ genannt) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose, also der Saccharose in der Saccharosepräparation) umfasst.

Die erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukte weisen daher eine ganz spezifische Rübenzucker-Saccharosepräparation auf, die sich durch ein bestimmtes Schmelzverhalten und ein bestimmtes Verhältnis verschiedener, unterschiedliche Schmelzverhalten aufweisenden Saccharosephasen kennzeichnet. Die Verwendung dieser spezifischen Rübenzucker- Saccharosepräparation ermöglicht vorteilhafter Weise die Bereitstellung von besonders vorteilhaften Lebensmittelprodukten. Die in dem erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukt eingesetzte kristalline NSP- angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation weist gegenüber üblicherweise in Lebensmittelprodukten eingesetzten Rübenzucker-Saccharosepräparationen einen Anteil an NSP, insbesondere einen höheren Anteil an NSP, und einen geringeren Anteil an HSP auf. Die niedrigschmelzende Saccharosephase weist bei identischen Bedingungen einen höheren Energieinhalt als die hochschmelzende Saccharosephase auf. Die Löslichkeit und die Lösegeschwindigkeit einer NSP sind höher als die einer HSP. Ebenso wurde erfmdungsgemäß festgestellt, dass die NSP ein höheres Sorptionsvermögen als die HSP aufweist.

Eine erfmdungsgemäß eingesetzte kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation weist insbesondere aufgrund der erhöhten Löslichkeit und erhöhten Lösegeschwindigkeit eine erhöhte Süße auf, insbesondere im Vergleich zu ansonsten identisch zusammengesetzten Rübenzucker-Saccharosepräparationen, wobei diese ansonsten identisch zusammengesetzten Rübenzucker-Saccharosepräparationen einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt als die erfmdungsgemäß bereitgestellte kristalline NSP-angereicherte Rüb enzucker- S accharosepräparati on aufwei sen .

Eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung weist daher aufgrund des höheren NSP-Gehalts eine erhöhte Löslichkeit, eine erhöhte Lösegeschwindigkeit, eine erhöhte Süße und ein erhöhtes Sorptionsvermögen als ansonsten identisch zusammengesetzte Rübenzucker-Saccharosepräparationen auf, wobei diese ansonsten identischen Rübenzucker-Saccharosepräparationen einen geringeren NSP- und höheren HSP- Gehalt als die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation aufweisen.

Erfindungsgemäße Lebensmittelprodukte, die erfmdungsgemäß bereitgestellte NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparationen aufweisen, zeichnen sich daher durch eine insbesondere der erhöhten Löslichkeit und der erhöhten Lösegeschwindigkeit der Saccharose zuzuschreibende erhöhte Süße aus, insbesondere im Vergleich zu ansonsten identisch zusammengesetzten Lebensmittelprodukten, die eine ansonsten identisch zusammengesetzte Rübenzucker- Saccharosepräparation aufweisen, wobei diese ansonsten identisch zusammengesetzte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt als die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation aufweist. Das erhöhte Sorptionsvermögen der erfindungsgemäß bereitgestellten kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation führt zu einer verbesserten Übertragbarkeit von Aromastoffen aus Komponenten des Lebensmittelproduktes auf die Saccharose. So zeigen zum Beispiel erfindungsgemäße Schokolade und Kuvertüre aufgrund der vorliegenden kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und der durch diese vermittelten verbesserten Aroma-Sorption einen verbesserten, besonders angenehmen Geschmack. Zudem wird das Aroma an der Saccharose und damit im Lebensmittelprodukt besser gebunden. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, verlassen, insbesondere unter ungünstigen Herstell- und/oder Lagerbedingungen, flüchtige Stoffe, insbesondere bestimmte Aromastoffe, bei Herstellung oder Lagerung schnell das Lebensmittelprodukt. Die erfindungsgemäß bereitgestellte erhöhte Sorption der Aromastoffe an der Saccharose führt zur Verbesserung der Verzehrfähigkeit, verbessertem Geschmackserlebnis und verbesserter Haltbarkeit. Die in der erfindungsgemäß bereitgestellten Saccharosepräparation enthaltene NSP bleibt bei der für die Schokoladenherstellung typischen Zerkleinerung der Zuckerkristalle erhalten.

Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt durch die der erfindungsgemäß bereitgestellten kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation zukommenden erhöhten Lösegeschwindigkeit und erhöhten Löslichkeit in der Lage, adsorbierte Aromen schneller während des Konsums abzugeben und so zu einem verbesserten, insbesondere auch schnellerem Geschmackserlebnis zu führen.

Die erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukte zeichnen sich daher auch durch eine erhöhte Aromaintensität aus, insbesondere im Vergleich zu ansonsten identisch zusammengesetzten Lebensmittelprodukten, die eine ansonsten identisch zusammengesetzte Rübenzucker-Saccharosepräparation aufweisen, wobei diese ansonsten identisch zusammengesetzte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen geringeren NSP- und höheren HSP- Gehalt als die erfindungsgemäße NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation aufweist.

Die in dem erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukt eingesetzte kristalline NSP- angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation zeichnet sich bei gleichem Gewicht gegenüber einer üblicherweise eingesetzten Rübenzucker-Saccharosepräparation, insbesondere einer solchen, die einen geringeren NSP-Gehalt oder keine NSP aufweist, durch erhöhte Süße, erhöhtes Sorptionsvermögen, erhöhte Löslichkeit und erhöhte Lösegeschwindigkeit aus.

Erfindungsgemäß ermöglichen es die kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparationen daher, Lebensmittelprodukte bereitzustellen, die trotz gleichbleibender Süße einen geringeren Saccharosegehalt aufweisen und damit der gesundheitsbewussten, kalorienreduzierten Ernährung dienen.

Die erfindungsgemäßen Lebensmittelprodukte stellen wegen der der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation zukommenden erhöhten Löslichkeit, erhöhten Lösegeschwindigkeit, erhöhten Sorptionsvermögen und/oder erhöhten Süße, insbesondere bei einem geringeren Saccharosegehalt, zumindest ein gleiches, vorzugsweise aber ein verbessertes Geschmackserlebnis, insbesondere erhöhte Süße und erhöhte Aromaintensität zur Verfügung.

Die vorliegende Erfindung stellt daher in bevorzugter Ausführungsform insbesondere ein Lebensmittelprodukt bereit, das eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation und, als Lebensmittelkomponente, mindestens einen Aromastoff enthält, insbesondere wobei das Lebensmittelprodukt aus der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und dem Aromastoff besteht. Das erfindungsgemäß die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation auszeichnende erhöhte Sorptionsvermögen der Saccharose führt in Kombination mit mindestens einem Aromastoff, insbesondere mit einem Aromastoff, zur Ausbildung eines besonders vorteilhaften Lebensmittelproduktes, das sich für die verschiedensten Anwendungen allein oder in Kombination mit anderen Lebensmittelkomponenten eignet.

Die erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukte weisen darüber hinaus eine weitere Vorteilhaftigkeit auf, die sich bei der Verwendung dieser Lebensmittelprodukte als Ausgangsmaterial für die Herstellung erhitzter Lebensmittelprodukte darstellt. Die in den erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukten vorhandene kristalline NSP- angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation weist einen Anteil von 25 bis 99 Gew.-% NSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose) auf. Bei einem Erhitzen eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes, insbesondere über die Schmelztemperatur der NSP hinaus, insbesondere auf eine Temperatur von 140 °C bis 165 °C, wird die in dem Lebensmittelprodukt vorhandene NSP aufgeschmolzen, während die HSP in kristallinem Zustand verbleibt. Nach Abkühlen eines solchermaßen hergestellten erhitzten Lebensmittelproduktes weist dieses neben einer kristallinen HSP eine amorphe, aus der vormaligen kristallinen NSP erzeugte Saccharosephase auf und stellt damit ein Saccharose-haltiges Produkt mit einem definierten Anteil an amorpher Saccharose und einem definierten Anteil an hochschmelzender kristalliner Saccharose dar. Diese Produkte zeichnen sich durch eine erhöhte Süße und erhöhte Aromaintensität gegenüber ansonsten identisch zusammengesetzten Lebensmittelprodukten mit einem identischen Saccharosegehalt, aber einem geringeren Anteil amorpher Saccharose am Saccharosegehalt aus. Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, liegt dies an dem höheren Gehalt amorpher Saccharose im Vergleich zu den genannten Vergleichs-Lebensmittelprodukten, wobei die amorphe Saccharose eine höhere Löslichkeit, höhere Lösegeschwindigkeit und ein erhöhtes Sorptionsvermögen als kristalline Saccharose aufweist, was zu einer erhöhten Süße und erhöhten Aromaintensität des diese Saccharosepräparation enthaltenden Lebensmittelproduktes führt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereichte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung einen Gehalt an Rübenzucker-Saccharose von 97,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 98,00 bis 99,99 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung einen Gehalt an Rübenzucker-Saccharose von 99,00 bis 100,00 Gew.-%, insbesondere 99,10 bis 99,99 Gew - %, 99,10 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,20 bis 99,90 Gew.%, insbesondere 99,40 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,60 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,70 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,80 bis 99,95 und insbesondere 99,80 bis 99,90 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

Bevorzugt weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung einen Gehalt von 99,80 bis 99,90 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der NSP-angereicherten kristallinen Rübenzucker- Saccharose) auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die kristalline NSP- angereicherte Saccharosepräparation aus Rübenzucker-Saccharose, das heißt enthält 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Saccharosepräparation).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Wassergehalt (Wassergehalt nach Karl-Fischer-Methode) von 0,03 bis 0,2, insbesondere 0,03 bis 0,15, insbesondere 0,03 bis 0,14 und insbesondere 0,04 bis 0,13 Gew.-% (bezogen auf Gesamtgewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt in der Rübenzucker-Saccharose der erfindungsgemäßen NSP-angereicherten kristallinen Rübenzucker-Saccharosepräparation ein HSP- zu NSP- Verhältnis von kleiner 1 (bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) vor, das heißt ein größerer Anteil von NSP als HSP vor. Erfmdungsgemäß ergibt sich dadurch eine besonders bevorzugte erhöhte Löslichkeit und Lösegeschwindigkeit sowie ein erhöhtes Sorptionsvermögen für Wasser und Aromastoffe.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt in der Rübenzucker-Saccharose der erfindungsgemäßen NSP-angereicherten kristallinen Rübenzucker-Saccharosepräparation ein 1 zu 1-Verhältnis von HSP zu NSP vor (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an NSP von 30 bis 95 Gew - %, bevorzugt 30 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 90 Gew.-% , bevorzugt 50 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 70 Gew.-%, insbesondere 27 bis 90 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an HSP von 5 bis 70, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 70 Gew.-%, bevorzugt20 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 55 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 73 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 10 bis 73 Gew.-% HSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 27 bis 90 Gew.-% NSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 27 bis 90 Gew.-% NSP und 10 bis 73 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 10 bis 50 Gew.-% HSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 50 bis 90 Gew.-% NSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 50 bis 90 Gew.-% NSP und 10 bis 50 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 10 bis 55 Gew.-% HSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 45 bis 90 Gew.-% NSP (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation 45 bis 90 Gew.-% NSP und 10 bis 55 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein erfindungsgemäßes Lebensmittelprodukt, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Rübenzucker- Saccharose besteht, das heißt 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Lebensmittelprodukt der vorliegenden Erfindung eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation auf, die 95,00 bis 99,99 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose und 0,01 bis 5,00 Gew.-% mindestens eines NSP-Induktors (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist.

Ein erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehener NSP-Induktor führt in überraschender und vorteilhafterweise dazu, dass dessen Zugabe im Rahmen der Herstellung einer erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation zu einem überraschend erhöhten Anteil an NSP in der erhaltenen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation führt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Lebensmittelprodukt der vorliegenden Erfindung eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation auf, wobei diese aus Rübenzucker-Saccharose und mindestens einem NSP-Induktor besteht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP- angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an mindestens einem NSP- Induktor von 0,01 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 0,90 Gew.-%, insbesondere 0,03 bis 0,80 Gew.-%, insbesondere 0,04 bis 0,70 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,60 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,50 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der NSP-Induktor ein polymeres oder oligomeres Kohlenhydrat, insbesondere ein Zucker. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der NSP-Induktor ein oligomeres oder polymeres Kohlenhydrat, insbesondere Inulin, Oligofructose, kurzkettige Fructooligosaccharide (short-chain-fructooligosaccharides, „scFOS“), DP4-Oligosaccharid, ein DP4- Oligosaccharidsirup, ein DP4-Oligosaccharidsirup hergestellt aus Reis, insbesondere Reismehl, oder eine Kombination von zwei davon.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der NSP-Induktor Inulin.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der NSP-Induktor Oligofructose.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der NSP-Induktor scFOS. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der NSP- Induktor ein DP4-Oligosaccharid, insbesondere DP4-Oligosaccharidsirup, insbesondere hergestellt aus Reis, insbesondere aus Reismehl.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt allein eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation und mindestens eine Lebensmittelkomponente auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation als einziges Kohlenhydrat auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation als einziges körpergebendes Süßungsmittel auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation als einziges Süßungsmittel auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation als einzigen Zucker auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation als einziges Disaccharid auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt keinen Zuckeralkohol auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation keine Beschichtung oder sonstige Modifikationen mit einer oder mehrerer anderer Substanzen, zum Beispiel einem Fett auf. Unter einer Beschichtung oder sonstigen Modifikation einer kristallinen NSP-angereicherten Saccharosezusammensetzung ist eine spezifische Behandlung der Oberfläche der Saccharose der Saccharosepräparation mittels der mindestens einen weiteren Substanz zur Veränderung der chemischen, physikalischen, und/oder physiologischen, insbesondere Geschmacks-bezogenen Eigenschaften der Saccharosepräparation zu verstehen.

Die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation weist in besonders bevorzugter Ausführungsform keine geschlossenen Poren auf.

In besonders bevorzugter Ausführungsform weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation eine Schüttdichte von 0,76 bis 0,82 g/cm 3 auf.

Die vorliegende Erfindung stellt ein Lebensmittelprodukt bereit, das bevorzugt 10,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 30,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 40,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 50,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 60,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 70,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 80,00 bis 99,90 Gew.-% und insbesondere 90,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 10,00 bis 90,00 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 80,00 Gew.-%, insbesondere 30,00 bis 70,00 Gew.-%, insbesondere 40,00 bis 60,00 Gew.-% und insbesondere 50,00 bis 60,00 Gew.-% einer kristallinen NSP-angereicherten Saccharosepräparation und 0,10 bis 90,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 80,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 70,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 60,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 50,00 Gew.-%, insbesondere 1,00 bis 40,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 30,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 20,00 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 10,00 Gew.-%, insbesondere 10,00 bis 90,00 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 80,00 Gew.-%, insbesondere 30,00 bis 70,00 Gew.-%, insbesondere 40,00 bis 60,00 Gew.-% und insbesondere 50,00 bis 60,00 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) aufweist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Lebensmittelprodukt 10,00 bis 90,00 Gew.-% einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation und 10,00 bis 90,00 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts).

In einer bevorzugten Ausführungsform addieren die angegebenen Mengenbereiche für die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation und die mindestens eine Lebensmittelkomponente auf 100,00 Gew.-% des Gesamtgewichts des Lebensmittelproduktes auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation in dem Lebensmittelprodukt in einer Menge von 5,00 bis 90,00 Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 80,00 Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 70,00 Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 60,00 Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 50,00 Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 40 ,00Gew.-%, insbesondere 5,00 bis 30,00 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 20,00 Gew.-% und die mindestens eine Lebensmittelkomponente in einer Menge von 10,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 30,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 40,0 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 50,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 60,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 70,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 80 bis 95,00 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) vor.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Lebensmittelkomponente, die neben der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation im erfindungsgemäßen Lebensmittelprodukt vorhanden ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fettkomponente, Proteinkomponente, Kohlenhydratkomponente, Aromastoff, Ballaststoff, Zusatzstoff und einer Kombination von zwei oder mehr davon. Demgemäß kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente daher beispielsweise a) mindestens eine Fettkomponente und mindestens eine Proteinkomponente, b) mindestens eine Fettkomponente und mindestens eine Kohlenhydratkomponente, c) mindestens eine Proteinkomponente und mindestens eine Kohlenhydratkomponente, d) mindestens eine Fettkomponente und mindestens ein Aromastoff, e) mindestens eine Proteinkomponente und mindestens ein Aromastoff, d) mindestens eine Kohlenhydratkomponente und mindestens ein Aromastoff, g) mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente, mindestens ein Aromastoff und mindestens ein Ballaststoff, h) mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente und mindestens ein Ballaststoff oder i) mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente, mindestens ein Aromastoff, mindestens ein Ballaststoff und mindestens ein Zusatzstoff sein.

In besonders bevorzugter Ausführungsform weist die wenigstens eine Lebensmittelkomponente, die bevorzugt in Form einer Fettkomponente, einer Proteinkomponente und/oder einer Kohlenhydratkomponente vorliegt, mindestens einen integral in der Fettkomponente, Proteinkomponente oder Kohlenhydratkomponente vorhandenen mindestens einen Aromastoff auf. In besonders bevorzugter Ausführungsform kann zusätzlich zu einem integral in einer Fettkomponente, einer Proteinkomponente und/oder einer Kohlenhydratkomponente vorliegenden Aromastoff in dem Lebensmittelprodukt zusätzlich mindestens ein weiterer Aromastoff vorhanden sein.

In einer Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass in der Fettkomponente, der Proteinkomponente und/oder der Kohlenhydratkomponente integral kein Aromastoff vorhanden ist und in dem Lebensmittelprodukt mindestens ein separat hinzugefügter, das heißt nicht integral in einer Proteinkomponente, Kohlenhydratkomponente und/oder Fettkomponente Aromastoff vorliegt.

Insbesondere kann in bevorzugter Ausführungsform die mindestens eine Lebensmittelkomponente als Gemisch von zwei oder mehreren Lebensmittelkomponenten vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Lebensmittelkomponente mindestens eine Fettkomponente und mindestens ein Aromastoff, mindestens eine Proteinkomponente und mindestens ein Aromastoff oder mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente und ein Aromastoff.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente in fester Form vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente in flüssiger Form vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente in halbflüssiger, insbesondere gelförmiger, Form vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente auch in geschäumter, poröser, suspendierter oder emulgierter Form vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente in einer Ölphase, in einer Wasserphase, in einer Öl-in- Wasser- oder einer Wasser-in-Öl-Phase vorliegen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation und mindestens eine Lebensmittelkomponente auf, wobei mindestens eine Lebensmittelkomponente ein Aromastoff ist. Das Lebensmittelprodukt der vorliegenden Erfindung kann optional in dieser Ausführungsform eine oder mehrere andere Lebensmittelkomponenten aufweisen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt allein eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation und mindestens eine Lebensmittelkomponente auf, wobei die mindestens eine Lebensmittelkomponente ein oder mehrere Aromastoff(e) ist beziehungsweise sind. In dieser Ausführungsform besteht das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt aus der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und der mindestens einen Lebensmittelkomponente in Form eines oder mehrerer Aromastoffe. Das Lebensmittelprodukt dieser Ausführungsform weist daher keine anderen Lebensmittelkomponenten auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt den mindestens einen Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-% und insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt den mindestens einen Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 0,05 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0,04 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0,03 Gew.-% und insbesondere von 0,01 bis 0,02 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt den mindestens einen Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 0,05 Gew-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt der mindestens eine Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 5,0 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) in dem Lebensmittelprodukt vor.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt der mindestens eine Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 4,00 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere 0,03 bis 2,00 Gew.-%, insbesondere 0,04 bis 1,50 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 1,00 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) in dem Lebensmittelprodukt vor.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt der mindestens eine Aromastoff in einer Menge von 0,10 bis 4,00 Gew.-%, insbesondere 0,20 bis 3,00 Gew.-%, insbesondere 0,30 bis 2,00 Gew.-%, insbesondere 0,40 bis 1,50 Gew.-%, insbesondere 0,50 bis 1 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) in dem Lebensmittelprodukt vor.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt der mindestens eine Aromastoff in einer Menge von 0,1 bis 4,0 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 2,0 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 1 Gew - % (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) in dem Lebensmittelprodukt vor.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Lebensmittelprodukt 95,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,90 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,95 bis 99,99 Gew.-% der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% des mindestens einen Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt aus 95,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,90 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,95 bis 99,99 Gew.-% der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation und 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% des mindestens einen Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts), das heißt weist keine anderen Lebensmittelkomponenten auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt 99,95 bis 99,99 Gew.-% der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 0,05 Gew.-% des mindestens einen Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt aus 99,95 bis 99,99 Gew.-% der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und 0,01 bis 0,05 Gew.-% des mindestens einen Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts), das heißt weist keine anderen Lebensmittelkomponenten auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt 99,95 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,96 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,97 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,98 bis 99,99 Gew.-%, der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und mindestens einen Aromastoff in einer Menge von 0,01 bis 0,05 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0,04 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0,03 Gew.-% und insbesondere von 0,01 bis 0,02 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) auf, insbesondere besteht aus diesen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das Lebensmittelprodukt als mindestens eine Lebensmittelkomponente mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente und optional mindestens einen Aromastoff, wobei diese mindestens eine Lebensmittelkomponente, also die mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente und der optional mindestens eine Aromastoff, in einer Menge von 10,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 30,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 40,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 50,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 60,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 70,00 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 80,00 bis 95,00 Gew.-% in dem Lebensmittelprodukt vorhanden ist (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente als mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente, mindestens eine Fettkomponente und mindestens einen Aromastoff aufweisendes Gemisch in Form von Kakaomasse vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente als mindestens eine Fettkomponente, mindestens eine Proteinkomponente, mindestens eine Kohlenhydratkomponente und mindestens einen Aromastoff aufweisendes Gemisch in Form von Kakaopulver vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente als mindestens eine Fettkomponente in Form von Kakaobutter vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente als mindestens eine Fettkomponente in Form von Butter vorliegen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Lebensmittelkomponente als mindestens eine Fettkomponente in Form von Milch, insbesondere Rohmilch, Vollmilch oder Magermilch, Sahne oder Milchpulver vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Kohlenhydratkomponente in Form eines Getreideerzeugnisses, insbesondere Mehl oder Stärke, vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Lebensmittelprodukt eine Süßware, insbesondere Schokolade, Kuvertüre, Speiseeis, Praline, Füllung, Cremefüllung, Cremefüllung für Kekse und Süßwarenriegel, Weichkaramelle, ein Instantpulver oder eine Backwarenmischung.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Schokolade. In besonders bevorzugter Ausführungsform weist eine Schokolade gemäß der vorliegenden Erfindung 30,00 bis 60 ,00Gew.- % der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung, 2,00 bis 40,00 Gew.-% Kakaobutter, 0,00 bis 60,00 Gew.-% Kakaomasse und 0,00 bis 40,00 Gew.-% Milchpulver (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) auf sowie gegebenenfalls einen Emulgator, zum Beispiel Lecithin, Früchte, Gewürze, weitere Aromastoffe oder Nüsse.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Kuvertüre. In besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Kuvertüre 30,00 bis 60,00 Gew.-% der erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Saccharosepräparation, 20,00 bis 50,00 Gew.-% Kakaobutter, 0,00 bis 50,00 Gew.-% Kakaomasse und 0,00 bis 40,00 Gew.-% Milchpulver (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) sowie gegebenenfalls einen Emulgator, zum Beispiel Lecithin, Gewürze, Früchte, Nüsse oder weitere Aromastoffe.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Praline. Erfindungsgemäß weist die Praline eine erfindungsgemäße Schokolade und/oder erfindungsgemäße Kuvertüre auf, insbesondere weist die erfindungsgemäße Praline 10,00 bis 90,00 Gew.-%, insbesondere 20,00 bis 80,00 Gew.-% , insbesondere 30,00 bis 70,00 Gew.-%, insbesondere 40,00 bis 60,00 Gew.-% der erfindungsgemäßen Schokolade und/oder erfindungsgemäßen Kuvertüre (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Backware. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße Backware eine Fein-Backware. In besonderes bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße Fein-Backware eine Backware, die 5,00 bis 40,00 Gew.-% der kristallinen NSP-angereicherten Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung und 30,00 bis 95,00 Gew.-% eines Getreideerzeugnisses, insbesondere Mehl oder Stärke, sowie 0,00 bis 50,00 Gew.-% einer Fettkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) aufweist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Backwarenmischung, insbesondere eine Fein- Backwarenmischung, insbesondere eine solche, die 5,00 bis 60,00 Gew.-% der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung und 30,00 bis 95,00 Gew.-% eines Getreideerzeugnisses, insbesondere Mehl oder Stärke, sowie 0,00 bis 50,00 Gew.-% einer Fettkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) aufweist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Weichkaramelle, insbesondere eine Weichkaramelle, die 30,00 bis 90,00 Gew.-% der erfindungsgemäßen kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation, 5,00 bis 20,00 Gew.-% einer Fettkomponente, insbesondere Butter, und 3,00 bis 30,00 Gew.-% einer Milchkomponente, insbesondere Milch und/oder Sahne, gegebenenfalls auch weitere süßende Stoffe und/oder Füllmaterialien wie Stärkesirup, geschmacksgebende Zutaten, insbesondere Früchte, weitere Aromen oder sonstige Zusatzstoffe aufweisen (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes).

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt ein Speiseeis, insbesondere eine Eiscreme, ein Cremeeis, ein Fruchteis, ein Milcheis, ein Sahneeis, ein Sorbet oder ein Wassereis. In besonderes bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Speiseeis 10,00 bis 50,00 Gew.-% der erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation auf. Zudem enthalten Eiscreme, Cremeeis, Fruchteis, Milcheis, Sahneeis, mindestens 8,00 bis 80,00 Gew.-% mindestens einer Milchkomponente, insbesondere Milch und/oder Sahne, sowie gegebenenfalls Wasser, Aromastoffe, Früchte, Fruchtzubereitung und/oder Fruchtsäfte (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) auf.

In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt ein Kaugummi. In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Kaugummi 30,00 bis 80,00 Gew.-% eine erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation und 10,00 bis 50,00 Gew.-% einer Kaugummibasis sowie 0,00 bis 10,00 Gew.-% Farbstoff, zum Beispiel Titandioxid oder Reisstärke, weitere Aromastoffe, lebensmittelverträgliche Säuren, Antioxidantien, Feuchthaltemittel und/oder Weichmacher sowie Emulgatoren (jeweils bezogen auf Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) auf.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt ein Instantpulver. In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das erfindungsgemäße Instantpulver 10,00 bis 95,00 Gew.-% einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung und 5,00 bis 90,00 Gew.-% einer löslichen, insbesondere wasser- oder milchlöslichen Lebensmittelkomponente, insbesondere einer Kohlenhydrat-, Fett- und/oder Proteinkomponente auf, zum Beispiel Kaffee, insbesondere Kaffeeextrakt, Tee, insbesondere Teeextrakt, Kakao, insbesondere Kakaoextrakt, Fruchtextrakt, weitere Aromastoffe, Gewürze, Geschmacksstoffe, Emulatoren oder lebensmittelverträgliche Säuren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt eine Füllung eines Lebensmittelproduktes, insbesondere eine Cremefüllung, insbesondere eine Cremefüllung für Kekse und Süßwarenriegel. In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die erfindungsgemäße Füllung für ein Lebensmittelprodukt 5,00 bis 60,00 Gew.-% der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung, 20,00 bis 95,00 Gew.-% einer Fettkomponente, 0,00 bis 40,00 Gew.-% einer Proteinkomponente und 0,00 bis 40,00 Gew.-% einer Kohlenhydratkomponente (jeweils bezogen auf Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) auf, sowie gegebenenfalls einen Emulgator, zum Beispiel Lecithin, Kakao, Früchte, Gewürze, weitere Aromastoffe oder Nüsse.

Die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosezusammensetzung kann bevorzugt in einem kalorienreduzierten erfindungsgemäßen Lebensmittelprodukt vorliegen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Lebensmittelprodukt für die Herstellung eines HT-(Hochtemperatur) erhitzten Lebensmittelproduktes geeignet, insbesondere einer Backware.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das für die Herstellung eines HT-(Hochtemperatur) erhitzten Lebensmittelproduktes geeignete Lebensmittelprodukt eine Backwarenmischung.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes, wobei 5,00 bis 99,99 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation enthaltend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamtgewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) mit einem Gehalt an 1 bis 75 Gew.-% HSP und 25 bis 99 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose) und 0,01 bis 95,00 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) gemischt und zu dem Lebensmittelprodukt verarbeitet werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes, wobei 95,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,90 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,95 bis 99,99 Gew.-% einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung und 0,01 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1,00 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,05 Gew.-% mindestens eines Aromastoffes (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelprodukts) gemischt und zu dem Lebensmittelprodukt verarbeitet werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes, wobei 5 bis 99,9 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation enthaltend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamtgewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) mit einem Gehalt an 1 bis 75 Gew.-% HSP und 25 bis 99 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose) und 0,1 bis 95 Gew.-% mindestens einer Lebensmittelkomponente (bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) gemischt und zu dem Lebensmittelprodukt verarbeitet werden.

Die Erfindung stellt demgemäß auch ein Verfahren zur Herstellung eines Lebensmittelproduktes bereit, wobei dieses Lebensmittelprodukt durch die Anwesenheit einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation ausgezeichnet ist, insbesondere einer solchen, die mittels der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zur Herstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation gewonnen wurde.

In besonders bevorzugter Ausführungsform wird ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes bereitgestellt, wobei nach dem Mischen der mindestens einen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation mit der mindestens einen Lebensmittelkomponente weitere Verarbeitungsschritte vorgesehen sind, die sich an der Art und Quantität der eingesetzten Lebensmittelkomponente und dem herzustellenden Lebensmittelprodukt orientieren und die der Fachmann in an sich üblicher Art und Weise ausführen kann.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem Mischen der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation mit der mindestens einen Lebensmittelkomponente ein Hochtemperatur-Erhitzen (HT-Erhitzen) der erhaltenen Mischung auf eine Temperatur, die zum Schmelzen der NSP in der NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation führt, insbesondere auf eine Temperatur von 140 °C bis 165 °C, und anschließendes Ab kühl en durchgeführt, sodass ein erfindungsgemäßes HT-erhitztes Lebensmittelprodukt erhalten wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch HT-erhitzte Lebensmittelprodukte, herstellbar durch Erhitzen und Abkühlen erfindungsgemäßer Lebensmittelprodukte, insbesondere Backwaren.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation, umfassend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker- Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) mit einem Gehalt an 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Phase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose), umfassend die Verfahrensschritte: a) Bereitstellen einer Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation, wobei die Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation einen Gehalt an Kaliumionen von 1 bis 100 mg/kg und an Sulfationen von 1 bis 34 mg/kg (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation) aufweist, b) teilweises Verdampfen des wässrigen Mediums aus der Lösung gemäß Verfahrensschritt a) in einer Vakuumkochvorrichtung unter einem Druck von 100 bis 600 mbar und bei einer Temperatur von mindestens 65 °C zum Erhalt Saccharosekristall-haltigen Magmas und c) Abtrennen der gebildeten Saccharosekristalle aus dem in Verfahrensschritt b) erhaltenen Saccharosekristall-haltigem Magma zum Erhalt einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation, umfassend 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) mit einem Gehalt an 25 bis 99 Gew.-% NSP und 1 bis 75 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die so hergestellte kristalline NSP-angereichte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung einen Gehalt an Rübenzucker-Saccharose von 96,00 bis 100 Gew.-%, insbesondere 97,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 98,00 bis 99,99 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation) auf.

Bevorzugt weist die so hergestellte kristalline NSP -angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung einen Gehalt von 99,80 bis 99,90 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der NSP- angereicherten kristallinen Rübenzucker-Saccharose) auf.

Die erfindungsgemäß bereitgestellten Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation dienen der Bereitstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Lebensmittelprodukt. Das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt der vorliegenden Erfindung ist daher ein Lebensmittelprodukt umfassend 5,00 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 5,0 bis 99,9 Gew.-%, einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation, wobei die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation herstellbar ist gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation und wobei das Lebensmittelprodukt 0,01 bis 95,00 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 95,0 Gew.-%, mindestens einer Lebensmittelkomponente (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Lebensmittelproduktes) enthält.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation gemäß Verfahrensschritt a) einen Gehalt an HSP von 80 bis 100 Gew.-% und anNSP von 0 bis 20 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose) auf. Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation, wobei sich diese Verfahren dadurch auszeichnen, dass eine erfindungsgemäß definierte Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation eingesetzt wird, um aus dieser durch Verdampfungskristallisation eine kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation zu erhalten. Die erfindungsgemäß eingesetzten Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparationen sind insbesondere Rübenzucker-Saccharosepräparationen, die sich durch eine hohe Reinheit der Saccharose auszeichnen, insbesondere durch einen Saccharosegehalt von mindestens 99,00 Gew - % (bezogen auf das Gesamtgewicht der TS (Trockensubstanz) der Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation), einen Gehalt an Kaliumionen von höchstens 100 mg/kg und einen Gehalt an Sulfationen von höchstens 34 mg/kg (Kalium- und Sulfationengewicht jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation). Insbesondere weisen die eingesetzten Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparationen 1 bis 100 mg/kg Kaliumionen und 1 bis 34 mg/kg Sulfationen (Kalium- und Sulfationengewicht jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

Es konnte überraschenderweise gezeigt werden, dass durch Bereitstellung und Nutzung einer spezifisch zusammengesetzten Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation gezielt die vorteilhafte, erfindungsgemäß bereitgestellte NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation hergestellt werden kann. Insbesondere konnte überraschenderweise gezeigt werden, dass eine Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation, die einen Höchstgehalt an Kaliumionen von 100 mg/kg und einen Höchstgehalt an Sulfationen von 34 mg/kg (Kalium- und Sulfationengewicht jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation) bei gleichzeitig hoher Reinheit der Saccharose von mindestens 99,00 Gew.-% (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation) aufweist, durch die erfindungsgemäß vorgesehene Verdampfungskristallisation gemäß Verfahrensschritt b) unter den angegebenen Verfahrensparametern gezielt in die erfmdungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation überführt werden kann.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an Rübenzucker-Saccharose von 99,00 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,10 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,20 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,40 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,50 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,60 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,70 bis 99,90 Gew.-%, insbesondere 99,70 bis 99,99 Gew.-%, insbesondere 99,70 bis 100 Gew.-%, einen Gehalt an Kaliumionen von 1 bis 100 mg/kg und an Sulfationen von 1 bis 34 mg/kg (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die kristalline Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an HSP von 85 bis 100 Gew.-% und NSP von 0 bis 15 Gew.-%, insbesondere an HSP von 90 bis 100 Gew.-% und NSP von 0 bis 10 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) auf.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das wässrige Medium Wasser, insbesondere vollentsalztes Wasser.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Trockensubstanzgehalt von 40 bis 80 Gew.-%, insbesondere 20 bis 70 Gew.-%, insbesondere 50 bis 70 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung) auf.

Die erfindungsgemäß in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation kann in bevorzugter Ausführungsform in einem vorgelagerten Verfahrensschritt x) oder y) hergestellt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation hergestellt, entweder in einem Verfahrensschritt x) durch Auflösen einer durch Kristallisation eines flüssigen Edukt-Materials, insbesondere einer Saccharoselösung, eines Rohzuckersaftes, eines Dünnsaftes, eines Dicksaftes oder Rohsaftes, gewonnenen festen Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation, oder in einem Verfahrensschritt y) durch an einem flüssigen Edukt- Material, insbesondere einer Saccharoselösung, einem Rohzuckersaft, einen Dicksaft oder Rohsaft durchgeführte Adsorptionsverfahren, insbesondere Adsorptionsverfahren unter Verwendung von Aktivkohle, Entfärberharzen, Ionenaustauschern oder in einer Kombination davon.

In den beiden Alternativen der Verfahrensschritte x) und y) wird von einem Edukt-Material ausgegangen, wobei das Edukt-Material insbesondere ein unmittelbar aus natürlichen Quellen stammendes flüssiges Material sein kann. Das Edukt-Material liegt bevorzugt in flüssiger Form vor, insbesondere in Form von einer Saccharoselösung, Rohsaft, Rohzuckersaft, Dünnsaft oder Dicksaft.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann aus einem flüssigen Edukt-Material, zum Beispiel einer Saccharoselösung, einem Rohzuckersaft, einem Dicksaft, einem Dünnsaft, oder Rohsaft, durch Kristallisation, insbesondere Verdampfungskristallisation, eine feste Ausgangs-Saccharosepräparation gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten werden, die in einem Verfahrensschritt x) in einem wässrigen Medium, insbesondere Wasser, gelöst wird, um so die in Verfahrensschritt a) verwendete Lösung bereitzustellen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation hergestellt, indem in einem dem Verfahrensschritt a) vorgelagerten Verfahrensschritt x) eine feste kristalline Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparation in einem wässrigen Medium gelöst wird.

In einer weiteren Ausführungsform kann aus einem flüssigen Edukt-Material, insbesondere zum Beispiel einer Saccharoselösung, Rohzucker, Rohsaft oder Dicksaft, in einem Verfahrensschritt y) durch Anwendung von Adsorptionsverfahren, insbesondere zur Saccharose-Aufreinigung, unmittelbar die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten werden.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation hergestellt, indem in einem dem Verfahrensschritt a) vorgelagerten Verfahrensschritt y) an einem flüssigen Edukt-Material ein Adsorptionsverfahren, insbesondere ein Adsorptionsverfahren unter Verwendung von Aktivkohle, Entfärberharzen, Ionenaustauschern oder einer Kombination davon, eine Saccharose- Aufreinigung durchgeführt wurde und so eine Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation erhalten wird.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die in Verfahrensschritt a) bereitgestellte Lösung einer in mittels wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation in Form einer durch Adsorptionsverfahren behandelten Lösung einer Ausgangs-Saccharosepräparation vor, die aus Edukt-Material, insbesondere unmittelbar aus natürlichen Quellen stammendem flüssigem Edukt-Material, insbesondere in Form von Rohzuckersaft, insbesondere in Form von Rohsaft oder insbesondere in Form von Dicksaft stammt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt b) eine Temperatur von mindestens 67 °C, insbesondere mindestens 70 °C, zum Erhalt des Saccharosekristall-haltigen Magmas eingestellt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt b) eine Temperatur von 65 °C bis 85 °C, insbesondere 67°C bis 81 °C, insbesondere 67 bis 74 °C, insbesondere 65 °C bis 73 °C, insbesondere 65 °C bis 72 °C, insbesondere 65 °C bis 71 °C, insbesondere 65 °C bis 70 °C, insbesondere 72 °C bis 73 °C eingestellt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt b) ein Druck von 100 bis 500, insbesondere 100 bis 400, insbesondere 150 bis 400, insbesondere 200 bis 400, insbesondere 200 bis 300 mbar, eingestellt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst Verfahrensschritt b) mindestens zwei Verfahrensabschnitte, insbesondere umfasst Verfahrensschritt b) einen Eindick- (Verfahrensschritt bl)) und einen Siedeschritt (Verfahrensschritt b2)).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein erster Teil der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation in Verfahrensschritt bl) in einem Eindickschritt eingedickt und ein zweiter Teil der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung in Verfahrensschritt b2) dem in Verfahrensschritt bl) eingedickten ersten Teil der Lösung zugesetzt, vorzugsweise semi-kontinuierlich oder kontinuierlich.

Besonders bevorzugt beträgt der erste Teil der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation 10 bis 60, insbesondere 15 bis 30 Gew.-%, und der zweite Teil 40 bis 90, insbesondere 70 bis 85 Gew - % der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation (jeweils bezogen auf Gesamtgewicht der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt in Verfahrensschritt b), insbesondere zwischen Verfahrensschritt bl) und Verfahrensschritt b2), ein Animpfschritt (Verfahrensschritt b3)).

In besonders bevorzugter Ausführungsform wird in Animpfschritt b3) als Animpfmaterial Saccharose, insbesondere kristalline Saccharose, insbesondere gemahlene kristalline Saccharose, verwendet. In besonders bevorzugter Ausführungsform kann die Animpfsubstanz, insbesondere die Saccharose, insbesondere die kristalline Saccharose, insbesondere die gemahlene kristalline Saccharose, in Form einer Suspension (Slurry) oder in Form eines wässrigen Kristall-haltigen Magmas verwendet werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann als Animpfmaterial kristalline Saccharose, insbesondere gemahlene kristalline Saccharose, in Form einer Suspension in Isopropanol, insbesondere in Form einer 5 bis 45 Gew.-%, insbesondere 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere 35 Gew.-% Saccharose aufweisenden Suspension in Isopropanol eingesetzt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird insbesondere kristalline Saccharose, insbesondere gemahlene kristalline Saccharose, als einzige Animpfsubstanz und keine weiteren Substanzen verwendet.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird Verfahrensschritt b3) zeitlich nach Verfahrensschritt bl) und vor Verfahrensschritt b2) durchgeführt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt b) eine Bewegung des wässrigen Mediums, insbesondere ein Rühren des wässrigen Mediums durchgeführt. In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Bewegen, insbesondere das Rühren, des wässrigen Mediums mit einer Rührgeschwindigkeit von 50 bis 300 U (Umdrehungen)/min, insbesondere 70 bis 200 U/min, insbesondere 70 bis 150 U/min, durchgeführt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Bewegen, insbesondere das Rühren, während Verfahrensschritt b) in Verfahrensschritt b 1), in Verfahrensschritt b2) und in Verfahrensschritt b3) oder in einem oder zwei der Verfahrensschritte bl), b2), oder b3) durchgeführt, bevorzugt in Verfahrensschritt bl).

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dem wässrigen Medium in Verfahrensschritt a), in Verfahrensschritt b) oder in Verfahrensschritt a) und b) mindestens ein NSP-Induktor hinzugegeben.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation bereitgestellt, wobei in Verfahrensschritt a) der Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation mindestens ein NSP-Induktor hinzugegeben wird.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation bereitgestellt, wobei in Verfahrensschritt b) dem wässrigen Medium mindestens ein NSP-Induktor hinzugegeben wird.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dem wässrigen Medium mindestens ein NSP-Induktor in einer Menge von 0,01 bis 5,00 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der in Verfahrensschritt a) bereitgestellten Lösung einer in einem wässrigen Medium vorliegenden Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation) im Verfahrensschritt b), insbesondere in Verfahrensschritt bl), ) hinzugegeben.

Die erfmdungsgemäß bereitgestellten Verfahren zur Herstellung einer kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation zeichnen sich insbesondere durch die Abfolge der Verfahrensschritt a), b) und c), insbesondere x), a), b) und c) oder insbesondere y), a), b) und c), in der angegebenen Reihenfolge aus. In besonders bevorzugter Ausführungsform werden zwischen den Verfahrensschritten a), b) und c) keine weiteren Verfahrensschritte durchgeführt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden im Verlauf der erfindungsgemäßen Verfahrensweise, insbesondere im Verlauf der Verfahrensschritte a), b) und c), insbesondere auch im Verlauf der Verfahrensschritte x), a), b) und c) oder y), a), b) und c), für die Kristallisation der Saccharose unter Einschluss eines gegebenenfalls erfolgenden Animpfschrittes b3), keine organischen Lösemittel, keine organischen Katalysatoren oder organischen Reaktanden eingesetzt, insbesondere kein Methanol und kein Furfurylalkohol. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform werden im Verlauf der erfmdungsgemäßen Verfahrensweise, insbesondere im Verlauf der Verfahrensschritte a), b) und c), insbesondere auch im Verlauf der Verfahrensschritte x), a), b) und c) oder y), a), b) und c), mit Ausnahme der Verwendung eines Alkohols als Suspensionsmittel für einen gegebenenfalls erfolgenden Animpfschritt b3), keine organischen Lösemittel, keine organischen Katalysatoren oder organische Reaktanden eingesetzt, insbesondere kein Methanol und kein Furfurylalkohol.

Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ist daher auch insofern vorteilhaft, als dass in bevorzugter Ausführungsform keine organischen Lösemitteln, Katalysatoren und/oder organischen Reaktanden verwendet werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine erfmdungsgemäße Verfahrensweise vorgesehen, gemäß der keine organische Lösemittel, Katalysatoren und/oder organische Reaktanden verwendet werden mit Ausnahme der Durchführung eines Animpfschrittes b3), wobei in dem Animpfschritt Verfahrensschritt b3) eine Menge von höchstens 1 Gew.-Promille (1 Gew.-%o) (bezogen auf Gesamtvolumen der Kristallisationslösung in Verfahrensschritt b)) Isopropanol als Medium zum Suspendieren von gemahlener Saccharose als Animpfmaterial verwendet wird.

In besonders bevorzugter Ausführungsform weist die erfindungsgemäß bereitgestellte kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation, insbesondere hergestellt mittels der erfmdungsgemäßen Verfahrensweise, 95 bis 100 Gew.-% Rübenzucker-Saccharose (bezogen auf das Gesamttrockengewicht der NSP-angereicherten kristallinen Rübenzucker-Saccharose) auf, wobei die Rübenzucker-Saccharose 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzende Saccharosephase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzende Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) aufweist und wobei in der Rübenzucker- Saccharosepräparation ein Höchstgehalt an Kaliumionen von 100 mg/kg, insbesondere 1 bis 100 mg/kg, und ein Höchstgehalt an Sulfationen von 34 mg/kg, insbesondere 1 bis 34 mg/kg (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation) vorliegt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die erhaltene kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation einen Gehalt an NSP 30 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-%, insbesondere 50 bis 70 Gew.-%, insbesondere 27 bis 70 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Saccharose) auf.

Die vorliegende Erfindung betrifft demgemäß auch die erfmdungsgemäßen, insbesondere die erfmdungsgemäß hergestellten kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparationen mit einem Gehalt an Saccharose von 95 bis 100 Gew.-%, insbesondere 99,00 bis 99,99 Gew.-%, Rübenzucker-Saccharose (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation) und einem Gehalt an 1 bis 75 Gew - % HSP und 25 bis 99 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Rübenzucker- Saccharose).

Die erfindungsgemäße NSP-angereicherte kristalline Rübenzucker-Saccharosepräparation kann zur Erhöhung der Süße, zur Verbesserung des Süßeprofils, zur Verbesserung der Organoleptik, zur Erhöhung der Aromaintensität, zur Erhöhung der Lösegeschwindigkeit und/oder zur Erhöhung der Löslichkeit eingesetzt werden.

Die erfmdungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation kann zur Erhöhung des Sorptionsvermögens, insbesondere zur Erhöhung des Wassersorptionsvermögens, oder zur Erhöhung des Aroma-Sorptionsvermögens (auch als Aromasorption bezeichnet) eingesetzt werden. In besonders bevorzugter Ausführungsform kann die erfmdungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation gemeinsam mit mindestens einem Aromastoff als Lebensmittelprodukt oder Komponente eines Lebensmittelprodukts eingesetzt werden.

In besonders bevorzugter Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Süße eines Lebensmittelproduktes.

In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Löslichkeit eines Lebensmittelproduktes.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Lösegeschwindigkeit eines Lebensmittelproduktes. In besonders bevorzugter Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Süße von Saccharose in dem Lebensmittelprodukt.

In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Löslichkeit von Saccharose in dem Lebensmittelprodukt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Lösegeschwindigkeit von Saccharose in dem Lebensmittelprodukt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung des Sorptionsvermögens, insbesondere zur Erhöhung des HzO-Sorptionsvermögens oder zur Erhöhung des Aromasorptionsvermögens von Saccharose in einem Lebensmittelprodukt, insbesondere in einem Aromastoff-haltigen Lebensmittelprodukt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft diese die Verwendung einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung zur Erhöhung der Aromaintensität eines Lebensmittelproduktes insbesondere in einem Aromastoff-haltigen Lebensmittelprodukt.

Die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung offenbarten Merkmale, insbesondere quantitativen und qualitativen Merkmale, der erfindungsgemäß bereitgestellten Lebensmittelprodukte, der für die Herstellung eingesetzten Lebensmittelkomponenten und kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparationen sind sowohl in Bezug auf das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt als auch in Bezug auf das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes offenbart, das heißt Merkmale, die in Bezug auf das Lebensmittelprodukt beschrieben werden, beziehen sich auch auf das Verfahren zur Herstellung des Lebensmittelproduktes und Merkmale, die in Bezug auf das Verfahren zur Herstellung des Lebensmittelproduktes beschrieben sind, dienen auch der Charakterisierung des erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes sowie dessen Verwendung. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation“ eine Rübenzuckerpräparation verstanden, die die in der vorliegenden Lehre quantitativ durch die angegebenen Mengenbereiche definierten Gehalte an NSP und HSP aufweist, also einen Gehalt von 1 bis 75 Gew.-% hochschmelzender Saccharosephase (HSP) und 25 bis 99 Gew.-% niedrigschmelzender Saccharosephase (NSP) (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose), insbesondere einen Gehalt an HSP von 5 bis 70, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 55 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 73 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose) und insbesondere einen Gehalt an NSP von 30 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 85 Gew - %, bevorzugt 30 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 70 Gew.-%, insbesondere 27 bis 90 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker-Saccharose). Eine „kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation“ weist aufgrund dieser mengenmäßigen Definition im Verhältnis zu einer kristallinen Vergleichs-Rübenzucker-Saccharosepräparation, also einer in Lebensmittelprodukten üblicherweise eingesetzten Rübenzuckerpräparation exakt gleicher Zusammensetzung, einen geringeren HSP- und einen höheren NSP-Gehalt auf, zum Beispiel im Vergleich zu einem EU1 -Zucker oder einem EU2-Zucker.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „erhöhten Löslichkeit“ einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung verstanden, dass diese in Wasser, insbesondere bei 25 °C, eine höhere Löslichkeit aufweist als eine kristalline Vergleichs-Saccharosepräparation exakt gleicher Zusammensetzung, die einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt aufweist, zum Beispiel ein EUl-Zucker oder ein EU2-Zucker.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „erhöhten Lösegeschwindigkeit“ einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung verstanden, dass diese in Wasser, insbesondere bei 25 °C, eine höhere Lösegeschwindigkeit aufweist, als eine kristalline Vergleichs-Rübenzucker- Saccharosepräparation exakt gleicher Zusammensetzung, die einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt aufweist, zum Beispiel ein EUl-Zucker oder ein EU2-Zucker. Um eine bestimmte Menge an Saccharose kristallfrei zu lösen, wird mittels einer erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation eine kürzere Zeit benötigt.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „erhöhten Sorptionsvermögen“ einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung verstanden, dass diese ein höheres Sorptionsvermögen aufweist, als eine kristalline Vergleichs-Rübenzucker-Saccharosepräparation exakt gleicher Zusammensetzungen, die einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt aufweist, zum Beispiel ein EU1 -Zucker oder EU2-Zucker. Das Sorptionsvermögen einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparation kann gemäß der Beispiele 6 und 7 bestimmt werden.

Das erfindungsgemäß bereitgestellte „erhöhte Sorptionsvermögen“ der kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation kann ein erhöhtes HzO-Sorptionsvermögen oder ein erhöhtes Aromasorptionsvermögen oder ein erhöhtes HzO-Sorptionsvermögen und ein erhöhtes Aromasorptionsvermögen sein.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „erhöhten Süße“ einer kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung verstanden, dass diese eine höhere Süße aufweist als eine kristalline Vergleichs-Rübenzucker- Saccharosepräparation exakt gleicher Zusammensetzungen, die einen geringeren NSP- und einen höheren HSP-Gehalt aufweist, zum Beispiel ein EU1 -Zucker oder EU2-Zucker. Eine erhöhte Süße, insbesondere eine verbesserte Süße- Wahrnehmung, kann mittels Sensoriktests von geschulten Testpersonen bestimmt werden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „erhöhten Aromaintensität eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes“ verstanden, dass das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt enthaltend die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation eine höhere Aromaintensität aufweist als ein Vergleichs- Lebensmittelprodukt exakt gleicher Zusammensetzung einschließlich gleicher Menge einer kristallinen Vergleichs-Saccharosepräparation, wobei die Vergleichs-Saccharosepräparation, zum Beispiel ein EUl-Zucker oder EU2-Zucker, einen geringeren NSP- und höheren HSP-Gehalt aufweist als die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation. Eine erhöhte Aromaintensität kann durch vergleichende Messungen zu vermessender Lebensmittelprodukte in Sensoriktests und/oder durch chemische und physikalische Analysen ermittelt werden. Erfindungsgemäß zeigt die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker- Saccharosepräparation eine erhöhte Menge an adsorbiertem, über die Gasphase transportierten flüchtigen Aromastoff. Dies kann in einem Sensoriktest oder durch chemische/physikalische Analyse bestimmt werden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „erhöhten Süße“ eines erfindungsgemäßen Lebensmittelproduktes verstanden, dass das erfindungsgemäße Lebensmittelprodukt, enthaltend die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation eine höhere Süße aufweist, als ein Vergleichs- Lebensmittelprodukt exakt gleicher Zusammensetzung einschließlich gleicher Menge einer kristallinen Vergleichs-Saccharosepräparation, wobei die Vergleichs-Saccharosepräparation, zum Beispiel ein EUl-Zucker oder EU2-Zucker, einen geringeren NSP- und höheren HSP-Gehalt aufweist als die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation. Eine erhöhte Süße, insbesondere eine verbesserte Süße-Wahrnehmung, kann mittels Sensoriktests von geschulten Testpersonen bestimmt werden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Lebensmittelprodukt“ ein festes, flüssiges, halbflüssiges, pastöses oder gelförmiges Produkt verstanden, das für den Verzehr durch den menschlichen oder tierischen Körper bestimmt und geeignet ist und primäre Funktionen als Nahrungsmittel, functional food, Getränk, Genussmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel ausüben kann.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „HT-erhitzten Lebensmittelprodukt“ ein festes, flüssiges, halbflüssiges, pastöses oder gelförmiges Lebensmittelprodukt verstanden, das während seines Herstellverfahrens einem Erhitzungsschritt einer erfindungsgemäß eingesetzten NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation auf eine Temperatur; die zum Schmelzen der NSP in der NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation führt, insbesondere auf eine Temperatur von 140 bis 165 °C und anschließendem Abkühlen unterzogen worden ist und das sich demgemäß durch die Anwesenheit einer amorphen, aus der NSP herrührenden Saccharosephase und einer kristallinen HSP-Phase auszeichnet.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Lebensmittelkomponente“ eine Komponente verstanden, die für den menschlichen und/oder tierischen Konsum geeignet und bestimmt ist und die der erfindungsgemäß in dem erfindungsgemäßen Lebensmittelprodukt ebenfalls eingesetzten kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation einen zusätzlichen, für den Konsumenten und/oder Lebensmittelhersteller technologischen oder ernährungsbezogenen Wert verleiht, beispielsweise als Kalorienquelle, geschmacks- und/oder aromagebendes Agens und/oder Quelle von ernährungsphysiologisch relevanten Stoffen, wie Vitaminen, Ballaststoffen, Stoffwechseledukten wie Proteinen, insbesondere Aminosäuren, Fetten und Kohlenhydraten.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer Lebensmittelkomponente insbesondere kein Wasser verstanden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer Lebensmittelkomponente insbesondere kein Lösemittel für Saccharose, insbesondere kein wässriges Lösemittel für Saccharose und kein organisches Lösemittel für Saccharose verstanden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einen Lebensmittelkomponente insbesondere auch kein Alkohol verstanden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „Rübenzucker-Saccharose“ eine Gesamtheit von Saccharose-Molekülen verstanden, die aus einer C3 -Pflanze, insbesondere aus der Rübe, insbesondere Zuckerrübe, stammt und von dieser synthetisiert wurde. Unter dem Begriff „Rübenzucker-Saccharose“ wird insbesondere eine Gesamtheit von Saccharose-Molekülen verstanden, die sich durch ein mittels Kohlenstoff-Isotopen-Bestimmung von 12 C und 13 C in der Saccharose ermittelbares Kohlenstoff-Isotopenmuster mit einem 6 13 C-Wert von -34 %o bis -20 %o, insbesondere -32 %o bis -20 %o, insbesondere -27 %o bis -22 %o, auszeichnet. Der 6 13 C-Wert ist ein Maß für das Verhältnis der Isotopenverhältnisse 13 C/ 12 C von einer zu vermessenen Probe und einem Standard. Bevorzugt wird der 6 13 C-Wert mittels Massenspektrometrie (MS), insbesondere IR-MS (Isotopen-Ratio MS), vorzugsweise einem EA (Elemental Analyzer)-IRMS-Verfahren im Vergleich zu dem als Standard verwendeten Mineral Pee Dee Belemnite (PDB) bestimmt, insbesondere gemäß der EA-IRMS-basierten Verfahrensweise aus Martin et al. (Journal of Science of Food and Agriculture, (1991), 56, 419-435).

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Rübenzucker- Saccharosepräparation“ also eine Saccharosepräparation verstanden, die als einzige Saccharose Rübenzucker-Saccharose aufweist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer Rübenzucker-Saccharosepräparation eine Saccharosepräparation verstanden, in der die gesamte in ihr enthaltende Saccharose Rübenzucker-Saccharose ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „Rübenzucker- Saccharosepräparation“ eine natürlicherweise vorkommende oder technisch hergestellte Zusammensetzung von Saccharosemolekülen aus C3 -Pflanzen, insbesondere Rüben, insbesondere Zuckerrüben, verstanden, wobei diese Zusammensetzung entweder allein aus Saccharosemolekülen aufgebaut ist, das heißt daraus besteht, das heißt aus Saccharosemolekülen besteht oder wobei diese Zusammensetzung Saccharosemoleküle umfasst, insbesondere mindestens 99,0 Gew.-%, mindestens 99,1 Gew.-%, mindestens 99,2 Gew.-%, mindestens 99,3 Gew.-%, mindestens 99,4 Gew.-%, mindestens 99,5 Gew.-%, mindestens 99,6 Gew.-%, mindestens 99,7 Gew.-%, mindestens 99,8 Gew.-%, oder insbesondere mindestens 99,9 Gew.-% Saccharosemoleküle umfasst (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Rübenzucker- S accharosepräp arati on) .

Eine „Rübenzucker-Saccharosepräparation“ im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann daher reine Saccharose (100 Gew.-% Saccharose bezogen auf TS) oder ein Gemisch von Saccharose mit mindestens einer anderen Substanz sein, das heißt eine Zusammensetzung, die Saccharose und Anteile an mindestens einer weiteren Substanz aufweist.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer „kristallinen NSP- angereicherten Rübenzucker-Saccharosepräparation“ eine kristalline Rübenzucker- Saccharosepräparation verstanden, die mindestens zwei Saccharosephasen aufweist, insbesondere eine HSP und eine NSP.

Die erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation weist Anteile einer niedrigschmelzenden (NSP) und einer hochschmelzenden Saccharosephase (HSP) auf. In besonders bevorzugter Ausführungsform weist die kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation der vorliegenden Erfindung demgemäß mindestens zwei unterschiedliche Schmelztemperaturen auf, nämlich eine Schmelztemperatur einer NSP und eine Schmelztemperatur einer HSP.

In besonders bevorzugter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die bei einer DSC- Messung einer erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Rübenzucker- Saccharosepräparation erhaltene DSC-Kurve eine Kurve mit mindestens einem Signal in einem Temperaturbereich der NSP, insbesondere von 140 bis 165 °C und einem weiteren Signal in einem Temperaturbereich der HSP, insbesondere von 166 bis 210 °C. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Saccharosephase“ ein zusammenhängender oder nicht zusammenhängender Teil einer Saccharosepräparation mit homogenen physikalischen Eigenschaften, insbesondere homogener Schmelztemperatur, verstanden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „NSP“ eine niedrigschmelzende Saccharosephase verstanden, welche kristalline Saccharose umfasst, insbesondere aus dieser besteht, und die sich durch eine Schmelztemperatur in einem Bereich von 140 bis 165 °C auszeichnet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die NSP eine Schmelztemperatur in einem Bereich von insbesondere 145 bis 165 °C, insbesondere 140 bis 160 °C, insbesondere 145 bis 160 °C, insbesondere 147 bis 160 °C, insbesondere 149 bis 159 °C, insbesondere 150 bis 159 °C, oder insbesondere 150 bis 160 °C auf. Diese Temperaturbereiche werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch als Schmelztemperaturbereich einer NSP bezeichnet.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „HSP“ eine hochschmelzende Saccharosephase verstanden, welche kristalline Saccharose umfasst, insbesondere aus dieser besteht, und die sich durch eine Schmelztemperatur in einem Bereich von 166 bis 210 °C auszeichnet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die HSP eine Schmelztemperatur in einem Bereich von insbesondere 166 bis 200 °C, insbesondere 170 bis 200 °C, insbesondere 175 bis 200 °C, insbesondere 178 bis 200 °C oder insbesondere 178 bis 195 °C auf. Diese Temperaturbereiche werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch als Schmelztemperaturbereich einer HSP bezeichnet.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird die Existenz und die Quantität einer niedrigschmelzenden Saccharosephase (NSP) und einer hochschmelzenden Saccharosephase (HSP) in einer Saccharosepräparation mittels dynamischer Differenz-Kalorimetrie (DSC) festgestellt, insbesondere mittels dynamischer Wärmestromdifferenzkalorimetrie oder dynamischer Leistungsdifferenzkalorimetrie.

Die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehene Bestimmung des NSP- und HSP-Gehalts in einer zu bestimmenden Saccharosepräparation erfolgt durch ein erstes Aufheizen der zu bestimmenden Saccharosepräparation auf 165 °C, insbesondere mit einer Heizrate von 10 K/min, ein Ab kühl en, insbesondere mit einer Kühlrate von 50 K/min auf 25 °C, und ein zweites Aufheizen der zu bestimmenden Saccharosepräparation auf mindestens 210 °C, wobei während des ersten und zweiten Aufheizens DSC-Messungen zur differenziellen Bestimmung der Schmelzwärme in einem Schmelztemperaturbereich einer NSP und der Schmelzwärme in einem Schmelztemperaturbereich einer HSP zur Bestimmung der Identität und Quantität einer NSP und HSP durchgeführt werden.

Die Existenz einer HSP und einer NSP wird erfindungsgemäß bevorzugt durch das mittels DSC- Messung bestimmte Vorliegen eines Schmelzvorganges in der zu untersuchenden Saccharosepräparation und das Zuordnen des gegebenenfalls beobachteten Schmelzvorgangs zu der Schmelztemperatur bestimmt. Ein Schmelzvorgang wird im Rahmen einer DSC-Messung in der erhaltenen DSC-Kurve durch das Auftreten eines DSC-Signals (hier auch kurz „Signal“ bezeichnet) erkannt.

Ein Signal im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Abweichen von der DSC-Basislinie in Form eines Peaks, eines zusätzlichen Peaks, einer Schulter oder eines breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima.

Die Schmelztemperatur wird erfindungsgemäß bevorzugt daher im Rahmen einer DSC-Messung ermittelt und zeigt sich als Signal, in Form eines Peaks, zusätzlichen Peaks, breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima oder Schulter in der erhaltenen DSC-Kurve.

In besonderes bevorzugter Ausführungsform wird eine DSC-Messung im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit einer Aufheizrate von 10 K/min über einen Temperaturbereich von 20 °C bis 220 °C durchgeführt.

Die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehene Feststellung der Existenz einer niedrigschmelzenden Saccharosephase (NSP) erfolgt durch Durchführung einer DSC-Messung an einer zu bestimmenden Saccharosepräparation und Feststellung, ob im Schmelztemperaturbereich einer NSP, insbesondere also ob in einem Temperaturbereich von 140 bis 165 °C, ein Abweichen in Form eines Signals, das bedeutet ein Abweichen in Form eines Peaks, zusätzlichen Peaks, einer Schulter oder eines breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima von der DSC-Basislinie erfolgt, also in diesem Temperaturbereich ein Schmelzvorgang erfolgt.

Die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehene Feststellung der Existenz einer hochschmelzenden Saccharosephase (HSP) erfolgt durch Durchführung einer DSC-Messung an einer zu bestimmenden Saccharosepräparation und Feststellung, ob im Schmelztemperaturbereich einer HSP, insbesondere also, ob in einem Temperaturbereich von 166 bis 210 °C, ein Abweichen in Form eines Signals, das bedeutet ein Abweichen in Form eines Peaks, zusätzlichen Peaks, einer Schulter oder eines breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima von der DSC-Basislinie erfolgt, also in diesem Temperaturbereich ein Schmelzvorgang erfolgt.

Die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehene Feststellung der Quantität einer hochschmelzenden Saccharosephase (HSP) in einer zu bestimmenden Saccharosepräparation erfolgt durch selektives Aufschmelzen einer erfindungsgemäß festgestellten NSP in einem ersten Aufheizvorgang auf 165°C der zu bestimmenden Saccharosepräparation, anschließendes Abkühlen der Saccharosepräparation und anschließendes Aufschmelzen der HSP in einem zweiten Aufheizvorgang unter Ermittlung der Schmelzwärme der HSP. Dann erfolgt die Bestimmung des prozentualen Anteils an HSP an der in der Saccharosepräparation vorhandenen Saccharose durch Division der beim zweiten Aufheizvorgang ermittelten spezifischen Schmelzwärme der HSP (normiert auf das eingewogene Gesamtgewicht der untersuchten Saccharosepräparation) durch die spezifische Schmelzwärme einer phasenreinen HSP, also 100,00 Gew.-% HSP enthaltenden Saccharosepräparation (133,7 J/g).

In bevorzugter Ausführungsform erfolgt das erfindungsgemäße erste und zweite Aufheizen mit einer Aufheizrate von 10 K/min.

Die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehene Feststellung der Quantität einer niedrigschmelzenden Saccharosephase (NSP) erfolgt rechnerisch durch Subtraktion des ermittelten prozentualen Anteils an HSP von 100 % und ergibt den prozentualen Anteil der NSP an der in der Saccharosepräparation enthaltenen Saccharose.

In besonders bevorzugter Ausführungsform wird die Existenz und die Quantität einer NSP und einer HSP so bestimmt wie im Beispiel 5 beschrieben.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird für die erfindungsgemäß vorgesehene DSC-Messung ein DSC-Gerät verwendet. Unter dem Begriff „DSC-Gerät“ wird ein dynamisches Differenzkalorimeter verstanden, zum Beispiel ein DSC-Gerät der Firma Perkin-Elmer, zum Beispiel das Gerät Pyris 1. Dieses kann in bevorzugter Ausführungsform mit einem Niedrigtemperatur-Gefriergerät gekoppelt sein. Das Instrument wird bevorzugt mit Indium und Wasser kalibriert, insbesondere mit einer Aufheizrate von 10 K/min.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „DSC-Kurve“ die graphische Darstellung der Ergebnisse der Durchführung einer dynamischen Differenzkalorimetrie, das heißt, der Verlauf des ermittelten Wärmestroms in eine Probe bei eingestellten Temperaturrampen verstanden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Phasenübergang“ ein Phasenübergang 1. Ordnung verstanden, also das Übertreten einer Präparation von einem physikalischen Aggregatszustand, insbesondere fest, in einen anderen Aggregatszustand, insbesondere flüssig, insbesondere ein „Schmelzen“.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Glasübergang“ der Übergang einer amorphen Phase in einen gummiartigen oder zähflüssigen Zustand verstanden, insbesondere kein Phasenübergang 1. Ordnung.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „DSC-Basislinie“ der Verlauf der DSC-Kurve verstanden, welcher für den Fachmann ersichtlich lediglich die Wärmeaufnahme der Probe und keinen Phasenübergang, insbesondere kein Schmelzen, und keinen Glasübergang darstellt. Außerdem wird unter dem Begriff „DSC-Basislinie“ derjenige Kurventeil verstanden, der im Bereich eines Signals interpoliert wird und der die Messkurve vor und nach dem Signal so verbindet, als wäre keine Reaktionswärme freigesetzt worden. Ein Phasenübergang äußert sich in der DSC-Kurve insofern, als dass sich die Steigung des Graphen des Wärmestroms in die Probe gegenüber der extrapolierten Basislinie ändert, wohingegen der Wärmestrom in die Probe ohne Phasenübergang oder ohne Glasübergang durch eine konstante Steigung des Graphen mit steigender Temperatur charakterisiert ist.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Signal“ eine einen endothermen Vorgang anzeigende Änderung der Steigung der DSC-Kurve verstanden, also ein Abweichen von der DSC-Basislinie in Form eines Peaks, ein zusätzlicher Peaks, einer Schulter und/oder einen breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Peak“ ein Signal in der DSC-Kurve verstanden, welches bei positiver Auftragung von endothermen Signalen (entsprechend der Vorzeichenkonvention der Thermodynamik) mit positiver Steigung von der DSC-Basislinie ausgehend („Onset“) in einer Spitze mündet („Peakmaximum“) und mit negativer Steigung zurück zur DSC-Basislinie führt („Offset“).

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „zusätzlicher Peak“ ein weiteres Signal in der DSC-Kurve verstanden, welches bei positiver Auftragung von endothermen Signalen (entsprechend der Vorzeichenkonvention der Thermodynamik) mit positiver Steigung von der DSC-Basislinie ausgehend („Onset“) in einer Spitze mündet („Peak“), allerdings im Gegensatz zum Peak nicht mit negativer Steigung vollständig zurück zur DSC- Basislinie führen muss, sondern auch durch Überlagerung der Signale lediglich in einem lokalen Minimum zwischen den Spitzen resultieren kann.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Schulter“ ein Signal in der DSC-Kurve verstanden, welches bei positiver Auftragung von endothermen Signalen (entsprechend der Vorzeichenkonvention der Thermodynamik) mit positiver Steigung von der DSC-Basislinie ausgeht („Onset“), allerdings weder in einer Spitze mündet noch mit negativer Steigung zurück zur DSC-Basislinie führt. Eine Schulter ist charakterisiert durch einen abgeflachten Bereich, welcher bei einer gewissen Temperatur in einen Peak übergeht.

Als Schmelztemperatur wird jeweils die extrapolierte Onset-Temperatur angegeben. Diese ist definiert als Schnittpunkt der Wendetangente durch die ansteigenden Peakflanke mit der interpolierten Basislinie.

In bevorzugter Ausführungsform ergibt sich die Schmelztemperatur im Rahmen der erfindungsgemäß durchgeführten DSC-Messung bei einer Aufheizrate von 10 K/min.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Schmelzenthalpie“ oder „Schmelzwärme“ die Energiemenge verstanden, die benötigt wird, um eine Saccharosepräparation an ihrem Schmelzpunkt bei konstantem Druck zu schmelzen. Bei DSC- Messungen wird sie aus der Fläche zwischen der interpolierten Basislinie und der Messkurve ermittelt. Sie wird in Energieeinheiten zum Beispiel J (Joule) angegeben. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „spezifische Schmelzenthalpie“ oder „spezifische Schmelzwärme“ die Energiemenge erstanden, die benötigt wird, um ein Massenelement einer Substanz an ihrem Schmelzpunkt bei konstantem Druck zu schmelzen. Sie wird angegeben in Wärmemenge pro Masseneinheit, zum Beispiel J/g.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff „Asche“ die Stoffe verstanden, die beim Veraschen einer Saccharosepräparation in einem Ofen bei der definierten Temperatur der Methode unter Normaldruck Zurückbleiben.

Alternativ wird der Aschegehalt einer Saccharosepräparation durch Messung der Leitfähigkeit einer wässrigen Lösung gemäß ICUMSA Methode GS2/3/9-17(2011) ermittelt (Asche konduktometri sch) .

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Süßungsmittel“ eine Substanz oder ein Substanzgemisch verstanden, das bei einem menschlichen Konsumenten eine Geschmacksempfindung der Qualität „süß“ auslöst. Ein Süßungsmittel kann daher zum Beispiel ein Zucker, Zuckerderivat, Zuckeralkohol, eine Aminosäure, ein Peptid, ein Protein, ein Alkohol oder ein Hoch-Intensivsüßstoff sein.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „körpergebenden Süßungsmittel“ ein Süßungsmittel verstanden, das beim menschlichen Konsumenten während des Konsums, insbesondere während der oralen Aufnahme und Verarbeitung, ein Gefühl von Volumen und damit Körper des Süßungsmittels hinterlässt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „körpergebenden Süßungsmittel“ kein Intensivsüßstoff verstanden, also kein Süßungsmittel, das in sehr geringen Quantitäten eine vergleichsweise hohe Süßkraft auslöst.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „NSP-Induktor“ eine Substanz verstanden, die in der Lage ist, eine Erhöhung des Anteils an NSP in einer durch Verdampfungskristallisation gewonnenen Saccharosepräparation zu bewirken im Vergleich zu einer ansonsten identisch durchgeführten Verdampfungskristallisation, die ohne Anwesenheit eines NSP-Induktors durchgeführt wurde. Insbesondere ist ein NSP-Induktor ein oligomeres oder polymeres Kohlenhydrat, insbesondere Zucker, insbesondere Inulin, Oligofructose, kurzkettige Fructooligosaccharide (scFOS), DP4-Oligosaccharide, DP4-Oligosaccharidsirup, DP4- Oligosaccharidsirup hergestellt aus Reis, insbesondere Reismehl, oder eine Kombination davon. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „Inulin“ ein üblicherweise polydispers vorliegendes oligomeres oder polymeres Kohlenhydrat verstanden, das hauptsächlich aus Fructosyl-Fructoseverbindungen mit einer optional vorliegenden terminalen Glucoseeinheit aufgebaut ist. Die Fructosyl-Fructoseverbindungen sind vorzugsweise vom ß(2-l)-Typ. Unter dem Begriff „polydispers“ wird im vorliegenden Zusammenhang verstanden, dass das Inulin bevorzugt als Gemisch von Verbindungen mit unterschiedlichen Polymerisierungsgraden vorliegt. In besonders bevorzugter Ausführungsform wird unter Inulin auch Oligofructose verstanden mit einem Polymerisierungsgrad von 2 bis 10.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter kurzkettigen Fructooligosacchariden (scFOS) Oligofructose verstanden, die aus GF n - Verbindungen aufgebaut ist, vorzugsweise im Wesentlichen daraus besteht, insbesondere daraus besteht, wobei G für das Monomer Glucose und F für das Monomer Fructose steht und wobei n eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist und die Anzahl der Fructoseeinheiten in dem Molekül angibt.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „DP4- Oligosaccharide“ ein Saccharidgemisch verstanden, das durch Verflüssigung und anschließende enzymatische Verzuckerung aus Stärke entstanden ist. Bezogen auf die Gesamttrockensubstanz besteht dieses Saccharidgemisch aus höchstens 17 Gew-% der Summe der Mono- und Disaccharide (DPI und DP2), aus wenigstens 50 Gew-% an Tri- oder Tetrasacchariden (DP3 und DP4). Der Rest der höheren Saccharide (DP>4) ergibt aus der Differenz zur Gesamtmasse des Saccharidgemischs. Unter einem DP4-Oligosaccharidsirup ist eine wässrige Lösung der beschriebenen DP4-Oligosaccharide zu verstehen. Der DP4-Oligosaccharidsirup kann durch Eindicken auf einen gewünschten Trockensubstanzgehalt eingestellt werden. Dieser kann zudem, zum Beispiel durch Sprühtrocknung, in getrocknete DP4-Oligosaccharide überführt werden.

Die DP4-Oligosaccharide können aus Stärke oder Mehl gewonnen werden. Wird als Rohstoff Mehl eingesetzt, wird Mehl in eine wässrige Suspension gebracht. Die darin befindliche Stärke wird verflüssigt und enzymatisch verzuckert. Danach wird durch eine fest-flüssig-Separation, zum Beispiel eine Zentrifugation, die flüssige Phase, die den Großteil des DP4- Oligosaccharidgemischs enthält, von den festen Bestandteilen der Suspension abgetrennt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt dann analog zu den DP4-Oligosacchariden, welche aus Stärke gewonnen wurden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Weißzucker“ ( EU2- Zucker) ein Zucker verstanden, der den Qualitätskriterien der RICHTLINIE 2001/111/EG Zuckerartenverordnung für Weißzucker entspricht. Dieser weist eine Polarisation von mindestens 99,7 °Z (Z: Zucker) auf

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „EU2-Zucker“ ein Kristallzucker der EU-Kategorie 2, also ein Weißzucker, verstanden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „Raffinade“ ein Zucker verstanden, der den Qualitätskriterien der RICHTLINIE 2001/111/EG Zuckerartenverordnung für Raffinade entspricht. Dieser weist eine Polarisation von mindestens 99,7 °Z auf. Die Abgrenzung zum Weißzucker (EU2-Qualität) erfolgt über ein Punkteschema hinsichtlich der Kriterien Farbtype, Aschegehalt, Farbe in Lösung.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „EU1 -Zucker“ ein Kristallzucker der EU-Kategorie 1, also eine Raffinade, verstanden.

Die Kategorisierung „EU1“- und „EU2“-Zucker orientiert sich an der Zuckerarten-Richtlinie 2001/111/EG und der Zuckermarktordnung EG Nr. 318/2006.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem „Rohzucker“ oder einer „Rohzuckerpräparation“ kristalline Saccharose oder eine kristalline Saccharose-haltige Präparation verstanden, die insbesondere in fester, insbesondere in getrockneter Form vorliegt, und die durch Kristallisation von in Dicksaft vorhandener Saccharose hergestellt wurde, ohne dass zwischen einer ein- oder mehrstufigen Kristallisation der Saccharose aus dem Dicksaft und dem Erhalt des Rohzuckers die aus der genannten Kristallisation von Dicksaft erhaltene Saccharose einem oder mehreren Auflöse-, Schmelz-, Re- und Umkristallisationsschritten unterzogen wurde, demgemäß keiner Raffination unterzogen wurde. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit unter „Rohzucker“ ein unraffinierter Zucker verstanden.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „Rohsaft“ eine wässrige zuckerhaltige Flüssigkeit verstanden, die durch Heißwasserextraktion von Saccharose und anderen extrahierbaren Stoffen aus Zuckerrübenmaterial, insbesondere Zuckerrüben, vorzugsweise Zuckerrübenschnitzeln erhalten wurde. Die Heißwasserextraktion löst nicht nur Saccharose, sondern auch andere, insbesondere wasserlösliche, Substanzen aus dem Zuckerrübenmaterial heraus.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „Dünnsaft“ eine wässrige Saccharose-haltige Lösung verstanden, die durch Reinigung von Rohsaft, insbesondere mittels Calciumoxid, CO2 und gegebenenfalls Flockungshilfsstoffen erhalten wurde. Die Saftreinigung wird häufig in Form einer Vorkalkung, Hauptkalkung und Carbonatation durchgeführt, wobei insbesondere ein klarer hellgelber Saft mit einem Saccharosegehalt von 10 bis 20 % erhalten wird.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter „Dicksaft“ eine wässrige Lösung oder Suspension verstanden, die durch Verdickung, insbesondere Eindampfung von Wasser, aus Dünnsaft erhalten wurde. Der Saccharosegehalt von Dicksaft liegt insbesondere in einem Bereich von 60 bis 90 % Gew.-%, insbesondere 65 bis 80 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Dicksaftes).

Soweit nicht anders angegeben, wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff „refraktometri scher Trockensubstanzgehalt“ der Zuckergehalt einer Mischung aus Zucker und wässrigem Medium, insbesondere Wasser, in °Bx verstanden, der mittels Messung des Brechungsindex der Mischung ermittelt wird. Als illustrierendes Exempel umfassen 100 g einer wässrigen Zuckerlösung mit 25 °Bx einen Gehalt an 25 g Zucker und 75 g Wasser.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden Drücke als absolute Drücke in mbar angegeben.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird der Schmelzvorgang über DSC- Messungen bestimmt. Bei dem DSC-Signal für den Schmelzvorgang von Saccharose kann es sich um einen einzelnen Peak handeln, um einen Peak mit einer Schulter, um einen Peak mit einem kleinen zusätzlichen Peak bei tieferer Temperatur oder um ein breites endothermes Signal mit einem oder mehreren lokalen Minima.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird die „Schüttdichte“ vorzugsweise gemäß der in Beispiel 8 beschriebenen Verfahrensweise und der dort angegebenen Apparatur gemessen.

Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung quantitative Angaben, insbesondere Prozentangaben, von Komponenten eines Lebensmittelproduktes, von Saccharose, von einer Präparation, zum Beispiel von einer Saccharosepräparation oder von einer Zusammensetzung angegeben sind, addieren diese, sofern nicht explizit anders angegeben oder fachmännisch ersichtlich, zusammen mit den anderen explizit angegebenen oder fachmännisch ersichtlichen weiteren Komponenten des Lebensmittelprodukts, der Saccharose, der Präparation oder der Zusammensetzung auf 100% der des Lebensmittelproduktes, der Saccharose, der Präparation und/oder der Zusammensetzung auf.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „mindestens eine“ eine Mengenangabe verstanden, die eine Anzahl von 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 oder 8 oder 9 oder 10 und so weiter ausdrückt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Bezeichnung „mindestens eine“ genau die Anzahl 1 darstellen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Begrifflichkeit „mindestens eine“ auch 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 bedeuten.

Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein „Vorhandensein“, ein „Enthalten“, ein „Aufweisen“ oder ein „Gehalt“ einer Komponente ausdrücklich erwähnt oder impliziert wird bedeutet dies, dass die jeweilige Komponente vorhanden ist, insbesondere in messbarer Menge vorhanden ist.

Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein „Vorhandensein“, ein „Enthalten“ oder ein „Aufweisen“ einer Komponente in einer Menge von 0 [Einheit], insbesondere mg/kg, pg/kg oder Gew.-%, ausdrücklich erwähnt oder impliziert wird, bedeutet dies, dass die jeweiligen Komponenten nicht in messbarer Menge vorhanden, insbesondere nicht vorhanden ist.

Die Zahl der angegebenen Nachkommastellen entspricht der Präzision der jeweils angewandten Messmethode.

Unter dem Begriff „und/oder“ wird in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verstanden, dass alle Mitglieder einer Gruppe, welche durch den Begriff „und/oder“ verbunden sind, sowohl alternativ zueinander als auch jeweils untereinander kumulativ in einer beliebigen Kombination offenbart sind. Dies bedeutet für den Ausdruck „A, B und/oder C“, dass folgender Offenbarungsgehalt darunter zu verstehen ist: a) A oder B oder C oder b) (A und B), oder c) (A und C), oder d) (B und C), oder e) (A und B und C).

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter den Begriffen „umfassend“ und „aufweisend“ verstanden, dass zusätzlich zu den von diesen Begriffen explizit erfassten Elementen noch weitere, nicht explizit genannte Elemente hinzutreten können. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter diesen Begriffen auch verstanden, dass allein die explizit genannten Elemente erfasst werden und keine weiteren Elemente vorliegen. In dieser besonderen Ausführungsform ist die Bedeutung der Begriffe „umfassend“ und „aufweisend“ gleichbedeutend mit dem Begriff „bestehend aus“. Darüber hinaus erfassen die Begriffe „umfassend“ und „aufweisend“ auch Zusammensetzungen, die neben den explizit genannten Elementen auch weitere nicht genannte Elemente enthalten, die jedoch von funktioneller und qualitativ untergeordneter Natur sind. In dieser Ausführungsform sind die Begriffe „umfassend“ und „aufweisend“ gleichbedeutend mit dem Begriff „im Wesentlichen bestehend aus“. Der Begriff „bestehend aus“ bedeutet, dass allein die explizit genannten Elemente vorliegen und die Anwesenheit weiterer Elemente ausgeschlossen ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend ohne Einschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Beispielen und dazugehöriger Zeichnungen näher beschrieben.

Die Figuren 1 bis 4 zeigen verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren sowie Versuchsergebnisse.

Figur 1 A und 1B: DSC-Messung einer Weißzucker-Präparation (EU2-Zucker) (Kontrolle,

Probe Nr. 202004021)

Figur 2A und 2B: DSC-Messung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-

Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004410)

Figur 3A und 3B: DSC-Messung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-

Saccharosepräparation (Probe Nr. 202006836)

Figur 4 Sorptionsisothermen einer Weißzucker-Präparation (EU2-Zucker,

Kontrolle) und der erfindungsgemäßen Rübenzucker-

Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004410) Beispiel 1 : Aufarbeitung eines Edukt-Materials unter Einsatz von Aktivkohle zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation (Verfahrensschritt y)).

Zunächstwerden 66,50 kg Saccharose (Edukt-Material) mit Raffinade-Qualität (ELFI -Zucker) mit 33,50 kg vollentsalztem Wasser in einem geeigneten Rührbehälter mit Rührwerk gerührt und auf 60 °C erhitzt. Nach vollständigem Lösen der Saccharose wird die Lösung auf 90 - 95 °C erhitzt. Die Lösung wird in einem geeigneten Behälter durch Anschwemmfiltration mit einem Gemisch umfassend Kieselgur (jeweils 0,2 kg Celite 545 und Celite 503) und Aktivkohle (0,24 kg Aktivkohle CW 20) filtriert und entfärbt. Die gefilterte und entfärbte Lösung wird auf eine Temperatur im Bereich von 105 bis 115 °C erhitzt und anschließend in einer zweiten Filtration über einen Schichtenfilter (Technofood SA-995) mit 10 pm Nadelfaservlies geleitet. Die so erhaltene filtrierte Lösung wird über einen Plattenwärmetauscher geleitet und auf 20 bis 25 °C abgekühlt. Falls erforderlich, kann eine Standardisierung des Trockensubstanzgehalts durch Zugabe von vollentsalztem Wasser erfolgen. Das Endprodukt ist ein Flüssigzucker mit einem TS- Gehalt von ca. 66 - 67 %.

Tabelle 1 : Charakterisierung der Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation

TS: Trockensubstanz

Beispiel 2: Aufarbeitung eines Edukt-Materials unter Einsatz von Entfärberharz zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation (Verfahrensschritt y)).

Eine 52%ige Saccharoselösung aus feinkörnigem Kristallzucker von Raffinadequalität wurde mit vollentsalztem Wasser hergestellt (Proben Nr. 202007761). 25 L Lösung wurden mittels Schlauchpumpe über mehrere Glassäulen mit Doppelmantel befördert. Als Erstes befanden sich zwei identische Säulen mit je 500 mL starkbasischem, makroporösem Anionenaustauscherharz auf Polystyrolbasis (Lewatit®S 6368, Fa. Lanxess), die bei 80°C temperiert wurden. Die nächste Säule enthielt inerte Glasperlen und wurde bei 25°C temperiert. Im Anschluss befand sich eine Säule mit 250 mL starksaurem, makroporösem Kationenaustauscherharz auf Basis eines Styrol- Divinylbenzol-Copolymerisates (Lewatit®S 2568, Fa. Lanxess), die bei 25°C temperiert wurde. Im Anschluss befand sich eine Säule mit 500 mL mittelbasischem, makroporösem Anionenaustauscherharz auf Polystyrolbasis (Lewatit®S 4328, Fa. Lanxess), die bei 25°C temperiert wurde. Die Fördergeschwindigkeit der Lösung betrug 1,0 - 1,5 Bettvolumen pro Stunde bezogen auf Volumen Anionenaustauscherharz. Die aufgereinigte Lösung wurde in einem Gefäß gesammelt (Proben Nr. 202007760).

Tabelle 2: Charakterisierung der Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation nach Bsp 2:

TS: Trockensubstanz

Beispiel 3: Aufarbeitung eines Edukt-Materials unter Einsatz von Aktivkohle und Entfärberharz sowie zusätzlicher Anionen- und Kationentauscherharze zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation (Verfahrensschritt y)).

Eine 52%ige Saccharoselösung aus feinkörnigem Kristallzucker von Raffinadequalität wurde mit vollentsalztem Wasser hergestellt (Proben Nr. 202008018). 25 L Lösung wurden mittels Schlauchpumpe über mehrere Glassäulen mit Doppelmantel befördert. Die erste Säule enthielt 500 mL Aktivkohle der Marke Chemviron CPG-LF 12 x 40 (Calgon Carbon) und wurde bei 60°C temperiert. Im Anschluss befanden sich zwei identische Säulen mit je 500 mL starkbasischem, makroporösem Anionenaustauscherharz auf Polystyrolbasis (Lewatit®S 6368, Fa. Lanxess), die bei 80°C temperiert wurden. Die nächste Säule enthielt inerte Glasperlen und wurde bei 25°C temperiert. Im Anschluss befand sich eine Säule mit 250 mL starksaurem, makroporösem Kationenaustauscherharz auf Basis eines Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisates (Lewatit®S 2568, Fa. Lanxess), die bei 25°C temperiert wurde. Im Anschluss befand sich eine Säule mit 500 mL mittelbasischem, makroporösem Anionenaustauscherharz auf Polystyrolbasis (Lewatit®S 4328, Fa. Lanxess), die bei 25°C temperiert wurde. Die Fördergeschwindigkeit der Lösung betrug 1,0 - 1,5 Bettvolumen pro Stunde bezogen auf Volumen Aktivkohle. Die aufgereinigte Lösung wurde in einem Gefäß gesammelt (Proben Nr. 202008019).

Tabelle 3: Charakterisierung der Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation nach Bsp 3:

TS: Trockensubstanz

Beispiel 4: Aufarbeitung eines Edukt-Materials mittels Kristallisation zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation (Verfahrensschritt x)).

Beispiel 4a: Aufarbeitung eines Edukt-Materials mittels Kristallisation zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation mit EU1 -Qualität.

In einen vorgeheizten Kochapparat wurden ca. 27 m 3 in Kondensat aufgelösten Rübenzucker- Rohzuckers mit einem Trockensubstanzgehalt von 73 °Bx vorgelegt, sodass die Heizkammer des Apparates vollständig bedeckt gewesen ist. Der Füllstand im Kochapparat betrug zu diesem Zeitpunkt 43%. Im Anschluss wurde der Sirup über einen Zeitraum von 35 Minuten auf einen Trockensubstanzgehalt von 79,5°Bx eingedickt. Während der Eindickphase wurde konstant Rohzuckerkläre (aufgelöster Rohzucker) in den Apparat nachgezogen, um den Füllstand bei 43% zu halten. Die Temperatur des Sirups schwankte während der Eindickphase von 71 bis 73 °C, der Druck im Kochapparat schwankte zu Beginn der Eindickphase von 230 bis 240 mbar und nahm während der Eindickphase auf 210 mbar ab. Die Heizkammer des Kochapparates wurde während der Eindickphase mit Dampf beheizt. Der Absolutdruck des Heizdampfes betrug ca. 1,1 bar.

Mit dem Ende der Eindickphase wurde der Sirup mit 1,5 1 isopropanolhaltigem Slurry, welches 500 g fein gemahlenen und suspendierten Puderzucker enthielt, geimpft. Die Temperatur am Impfpunkt betrug 71,9 °C, der Trockensubstanzgehalt des Sirups 79,5 °Bx, was einer Sättigung von 1,16 entsprach. Nach dem Impfen wurde der Sirup über einen Zeitraum von 3 h unter kontinuierlichem Nachziehen weiterer Rohzuckerkläre (aufgelöster Rohzucker) so eingedickt, dass der Trockensubstanzgehalt der im Kochapparat vorhandenen Füllmasse gleichmäßig von 79,5°Bx bis auf 92,8 °Bx anstieg. Der Füllstand im Kochapparat erhöhte sich dabei gleichmäßig von 43% auf 91% Mit dem Eindicken wurde die Kristallsuspension immer viskoser. Nach Beenden der Abkochphase wurde die Kristallsuspension noch für 10 min im Kochapparat gehalten und danach über einen Zeitraum von 5 Minuten in eine unter dem Kochapparat liegende Maische abgelassen. Aus der Maische wurde die Füllmasse in eine diskontinuierliche Zentrifuge dosiert. In der Zentrifuge wurde der kristallisierte Zucker von der Mutterlösung getrennt und gewaschen. Der feuchte Zucker wurde im Anschluss in einem kontinuierlichen Trommeltrockner getrocknet. Während der Hochkochphase wurde bei einem Druck von 230 bis 240 mbar kristallisiert, die Temperatur der Füllmasse betrug zu Beginn der Hochkochphase ca. 72 °C. Bedingt durch die Siedepunkterhöhung stieg die Füllmassentemperatur mit zunehmenden Trockensubstanzgehalt auf 78 °C im Laufe der Hochkochphase an. Während der Hochkochphase wurde die Heizkammer des Kochapparates mit Heizdampf beheizt. Der absolute Dampfdruck lag dabei in einem Bereich von 1,1 bis 1,2 bar.

Insgesamt wurden ca. 90 m 3 Rohzuckerkläre in den Kochapparat eingezogen. Am Ende der Hochkochphase lagen etwa 70 Tonnen Füllmasse im Apparat vor. Der Kristallgehalt der Füllmasse betrug etwa 54 %. Aus der Füllmasse konnten nach der Trocknung etwa 35 Tonnen Raffinadezucker gewonnen werden.

Für die Verwendung in Beispiel 5.2 werden die erhaltenen Kristalle in demineralisiertem Wasser aufgelöst. Danach wird die so erhaltene Lösung der Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosezusammensetzung bezüglich Trockensubstanzgehalt, Farbwert, pH-Wert und Aschegehalt analysiert. Falls erforderlich, kann eine Standardisierung des Trockensubstanzgehaltes durch Zugabe von vollentsalztem Wasser erfolgen.

Tabelle 4: Charakterisierung der Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation (EU1)

TS: Trockensubstanz Beispiel 4b: Aufarbeitung eines Edukt-Materials mittels Kristallisation zum Erhalt einer Lösung einer Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation mit EU2-Qualität.

In einen vorgeheizten Kochapparat wurden ca. 27 m 3 Rübenzucker-Dicksaft mit einem Trockensubstanzgehalt von 73 °Bx vorgelegt, sodass die Heizkammer des Apparates vollständig bedeckt gewesen ist. Der Füllstand im Kochapparat betrug zu diesem Zeitpunkt 43%. Im Anschluss wurde der Sirup auf einen Trockensubstanzgehalt von 79,5°Bx eingedickt. Während der Eindickphase wurde konstant Dicksaft in den Apparat nachgezogen, um den Füllstand bei 43% zu halten. Die Temperatur des Sirups schwankte während der Eindickphase von 71 bis 73 °C, der Druck im Kochapparat schwankte zu Beginn der Eindickphase von 230 bis 240 mbar und nahm während der Eindickphase auf 210 mbar ab. Die Heizkammer des Kochapparates wurde während der Eindickphase mit Dampf beheizt. Der Absolutdruck des Heizdampfes betrug ca. 1,1 bar.

Mit dem Ende der Eindickphase wurde der Sirup mit 1,5 1 isopropanolhaltigem Slurry, welches 500 g fein gemahlenen und suspendierten Puderzucker enthielt, geimpft. Die Temperatur am Impfpunkt betrug 71,9 °C, der Trockensubstanzgehalt des Sirups 79,5 °Bx, was einer Sättigung von 1,16 entsprach. Nach dem Impfen wurde der Sirup über einen Zeitraum von 3 h unter kontinuierlichem Nachziehen von weiterem Dicksaft so eingedickt, dass der Trockensubstanzgehalt der im Kochapparat vorhandenen Füllmasse gleichmäßig von 79,5°Bx bis auf 92,8 °Bx anstieg. Der Füllstand im Kochapparat erhöhte sich dabei gleichmäßig von 43% auf 91% Mit dem Eindicken wurde die Kristallsuspension immer viskoser. Nach Beenden der Abkochphase wurde die Kristallsuspension noch für 10 min im Kochapparat gehalten und danach über einen Zeitraum von 5 Minuten in eine unter dem Kochapparat liegende Maische abgelassen. Aus der Maische wurde die Füllmasse in eine diskontinuierliche Zentrifuge dosiert. In der Zentrifuge wurde der kristallisierte Zucker von der Mutterlösung getrennt und gewaschen. Der feuchte Zucker wurde im Anschluss in einem kontinuierlichen Trommeltrockner getrocknet. Während der Hochkochphase wurde bei einem Druck von 230 bis 240 mbar kristallisiert, die Temperatur der Füllmasse betrug zu Beginn der Hochkochphase ca. 72 °C. Bedingt durch die Siedepunkterhöhung stieg die Füllmassentemperatur mit zunehmenden Trockensubstanzgehalt auf 78 °C im Laufe der Hochkochphase an. Während der Hochkochphase wurde die Heizkammer des Kochapparates mit Heizdampf beheizt. Der absolute Dampfdruck lag dabei in einem Bereich von 1,1 bis 1,2 bar.

Insgesamt wurden ca. 90 m 3 Dicksaft in den Kochapparat eingezogen. Am Ende der Hochkochphase lagen etwa 70 Tonnen Füllmasse im Apparat vor. Der Kristallgehalt der Füllmasse betrug etwa 54 %. Aus der Füllmasse konnten nach der Trocknung etwa 35 Tonnen Weißzucker (EU2-Zucker) gewonnen werden.

Die erhaltenen Kristalle werden in demineralisiertem Wasser aufgelöst. Danach wird die so erhaltene Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosezusammensetzung bezüglich Trockensubstanzgehalt, Farbwert, pH-Wert und Aschegehalt analysiert. Falls erforderlich, kann eine Standardisierung des Trockensubstanzgehaltes durch Zugabe von vollentsalztem Wasser erfolgen.

Tabelle 5: Charakterisierung der Lösung der Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparation (EU2)

TS: Trockensubstanz

Beispiel 5: Herstellung erfindungsgemäßer NSP-angereicherter Rübenzucker- Saccharosepräparationen (Verfahrensschritte a), b) und c)).

Beispiel 5, 1 : Herstellung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparation (Probe Nr. 202006281) aus einer flüssigen aufgereinigten EU 1 -Zuckerpräparati on gemäß Beispiel 1 .

In einer geeigneten evakuierbaren Apparatur werden 8,7 kg einer flüssigen aufgereinigten EU1- Zuckerpräparation gemäß Beispiel 1 mit einem TS-Gehalt von ca. 66,5 % TS vorgelegt und unter reduziertem Druck auf einem TS-Gehalt von ca. 73 % TS eingedickt. Dieser eingedickte Sirup wird als Einzugssirup in einem Vorlagebehälter bei 60 °C bis 65 °C vorgelegt. Im Kochapparat mit Rührer werden ca. 11,7 kg der flüssigen aufgereinigten EU1 -Zuckerpräparation gemäß Beispiel 1 mit einem TS-Gehalt von 66,5 % TS vorgelegt und unter Rühren mit einer Rührerdrehzahl von 150 U/min und unter reduziertem Druck von ca. 290 mbar auf ca. 79,7 % TS zum Impfpunkt bei ca. 80 °C eingedickt. Am Impfpunkt soll eine Sättigung des Sirups von 1,16- 1,18 erreicht werden. Am Impfpunkt wird eine Menge von 3g Puderzucker in ca. 7ml Isopropanol in den Kristallisator gegeben. Nach 10 min Ruhephase wird der Sirup bei ca. 290 mbar kontinuierlich bei 70 bis 80 °C eingedickt. Gleichzeitig wird in Abständen von ca. 5 min eine solche Menge an Einzugssirup gemäß Beispiel 1 zudosiert, dass eine rechnerische Erhöhung des TS-Gehaltes von ca. 0,2 % TS/5 min bis 0,3 % TS/5 min erreicht wird. Nach Erreichen eines rechnerischen TS-Gehaltes von ca. 90,5 % TS bis ca. 91,5 % TS wird die Zugabe von Einzugssirup beendet. Der kristallhaltige Zuckersirup (Magma) wird abgelassen und die Kristalle durch Zentrifugation vom überschüssigen Sirup befreit. Die abgeschleuderten Kristalle können mit Sirupdecke oder Deckwasser gewaschen werden. Die Kristalle werden aus der Zentrifuge entnommen und in einem Trommel trockner mit warmer Luft getrocknet.

Die erhaltene Saccharosepräparation (Probe Nr. 202006281) wies einen NSP-Gehalt von 78 Gew. % und einen HSP-Gehalt von 22 Gew.-% (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) auf.

Beispiel 5,2: Herstellung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004199) aus Rübenzucker-Saccharose mit EU1 -Qualität gemäß Beispiel 4a - Kristallisation im 5L Kristallisator mit Zusatz von sc-FOS

In einem Vorlagebehälter werden ca. 3 kg Einzugssirup, hergestellt aus der kristallinen Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Beispiel 4a und demineralisiertem Wasser, mit ca. 73 % TS, und ca. 41 g sc-FOS vorgelegt und auf ca. 60 °C bis 65 °C gehalten. Im Kochapparat werden ca. 3,05 kg Einzugssirup, hergestellt aus der kristallinen Saccharosepräparation aus Beispiel 4a und demineralisiertem Wasser, mit 73 % TS, sowie ca. 41 g sc-FOS vorgelegt und unter Rühren mit einer Rührerdrehzahl von 150 U/min und reduziertem Druck von ca. 290 mbar auf ca. 81,1 % TS zum Impfpunkt bei 79 °C eingedickt. Am Impfpunkt soll eine Sättigung des Sirups von ca. 1,2 erreicht werden. Am Impfpunkt wird eine Menge von ca. 1 ml einer ca. 35 %-igen Puderzuckersuspension in Isopropanol in den Kristallisator gegeben. Nach ca. 10 min Ruhephase wird der Sirup bei 70 bis 80 °C und bei ca. 290 mbar eingedickt. Gleichzeitig wird in Abständen von ca. 5 min eine solche Menge Einzugssirup gemäß Beispiel 4a zudosiert, dass eine rechnerische Erhöhung des TS-Gehaltes von ca. 0,2 % TS/5 min bis 0,3 % TS/5 min erreicht wird. Nach Erreichen eines rechnerischen TS-Gehaltes von ca. 90,5 % TS wird die Zugabe von Einzugssirup beendet. Der kristallhaltige Zuckersirup (Magma) wird abgelassen und die Kristalle durch Zentrifugation vom überschüssigen Sirup befreit. Die Kristalle werden ungewaschen aus der Zentrifuge entnommen und in einem Trommeltrockner mit warmer Luft getrocknet. Die abgeschleuderten Kristalle können alternativ unter Verwendung einer Sirupdecke oder Deckwasser gewaschen werden. Die erhaltene Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004199) weist einen NSP-Gehalt von 69 Gew.-% und einen HSP-Gehalt von 31 Gew.-% (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) auf.

Beispiel 5,3: Herstellung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparation (Probe Nr. 202008016) aus Rübenzucker-Saccharose mit EU1 -Qualität gemäß Beispiel 4a - Kristallisation im 5L Kristallisator mit Zusatz von DP4-Oligosaccharidsirup aus Reismehl

In einem Vorlagebehälter werden ca. 3 kg Einzugssirup, hergestellt aus der kristallinen Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Beispiel 4a und demineralisiertem Wasser, mit ca. 73 % TS, und ca. 33 g DP4 Reissirup vorgelegt und auf ca. 60 °C bis 65 °C gehalten. Im Kochapparat werden ca. 3 kg Einzugssirup, hergestellt aus der kristallinen Saccharosepräparation aus Beispiel 4a und demineralisiertem Wasser, mit 73 % TS, sowie ca. 33 g DP4-Reissirup vorgelegt und unter Rühren und reduziertem Druck von ca. 290 mbar auf ca. 81,1 % TS zum Impfpunkt bei 79 °C eingedickt. Am Impfpunkt soll eine Sättigung des Sirups von ca. 1,2 erreicht werden. Am Impfpunkt wird eine Menge von ca. 1 ml einer ca. 35 % igen Puderzuckersuspension in Isopropanol in den Kristallisator gegeben. Nach ca. 10 min Ruhephase wird der Sirup bei 70 bis 80 °C und bei ca. 290 mbar eingedickt. Gleichzeitig wird in Abständen von ca. 5 min eine solche Menge Einzugssirup gemäß Beispiel 4a zudosiert, dass eine rechnerische Erhöhung des TS- Gehaltes von ca. 0,2 % TS/5 min bis 0,3 % TS/5 min erreicht wird. Nach Erreichen eines rechnerischen TS-Gehaltes von ca. 90,5 % TS wird die Zugabe von Einzugssirup beendet. Der kristallhaltige Zuckersirup (Magma) wird abgelassen und die Kristalle durch Zentrifugation vom überschüssigen Sirup befreit. Die Kristalle werden ungewaschen aus der Zentrifuge entnommen und in einem Trommel trockner mit warmer Luft getrocknet. Die abgeschleuderten Kristalle können alternativ unter Verwendung einer Sirupdecke oder Deckwasser gewaschen werden.

Auf diese Weise wurde die Probe 202008016 erhalten, bei deren Herstellung 1 Gew.-% DP4- Reissirup (bezogen auf Gesamtgewicht des Einzugssirups) eingesetzt wurden und wobei die erhaltene Saccharosepräparation Saccharose mit einem NSP-Gehalt von 82 Gew.-% und einem HSP-Gehalt von 18 Gew.-% (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) aufweist.

Darüber hinaus wurde wie vorstehend beschrieben, allerdings mittels einer kristallinen Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Beispiel 1 (aufgereinigter EU1 -Zucker) die Probe 202008357 mit einem Gehalt an DP4-Reissirup, nämlich 1 Gew.-% (bezogen Gesamtgewicht des Einzugssirups) hergestellt, wobei die erhaltene Saccharosepräparation 84 Gew.-% NSP und 16 Gew.-% HSP (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharosepräparation der Saccharose) aufweist.

Beispiel 5.4: Herstellung einer erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004410) aus einer flüssigen aufgereinigten EU 1 -Zuckerpräparati on gemäß Beispiel 1 unter Variation der Rührergeschwindigkeit und des Impfpunktes

In einem Vorlagebehälter werden ca. 3 kg Einzugssirup, hergestellt aus einer flüssigen aufgereinigten EU1 -Zuckerpräparation gemäß Beispiel 1 mit einem TS-Gehalt von ca. 66,5 % TS, auf ca. 60 °C bis 65 °C gehalten. Im Kochapparat werden ca. 3,05 kg Einzugssirup, hergestellt aus einer flüssigen aufgereinigten EU1 -Zuckerpräparation gemäß Beispiel 1 mit einem TS-Gehalt von ca. 66,5 %TS vorgelegt und unter reduziertem Druck von ca. 290 mbar auf ca. 79,6 % TS zum Impfpunkt bei 78 °C eingedickt. Dabei wird bei einer Rührerdrehzahl von 70 Umdrehungen pro Minute gerührt. Am Impfpunkt soll eine Sättigung des Sirups von ca. 1,1 erreicht werden. Am Impfpunkt wird eine Menge von ca. 1 ml einer ca. 35 %igen Puderzuckersuspension in Isopropanol in den Kristallisator gegeben. Nach ca. 10 min Ruhephase wird der Sirup bei 70 bis 80 °C und bei ca. 290 mbar eingedickt. Gleichzeitig wird in Abständen von ca. 5 min eine solche Menge Einzugssirup gemäß Beispiel 1 zudosiert, dass eine rechnerische Erhöhung des TS-Gehaltes von ca. 0,2 % TS/5 min bis 0,3 % TS/5 min erreicht wird. Nach Erreichen eines rechnerischen TS- Gehaltes von ca. 90,5 % TS wird die Zugabe von Einzugssirup beendet. Der kristallhaltige Zuckersirup (Magma) wird abgelassen und die Kristalle durch Zentrifugation vom überschüssigen Sirup befreit. Die abgeschleuderten Kristalle können mit Sirupdecke oder Deckwasser gewaschen werden. Die Kristalle werden aus der Zentrifuge entnommen und in einem Trommel trockner mit warmer Luft getrocknet.

Beispiel 5,5: Herstellung weiterer Proben

Die Probe Nr. 202004123 wurde unter Verwendung der in Beispiel 4b erhaltenen Lösung einer Ausgangs-Saccharosepräparation mit EU2-Qualität gewonnen, indem die Verfahrensschritte a), b), c), analog Beispiel 5.1 durchgeführt wurden.

Probe Nr. 202003979 wurde analog zu Beispiel 5.1 aus einer Lösung kristallinen EUl-Zuckers, also einer Verfahrensabfolge der Schritte a), b) und c) gewonnen. Mittels der im Beispiel 5.1 beschriebene Verfahrensweise wurde eine weitere Rübenzucker- Saccharosepräparation (Probe Nr. 202006836) hergestellt, die einen NSP-Gehalt von 72 Gew.-% und ein HSP-Gehalt von 28 Gew.-% (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) aufweist.

Die weiteren in Tabelle 8 dargestellten Probenbezeichnungen stellen Rübenzucker- Saccharosepräparationen dar, die ebenfalls gemäß der Verfahrensweise nach Beispiel 5.1 aus unterschiedlichen wässrigen Lösungen von Ausgangs-Rübenzucker-Saccharosepräparationen mit den in Tabelle 8 angegebenen Spezifikationen erhalten wurde.

Beispiel 5,6: Bestimmung der NSP- und HSP-Gehalte.

Der NSP- und HSP-Gehalt der erhaltenen Rübenzucker-Saccharosepräparationen wird wie folgt bestimmt:

Die Schmelzwärme wurde über dynamische Differenzkalorimetrie (DSC) mit dem Gerät Pyris 1 (Perkin-Elmer) ermittelt. Das Gerät wurde vor der Messung mit Indium und Wasser kalibriert. 20 mg der zu bestimmenden Saccharosepräparation wurden in einen DSC-Tiegel eingewogen (Ablesegenauigkeit: 0,01 mg) und verschweißt. Der Deckel des Tiegels weist ein kleines Loch auf, damit Wasser und gegebenenfalls vorhandene flüchtige Zersetzungsprodukte entweichen können. Als Referenz diente ein leerer Tiegel.

Aus der erhaltenen DSC-Kurve wird das erste Abweichen von der DSC-Basislinie, also die Existenz eines einen Schmelzvorgang anzeigenden Signals, bestimmt, zum Beispiel wie in Hemminger/Cammenga („Methoden der Thermischen Analyse“, Springer-Verlag, Berlin, 1989) beschrieben.

In bevorzugter Ausführungsform ergibt sich die Schmelztemperatur im Rahmen der erfmdungsgemäß durchgeführten DSC-Messung bei einer Aufheizrate von 10 K/min.

Zeigt die durch DSC-Messung einer zu bestimmenden Saccharosepräparation erhaltene DSC- Kurve ausgehend von der DSC-Basislinie ein erstes Abweichen von dieser DSC-Basislinie, das unmittelbar in einen Peak bei ca. 190 °C übergeht, ist in der untersuchten Saccharosepräparation keine NSP und lediglich HSP vorhanden. Der Schmelzpeak der reinen HSP ist ein scharfer Peak, wenn die chemische Reinheit des Zuckers hoch ist. Durch enthaltenes Wasser, Verunreinigungen und/oder Zusätze wird die Schmelztemperatur erniedrigt, und der Peak wird breiter und flacher (siehe Hemminger/Cammenga, „Methoden der Thermischen Analyse“, Springer-Verlag, Berlin, 1989).

Sofern in einem Temperaturbereich von 145 bis 165 °C, ein erstes Abweichen von der DSC- Basislinie in Form eines breiten endothermen Signals mit einem oder mehreren lokalen Minima, einer Schulter, eines zusätzlichen Peaks oder eines Peaks festzustellen ist, liegt eine NSP vor und deren Quantität ist zu bestimmen.

Für die DSC-Messung wird eine Probe der zu bestimmenden Saccharosepräparation eingewogen (20 mg), bei einer Heizrate von 10 K/min von 25 °C auf 165 °C ein erstes Mal aufgeheizt, bei dieser Temperatur eine Minute lang gehalten (hierbei wird selektiv die NSP geschmolzen) und unverzüglich, insbesondere unter Verwendung einer Kühlrate von 50 K/min auf 25 °C, abgekühlt. Bei dieser Temperatur wird die Saccharosepräparation eine Minute gehalten, bevor sie mit einer Heizrate von 10 K/min auf 210 °C ein zweites Mal aufgeheizt wird. Hierbei wird die verbliebene HSP geschmolzen.

In der beim zweiten Aufheizen erhaltenen DSC-Kurve einer NSP aufweisenden Saccharosepräparation ist dementsprechend lediglich ein einzelner Peak erkennbar, der die HSP anzeigt und verglichen mit einer phasenreinen HSP (100 Gew.-% HSP) ist die Gesamtenergiemenge, die nötig ist, die HSP der Probe zu schmelzen, geringer. Verglichen mit dem Schmelzpeak der reinen HSP ist der Schmelzpeak der HSP in Mischungen von NSP und HSP breiter und zu tieferen Temperaturen verschoben, weil die zu schmelzenden Kristalle in bereits geschmolzenem Material der NSP eingebettet sind und damit der Wärmeübergang geändert ist. Zusätzlich zeigt die beim zweiten Aufheizen erhaltene DSC-Kurve einen Glasübergang (Y.H. Roos, „Phase Transitions in Foods“, Academic Press, San Diego, 1995, Seite 115) bei etwa 62 - 67 °C, was anzeigt, dass beim ersten Aufheizen der Präparation ein Teil der Präparation vom kristallinen Zustand in den amorphen Zustand überführt worden ist.

Es erfolgt eine Auswertung mit einer Software zum Beispiel Pyris 1, Fa. Perkin Eimer, Software Version 11, unter Auswahl des Glasübergangs und des Schmelzpeak bei dem zweiten Aufheizen. Aus dem Verhältnis dieser gemessenen spezifischen Schmelzenthalpie und bekannten spezifischen Schmelzenthalpie einer reinen kristallinen HSP von Saccharosekristallen von 133,7 J/g kann der prozentuale Anteil der HSP aus der Saccharose, also der Phase, die keine NSP ist, bestimmt werden. Der prozentuale Anteil der NSP aus der Saccharose wird kalkulatorisch aus der Differenz zwischen 100 % und dem ermittelten prozentualen Anteil der HSP ermittelt.

Die spezifische Schmelzenthalpie der reinen HSP-Phase wurde durch Messung von verschiedenen

Rübenzucker-Saccharosepräparationen, welche nach Beispiel 4 a) und Beispiel 4 b) kristallisiert worden sind, durch Mittelwertbildung ermittelt.

Tabelle 6:

Stabw: Standardabweichung

In Tabelle 8 sind die Zusammensetzungen verschiedener Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparationen und die NSP- sowie HSP-Gehalte der Saccharose der gemäß Beispiel 5 erhaltenen Rübenzucker-Saccharosepräparationen aus diesen Ausgangs-Saccharosepräparationen zusammengefasst.

Die Bestimmung des Sulfationengehaltes erfolgte mittels lonenchromatographie (IC). Die anorganischen Anionen in der Probe werden durch Elution an einer Latex- Anionenaustauschersäule (zum Beispiel lonPac AS 17, Thermo Scientific DIONEX®) getrennt und konduktometrisch nach Suppression detektiert. Der für die Trennung der Komponenten benötigte Konzentrationsgradient wird dabei mittels eines im IC-System integriertem Eluentengenerators automatisch erzeugt.

Die hier beschriebene Methode dient zur Bestimmung von anorganischen Anionen in wässrigen Lösungen verschiedener Produkte (z.B. Rübenbrei, Rohsaft, Dünnsaft, Dicksaft, Melasse). Der Gehalt an anorganischen Anionen wird in mg/kg oder mg/L angegeben.

Die Analyse des Kalium-Gehaltes basiert auf DIN ISO 9964-3: 1996-08 (Wasserbeschaffenheit - Bestimmung von Natrium und Kalium - Teil 3: Bestimmung von Natrium und Kalium mittels Flammenphotometrie)

Die Bestimmung erfolgte mittels Flammenphotometrie. Die in der Probe zu bestimmenden Alkalimetallionen werden in einer Flamme thermisch angeregt. Bei Rückkehr in den Grundzustand wird Licht charakteristischer Wellenlänge für jedes Metall emittiert, für Kalium bei 766,5 nm und für Natrium bei 589,0 nm. Die Intensität des emittierten Lichtes ist dabei näherungsweise proportional der Konzentration an entsprechenden Metallionen.

Der Gehalt an Asche (konduktometrisch) wurde gemäß ICUMSA Methode GS2/3/9-17(2011) bestimmt.

Die Bestimmung erfolgte mittels Messung der Leitfähigkeit. Der Gehalt an löslicher Asche steht in Relation zu der durch sie verursachten elektrischen Leitfähigkeit. Daher wird zunächst in einer Weißzuckerlösung vorgeschriebener Konzentration die Leitfähigkeit bestimmt. Hieraus lässt sich dann der Gehalt an Leitfähigkeitsasche berechnen.

Unter der Leitfähigkeit von Weißzucker-Proben in pS/cm wird der nach dem hier beschriebenen Verfahren bei 20 °C gemessene Leitfähigkeitswert einer wässrigen Losung vorgegebener Konzentration c = 31,3 g/100 ml (Massenkonzentration = 28 g/100 g) verstanden. Aus der gemessenen Leitfähigkeit wird der dazugehörige Aschegehalt in als Massenkonzentration (g/100 g) unter Verwendung der für Zucker festgelegten Umrechnungsfaktoren berechnet.

Kontrolle (Probe Nr. 202004021)

Die Kontrolle in Beispiel 6 ist Weißzucker (EU2-Zucker), hergestellt gemäß Beispiel 4b (Probe Nr. 202004021). DerNSP- sowie HSP-Gehalt wurde mittels DSC-Messungen bestimmt, die DSC- Kurven sind in Figur 1A und Figur 1B dargestellt. Figur 1A zeigt die Abwesenheit einer NSP durch das Fehlen zusätzlicher Signale in einem Bereich von 140 bis 165 °C. Figur 1B verdeutlicht die Verfahrensweise zur Quantifizierung der NSP. Die obere DSC-Kurve von Figur 1B zeigt das zweite Aufheizen und das damit einhergehende Schmelzen der HSP (extrapolierter Onset: 190,0 °C, Peakmaximum: 194,3 °C, extrapolierter Offset: 197,0 °C, spezifische Schmelzwärme: 134 J/g). Die untere DSC-Kurve von Figur 1B zeigt das erste Aufheizen bis zu 165 °C, es sind keine Signale erkennbar, das heißt, es wird keine NSP geschmolzen und es liegt allein HSP vor.

Probe Nr. 202004410

Die getrocknete erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation weist einen Anteil hochschmelzender Phase (HSP) von 46 Gew.-% und 54 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der getrockneten Saccharose) gemäß Beispiel 5.1 auf. Der NSP- sowie HSP- Gehalt wurde mittels DSC-Messungen bestimmt. Die DSC-Kurven sind in Figur 2A und 2B dargestellt. Figur 2A zeigt die Existenz einer NSP durch ein zusätzliches Signal in einem Temperaturbereich von 140 bis 165 °C. Figur 2B verdeutlicht die Verfahrensweise zur Quantifizierung der NSP. Die obere DSC-Kurve von Figur 2B zeigt das erste Aufheizen bis auf 165 °C und das Schmelzen der NSP. Die untere DSC-Kurve von Figur 2B zeigt das zweite Aufheizen und Schmelzen der HSP (extrapolierter Onset: 176,6 °C, Peakmaximum: 185,3 °C, extrapolierter Offset: 193,5 °C, spezifische Schmelzwärme: 62 J/g) und einen Glasübergang (Glasübergangstemperatur: 65,9 °C).

Der Wassergehalt (bestimmt nach Karl-Fischer-Methode) beträgt 0,068 g/100 g getrockneter Saccharosepräparation. Die Korngrößenverteilung und Komgrößenkennzahlen ergeben sich aus Tabellen 10 und 11.

Die erhaltene Saccharosepräparation weist eine sehr hohe Reinheit auf. Fructose, Glucose und Restbestandteile liegen allesamt unter dem Detektionslimit (HPLC) von 0,1 Gew.-%. Der Saccharosegehalt beträgt demgemäß 100 g/100 g Saccharosepräparation.

Der Aschegehalt beträgt 0,0022 g/100 g Trockensubstanz. Der Oberflächenwassergehalt (titri metrisch nach der Karl-Fischer-Methode bestimmt) beträgt 0,029 g/100 g Saccharosepräparation und die Korngröße d50 beträgt 0,81 mm.

Probe Nr. 202006836 Die getrocknete erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation weist einen Anteil hochschmelzender Phase (HSP) von 28 Gew.-% und 72 Gew.-% NSP (jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der getrockneten Saccharose) auf.

Der NSP- sowie HSP-Gehalt wurde mittels DSC-Messungen bestimmt. Die DSC-Kurven sind in Figur 3 A und 3B dargestellt. Figur 3 A zeigt die Existenz einer NSP durch ein zusätzliches Signal in einem Temperaturbereich von 140 bis 165 °C. Figur 3B verdeutlicht die Verfahrensweise zur Quantifizierung der NSP. Die obere DSC-Kurve von Figur 3B zeigt das erste Aufheizen bis auf 165 °C und das Schmelzen der NSP. Die untere DSC-Kurve von Figur 3B zeigt das zweite Aufheizen und Schmelzen der HSP (extrapolierter Onset: 165,9 °C, Peakmaximum: 182,4 °C, extrapolierter Offset: 192,8 °C, spezifische Schmelzwärme: 37,5 J/g) und einen Glasübergang (Glasübergangstemperatur: 67,1 °C).

Weitere Charakterisierung der Probe Nr. 202006836:

Tabelle 7:

KF: Karl Fischer, TS: Trockensubstanz

Tabelle 8: Charakterisierung der Proben

Legende:

TS: Trockensubstanz. Die NSP- und HSP-Gehalte der Rübenzucker-Saccharosepräparationen in Tabelle 8 sind bezogen auf Trockensubstanz der in der jeweiligen Saccharosepräparation enthaltenen Saccharose. Die anderen auf Trockensubstanz bezogenen Gehalte der Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation und der Rübenzucker-Saccharosepräparationen gemäß Tabelle 8 sind auf die Trockensubstanz der jeweiligen Rübenzucker-Saccharosepräparation bezogen.

Wie aus Tabelle 8 ersichtlich, werden aus erfindungsgemäß eingesetzten Ausgangs-Rübenzucker- Saccharosepräparationen mit einem Gehalt an Kaliumionen von 1 bis 100 mg/kg und einem Gehalt an Sulfationen von 1 bis 34 mg/kg (jeweils bezogen auf das Gesamttrockengewicht der Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparation) durch die erfindungsgemäß durchgeführte Verfahrensweise der Verfahrensschritte a), b) und c) erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparationen erhalten, die 25 bis 99 Gew.-% NSP und 1 bis 75 Gew.-% HSP (bezogen auf Gesamttrockengewicht der Saccharose) aufweist.

Die für die Herstellung der Probennummern 202005582 und 202006101 eingesetzten Ausgangs- Rübenzucker-Saccharosepräparationen weisen Kalium- und Sulfationen-Gehalte auf, die oberhalb von 100 mg/kg TS (bezogen auf Kaliumionen) und oberhalb von 34 mg/kg TS (bezogen auf Sulfationen) liegen. Aus derartig zusammengesetzten Ausgangs-Saccharosepräparationen konnte keine erfindungsgemäße kristalline NSP-angereicherte Rübenzucker-Saccharosepräparation erhalten werden.

Beispiel 6: Vergleich der Wasserdampfsorption von kommerziell erhältlichem EU2-Zucker und erfindungsgemäßer Rüb enzucker- S accharosepräp arati on .

In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation gemäß Beispiel 5.4, Probe Nr. 202004410, mit einem Gehalt an 54 Gew.-% NSP und 46 HSP (Probe Nr. 202004410) und, als Kontrolle, ein kommerziell erhältlicher Weißzucker (Kristallzucker EU- Kategorie 2, Sorte Weißzucker fein, 0 Gew.-% NSP, 100 Gew.-% HSP, Probe Nr. 202004021) (hergestellt analog Beispiel 4b) eingesetzt (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht Saccharose in der Saccharosepräparation). Für jede Messung der Wasseraufnahme (also für jede relative Feuchte) werden jeweils 3 bis 3,5 g der zu analysierenden Präparationen in verschiedene offene Waagschalen aus Glas abgewogen und bei Raumtemperatur (20 °C) in einer Klimakammer bei definierten relativen Feuchten (0 %, 32 %, 60 %, 75 % oder 85 %) jeweils bei 20 °C solange gelagert, bis die gravimetrische Kontrolle keine Änderung der Masse ergibt.

Tabelle 9: Übersicht über Feuchtestandards und relative Feuchten.

Anhand der Massedifferenzen zwischen Beginn und Ende der Lagerung unter den angegebenen Feuchten kann durch Karl -Fischer-Titration (Firma Metrohm, 703 Ti Stand mit 701 KF Titrino und 650 Dosimat) der Wassergehalt nach Lagerung für jede eingesetzte relative Feuchte berechnet werden.

Gemäß Karl-Fischer-Titration ist die Kontrolle (Weißzucker, EU2-Zucker, Probe Nr. 202004021) vor Einlagerung durch einen Wassergehalt von 0,057 g Wasser pro 100 g Weißzucker gekennzeichnet.

Die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Beispiel 5.4 (Probe Nr. 202004410) weist vor Einlagerung einen Wassergehalt von 0,068 g Wasser pro 100 g Saccharosepräparation auf.

In Figur 4 sind die erhaltenen Sorptionsisothermen dargestellt. Es zeigt sich, dass sowohl der Weißzucker als auch die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation bei relativen Feuchten im Bereich unter 60 % kaum signifikante Unterschiede in der Wasseraufnahme aufweisen. Die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation aus Beispiel 5.4, Probe Nr. 202004410, nimmt jedoch bei relativen Feuchten oberhalb 60 % signifikant mehr Wasser aus der Umgebungsluft auf als der Weißzucker (Figur 4). Da die erfindungsgemäße Rübenzucker- Saccharosepräparation Probe Nr. 202004410 aus Beispiel 5.4 eine gröbere Körnung als Weißzucker und somit eine kleinere spezifische Oberfläche als dieser aufweist (siehe Tabellen 10 und 11), können die Unterschiede in der Wasseraufnahme nicht auf Unterschiede in der spezifischen Oberfläche zurückzuführen sein.

Die erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparation (Probe Nr. 202004410) weist bei erhöhten relativen Feuchten eine signifikant höhere Wasseraufnahme auf als kommerzieller Weißzucker.

Tabelle 10: Siebanalyse der Siebrückstände Tabelle 11: Komgrößenkennzahlen

Beispiel 7: Vergleich der Aromasorption von kommerziell erhältlichem EU1 -Zucker und erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparationen

In diesem Beispiel werden zwei erfindungsgemäße Rübenzucker-Saccharosepräparationen hergestellt gemäß Beispiel 5.1 mit Gehalten an 78 Gew.-% NSP und 22 Gew.-% HSP (Probe Nr. 202006281, Beispiel 7a) und 72 Gew.-% NSP und 28 Gew.-% HSP (Probe Nr. 202006836, Beispiel 7b) und als Kontrolle ein kommerziell erhältlicher Weißzucker (Kristallzucker EU- Kategorie 1, Probe Nr. 202006863 Sorte Weißzucker fein, 0 Gew.-% NSP, 100 Gew.-% HSP, Wassergehalt nach Karl Fischer 0,053 g/100 g Kristallzucker) (hergestellt gemäß Beispiel 4a) (jeweils bezogen auf Gesamttrockengewicht Saccharose in der Saccharosepräparation) eingesetzt.

Vorbereitend zur Messung der Aromasorption werden die vorstehend genannten erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparationen und die Kontrolle gesiebt. Dazu wurde der Siebturm der Fa. Retsch Vibrotronic Typ Vel mit den Ecksieben 0,40 mm und 0,63 mm der Fa. Retsch bestückt. Pro Durchlauf wurden 200 g Probe auf das obere Ecksieb gegeben und für 5min gesiebt. Die gesiebte Zielfraktion zwischen 0,4 mm und 0,63 mm wurde aufbewahrt und neues Material gesiebt bis 200 g der Zielfraktion gesammelt waren. Oberkom und Unterkom wurde verworfen. Es wurde keine erneute Siebanalyse von der Zielfraktion durchgeführt.

Als exemplarische Aromen wurde für erfrischende Süßwaren Menthol (DC-Menthol, Firma Merck, Art. Nr. 8.18452.0100) gewählt, sowie als Leitsubstanz für Schokoladenaromen 2, 3,5,6- Tetramethylpyrazin (Firma Sigma Aldrich, Art. Nr. 183938).

Für die Messung der Aromaaufnahme werden jeweils 5 g (auf 0,01 g genau eingewogen) der zu analysierenden Präparationen in drei verschiedene Headspace- Vials pro Präparation gegeben. Diese insgesamt neun Vials werden zusammen mit einer Schale, welche 1,01 g Menthol -Aroma (Firma Merck, Art. Nr. 8.18452.0100) enthält, in einem Exsikkator gelagert (40 °C, 7 Tage). In einer zweiten Messreihe in einem zweiten Exsikkator werden insgesamt neun weitere Vials werden zusammen mit einer Schale mit 1,00 g 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin (Firma Sigma-Aldrich, Art. Nr. 183938) gelagert (40 °C, 7 Tage). Nach Lagerung wird eine definierte Menge Wasser in die Headspace- Vials gegeben und die darin enthaltenen Proben Nr. 202006281, Nr. 202006836 und die Kontrolle Probe Nr. 202006863 gelöst. Die erhaltenen Lösungen werden durch Gaschromatographie mit Festphasenmikroextraktion (SPME, solid phase microextraction) bezüglich ihres Mentholgehalts bzw. Tetramethylpyrazingehalts analysiert (siehe Tabelle 8). Tabelle 12: Mentholaufnahme von Weißzucker (Kontrolle Probe Nr. 20206863), Proben Nr.

202006281 und Nr. 202006836

MW: Mittelwert, Stabw: Standardabweichung Die erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparationen der Probe 202006281 (78 Gew - % NSP, durchschnittliche Mentholaufnahme: 6,8 mg Menthol/kg Saccharosepräparation) und Probe Nr. 202006836 (72 Gew.-% NSP, durchschnittliche Mentholaufnahme: 7,8 mg Menthol/kg Saccharosepräparation) weisen eine signifikant höhere Mentholaufnahme auf als der EU1 -Zucker (Kontrolle Probe Nr. 202006863, 0 Gew.-% NSP, durchschnittliche Mentholaufnahme: 4,4 mg Menthol/kg Zucker) . Tabelle 13: 2,3,5,6-Tetramethylpyrazinaufnahme von Weißzucker (Kontrolle Probe Nr. 20206863), Proben Nr. 202006281 und Nr. 202006836

MW: Mittelwert, Stabw: Standardabweichung Die erfindungsgemäßen Rübenzucker-Saccharosepräparationen der Probe 202006281 (78 Gew - % NSP, durchschnittliche 2,3,5,6-Tetramethylpyrazinaufnahme: 20,0 mg 2, 3,5,6- Tetramethylpyrazin /kg Saccharosepräparation) und Probe Nr. 202006836 (72 Gew.-% NSP, durchschnittliche 2,3,5,6-Tetramethylpyrazinaufnahme: 15,0 mg 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin /kg Saccharosepräparation) weisen eine signifikant höhere 2,3,5,6-Tetramethylpyrazinaufnahme auf als der EUl-Zucker (Kontrolle Probe Nr. 202006863, 0 Gew.-% NSP, durchschnittliche 2, 3, 5, 6- Tetramethylpyrazinaufnahme: 6,4 mg 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin/kg Zucker). Beispiel 8:

Durchführung:

Es wurden zwei Saccharosepräparationen der vorliegenden Erfindung (Proben-Nr. 202006281 und 202006836) mit hohem Anteil an NSP und zum Vergleich je ein kommerziell erhältlicher EU-1 Zucker (Proben Nr. 202005111) und ein kommerziell erhältlicher EU2-Zucker (Proben Nr. 202006927), als Kontrollen, mit jeweils 100 Gew.-% HSP-Gehalt in Saccharose, untersucht.

Die Schüttdichte der Zuckerproben wurde in eine Trichterapparatur, insbesondere eine Trichterapparatur der Firma Janz Präzisionstechnik, bestimmt. Etwa 600 mL der zu untersuchenden Probe werden in den Trichter gefüllt. Dann wird die untere Öffnung des Trichters durch Bewegen des Schiebers freigegeben und das Produkt fließt in den darunter befindlichen Auffangbehälter. Die überstehende Probe wird durch Abstreifen mit einem Lineal entfernt. Der randvoll gefüllte Auffangbehälter wird nun gewogen. Aus der Differenz zur Leermasse des Auffangbehälters und dem bekannten Volumen des Auffangbehälters von exakt 500 mL kann die Schüttdichte berechnet werden. Die Messung der Schüttdichte wird als Doppelbestimmung durchgeführt; dabei wird für jede Einzelmessung eine frische Probe verwendet.

Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 14 zusammengefasst:

Um zu prüfen, ob die Schüttdichte der beiden Kontrollen repräsentativ für die kommerzielle Zuckerproduktion sind und wie groß die Schwankungsbreite der Schüttdichte von Zucker ist, wurden die Werte von 26 weiteren kommerziell erhältlichen Zuckerproben (EU2-Zucker) für das Jahr 2019 betrachtet. Der Mittelwert der Schüttdichte liegt für diese Muster bei 0,867 g/cm 3 mit einer Standardabweichung von 0,015 g/cm 3 . Die Schüttdichte der beiden untersuchten erfindungsgemäßen kristallinen NSP-angereicherten Saccharosepräparationen ist deutlich niedriger als die der kommerziellen Zucker, die aus reiner HSP bestehen.