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Patent Searching and Data


Title:
INSULATING MATERIALS AND METHODS FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/101390
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to molded bodies which contain lignocellulose, which are free of binding agents, and which achieve certain parameters with respect to density, heat conductivity, and strength. The invention further relates to enzymatic wet methods and enzymatic dry methods for producing insulating materials, wherein an incubating solution is used as presented in the description.

Inventors:
KHARAZIPOUR ALIREZA (DE)
EURING MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/052316
Publication Date:
August 25, 2011
Filing Date:
February 16, 2011
Export Citation:
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Assignee:
GEORG AUGUST UNI GOETTINGEN STIFTUNG OEFFENTLICHEN RECHTS (DE)
KHARAZIPOUR ALIREZA (DE)
EURING MARKUS (DE)
International Classes:
B27N3/00; B27N3/04; B27N3/06; C08L97/02; D21C5/00; D21J1/00
Domestic Patent References:
WO2010020409A22010-02-25
Foreign References:
DE4305411A11994-09-01
EP1908876A12008-04-09
US6610172B12003-08-26
EP2000508A22008-12-10
EP1331307A22003-07-30
DE4305411A11994-09-01
Other References:
MATSUMURA, E.; YAMAMOTO, E.; NUMATA, A.; KAWANO, T; SHIN, T.; MURAO, S.: "Structures of the Laccase-catalysed Oxidation Products of Hydroxybenzoic Acids in the presence of ABTS. Japan Society for Bioscience, Tiotech. and Agrochem.", AGRIC. BIOL. CHEM, vol. 50, no. 5, 1986, pages 1355 - 1357
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANN & PARTNER PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
A SPRÜCHE

1. Verfahren zur Herstellung von lignocellulosehaltigen Dämmstoffen, umfassend die Schritte:

a) Bereitstellung eines lignocellulosehaltigen Vorläufermaterials;

b) Versetzen dieses Vorläufermaterials mit einer Inkubationslösung, enthaltend

mindestens einen Mediator und mindestens ein phenoloxidierendes Enzym bei einem pH von <8, bevorzugt bei einem pH von <6;

c) sofortige mechanische und/oder thermomechanische Verformung;

d) gegenbenenfalls sofortige Konfektionierung. und wobei der Mediator ein Material lt Struktur I enthält bzw. daraus besteht:

wobei

R1 ausgewählt ist aus Hydroxyl (-OH) und Thiol (-SH); jedes X unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend

Einfachbindung, -CR R"-, -CR'=CR"-, wobei R" und R" unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, sowie

R2 bis R6 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Hydroxyl, Thiol, Halogen, Pseudohalogen, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Alkyl, langkettiges Alkyl, Alkoxy, langkettiges Alkoxy,

Cycloalkyl, Halogenalkyl, Aryl, Arylene, Halogenaryl, Heteroaryl, Heteroarylene, Heterocycloalkylene, Heterocycloalkyl, Halogenheteroaryl, Alkenyl, Halogenalkenyl, Alkinyl, Halogenalkinyl, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketo alkyl, Ketoalkenyl, Halogenketo alkenyl, Phosphoalkyl, Phosphonate, Phosphate, Phosphin, Phosphine oxid, Phosphoryl, Phosphoaryl, Sulphonyl,

Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphone, Polyether, Silylalkyl, Silylalkyloxy, wobei bei geeigneten Resten eine oder mehrere nicht-benachbarte CH2- Gruppen unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR°-, -SiR°R°°-, -CO-, - COO-, -OCO-, -OCO-O-, -SO2-, -S-CO-, -CO-S-, -CY =CY2 oder -C=C- ersetzt sein können und zwar derart, dass O und/oder S Atome nicht direkt miteinander verbunden sind (endständige CH3-Gruppen werden wie CH2-Gruppen im Sinne von CH2-H verstanden), und wobei mindestens ein Rest R2 bis R6 ausgewählt ist aus der Gruppe Alkoxy, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketoalkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphon;

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Mediator ein Material mit der folgenden Struktur II umfasst:

II wobei

R1 ausgewählt ist aus Hydroxyl (-OH) und Thiol (-SH);

R4 ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Alkoxy, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketoalkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphon; jedes X unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend

Einfachbindung, -CR R"-, -CR'=CR"-, wobei R'und R^unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, sowie R2 , R3 R5 und R6 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Hydroxyl, Thiol, Halogen, Pseudohalogen, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Alkyl, langkettiges Alkyl, Alkoxy, langkettiges Alkoxy,

Cycloalkyl, Halogenalkyl, Aryl, Arylene, Halogenaryl, Heteroaryl, Heteroarylene, Heterocycloalkylene, Heterocycloalkyl, Halogenheteroaryl, Alkenyl, Halogenalkenyl, Alkinyl, Halogenalkinyl, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketoalkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Phosphoalkyl, Phosphonate, Phosphate, Phosphin, Phosphine oxid, Phosphoryl, Phosphoaryl, Sulphonyl,

Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphone, Polyether, Silylalkyl, Silylalkyloxy, wobei bei geeigneten Resten eine oder mehrere nicht-benachbarte CH2- Gruppen unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR°-, -SiR°R°°-, -CO-, - COO-, -OCO-, -OCO-O-, -SO2-, -S-CO-, -CO-S-, -CY =CY2 oder -C=C- ersetzt sein können und zwar derart, dass O und/oder S Atome nicht direkt miteinander verbunden sind (endständige CH3-Gruppen werden wie CH2-Gruppen im Sinne von CH2-H verstanden),

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Mediator 4-Hydroxybenzoesäure enthält oder daraus besteht.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das phenoloxidierende Enzym, ausgewählt ist aus der Gruppe Laccasen, Mg-Peroxidasen, Ligninperoxidasen,

Ligninasen, Bilirubinoxidasen, Catecholoxidasen oder Mischungen daraus

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Verhältnis zwischen dem

Mediator und dem Enzym >0,5 U/ml Enzym pro ImM Mediator bis <40 U/ml Enzym pro ImM Mediator beträgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei in Schritt a) die Konzentration (in U/ml) des mindestens einen Enzyms >50 U/ml bis <400 U/ml beträgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei entweder

vor Schritt a) und/oder b) eine Aufschlämmung in Wasser und/oder einem Wasser- Puffergemisch erfolgt („Nassverfahren") oder

Schritt b) durch Besprühen von trockenem Vorläufermaterial erfolgt

(Tro ckenver fahren) .

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zumindest Schritt b) und/oder c) unter Zusatz von einem Bindemittel in einer Gew-%-Konzentration von >0 und <1% bezogen auf das lignocellulosehaltige Vorläufermaterial durchgeführt wird.

9. Verwendung eines Dämmstoffes, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 8

- im Hochbau

- Dämmstoffplatten, z. B. Wärme- und Trittschalldämmplatten

- Dämmstoffe im Baubereich

- Unter deckplatten

- Türmittellagen für Wohnungs- und Innentüren

10. Lignocellulosehaltigen Formkörper, welcher frei von Bindemitteln ist, eine Rohdichte von weniger als 400kg/m3 aufweist, sowie eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt

- Druckfestigkeit von mindestens 2 kPa

- Querzugfestigkeit von mindestens 1 kPa

- Wärmeleitfähigkeit von maximal 0.055W/K*m.

11. Formkörper nach Anspruch 10 mit einer Dichte von 80 - 400 kg % m3, bevorzugt 80 - 280 kg/m3.

12. Formkörper nach Anspruch 10 oder 1 1 enthaltend mind. 85 Gew-% Holzfasern, bevorzugt Holzfasern mit einer Länge von 1 - 6 mm und einem Durchmesser von 0.1 - 1 mm. 13. Formkörper nach einem der Ansprüche 10 - 12, welcher bei gegebener Rohdichte eines oder mehrere der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Kriterien für Druckfestigkeit, Querzugfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit erfüllt:

Formkörper nach einem der Ansprüche 10 - 12, welcher bei gegebener Rohdichte eines oder mehrere der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Kriterien für Druckfestigkeit, Querzugfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit erfüllt:

Formkörper nach einem der Ansprüche 10 - 12 welcher eine Holzweichfaserplatte ist.

Description:
Dämmstoffe und Verfahren zu deren Herstellung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Dämmstoffe, insbesondere von Dämmplatten, die aus Holz hergestellt sind sowie deren Herstellung und Verwendung. Es werden enzymatische Nassverfahren und enzymatische Trockenverfahren zur Herstellung von Dämmstoffen beschrieben, bei denen eine Inkubationslösung wie eingesetzt wird. Ferner betrifft die Erfindung lignocellulosehaltige Formkörper, welche vorzugsweise frei von Bindemitteln sind und bestimmte Parameter bezüglich Dichte, Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit erreichen.

Holzfaserdämmplatten sind wertvolle Werkstoffe, die aus einem nachwachsenden Rohstoff, nämlich lignocellulosehaltigen Stoffen wie Holz hergestellt werden können. Diese Holzwerkstoffe werden in mannigfachen Verarbeitungszweigen für Wärme- und Schalldämmzwecke und als zusätzliche, wasserabweisende Beplankungen verwendet. Der hauptsächliche Anwendungsbereich ist im Hochbau. Bestehende Verfahren zur Herstellung derartiger Dämmstoffe bzw. Platten beinhalten zumeist den Einsatz von Bindemitteln, insbesondere formaldehydhaltiger oder diisocyanathaltiger Bindemittel. Alternative Verfahren sind zwar grundsätzlich bekannt (z.B. aus der DE 4305411) jedoch sind diese Verfahren häufig technisch aufwendig, insbesondere zeitaufwendig und konnten bisher nicht erfolgreich im großtechnischen Maßstab eingesetzt werden. Daher stellt sich die Aufgabe, die aus heutigem Stand bekannten Verfahren und Produkte noch weiter zu verbessern und deren Nachteile zumindest teilweise zu überwinden.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und einen Formkörper nach Anspruch 10 gelöst. Die in nachfolgend aufgeführten allgemeinen, bevorzugten und besonders bevorzugten Ausführungsformen, Definitionen und Alternativen können beliebig miteinander kombiniert werden und sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Des Weiteren können einzelne Definitionen / Alternativen entfallen.

Demgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von lignocellulosehaltigen Dämmstoffen bereitgestellt, umfassend die Schritte: a) Bereitstellung eines lignocellulosehaltingen Vorläufermaterials;

b) Versetzen dieses Vorläufermaterials mit einer Inkubationslösung, enthaltend mindestens einen Mediator und mindestens ein phenoloxidierendes Enzym bei einem pH von <8, bevorzugt bei einem pH von <6;

c) sofortige mechanische und/oder thermomechanische Verformung; d) gegenbenenfalls sofortige Konfektionierung. und wobei der Mediator ein Material lt Struktur I enthält bzw. daraus besteht:

wobei R 1 ausgewählt ist aus Hydroxyl (-OH) und Thiol (-SH); jedes X unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Einfachbindung, - CR R " -, -CR ' =CR " -, wobei R " und R " unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, sowie

R 2 bis R 6 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Hydroxyl, Thiol, Halogen, Pseudohalogen, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Alkyl, langkettiges Alkyl, Alkoxy, langkettiges Alkoxy, Cycloalkyl, Halogenalkyl, Aryl, Arylene, Halogenaryl, Heteroaryl, Heteroarylene, Heterocycloalkylene, Heterocycloalkyl, Halogenheteroaryl, Alkenyl, Halogenalkenyl, Alkinyl, Halogenalkinyl, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketo alkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Phosphoalkyl, Phosphonate, Phosphate, Phosphin, Phosphine oxid, Phosphoryl, Phosphoaryl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphone, Polyether, Silylalkyl, Silylalkyloxy, wobei bei geeigneten Resten eine oder mehrere nicht-benachbarte CH 2 -Gruppen unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, - NR°-, -SiR°R°°-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S0 2 -, -S-CO-, -CO-S-, -CY =CY 2 oder - C=C- ersetzt sein können und zwar derart, dass O und/oder S Atome nicht direkt miteinander verbunden sind (endständige CH 3 -Gruppen werden wie CH 2 -Gruppen im Sinne von CH 2 -H verstanden), und wobei mindestens ein Rest R 2 bis R 6 ausgewählt ist aus der Gruppe Alkoxy, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketoalkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphon. Der Begriff„Dämmstoffe" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet dabei ein Material mit einer Dichte von <400 kg/m 3 , insbesondere ein Material mit einer Dichte zwischen 80 und 280 kg/m 3 . Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Dämmplatten, insbesondere Holzweichfaserplatten, bevorzugte Ausführungsformen der genannten Dämmstoffe. Unter dem Begriff„Mediator" werden insbesondere niedermolekulare Substanzen verstanden, die als Katalysator wirken. Alternativ bzw. ergänzend werden unter dem Begriff„Mediator" insbesondere niedermolekulare Substanzen verstanden, welche in der Lage sind, mit phenoloxidierenden Enzymen in gewünschter synergistischer Weise zusammenzuwirken. Bevorzugte Mediatoren werden nachstehend beschrieben.

Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Schritt b), bevorzugt aber auch Schritt a) und/oder c) bei einem pH von <8, bevorzugt <6 durchgeführt. Der pH kann dabei über einen Puffer eingestellt werden, bevorzugte Puffersysteme sind Mc-Ilvaine-Puffer, Natrium- Acetat- Puffer.

Der Term„sofortig" bedeutet und/oder umfasst dabei insbesondere eine Inkubationszeit von <30 min, bevorzugt <20 min, noch bevorzugt < 10 min. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Schritt b) ohne Inkubationszeit durchgeführt. Dabei wird der Term„Inkubationszeit" so verstanden, dass nach dem Aufbringen des Enzym- Mediator-Gemisches noch eine gewisse Zeit (= die Inkubationszeit) abgewartet wird, die unabhängig ist vom sonstigen Ablauf des Herstellungsprozesses. Ist keine Inkubationszeit vorhanden oder notwendig, wird Schritt b) somit ohne Verzögerung, die nicht auf die sonstige konkrete Anwendung zurückzuführen wäre, nach Schritt a) durchgeführt.

Unter dem Begriff„mechanische und/oder thermomechanische Verformung" werden insbesondere die im herkömmlichen Nass - oder Trockenverfahren eingesetzten Schritte verstanden, die das Vorläufermaterial in die gewünschte Form (z.B. Platten) überführen.

Überraschend hat sich herausgestellt, dass die Verwendung eines derartigen

erfindungsgemäßen Materials bei der Herstellung von Dämmstoffen von Vorteil ist.

Insbesondere bietet das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung bei den meisten

Anwendungen einen oder mehrere der folgenden Vorteile:

Die Herstellung der Dämmstoffe ist auf schnellere und einfachere Weise möglich formaldehydhaltige Bindemittel können weitestgehend ausgeschlossen, teilweise sogar ganz vermieden werden.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind meist keine weiteren Oxidationsmittel (wie Fe 2+ /H 2 02 o. ä.) notwendig.

Die Reaktion des Enzym-Mediator-Systems kann sowohl im Nass- als auch beim Trockenverfahren ohne zusätzliche Temperierung erfolgen. Die Reaktionen finden bei Raumtemperatur statt.

Das Enzym-Mediator-System kann nach dem„einstufigen Prinzip" direkt mit den Fasern versetzt werden (Nassverfahren) oder direkt aufgetragen werden (z. B.

Besprühen im Trockenverfahren). Somit entfällt jegliche Vorbehandlung des Enzym- Mediator-Systems und der Fasern.

Bei der Herstellung, bei der weiteren Verarbeitung und dem anschließenden Gebrauch entstehen keine schädlichen Emissionen. Das erfindungsgemäße Material bildet keine toxischen Abbauprodukte, so dass der Einsatz unbedenklich ist

So hergestellte Produkte können problemlos recycelt werden.

Die Rohstoffe sind dauerhaft verfügbar.

- Das Produkt ist unabhängig vom steigenden Rohölpreis herzustellen.

Ein Verkauf von gesundheitlich unbedenklichen, formaldehydfreien Produkte finden eine breite Akzeptanz bei den Konsumenten.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens

Nachfolgend seien die einzelnen Begriffe und Verfahrensschritte des erfmdungsgemässen Verfahrens erläutert

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird mindestens einer der Schritte a) b) c) und d) kontinuierlich durchgeführt („teilkontinuierliches Verfahren"); bevorzugt werden alle Schritte a), b) c) und d) kontinuierlich durchgeführt („vollkontinuierliches Verfahren").

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die Dämmstoffe mittels eines modifizierten Naßverfahrens („enzymatisches Nassverfahren") hergestellt. Darunter wird insbesondere verstanden, daß in Schritt a) und/oder b) zumindest zeitweilig die Holzfasern in Wasser aufgeschlämmt werden.

Bevorzugt werden dabei >2% bis <8% (Gew/Gew)-Suspensionen verwendet, noch bevorzugt >3% bis <4%.

Bevorzugt umfaßt das Verfahren dann mindestens einen Entwässerungsschritt, wobei hier eine Entwässerung auf Langsieb (z.B . mittels Schwerkraft, Vakuum, Keilpressen / Rollenpressen) bevorzugt ist. Noch bevorzugt umfaßt das Verfahren mindestens einen Trocknungsschritt, der auf den Entwässerungsschritt folgt. Bevorzugt sind Ofen und/oder Mikro wellentro cknung .

Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung werden die Dämmstoffe mittels eines modifizierten Trockenverfahrens („enzymatisches Trockenverfahren") hergestellt. Unter dem Begriff„Trockenverfahren" wird insbesondere verstanden, daß die Holzfasern nach der Zerfaserung nicht aufgeschlämmt werden. In dieser Ausführungsform wird in Schritt b) die Inkubationslösung auf das Vorläufermaterial gesprüht; typischerweise direkt nach der Blowline. Daran anschliessend kann ein Trocknungsschritt erfolgen.

Schritt a)

Der Begriff„Vorläufermaterial" ist allgemein bekannt, es werden darunter insbesondere die im herkömmlichen Nass - oder Trockenverfahren eingesetzten Materialien (also (Holz)fasern im Trockenverfahren oder eine Aufschlämmung von (Holz)fasern im Nassverfahren) verstanden.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung („enzymatisches Trockenverfahren") umfaßt das Vorläufermaterial Holzfasern, wobei bevorzugt das Vorläufermaterial zu >95 Gew-%, noch bevorzugt >99-Gew% aus Holzfasern besteht.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung („enzymatisches Nassverfahren") umfaßt das Vorläufermaterial Holzfasern, wobei bevorzugt das Vorläufermaterial zu > 95- Gew-%, noch bevorzugt >98-Gew% aus Holzfasern besteht

Holzfasern:

Zur Herstellung von Dämmstoffen werden vor allem Nadelhölzer eingesetzt. Fichte und Tanne sind dabei bevorzugte Holzarten, gelegentlich kommen auch Föhre oder Lärche zum Einsatz. Die wesentlichen Vorteile von Nadelhölzern sind hohe Verfügbarkeit und eine Faserqualität, die den fertigen Platten im Verhältnis zur Rohdichte eine hohe Festigkeit verleihen. Als Rohstoffsortimente werden vor allem sägefrische Resthölzer aus Sägereien in Form von Schwarten und Spreisseln sowie Hackschnitzeln verwendet. Schwarten und Spreissel werden im Werk zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet. Die Trockensubstanz in diesem Stadium liegt bevorzugt bei maximal 65 Gew%.

Der Ausdruck„Holzfasern" ist allgemein bekannt; bevorzugt sind TMP-Fasern (TMP = Thermomechanical Pulp Process) . Geeignete Holzfasern haben bevorzugt eine mittlere Länge von >1 mm bis <20 mm, noch bevorzugt >2 mm bis <10 mm. Diese Faserlängen haben sich in der Praxis besonders bewährt, wobei höhere Längen leichtere Produkte ergeben, kürzere Längen schwerere.

Die Dicke der Holzfasern beträgt bevorzugt >0.1 mm bis <1 mm. Die Dicke der Faserbünden wird durch den eingestellten Mahlabstand bestimmt; leichtere Dämmplatten werden typischerweise mit gröberen Fasern hergestellt als schwerere. Geeignete Holzfasern können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden; bevorzugt durch Aufschluß bei mehreren bar Überdruck, bevorzugt >4 bis <8 bar aus geeignetem Holz (bevorzugt sind insbesondere Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, sowie europ. Laubhölzer wie Buche, Eiche) gewonnen.

In einer Ausführungsform werden die Hackschnitzel unter Einwirkung von Wasserdampf bei einem Druck von >3 bis <8 bar aufgeweicht und so für die nachfolgende Zerfaserung vorbereitet. Im Defibrationsverfahren erfolgt dies zwischen profilierten Mahlscheiben aus Metall. Den spezifischen Anforderungen der verschiedenen Produkte entsprechend können die Fasern anschliessend auf einem Raffinator einer Nachmahlung unterzogen werden.

Schritt b) Das Vorläufermaterial kann auf an sich bekannte Art mit der Inkubationslösung versetzt werden; bspw indem die Inkubationslösung auf das Voräufermaterial gesprüht wird (besonders geeignet im enzymatischen Trockenverfahren) oder indem sie in eine Aufschlämmung des Voräufermaterials gegeben wird (im enzymatischen Nassverfahren).

Schritt c)

Unter dem Begriff„mechanische und/oder thermomechanische Verformung" werden insbesondere die im herkömmlichen Nass - oder Trockenverfahren eingesetzten Schritte verstanden, die das Vorläufermaterial in die gewünschte Form (z.B. Platten) überführen.

Im Falle des enzymatischen Nassverfahrens kann ein geschlossener Wasserkreislauf mit angeschlossener Klärung vorgesehen werden. Durch diese Massnahmen wird bei vielen Anwendungen der Frischwasserverbrauch deutlich gesenkt.

Schritt d)

Die hergestellten Dämmstoffe (insbesondere Dämmplatten) können bspw. in einem Konfektionierungsschritt auf Format geschnitten werden. Ferner können solche Dämmstoffe (insbesondere Dämmplatten) in einem Konfektionierungsschritt mit Nut und Kamm / Feder versehen werden, bspw. mittels eines Doppelendprofilers.

Ferner können solche Dämmstoffe (insbesondere Dämmplatten) in einem Konfektionierungsschritt zu mehrlagigen Dämmelementen verklebt werden. Als Klebstoff ist bspw. Weissleim geeignet. Ein solcher Verklebungsschritt ist vor allem bei der Herstellung von Dämmstoffen (insbesondere Dämmplatten) nach dem Nassverfahren vorteilhaft, da die primär hergestellten Dämmstoffe (insbesondere Dämmplatten) typischerweise eine Dicke von ca. 8 bis 30 mm aufweisen. Allgemeine Gruppendefinition: Innerhalb der Beschreibung und den Ansprüchen werden allgemeine Gruppen, wie z. B.: Alkyl, Alkoxy, Aryl etc. beansprucht und beschrieben. Wenn nicht anders beschrieben, werden bevorzugt die folgenden Gruppen innerhalb der allgemein beschriebenen Gruppen im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet: alkyl: lineare und verzweigte Cl-C8-Alkyle, langkettige Alkyle: lineare und verzweigte C5-C20 Alkyle alkenyl: C2-C8-alkenyl, cycloalkyl: C3-C8-cycloalkyl, Alkoxy: Cl-C6-alkoxy, langkettig Alkoxy: lineare und verzweigte C5-C20 Alkoxy alkylene: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend:

methylene; 1,1-ethylene; 1 ,2-ethylene; 1,1-propylidene; 1,2-propylene; 1,3- propylene; 2,2- propylidene; butan-2-ol-l,4-diyl; propan-2-ol-l,3-diyl; 1, 4-butylene; cyclohexane-l,l-diyl; cyclohexan-l,2-diyl; cyclohexan-1,3- diyl; cyclohexan-l,4-diyl; cyclopentane-l,l-diyl; cyclopentan-l,2-diyl; und cyclopentan-l,3-diyl, aryl: ausgewählt aus Aromaten mit einem Molekulargewicht unter 300 Da. arylene: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: 1 ,2-phenylene; 1,3- phenylene; 1,4- phenylene; 1 ,2-naphtalenylene; 1,3-naphtalenylene; 1,4- naphtalenylene; 2,3-naphtalenylene; l-hydroxy-2,3-phenylene; l-hydroxy-2,4- phenylene; l-hydroxy-2,5- phenylene; und 1- hydroxy-2,6-phenylene, Carboxyderivate: der Rest -COXRi, wobei X NH oder O darstellt und Ri ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, Heteroaryl, Heterocycloalkyl. heteroaryl: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: pyridinyl; pyrimidinyl; pyrazinyl; triazolyl; pyridazinyl; 1,3,5-triazinyl; quinolinyl; isoquinolinyl; quinoxalinyl; imidazolyl; pyrazolyl; benzimidazolyl; thiazolyl; oxazolidinyl; pyrrolyl; thiophenyl; carbazolyl; indolyl; und isoindolyl, wobei das Heteroaryl mit der Verbindung über jedes Atom im Ring des ausgewählten Heteroaryls verbunden sein kann. heteroarylene: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: pyridindiyl; quinolindiyl; pyrazodiyl; pyrazoldiyl; triazolediyl; pyrazindiyl, thiophendiyl; und imidazolediyl, wobei das heteroarylene als Brücke in der Verbindung über ein beliebiges Atom im Ring des ausgewählten Heteroaryls fungiert, speziell bevorzugt sind: pyridin-2, 3-diyl; pyridin-2,4- diyl; pyridin-2, 5-diyl; pyridin-2, 6-diyl; pyridin-3,4- diyl; pyridin-3,5-diyl; quinolin-2, 3-diyl; quinolin-2,4-diyl; quinolin-2, 8-diyl; isoquinolin-1, 3-diyl; isoquinolin-l,4-diyl; pyrazo 1-1,3- diyl; pyrazol-3,5- diyl; triazole-3, 5-diyl; triazole-1, 3-diyl; pyrazin-2, 5-diyl; und imidazole- 2,4-diyl, thiophen-2, 5-diyl, thiophen-3, 5-diyl; ein -Cl-C6-heterocycloalkyl, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: piperidinyl; piperidine; 1 ,4-piperazine, tetrahydrothiophene; tetrahydrofuran; 1 ,4,7-triazacyclononane; 1 ,4,8,1 1- tetraazacyclotetradecane; 1 ,4,7,10,13- pentaazacyclopentadecane; 1,4-diaza- 7-thia-cyclononane; 1,4- diaza-7-oxa-cyclononane; 1,4,7,10-tetraazacyclododecane; 1,4-dioxane; 1,4, 7-trithia-cyclononane; Pyrrolidine; und tetrahydropyran, wobei das Heteroaryl mit dem Cl-C6-Alkyl über jedes Atom im Ring des ausgewählten Heteroaryls verbunden sein kann. heterocycloalkyl ene: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: piperidin-1,2- ylene; piperidin- 2,6-ylene; piperidin-4,4-ylidene; 1 ,4-piperazin-l,4-ylene; l,4-piperazin-2,3-ylene; 1,4- piperazin-2,5-ylene; l,4-piperazin-2,6-ylene; 1 ,4-piperazin- 1,2-ylene; l,4-piperazin-l,3- ylene; l,4-piperazin-l,4-ylene; tetrahydro thiophen-2, 5 -ylene; tetrahydrothiophen-3,4-ylene; tetrahydrothiophen-2,3-ylene; tetrahydrofüran-2,5-ylene; tetrahydrofüran- 3,4-ylene; tetrahydrofüran-2,3-ylene; pyrrolidin-2,5-ylene; pyrrolidin-3,4-ylene; pyrrolidin-2,3-ylene; Pyrrolidin- 1,2-ylene; Pyrrolidin- 1,3 -ylene; pyrrolidin-2,2-ylidene; 1,4,7-triazacyclonon- 1,4- ylene; 1,4,7- triazacyclonon-2,3-ylene; l,4,7-triazacyclonon-2,9-ylene; 1,4,7-triazacyclonon- 3,8-ylene; l,4,7-triazacyclonon-2,2- ylidene; 1,4,8,1 l-tetraazacyclotetradec-l,4-ylene; 1,4,8,11- tetraazacyclotetradec-l,8-ylene; 1,4,8,1 l-tetraazacyclotetradec-2,3-ylene; 1,4,8,11- tetraazacyclotetradec-2,5-ylene; 1 ,4,8, 11 - tetraazacyclotetradec- 1 ,2-ylene; 1 ,4,8, 11 - tetraazacyclotetradec-2,2-ylidene; 1,4,7,10-tetraazacyclododec- 1 ,4-ylene; 1,4,7,10- tetraazacyclododec-l,7-ylene; 1,4, 7,10-tetraazacyclododec- 1,2- ylene; 1,4,7,10- tetraazacyclododec-2,3- ylene; l,4,7,10-tetraazacyclododec-2,2-ylidene; 1 ,4,7, 10, 13 pentaazacyclopentadec-l,4-ylene; 1,4,7,10,13- pentaazacyclopentadec-l,7-ylene; 1,4,7,10,13- pentaazacyclopentadec-2,3- ylene; 1,4, 7, 10,13-pentaazacyclopentadec- 1,2-ylene; 1,4,7,10, 13-pentaazacyclopentadec-2,2-ylidene; 1 ,4-diaza-7-thia-cyclonon- 1,4-ylene; l,4-diaza-7- thia-cyclonon- 1,2-ylene; 1 ,4-diaza-7thia-cyclonon- 2,3-ylene; l,4-diaza-7-thia-cyclonon-6,8- ylene; 1 ,4-diaza-7-thia-cyclonon- 2,2-ylidene; l,4-diaza-7-oxacyclonon- 1,4-ylene; 1,4-diaza-

7- oxa-cyclonon- 1,2-ylene; l,4diaza-7-oxa-cyclonon-2,3-ylene; l,4-diaza-7-oxa-cyclonon-6,

8- ylene; l,4-diaza-7-oxa-cyclonon-2,2-ylidene; l,4-dioxan-2,3-ylene; 1,4- dioxan-2,6-ylene; 1 ,4-dioxan-2,2-ylidene; tetrahydropyran-2,3-ylene; tetrahydropyran-2,6-ylene; tetrahydropyran-2,5-ylene; tetrahydropyran-2,2- ylidene; l,4,7-trithia-cyclonon-2,3-ylene; l,4,7-trithia-cyclonon-2,9- ylene; und l,4,7-trithia-cyclonon-2,2-ylidene, heterocycloalkyl: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: pyrrolinyl; pyrrolidinyl; morpholinyl; piperidinyl; piperazinyl; hexamethylene imine; 1 ,4-piperazinyl; tetrahydrothiophenyl; tetrahydroiuranyl; 1 ,4,7- triazacyclononanyl; 1,4,8,11- tetraazacyclotetradecanyl; 1,4,7,10,13- pentaazacyclopentadecanyl; l,4-diaza-7- thiacyclononanyl; 1 ,4-diaza-7-oxa- cyclononanyl; 1,4,7,10-tetraazacyclododecanyl; 1,4- dioxanyl; 1,4,7- trithiacyclononanyl; tetrahydropyranyl; und oxazolidinyl, wobei das Heterocycloalkyl mit der Verbindung über jedes Atom im Ring des ausgewählten Heterocycloalkyls verbunden sein kann. halogen: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: F; Cl; Br und I, halogenalkyl: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend mono, di, tri-, poly und perhalogenated lineare und verzweigte Cl-C8-alkyl pseudohalogen: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend -CN, -SCN, -OCN, N3, -CNO, -SeCN

Soweit nicht anders erwähnt, sind die folgenden Gruppen mehr bevorzugte Gruppen innerhalb der allgemeinen Gruppendefinition: alkyl: lineare und verzweigte Cl-C6-alkyl, noch bevorzugt Methyl und Ethyl langkettige Alkyle: lineare und verzweigte C5-C10 alkyl, vorzugsweise C6-C8 alkyle alkenyl: C3-C6-alkenyl, cycloalkyl: C6-C8-cycloalkyl, Alkoxy: Cl-C4-alkoxy, noch bevorzugt Methoxy und Ethoxy langkettig Alkoxy: lineare und verzweigte C5-C10 alkoxy, vorzugsweise lineare C6-C8 alkoxy Alkylen: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: Methylene; 1,2-ethylene; 1,3-propylene; butan-2-ol-l,4-diyl; 1,4-butylene; cyclohexane-l,l-diyl; cyclohexan-l,2-diyl; cyclohexan-1,4- diyl; cyclopentane-l,l-diyl; und cyclopentan-l,2-diyl, Aryl: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: phenyl; biphenyl; naphthalenyl; anthracenyl; und phenanthrenyl,

Arylen: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: 1 ,2-phenylene; 1,3- phenylene; 1 ,4-phenylene; 1 ,2-naphtalenylene; 1 ,4-naphtalenylene; 2,3- naphtalenylene und l-hydroxy-2,6-phenylene,

Heteroarylen: Thiophen, Pyrrol, Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Indol, Thienothiophen

Halogen: ausgewählt aus der Gruppe enthaltend: Br und Cl, besonders bevorzugt Br

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthält der Mediator mindestens ein Material mit der folgenden Struktur

wobei

R 1 ausgewählt ist aus Hydroxyl (-OH) und Thiol (-SH);

R 4 ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Alkoxy, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketoalkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphon; jedes X unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Einfachbindung, - CR R"-, -CR'=CR"-, wobei R'und R ^ unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, sowie

R 2 , R 3 R 5 und R 6 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend Wasserstoff, Hydroxyl, Thiol, Halogen, Pseudohalogen, Formyl, Carboxy- und/oder Carbonyl derivaten, Alkyl, langkettiges Alkyl, Alkoxy, langkettiges Alkoxy, Cycloalkyl, Halogenalkyl, Aryl, Arylene, Halogenaryl, Heteroaryl, Heteroarylene, Heterocycloalkylene, Heterocycloalkyl, Halogenheteroaryl, Alkenyl, Halogenalkenyl, Alkinyl, Halogenalkinyl, Keto, Ketoaryl, Halogenketoaryl, Ketoheteroaryl, Ketoalkyl, Halogenketo alkyl, Ketoalkenyl, Halogenketoalkenyl, Phosphoalkyl, Phosphonate, Phosphate, Phosphin, Phosphine oxid, Phosphoryl, Phosphoaryl, Sulphonyl, Sulphoalkyl, Sulphoarenyl, Sulphonate, Sulphate, Sulphone, Polyether, Silylalkyl, Silylalkyloxy, wobei bei geeigneten Resten eine oder mehrere nicht-benachbarte CH 2 -Gruppen unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, - NR°-, -SiR°R°°-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S0 2 -, -S-CO-, -CO-S-, -CY =CY 2 oder - C=C- ersetzt sein können und zwar derart, dass O und/oder S Atome nicht direkt miteinander verbunden sind (endständige CH 3 -Gruppen werden wie CH 2 -Gruppen im Sinne von CH 2 -H verstanden).

Diese Materialien haben sich in der Praxis häufig besonders bewährt. Ohne darauf beschränkt zu sein, wird dies darauf zurückgeführt, dass hier die Hydroxy/Thiol-Funktion in 4- Stellung zu einer aktivierenden Gruppe ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Mediator keinen Stickstoff. Dies hat sich als vorteilhaft herausgestellt, da so auf einfache Weise sichergestellt werden kann, dass keine unerwünschten Abbauprodukte (wie nitrose Gase etc.) bei der Herstellung des Dämmstoffes entstehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Mediator mindestens ein Material ausgewählt aus der Gruppe enthaltend

Hydroxybenzoesäure, bevorzugt 4-Hydroxybenzoesäure, sowie deren Ester, bevorzugt Alkyl- und Arylester

Hydroxyzimtsäure, bevorzugt 4-Hydroxyzimtsäure, sowie deren Ester, bevorzugt Alkyl- und Arylester

Verbindungen der allgemeinen Struktur III

III wobei R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbesondere bevorzugt sind Acetosyringon Methyl, R 3 = H), Verbindungen der allgemeinen Struktur IV

IV wobei R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbesondere bevorzugt sind Acetovanillon Methyl, R 2 , R 3 = H), Ethylvanillin (R 1= Ethyl, R 2 , R 3 = H)

Verbindungen der allgemeinen Struktur V

V wobei R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Alkoxy (bevorzugt Methoxy und/oder Ethoxy), Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbe = Methoxy, R 3 = Methyl), Vanillinsäure

Verbindungen der allgemeinen Struktur VI

VI wobei R 1 , R 2 , R 3 , R 4 und R 5 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Hydroxy, Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Alkoxy (bevorzugt Methoxy und/oder Ethoxy), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbesondere bevorzugt sind 2-6- Dimethylphenol = Methoxy, R 2 , R 3 ,R 4 = H ), 3-Methoxyphenol (R 2 =Methoxy, R 1 , R 3 , R 4 , R 5 =H), 2- Hydroxybiphenyl (R 1 = Phenyl, R 2 , R 3 , R 4 , R 5 =H), 3-Hydroxybiphenyl (R 2 = Phenyl, R 1 , R 3 , R 4 , R 5 =H), 4-Hydroxybiphenyl (R 3 = Phenyl, R 1 , R 2 , R 4 , R 5 =H), Catechol (R 1 =Hydroxy, R 2 , R 3 , R 4 , R 5 =H), Guajacol (R 1 =Methoxy, R 2 , R 3 , R 4 , R 5 =H), 2,4,6- Trimethoxyphenol , R 5 =Methoxy, R 2 , R 4 =H).

Verbindungen der allgemeinen Struktur VII

VII wobei R 1 , R 2 , R 3 und R 4 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Alkoxy (bevorzugt Methoxy und/oder Ethoxy), Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbesondere bevorzugt sind Vanillinalkohol R 4 =H, R 2 = Methoxy)

Verbindungen der allgemeinen Struktur VIII

VIII wobei R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 R 6 , R 7 und R 8 unabhängig voneinander aus Wasserstoff, Alkyl (bevorzugt Methyl und/oder Ethyl), Alkoxy (bevorzugt Methoxy und/oder Ethoxy), Cycloalkyl und Aryl ausgewählt sind. Insbesondere bevorzugt sind 2,6- Dimethoxy-4-allylphenol = Methoxy, R 2 , R 3 ,R 4 , R 6 , R 7 ,R 8 = H ), 3-Methoxy-4- allylphenol (R 2 =Methoxy, R 1 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 , R 7 ,R 8 =H).

Phenolp htalein, Dichlorindophenol

Hydroxyanthranylsäure, bevorzugt 3-Hydroxyanthranylsäure und deren Ester, bevorzugt Alkyl und/oder Arylester

Hydro xybenzylalko hol, bevorzugt 2- und/oder 4-Hydroxybenzylöakohol oder Mischungen daraus.

Enzyme

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das phenoloxidierende Enzym, ausgewählt aus der Gruppe Laccasen, Mg-Peroxidasen, Ligninperoxidasen, Ligninasen, Bilirubinoxidasen, Catecholoxidasen oder Mischungen daraus, besonders bevorzugt eine Laccase.

Inkubationslösung Die vorstehend genannte Lösung aus Enzym und Mediator wird als Inkubationslösung bezeichnet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist diese Lösung wässrig, insbesondere eine wässrige Lösung mit pH <8, noch bevorzugt <6. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das Verhältnis zwischen dem Mediator und dem Enzym zwischen >0,5 U/ml Enzym pro ImM Mediator (ggf. die Summe der Mediatoren) bis <40 U/ml Enzym pro ImM Mediator. Die Aktivität des Enzyms (in Units pro Milliliter U/ml) wird dabei in sog. "ABTS-Units" nach MATSUMURA, E.; YAMAMOTO, E.; NUMATA, A.; KAWANO, T.; SHIN, T.; MURAO, S. (1986): Structures of the Laccase-catalysed Oxidation Products of Hydroxybenzoic Acids in the presence of ABTS. Japan Society for Bioscience, Tiotech. and Agrochem., Agric. Biol. Chem 50 (5), pp. 1355-1357 gemessen.

Dies hat sich in der Praxis besonders bewährt. Besonders bevorzugt beträgt das Verhältnis >1 U/ml Enzym pro ImM Mediator bis <30 U/ml Enzym pro ImM Mediator, noch bevorzugt >10 U/ml Enzym pro ImM Mediator bis <20 U/ml Enzym pro ImM Mediator. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zumindest Schritt b) und/oder c) unter Zusatz von einem Bindemittel in einer Gew-%-Konzentration von >0 und <1% bezogen auf das lignocellulosehaltige Vorläufermaterial durchgeführt. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Zusatz bei einigen Anwendungen innerhalb der vorliegenden Erfindung die entstehenden Dämmstoffe nochmals verbessert. Bevorzugte Bindemittel sind isocyanathaltige Bindemittel, diese bevorzugt wiederum ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Toluol-2,4-diisocyanat (TDI), Diphenylmethandiisocyanat/ Methylen- diphenyldiisocyanat (MDI), Hexamethylendiisocyanat (HMDI), Polymeres Diphenylmethandiisocyanat (PMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan (H12MDI) oder Mischungen daraus.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf Dämmstoffe, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Dämmstoff bindemittelfrei. Der Ausdruck „bindemittelfrei" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst dabei insbesondere, dass keine synthetischen oder naturnahe Bindemittel (z. B. Aminoplasten, Phenoplasten, Isocyanate etc., Proteine, Tannine, Stärke etc.) eingesetzt werden und/oder der Anteil dieser Bindemittel am fertigen Dämmstoffe < 1 Gew.-% beträgt. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung bei den meisten Anwendungen auf ein sonstiges Bindemittel (im wesentlichen) verzichtet werden kann.

Gemäß einer alternativen aber ebenso bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Dämmstoff Bindemittel und zwar in einer Gew-%-Konzentration von >0 und <1% bezogen auf das lignocellulosehaltige Vorläufermaterial. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Zusatz (welcher noch unter„bindemittelfrei" im Sinne der obigen Definition zu verstehen ist) bei einigen Anwendungen innerhalb der vorliegenden Erfindung die entstehenden Dämmstoffe nochmals verbessert. Bevorzugte Bindemittel sind isocyanathaltige Bindemittel, diese wiederum bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Toluol-2,4-diisocyanat ( T D I ) , D i p h e n y lmethandiisocyanat/ Methylendiphenyldiisocyanat (MDI),

Hexamethylendiisocyanat (HMDI), Polymeres Diphenylmethandiisocyanat (PMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), 4,4 '-Diisocyanatodicyclohexylmethan (H 12MDI) oder Mischungen daraus. Die erfindungsgemäßen Dämmstoffe können bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, insbesondere (aber nicht darauf beschränkt):

- Dämmstoffplatten, z. B. Wärme- und Trittschalldämmplatten

- Dämmstoffe im Baubereich

- Unter deckplatten

- Türmittellagen für Wohnungs- und Innentüren

- im Hochbau

Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungs gemäß zu verwendenden Bauteile und Komponenten unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können. Die vorliegende Erfindung betrifft in einer weiteren Ausgestaltung lignocellulosehaltige Formkörper, insbesondere Dämmstoffe, bevorzugt Holzweichfaserplatten, deren Herstellung und Verwendung.

In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen lignocellulosehaltigen Formkörper, welcher frei von Bindemitteln ist, eine Rohdichte von weniger als 400kg/m 3 aufweist, sowie eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt

- Druckfestigkeit von mindestens 2 kPa,

- Querzugfestigkeit von mindestens 1 kPa,

- Wärmeleitfähigkeit von höchstens 0.055 W/K * m.

Der Begriff lignocellulosehaltiger Formkörper ist allgemein bekannt, er umfasst insbesondere poröse Faserplatten, wie Holzweichfaserplatten. Mit dem hier beschriebenen Herstellungsverfahren gelingt es, die erfmdungsgemässen, lignocellulosehaltige Formkörper bereit zu stellen; diese sind einerseits frei von Bindemitteln und erfüllen andererseits die typischen Kriterien, die an solche Formkörper gestellt werden.

Der Begriff „Bindemittel" ist dem Fachmann auf dem Gebiet geläufig; er bezeichnet insbesondere solche Komponenten, die im traditionellen Trockenverfahren oder traditionellem Nassverfahren zugesetzt werden, um die genannten Festigkeitswerte von lignocellulosehaltigen Formkörpern, insbesondere Holzweichfaserplatten, zu verbessern. Typische Bindemittel sind Aminoplasten, Phenolplasten, Isocyanate; ferner Latex und Stärke. Typischerweise wird durch deren Zusatz die Parameter betreffend Festigkeit verbessert. Aus bauphysiologischen Gründen wird es jedoch als vorteilhaft angesehen, wenn der Anteil an Bindemitteln reduziert oder ganz vermieden werden kann. Erfindungsgemäss kann der Anteil an Bindemittel auf < 1 Gew-% reduziert werden; besonders bevorzugt kann auf Bindemittel verzichtet werden. Alternativ wird ein Bindemittel in einem Anteil von >0 und < 1 Gew-% verwendet. Die Begriffe„Rohdichte"„Druckfestigkeit",„Querzugfestigkei t",„Wärmeleitfähigkeit" sind allgemein bekannt und können nach standardisierten Verfahren gemessen werden. Es ist bekannt, dass die physikalischen Parameter der Festigkeit und der Wärmeleitfähigkeit mit der Dichte des Formkörpers korrelieren. Typischerweise nimmt mit sinkender Dichte die Druck- und Querzugfestigkeit sowie die Wärmeleitfähigkeit ab. Andererseits ist es für viele Anwendungen vorteilhaft, wenn bei geringer Dichte ein niedriger Wärmeleitfähigkeitswert mit hohen Werten für die Druck- und Querzugfestigkeit realisiert werden kann.

In einer Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Formkörper wie hier beschrieben mit einer Dichte von 80 - 400 kg/m3, bevorzugt 80 - 280 kg/m3.

In einer Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Formkörper wie hier beschrieben, insbesondere in der Form einer Dämmplatte, welcher frei von Bindemitteln ist und der bei gegebener Rohdichte eines oder mehrere der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Kriterien für Druckfestigkeit, Querzugfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit erfüllt:

Solche Formkörper sind mit insbesondere dem hier beschriebenen enzymatischen Nassverfahren erhältlich. In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Formkörper wie hier beschrieben, insbesondere in der Form einer Dämmplatte, welche frei von Bindemitteln ist und der bei gegebener Rohdichte eines oder mehrere der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Kriterien für Druckfestigkeit, Querzugfestigkeit und Wärmeleitfähigkeit erfüllt:

Solche Formkörper sind insbesondere mit dem hier beschriebenen enzymatischen Trockenverfahren erhältlich.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Formkörper wie hier beschrieben enthaltend mindestens 85 Gew-%, bevorzugt mindestens 95 Gew-% Holzfasern.

Der erfindungsgemässe Formköper kann nach dem oben beschriebenen enzymatischen Trockenverfahren oder nach dem oben beschriebenen enzymatischen Nassverfahren hergestellt werden. Die Erfindung umfasst daher auch Formkörper wie hier beschrieben, erhältlich oder erhalten nach einem der hier beschriebenen Verfahren.

Der erfindungsgemässe Formköper kann in Analogie zu bekannten Formkörpern verwendet werden. Die Erfindung umfasst daher auch die Verwendung der hier beschriebenen Formköper in einer der hier beschriebenen Verwendungen.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Beispiele und Zeichnungen, in denen - beispielhaft - mehrere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Dämmstoffe dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 ein Fließdiagramm eines Herstellungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung nach einem Naßverfahren

Fig. 2 ein Fließdiagramms eines alternativen Herstellungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung nach einem Naßverfahren; sowie Fig. 3 ein Fließdiagramm eines Herstellungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung nach einem Trockenverfahren

Verfahren nach Fig. 1 : Zunächst werden Holzfasern in einem Defibrator hergestellt (1). Anschließend erfolgt eine Aufschlämmung der TMP-Holzfasern in Wasser, welches ggf. einen Puffer enthält, so daß der pH <6 beträgt (2). Dies entspricht der Bereitstellung des „Vorläufermaterials" (Schritt a)

Anschließend wird diese Aufschlämmung mit dem Enzym sowie dem Mediator versetzt („Inkubation" (3) ). Dies kann bei Raumtemperatur erfolgen, eine Temperierung ist nicht erforderlich. Dies entspricht Schritt b) gemäss vorliegender Beschreibung.

Ggf. kann sich daran die Zugabe von Zusatzstoffen (z.B. Inhibitoren) anschließen (4). Nach Vliesbildung (5) werden, z.B. mit Hilfe eines Gießformkastens, die mit dem Laccase- Mediator- System behandelten TMP-Fasern durch Sogwirkung unter Vakuum entwässert (6). Das dabei erhaltene Restwasser kann wieder zur Aufschlämmung benutzt werden. Nach dem Entwässern wird ggf. das Faservlies einige Sekunden kalt gepresst; dies hat sich besonders bei einer Mikrowellentrocknung als günstig herausgestellt. Anschließend erfolgt die Trocknung der entstandenen Dämmstoffplatte (7); dies kann durch Mikrowelle und/oder Ofentrocknung erfolgen. Gemäß einer in der Praxis bewährten Vorgehensweise (die insofern eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt) erfolgt die Trocknung in einer Mikrowelle für >5 bis <10 Minuten bei >5 mm bis <8 Kilowatt. Es hat sich bei vielen Anwendungen und Testversuchen herausgestellt, daß durch die Wärmeeinwirkung der eigentliche Verschmelzung des Mittelamellenlignins auf der TMP-Faseroberfläche statt, wodurch eine feste Verklebung von Faser zu Faser erfolgt. Alternativ ist aber auch eine Trocknung in einem Trockenofen, in einer Conti-Roll-Presse oder Ein- und Mehretagenpresse möglich. Abschließend erfolgt die Konditionierung der dann fertigen Dämmstoffplatte (8). Die Schritte (4) bis (8) werden gemäss vorliegender Beschreibung als„mechanische und/oder thermome chanische Verformung" (Schritt c) zusammengefasst.

Verfahren nach Fig. 2: Diese Figur zeigt ein alternatives Verfahren zu dem aus Fig. 1 ; dieses Verfahren unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen dadurch, daß die Fasern vor dem Aufschlämmen inkubiert werden und unmittelbar danach die Aufschlämmung erfolgt. Die restlichen Verfahrensschritte sind analog. Somit wird in (1) ein Vorläufermaterial zur Verfügung gestellt (Schritt a); in (2) erfolgt die Umsetzung gemäss Schritt b); (3) bis (8) entsprechen Schritt c.

Verfahren nach Fig 3: Zunächst werden die Holzfasern bereitgestellt (1) mittels einer MDF- Anlage bzw. einer normalen Beleimungsanlage mit dem Mediator/Enzymgemisch besprüht (Blender- oder Blowline verfahren). Die so erhaltenen aktivierten Fasern werden anschließend getrocknet, bevorzugt in einer Rohrtrocknungsanlage mit 60 °C - 1 20 ° C (Eingangstemperatur) auf ca. 10 % - 15 % Feuchte. Danach erfolgt die maschinelle Bildung des Faservlieses, bevorzugt mittels Austrags- und Steuwalzen. Das so entstandene Faservließ wird (je nach Anwendung einige Sekunden) kalt vorverdichtet und anschließend heiß verpreßt. Alternativ kann auch eine Trocknung z.B. in der Mikrowelle oder in einem Trockenofen, in einer Conti-Roll-Presse, Dampf- und Dampf-Luft-Gemisch Durchströmung oder Ein- und Mehretagenpresse stattfinden. In der Praxis wurde oftmals gefunden, dass bei diesen Trocknungs Vorgängen durch die Wärmeeinwirkung die eigentliche Verschmelzung des Mittelamellenlignins auf der TMP-Faseroberfläche stattfindet, wodurch eine feste Verklebung von Faser zu Faser erfolgt.

Beispiel I:

Herstellung einer Dämmstoffplatte mit einer Rohdichte von 200 kg/m 3 und 20 mm

Plattendicke im Trockenverfahren

Hierzu wurde ein Mediator sowie handelsübliche Laccase als Enzym verwendet und aus Holzfasern (TMP-Fasern, bestehend aus Kiefernholz mit einer Länge von 1,23 mm bis 5,12 mm und einem Faserdurchmesser von 0,11 mm bis 0,87 mm) eine Dämmstoffplatte nach folgendem Verfahren hergestellt:

Es wurde ein Puffergemisch auf 200 U/ml Laccase und 10 mM Mediator eingestellt.

Anschließend wurden die Holzfasern mit der Laccase-Mediatorlösung im Einachs-Mischer (Blender-Verfahren) besprüht. Es handelt sich um ein Sprühverfahren, welches im herkömmlichen Sinne als Trockenverfahren bekannt ist. Es wurden üblicherweise 1 Liter Lösung auf 1 kg Holzfasern verwendet.

Die Holzfasern wurden nach dem Besprühen mit Laccase-Mediator Puffergemisch unmittelbar durch die Rohrtrocknungsanlage auf 14 % Feuchte getrocknet. Die Trocknereingangstemperatur betrug dabei 90 °C, die Trocknerausgangstemperatur 40 °C. Nach der Trocknung erfolgte das Streuen zum Faservlies, das Vorverdichten und Verpressen in einer Einetagenpresse mit 20 mm starken Distanzleisten zu Dämmplatten. Die Presstemperatur betrug 190 °C, die Presszeit 15 Sekunden pro Millimeter Plattendicke. Alle hergestellten Dämmplatten wurden nach einer Abkühlphase (mindestens 4 Stunden) besäumt, um nach den mechanisch-technologischen Eigenschaftstest nach den gültigen EN- Normen für Dämmstoffe überprüft zu werden. Beispiel II:

Herstellung einer Dämmstoffplatte mit einer Rohdichte von 200 kg/m 3 und 20 mm Plattendicke im Nass verfahren Zur Herstellung der enzymatisch gebundenen Dämmplatten nach dem Nassverfahren werden im Reaktor 500 g Holzfasern mit einer 25 1 Pufferlösung versetzt. Die Pufferlösung besteht aus Mcllvaine Puffer (pH 6,0) und einer Laccase-Mediatorkonzentration. Somit beträgt die Stoffkonzentration 2 %. Ein Rührwerk durchmischt die Lösung die gesamte Zeit. Nach dem Aufschlemmen erfolgt das Überführen der Suspension zur Vliesbildung in eine Gießform wo die Fasern aufgefangen durch ein Sieb durch Sogwirkung entwässert werden. Die Dämmplattenlänge und -breite beträgt 500 mm x 300 mm. Anschließend wird das Faservlies aus dem Gießkasten entnommen und für einige Sekunden zur zusätzlichen Entwässerung kalt gepresst. Es erfolgt eine 10-minütige Mikrowellentrocknung bei 1850 Watt.

Die Dämmplatten werden in Probenkörper zugeschnitten, die zur Bestimmung der Platteneigenschaften Rohdichte, Wasseraufnahme, Dickenquellung, Querzugfestigkeit und Ausgleichsfeuchte (Gleichgewichtsfeuchte) dienen. Die Probenkörper werden anschließend bei 20 °C und 65 % relativer Luftfeuchte mehrere Tage konditioniert.

Geprüft werden die Platten auf ihre Querzugfestigkeit in Anlehnung an EN 1607 (1996) und auf ihre Dickenquellung in Anlehnung an EN 317 (2003). Die Bestimmung ihrer Dichte erfolgt nach der EN 1602 (1997), die Bestimmung der Wasseraufnahme bei kurzzeitigem teilweisen Eintauchen nach der EN 1609 (1997).

Beispiel III: Herstellung von Holzfaserdämmstoffplatten unter Zusatz von Isocyanat- Bindemittel

Zusätzlich wurden Versuche unternommen, um den Einfluß von kleineren Mengen (bis zu 1% auf 1 Kg Holzfasern) Isocyanat-B in demitte l auf di e E ig ens chaften der Holzfaserdämmstoffplatten zu untersuchen.

In der nachstehenden Tabelle ist eine Aufstellung der mechanisch-technologischen Eigenschaften von im Labormaßstab hergestellten, Laccase-Mediator-System gebundener Holzfaserdämmstoffplatten mit einer Rohdichte von unterhalb 230 kg/m 3 aufgelistet

Tabelle 1

BindemittelPlattendicke [mm]

Eigenschaftstest

system

20 40

LMS 15 10

1 % PMDI 13 8

LMS + 0,2 %

Zugfestigkeit [kPA] 27 19

PMDI

(EN 1607)

LMS + 0,5 %

35 25

PMDI

LMS + 1% PMDI 40 31

LMS 0,7 0,4

Biegefestigkeit

1 % PMDI 0,8 0,6

[N/mm 2 ] (EN 12089)

LMS + 0,2 % 1,2 0,8

Dabei wurden folgende Versuchsparameter verwendet bzw. eingestellt:

Rohdichte 200 kg/m 3 , 20 mm und 40 mm stark,

Laccasekonzentration: 10 U/ml, Mediator Hydro xybenzoesäure: 10 mM,

Hydrophobierungsmittel: Sasol Wax 46

bei Verwendung von PMDI: Huntsmann I-Bond 4730 (in der 2. Stufe aufgetragen),

Verpressung: Heißpresse bei 200 °C , Presszeiten: 9 s/mm (20 mm und 40 mm Dicke) Bei der Herstellung der Holzfaserdämmstoffe unterhalb einer Rohdichte von 230 kg/m 3 hat sich gezeigt, dass eine Ergänzung des Laccase-Mediator-Systems durch PMDI bis zu 1 Gew.- % auf 1 kg Holzfasern eine deutliche Verbesserung der mechanisch-technologischen Eigenschaftswerte ergibt (siehe Tabelle 1). Je nach Anwendungsgebiet für den Dämmstoff, können somit zur Stabilitätserhöhung PMDI-Leime hinzugegeben werden.

Es können sowohl emulgierbare Isocyanate direkt mit dem Laccase-Mediator-System in Suspension gebracht werden (1-stufige Beleimung), oder auch in einzelnen Schritten, wobei zunächst das Laccase-Mediator-System auf die Fasern aufgetragen wird und dann das Isocyanat (emulgierbares oder nicht emulgierbares) (2-stufig oder mehrstufig). Die Aushärtung der Dämmstoffplatten kann dabei durch jegliche Techniken, wie Heißpressung, Konvektionstrocknung, Dampf- und Dampf- Luft-Gemisch Durchströmung erfolgen.

Die einzelnen Kombinationen der Bestandteile und der Merkmale von den bereits erwähnten Ausführungen sind exemplarisch; der Austausch und die Substitution dieser Lehren mit anderen Lehren, die in dieser Druckschrift enthalten sind mit den zitierten Druckschriften werden ebenfalls ausdrücklich erwogen. Der Fachmann erkennt, dass Variationen,

Modifikationen und andere Ausführungen, die hier beschrieben werden, ebenfalls auftreten können ohne von dem Erfindungsgedanken und dem Umfang der Erfindung abzuweichen. Entsprechend ist die obengenannte Beschreibung beispielhaft und nicht als beschränkend anzusehen. Das in den Ansprüchen verwendetet Wort umfassen schließt nicht andere

Bestandteile oder Schritte aus. Der unbstimmte Artikel„ein" schließt nicht die Bedeutung eines Plurals aus. Die bloße Tatsache, dass bestimmte Maße in gegenseitig verschiedenen Ansprüchen rezitiert werden, verdeutlicht nicht, dass eine Kombination von diesen Maßen nicht zum Vorteil benutzt werde kann. Der Umfang der Erfindung ist in den folgenden Ansprüchen definiert und den dazugehörigen Äquivalenten.