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Patent Searching and Data


Title:
INCLINATION MECHANISM FOR SINGLE-TRACK DUMMY VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/254010
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dummy system comprising a dummy element (100) and a movable platform (120), the dummy element (100) being mounted on the platform (120) so that it can be inclined relative to the platform (120).

Inventors:
HAFELLNER REINHARD (AT)
FRITZ MARTIN (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/061004
Publication Date:
December 24, 2020
Filing Date:
April 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
4ACTIVESYSTEMS GMBH (AT)
International Classes:
G09B9/00; G09B9/058
Foreign References:
DE102015117358A12017-04-13
US20160356674A12016-12-08
US20180286280A12018-10-04
US20030059744A12003-03-27
Other References:
AB DYNAMICS: "Driverless Motorbike", 11 April 2018 (2018-04-11), pages 1, XP054980588, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200618]
YOUCAR: "First-Ever AUTONOMOUS BIKE - Demonstration - BMW R 1200 GS", 12 September 2018 (2018-09-12), pages 1, XP054980589, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200618]
ANONYMOUS: "4activeSystems - 4activeMC", 18 October 2018 (2018-10-18), pages 1 - 2, XP055707093, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200619]
ANONYMOUS: "4activeSystems - 4activeBS", 18 May 2019 (2019-05-18), XP055707091, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200619]
Attorney, Agent or Firm:
GALL, Ignaz (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Dummy-System, aufweisend

ein Dummy-Element (100), welches entlang eines Bodens (111) verfahr bar ist,

eine Neigungsmechanik (101),

wobei die Neigungsmechanik (101) derart mit dem Dummy-Element (100) gekoppelt ist und konfiguriert ist, dass das Dummy-Element (100) relativ zu einem Boden (111) neigbar ist.

2. Dummy-System gemäß Anspruch 1,

wobei die Neigungsmechanik (101) einen Aktuator (102) und eine

Kopplungsvorrichtung aufweist,

wobei der Aktuator (102) die Kopplungsvorrichtung insbesondere

translatorisch und/oder rotatorisch derart bewegen kann, dass eine Neigung des Dummy-Elements (100) einstellbar ist.

3. Dummy-System gemäß Anspruch 2,

wobei die Kopplungsvorrichtung aus einem transparenten, insbesondere radartransparenten, Material ausgebildet ist.

4. Dummy-System gemäß Anspruch 2 oder 3,

wobei die Kopplungsvorrichtung zwischen dem Boden (111) und dem Dummy- Element (100) angerordnet ist.

5. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4,

wobei die Kopplungsvorrichtung eine Haltestange (103) aufweist, welche an dem Dummy-Element (100) und dem Aktuator (102) derart gekoppelt ist, dass die Haltestange (103) zum Neigen des Dummy-Elements (100) mittels des Aktuators (102) bewegbar ist. 6. Dummy-System gemäß Anspruch 5,

wobei die Haltestange (103) in ihrer Länge mittels des Aktuators (102) einstellbar ist,

wobei die Haltestange (103) insbesondere teleskopartig einfahrbar und ausfahrbar ist.

7. Dummy-System gemäß Anspruch 5 oder 6,

wobei die Haltestange (103) schwenkbar an dem Dummy-Element (100) befestigt ist, um mittels Schwenkens einen Abstand zu dem Boden (111) und entsprechend die Neigung einzustellen.

8. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7,

wobei die Kopplungsvorrichtung eine weitere Haltestange (104) aufweist, welche an dem Dummy-Element (100) und dem Aktuator (102) oder einem weiteren Aktuator (102) derart gekoppelt ist, dass die weitere Haltestange (104) zum Neigen des Dummy-Elements (100) mittels des Aktuators (102) bewegbar ist,

wobei das Dummy-Element (100) insbesondere zwischen der Haltestange (103) und der weiteren Haltestange (104) angeordnet ist.

9. Dummy-System gemäß Anspruch 8,

wobei die Kopplungsvorrichtung einen Steuerhebel (107) aufweist, welcher gelenkig an der Haltestange (103) und der weiteren Haltestange (104) gekoppelt ist,

wobei der Steuerhebel (107) mit dem Aktuator (102) derart gekoppelt ist, dass mittels des Aktuators (102) der Steuerhebel (107) bewegbar ist, um eine Neigung der Haltestange (103) und der weiteren Haltestange (104)

einzustellen.

10. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, ferner aufweisend eine über den Boden (111) verfahrbare Plattform (120), auf welcher das Dummy-Element (100) neigbar befestigt ist.

11. Dummy-System gemäß Anspruch 10,

wobei die Kopplungsvorrichtung gelenkig auf der Plattform (120) befestigt ist.

12. Dummy-System gemäß Anspruch 9 oder 11,

wobei der Aktuator (102) in oder auf der Plattform (120) angeordnet ist.

13. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12,

wobei eine Stromquelle, insbesondere ein Akku, in der Plattform (120) zur Stromversorgung des Aktuators (102) angeordnet ist.

14. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13,

wobei die Kopplungsvorrichtung eine an der Plattform (120) schwenkbar angeordnete Haltestange (103) aufweist, die mittels des Aktuators (102) schwenkbar ist, um das Dummy-Element (100) zu neigen.

15. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14,

wobei die Kopplungsvorrichtung ein Zugseil (1601) aufweist, welches mit der Plattform (120) und dem Dummy-Element (100) derart gekoppelt ist, dass bei Zug des Zugseils (1601) mittels des Aktuators (102) eine Neigung des

Dummy-Elements (100) gegenüber der Plattform (120) einstellbar ist.

16. Dummy-System gemäß Anspruch 15,

wobei die Kopplungsvorrichtung ein weiteres Zugseil (1602) aufweist, wobei das Dummy-Element (100) zwischen dem Zugseil (1601) und dem weiteren Zugseil (1602) angeordnet ist,

wobei das Zugseil (1601) und das weitere Zugseil (1602) mit der Plattform (120) und dem Dummy-Element (100) derart gekoppelt sind, dass bei Zug des Zugseils (1601) und bei Lösen des weiteren Zugseils (1602) mittels des Aktuators (102) eine Neigung des Dummy-Elements (100) gegenüber der Plattform (120) einstellbar ist.

17. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 16,

wobei die Kopplungsvorrichtung einen Steuerriemen (1801) und drei beabstandete Riemenrollen (1802) aufweist, um die der Steuerriemen (1801) geführt ist,

wobei eine Riemenrolle (1802) an dem Dummy-Element (100) befestigt ist und zwei Riemenrollen (1802) an gegenüberliegenden Seiten des Dummy- Elements (100) auf der Plattform (120) angeordnet sind,

wobei der Aktuator (102) an zumindest einer der Riemenrollen (1802) zum Steuern dieser derart gekoppelt ist, dass bei Drehung der Riemenrolle (1802) die Neigung des Dummy-Elements (100) gegenüber der Plattform (120) einstellbar ist.

18. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, ferner aufweisend

eine Steuereinheit (109), welche die Neigungsmechanik (101) steuert, wobei die Steuereinheit (109) konfiguriert ist, basierend auf einer

Geschwindigkeit des Dummy-Elements (100) über dem Boden (111) einen korrespondierenden Neigungswinkel zu bestimmen.

19. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18,

wobei das Dummy-Element (100) ein lenkbares Rad (110) aufweist, wobei ein Lenkwinkel des lenkbaren Rads (110) korrespondierend zu einem eingestellten Neigungswinkel einstellbar ist.

20. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 19,

wobei das Dummy-Element (100) ein Zweirad, insbesondere Fahrrad oder Motorrad, ist. 21. Dummy-System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei das Dummy-Element (100) ein Auto ist.

22. Dummy-System gemäß Anspruch 20,

wobei das Auto eine Karosserie (2101) und zumindest ein Rad (2102) aufweist,

wobei mittels der Neigungsmechanik (101) ein Abstand zwischen der

Karosserie (2101) und dem Rad (2102) einstellbar ist,

wobei die Neigungsmechanik (101) insbesondere in einen Stoßdämpfer (2103) des Autos integriert ist.

23. Verfahren zum Betreiben eines Dummy-Systems gemäß Ansprüche 1 bis 22, das Verfahren aufweisend

Neigen des Dummy-Elements (100) relativ zu einem Boden (111).

Description:
Neigungsmechanik für einspurige Dummy Fahrzeuge

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dummy-System insbesondere zum Testen von Fahrzeugassistenzsystemen.

Hintergrund der Erfindung

In der modernen Fahrzeugtechnik kommen mehr und mehr Assistenzsysteme zum Einsatz, welche aktiv die Umgebung des Fahrzeugs überwachen und passiv oder aktiv in die Steuerung des Fahrzeugs eingreifen. Insbesondere müssen Assistenzsysteme zur Umsetzung des autonomen Fahrens ausgiebig getestet werden. Assistenzsysteme müssen daher vollumfänglichen Tests unterzogen werden, um Fehleinschätzungen der Assistenzsysteme zu unterbinden.

Während eines Testlaufs von Assistenzsystemen können durchaus Kollisionen zwischen dem zu testenden Objekt und dem Dummy-Element verursacht werden. Um eine realitätsnahe Kollisionssituation herbeizuführen, wie beispielsweise eine Kollision zweier Fahrzeuge oder eines Fahrzeugs mit einer Person im Straßenverkehr, wird das zu testende Fahrzeug wie auch das Dummy-Element in Bewegung versetzt. Dabei können insbesondere

Fahrerassistenzsysteme realitätsnah getestet werden.

Um ein Assistenzsystem für alle denkbaren Situationen zu testen, ist es notwendig, dass das Fahrzeug wie auch das Dummy-Element sich von Test zu Test aus verschiedensten Richtungen aufeinander zu bewegen und dabei realitätsnahe Fahrdynamiken, insbesondere in Kurvenfahrten abzubilden. Darstellung der Erfindung

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dummy-System zu schaffen, bei welchem Dummies insbesondere in Kurvenfahrten ein

realitätsnahes Fahrverhalten nachbilden.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Dummy-System beschrieben, welches ein Dummy-Element (insbesondere ein einspuriges Dummy-Element wie ein Fahrrad oder Motorrad) und eine verfahrbare Plattform aufweist, wobei das Dummy-Element relativ zu der Plattform auf der Plattform neigbar befestigt ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Dummy- System beschrieben, welches ein Dummy-Element aufweist, das entlang eines Bodens verfahrbar ist. Ferner weist das Dummy-System eine

Neigungsmechanik auf, wobei die Neigungsmechanik derart mit dem Dummy- Element gekoppelt ist und konfiguriert ist, dass das Dummy-Element relativ zu einem Boden neigbar ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben des oben beschriebenen Dummy-Systems beschrieben. Gemäß dem Verfahren wird das Dummy-Element relativ zu dem Boden geneigt.

Das Dummy-Element kann beispielsweise ein Radfahrer, Motorradfahrer, Mopedfahrer oder ein dreispuriges Fahrzeug darstellen. Beispielsweise sind auch Neigungen von PKWs und LKWs als Dummy-Elemente denkbar, um Kurvenfahrten zu simulieren. Die Neigungsmechanik kann insbesondere einen Exzenterantrieb,

Kurbelantrieb oder Kurvenscheibe zur Steuerung des Neigungswinkels aufweisen.

Mit der erfindungsgemäßen Neigung kann beispielsweise ein Neigungswinkel des Dummy-Elements relativ zu einem Boden, über welchen das Dummy- Element verfahrbar ist, eingestellt werden. Ferner kann das Dummy-Element auf einer verfahrbaren Plattform angeordnet sein, wobei die

Neigungsmechanik den Neigungswinkel zwischen dem Dummy-Element und der verfahrbaren Plattform einstellt.

Das Dummy-Element, insbesondere ein Dummy-Fahrzeug, simuliert dadurch die Neigung bei Kurvenfahrten. In dem Fall, dass das Dummy-Element ein Motorradfahrer bzw. ein Motorrad (z. B. ein 1-spuriges Fahrzeug) ist, wird somit die Neigung des Motorrads während einer Kurvenfahrt eingestellt und simuliert. In dem Fall, dass das Dummy-Element ein 2- oder 3-spuriges Fahrzeug, wie beispielsweise ein Auto, ist, kann die Neigung des Autos relativ zu einem Boden oder der Plattform eingestellt werden, indem beispielsweise ein Abstand zwischen Autorad und Karosserie eingestellt wird. Somit wird eine realistische Simulation einer realen Verkehrssituation geschaffen, sodass Fahrerassistenzsysteme realitätsnäher getestet werden können.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Neigungsmechanik einen Aktuator und eine Kopplungsvorrichtung auf, wobei der Aktuator die Kopplungsvorrichtung insbesondere translatorisch und/oder rotatorisch derart bewegen kann, dass eine Neigung des Dummy-Elements einstellbar ist.

Die Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise eine starre Haltestange oder ein Rohr darstellen, welche an das Dummy-Element starr oder gelenkig gekoppelt ist. Andererseits kann die Kopplungsvorrichtung beispielsweise direkt an dem Boden mittelst Rollen abgestützt sein oder schwenkbar an einer verfahrbare Plattform gekoppelt sein. Aufgrund Schwenkens oder aufgrund einer

Längenänderung der Kopplungsvorrichtung ist somit eine Einstellung des Neigungswinkels des Dummy-Elements möglich.

Die Einstellung der Kopplungsvorrichtung wird mittels eines Aktuators umgesetzt. Der Aktuator ist insbesondere ein elektrischer Antrieb bzw. ein servoelektrischer linearer Antrieb.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die

Kopplungsvorrichtung aus einem transparenten, insbesondere

radartransparenten, Material ausgebildet. Somit werden insbesondere

Fehlmessungen von zu testenden Fahrerassistenzsystemen, welche sich aufgrund einer Reflexion an der Kopplungsvorrichtung ergeben können, reduziert.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die

Kopplungsvorrichtung zwischen dem Boden und dem Dummy-Element angerordnet. Die Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise direkt an dem Boden mittelst Rollen abgestützt sein, um eine Reibung gegenüber dem Boden zu reduzieren. Alternativ kann die Kopplungsvorrichtung ebenfalls über einen Boden gleitend verfahren werden.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung eine Haltestange auf, welche an das Dummy-Element und den Aktuator derart gekoppelt ist, dass die Haltestange zum Neigen des Dummy-Elements mittels des Aktuators bewegbar ist.

Die Neigungsmechanik weist beispielsweise zumindest einen

Haltestab/Haltestange auf, der das Dummy-Element und die Plattform verbindet, wobei der Haltestab schwenkbar an der Plattform befestigt ist. Die Schwenkstellung bzw. der Neigungswinkel des Haltestabs ist über einen Aktuator einstellbar bzw. steuerbar. Die Aktuatoren sind z. B. in

Befestigungselementen, z. B. der Haltestäbe, oder der Plattform integriert.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Haltestange in ihrer Länge mittels des Aktuators einstellbar, wobei die Haltestange

insbesondere teleskopartig einfahrbar und ausfahrbar ist.

Aufgrund der Längenänderung der Haltestange kann beispielsweise die

Neigung des Dummy-Elements eingestellt werden. Dabei kann die Haltestange aus mehreren ineinander schiebbaren Elementen bestehen, um somit teleskopartig einfahrbar und ausfahrbar zu sein.

Ferner kann die Haltestange beispielsweise in einer Führungsschiene geführt werden, welche fix beispielsweise an dem Dummy-Element oder an der Plattform befestigt ist. Die Haltestange kann sich entsprechend relativ zu der Führungsschiene bewegen, um entsprechend einen Neigungswinkel

einzustellen.

Beispielsweise kann die Haltestange einen Gewindebereiche aufweisen bzw. eine Gewindestange ausbilden, welche mittels des Aktuators rotiert werden kann und entsprechend in eine Hülse mit einem entsprechenden Gewinde ein und ausgefahren werden. Somit wird ein robuster und exakt einstellbar Gewindespindelantrieb bereitgestellt.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Haltestange schwenkbar an dem Dummy-Element befestigt, um mittels Schwenkens einen Abstand zu dem Boden und entsprechend die Neigung einzustellen. Die Schwenkstellung der Haltestange kann beispielsweise mittels des Aktuators eingestellt werden. Beispielsweise ist der Aktuator eine drehbare Steuerscheibe, an welcher die Haltestange gelenkig gekoppelt ist. Mittels Drehung der Steuerscheibe kann entsprechend eine Schwenkstellung der Haltestange eingestellt werden.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung eine weitere Haltestange auf, welche an dem Dummy- Element und dem Aktuator oder einem weiteren Aktuator derart gekoppelt ist, dass die weitere Haltestange zum Neigen des Dummy-Elements mittels des Aktuators bewegbar ist. Das Dummy-Element ist insbesondere zwischen der Haltestange und der weiteren Haltestange angeordnet.

Beispielsweise können beide Haltestangen in eine Schwenkrichtung

schwenkbar sein, um somit entsprechend das Dummy-Element zu schwenken. Ferner können beide Haltestange in ihrer Länge einstellbar sein, sodass beispielsweise die eine Haltestangen mittels des Aktuators verlängert wird, während die anderer weitere Haltestange verkürzt wird. Somit kann ebenfalls ein Schwenken des Dummy-Elements induziert werden. Die Haltestangen können beispielsweise über einen gemeinsamen Aktuator geschwenkt oder längenverstellt werden. Alternativ kann zu jeder Haltestange ein

entsprechender Aktuator zugeordnet werden, um gezielt die Haltestange und die weitere Haltestange einzustellen.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung einen Steuerhebel auf, welcher gelenkig an der

Haltestange und der weiteren Haltestange gekoppelt ist. Der Steuerhebel ist mit dem Aktuator derart gekoppelt, dass mittels des Aktuators der

Steuerhebel bewegbar ist, um eine Neigung der Haltestange und der weiteren Haltestange einzustellen.

Beispielsweise weist jede Haltestange einen Drehpunkt (z. B. über eine

Gelenkverbindung, Kugelgelenk) an dem Dummy-Element auf. Beispielsweise an ihren freien Enden sind die Haltestangen gelenkig mit dem Steuerhebel gekoppelt. Verschiebt nun der Aktuator den Steuerhebel translatorisch in eine Richtung, so wird ein Verschwenken der Haltestange um deren Drehpunkt induziert. Über die weitere Kopplung der Haltestangen mit dem Dummy- Element wird somit ebenfalls ein Neigen des Dummy-Elements gesteuert.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Dummy- System eine über den Boden verfahrbare Plattform auf, auf welcher das Dummy-Element neigbar befestigt ist.

Die Plattform ist mittels zumindest eines Rollenelements antreibbar und entlang eines Bodens verfahrbar. Die Plattform weist den Grundkörper auf, welcher eine plattenähnliche Form ausbildet. Dies bedeutet, dass seine Erstreckung innerhalb einer Bodenebene deutlich größer ist als seine Dicke in zum Beispiel vertikaler Richtung. Der Grundkörper weist dabei eine

Bodenfläche und eine gegenüberliegende Befestigungsfläche auf. Der

Grundkörper wird mit seiner Bodenfläche auf einem Boden aufgelegt. In der Bodenfläche ist das zumindest ein Rollenelement antreibbar angeordnet, welches zumindest teilweise aus dem Grundkörper hinausragt und somit einen Abstand zwischen Grundkörper und Boden bereitstellt. Auf der

Befestigungsfläche ist das Dummy-Element, beispielsweise mittels einer Befestigungsvorrichtung, die insbesondere eine Neigungsmechanik aufweist, fixiert.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die

Kopplungsvorrichtung (z.B. die Haltestangen) gelenkig auf der Plattform befestigt. Weist die Kopplungsvorrichtung beispielsweise die oben

beschriebenen Haltestangen auf, so können diese gelenkig mit der Plattform gekoppelt werden. Somit kann über eine Verschwenkung der Haltestangen ein Neigungswinkel des Dummy-Elements eingestellt werden. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist der Aktuator in oder auf der Plattform angeordnet. Alternativ kann der Aktuator beispielsweise in dem Dummy-Element selbst angeordnet sein und beispielsweise

drahtgebunden oder induktiv mit einer Stromquelle in der Plattform gekoppelt werden, um Antriebsenergie zu erhalten.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist eine Stromquelle, insbesondere ein (aufladbarer) Akku, in der Plattform zur Stromversorgung des Aktuators angeordnet.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung eine an der Plattform befestigte schwenkbare

Haltestange auf, die mittels des Aktuators schwenkbar ist, um das Dummy- Element zu neigen.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung ein Zugseil auf, welches mit der Plattform und dem Dummy-Element derart gekoppelt ist, dass bei Zug des Zugseils mittels des Aktuators eine Neigung des Dummy-Elements gegenüber der Plattform einstellbar ist.

Der Aktuator kann beispielsweise eine antreibbare Seilrolle aufweisen, auf welcher das Zugseil aufrollbar und abrollbar ist. Das Zugseil kann

beispielsweise einen runden Querschnitt aufweisen oder einen rechteckigen Querschnitt und beispielsweise als Riemen ausgebildet sein. Das Zugseil ist beispielsweise an das Dummy-Element und die Plattform gekoppelt, sodass bei Verkürzung der Seillänge zwischen Dummy-Element und Plattform eine

Zugkraft das Dummy-Element in die entsprechende Richtung neigt. Um das Dummy-Element in eine Ausgangsposition zurück zu schwenken, kann beispielsweise eine Rückholfeder, welche beispielsweise als Zug- oder Druckfehler ausgebildet ist, zwischen der Plattform und dem Dummy-Element gekoppelt werden.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung ein weiteres Zugseil auf, wobei das Dummy-Element zwischen dem Zugseil und dem weiteren Zugseil angeordnet ist. Das Zugseil und das weitere Zugseil sind mit der Plattform und dem Dummy-Element derart gekoppelt sind, dass bei Zug des Zugseils und bei Lösen des weiteren Zugseils mittels des Aktuators (oder den Aktuatoren, welche jeweils dem jeweiligen Zugseil zugeordnet sind) eine Neigung des Dummy-Elements gegenüber der Plattform einstellbar ist. Mit anderen Worten zieht das jeweilige Zugseil das Dummy-Element in die entsprechende Neigungsrichtung, um einen gewünschten Neigungswinkel einzustellen. Die Seillänge des anderen Zugseils führt zur Fixierung des Dummy-Elements in der gewünschten

Neigungsstellung.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Kopplungsvorrichtung einen Steuerriemen und drei (oder mehr) beabstandete Riemenrollen, um die der Steuerriemen geführt ist, auf. Die Riemenrolle ist an dem Dummy-Element befestigt und zwei Riemenrollen sind an

gegenüberliegenden Seiten des Dummy-Elements auf der Plattform

angeordnet. Der Aktuator ist an zumindest einer der Riemenrollen zum

Steuern dieser derart gekoppelt, dass bei Drehung der Riemenrolle die

Neigung des Dummy-Elements gegenüber der Plattform einstellbar ist. Somit wird ein Riemenantrieb geschaffen, mit welchem das Dummy-Element exakt in einen gewünschten Neigungswinkel eingestellt werden kann.

Der Steuerriemen kann dabei als Zahnriemen ausgebildet sein und die

Riemenrollen können entsprechende Eingriffszähne aufweisen. Alternativ kann der Steuerriemen als Spannriemen ausgebildet sein und über Haftreibung mit den Riemenrollen gekoppelt sein. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Dummy- System eine Steuereinheit auf, welche die Neigungsmechanik steuert, wobei die Steuereinheit konfiguriert ist, basierend auf einer Geschwindigkeit des Dummy-Elements über dem Boden einen korrespondierenden Neigungswinkel zu bestimmen. Die Steuereinheit kann beispielsweise in dem Dummy-Element oder der Plattform integriert sein. Ferner kann die Steuereinheit beabstandet von dem Dummy-Element angeordnet sein und entsprechende Steuersignale drahtlos an den Aktuator übermitteln.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Dummy- Element ein lenkbares Rad auf, wobei ein Lenkwinkel des lenkbaren Rads korrespondierend zu einem eingestellten Neigungswinkel einstellbar ist.

Ferner kann das Dummy-Element, z. B. als Fahrrad- oder Motorraddummy, eine Lenkstange zum Lenken eines Vorderrades aufweisen. Zusätzlich zur Kurvenneigung des Dummy-Elements kann bei einer Kurvenfahrt des Dummy- Elements eine Drehung der Lenkstange durch einen weiteren Aktuator für eine realistische Abbildung dienen.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Dummy- Element ein Auto, welches eine Karosserie und zumindest ein Rad aufweist, wobei mittels der Neigungsmechanik ein Abstand zwischen der Karosserie und dem Rad einstellbar ist. Die Neigungsmechanik ist insbesondere in einem Stoßdämpfer des Autos integriert. Ferner kann die Neigungsmechanik eine Haltestange aufweisen, welche zwischen dem Rad und der Karosserie ein- und ausfahrbar angeordnet ist. Somit kann eine Nickbewegung des Autos während einer Kurvenfahrt oder auch während eines Bremsvorgangs simuliert werden. Die Aktuatoren können mittels eines Akkubetriebs mit Energie versorgt werden. Alternativ oder zusätzlich können pneumatische oder hydraulische Aktuatoren eingesetzt werden.

Mittels der Neigungsmechanik können Neigungswinkel zwischen 0° und 45° insbesondere bis zu 25° oder 35° eingestellt werden.

Der Neigungswinkel wird abhängig von der Geschwindigkeit und dem Kurvenradius, welchen die Plattform abfährt, berechnet.

Die Berechnung kann OnBoard mittels einer Steuereinheit im Dummy- Element, der Plattform oder in einer Zentralstation berechnet werden und dann z. B. per Funk übermittelt werden.

Ein Aktuator, z. B. ein Servomotor kann mittig im Dummy-Element angeordnet sein und an eine oder zwei neigbare Haltestangen (Stäbe oder Rohre), beispielsweise über eine Koppelstange gekoppelt werden.

Die Haltestangen bzw. Rohre (Führungsrohre / Führungsstäbe) können beispielsweise 400 mm lang sein und einen Durchmesser von ca. 30 mm aufweisen.

Das Dummy-Element ist beispielsweise mittig zwischen zwei Haltestangen angeordnet. Die Haltestangen sind gelenkig mit der Plattform und dem Dummy-Element gekoppelt. Der Abstand zwischen den Haltestangen (Führungsrohre / Führungsstäbe) beträgt z. B. 200 mm .

Die Haltestangen (Stäbe) sind durch geeignete Materialwahl optisch transparent und radartransparent ausgeführt. Die Haltestangen sind mittels einer drehbaren Lagerung unten auf der

Plattform und oben am Dummyobjekt befestigt. Die Lagerung ist um

Längsachse eines Drehbolzens drehbar. Ferner kann ein Kugelgelenk eingesetzt werden.

Die Stromversorgung erfolgt zum Beispiel über einen Akku im Dummy oder über einen Akku in der Plattform.

Ferner können die Systemelemente der Neigungsmechanik, wie beispielsweise der Akku, und/oder das Dummyelement mittels Magnetbefestigung, z. B. über Magneten auf der Plattform oder über eine Klettverschlusslösung, befestigt werden.

Der Drehpunkt für die Neigung kann der Auflagepunkt am Boden oder der Auflagepunkt der Räder auf der Plattform sein.

Eine Überlast auf Motor bei Kollision wird durch Reibung in den Führungen bzw. Haltestangen reduziert.

Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. So ist es möglich, die Merkmale einzelner

Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit

Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.

Fig. 1 bis 3 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden

Erfindung

Fig. 4 und 5 zeigen die Neigungsmechanik aus dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 3.

Fig. 6 bis 8 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element und einer Neigungsmechanik mit einer Haltestange gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 9 zeigt ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy-Element und einer Neigungsmechanik mit zwei individuell steuerbaren Haltestangen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 10 zeigt ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element und einer Neigungsmechanik mit einer gelenkigen Haltestange gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Fig. 11 bis 13 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy-Element und einer Neigungsmechanik mit zwei Haltestangen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 14 zeigt eine Seitenansicht eines Dummy-Systems mit einem

Motorradfahrer als Dummy-Element und einer Neigungsmechanik mit einer Haltestange gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 15 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element, welches mittels einer schwenkbaren zentralen Haltestange ausgebildet ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 16 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element, welches mittels Zugseilen als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist und 2 zugehörige Aktuatoren aufweist, gemäß einer beispielhaften

Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 17 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element, welches mittels Zugseilen als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist und einen gemeinsamen Aktuator aufweist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 18 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element, welches mittels eines Riemenantriebs als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 19 und Fig. 20 zeigen eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy-Element, welches mittels Stützräder als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 21 zeigt eine schematische Darstellung eines Autos als Dummy-Element, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Detaillierte Beschreibung von exemplarischen Ausführunqsformen

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch.

Fig. 1 bis 3 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Fig. 4 und 5 zeigen die Neigungsmechanik 101 aus dem

Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 3. Ein Aktuator 102, z.B. ein Servomotor kann mittig im Dummy-Element 100 angeordnet sein und an eine oder zwei neigbare Haltestangen 103, 104 (Stäbe oder Rohre), beispielsweise über eine Koppelstange (z.B. der Steuerhebel 107), gekoppelt werden. Die Haltestangen 103, 104 sind mittels einer drehbaren Lagerung unten auf der Plattform 120 und oben am Dummy-Element 100 befestigt. Die Lagerung ist um eine

Längsachse eines Drehbolzens drehbar. Ferner kann ein Kugelgelenk

eingesetzt werden. In Fig. 5 wird ein Neigungswinkel a von z. B. 20°

dargestellt.

Das Dummy-Element 100 ist neigbar auf der Plattform 120 befestigt. Die Plattform 120 ist mittels zumindest eines Rollenelements antreibbar und entlang eines Bodens verfahrbar. Die Haltestange 103 kann beispielsweise in einer Führungsschiene 202 geführt werden, welche fix beispielsweise an dem Dummy-Element 100 oder an der Plattform 120 befestigt ist. Die Haltestange 103 kann sich entsprechend relativ zu der Führungsschiene 202 bewegen, um entsprechend einen Neigungswinkel a einzustellen. Ferner kann die

Haltestange 103 mittels einer Gelenksverbindung 108 an die Plattform 120 gekoppelt werden.

Ferner kann das Dummy-Element 101 lenkbares Rad 110 aufweisen, welches korrespondierend zu dem Neigungswinkel a eingelenkt werden kann.

Die Kopplungsvorrichtung weist wie in Fig. 2 bis Fig. 4 dargestellt

beispielsweise einen Steuerhebel 107 auf, welcher gelenkig an der Haltestange 103 und der weiteren Haltestange 104 gekoppelt ist. Der Steuerhebel 107 ist mit dem Aktuator 102 derart gekoppelt, dass mittels des Aktuators 102 der Steuerhebel 107 (insbesondere translatorisch) bewegbar ist, um eine Neigung der Haltestange 103 und der weiteren Haltestange 104 einzustellen. Der Kopplungspunkt der Haltestange 103 auf der Plattform 120 und der

Kopplungspunkt der weiteren Haltestange 104 auf der Plattform 120 sind dabei von dem Kopplungspunkt (Drehpunkt) des Dummy-Elements 100 auf der Plattform 120 beabstandet.

Beispielsweise sind die Haltestangen 103, 104 jeweils in einer

Führungsschiene 202, welche an dem Dummy-Element 100 befestigt ist, geführt. An ihren freien Enden sind die Haltestangen 103, 104 gelenkig mit dem Steuerhebel 107 gekoppelt. Verschiebt nun der Aktuator 102 den

Steuerhebel 107 translatorisch in eine Richtung, so wird ein Verschwenken der Haltestangen 103, 104 um deren Drehpunkt z.B. an der Plattform 120 induziert. Über die weitere Kopplung der Haltestangen 103, 104 mit dem Dummy-Element 100 wird somit ebenfalls ein Neigen des Dummy-Elements 100 gesteuert. Eine Steuereinheit 109 ist in dem Dummy-Element 100 angeordnet und konfiguriert, basierend auf einer Geschwindigkeit des Dummy-Elements 100 über dem Boden 111 einen korrespondierenden Neigungswinkel a zu

bestimmen.

Fig. 6 bis 8 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element 100 und einer Neigungsmechanik 102 mit einer Haltestange 103 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 9 zeigt ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element 100 und einer Neigungsmechanik 101 mit zwei individuell steuerbaren Haltestangen 103, 104 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 10 zeigt ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy- Element 100 und einer Neigungsmechanik 102 mit einer gelenkigen

Haltestange 106 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der

vorliegenden Erfindung.

Die gelenkige Haltestange weist beispielsweise einen ersten Abschnitt auf, welcher mit einem drehbaren Aktuator drehbar ist, und einen zweiten

Abschnitt, welcher mit dem ersten Abschnitt und dem Dummy-Element 100 gelenkig gekoppelt ist. Bei Drehung des ersten Abschnitts dreht wird der zweite Abschnitt insbesondere in Tangentialrichtung der Drehung des ersten Abschnitts (insbesondere translatorisch) bewegt und entsprechend der

Neigungswinkel a des Dummy-Elements 100 eingestellt.

Fig. 11 bis 13 zeigen ein Dummy-System mit einem Motorradfahrer als Dummy-Element 100 und einer Neigungsmechanik 102 mit zwei Haltestangen 103, 104 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Fig. 14 zeigt eine Seitenansicht eines Dummy-Systems mit einem Motorradfahrer als Dummy-Element 100 und einer Neigungsmechanik 102 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 15 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element 100, welches mittels einer schwenkbaren zentralen Haltestange 103 ausgebildet ist. Der Kopplungspunkt (Drehpunkt) der Haltestange 103 auf der Plattform 120 kann gleich dem Kopplungspunkt (Drehpunkt) des Dummy- Elements 100 auf der Plattform 120 sein.

Das Dummy-Element 100 ist entlang des Bodens 111 verfahrbar. Ferner weist das Dummy-System eine Neigungsmechanik 101 auf, wobei die

Neigungsmechanik 101 derart mit dem Dummy-Element 100 gekoppelt ist und konfiguriert ist, dass das Dummy-Element 100 relativ zu einem Boden 111 neigbar ist. Das Dummy-Element 100 ist insbesondere auf einer verfahrbaren Plattform 120 angeordnet, wobei die Neigungsmechanik 101 den

Neigungswinkel a zwischen dem Dummy-Element 100 und der verfahrbare Plattform 120 einstellt.

Die Kopplungsvorrichtung weist eine Haltestange 103 auf, welche an dem Dummy-Element 100 und dem Aktuator 102 derart gekoppelt ist, dass die Haltestange 103 zum Neigen des Dummy-Elements 100 mittels des Aktuators 102 bewegbar ist.

Der Aktuator 102 ist in oder auf der Plattform 120 angeordnet. Eine

Stromquelle, insbesondere ein (aufblasbarer) Akku, kann in der Plattform zur Stromversorgung des Aktuators 102 angeordnet sein. Die Schwenkstellung der Haltestange 103 kann beispielsweise mittels des Aktuators 102 eingestellt werden. Beispielsweise ist der Aktuator 102 eine drehbare Steuerscheibe, an welcher die Haltestange 102 gelenkig gekoppelt ist. Mittels Drehung der Steuerscheibe kann entsprechend eine Schwenkstellung der Haltestange 103 eingestellt werden.

Fig. 16 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element, welches mittels Zugseilen 1601, 1602 als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist und zwei zugehörige Aktuatoren 102, 102' aufweist. Alternativ können bei der gezeigten Anordnung die Zugseile 1601, 1602 als Haltestangen 103, 104 ausgebildet werden.

Das Zugseil 1601 ist mit der Plattform 120 und dem Dummy-Element 100 derart gekoppelt, dass bei Zug des Zugseils 1601 mittels des Aktuators 102 eine Neigung des Dummy-Elements 100 gegenüber der Plattform 120 einstellbar ist. Entsprechend ist das weitere Zugseil 1602 mit der Plattform 120 und dem Dummy-Element 100 derart gekoppelt, dass bei Zug des

Zugseils 1602 mittels des Aktuators 102' eine Neigung des Dummy-Elements 100 gegenüber der Plattform 120 einstellbar ist. Der Kopplungspunkt des Zugseils 1601 auf der Plattform 120 und der Kopplungspunkt des weiteren Zugseils 1602 auf der Plattform 120 sind dabei von dem Kopplungspunkt (Drehpunkt) des Dummy-Elements 100 auf der Plattform 120 beabstandet.

Das Dummy-Element 100 ist zwischen dem Zugseil 1601 und dem weiteren Zugseil 1602 angeordnet. Das Zugseil 1601 und das weitere Zugseil 1602 sind mit der Plattform 120 und dem Dummy-Element 100 derart gekoppelt, dass bei Zug des Zugseils 1601 und bei Lösen des weiteren Zugseils 1602 mittels der Aktuatorenl02, 102', welche jeweils dem jeweiligen Zugseil 1601, 1602 zugeordnet sind, eine Neigung des Dummy-Elements 100 gegenüber der Plattform 120 einstellbar ist. Mit anderen Worten zieht das jeweilige Zugseil 1601, 1602 das Dummy-Element in die entsprechende Neigungsrichtung, um einen gewünschten Neigungswinkel a einzustellen. Die Seillänge des anderen Zugseils 1601, 1602 führt zur Fixierung des Dummy-Elements 100 in der gewünschten Neigungsstellung. Der Aktuator 102, 102' kann beispielsweise eine antreibbare Seilrolle

aufweisen, auf welcher das Zugseil 1601, 1602 aufrollbar und abrollbar ist.

Fig. 17 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element 100, welches, ähnlich wie in dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 16, mittels Zugseilen 1601, 1602 als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist. Die Zugseile 1601, 1602 weisen jedoch einen gemeinsamen Aktuator 102 auf. Der Aktuator 102 kann beispielsweise als antreibbare Seilrolle ausgebildet sein, wobei beide Zugseile 1601, 1602 auf dieser Seilrolle aufgerollt sind. Beide Zugseile 1601, 1602 weisen eine unterschiedliche Wickelrichtung auf der Seilrolle auf. Eine Drehung der Seilrolle in eine Richtung führt somit zum Aufrollen des einen und zum Abrollen des anderen Zugseils 1601, 1602.

Alternativ können die Zugseile 1601, 1602 durch ein gemeinsames Zugseil ausgebildet werden, welches in einem Bereich auf der Seilrolle aufgerollt ist bzw. daran fixiert ist.

Fig. 18 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy- Element 100, welches mittels eines Riemenantriebs als Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist. Die Kopplungsvorrichtung weist einen Steuerriemen 1801 und drei (oder mehr) beabstandete Riemenrollen 1802, um die der Steuerriemen 1801 geführt ist, auf. Eine Riemenrolle 1802 ist an dem Dummy-Element befestigt und zwei Riemenrollen 1802 sind an gegenüberliegenden Seiten des Dummy-Elements 100 auf der Plattform 120 angeordnet. Der Aktuator 102 ist an zumindest einer der Riemenrollen 1802 zum Steuern dieser derart gekoppelt, dass bei Drehung der Riemenrolle 1802 die Neigung des Dummy- Elements 100 gegenüber der Plattform 120 einstellbar ist. Somit wird ein Riemenantrieb geschaffen, mit welchem das Dummy-Element 100 exakt in einen gewünschten Neigungswinkel a eingestellt werden kann. Ferner kann der Steuerriemen 1801 auch nur über zwei Riemenrollen 1802 geführt werden, wobei eine Riemenrolle 1802 an dem Dummy-Element befestigt ist und die andere Riemenrolle 1802 auf der Plattform 120 angeordnet ist.

Der Steuerriemen 1801 kann dabei als Zahnriemen ausgebildet sein und die Riemenrollen 1802 können entsprechende Eingriffszähne aufweisen.

Fig. 19 und Fig. 20 zeigen eine schematische Darstellung eines Motorrads als Dummy-Element 100, welches mittels Stützräder 1901 als

Kopplungsvorrichtung ausgebildet ist. Die Stützräder 1901 sind beispielsweise über entsprechende Haltestangen 103, 104 an dem Dummy-Element 100 gekoppelt. Das Dummy-Element 100 ist insbesondere zwischen der

Haltestange 103 und der weiteren Haltestange 104 angeordnet. Die

Haltestangen 103, 104 sind in ihrer Länge zwischen den Stützrollen 1901 und dem Dummy-Element 100 verstellbar und schwenkbar. Die Länge der

Haltestangen 103, 104 ist über einen Aktuator 102 einstellbar. In Abhängigkeit von der Länge der Haltestangen 103, 104 neigt sich das Dummy-Element 100 entsprechend.

Aufgrund der Ausgestaltung der Kopplungsvorrichtung kann diese

beispielsweise direkt an dem Boden 111 mittelst Rollen abgestützt sein, um eine Reibung auf den Boden zu reduzieren. Somit kann ein neigbarer Motorrad Dummy 100 bereitgestellt werden, welche direkt entlang des Bodens 111 verfährt, ohne dass eine verfahrbare Plattform 120 notwendig ist.

Fig. 21 zeigt eine schematische Darstellung eines Autos als Dummy-Element 100. Das Auto weist eine Karosserie 2101 und zumindest ein Rad 2102 auf, wobei mittels der Neigungsmechanik 101 ein Abstand zwischen der Karosserie 2101 und dem Rad 2102 einstellbar ist. Die Neigungsmechanik 101 ist insbesondere in einem Stoßdämpfer 2103 des Autos integriert. Ferner kann die Neigungsmechanik 101 eine Haltestange 103 aufweisen, welche zwischen dem Rad 2102 und der Karosserie 2101 ein- und ausfahrbar angeordnet ist. Ferner kann gegenüberliegend zu dem Rad 2102 ein weiters Rad 2102' vorgesehen sein, wobei mittels der Neigungsmechanik 101 ein Abstand zwischen der Karosserie 2101 und dem weiteren Rad 2102' einstellbar ist.

Wird der Abstand zwischen dem Rad 2102 und der Karosserie 2101 verkleinert und der Abstand zwischen dem Rad 2102' und der Karosserie 2101 vergrößert, wird der Neigungswinkel a eingestellt. Somit kann eine Nickbewegung des Autos während einer Kurvenfahrt oder auch während eines Bremsvorgangs simuliert werden. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben, worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben

beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.

Bezuaszeichenliste:

100 Dummy-Element

101 Neigungsmechanik

102 Aktuator / Steuerscheibe

103 Haltestange

104 weitere Haltestange

106 gelenkige Haltestange

107 Steuerhebel

108 Gelenksverbindung

109 Steuereinheit

110 lenkbares Rad

111 Boden

120 verfahrbare Plattform

201 Führungsschiene/Hülse

1601 Zugseil

1602 weiteres Zugseil

1801 Steuerriemen

1802 Riemenrolle

1901 Stützrolle

2101 Karosserie

2102 Rad

2103 Stoßdämpfer