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Patent Searching and Data


Title:
INDUSTRIAL BUILDING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/174985
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an industrial media building of a metallurgical plant of single-floor or multi-floor construction, having electrical equipment comprising at least one power supply and one switchgear installation, which industrial building comprises at least a ground floor (2), characterized in that a clear height of the ground floor (2) extends for the most part above ground level and in that the ground floor (2) is not entirely built with a cellar.

Inventors:
DECKER CHRISTIANE (DE)
SCHÖNFELD STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/050054
Publication Date:
August 25, 2022
Filing Date:
January 04, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
E04H5/02; B21J9/00
Foreign References:
RU2240639C12004-11-20
CN111927137A2020-11-13
FR2449753A11980-09-19
EP3578279A12019-12-11
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Medienhaus einer hüttentechnischen Anlage in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise, welches wenigstens ein Erdgeschoss (2) umfasst, mit einer elektrischen Ausstattung umfassend wenigstens eine

Spannungsversorgung und eine Schaltanlage, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine lichte Höhe des Erdgeschosses (2) größtenteils oberhalb des Bodenniveaus erstreckt und dass das Erdgeschoss (2) nicht voll unterkellert ist.

2. Medienhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Ausstattung wenigstens teilweise in einem Obergeschoss (3) angeordnet ist. 3. Medienhaus nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdgeschoss (2) und/oder wenigstens ein Obergeschoss (3) einen doppelten Boden aufweist, der einen Kabelraum (7) bildet, dessen Höhe vorzugsweise zwischen 1 und 2 m beträgt. 4. Medienhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das Erdgeschoss (2) wenigstens einen Rohrgraben aufweist.

5. Medienhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine modulare Bauweise.

6. Medienhaus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschosse jeweils durch eine Mehrzahl von Raumzellen (6a, 6b, 6c) gebildet werden.

7. Medienhaus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Raumzellen (6a, 6b, 6c) als Fertigbeton-Raumzellen ausgebildet sind. 8. Medienhaus nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Raumzellen (6a, 6b, 6c) als vorkonfigurierte Container ausgebildet sind.

9. Medienhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend wenigstens eine Bodenplatte, die auf einem Fundament aufgestellt ist.

10. Medienhaus nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Fundament ein Streifenfundament vorgesehen ist.

Description:
Medienhaus

Die Erfindung betrifft ein Medienhaus einer hüttentechnischen Anlage in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise, welches wenigstens ein Erdgeschoss umfasst, mit einer elektrischen Ausstattung umfassend wenigstens eine Schaltanlage.

Ein Medienhaus im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist insbesondere ein Schalthaus mit Transformatoren, Schaltanlagen und Automatisierungstechnik für eine hüttentechnische Anlage wie beispielsweise ein Stahlwerk, eine Stranggießanlage, eine Walzstraße, eine Bandbehandlungsanlage, eine Schmiedeanlage, eine Gieß-Walzanlage oder dergleichen. Neben elektrischer Ausstattung kann das Medienhaus auch hydraulische Betriebsmittel wie beispielsweise Hydraulikpumpen und dergleichen, sowie Medien zur Bereitstellung an eine hüttentechnische Anlage umfassen.

Ein gattungsgemäßes Medienhaus ist beispielsweise aus der EP 3578279 A1 bekannt.

Bekannte Medienhäuser, wie auch das in der EP 3578279 A1 beschriebene , erstrecken sich üblicherweise über mehrere Stockwerke, wobei diese ein als Vollgeschoss vorgesehenes Untergeschoss bzw. Kellergeschoss umfassen.

Bei einer Vollunterkellerung eines Medienhauses bzw. eines Schalthauses sind Kellerfundamente vorzusehen, deren Herstellung, je nach Untergrundbeschaffenheit, verhältnismäßig aufwendig ist. Je nach Dimensionen der von dem Medienhaus aufzunehmenden Einrichtungen kann eine Geschosshöhe von bis zu 6 m erforderlich sein. Dies ist mit hohen Planungs- und Baukosten verbunden. Wenn der Untergrund grundwasserführend ist, müssen die Kellerfundamente in einer abgedichteten Fundamentwanne angeordnet werden. Gegebenenfalls muss vor, während und nach der Bauphase eine Grundwasserhaltung vorgesehen werden.

Bei den bekannten Medienhäusern werden Transformatoren, Kabel, Hydraulikflüssigkeit, Treibstoff oder andere brennbare Flüssigkeiten häufig im Kellergeschoss untergebracht, was wegen der Brandlast und der potenziellen Umweltgefährdung besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordert. Schließlich ergeben sich daraus auch erhöhte Anforderungen an die Sicherheit im Hinblick auf eine gefahrlose Begehung des Kellergeschosses.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Medienhaus für eine hüttentechnische Anlage bereitzustellen, das den zuvor geschilderten Nachteilen Rechnung trägt.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Medienhaus mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Erfindungsgemäß ist ein Medienhaus einer hüttentechnischen Anlage in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise vorgesehen, wobei das Medienhaus gemäß der Erfindung eine elektrische Ausstattung umfassend wenigstens eine Schaltanlage aufweist und wenigstens ein Erdgeschoss umfasst und sich dadurch auszeichnet, dass sich eine lichte Höhe des Erdgeschosses größtenteils oberhalb des Bodenniveaus am Aufstellungsort erstreckt und dass das Erdgeschoss nicht vollunterkellert ist. Vorzugsweise erstreckt sich das Erdgeschoss vollständig oberhalb des Bodenniveaus.

Besonders bevorzugt ist das Erdgeschoss nicht unterkellert.

Das Medienhaus gemäß der Erfindung kann ein oder mehrere Obergeschosse aufweisen. Teile der elektrischen Ausstattung, wie beispielsweise Transformatoren und Kabel, können vorzugsweise im Erdgeschoss angeordnet sein. Schaltanlagen und Automatisierungstechnik sind hingegen vorzugsweise in einem Obergeschoss des Medienhauses vorgesehen.

Durch die erfindungsgemäße Bauweise ergibt sich insbesondere eine wartungsfreundliche Zugänglichkeit der elektrischen Ausrüstung, da alle Versorgungseinrichtungen außerhalb von Kellern angeordnet sind. Dadurch entfallen sonst erforderliche Einrichtungen für die Be- und Entlüftung und die Beheizung und Klimatisierung des Kellergeschosses. Darüber hinaus entfallen Hebeeinrichtungen für Einbauten. Der Ein- und Ausbau von Ausstattung ist dadurch wesentlich vereinfacht.

Das Medienhaus gemäß der Erfindung umfasst vorzugsweise zusätzlich Sozialräume und Sanitäreinrichtungen.

Bei einer vorteilhaften Variante des Medienhauses gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass das Erdgeschoss und/oder wenigstens ein Obergeschoss einen doppelten Boden aufweist, der einen Kabelraum bildet, dessen Höhe vorzugsweise zwischen 1 und 2 m beträgt.

Bei einer besonders bevorzugten Variante des Medienhauses gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhe des doppelten Bodens und damit der Abstand zu einer Bodenplatte des Erdgeschosses und/oder eines Obergeschosses variabel ist.

Das Erdgeschoss kann weiterhin wenigstens einen bodenseitigen Rohrgraben aufweisen. Wenigstens ein Rohrgraben und/oder ein Kabelraum kann über wenigstens eine Durchführung in einer Wand aus dem Medienhaus herausgeführt sein. Eine besonders bevorzugte Bauweise des Medienhauses gemäß der Erfindung zeichnet sich durch eine modulare Bauweise aus. Dadurch ist eine optimierte Aufstellung der elektrischen Einrichtung, aber auch deren unkomplizierte Modifikation oder Ersatz derselben, möglich.

Vorzugsweise sind etwa erforderliche Hebeeinrichtungen oder Treppenhäuser außerhalb des Medienhauses angeordnet.

Zweckmäßigerweise werden die Geschosse jeweils durch eine Mehrzahl von Raumzellen gebildet. Transformatoren können beispielsweise in gegenüber anderen Raumzellen abgeschlossenen Raumzellen angeordnet sein. Die Aufteilung des Medienhauses in einzelne durch Raumzellen gebildete Module ermöglicht eine flexible Anordnung und Aufstellung einzelner Funktionseinheiten des Medienhauses. Werkstätten, Büroräume, Sozialräume und Sanitäreinrichtungen können ebenfalls durch entsprechende Module/Raumzellen verwirklicht werden.

Bei einer vorteilhaften Variante des Medienhauses gemäß der Erfindung sind wenigstens einige der Raumzellen als Fertigbeton-Raumzellen ausgebildet.

Einige der Module können auch als vorkonfigurierte Container, beispielsweise in Metallbauweise, vorgesehen sein.

Der vereinfachte Ein- und Ausbau von Ausstattung des Medienhauses gemäß der Erfindung wird insbesondere durch die Modulbauweise, insbesondere mittels vorgefertigter und/oder vorkonfigurierter Container erreicht.

Die vorgefertigten Module entsprechen vorzugsweise in ihren Abmaßen denen von Seecontainern, um einen einfachen Transport zu ermöglichen. Zweckmäßigerweise umfasst das Medienhaus gemäß der Erfindung wenigstens eine Bodenplatte, die auf einem Fundament aufliegen kann. Das Fundament kann beispielsweise als Streifenfundament ausgebildet sein.

Die das Erdgeschoss bildenden Module bzw. Raumzellen des Medienhauses können beispielsweise unmittelbar auf dem Fundament aufgestellt sein.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines als Schalthaus ausgebildeten Medienhauses gemäß der Erfindung und

Figur 2 einen Querschnitt durch das Medienhaus gemäß Figur 1.

Das in den Figuren dargestellte Medienhaus 1 umfasst ein Erdgeschoss 2 und ein Obergeschoss 3, die in Modulbauweise ohne Unterkellerung bzw. ohne Kellergeschoss auf einem nicht dargestellten Streifenfundament errichtet werden. Ein außen an dem Medienhaus 1 vorgesehenes Treppenhausgerüst mit einer Treppe zur Begehung der einzelnen Stockwerke ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. Auf einem Dach 4 des Obergeschosses 3 ist ein Klimamodul 5 zur Fleizung, Klimatisierung und Belüftung des Medienhauses 1 vorgesehen. Wie vorstehend bereits erwähnt, kann das Medienhaus 1 gemäß der Erfindung eine Vielzahl von Obergeschossen aufweisen. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind insgesamt nur zwei Geschosse vorgesehen.

Das Medienhaus 1 ist als Schalthaus für Teile einer Walzstraße ausgebildet und umfasst eine entsprechende elektrische Ausstattung in Form von Schaltanlagen und Automatisierungstechnik für die elektrischen Betriebsmittel einer Walzstraße. Weiterhin umfasst das Medienhaus 1 Automationseinrichtungen und Sicherheitssteuerungen sowie EDV und eine Notstromversorgung für Niederspannung einschließlich der zugehörigen Batterien. Weiterhin sind nicht näher bezeichnete Werkstätten, Büros sowie Sozialräume und Sanitäreinrichtungen vorgesehen. Die Spannungsversorgungen umfassen Erregertransformatoren zur Bereitstellung einer Erregerspannung für elektrische Motoren sowie Transformatoren für Mittelspannung und die entsprechenden Schalteinrichtungen.

Das Medienhaus 1 gemäß der Erfindung ist in einzelne Raumzellen 6a, 6b, 6c aufgeteilt, wobei die einzelnen Raumzellen 6a, 6b, 6c aus Fertigbeton-Elementen errichtet sind. Eine beispielhafte Aufteilung des Medienhauses ist in Figur 2 dargestellt, die einen Querschnitt durch das Medienhaus 1 zeigt. Das Erdgeschoss 2 besitzt beispielsweise eine Geschosshöhe von 5 m und wird durch mehrere voneinander getrennte Raumzellen 6a, 6b, 6c gebildet, wobei mit 6a die Raumzellen bezeichnet werden, die für die Aufstellung von Transformatoren vorgesehen sind und bei dem dargestellten Schnitt eine lichte Flöhe von etwa 5 m aufweisen, die für Transformatoren für Mittelspannung erforderlich ist. Die mit 6b bezeichneten Raumzellen sind im Erdgeschoss 2 für Mittelspannungs- Schaltanlagen vorgesehen. Sowohl im Erdgeschoss 2 als auch im Obergeschoss 3 ist ein jeweils bodenseitig vorgesehener Kabelraum 7 vorgesehen, der durch die Raumzelle 6c gebildet wird. Der Kabelraum 7 besitzt jeweils eine lichte Flöhe von etwa 2 m.

Im Obergeschoss 3 sind Schaltanlagen für Niederspannung und Automatisierungstechnik in einer Raumzelle 6c angeordnet. In einer solchen Raumzelle 6c sind getrennt von den Schaltschränken Automationseinrichtungen und entsprechende Steuerstände mit der zugehörigen EDV angeordnet.

Wie dies in Figur 1 andeutungsweise dargestellt ist, sind in einer Stirnwand des Medienhauses 1 Durchführungen 8 für Kabel vorgesehen, die von den Kabelräumen 7 des Medienhauses 1 zu den elektrischen Betriebsmitteln führen. Bezugszeichenliste

1 Medienhaus

2 Erdgeschoss 3 Obergeschoss

4 Dach

5 Klimamodul

6a, 6b, 6c Raumzellen 7 Kabelraum 8 Durchführung LV Niederspannungseinrichtung MV Mittelspannungseinrichtung