Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
KIT AND PREFORM FOR PRODUCING A DENTAL PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/126935
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a kit for producing a dental product, comprising an impression tray (1, 20), which has a bottom (2, 21) adapted to a jaw shape, a preform (6, 25) arranged in or on the impression tray (1, 20) and adapted to a jaw shape at least in some sections for producing the dental product, the preform consisting of a thermoplastic film that is solid at body temperature, and a plastically deformable stamping mass (7, 26) arranged in or on the impression tray (1, 20) between the bottom (2, 21) of the impression tray (1, 20) and the preform (6, 25) at least in some sections. An element (8, 10, 27) that can collapse under pressure is arranged between the bottom of the impression tray (1, 20) and the stamping mass (7, 26) at least in some areas. The invention further relates to a preform therefor.

Inventors:
REBER JENS-PETER (DE)
BUBLEWITZ ALEXANDER (DE)
SUCHAN MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054969
Publication Date:
September 27, 2012
Filing Date:
March 21, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KETTENBACH GMBH & CO KG (DE)
REBER JENS-PETER (DE)
BUBLEWITZ ALEXANDER (DE)
SUCHAN MATTHIAS (DE)
International Classes:
A61C9/00
Foreign References:
DE102008029765A12009-12-31
DE10349047B32005-02-24
Attorney, Agent or Firm:
KEIL & SCHAAFHAUSEN (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche:

1 . Kit zur Herstellung eines Dentalproduktes mit einem Abdrucklöffel (1 , 20), der einen einer Kieferform angepassten Boden (2, 21 ) aufweist, mit einer in oder auf dem Abdrucklöffel (1 , 20) angeordneten und zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepassten Vorform (6, 25) zur Herstellung des Dentalproduktes, die durch eine bei Körpertemperatur feste thermoplastische Folie gebildet ist, und mit einer in oder auf dem Abdrucklöffel (1 , 20) zumindest abschnittsweise zwischen dem Boden (2, 21 ) des Abdrucklöffels (1 , 20) und der Vorform (6, 25) angeordneten, plastisch verformbaren Stempelmasse (7, 26), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Boden des Abdrucklöffels (1 , 20) und der Stempelmasse (7, 26) zumindest bereichsweise ein unter Druck kollabierbares Element (8, 10, 27) angeordnet ist.

2. Kit nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das kollabierbare Element wenigstens eine Schaumeinlage (8) aufweist.

3. Kit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumeinlage (8) auf ihrer dem Boden (2) des Abdrucklöffels (1 ) abgewandten Seite für das

Material der Stempelmasse (7) undurchlässig ist und/oder durch eine Zwischenschicht (9) von der Stempelmasse (7) getrennt ist.

4. Kit nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das kollabierbare Element wenigstens einen, ggf. mit Gas oder Luft gefüllten, Hohlraum (10) aufweist.

5. Kit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (10) ein mit Luft gefüllter Raum ist, der durch den Boden (2) des Abdrucklöffels (1 ), die Vorform (6) und die Stempelmasse (7) oder den Boden (21 ) des Abdrucklöffels (20) und ein Abstandselement (27) definiert ist.

6. Kit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsele- ment (27) eine zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepasste, gebogene Schale mit zwei seitlichen Schenkeln und einem diese verbindenden Dach ist, wobei die Stempelmasse (26) auf dem Dach angeordnet ist und die Schenkel sich mit ihren freien Enden auf dem Boden (21 ) des Abdrucklöffels (20) abstützen. 7. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abformlöffel (1 , 20) mit der Vorform (6, 25) und/oder der Stempelmasse (7, 26) durch eine mechanische Retention und/oder durch einen klebenden Haftverbund und/oder durch chemische Verbindungsmittel, vorzugsweise lösbar, verbunden ist.

8. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie der Vorform (6, 25) aus einem Material besteht, das aus der nachfolgenden Gruppe ausgewählt ist: Ethylene-Acrylic Acid Copolymer, Copolymeren von Ethylen- und Vinylacetat, Copolymere von Ethylen und Methylethacrylat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen, Polybutenen, Styrol-Isopren-Styrol bzw. Styrol-Butadien-Styrol- Copolymeren, thermoplastischen Elastomeren, amorphen Polyolefinen, linearen thermoplastischen Polyurethanen, Copolyestern, Polyamidharzen, Polyamid/ EVA-Copolymeren, Polyaminoamiden auf Basis von Dimerfettsäuren, Polyester- amiden, Polyetheramiden, Polyvinylchlorid, Celluloseester, wie Celluloseacetat, Celluloseproprionat, Cellulosebutyrat, Polymilchsäure, Polyhydroxibutyrate oder einem Formgedächtniskunststoff und Mischungen der genannten Kunststoffe.

9. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie der Vorform (6, 25) eine Schichtdicke zwischen etwa 0, 1 mm und etwa 4 mm, insbesondere zwischen etwa 0,5 mm und etwa 2, 5 mm, aufweist.

10. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1 , 20) in seinem Boden (2, 21 ) und/oder wenigstens einer der ggf. vorgesehenen Seitenwände (3, 4) wenigstens eine Durchgangsöffnung (1 1 ) aufweist.

1 1 . Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1 ) einen Boden (2) und von diesem wegragende Seitenwände (3, 4) aufweist, und dass die Vorform (6) einen Vorformboden und von diesem wegragende Vorformseitenwände aufweist, die auf dem Boden (2) und/oder einem Absatz der Seitenwänden (3, 4) des Abdrucklöffels (1 ) aufliegen.

12. Kit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (20) einen Boden (21 ) und einen von diesem wegragenden Steg (23) und/oder eine in diesem vorgesehene Nut (24) aufweist, und dass die Vor- form (25) einen Vorformboden und von diesem wegragende Vorformseitenwände aufweist, die mit ihrer freien Kante an dem Steg (23) und/oder in der Nut (24) anliegen.

13. Kit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorformseiten- wände mit ihrer freien Kante an dem Steg (23) und/oder in der Nut (24) befestigt sind.

14. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelmasse (7, 26) eine Viskosität (Viskositätsmessung am Rheometer Bohlin Gemini 200, Methode: Frequenz sweep, Geometrie: Platte/Platte Durchmesser 25 mm, Messspalt: 0,5 mm, Temperatur: 23°C, Schubspannungsvorgabe: 12.500 Pa, Frequenzbereich: 0,01 - 100 Hz) am Messbeginn von 500.000 Pas bis 10.000 Pas und am Messende von 10.000 Pas bis 100 Pas oder eine Konsistenz (Konsistenzmessung gemäß ISO 4823, 0,5 ml Stempelmasse mit 1.500 g Belastungsgewicht, 15 Sekunden belastet) von 10 mm bis 35 mm, insbesondere 20 mm bis 30 mm aufweist.

15. Vorform zur Herstellung eines Dentalproduktes mit einer zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepassten und bei Körpertemperatur festen thermoplastischen Folie, die einen Vorformboden und von diesem wegragende Vorformseitenwände aufweist und zumindest bereichsweise mit einer plastisch verformbaren Stempelmasse (7, 26) befüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorform (6, 26) Mittel (9, 27) zum lösbaren Befestigen und/oder Abdecken der Stempelmasse (7, 26) vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die Mittel (9) zum lösbaren Befestigen und/oder Abdecken der Stempelmasse (7, 26) derart angeordnet sind, dass die Vorformseitenwände auf der dem Vorformboden abgewandten Seite zumindest abschnittsweise über die Stempelmasse (7, 26) und/oder die Mittel (9, 27) zum lösbaren Befestigen der Stempelmasse (7, 26) hervorstehen.

Description:
Kit und Vorform zur Herstellung eines Dental Produktes

Die Erfindung betrifft ein Kit sowie eine Vorform zur Herstellung eines Dentalproduktes.

Unter einem Dentalprodukt im Sinne der vorliegenden Erfindung werden insbesondere eine kieferorthopädische Schiene, eine Bissschablone, eine Miniplast- schiene, eine Knirscherschiene, eine Verbandplatte, eine Aufbissschiene, eine Bissführungsschiene, eine Fluidierungsschiene, eine Bleachingschiene, eine Übertragungsschiene, ein Mundschutz, ein Positioner oder ein Medikamententräger aus einem thermoplastischen Material verstanden. Ein Dentalprodukt kann aber auch ein Zahnabdruck sein, d.h. eine Negativform der Zahnsituation, die beispielsweise in Form einer erstarrten thermoplastischen Folie erhalten wird. Von einer solchen Abformung kann dann analog den klassischen Zahnabdruckmaterialien durch Ausgießen mit einem Modellmaterial, wie Gips, ein Arbeitsmodell zur weiteren Anfertigung von Zahnersatz hergestellt werden. Das Kit zur Herstellung eines Dentalproduktes kann einen Abdrucklöffel, bspw. einen wie in der DE 10 2008 029 765 A1 beschrieben aufgebauten Löffel, mit einem einer Kieferform angepassten Boden und von diesem wegragenden Seitenwänden, eine in oder auf dem Abdrucklöffel angeordnete Vorform zur Herstellung des Dentalproduktes sowie eine in oder auf dem Abdrucklöffel zumindest ab- schnittsweise zwischen dem Boden des Abdrucklöffels und der Vorform angeordnete, plastisch verformbare Stempelmasse aufweisen. Vorzugsweise ist die Vorform durch eine bei Körpertemperatur feste thermoplastische Folie gebildet und zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepasst. Aus der DE 103 49 047 B3 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene bekannt, wobei ein Abdrucklöffel mit einem plastisch verformbaren Material beschickt ist, auf welchem eine thermoplastische Folie vorgesehen ist, die zusammen mit dem plastisch verformbaren Material oder getrennt hiervon, beispielswei- se in einem Wasserbad, erwärmt wird. In diesem erwärmten Zustand ist die thermoplastische Folie plastisch verformbar und kann zur Herstellung der Dentalschiene direkt in den Mund eines Patienten appliziert werden. Die thermoplastische Folie wird hierzu mittels des plastisch verformbaren Materials an die Zähne und/oder das Zahnfleisch angelegt. Nach dem Erkalten der thermoplastischen Folie auf Körpertemperatur verfestigt diese und kann in diesem Zustand leicht aus dem Patientenmund entnommen werden.

Dieses bekannte Verfahren basiert auf der Idee, dass der mit der Stempelmasse befüllte und mit der erwärmten Folie bzw. Vorform versehene Abdrucklöffel zur Herstellung einer individuell angepassten Schiene (Dentalprodukt) auf den Kiefer des Patienten gedrückt wird und hierdurch die Folie so verformt, dass sich nach dem Erkalten eine Schiene bildet, die der Kieferform oder Zahnsituation möglichst detailgetreu entspricht. In einigen Anwendungsfällen wird ein zu hoher erforderlicher Auspressdruck als nachteilig empfunden, der dadurch entstehen kann, dass die Stempelmasse zwischen den Löffelwänden und der Vorform wie in einer Kammer eingeschlossen ist und somit verdrängte Stempelmasse nicht oder nur schwer entweichen kann. Dies führt teilweise dazu, dass sich die Vorform sack- bzw. taschenartig aus- dehnt. Hauptsächlich zu beobachten sind bspw. bei einem für die Unterkieferab- formung verwendeten Kit Taschen im anterioren, sublingualen Bereich und im vestibulären Bereich. Derartige Taschen oder Verformungen der Vorform beeinträchtigen die Herstellung einer detailgenauen Schiene aus der Folie der Vorform. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Kit bzw. eine Vorform zur Herstellung eines Dentalproduktes bereitzustellen, mit welchen ein Dentalprodukt mit hoher Passgenauigkeit intraoral herstellbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen durch ein Kit nach Anspruch 1 bzw. eine Vorform nach Anspruch 15 gelöst. Ein erfindungsgemäßes Kit zeichnet sich bspw. dadurch aus, dass zwischen dem Boden des Abdrucklöffels und der Stempelmasse zumindest bereichsweise ein unter Druck kollabierbares Element angeordnet ist. Die Erfindung basiert damit auf der Idee, ein während der intraoralen Anpassung der Schiene bzw. Vorform komprimierbares Volumen vorzusehen, das zumindest teilweise dem durch die Zähne und/oder den Kiefer in dem Abdrucklöffel verdrängten Volumen an Stempelmasse entspricht. Die Stempelmasse quillt somit nicht unkontrolliert aus dem Kit heraus und die Abformgenauigkeit beeinträchtigende Taschen werden reduziert.

Nachfolgend wird in Bezug auf ein erfindungsgemäßes Kit der Begriff Abdrucklöffel sowohl für einen klassischen, schalenartigen Abdrucklöffel mit einem Boden und Seitenwänden als auch für einen bspw. plattenartigen Träger ohne Seitenwände verwendet.

Das Volumen des durch das kollabierbare Element gebildeten Hohlraums soll sich im Wesentlichen an dem Volumen des Kiefers, das wiederum die Stempelmasse verdrängt, orientieren. In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht das Volumen des Hohlraumes maximal dem zu verdrängenden Volumen der Stempelmasse.

Ein Kit oder Set ist dabei eine insbesondere vorkonfektionierte Kombination mehrerer Elemente. Das erfindungsgemäße Kit weist hierzu einen Abdrucklöffel, der aus einem bei Temperaturen unter etwa 1 10°C, insbesondere unter etwa 150°C, festen Material besteht, eine in oder auf dem Abdrucklöffel vorgesehene Stern- pelmasse, die zumindest bei Temperaturen zwischen 1 0°C und etwa 90°C plastisch verformbar ist, und eine thermoplastische Folie zur Herstellung eines beispielsweise schienenartigen Dentalproduktes auf, die bei Körpertemperatur fest und bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 150°C, bspw. zwischen Körpertemperatur und etwa 100°C, plastisch verformbar ist. Die thermoplastische Folie ist hierbei mit einem ersten an die Kieferform angepassten Abschnitt (Vorform boden) ausgebildet, der auf der dem Boden des Abdrucklöffels abgewandten Seite der Stempelmasse angeordnet ist, und von dem Randabschnitte (Vorformseitenwände) wegragen, die auf dem Boden des Abdrucklöffels aufliegen können, oder - sofern der Abdrucklöffel Seitenwände aufweist - zumindest bereichsweise die Seitenwände des Abdrucklöffels überlappend bzw. überdeckend innen oder außen an dem Abdrucklöffel anliegen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das kollabierbare Element durch wenigstens eine Schaumeinlage gebildet. Hierbei handelt es sich bspw. um einen offen- und/oder geschlossenporigen Schaum, der irreversibel (plastisch) und/oder reversibel (elastisch) kollabierbar sein kann.

Der Schaum kann eine dichte Oberfläche oder eine Beschichtung, wie eine Haut, eine Folie, eine Gaze usw. , haben, die für die Stempelmasse nicht passierbar ist. Hierdurch lässt sich ein Hineinkriechen oder Diffundieren der fließfähigen Stempelmasse während der Lagerung in den Schaum vermeiden. Mit anderen Worten ist die Schaumeinlage auf ihrer dem Boden des Abdrucklöffels abgewandten Seite für das Material der Stempelmasse undurchlässig und/oder sie ist durch eine Zwischenschicht von der Stempelmasse getrennt. Zur besseren Entnahme der Stempelmasse und des Schaums aus der Vorform kann der Schaum auch auf allen Seiten abgedeckt sein.

Alternativ oder zusätzlich zu einer Schaumschicht kann das kollabierbare Element wenigstens einen, ggf. mit Gas oder Luft gefüllten, Hohlraum aufweisen. Eine wei- tere Alternative zur Schaffung des Hohlraumes ist eine kollabierbare Sandwich- Struktur, bspw. aus horizontalen und vertikalen Gitternetz-Elementen. Ein solches komprimierbares Volumen kann auch durch eine Abdeckung der Stempelmasse mit einer Folie, Gaze, Membran, Deckplatte oder dgl. gebildet werden, die auf Druck reiß- und/oder lösbar z.B. an der Löffelwand befestigt ist. Als eine weitere Alternative oder zusätzlich zu einem kollabierbaren Element kann zwischen dem Boden des Abdrucklöffels und der Stempelmasse ein Freiraum, vorzugsweise ein entlüfteter Freiraum, vorgesehen sein. Diese Verwendung von Vakuum erlaubt die Aufnahme zumindest eines Teils des durch die Zähne verdrängten Anteils der Stempel- masse.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das kollabierbare Element ein mit Luft oder einem anderen Gas gefüllter Raum, der durch den Boden des Abdrucklöffels, die Vorform und die Stempelmasse oder durch den Boden des Abdrucklöf- fels und ein Abstandselement definiert ist. Das Abstandselement kann hierbei eine zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepasste, gebogene Schale mit zwei seitlichen Schenkeln und einem diese verbindenden Dach sein, d.h. einen näherungsweise U-förmigen Querschnitt haben, wobei die Stempelmasse auf dem Dach angeordnet ist und die Schenkel sich mit ihren freien Enden auf dem Boden des Abdrucklöffels abstützen. Das Abstandselement wirkt somit als ein Platzhalter und ist bspw. als eine dünnwandige tiefgezogene Hohlform gestaltet, die nach Aufsetzen zusammen mit dem Trägerlöffel einen gasgefüllten (Luft-) Hohlraum ausbildet, der später bei Abdrucknahme kollabiert und dabei Raum für die von den Zahnimpressionen verdrängte Stempelmasse schafft.

Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Material der thermoplastischen Folie aus der nachfolgenden Gruppe ausgewählt ist:

Ethylenvinylacetat (EVA) Copolymer mit hohem Vinylacetat-Gehalt (Evatane ® , Firma Arkema bzw. Elvax ® , Firma DuPont™), Ethylen/Methacrylsäure (E/MAA) Copolymer, in dem die Methacrylsäuregruppen teilweise durch Alkali-Ionen (Nat- rium-lonen, Surlyn Firma DuPont ) neutralisert sind, linearer Polyester, der von Caprolacton-Monomer abgeleitet ist (Capa ® , Firma Perstorp), Ethylene-Acrylic Acid Copolymer (bspw. Nucrel ® 2806 (DuPont™)) Copolymeren von Ethylen- und Vinylacetat, Copolymere von Ethylen und Methylethacrylat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen, Polybutenen, Styrol-Isopren-Styrol bzw. Styrol- Butadien-Styrol-Copolymeren, thermoplastischen Elastomeren, amorphen Polyolefinen, linearen thermoplastischen Polyurethanen, Copolyestern, Polyamidharzen, Polyamid/EVA-Copolymeren, Polyaminoamiden auf Basis von Dimerfettsäuren, Polyesteramiden, Polyetheramiden, Polyvinylchlorid, Celluloseester, wie Celluloseacetat, Celluloseproprionat, Cellulosebutyrat, Polymilchsäure, Polyhydroxibutyrate oder einem Formgedächtniskunststoff und Mischungen der genannten Kunststoffe. Diese Materialien erlauben bei ausreichender Erwärmung eine plastische Verformung und bewahren nach dem Erkalten eine gewisse Elastizität, welche die Entnahme aus dem Mund erleichtert, oh- ne die Form des Dentalproduktes zu zerstören.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das thermoplastische Material des Dentalprodukts ein Blend oder Compound aus etwa 99 bis etwa 30 Gew.-%, insbesondere etwa 95 bis etwa 70 Gew.-% Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (EVA) und etwa 1 bis etwa 70 Gew.-%, bspw. etwa 5 bis etwa 30 Gew.-% Poly(epsilon-caprolacton) (PCL, Capa ® ). Dabei wird ein Anteil von etwa 5 Gew.-% PCL bei etwa 95 Gew.-% EVA sowie etwa 25 Gew.-% PCL bei etwa 75 Gew.-% EVA besonders bevorzugt. Derartige Blends aus EVA und PCL weisen bei noch akzeptabler Transparenz eine Verbesserung der mechanischen Eigen- schaffen gegenüber reinem EVA und einen Rückgang der Geltemperaturen in den rheologischen Aufheiz- und Abkühlkurven auf, was sich positiv auf die Ab- formung und die Trageeigenschaften der Schiene auswirkt. Zudem zeigen EVA, PCL und deren Blends sehr positive Eigenschaften im temperaturabhängigen rheologischen Verhalten. In der Aufheizkurve, die den Vorgang des Erweichens in einem Erwärmungsmodul simuliert, sind alle Materialien bei der maximal vom Pa- tienten verträglichen Temperatur von 85°C und darüber, vorzugsweise auch bei niedrigeren Temperaturen, ausreichend plastisch für eine Abformung und weisen nur geringe störende elastische Anteile auf. Alternativ hierzu kann das thermoplastische Material ein Blend oder Compound aus etwa 99 bis etwa 30 Gew.-%, insbesondere etwa 95 bis etwa 70 Gew.-% Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (EVA) und etwa 1 bis etwa 70 Gew.-%, insbesondere etwa 5 bis etwa 30 Gew.-% Ethylen/Acrylacetat-Copolymer (E/AA) sein. In der Abkühlkurve sind bei diesen besonders geeigneten Materialien sogenannte Plateaus zu erkennen. Trotz fortschreitender Abkühlung erstarrt das Material nicht so schnell wie es aus der Aufheizkurve zu erwarten wäre (Hysterese). Die Plastizität bleibt bis zu tieferen Temperaturen (z.B. bis etwa 60 °C) erhalten. Grundsätzlich wird es bevorzugt, wenn das Aufheiz- und Abkühlverhalten des thermoplastischen Materials einen Hysterese-Effekt aufweist, der bei der Abkühlung eine plastische Verformbarkeit bei niedrigeren Temperaturen als bei dem Aufheizen zeigt. Dies kommt dem Abformvorgang bei der Schienenerstellung entgegen, da sich die Materialien auf dem Weg aus dem Erwärmungsmodul oder dgl. bis in den Patientenmund bereits abkühlen können, dann aber immer noch für den Abformvorgang geeignet, d.h. ausreichend plastisch sind und die niedrigere Temperatur noch besser vom Patienten akzeptiert wird. Die Materialien sind bei Mundtemperatur d.h. mit Sicherheitsabstand von wenigen °C wieder soweit erstarrt, dass sie der mechanischen Belastung im Mund ohne bleibende Verfor- mung standhalten können.

Für eine gute Verarbeitung wird es bevorzugt, wenn das thermoplastische Material bei einer Temperatur von etwa 60°C bis etwa 90°C, insbesondere bei etwa 85°C, ausreichend plastisch für eine Abformung ist und nur geringe elastische Anteile aufweist. Die thermoplastische Folie muss zur Herstellung eines Dentalproduktes eine ausreichende Dicke aufweisen, um ein Einreißen oder Durchbeißen der Folie zu vermeiden. Andererseits darf die thermoplastische Folie auch nicht zu dick sein, so dass eine rasche Erwärmung und Abkühlung möglich ist. Dabei wird es bevorzugt, wenn die thermoplastische Folie eine Schichtdicke zwischen etwa 0, 1 mm und etwa 4 mm, insbesondere zwischen etwa 0,5 mm und etwa 2,5 mm aufweist. Diese Schichtdicken werden hinsichtlich des Tragekomforts als vorteilhaft empfunden. Die Schichtdicke der Folie kann auch variieren, bspw. mit einer grö- ßeren Schichtdicke im Frontzahnbereich als im Seitenzahnbereich.

In Abhängigkeit des Dentalproduktes, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden soll, kann es vorteilhaft sein, wenn sich das thermoplastische Material und die Stempelmasse leichter oder schwerer voneinander ablösen lassen. So wird es zur Herstellung eines Zahnabdrucks als Dentalprodukt bevorzugt, wenn die Stempelmasse derart klebrig formuliert ist, dass der Haftverbund zwischen Stempelmasse und thermoplastischem Material größer ist als die bei der Entnahme des Dentalproduktes aus dem Patientenmund auftretenden Abzugskräfte. In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens wird es bevorzugt, wenn die Stempelmasse auch derart klebrig formuliert ist, dass der Haftverbund zwischen Stempelmasse und Abdrucklöffel größer ist als die bei der Entnahme des Dentalproduktes aus dem Patientenmund auftretenden Abzugskräfte. Der Haftverbund zwischen der Stempelmasse und dem Abform löffei und/oder der thermoplastischen Schiene kann auch mit mechanischen und/oder mit chemi- sehen Verbindungsmitteln erreicht werden.

Dagegen wird es bei der Herstellung einer Dentalschiene als Dentalprodukt bevorzugt, wenn lediglich der Abdrucklöffel und die Stempelmasse miteinander beispielsweise (lösbar) haftverbunden sind, während sich das thermoplastische Ma- terial leicht von der Stempelmasse und dem Abdrucklöffel ablösen lässt. Zur Her- stellung einer Dentalschiene wird es weiter bevorzugt, wenn das Material der thermoplastischen Folie und/oder die Stempelmasse derart gewählt und/oder ausgerüstet sind, dass zwischen der thermoplastischen Folie und der Stempelmasse zumindest im Wesentlichen keine Adhäsionskräfte ausgebildet werden. Das Ablösen einer aus der thermoplastischen Folie gebildeten Dentalschiene von der Stempelmasse kann auch dadurch weiter erleichtert werden, dass zwischen der thermoplastischen Folie und der Stempelmasse wenigstens eine als Isolierfilm, Isolierfolie und/oder Isolierlösung ausgebildete Isolierschicht vorgesehen ist. Um ein ungewolltes Herauslösen der Stempelmasse aus dem Abformlöffel insbesondere während der Entnahme zu vermeiden, ist es nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Abform löffei und die Stempelmasse durch eine mechanische Retention und/oder durch einen klebenden Haftverbund miteinander lösbar verbunden sind.

Die Stempelmasse dient im Wesentlichen dazu, die thermoplastische Folie auch in Hinterschneidungsbereichen gut an die Zahnsituation bzw. den Zahnfleischrand anzupassen. Unter einer Stempelmasse wird dabei vorliegend jedes geeignete Material verstanden, welches ausreichend elastisch oder plastisch verform- bar ist, um die thermoplastische Folie an Zähne anzulegen und zu adaptieren. Hierzu weist die Stempelmasse vorzugsweise eine Viskosität (Viskositätsmessung am Rheometer Bohlin Gemini 200, Methode: Frequenz sweep, Geometrie: Platte/Platte Durchmesser 25 mm, Messspalt: 0,5 mm, Temperatur: 23°C, Schubspannungsvorgabe: 12.500 Pa, Frequenzbereich: 0,01 - 100 Hz) am Messbeginn von 500.000 Pas bis 10.000 Pas, am Messende von 10.000 Pas bis 100 Pas oder eine Konsistenz (Konsistenzmessung gemäß ISO 4823, 0,5 ml Stempelmasse mit 1 .500 g Belastungsgewicht, 15 Sekunden belastet) von 10 mm bis 35 mm, insbesondere 20 mm bis 30 mm auf. Der Abdrucklöffel weist nach einem ersten Ausführungsbeispiel den Boden und von diesem wegragende Seitenwände auf, d.h. der Abdrucklöffel bildet eine im Querschnitt etwa U-förmige Schiene oder Schale, die zumindest abschnittsweise etwa hufeisenförmig gekrümmt einer Kieferform angepasst ist. Diese Ausgestal- tung entspricht herkömmlichen Abdrucklöffeln.

Unabhängig von den zuvor genannten Merkmalen kann ein erfindungsgemäßer Abdrucklöffel nach einer alternativen Ausführungsform im Wesentlichen einen Boden und nach einer bevorzugten Ausführungsform ggf. zusätzlich einen von diesem wegragenden Steg (Flansch) oder eine in dem Boden vorgesehene Nut aufweisen. Der Abdrucklöffel hat damit bspw. die Form einer an eine Kieferform angepassten Scheibe oder Platte (mit oder ohne Steg bzw. Nut), an der ggf. ein Haltegriff vorgesehen sein kann. Bei dieser Ausgestaltung des Abdrucklöffels kann die Vorform einen Vorformboden und von diesem wegragende Vorformsei- tenwände aufweisen, die mit ihrer freien Kante entweder auf dem Boden des Trägers und/oder an dem Steg oder in der Nut anliegen. Vorzugsweise sind die Vor- formseitenwände mit ihrer freien Kante an dem Steg oder in der Nut befestigt. Diese Befestigung kann insbesondere durch eine Klebung, ein Ultraschallverschweißen, eine Arretierung und/oder eine Verrastung erfolgen. Bei dieser Aus- führung muss die Schiene nach der Anformung folglich zur Trennung von dem übrigen Kit (Set) zuerst grob aus der Vorform ausgeschnitten werden.

Überraschenderweise konnte gefunden werden, dass bei dem erfindungsgemäßen Abdrucklöffel ohne eine Seitenwand die Vorform dennoch ausreichend stabil ist, um bei dem Abformdruck nicht zu kollabieren und damit den nötigen Abstand zum Löffelboden beizubehalten. Durch die fehlende Seitenwand steht mehr Platz für die Abformfläche zur Verfügung. Damit kann eine größere Bandbreite von Kieferformen abgedeckt werden. Es besteht somit die Möglichkeit, eine Trägergröße sowohl für die Schienenformung des Oberkiefers als auch des Unterkiefers zu nutzen. Darüber hinaus kann nach einer weiteren Ausführungsform gleichzeitig die Ober- und Unterkieferformung mit einem derartigen Abdrucklöffel vorgenommen werden.

Durch die fehlende Seitenwand kann eine Versteifung und/oder Verdickung der Vorformwände sinnvoll sein. Zudem kann eine unterschiedliche Schichtdicke der Vorform auf der Oberseite, d.h. auf der Fläche, die die Zähne aufnimmt, vorteilhaft sein. Weiter ist es auch möglich, eine unterschiedliche Schichtdicke der Vorformwände vorzusehen. Auch in dem Radiusbereich zwischen Vorformboden und Vorformwand kann die Schichtdicke unterschiedlich sein.

Durch die Ausgestaltung des Abdrucklöffels ohne Seitenwand kann die Wärmeeinstrahlung auch auf die Vorformwände erfolgen. Dies erfordert eine genaue Steuerung der Erwärmung, damit einerseits die Vorformwände nicht komplett plastifizieren und kollabieren und andererseits eine leichte Neigung der Vorform- wände zum Kiefer hin erfolgen kann, wodurch die Streckung des Vorform materi- als so reduziert wird, dass dieses nicht zu dünn wird oder einreißt.

Um während der Ausbildung einer Schiene oder dgl. aus der Vorform etwaige Luft aus dem kollabierbaren Element entweichen lassen zu können, sind in dem Bo- den und/oder wenigstens einer der ggf. vorgesehenen Seitenwände des Abdrucklöffels bevorzugt Durchgangsöffnungen vorgesehen.

Das erfindungsgemäße Kit lässt sich besonders einfach handhaben, wenn der Abdrucklöffel, die Stempelmasse und das thermoplastische Material bzw. das aus diesem gebildete Dentalprodukt gemeinsam als eine Einheit aus dem Patientenmund entnommen werden. In einigen Anwendungsfällen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, zunächst nur den Abdrucklöffel und/oder die Stempelmasse zu entnehmen, während zumindest das thermoplastische Material noch zum weiteren Adaptieren und/oder Aushärten im Patientenmund verbleibt. Wenn die thermoplastische Folie wie oben beschrieben mit ihren Randabschnitten innen oder außen über die Seitenwände des Abdrucklöffels gezogen ist, kann ein unbeabsichtigtes Austreten der Stempelmasse aus dem Abdrucklöffel vermieden werden. Wenn die thermoplastische Folie mit einer engen Passung, d.h. im Wesentlichen ohne Spiel, innen oder außen auf dem Abdrucklöffel anliegt, verzieht (schrumpft) sich die thermoplastische Folie bei der Erwärmung nicht oder allenfalls geringfügig. Vorzugsweise ist die Vorformseitenwand so gestaltet, dass zumindest abschnittsweise die Vorform mit dem Vorformboden in Richtung von dem Löffelboden weg in der Höhe über den Rand der Seitenwände des Löffels hinausragt, wodurch eine besonders gute Anformung an die Zahnoberfläche gerade im Frontzahnbereich möglich ist.

Unabhängig von den zuvor beschriebenen Merkmalen betrifft die Erfindung eine Vorform zur Herstellung eines Dentalproduktes. Die Vorform besteht dabei aus einer zumindest abschnittsweise einer Kieferform angepassten und bei Körpertemperatur festen thermoplastischen Folie, die einen Vorformboden und von diesem wegragende Vorformseitenwände aufweist und zumindest bereichsweise mit einer plastisch verformbaren Stempelmasse befüllt ist. Erfindungsgemäß sind in der Vorform Mittel zum Abdecken bzw. lösbaren Befestigen der Stempelmasse vorgesehen. Hierdurch kann bspw. ein Freiraum zwischen Löffelboden und Stempelmasse geschaffen werden, in den die Stempelmasse entweichen kann. Eine solche lösbare oder abreißbare Abdeckung der bereits in die Thermoplast- Vorform gefüllten Stempelmasse hat den Vorteil, dass man die vorbefüllte Vorform separat vom Trägerlöffel anbieten kann und man mit wiederverwendbaren Trägerlöffeln arbeiten kann.

In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens sind die Mittel zum lösbaren Befestigen der Stempelmasse derart angeordnet, dass die Vorformseitenwände auf der dem Vorformboden abgewandten Seite zumindest abschnittsweise über die Stempelmasse und/oder die Mittel zum lösbaren Befestigen der Stempelmasse hervorstehen.

Grundsätzlich können die Vorformseitenwände unterschiedlich hoch sein. Entwe- der reicht die Wandhöhe bis zum Boden oder Dach des Trägerlöffels und stützt sich dort ab, oder die Wandhöhe endet vor dem Boden oder Dach des Trägerlöffels, z.B. in halber Höhe, und ist dort mit der Löffelwandung arretiert bzw. fixiert. In dieser Ausführung hat die Arretierung/Fixierung zwei Funktionen: Zum Einen fixiert sie die befüllte Vorform beabstandet zum Löffelboden und schafft damit ei- nen Hohlraum. Zum Anderen wird die mit Stempelmasse befüllte Vorform mit dem Trägerlöffel so verbunden, dass ein unbeabsichtigtes Herausfallen bei der Einführung in den Mund vermieden wird. Zur Vermeidung des Herausfallens kann bei der Ausführung mit Wandhöhen bis zum Boden bzw. Dach des Trägerlöffels die befüllte Vorform auch über z. B. Laschen, die durch korrespondierende Öffnungen in den Boden oder das Dach des Löffels greifen, arretiert werden. Die Arretierungen können umlaufend am Boden oder Dach des Trägerlöffels angebracht oder auch segmentiert sein. Einzelne Segmente können auch am retromola- ren/hinteren Ende angebracht sein. Bei entsprechender Ausführung am hinteren Ende kann ein Herauskriechen der Stempelmasse während der Lagerung zusätz- lieh vermieden werden. Die Lasche kann z. B. gerade in diesem Bereich den kompletten hinteren Rand einfassen. Zur Unterstützung dieser abdämmenden Wirkung können weitere konstruktive Merkmale am Trägerlöffel, wie z.B. ein abschließender Wulst, mit der Lasche der Vorform zusammenwirken. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen schematisch: Fig. 1 eine Draufsicht auf einen unbefüllten Abdrucklöffels nach einer ersten Ausführungsform,

Fig. 2 im Querschnitt entlang der Linie A-A in Figur 1 ein Kit nach einer ersten

Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 3 im Querschnitt entlang der Linie A-A in Figur 1 ein Kit nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4 im Querschnitt entlang der Linie A-A in Figur 1 ein Kit nach einer dritten

Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 5 im Querschnitt eine befüllte Vorform nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen unbefüllten Abdrucklöffels,

Fig. 7 in Explosionsdarstellung die Bestandteile eines erfindungsgemäßen

Kits für den Unterkiefer nach einer vierten Ausführungsform,

Fig. 8 in teilweise geschnittener Perspektivansicht das Kit nach Figur 7,

Fig. 9 in Schnittansicht ein erfindungsgemäßes Kit nach einer fünften Ausfüh- rungsform,

Fig. 10 in Perspektivansicht ein erfindungsgemäßes Kit nach einer sechsten

Ausführungsform, Fig. 1 1 in Draufsicht einen erfindungsgemäßen Trägerlöffel nach einer siebten Ausführungsform, und

Fig. 12a-f in Draufsicht erfindungsgemäße Trägerlöffel nach weiteren Ausfüh- rungsformen.

In den Figuren 1 bis 4 ist ein Abdrucklöffel 1 dargestellt, der bspw. einem herkömmlichen Abdrucklöffel zur Herstellung einer Gebissabformung mit einer Dicke z. B. von 0,5 mm, 0,8 mm, 1 ,0 mm oder 1 ,5 mm entspricht, aus welcher ein Gipsmodell erstellbar ist. Der Abdrucklöffel 1 kann aus Metall oder vorzugsweise aus einem Kunststoff bestehen, der zumindest bei Temperaturen unterhalb von 95°C, vorzugsweise auch bei Temperaturen unter 120°C, steif und im Wesentlichen nicht manuell verformbar ist. Wenn der Abdrucklöffel 1 auch bei Temperaturen unterhalb von 140°C formstabil ist, kann er in einem Autoklav sterilisiert wer- den. Der Abdrucklöffel 1 hat einen Boden 2, der hufeisenförmig den Konturen eines Gebisses nachempfunden ist, und weist sich in den Figuren von dem Boden nach oben erstreckende Seitenwände 3, 4 auf, so dass der Abdrucklöffel 1 , wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, einen etwa U-förmigen Querschnitt aufweist. Weiter ist der Löffel mit einem Griff 5 versehen.

Zur Herstellung einer Dentalschiene oder eines anderen Dentalproduktes aus einer Vorform 6 (thermoplastische Folie) wird diese, wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, mit einem knetbaren, plastisch verformbaren Material als Stempelmasse 7 und ggf. Schaum befüllt und in den Abdrucklöffel 1 eingebracht. Die Stempelmasse 7 weist vorzugsweise eine Viskosität (Viskositätsmessung am Rheometer Bohlin Gemini 200, Methode: Frequenz sweep, Geometrie: Platte/Platte Durchmesser 25 mm, Messspalt: 0,5 mm, Temperatur: 23°C, Schubspannungsvorgabe: 12.500 Pa, Frequenzbereich: 0,01 - 100 Hz) am Messbeginn von 500.000 Pas bis 10.000 Pas, am Messende von 10.000 Pas bis 100 Pas oder eine Konsistenz (Konsistenzmessung gemäß ISO 4823, 0,5 ml Stempelmasse mit 1 .500 g Belastungsgewicht, 15 Sekunden belastet) von 10 mm bis 35 mm, insbesondere 20 mm bis 30 mm auf. Diese thermoplastische Folie hat dabei eine Schichtdicke zwischen 0, 1 mm und etwa 4 mm, bspw. etwa 0,5 mm bis etwa 2 mm. Bei Körpertemperatur und bei Raumtemperatur ist die thermoplastische Folie fest. Erst bei Temperaturen, die oberhalb der Körpertemperatur liegen, d.h. zwischen 40°C und 90°C oder bei bis zu etwa 120°C wird die thermoplastische Folie plastisch verformbar. Das knetbare Material der Stempelmasse 7 erfährt bei diesen Temperaturen keine oder nur geringfügige Viskositätsänderungen oder kann im Ausgangszustand bei Raumtemperatur eine zähere Konsistenz haben und erst bei den darüber liegenden Verarbeitungstemperaturen eine weniger zähe Konsistenz erhalten.

Zwischen dem Löffelboden 2 und der Stempelmasse 7 ist in der Ausführungsform der Figur 2 eine Schaumeinlage 8 vorgesehen, die durch den Druck der Stem- pelmasse 7 während des Eindringens der Zähne in den Löffel 1 bei der Abformung komprimiert werden kann. In der dargestellten Ausführungsform ist zwischen der Schaumeinlage 8 und der Stempelmasse 7 eine dünne Folie 9 vorgesehen, die verhindert, dass die Stempelmasse 7 in den Schaum 8 eindringen kann. Die Folie 9 kann auch während der Abformung ein- oder abreißen. Die Schaumeinlage 8 besteht bspw. aus einem kollabierbaren Hartschaum. Alternativ ist auch ein bspw. elastisch verformbarer Weichschaum einsetzbar.

In der Ausführungsform nach Figur 3 ist die Stempelmasse 7 durch eine Folie bzw. Abdeckplatte 9 innerhalb der Vorform 6 gehalten, wobei zwischen der Folie 9 und dem Boden 2 des Löffels 1 ein Luftpolster 10 verbleibt, das wie oben in Bezug auf den Schaum 8 beschrieben während der Abformung kollabierbar ist. In Figur 3 ist dabei die Länge der Vorformseitenwände so gewält, dass diese sich bis zum Löffelboden 2 erstrecken. Alternativ hierzu können die Vorformseitenwände jedoch auch kürzer als die Seitenwände 3, 4 des Löffels ausgebildet sein. In Figur 4 ist dargestellt, wie solche kürzere Vorformseitenwände mit den Seiten- wänden 3, 4 des Löffels verbunden sein können. Grundsätzlich sind auch andere Verbindungsmöglichkeiten geeignet, bspw. mittels nach radial außen wegragenden Vorsprüngen der Vorformseitenwände, die in entsprechende Ausnehmungen in den Seitenwänden 3, 4 des Löffels eingreifen. Wie aus Figur 5 ersichtlich ist, kann die Vorform 6 auch mit der Stempelmasse 7 befüllt als eine von dem Löffel 1 separate Einheit angeboten werden, wobei die Stempelmasse 7 wiederum mittels geeigneter Arretierungselemente, bspw. der Folie 9, in der Vorform gehalten ist. In ähnlicher Weise kann auch eine mit der Stempelmasse 7 und einem Schaum 8 oder dgl. vorbefüllte Vorform 6 eine mit einem separaten Abdrucklöffel 1 ver- wendbares Kit oder Set zur Herstellung einer Schiene etc. bilden.

Der Abdrucklöffel 1 kann als ein perforierter Löffel mit Öffnungen 1 1 zumindest in dessen Boden 2 ausgebildet sein. Diese Öffnungen können so gestaltet sein, dass sie das Austreten der Stempelmasse 7 derart gestatten, dass überschüssige Stempelmasse aus dem Abdrucklöffel 1 entweichen kann und dass sich eine mechanische Verbindung zwischen dem Abdrucklöffel 1 und der Stempelmasse 7 bildet. Insbesondere erlauben die Durchgangsöffnungen 1 1 jedoch auch das Entweichen von Luft, wenn ein kollabierbares Element, wie der Schaum 8 oder die Luftschicht 10 während der Abformung komprimiert wird.

Die thermoplastische Folie der Vorform 6 wird zur Herstellung einer Dentalschiene auf eine Verarbeitungstemperatur erwärmt, die bspw. zwischen 40°C und 90°C liegen kann. Um eine definierte Erwärmung der thermoplastischen Folie zu erreichen, ohne die Stempelmasse 7 bzw. den Abdrucklöffel 1 stark zu erwärmen, kann die Folie gezielt erwärmt werden, indem insbesondere nur der Folie (gerichtet) Wärmeenergie zugeführt wird.

Sobald die Vorform 6 ihre Verarbeitungstemperatur erreicht hat und ausreichend plastisch verformbar ist, kann die Folie direkt in dem Mund eines Patienten appli- ziert werden. Hierzu wird die thermoplastische Folie gemeinsam mit dem Ab- drucklöffel 1 und der Stempelmasse 7 auf eine Zahnreihe oder einzelne Zähne angelegt. Wenn der steife und mit knetbarem Material befüllte Abdrucklöffel 1 gegen die Zahnreihe gepresst wird, verformt sich die thermoplastische Folie entsprechend der Konturen der Zähne, wobei die Stempelmasse 7 allseits einen gleichmäßigen Druck auf die thermoplastische Folie ausübt. Gleichzeitig wird durch den Druck der Stempelmasse 7 der Schaum 8 bzw. die Luftschicht 10 komprimiert bzw. aus dem Löffel 1 , bspw. durch die Öffnungen 1 1 , verdrängt, so dass die Stempelmasse 7 nicht oder kaum auf der dem Löffelboden abgewandten Seite aus dem Abdrucklöffel quillt oder Taschen in der Vorform 6 bildet.

Der Abdrucklöffel 1 kann dann gemeinsam mit der Stempelmasse 7 und der Dentalschiene aus dem Mund entnommen werden. Alternativ hierzu kann zunächst der Abdrucklöffel 1 aus dem Mund entnommen werden, während die Dentalschiene mit der Stempelmasse 7 im Mund verbleibt und separat entnommen wird. Nach einem ggf. erforderlichen Beschneiden oder sonstiger Nachbearbeitung kann die direkt im Patientenmund erstellte Dentalschiene als kieferorthopädische Schiene, Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissführungsschiene, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertragungsschiene, (Sport-)Mundschutz, Positioner, Medikamententräger oder dgl. eingesetzt werden.

Die Figuren 6 bis 8 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 20 sowie eines Kits mit einem solchen Abdrucklöffel. Im Vergleich mit der Ausführungsform nach Figur 1 fällt auf, dass der Abdrucklöffel 20 im Wesentlichen nur aus einem Boden 21 und einem Griff 22 besteht, d.h. er weist keine Seitenwände auf. Allerdings ist in der Nähe der umlaufenden Kanten des Bodens ein flanschartiger Steg 23 bzw. eine Nut vorgesehen. Wie auch aus der Darstellung der Figur 8 ersichtich ist, ist dieser Steg 23 gegenüber der Kante des Bodens 21 zurückversetzt, wodurch eine Auflagefläche für die Vorform gebil- det wird. In dem Bereich, in welchem der Griff 22 an den Boden 21 anschließt, ist zwischen dem Steg 23 und dem im Vergleich zu dem Boden 21 dickeren Griff 22 eine Nut 24 ausgebildet. Der in Figur 6 gezeigte Unterkiefer-Trägerlöffel 20 weist in dieser Ausführungsform im Übergang von den Frontzähnen zu den Seitenzähnen aus kieferanatomischen Gründen eine Stufe auf.

Figur 7 zeigt in Explosionsdarstellung die Bestandteile eines erfindungsgemäßen Kits für den Unterkiefer unter Verwendung des Abdrucklöffels 20. Zusätzlich zu einer Vorform 25 und einer Stempelmasse 26 ist ein Abstandselement 27 vorgesehen, das als Platzhalter dient. Wie auch aus Figur 8 ersichtlich ist, wird das Ab- Standselement 27, das als eine bogenförmig gekrümmte und in Figur 7 nach unten offene Schale oder Schiene gestaltet ist, zwischen dem Boden 21 und der Stempelmasse 26 angeordnet. Das Abstandselement 27 ist in dieser Ausführungsform eine dünnwandige tiefgezogene Hohlform, die nach Aufsetzen zusammen mit dem Abdrucklöffel 20 einen luft- bzw. gasgefüllten Hohlraum ausbildet, der später bei Abdrucknahme und nach Kollabieren des Platzhalters Raum für die von den Zahnimpressionen verdrängte Stempelmasse 26 schafft.

Da der Abdrucklöffel 20 (mit Ausnahme des Stegs 23) keine eigentlichen Seitenwände aufweist, reichen die Seitenwände der Vorform 25 bis zu dem Boden 21 . Die freie Kante der Forform 25 liegt dabei außerhalb des Stegs 23 auf dem Boden 21 auf bzw. in der Nut 24. Die Vorform 25 ist an dem Steg 23, in der Nut 24 und/oder an dem Boden 21 befestigt, bspw. durch eine Verklebung, ein Ultraschallverschweißen, eine Arretierung und/oder eine Verrastung. Die Vorform 25 ist damit fest mit dem Abdrucklöffel 20 verbunden. Das Abstandselement 27 kann mit seiner freien (in Figur 8 unteren) Kante ebenfalls auf dem Boden 21 aufliegen, so dass das Abstandselement 27 die Stempelmasse 26 abstützt, sofern diese nicht bereits in anderer geeigneter Weise wie oben beschrieben in der Vorform 25 gehalten ist. Während die Figuren 6 bis 8 ein für den Unterkiefer geeignetes Kit zeigen, ist in Figur 9 in Schnittansicht eine ähnliche Ausführungsform eines Kits gezeigt, das zur Schienenformung des Oberkiefers als auch des Unterkiefers genutzt werden kann. Der Schnitt im Seitenzahnbereich zeigt eine um 3 mm kürzere innere Wand der Vorform 25 im Vergleich zu deren äußerer Wand. Dadurch ergibt sich eine schräg nach innen abfallende obere Vorformebene. Im Bereich der inneren Wand befindet sich im Oberkiefer das Gaumendach. Durch Kürzung der inneren Wand kann auf diese Weise auch im Bereich des Gaumendachs, das bei ungekürzter Wand im Weg wäre, ohne großen Widerstand abgeformt werden. Bei Verwen- dung dieses Gesamtsets für die Schienenformung am Unterkiefer ist diese unterschiedliche Wandhöhe und resultierende Schräge nicht hinderlich.

In den Figuren 10 und 1 1 ist eine weitere Ausführungsform eines Kits bzw. Trägers dargestellt, bei der gleichzeitig die Ober- und Unterkieferformung mit einem Träger (Abdrucklöffel 20) vorgenommen wird. Bei dieser Ausführungsform sind beide Seiten des Abdrucklöffels 20 bspw. wie die in Figur 6 gezeigte Oberseite mit einem Steg 23 und einer Nut 24 versehen, so dass auf beiden Seiten jeweils eine Vorform 25 eine Stempelmasse 26 und ein Abstandselement 27 vorgesehen werden können. Die Ausgestaltung der Vorform, der Stempelmasse und/oder des Abstandselements können dabei entweder an den Unterkiefer und den Oberkiefer angepasst verschieden sein oder beide Seiten sind gleich gestaltet. Für die letztgenannte Alternative sind beide Seiten vorzugsweise als ein Kombiträgerlöffel ausgebildet, mit dem alternativ sowohl Oberkiefer- als auch Unterkieferformungen vorgenommen werden können. Ein Kombiträgerlöffel vereinigt dabei wie in Figur 1 1 gezeigt die äußere runde Oberkieferkontur und die innere V-förmigen Unterkieferkontur zu einer bauchigen Kontur eines Trägerlöffels, der entweder für Oberkiefer oder für Unterkiefer verwendet werden kann.

Die Unterschiede zwischen den Kieferformen und -großen können durch ver- schiedene Abdrucklöffel 20 berücksichtigt werden, um jeweils optimale Ergebnis- se zu erzielen. Die Figuren 12a bis 12f zeigen dabei in Draufsicht erfindungsgemäße Trägerlöffel, wobei die Figuren 12a bis 12c jeweils einen Träger für einen Unterkiefer und die Figuren 12d bis 12f jeweils einen Träger für einen Oberkiefer darstellen. Aus diesem Überblick über die Trägerlöffel für Unterkiefer und Ober- kiefer in jeweils drei Kiefergrößen wird deutlich, dass die Grundkontur des Unterkiefer-Trägerlöffels V-förmig bzw. winkelig ist, während die Grundkontur des Oberkiefer-Trägerlöffels etwas runder bzw. bauchiger ist. Der Oberkiefer- Trägerlöffel weist in dieser Ausführungsform keine Stufe zwischen dem Front- und Seitenzahnbereich auf, d.h. er ist flach. Die Größe der Abdrucklöffel nimmt in den Figuren 12a bis 12c und 12d bis 12f von links nach rechts beginnend mit einem großen Löffel, über einen mittleren Löffel bis zu einem kleinen Löffel ab.

Bezugszeichen:

1 Abdrucklöffel

2 Boden

3, 4 Seitenwände

5 Griff

6 Vorform (thermoplastische Folie)

7 Stempelmasse

8 Schaum (kollabierbares Element)

9 Zwischenschicht (Folie)

10 Luftpolster/Hohlraum (kollabierbares Element)

1 1 Durchgangsöffnung

20 Abdrucklöffel (Träger)

21 Boden

22 Griff

23 Steg

24 Nut

25 Vorform (thermoplastische Folie)

26 Stempelmasse

27 Abstandselement (Platzhalter)