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Title:
KNITTING TOOL AND METHOD FOR PRODUCING A KNITTING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/094047
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a knitting tool (1) for knitting machines. The knitting tool (1) has a brake device (7) which is bent in a spring portion (5) in such a way that it provides a spring force during the knitting operation. By means of this spring force, a retaining force is provided during the knitting operation, which prevents unwanted movements of the knitting tool (1) during the knitting operation. The side faces of the knitting tool (1) are worked in the spring portion (5) in such a way that they have a smaller surface area per length unit than in at least one shaft portion (8) adjoining the spring portion. With a knitting tool (1) having this feature, the accumulation of dirt and fibre abrasion can surprisingly be reduced. It is able to be produced favourably and with constant quality.

Inventors:
OLLE PHILIPP (DE)
HEISSEL PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/076165
Publication Date:
June 01, 2023
Filing Date:
September 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
D04B35/04; B21D53/00
Foreign References:
US2603958A1952-07-22
US2240761A1941-05-06
US4036036A1977-07-19
US0664808A1900-12-25
EP0143890A11985-06-12
EP0496048B11995-05-10
JP2001032154A2001-02-06
US2603958A1952-07-22
US2240761A1941-05-06
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Claims:
Strickwerkzeug (1), das dazu geeignet ist, in einem Nadelkanal einer Strickmaschine in seiner Längsrichtung (L) bewegt zu werden, mit

• einem Schaft (2), der sich im Wesentlichen in einer Längsrichtung (L) erstreckt,

• zwei Seitenflächen (3), die den Schaft (2) in einer Breitenrichtung (B), die senkrecht zur Längsrichtung (L) verläuft, begrenzen und dazu geeignet sind das Strickwerkzeug (1) im Strickbetrieb durch Kontakt mit einem Nadelkanal einer Strickmaschine zu führen,

• eine obere Grenzfläche (18) und eine untere Grenzfläche (17), die das Strickwerkzeug (1) in der Höhenrichtung (H), die senkrecht zu den beiden vorgenannten Richtungen verlaufen, begrenzen,

• wobei der Schaft (2) des Strickwerkzeugs (1) aus einem biegesteifen Schaftmaterial besteht und eine Bremsvorrichtung (7) mit den folgenden Merkmalen aufweist:

• einen Federabschnitt (5), der in der Breitenrichtung (B) gebogen ist,

• ein Bremsmittel (4), das an dem Federabschnitt (5) hängt und aufgrund der Biegung (6) des Federab Schnitts (5) in einem Winkel zur Längsrichtung (L) ausgelenkt wird,

• wobei die Querschnittsfläche des Schaftmaterials im Federab schnitt (5) in der durch die in Breiten- (B) und Höhenrichtung (H) aufgespannten Ebene geringer ist als in den angrenzenden Schaftabschnitten (8) des Schafts (2), dadurch gekennzeichnet, dass

• die Projektion der Seitenflächen (3) des Federabschnitts (5) in der Ebene, die von der Höhen- (H) und Längsrichtung (L) des Strickwerkzeuges (1) aufgespannt wird, eine geringere Fläche pro Längeneinheit aufweist als

• die Projektion der Seitenflächen (3) zumindest eines angrenzenden Schaftabschnittes (8), vorzugsweise jedoch zumindest zweier angrenzender Schaftabschnitte (8), in derselben Ebene, wobei die Fläche pro Längeneinheit der Quotient aus der Fläche der Projektion der Seitenflächen (3) und der Länge der Projektion der Seitenflächen (3) in Längsrichtung (L) ist,

• und dass der Federabschnitt (5) an zumindest einer Stelle seiner Längserstreckung über die gesamte Höhe des Schaftes (2) in Höhenrichtung (H) in die gleiche Richtung gebogen ist. Strickwerkzeug (1) nach dem vorstehenden Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Schafts (2) an jeder Stelle des Federabschnitts (5) gleich groß ist wie die Breite des Schafts (2) in den angrenzenden Schaftabschnitten (8). Strickwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche gekennzeichnet durch ein Maschenbildungsmittel, das im Strickbetrieb mit einem Garn in Kontakt steht, und das vorzugsweise hakenförmig ist. Strickwerkzeug (1) nach dem vorstehenden Anspruch gekennzeichnet durch einen Antriebsfuß (15) und/oder ein Kupplungselement (16), der/das in Längsrichtung (L) vor dem Federabschnitt (5) angeordnet ist, wobei die Längsrichtung in Richtung des Maschenbildungsmittels weist. Strickwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Ausnehmung (9) den Schaft (2) im Federabschnitt (5) in Breitenrichtung (B) vollständig durchdringt, und dass die zumindest eine Ausnehmung den Federabschnitt (5) in Höhenrichtung (H) einseitig begrenzt. Strickwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, 18 dass zumindest eine Ausnehmung (9) den Schaft (2) im Federabschnitt (5) in Breitenrichtung (B) vollständig durchdringt, und dass die zumindest eine Ausnehmung (9) ein Loch (11) mit geschlossener Grenzlinie (12), vorzugsweise jedoch ein Langloch (13) oder ein ovales Loch ist. Strickwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Strickwerkzeug (1) einteilig hergestellt ist. Strickwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche gekennzeichnet dadurch, dass die untere Grenzfläche (17) und/oder die obere Grenzfläche (18) des Schaftes (2) im Bereich des Bremsmittels (4) und des Federab Schnitts (5) in einer von der Breiten- (B) und Längsrichtung (L) aufgespannten Ebene im Wesentlichen eben verlaufen. Verfahren zur Herstellung eines Strickwerkzeugs (1), das dazu geeignet ist, in einem Nadelkanal einer Strickmaschine in einer Längsrichtung (L) bewegt zu werden, mit

• einem Schaft (2), der sich im Wesentlichen in einer Längsrichtung (L) erstreckt,

• zwei Seitenflächen (3), die den Schaft (2) in einer Breitenrichtung (B), die senkrecht zur Längsrichtung (L) verläuft, begrenzen und die dazu geeignet sind, das Strickwerkzeug (1) im Strickbetrieb durch Kontakt mit einem Nadelkanal einer Strickmaschine zu führen,

• einer oberen Grenzfläche (18) und einer unteren Grenzfläche (17), die das Strickwerkzeug (1) in der Höhenrichtung (H), die senkrecht zu den beiden vorgenannten Richtungen verläuft, begrenzen,

• wobei der Schaft (2) des Strickwerkzeugs (1) aus einem biegesteifen Schaftmaterial besteht und eine Bremsvorrichtung mit den folgenden Merkmalen aufweist:

• einem Federabschnitt (5), der in der Breitenrichtung (B) gebogen ist,

• einem Bremsmittel (4), das an dem Federab schnitt (5) hängt und aufgrund der Biegung (6) des Federab Schnitts (5) in einem Winkel zur Längsrichtung (L) 19 ausgelenkt wird,

• wobei die Querschnittsfläche des Federab Schnitts (5) des Schaftmaterials in der durch die in Breiten (B)- und Höhenrichtung (H) aufgespannten Ebene geringer ist als in den angrenzenden Schaftabschnitten (8) des Schafts (2) dadurch gekennzeichnet, dass

• die Seitenflächen (3) des Federabschnitts (5) derart bearbeitet werden, dass die Projektion der Seitenflächen (3) des Federabschnitts (5) in der Ebene, die von der Höhen- (H) und Längsrichtung (L) des Strickwerkzeuges (1) aufgespannt wird, eine geringere Fläche pro Längeneinheit aufweist als

• die Projektion der Seitenflächen (3) zumindest eines angrenzenden Schaftabschnittes (8) in derselben Ebene, wobei die Fläche pro Längeneinheit der Quotient aus der Fläche der Projektion der Seitenflächen (3) und der Länge der Projektion der Seitenflächen (3) in Längsrichtung (L) ist,

• wobei der Federab schnitt (5) an zumindest einer Stelle seiner Längserstreckung über die gesamte Höhe des Schaftes (2) in Höhenrichtung (H) in die gleiche Richtung gebogen ist. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass die Schneiden der Werkzeuge, die die Seitenflächen (3) des Federab Schnitts (5) bearbeiten, bei dieser Bearbeitung in Breitenrichtung (B) zeigen. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeuge im Wesentlichen in der Breitenrichtung (B) bewegt werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung durch Stanzen und Umformen hergestellt wird. Verfahren zur Herstellung eines Strickwerkzeugs (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 20 dadurch gekennzeichnet, dass

• in einem gemeinsamen Arbeits schritt

• die Seitenflächen (3) des Federab Schnitts (5) bearbeitet werden und

• der Federabschnitt (5) gebogen wird. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 10 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass in einem Arbeitsschritt ein Nadelrohling, der die Außenkontur des Strickwerkzeugs (1) aufweist und die Bremsvorrichtung (7) umfasst, aus einem Metallband - vorzugsweise aus einem Stahlband - gestanzt wird.

Description:
Strickwerkzeug und Verfahren zur Herstellung eines Strickwerkzeugs

[0001] Die Erfindung betrifft ein Strickwerkzeug für Strickmaschinen. Strickwerkzeuge sind seit vielen Jahren bekannt und weisen einen länglichen Schaft auf, der dazu geeignet ist, in einer länglichen Nut einer Strickmaschine - einem Nadelkanal - eingesetzt zu werden. Das Strickwerkzeug wird dadurch derart geführt, dass es eine Strickbewegung in Längsrichtung seines Schaftes vollführen kann. Üblicherweise sind in einer Strickmaschine eine Vielzahl von Strickwerkzeugen in einer Breitenrichtung, die senkrecht zur Längsrichtung des Schaftes verläuft, nebeneinander angeordnet. Strickwerkzeuge weisen üblicherweise ein Maschenbildungsmittel auf, das im Strickprozess zumindest phasenweise mit dem Garn in Kontakt steht. Das Maschenbildungsmittel kann zum Beispiel ein Haken sein, der sich in Längsrichtung an den Schaft anschließt. Es sind unterschiedliche Ausführungen von Strickwerkzeugen bekannt, die ein federndes Bremsmittel aufweisen, um das Strickwerkzeug in der Strickmaschine im Nadelkanal zu bremsen. Das federnde Bremsmittel ist dabei ein Abschnitt des Schaftes, der in Breitenrichtung gebogen ist. In der Strickmaschine wird das Bremsmittel durch Kontakt mit dem Nadelkanal elastisch verformt und stellt so eine in Breitenrichtung wirkende Federkraft bereit. Aufgrund von Reibung an der Kontaktstelle mit dem Nadelkanal führt diese in einer Strickmaschine zu einer senkrecht zur Breitenrichtung wirkenden Bremskraft. Die Bremskraft verhindert eine ungewollte Bewegung des Strickwerkzeugs, die zum Beispiel durch die Schwerkraft oder Vibrationen der Strickmaschine verursacht werden könnten. Die Bremskraft muss vom Antrieb des Strickwerkzeugs jedoch zusätzlich überwunden werden, um in einer Strickmaschine eine gewollte Strickbewegung durchführen zu können. Des Weiteren führt die Reibung zu Verschleiß an dem Strickwerkzeug und im Nadelkanal. Die von dem Bremsmittel bereitgestellte Federkraft hat somit einen direkten Einfluss auf das dynamische Verhalten des Strickwerkzeugs, den Leistungsbedarf der Strickmaschine sowie den Verschleiß des Strickwerkzeugs und der Strickmaschine. Es ist daher ein Anliegen, die Federkraft gezielt einzustellen, um einerseits das Strickwerkzeug noch bremsen zu können und andererseits keinen zu hohen Verschleiß und Leistungsbedarf zu verursachen.

[0002] Die US664808A zeigt ein Strickwerkzeug mit einem wie zuvor beschriebenen Bremsmittel. Um die Federkraft des Bremsmittels zu reduzieren, verfügt das Strickwerkzeug über einen Schaftabschnitt, der in Breitenrichtung verjüngt ist. Eine derartige Veijüngung kann bei den bekannten Fertigungsverfahren für Strickwerkzeuge allerdings nur in einem zusätzlichen Bearbeitungsschritt - zum Beispiel durch Fräsen - hergestellt werden und erhöht somit die Herstellungskosten. Ein weiterer Nachteil, der sich insbesondere bei Strickwerkzeugen mit in Breitenrichtung gefrästen Veijüngungen aufgrund von Fertigungstoleranzen zeigt, sind Schwankungen der Federeigenschaften - und somit der Federkraft. So können sich sogar innerhalb einer Produktionscharge die Federeigenschaften einzelner Strickwerkzeuge unterscheiden. Des Weiteren kann sich in der Verjüngung Schmutz - z.B. Faserabrieb - ansammeln und über die gesamte Höhe des Nadelkanals verteilen. Dadurch wird die Reibung im Nadelkanal und der Verschleiß des Strickwerkzeugs erhöht.

[0003] Die EP143890A1 zeigt ebenfalls ein Strickwerkzeug mit einem Bremsmittel. Das Bremsmittel ist ebenfalls durch eine Ausnehmung in Breitenrichtung verjüngt. Es wurde jedoch versucht, die Ansammlung von Verschmutzungen in der Ausnehmung zu verhindern, indem die Ausnehmung mit einem schwingungsdämpfenden Material aufgefüllt wurde. Gleichzeitig soll durch das schwingungsdämpfende Material die Gefahr des Auftretens von Schaftbrüchen aufgrund von Schwingungen des Strickwerkzeugs reduziert werden. Der Schaft des Strickwerkzeugs und das schwingunsgdämpfende Material bilden einen Werkstoffverbund. Sowohl die Herstellung der Ausnehmung als auch die Einbringung des schwingungsdämpfenden Materials erfordern jedoch jeweils einen zusätzlichen Herstellungsschritt.

[0004] Die EP496048B 1 zeigt ein mehrteiliges Strickwerkzeug, das aus einem Schieberteil und einem Nadelteil besteht, die im Strickbetrieb in Längsrichtung relativ zueinander bewegt werden. Sowohl das Nadelteil als auch das Schieberteil weisen Bremsmittel auf, die in Breitenrichtung gebogen sind. Das Bremsmittel (#16) des Schieberteils ist kein Bestandteil des Schaftes (#10). Es ist jedoch über ein Kupplungsmittel (#13) mit dem Schaft des Schieberteils verbunden. Um die Federungseigenschaften zu verbessern, weist dieses Bremsmittel eine längliche Aussparung auf, die die Breite des Bremsmittels im Bereich der Biegung verjüngt. Im Strickbetrieb können sich in dieser Aussparung Verschmutzungen ansammeln. Das Bremsmittel (#4) des Nadelteils hingegen ist als Bestandteil des Schaftes des Nadelteils ausgeführt. Dieses Bremsmittel weist keine Verjüngung in Breitenrichtung auf. Die Höhe des Bremsmittels nimmt jedoch in Längsrichtung mit zunehmenden Abstand von dem Nadelhaken (#3) ab und bildet das von dem Nadelhaken abgewandte Ende des Nadelteils in Längsrichtung. Derartige Bremsmittel (#4) werden auch als Nachführung bezeichnet und sind aus dem Stand der Technik bei mehrteiligen Strickwerkzeugen, die über ein Kupplungsteil oder Auswahlteil angesteuert werden, vielfach bekannt. Die Nachführungen weisen eine in Längsrichtung abfallende Höhe auf, weil sie sonst im Bewegungsbereich des Kupplungs- oder Auswahlteils des Strickwerkzeugs verlaufen und im Strickbetrieb mit diesem kollidieren würden. Ihre Geometrie ist somit durch den Bewegungsbereich des Kupplungs- oder Auswahlteils vorgegeben und kann nicht individuell angepasst werden, um die Federeigenschaften der Nachführung einzustellen. Auch diese Nachführungen werden daher üblicherweise in Breitenrichtung verjüngt, wenn es erwünscht ist, ihre Federeigenschaften zu beeinflussen.

[0005] So zeigt zum Beispiel die JP2001032154A ein solches Strickwerkzeug mit einer Nachführung, die in Breitenrichtung eine Verjüngung (Fig. 3, #28) aufweist. Die Fig. 1 der JP2001032154A zeigt den Zusammenbau des mehrteiligen Strickwerkzeugs. Das Auswahlteil (#91) kann im Strickbetrieb eine Schwenkbewegung um die Kupplungsstelle (Fig. 3, #27) machen. Die Kontur der Nachführung mit der abfallenden Höhe ist daher vorgegeben durch die im Strickbetrieb auftretenden Schwenkbewegungen des Auswahlteils (#91) und kann nicht angepasst werden, um die Federeigenschaften der Nachführung gezielt zu beeinflussen.

[0006] Die US2603958A beschreibt ein Strickwerkzeug mit einem hakenförmigen Maschenbildungsmittel. Das Strickwerkzeug wird im Strickbetrieb in einem Nadelkanal geführt und weist in einem hinteren Schaftabschnitt eine Bremsvorrichtung auf. Der Schaft weist hierzu einen in Längsrichtung verlaufenden Schlitz auf, der den Schaft im Bereich der Bremsvorrichtung in eine obere und eine untere Finne teilt. Die obere Finne und die untere Finne sind in Breitenrichtung des Strickwerkzeugs entgegengesetzt zueinander gebogen. Dadurch liegt beim Einsatz in einem Nadelkanal an jeder der beiden Kanalwände des Nadelkanals eine der beiden Finnen an. Dadurch soll verhindert werden, dass das Maschenbildungsmittel des Strickwerkzeugs seitlich ausgelenkt wird, wenn das Strickwerkzeug weit aus dem Nadelkanal ausgetrieben wird. Die beiden Finnen sind dünner als der übrige Schaft des Strickwerkzeugs. Auch bei einem solchen Strickwerkzeug kann daher im Bereich der Finnen Schmutz eindringen und so einen erhöhten Verschleiß verursachen.

[0007] Die US2240761 A zeigt ein Strickwerkzeug mit einer Bremsvorrichtung, die das Strickwerkzeug im Strickbetrieb insbesondere beim Transfer von Maschen durch Reibung im Nadelkanal halten soll. Das Strickwerkzeug weist einen hinteren Schaftabschnitt auf, der dünner ist als der übrige Schaft und durch eine Biegung mit einem Winkelversatz zur Längsrichtung des Schaftes ausgerichtet ist. Im Bereich der Biegung weist das Strickwerkzeug eine seitliche Ausnehmung auf. Im Bereich dieser seitlichen Ausnehmung kann sich Schmutz ansammeln, der den Verschleiß des Strickwerkzeugs im Strickbetrieb erhöht.

[0008] Vor dem Hintergrund des vorgenannten Standes der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Strickwerkzeug mit einer Bremsvorrichtung anzugeben, das im Vergleich zu bisher bekannten Strickwerkzeugen die Ansammlung von Verschmutzungen und Faserabrieb im Strickbetrieb reduziert, das günstig herzustellen ist, dessen Bremsvorrichtung angepasst werden kann, um die Federeigenschaften der Bremsvorrichtung einzustellen, und dessen Bremsvorrichtung innerhalb der Produktionschargen geringere Schwankungen der Federeigenschaften aufweist.

[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Strickwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Strickwerkzeugs mit den Merkmalen des Anspruches 10. Das Strickwerkzeug ist dazu geeignet, in einem Nadelkanal einer Strickmaschine in seiner Längsrichtung bewegt zu werden. Die Bewegung erfolgt üblicherweise gerade bzw. translatorisch. Das Strickwerkzeug weist folgende Merkmale auf: einen Schaft, zwei Seitenflächen, eine obere und eine untere Grenzfläche. Der Schaft erstreckt sich im Wesentlichen in einer Längsrichtung des Strickwerkzeugs und wird von den zwei Seitenflächen in einer Breitenrichtung, die senkrecht zur Längsrichtung verläuft, begrenzt. Die zwei Seitenflächen sind dazu geeignet, das Strickwerkzeug im Strickbetrieb durch Kontakt mit einem üblichen Nadelkanal einer üblichen Strickmaschine zu führen. Die obere Grenzfläche und die untere Grenzfläche begrenzen das Strickwerkzeug in einer Höhenrichtung, die senkrecht zur Längsrichtung und Breitenrichtung verläuft. Die untere Grenzfläche ist dazu geeignet, im Strickbetrieb auf dem Grund eines Nadelkanals einer Strickmaschine zu gleiten. Der Schaft des Strickwerkzeuges besteht aus einem biegesteifen, elastisch federnden Schaftmaterial - z.B. Metall, insbesondere Stahl - und weist eine Bremsvorrichtung auf. Ein biegesteifes Material ist ein Material, das bei Krafteinwirkung elastisch gebogen werden kann, aber dabei aufgrund seiner Steifheit eine Rückstellkraft bereitstellt. Die Rückstellkraft bewirkt eine Rückstellung in den Ausgangszustand, wenn keine Kraft mehr auf das Material einwirkt. Ein biegesteifes Material verhält sich zumindest phasenweise elastisch federnd. Das Materi al verhalten kann in diesen Phasen zumindest näherungsweise mit dem hookeschen Gesetz beschrieben werden. Der Schaft des Strickwerkzeugs besteht vorzugsweise nicht aus mehreren unterschiedlichen Werkstoffen. Er ist also vorzugsweise kein Werkstoffverbund. Ein Werkstoffverbund liegt dann vor, wenn mehrere Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen durch geeignete Fügeverfahren zu einem Bauteil verbunden werden. Das Strickwerkzeug kann vorteilhafterweise aus einem Verbundwerkstoff (z.B. CFK oder GFK) hergestellt sein. Ein Verbundwerkstoff besteht aus mehreren miteinander verbundenen Materialien. Ein Verbundwerkstoff ist als ein einziger Werkstoff be- und verarbeitbar. Die Bremsvorrichtung umfasst einen Federab schnitt, der in der Breitenrichtung gebogen ist. Das heißt, der Federab schnitt ist zumindest abschnittsweise gekrümmt. Die Bremsvorrichtung weist außerdem ein Bremsmittel auf, das an dem Federabschnitt hängt und aufgrund der Biegung des Federabschnitts in einem Winkel zur Längsrichtung ausgelenkt wird. Wenn das Strickwerkzeug im Strickbetrieb in einem Nadelkanal einer Strickmaschine eingesetzt ist, hat das Bremsmittel in Breitenrichtung jedoch Kontakt zum Nadelkanal und wird durch elastische Biegung im Wesentlichen gerade in Längsrichtung ausgerichtet. Dabei wirkt in Breitenrichtung eine Federkraft. An der Kontaktstelle zwischen Bremsmittel und Nadelkanal wird von dieser Federkraft durch Reibung eine in Längsrichtung und/oder Höhenrichtung auf das Strickwerkzeug wirkende Bremskraft erzeugt. In dem Federab schnitt ist die Querschnittsfläche des Schaftmaterials in der durch die Breitenrichtung und die Höhenrichtung aufgespannten Ebene geringer als in den angrenzenden Schaftabschnitten des Schafts. Das heißt, nur die Abschnitte des Schaftes, in denen die Querschnittsfläche des Schaftmaterials geringer ist als in den angrenzenden Schaftabschnitten, können Bestandteil des Federabschnitts sein. Das Strickwerkzeug ist dadurch gekennzeichnet, dass die Projektion der Seitenflächen des Federabschnitts in der Ebene, die von der Höhenrichtung und Längsrichtung des Strickwerkzeuges aufgespannt wird, eine geringere Fläche pro Längeneinheit aufweist als die Projektion der Seitenflächen zumindest eines angrenzenden Schaftabschnittes, vorzugsweise jedoch zumindest zweier angrenzender Schaftabschnitte, in derselben Ebene. Die Fläche pro Längeneinheit ist der Quotient aus der Fläche der Projektion der Seitenflächen und der Länge der Projektion der Seitenflächen in Längsrichtung (Fläche pro Längeneinheit =

Fläche der Projektion der Seitenflächen-

. Die zwei Seitenflächen weisen somit im Federabschnitt Länge der Projektion der Seitenflächen eine kleinere Höhe in Höhenrichtung auf als in zumindest einem sich in Längsrichtung an den Federabschnitt angrenzenden Schaftabschnitt. Vorteilhafterweise weist der Federab schnitt eine Ausnehmung auf, die den Schaft im Federab schnitt in Breitenrichtung vollständig durchdringt, und die die Fläche der Projektion der Seitenflächen reduziert. Es hat sich gezeigt, dass durch die Reduzierung der Fläche der Seitenflächen der Schmutzeintrag im Nadelkanal reduziert werden kann und die Herstellungskosten gesenkt werden können. So kann bei einem derartigen Strickwerkzeug auf das Einbringen von Ausnehmungen durch Fräsen oder Schleifen in einem zusätzlichen Verfahrensschritt verzichtet werden. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass die Federeigenschaften der hergestellten Strickwerkzeuge geringeren toleranzbedingten Schwankungen unterliegen, als dies bei Strickwerkzeugen mit in Breitenrichtung gefrästen Verjüngungen der Fall ist. Zusätzlich hat sich gezeigt, dass durch diese Maßnahme die Federeigenschaften unterschiedlicher Strickwerkzeuge einer Produktionscharge eine geringere Streuung aufweisen als bei Strickwerkzeugen, die in Breitenrichtung verjüngt sind.

[0010] Vorteilhafterweise ist die Breite des Schafts des Strickwerkzeugs an jeder Stelle des Federabschnitts gleich groß wie die Breite des Schafts in den an den Federab schnitt angrenzenden Schaftabschnitten. In diesem Fall sind die Seitenflächen des Federabschnitts und die Seitenflächen der angrenzenden Schaftabschnitte im Wesentlichen parallel zueinander. Vorzugsweise sind die Seitenflächen des Federabschnitts und die Seitenflächen der angrenzenden Schaftabschnitte zumindest in den geraden Bereichen dieser Abschnitte im Wesentlichen parallel zueinander. Die geraden Bereiche dieser Abschnitte sind jene Abschnitte in denen keine Biegung vorliegt. Der Schaft eines solchen Strickwerkzeugs weist keine Verjüngung in Breitenrichtung auf. Dadurch können weniger Verschmutzungen als üblich in die Nadelkanäle von Strickmaschinen gelangen.

[0011] Besonders vorteilhaft ist ein Strickwerkzeugmit mit einem Maschenbildungsmittel, das im Strickbetrieb mit einem Garn in Kontakt steht, und das vorzugsweise hakenförmig ist. Vorteilhafterweise weist das Strickwerkzeug mit einem hakenförmigen Maschenbildungsmittel zusätzlich eine Zunge auf, die den von dem Maschenbildungsmittel umschlossenen Hakeninnenraum durch eine Drehbewegung um eine in Breitenrichtung weisende Drehachse öffnen und schließen kann. Derartige Strickwerkzeuge sind dem Fachmann als Zungennadeln bekannt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Maschenbildungsmittel derart an den Schaft des Strickwerkzeugs angeformt ist, dass das Strickwerkzeug mit dem Schaft und dem Maschenbildungsmittel einteilig ist. Das Maschenbildungsmittel von Strickwerkzeugen ist vorteilhafterweise in einem Maschenbildungsbereich angeordnet, der sich in Längsrichtung an den Schaft des Strickwerkzeugs anschließt und das Strickwerkzeug an seinem vorderen Ende abschließt.

[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn zumindest eine Ausnehmung den Schaft im Federabschnitt in Breitenrichtung vollständig durchdringt und den Federab schnitt in Höhenrichtung einseitig begrenzt. Die Ausnehmung verläuft also über die gesamte Breite des Schaftes im Federabschnitt. In einer von der Längsrichtung und Höhenrichtung aufgespannten Ebene hat die Ausnehmung eine Grenzlinie, die an einem ersten Punkt beginnt und an einem zweiten Punkt, der nicht dem ersten Punkt entspricht, endet. Sie ist somit in Höhenrichtung einseitig begrenzt, bzw. einseitig offen. Mit einer derartigen Ausnehmung kann die Fläche der Projektion der Seitenflächen auf einfache Weise reduziert werden.

[0013] Vorteilhafterweise wird die Ausnehmung in Höhenrichtung von einer Fläche begrenzt. Diese Fläche ist die Ausnehmungsfläche. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Ausnehmungsfläche ein Bestandteil der oberen Grenzfläche und/oder der unteren Grenzfläche ist.

[0014] Es ist auch vorteilhaft, wenn die zumindest eine Ausnehmung, die den Schaft im Federabschnitt in Breitenrichtung vollständig durchdringt, ein Loch mit geschlossener Grenzlinie, vorzugsweise jedoch ein Langloch oder ein ovales Loch ist. Oval ist der Oberbegriff von kreisförmig und elliptisch, wobei sowohl ovale als auch elliptische Löcher vorteilhafte Ausführungsformen der Ausnehmung sind. In einer von der Längsrichtung und Höhenrichtung aufgespannten Ebene hat die Ausnehmung eine Grenzlinie, die geschlossen ist. Die Grenzlinie hat also keinen eindeutigen Anfangs- und Endpunkt. In der von der Längsrichtung und Höhenrichtung aufgespannten Ebene umschließt sie eine Fläche vollständig, wobei die Fläche in ihrer Form und Größe der Fläche entspricht, um die die Projektion der Seitenflächen von dem Loch reduziert wird. Das Loch kann ansonsten jede beliebige Form aufweisen. Vorzugsweise ist das Loch jedoch ein Langloch, das einen in Längsrichtung ebenen Abschnitt und zwei sich in Längsrichtung beidseitig an den ebenen Abschnitt anschließende halbovale Enden aufweist. Halboval ist dabei der Oberbegriff von halbrund und halbelliptisch - das Langloch kann also auch halbrunde Enden oder halbelliptische Enden aufweisen. Besonders bevorzugt ist ein ovales Loch, wobei der Begriff „ovales Loch“ auch ein elliptisches Loch oder ein kreisförmiges Loch einschließt.

Vorteilhafterweise weist der Federabschnitt zumindest zwei Ausnehmungen, vorzugsweise jedoch zumindest drei Ausnehmungen auf. Bei einer Ausnehmung mit geschlossener Grenzlinie wird die Seitenfläche des Schaftes im Federabschnitt derart reduziert, dass im Strickbetrieb dadurch kein zusätzlicher offener Raum entsteht, in den Verschmutzungen eindringen können. Vielmehr werden die in Breitenrichtung weisenden seitlichen Öffnungen der Ausnehmung im Strickbetrieb von den Nutwänden der Nadelkanäle abgedeckt, bzw. verschlossen. Durch die Ausnehmung wird also kein offener Raum gebildet, weil die Ausnehmung im Strickbetrieb in alle Raumrichtungen entweder von Schaftmaterial des Strickwerkzeugs oder von Nutwänden des Nadelkanals umschlossen ist. Vorteilhafterweise weist die Nadel eine Ausnehmung, die den Federabschnitt in Höhenrichtung nur einseitig begrenzt, und eine Ausnehmung mit geschlossener Grenzlinie auf.

[0015] Erfindungsgemäß ist der Federabschnitt an zumindest einer Stelle seiner Längserstreckung über die gesamte Höhe des Schaftes in Höhenrichtung in die gleiche Richtung gebogen. Dadurch liegt das Bremsmittel im Strickbetrieb in einem Nadelkanal einseitig an nur einer Wand des Nadelkanals an, wobei die Wand des Nadelkanals den Nadelkanal in Breitenrichtung begrenzt.

[0016] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn in Längsrichtung vor dem Federabschnitt ein Antriebsfuß und/oder ein Kupplungselement angeordnet ist. Dabei weist die Längsrichtung bei einem Strickwerkzeug in Richtung des Maschenbildungsmittels, bzw. in Richtung des Maschenbildungsbereiches. Der Federabschnitt ist dann also in Längsrichtung zwischen dem Maschenbildungsmittel und dem Antriebsfuß bzw. dem Kupplungselement angeordnet. Dennoch kann der Antriebsfuß und/oder das Kupplungselement in einer alternativen Ausführungsform in Längsrichtung nach dem Federab schnitt angeordnet sein. Der Antriebsfuß des Strickwerkzeugs ist in jedem Fall dazu geeignet, im Strickbetrieb Antriebskräfte auf das Strickwerkzeug zu übertragen. Er überragt die an ihn angrenzenden Bereiche des Strickwerkzeugs in Höhenrichtung. Das Kupplungselement ist dazu geeignet, Einzelteile eines mehrteiligen Strickwerkzeugs (vorzugsweise formschlüssig) miteinander zu verbinden. Es umfasst eine Ausnehmung, in die ein Gegenstück des Kupplungselements formschlüssig eingreifen kann. Vorteilhafterweise umfasst das Kupplungsstück einen Hinterschnitt, so dass ein Formschluss in alle Richtungen besteht, die keinen Richtungsanteil in Breitenrichtung haben. Der Antriebsfuß und/oder das Kupplungselement ist vorteilhafterweise in Längsrichtung von dem Federabschnitt beabstandet (zum Beispiel durch einen Abschnitt des Bremsmittels, der nicht zum Antriebsfuß und/oder zum Kupplungselement gehört).

[0017] Es ist vorteilhaft wenn das Strickwerkzeug einteilig - also aus einem Stück - hergestellt ist. Ein Strickwerkzeug mit den vorgenannten Merkmalen besteht also aus einem Stück und wurde nicht durch Fügeverfahren miteinander verbunden. Ein solches Strickwerkzeug lässt sich besonders kostengünstig herstellen, weil durch den Verzicht auf Fügeverfahren zusätzliche Bearbeitungsschritte entfallen. Es kann zum Beispiel aus einem Metallband ausgestanzt werden. Zusätzlich können weitere Elemente an das einteilig hergestellte Strickwerkzeug angebracht werden - z.B. eine Zunge zum Öffnen und Schließen des Hakeninnenraums bei Strickwerkzeugen mit einem hakenförmigen Maschenbildungsmittel (Zungennadeln). Diese Elemente müssen nicht mit dem übrigen Strickwerkzeug aus einem Stück hergestellt sein. So ist auch eine Zungennadel ein einteilig hergestelltes Strickwerkzeug im Sinne dieser Patentanmeldung, wenn nur ihr hakenförmiges Maschenbildungsmittel, ihr Schaft und ihre Bremsvorrichtung in einem Stück gemeinsam hergestellt sind.

[0018] Vorteilhafterweise verläuft die untere Grenzfläche und/oder die obere Grenzfläche des Strickwerkzeugs im Bereich des Bremsmittels und des Federabschnitts in einer von der Breitenrichtung und Längsrichtung aufgespannten Ebene im Wesentlichen eben. Die obere Grenzfläche und/oder die untere Grenzfläche weist dann in diesem Bereich in Höhenrichtung keine Vertiefungen oder Ausnehmungen auf. Im Strickbetrieb könnten sich sonst auch in diesen Vertiefungen bzw. Ausnehmungen kleine Mengen von Verschmutzungen ansammeln. Durch eine ebene obere und/oder untere Grenzfläche kann daher die Ansammlung von Verschmutzungen im Strickbetrieb reduziert werden.

[0019] Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung eines Strickwerkzeugs beschrieben. Das Strickwerkzeug ist dazu geeignet, in einem Nadelkanal einer Strickmaschine in Längsrichtung bewegt zu werden. Es kann vorteilhafterweise alle möglichen Kombinationen der in den vorstehenden Abschnitten beschriebenen Merkmale eines Strickwerkzeugs aufweisen. Insbesondere weist das Strickwerkzeug folgende zuvor bereits beschriebenen Merkmale auf: einen Schaft, zwei Seitenflächen, eine obere Grenzfläche, eine untere Grenzfläche und eine Biegevorrichtung mit einem Federab schnitt und einem Bremsmittel. Der Schaft besteht dabei aus einem biegesteifen Schaftmaterial. In einem vorteilhaften Herstellungsverfahren werden die Seitenflächen des Federabschnitts derart bearbeitet, dass die Projektion der Seitenflächen des Federabschnitts in der Ebene, die von der Höhen- und Längsrichtung des Strickwerkzeuges aufgespannt wird, eine geringere Fläche pro Längeneinheit aufweist als die Projektion der Seitenflächen zumindest eines angrenzenden Schaftabschnittes in derselben Ebene. Die Fläche der Projektion der Seitenflächen wird durch die Bearbeitung also reduziert. Eine derartige Bearbeitung kann besonders kostengünstig erfolgen, weil sie in bestehende Bearbeitungsschritte der Strickwerkzeugherstellung integriert werden kann. Zum Beispiel kann diese Bearbeitung durch Stanzen erfolgen.

[0020] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Schneiden der Werkzeuge, die die Seitenflächen des Federabschnitts bearbeiten, bei dieser Bearbeitung in Breitenrichtung zeigen. Die Werkzeuge bearbeiten die Seitenflächen dabei derart, dass - wie in dem vorstehenden Abschnitt beschrieben - die Fläche der Projektion der Seitenflächen des Federabschnitts reduziert wird. Die Seitenflächen des Strickwerkzeugs haben dann im Bereich des Federabschnitts eine geringere Fläche pro Längeneinheit als in den an den Federabschnitt angrenzenden Schaftabschnitten.

[0021] Es ist vorteilhaft, wenn die Werkzeuge für die Bearbeitung der Seitenflächen des Federabschnitts im Wesentlichen in der Breitenrichtung bewegt werden. Die Werkzeuge werden dann derart bewegt, dass sie während des Bearbeitungsschritts eine lineare Bewegung in Breitenrichtung vollführen. Auch die Schneiden der Werkzeuge vollführen diese lineare Bewegung in Breitenrichtung. Vorteilhafterweise werden die Werkzeuge während der Bearbeitung der Seitenflächen nicht in Höhenrichtung und nicht in Längsrichtung bewegt. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Werkzeuge für die Bearbeitung der Seitenflächen keine Drehbewegung - z.B. um ihre eigene Achse - vollführen. Dadurch ergibt sich im Bearbeitungsschritt eine sehr einfache, lineare Werkzeugbewegung. Aufgrund dieser Einfachheit lässt sich das Strickwerkzeug damit kostengünstig herstellen.

[0022] Die Bremsvorrichtung kann vorteilhafterweise durch Stanzen und Umformen hergestellt werden. Die Bremsvorrichtung umfasst dabei den Federab schnitt und das Bremsmittel. Vorteilhafterweise wird die Geometrie der Bremsvorrichtung ausschließlich durch Stanzen und Umformen hergestellt. Dies soll aber nachfolgende Bearbeitungsschritte zur Oberflächenveredelung (z.B. Polieren, oberflächliches Schleifen, Entgraten) nicht ausschließen. Ein Strickwerkzeug mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen kann durch Stanzen und Umformen besonders kostengünstig hergestellt werden.

[0023] Besonders vorteilhaft ist es wenn in einem gemeinsamen Arbeits schritt die Seitenflächen des Federabschnitts bearbeitet werden und der Federab schnitt gebogen wird. Diese Bearbeitung kann vorteilhafterweise in einem einzigen Arbeits schritt mit einer einzigen Werkzeugbewegung in einer einzigen Richtung erfolgen. Durch das Zusammenführen dieser Arbeits schritte kann die Taktzeit in der Herstellung des Strickwerkzeugs reduziert und somit die Kosten gesenkt werden.

[0024] Strickwerkzeuge werden heutzutage üblicherweise aus einem Metallband, vorzugsweise aus einem Stahlband, gestanzt. Das Strickwerkzeug wird nach dem Stanzen aus dem Metallband auch als Nadelrohling bezeichnet. Dieser Nadelrohling wird üblicherweise in weiteren Herstellungsschritten, die sich an das Stanzen anschließen, weiterverarbeitet. Der Nadelrohling weist im Wesentlichen die Außenkontur des Strickwerkzeugs auf. Vorteilhafterweise wird beim Stanzen des Nadelrohlings auch die Bremsvorrichtung des Strickwerkzeugs hergestellt. Vorteilhafterweise wird ein Nadelrohling, der die Außenkontur des Strickwerkzeugs aufweist und die Bremsvorrichtung umfasst, in einem Arbeits schritt aus einem Metallband - vorzugsweis jedoch aus einem Stahlband - gestanzt. Die Herstellung der Bremsvorrichtung kann auf diese Weise in einen bestehenden Fertigungsschritt - die Herstellung des Nadelrohlings - integriert werden. Die Fertigungsdauer wird dadurch nicht verlängert. Für dieses Herstellungsverfahren muss lediglich das Werkzeug für die Nadelherstellung derart angepasst werden, dass es die Geometrie des Nadelrohlings mit einer Bremsvorrichtung herstellt. Das Strickwerkzeug lässt sich auf diese Weise kostengünstig herstellen.

Fig. 1 Figur 1 zeigt eine Seitenansicht auf ein Strickwerkzeug 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels.

Fig. 2 Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf das Strickwerkzeug 1 aus Fig. 1.

Fig. 3 Figur 3 zeigt eine Seitenansicht auf ein Strickwerkzeug 1 gemäß eines zweiten

Ausführungsbeispiels.

Fig. 4 Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf das Strickwerkzeug 1 aus Fig. 3.

Fig. 5 Figur 5 zeigt die Draufsicht auf das Strickwerkzeug aus den Fig. 3 und 4 in einem Nadelkanal 23 einer Strickmaschine.

[0025] Die Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Strickwerkzeugs 1. Das Strickwerkzeug 1 weist an seinem in Längsrichtung L vorderen Ende einen Haken 20 auf. Der Haken 20 ist ein Maschenbildungsmittel, das dazu geeignet ist, im Strickbetrieb Maschen zu bilden. Hierzu wird im Strickbetrieb mit dem Haken 20 üblicherweise ein Garn durch eine zuvor gebildete Masche, die um den Schaft 2 des Strickwerkzeugs 1 geschlungen ist, hindurchgezogen und dadurch eine neue Masche gebildet. Der Haken 20 ist in einem Maschenbildungsbereich 25 angeordnet, steht im Strickbetrieb mit dem Garn in Kontakt und ist wie zuvor beschrieben direkt am Maschenbildungsprozess beteiligt. In Längsrichtung L schließt sich der Schaft 2 des Strickwerkzeugs 1 an den Maschenbildungsbereich 25 an. An dem von dem Haken 20 wegweisenden hinteren Ende des Strickwerkzeugs 1 weist der Schaft 2 einen Antriebsfuß 15 auf, der im Strickbetrieb Antriebskräfte auf das Strickwerkzeug 1 überträgt und es zu einer Strickbewegung antreibt. Der Antriebsfuß 15 überragt die umliegenden Bereiche des Strickwerkzeugs 1 in einer Höhenrichtung H, die senkrecht zur Längsrichtung L verläuft. In Breitenrichtung B, die senkrecht zur Längsrichtung L und Höhenrichtung H verläuft, wird der Schaft 2 beidseitig von jeweils einer Seitenfläche 3 - also insgesamt von zwei Seitenflächen 3 - begrenzt. In der Abbildung ist eine dieser beiden Seitenflächen 3 auf der Rückseite des Strickwerkzeugs angeordnet und daher nicht dargestellt. In Höhenrichtung H wird der Schaft 2 von einer oberen Grenzfläche 18 und einer unteren Grenzfläche 17 begrenzt. Ein Teil des von dem Haken 20 wegweisenden hinteren Endes des Schaftes 2 ist als Bremsvorrichtung 7 ausgebildet. Die Bremsvorrichtung 7 umfasst einen Federabschnitt 5 und ein Bremsmittel 4, wobei das Bremsmittel 4 direkt an dem Federabschnitt 5 hängt bzw. angrenzt und sich bis zum hinteren Ende des Schaftes 2 erstreckt. Das Bremsmittel 4 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel auch den Antriebsfuß 15. Im Federabschnitt 5 weist der Schaft 2 zwei Ausnehmungen 9 auf, die den Schaft 2 in Breitenrichtung B vollständig durchdringen. Die Ausnehmungen 9 sind derart angeordnet, dass die Ausnehmungsflächen 21, die die jeweilige Ausnehmung 9 in Höhenrichtung H begrenzen, ein Bestandteil der oberen Grenzfläche 18 bzw. der unteren Grenzfläche 17 sind. Die beiden Ausnehmungsflächen 21 weisen in einer von der Höhenrichtung H und der Längsrichtung L aufgespannten Ebene einen linienförmigen Verlauf auf, der als Grenzlinie 12 bezeichnet wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Grenzlinie 12 einen Anfangs- und einen Endpunkt, wobei der Anfangs- und der Endpunkt voneinander beabstandet sind. Das heißt, Anfangs- und Endpunkt sind nicht identisch - die Grenzlinie ist also nicht geschlossen, sondern offen. Auf diese Weise hat die Projektion der Seitenflächen 3 in der von der Längsrichtung L und Höhenrichtung H aufgespannten Ebene im Federab schnitt 5 eine geringere Fläche pro Längeneinheit als in den beiden angrenzenden Schaftabschnitten 8. Folglich ist auch die Höhe 19 (in Höhenrichtung H) der Seitenflächen 3 im Federabschnitt 5 kleiner als in den angrenzenden Schaftabschnitten 8.

[0026] Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf das in Figur 1 gezeigte Strickwerkzeug 1. Der Schaft 2 weist im Federabschnitt 5 eine Biegung 6 mit einer Biegungsrichtung 14 in Breitenrichtung B auf. Der Schaft 2 ist an der Stelle der Biegung 6 über die gesamte Höhe des Strickwerkzeugs 1 in Höhenrichtung H gleich stark gebogen bzw. gekrümmt. Das Bremsmittel 4 ist dadurch in einem Winkel 22 zur Längsrichtung L ausgelenkt. Es hat im Strickbetrieb in einem Nadelkanal einer Strickmaschine ständigen Kontakt zur Wand des Nadelkanals. An jeder Stelle seiner Längserstreckung weist der Schaft 2 die gleiche Breite 10 auf. Dadurch bilden sich im Nadelkanal einer Strickmaschine in Breitenrichtung B keine Taschen oder Hohlräume zwischen dem Strickwerkzeug 1 und dem Nadelkanal, in denen sich Verschmutzungen ansammeln könnten. Damit wird ein Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten seitlichen Fräsungen von Strickwerkzeugen beseitigt.

[0027] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Strickwerkzeugs 1. Wie auch das Strickwerkzeug 1 aus Fig. 1 und 2 weist es einen Haken 20 in einem Maschenbildungsbereich 25, einen Schaft 2, Seitenflächen 3, eine untere Grenzfläche 17, eine obere Grenzfläche 18 und eine Bremsvorrichtung 7, die einen Federabschnitt 5 und ein Bremsmittel 4 umfasst, auf. Anstelle eines Antriebsfußes weist der Schaft 2 jedoch ein Kupplungselement 16 auf, in das ein hierzu passendes weiteres Strickwerkzeugbauteil formschlüssig eingesetzt werden kann. Beispielsweise könnte ein Auswahlteil oder ein Kupplungsteil über das Kupplungselement 16 über das Kupplungselement 16 mit dem Strickwerkzeug 1 verbunden werden. Das Kupplungselement 16 ist in Längsrichtung L vor dem Federab schnitt 5 angeordnet. In dem Federabschnitt 5 des Strickwerkzeugs 1 ist ein Loch 11 mit einer geschlossenen Grenzlinie 12 angeordnet. Das Loch 11 weist die Form eines Langloches auf. Das Loch 11 durchdringt den Schaft 2 in Breitenrichtung B vollständig und reduziert somit die Größe der Seitenflächen 3. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel schließt sich in Längsrichtung L sowohl vor dem Federab schnitt 5 als auch nach dem Federab schnitt 5 jeweils ein angrenzender Schaftabschnitt 8 an, in dem die Projektion der Seitenflächen 3 in der von der Längsrichtung L und Höhenrichtung H aufgespannten Ebene eine größere Fläche pro Längeneinheit als im Federabschnitt 5 aufweist. Der Schaft 2 hat an jeder Stelle die gleiche Breite 10. Daher bilden sich im Strickbetrieb in einer Strickmaschine keine Hohlräume zwischen Schaft 2 und Nadelkanal, in denen sich Verschmutzungen ansammeln könnten. Zusätzlich verlaufen die untere Grenzfläche 17 und die obere Grenzfläche 18 im Bereich der Bremsvorrichtung eben in einer von der Längsrichtung L und Breitenrichtung B aufgespannten Ebene. Sie haben also in Höhenrichtung H keine Ausnehmungen bzw. Vertiefungen, in denen sich im Strickbetrieb Verschmutzungen ansammeln könnten. Der von dem Loch 11 erzeugte Hohlraum im Schaft 2 ist in Höhenrichtung H und Längsrichtung L jeweils beidseitig von Schaftmaterial des Schaftes 2 umgeben. In Breitenrichtung B wird dieser Hohlraum im Strickbetrieb von den angrenzenden Wänden 24 des Nadelkanals 23 abgedeckt. Daher können sich auch hier keine Verschmutzungen ansammeln. Die Wände 24 und der Nadelkanal 23 sind in Fig. 5 dargestellt.

[0028] Die Figur 5 zeigt die Draufsicht auf das Strickwerkzeug 1 aus den Fig. 3 und 4, das in einem Nadelkanal 23 einer Strickmaschine eingesetzt ist. Der Nadelkanal 23 der Strickmaschine ist in Breitenrichtung B beidseitig durch jeweils eine Wand 24 begrenzt. Durch das Einsetzen des Strickwerkzeugs 1 in den Nadelkanal 23 wird das Bremsmittel 4 vorteilhafterweise im Wesentlichen in Längsrichtung L ausgerichtet. Toleranzbedingt ergibt sich in der Regel jedoch ein sehr kleiner Winkel 22, den das Bremsmittel 4 zur Längsrichtung L einschließt. Dieser Winkel 22 ist in der Darstellung zur Verdeutlichung vergrößert dargestellt. Der Schaft 2 des Strickwerkzeugs 1 weist seitlich in Breitenrichtung B keine Veijüngungen auf, die die Breite des Schaftes 2 reduzieren. Auf diese Weise entstehen zwischen dem Schaft 2 und den Wänden 24 des Nadelkanals 23 keine großen Zwischenräume, in denen sich Verschmutzungen ansammeln können. Weiterhin verdeutlicht diese Darstellung, dass die beiden Wände 24 des Nadelkanals 23 das Loch 11 des Strickwerkzeugs 1 in Breitenrichtung B seitlich abdecken. Selbstverständlich ergibt sich durch Fertigungstoleranzen immer ein kleiner Spalt 13 zwischen den Wänden 24 des Nadelkanals 23 und dem Strickwerkzeug 1. Der Spalt 13 ist in der vorliegenden Darstellung jedoch stark vergrößert dargestellt. Die Größe des Spalts 13 ist tatsächlich vergleichbar mit der Größe eines Spalts 13, der bei einem Strickwerkzeug ohne Bremsvorrichtung, bzw. Federabschnitt in einem Nadelkanal entstehen würde.