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Title:
LIFT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/008749
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lift system (1), comprising at least one lift shaft (20), at least one lift car (5) which is moveably accommodated in the lift shaft (20), at least one first guide rail (22V) for guiding the lift car (5) in the lift shaft (20) along a first track (2V), in particular which is vertically orientated, at least one second guide rail (22H) for guiding the lift car (5) in the lift shaft (20) along a second track (2H), in particular which is not vertically orientated, a transfer unit (30) having a moveable guide rail (22B) for transferring the lift car (5) from the first guide rail to the second guide rail, a bearing (32) for rotatably retaining the rotatable guide rail (22B) about an axis of rotation (D), wherein the bearing (32) has a first bearing part (321), in particular a first bearing ring (321), as well as a second bearing part (322), in particular a second bearing ring (322), wherein the first bearing part (321) is arranged stationarily and the second bearing part (322) is arranged such that it can rotate relative to the first bearing part (321), wherein the bearing has a bearing diameter (RB), wherein the moveable guide rail (22B) has a radially external end (C) which is arranged at a radial distance (RC) from the axis of rotation (D), characterised in that half (RB) of the bearing diameter (D32) is at least 0.75% of the radial distance (RC) of the radially external end (C), and/or that half (RB) of the bearing diameter (D32) is at least 750 mm.

Inventors:
MADERA MARTIN (DE)
LOVRIC MARKAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/062632
Publication Date:
January 21, 2021
Filing Date:
May 06, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP ELEVATOR INNOVATION AND OPERATIONS AG (DE)
International Classes:
B66B9/00
Domestic Patent References:
WO2017174464A12017-10-12
WO2018234273A12018-12-27
WO2017174464A12017-10-12
WO2018149554A12018-08-23
WO2015144781A12015-10-01
Foreign References:
JPH05132263A1993-05-28
DE102014220966A12016-04-21
DE102016211997A12018-01-04
DE102015218025A12017-03-23
Attorney, Agent or Firm:
TK ELEVATOR GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Aufzugsanlage (1), umfassend,

zumindest einen Aufzugsschacht (20),

zumindest einen Fahrkorb (5), der im Aufzugsschacht (20) verfahrbar aufgenommen ist, zumindest eine erste Führungsschiene (22V) zur Führung des Fahrkorbs (5) in dem

Aufzugsschacht (20) entlang einer erste Fahrspur (2V), die insbesondere vertikal ausgerichtet ist,

zumindest eine zweite Führungsschiene (22H) zur Führung des Fahrkorbs (5) in dem Aufzugsschacht (20) entlang einer zweiten Fahrspur (2FD, die insbesondere nicht vertikal ausgerichtet ist,

eine Umsetzeinheit (30) mit einer bewegbaren Führungsschiene (22B) zum Überführen des Fahrkorbs (5) von der ersten Führungsschiene auf die zweite Führungsschiene, ein Lager (32) zum drehbaren Halten der bewegbaren Führungsschiene (22B) um eine Drehachse (D),

wobei das Lager (32) eines erstes Lagerteil (321), insbesondere einen ersten Lagerring (321), sowie ein zweites Lagerteil (322), insbesondere einen zweiten Lagerring (322), umfasst,

wobei das erste Lagerteil (321) stationär und das zweite Lagerteil (322) drehbar zum ersten Lagerteil (321) angeordnet ist,

wobei das Lager einen Lagerdurchmesser (RB) aufweist,

wobei die bewegbaren Führungsschiene (22B) ein radial außenliegendes Ende (C) aufweist, welches mit einem Radialabstand (RC) zur Drehachse (D) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,

dass die Hälfte (RB) des Lagerdurchmesser (D32) zumindest 75% des Radialabstands (RC) des radial äußeren Endes (C) beträgt;

und/oder

dass die Hälfte (RB) des Lagerdurchmesser (D32) zumindest 750mm beträgt.

2. Aufzugsanlage nach dem vorherigen Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hälfte (RB) des Lagerdurchmesser (D32) zumindest dem Radialabstands (RC) des radial äußeren Endes (C) entspricht.

3. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Lager ein Wälzlager mit Wälzkörpern (323) ist, wobei der Lagerdurchmesser (D32) definiert ist durch die Position (B) der Mittelpunkte der Wälzkörper (323); oder

dass das Lager (32) ein Gleitlager mit Gleitflächen ist, und dass der Lagerdurchmesser definiert ist durch einen Durchmesser der Gleitflächen, insbesondere durch einen mittleren Durchmesser der Gleitflächen.

4. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das erste Lagerteil ein, insbesondere geschlossener oder offener, Lageraußenring (321) ist,

und dass das zweite Lagerteil ein, insbesondere geschlossener oder offener,

Lagerinnenring (322) ist.

5. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein schachtseitiger Anschlusses (A) des ersten Lagerteils (321) einen Radialabstand (RA) von der Drehachse (D) aufweist, welcher größer ist als die Hälfte (RB) des

Lagerdurchmessers (D32).

6. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das erste Lagerteil (321) ein geschlossener Lagerring ist,

dass an zumindest zwei, insbesondere an genau zwei oder genau vier, unterschiedlichen Umfangspositionen jeweils ein separates Halteglied (34) am ersten Lagerteil (321) angebunden ist,

und dass das Halteglied (34) zwischen dem Lagerteil (321) und einer schachtseitigen Befestigung (36) angeordnet ist.

7. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Umsetzanordnung einen Motor (38) zum Antreiben der Drehbewegung der drehbaren Schienen (22B) umfasst,

dass der Motor eine Mehrzahl an Statoren (381), insbesondere Spulen, umfasst, die fest am ersten oder am zweiten Lagerteil angebracht sind, und

dass der Motor eine Mehrzahl an Läufern (382), insbesondere Permanentmagneten, umfasst, die fest am zweiten bzw. ersten Lagerteil (322, 321) angebracht sind.

8. Aufzugsanlage nach dem vorherigen Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass zumindest die Läufer (382) und/oder zumindest die Statoren (381) in einem

Motoraufnahmeraum (39) angeordnet sind, wobei der Aufnahmeraum (39) axial in Richtung (P5) hin zum Fahrkorb (5) geöffnet ist.

9. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Aufzugsanlage

eingerichtet ist, dass der Fahrkorb während einer Normalfahrt ein auf das Lager wirkendes erstes Kippmoment erzeugt.

10. Aufzugsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Aufzugsanlage

eingerichtet ist, dass der Fahrkorb während einer Notbremsung ein auf das Lager wirkendes zweite Kippmoment erzeugt, wobei das zweite Kippmoment größer ist als das erste Kippmoment.

Description:
Aufzugsanlage

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage.

Technischer Hintergrund

Die DE 10 2014 220 966 Al offenbart eine Aufzugsanlage, in der mehrere Fahrkörbe zyklisch in einem Umlaufbetrieb, ähnlich einem Paternoster, betrieben werden. Im Unterschied zum klassischen Paternoster wird jeder Fahrkorb unabhängig von den anderen Fahrkörben angetrieben und kann somit unabhängig von den anderen Fahrkörben an jeder beliebigen Haltestelle anhalten. Umsetzeinheiten sind vorgesehen, um die Fahrkörbe aus einer vertikalen Fahrspur umzusetzen in eine horizontale Fahrspur, um so schließlich die Fahrkörbe zwischen unterschiedlichen vertikalen Fahrspuren umzusetzen. Der Antrieb erfolgt anhand eines Linearantriebs. Die Umsetzeinheiten umfassen drehbaren Schienen.

Die WO 2017/174464 Al offenbart eine Antriebseinheit für den Umsetzer in einer solchen Aufzugseinheit. In einer gemeinsamen Baugruppe ist dabei eine Lagereinheit und eine Elektromotoreinheit zum Antreiben der Drehbewegung untergebracht. Die Antriebseinheit weist dabei insgesamt einen Durchmesser von 800m auf. In einer prototypischen Realisierung im Testtower in Rottweil, die 2017 veröffentlicht wurde, beträgt der Durchmesser der Wälzkörperbahn in der Lagereinheit etwa 0,5m.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verbesserungen im Bereich des Übergangs zwischen zwei Schienenabschnitten einer mehrteiligen Schiene bereitzustellen.

Offenbarung der Erfindung

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine Aufzugsanlage nach dem Hautpanspruch; Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der Beschreibung.

Im Vergleich zum Stand der Technik schlägt die Erfindung vor, das Lager nun mit einem deutlich größeren Durchmesser zu versehen, um die Krafteinleitung und Verteilung im Exchanger zu optimieren. Während der Stand der Technik eine möglichst kleinbauende kompakte Lagereinheit vorschlägt mit RB von etwa 0,25m verwendet, sieht der erfinderische Vorschlag demgegenüber insbesondere eine Verdreifachung des Lagerdurchmessers vor Insbesondere ist die Erfindung anwendbar, sofern der Fahrkorb rucksackgelagert ist. Bei einer Rucksacklagerung befindet insbesondere sämtliche Führungsrollen auf einer Seite des Fahrkorbs und/oder auf einer Seite des Fahrkorbs. Der Fahrkorb ist insbesondere auskragend gelagert.

Sofern der Fahrkorb mittels Rollen geführt werden, die anhand einer Wippenlagerung gehalten sind, beträgt bevorzugt die Hälfte des Lagerdurchmessers zumindest 100% des Radialabstands des radial äußeren Endes abzüglich der halben Wippenlänge einer Wippenlagerung.

Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei Aufzugsanlagen mit einer Schachthöhe in erster, insbesondere vertikaler, Richtung von zumindest 100m, insbesondere zumindest 200m.

Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei Aufzugsanlagen mit einer maximalen

Fahrkorbgeschwindigkeit des Fahrkorbs in erster, insbesondere vertikaler, Richtung von zumindest 6 m/s, insbesondere zumindest 8 m/s oder 10 m/s.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt jeweils schematisch

Figur 1 ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage in perspektivischer

Darstellung;

Figur 2 Teile einer Umsetzeinheit der Aufzugsanlage nach Figur 1 in einer ersten

Ausgestaltung in Frontansicht;

Figur 3 Teile einer Umsetzeinheit der Aufzugsanlage nach Figur 1 in einer zweiten

Ausgestaltung in Frontansicht;

Figur 4 einen Ausschnitt der Umsetzeinheit nach Figur 2 perspektivisch im Querschnitt

gemäß der Schnittlinie IV-IV in Figur 2;

Figur 5 schematisch die Aufzugsanlage im Bereich der Umsetzeinheit in Seitenansicht

während

a) des Normalbetriebs,

b) einer Notbremsung;

Figur 6 schematisch die Aufzugsanlage nach der WO 2018149554 Al im Bereich der

Umsetzeinheit in Seitenansicht;

Figur 7 schematisch eine Ausgestaltung mit Teilringen als Lageringe; Figur 8 einen Ausschnitt Umsetzeinheit nach Figur 2 perspektivisch im Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in Figur 2, zusätzlich versehen mit einem Drehmotor;

Figur 9 a) schematisch die Aufzugsanlage in einer Ausgestaltung mit Pendellagerung im

Bereich der Umsetzeinheit in Seitenansicht während des Normalbetriebs, b) eine Vergrößerung der Pendellagerung während des Übersetzens von der vertikalen Schiene auf die bewegbare Schiene;

c) eine Vergrößerung der Pendellagerung nach dem Übersetzen von der vertikalen Schiene auf die bewegbare Schiene.

Beschreibung von Ausführungsformen

Die Figur 1 zeigen Teile einer erfindungsgemäßen Aufzugsanlage 1. Die Aufzugsanlage 1 umfasst eine Mehrzahl an Fahrspuren 2H, 2VL, 2VR entlang welcher mehrere Fahrkörbe 5 geführt sind.

Es sind mehrere, hier beispielhaft zwei, vertikale Fahrspuren 2VL, 2VR in einer ersten Richtung z ausgerichtet, entlang welcher die Fahrkörbe 5 zwischen unterschiedlichen Stockwerken verfahrbar sind. Zwischen den beiden vertikalen Fahrschienen 2VL, 2VR sind horizontale

Fahrspuren 2H in einer zweiten Richtung y angeordnet, entlang welcher die Fahrkörbe 5 jeweils innerhalb eines Stockwerks verfahrbar sind. Ferner verbindet die horizontale Fahrspur 2H die beiden vertikalen Fahrspuren 2VL, 2VR miteinander. Somit dient die horizontale Fahrspur 2H auch zum Überführen der Fahrkörbe 5 zwischen den beiden vertikalen Fahrspuren 2VL, 2VR, um z.B. einen modernen Paternoster-Betrieb auszuführen. Es sind in der Aufzugsanlage 1 noch weitere solcher horizontalen Fahrspuren 2H vorgesehen, welche die beiden vertikalen

Fahrspuren miteinander verbinden. Ferner können weitere vertikale Fahrspuren vorgesehen sein, die nicht dargestellt sind.

Entlang der Fahrspuren sind Führungsschienen 22 V, 22H, 22B zur Führung der Fahrkörbe vorgesehen. Die Fahrkörbe 5 weisen dazu nicht dargestellte Führungsrollen auf.

Die Umsetzanordnung 3 umfasst z.B. zwei Umsetzeinheiten 30. Über die Umsetzeinheiten 30 ist jeweils der Fahrkorb 5 überführbar zwischen ersten vertikalen festen Führungsschienen und zweiten horizontalen festen Führungsschiene. Eine Umsetzeinheit weist eine bewegbare

Führungsschiene 22B auf, welche im vorliegenden Fall drehbar ist.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die vertikale Richtung sowie die horizontale Richtung lediglich ein Beispiel für eine erste bzw. zweite Richtung, wie in den Ansprüchen aufgeführt. Sämtliche Führungsschienen sind zumindest mittelbar an einer Schachtwand des Schachts 20 installiert.

Angetrieben werden die Fahrkörbe durch einen Linearantrieb 8. Der Linearantrieb 8 umfasst Statoren 81 , welche fest im Schacht entlang der Fahrspuren angeordnet sind. Der Linearantrieb 8 umfasst Läufer 82, welche an den jeweiligen Fahrkörben 5 angeordnet sind.

Bis hierin entspricht die Aufzugsanlage dem Grunde nach dem, was in der WO 2015/144781 Al sowie in den DE10 2016 211 997A1 und DE 10 2015 218 025 Al beschrieben ist.

Die Figuren 2 bis 4 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben, auf die Unterschiede wird später eingegangen.

Ein wesentliches Element der Umsetzeinheiten stellen die bewegbaren Schienen 22B dar. Diese nehmen den Fahrkorb 5 während einer Durchfahrt sowie während eines Umsetzvorgangs auf. Anhand eines Drehlagers 32 sind die bewegbaren Schienen 22B drehbar gegenüber dem Schacht 20 gelagert. Das Drehlager 32 definiert eine Drehachse D, um welche die bewegbaren Schienen 22B gedreht werden.

Das Drehlager 32 umfasst einen ersten Lagerring 321 , der drehfest im Schacht moniert ist. Das Drehlager 32 umfasst einen zweiten Lagerring 322, der drehbar gegenüber dem ersten

Lagerring 321 geführt ist. Insbesondere ist der erste Lagerring 321 ein Lageraußenring und der zweite Lagerring 322 ist ein Lagerinnenring. Der Unterschied zwischen Lagerinnenring und Lagerauaußenring lässt sich insbesondere dadurch definieren, dass der Innenring eine

Wälzkörperführung mit geringerem mittleren Radius aufweist als die Wälzkörperführung des Lageraußenrings.

Die bewegbaren Schienen 22B sind am zweiten Lagerring 322 befestigt, entweder unmittelbar oder mittelbar, z.B. über den lediglich in Figur 4 gezeigten bewegbaren Rahmen 31. Wälzkörper 33, z.B. Kugeln, Kegel, Rollen oder Zylinder, sind zwischen den Lagerringen 321 , 322 angeordnet. Die Wälzkörper 323 sind bei geschlossenen Lagerringen über den gesamten Umfang der Lageringe 321 , 322 verteilt. Lediglich einige Wälzkörper 323 sind beispielhaft in den Figuren angedeutet. Die Wälzkörper 323 sind auf einer Wälzkörperbahn geführt, die einen Durchmesser D32 aufweist. Folglich sind die Wälzkörper 323 mit einem Radialabstand RB von D32 / 2 zur Drehachse D angeordnet. Als Bezugsort für die Definition des Durchmessers D32 der Wälzkörperbahn werden die Mittelpunkte der Wälzkörper 323 angesehen. Die Wälzkörperbahn stellt auch eine Radialposition B dar, an der die Kräfte vom zweiten Lagerring 322 auf den ersten Lagerring 321 übertragen werden.

Der erste Lagerring 321 ist wie folgt im Schacht 20 befestigt. Am ersten Lagerring 321 sind Halteglieder 34 befestigt, insbesondere durch Verschraubungen 37 befestigt. Im Schacht sind schachtseitige Befestigungen 36 vorgesehen. Diese können beispielsweise durch Dübel und entsprechende Schrauben in der Schachtwand befestigt werden; alternativ kann die

schachtseitige Befestigung 36 auch eine Montageschiene, beispielsweise eine C-Schiene umfassen, die in der Wand befestigt ist. Über eine Einstellstellstelle 35 kann die Ausrichtung des Halteglieds 34 gegenüber der schachtseitigen Befestigung 36 und damit die exakte Ausrichtung im Schacht 20 eingestellt werden. Solche Einstellstellen und deren Zweck sind in der WO

2018/149554 Al näher beschrieben. Die Einstellstellen stellen einen Schachtanschluss A dar, an dem die im Schacht 20 frei einstellbaren Teile der Umsetzeinheit 30 fest an den Schacht angebunden werden. Die Einstellstelle bzw. der Schachtanschluss weist einen Radialabstand RA zur Drehachse D auf. Die Mehrzahl der Einstellstellen 34 sind im Wesentlichen symmetrisch angeordnet, insbesondere achsensymmetrisch auf eine Schachtmitte.

In der Ausgestaltung nach Figur 2 umfasst die Umsetzeinheit vier Halteglieder 34 und vier Einstellstellen 35. In der Ausgestaltung nach Figur 3 umfasst die Umsetzeinheit zwei Halteglieder 34 und zwei Einstellstellen 35.

In der Ausgestaltung nach Figur 2 sind die Einstellstellen 35 sowie die Halteglieder 34 außerhalb der vertikalen Schienen 22V angeordnet. Außerhalb bedeutet hierbei außerhalb eines

Zwischenraumes, der in y-Richtung durch die vertikalen Schienen 22V aufgespannt wird. Zudem sind die Einstellstellen 35 sowie die Halteglieder 34 außerhalb der horizontalen Schienen 22H angeordnet. Außerhalb bedeutet hierbei außerhalb eines Zwischenraumes, der in z-Richtung durch die horizontalen Schienen 22H (einschl. deren Verlängerung) aufgespannt wird.

In der Ausgestaltung nach Figur 3 sind die Einstellstellen 35 sowie die Halteglieder 34 innerhalb der vertikalen Schienen 22V angeordnet. Innerhalb bedeutet hierbei innerhalb eines

Zwischenraumes, der in y-Richtung durch die vertikalen Schienen 22V (einschl. deren

Verlängerung) aufgespannt wird. Zudem sind die Einstellstellen 35 sowie die Halteglieder 34 außerhalb der horizontalen Schienen 22H angeordnet. Außerhalb bedeutet hierbei außerhalb eines Zwischenraumes, der in z-Richtung durch die horizontalen Schienen 22H aufgespannt wird.

Der Fahrkorb wird durch die Schienen anhand einer Rucksacklagerung geführt, wie in der Figur 5 dargestellt wird. Das bedeutet insbesondere, dass die Schienen allesamt auf einer gemeinsamen Seite des Fahrkorbs angeordnet sind. Insbesondere ist der Schwerpunkt auskragend gegenüber dem Schienen angeordnet, so dass auf Teile des Fahrkorbs, Umsetzeinheit und Schienen ein Biegemoment lastet (Figur 5a).

Eine vergleichsweise große Biegebelastung auf die bewegbaren Schienen 22B bzw. die

Umsetzanordnung 30 tritt insbesondere dann auf, wenn eine Führungsrolle 51 am äußeren Ende C der bewegbaren Schienen abrollt oder eine Bremse am äußeren Ende C der bewegbaren Schienen angreift, da sich die dort auftretende Kraft mit dem Flebelarm RC zum Biegemoment multipliziert. Der Flebelarm RC wird definiert durch den Radialabstand RC des äußeren Endes C der bewegbaren Schiene 22B von der Drehachse D.

Bei einer Notbremsung in Abwärtsfahrt addieren sich zu diesen originären Gewichtsbelastungen (m x g) noch Verzögerungslasten (m x b), welche die Biegebeanspruchung noch vergrößert. Übertrieben dargestellt zeigt Figur 5b Verformungen an der Umsetzeinheit 30, die sich aus diesen Spitzenlasten ergeben können. Verformungen können grundsätzlich nicht vermieden werden, allerdings können die Verformungen minimiert werden.

Eine Möglichkeit zur Reduzierung der Verformungen selbst bei Spitzenbelastungen ist die Verwendung möglichst stabiler Bauteile, was allerdings mit hohem Gewicht und hohen Kosten verbunden ist.

Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn eine oder mehrere der nachfolgenden erläuterten Bedingungen erfüllt sind, da dadurch die zu erwartenden Spitzenbelastungen auf die Bauteile verringert werden können und dadurch leichtere sowie kostengünstigere Bauteile werden können.

I . Der Radialabstand RB der Wälzkörper 323 ist zumindest so groß wie 75% des

Radialabstandes RB des radialen Endes der bewegbaren Schiene 22B (RB >= RC).

Insbesondere ist der halbe Lagerdurchmesser D32, insbesondere der Radialabstand RB der Wälzkörper 323, zumindest 10% größer als 75% des Radialabstandes RB des radialen Endes der bewegbaren Schiene 22B (RB >= 1, 1 x RC). Der Faktor von 75% ist insbesondere anwendbar, falls die, insbesondere oberen, Rollen des Fahrkorbs anhand eines Wippenlagerung gelagert sind, was anhand der Figur 9 später noch genauer erläutert wird. Bei einer Lagerung, bei denen die Rollen ohne Wippenlagerung gehalten sind, ist der Faktor von 75% insbesondere entbehrlich. II. Der Radialabstand RA des Schachanschlusses A ist größer als die Hälfte des Lagerdurchmesser D32, insbesondere der Radialabstand RB der Wälzkörper 323 (RA >= 0,5 D32 oder RA >= RB). Insbesondere ist der Radialabstand RA des Schachanschlusses A zumindest 10% größer als die Hälfte des Lagerdurchmesser D32, insbesondere der Radialabstand RB der Wälzkörper 323 (RA >= 1 ,1 x 0,5 x D32oder RA >= 1 ,1 x RB).

III. Der erste, schachtseitige Lagerring, ist ein Lageraußenring 321 ; der zweite,

schienenseitige Lagerring 322 ist ein Lagerinnenring.

Durch die vorstehenden Bedingungen kann der Kraftfluss kontinuierlich in einer Richtung erfolgen, nämlich von radial innen nach radial außen. Der Generierungspunkt C des

Biegemoments an der Umsetzeinheit 30 weist dabei einen vergleichsweise geringen Hebelarm (Radialabstand) RC auf, so dass ein vergleichsweise geringes Biegemoment erzeugt wird. Die das Biegemoment aufnehmenden Bauteile wie Wälzkörper, Lagerringe und Befestigungen an den Positionen A und B weisen einen großen Radialabstand und damit einen größeren Hebelarm auf, und können dadurch per se die Biegebelastungen besser aufnehmen.

Zudem werden durch diese Anordnung die resultierenden Kräfte und Momente über möglichst vergleichsweise kurze Strecken ohne Umwege geführt.

Im Vergleich dazu wird in Figur 6 schematisch die Verteilung der Position A, B und C illustriert, wie es im Stand der Technik anhand der WO 2018149554 Al bislang vorgeschlagen wird. Zu erkennen ist, dass die Position B hier den kleinsten Radialabstand RB aufweist. Die

resultierenden Kräfte und Biegemoment wird folglich u-förmig und damit ineffizient über das radial innenliegende Lager geführt.

Figur 7 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Lagerringe 321 , 322 nicht geschlossen sind sondern lediglich als Teilringe ausgebildet sind. Das Wälzlager ist als Rollenlager ausgebildet und umfasst Rollen 323 als Wälzkörper, die am zweiten Lagerring 322 angebracht sind und am ersten Lagering abrollen.

Figur 8 zeigt eine Ausgestaltung, bei der das Lager einen integrierten Drehmotor 38 zum Antrieb der bewegbaren Schiene 22B aufweist. Beispielhaft sind am Lageraußenring 321 Statoren 382, insbesondere Spulen, angeordnet und am Lagerinnenring 322 sind Läufer 382, insbesondere Permanentmagnete, angeordnet. Der Drehmotor 38 ist in einem Aufnahmeraum 39 angeordnet, der sich in x-Richtung fahrkorbseitig öffnet. Dazu überlappt der Lageraußenring 321 mit einem Radialfortsatz 321r den Lagerinnenring 322 in radialer Richtung, um die Statoren radial innerhalb des Läufers 382 zu halten. Dies ermöglicht eine gute Zugänglichkeit für Wartung und Austausch einzelner Einheiten des Motors 38. Der Aufnahmeraum 39 kann temporär während des Betriebs abgedeckt werden.

Die Figur 9 baut im Wesentlichen auf der Situation auf, die in Figur 5a dargestellt ist. Abweichend dazu sind die Rollen anhand einer Wippenführung 52 gelagert. Die Wippenführung bewirkt eine abweichende Lastverteilung auf die Schienen insbesondere beim Umsetzen des Fahrkorbs auf bzw. von der bewegbaren Schiene.

In Figur 9b ist die Wippenführung 52 in einer Position gezeigt, bei der diese mittig (in

Schienenrichtung betrachtet) über dem radial äußeren Ende der bewegbaren Schiene 22B angeordnet ist. Die von der Wippenlagerung auf die Schienen zu übertragende Last wird in diesem Moment noch sowohl auf die feste vertikale als auch die bewegbare Schiene 22 V, 22B aufgeteilt. Erst wenn sämtliche Rollen 51, die an einer gemeinsamen Wippenlagerung 52 gehalten sind, an der bewegbaren Schiene 22B abrollen (Figur 9c), wird die volle Last auf die bewegbare Schiene 22B übertragen. Nun kann der Vollastzustand eintreten, analog zur

Darstellung nach Figur 5b (Notbremsung bei Abwärtsfahrt), der zu einer Maximalbelastung der beweglichen Teile und Lager der Umsetzeinheit führt. Der relevante Hebelarm ist in aufgrund der Wippenführung dann nicht durch die exakte Radialposition des radialen Endes der bewegbaren Schiene definiert, sondern verringert sich entsprechend um die halbe Wippenlänge L. Die halbe Wippenlänge L wird im vorliegenden Fall durch den pauschalen Abzug von 25% berücksichtigt. Alternativ zum pauschalen Abzug von 25% kann auch ein Abzug der halben Wippenlänge WL/2 verwendet werden.

Bezugszeichenliste

1 Aufzugsanlage

2H horizontale Fahrspur

2VL, 2VR vertikale Fahrspur

5 Fahrkorb

51 Führungsrollen

20 Aufzugsschacht

22V erste feste Führungsschiene vertikal 22H zweite feste Führungsschiene horizontal 22B bewegbare Führungsschiene

30 Umsetzeinheit

31 bewegbarer Rahmen

32 Lager

321 erster Lagerring / Lageraußenring

322 zweiter Lagerring / Lagerinnenring

323 Wälzkörper / Lagerrollen

34 Halteglied

35 Einstellstelle

36 schachtseitige Befestigung

37 Verschraubung

38 Drehmotor

381 Statoren

382 Läufer

39 Aufnahmeraum

5 Fahrkorb

51 Rollen

52 Wippenlagerung

8 Linearantrieb

81 Statoren 82 Läufer

A Schachtanschluss

B Wälzkörperbahn

C radial äußere Ende der bewegbaren Schiene

D32 Durchmesser Wälzkörperbahn

RA Radialabstand Schachtanschluss

RB Radialabstand Wälzkörper

RC Radialabstand radiales Ende der bewegbaren Schiene

M Mittelpunkt des Wälzkörpers

F Spurrichtung

D Drehachse m Masse

g Erdbeschleunigung

b Bremsverzögerung