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Patent Searching and Data


Title:
MACHINE TOOL HAVING A GANTRY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/225312
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machine tool, comprising: a frame (12), which has a stationary gantry (16) for holding at least one tool spindle (46, 48), the gantry (16) having a gantry opening (36), through which a working space (38) can be accessed, the or each tool spindle (46, 48) being movable on the gantry (16) in a first direction (Z) vertically and in a second direction (X) orthogonal to the first direction (Z); and a workpiece table (100), which has at least one place (114, 116) for holding a workpiece, the workpiece table (100) being translatable in a third direction (Y), which is orthogonal to the first direction (Z) and the second direction (X), at least one tool magazine (176, 178) being associated with the or each tool spindle (46, 48), it being possible to feed tools for tool exchange through at least one magazine opening (192, 194) in the gantry (16), and tools being exchanged between the or each tool spindle (46, 48) and the at least one tool magazine (176, 178) in the pick-up process, and/or the workpiece table (100) being pivotable about an axis (A) parallel to the second direction (X), and mutually spaced, jointly controlled drives (148, 150; 154, 156) being provided – two for the translational movement and two for the pivoting movement of the workpiece table (100).

Inventors:
HALTMEYER TOBIAS (DE)
RAFFKE KARL-HEINZ (DE)
GEMS DANIEL (DE)
EPPLER CLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/062599
Publication Date:
November 12, 2020
Filing Date:
May 06, 2020
Export Citation:
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Assignee:
CHIRON WERKE GMBH (DE)
International Classes:
B23Q1/01; B23Q3/157; B23Q39/04
Foreign References:
DE202008005773U12008-07-10
JP2010052068A2010-03-11
EP2992994A12016-03-09
CN105458358A2016-04-06
DE102017122439A12018-04-05
EP2842705A12015-03-04
EP1882544A12008-01-30
CN108655472A2018-10-16
CN104440394B2016-09-14
US20060269375A12006-11-30
AT520288A42019-03-15
EP2082831A12009-07-29
EP1882544A12008-01-30
DE102017122439A12018-04-05
DE10049810A12002-04-18
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNERPATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Werkzeugmaschine mit einem Gestell (12), das ein feststehendes Portal (16) zur Aufnahme zumindest einer Werkzeugspindel (46, 48) trägt, wobei das Portal (16) eine Portalausnehmung (36) aufweist, durch die ein Arbeitsraum (38) zugänglich ist, wobei die oder jede Werkzeugspindel (46, 48) am Portal (16) jeweils in einer ersten Richtung (Z) vertikal und einer zur ersten Richtung (Z) orthogonalen zwei ten Richtung (X) verfahrbar ist, und mit einem Werkstücktisch (100) mit zumindest einem Platz (1 14, 1 16) zur Werkstückaufnahme, wobei der Werkstücktisch (100) in einer zur ersten Richtung (Z) und zweiten Richtung (X) orthogonalen dritten Rich tung (Y) translatorisch verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Werkzeugspindel (46, 48) zumindest ein Werkzeugmagazin (176, 178) zugeordnet ist, dass Werkzeuge zum Werkzeugwechsel durch zumindest eine zusätzlich zur Portalausnehmung (36) im Portal (16) vorgesehene Magazinöffnung (192, 194) zu- führbar sind, und dass der Werkzeugwechsel zwischen der oder jeder Werk zeugspindel (46, 48) und dem zumindest einen Werkzeugmagazin (176, 178) im Pick-Up-Verfahren erfolgt.

2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Werk stücktisch (100) um eine zur zweiten Richtung (X) parallele Achse (A) schwenkbar ist, wobei sowohl für die translatorische Bewegung als auch die Schwenkbewe gung des Werkstücktisches (100) jeweils zwei voneinander beabstandete, ge meinsam angesteuerte Antriebe (148, 150; 154, 156) vorgesehen sind.

3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Portal (16) eine erste Werkzeugspindel (46) und eine zweite Werkzeugspindel (48) angeordnet ist, und dass der Werkstücktisch (100) einen ersten Werkstückauf nahmeplatz (1 14), der der ersten Werkzeugspindel (46) zugeordnet ist, und einen zweiten Werkstückaufnahmeplatz (1 16) aufweist, der der zweiten Werkzeugspin del (48) zugeordnet ist.

4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Werkzeugspindel (46) und die zweite Werkzeugspindel (48) gemeinsam und syn chron in der zweiten Richtung (X) verfahrbar sind, und dass ein Spindelabstand (68) an einen Abstand zwischen dem ersten Werkstückaufnahmeplatz (1 14) und dem zweiten Werkstückaufnahmeplatz (1 16) angepasst ist.

5. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 1 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zumindest eine Werkzeugmagazin (176, 178) zumindest abschnittsweise in die Magazinöffnung (192, 194) im Portal (16) hinein erstreckt.

6. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 1 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zumindest eine Werkzeugmagazin (176, 178) in einem Werkzeugwechselbereich (220, 222) außerhalb des Arbeitsraums befindet, und dass die zumindest eine Werkzeugspindel (46, 48) zwischen einer Arbeitsposition im Arbeitsraum (38) und einer Werkzeugwechselposition im Werkzeugwechselbereich (220, 222) verfahr bar ist.

7. Werkzeugmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Werkzeugmagazin (176) in einem ersten Werkzeugwechselbereich (220) und ein zweites Werkzeugmagazin (178) in einem zweiten Werkzeugwechselbereich (222) angeordnet ist, und dass der Arbeitsraum (38) zwischen dem ersten Werkzeug wechselbereich (220) und dem zweiten Werkzeugwechselbereich (222) angeord net ist.

8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwen dung einer ersten Werkzeugspindel (46) und einer zweiten Werkzeugspindel (48) die erste Werkzeugspindel (46) und die zweite Werkzeugspindel (48) zum Werk zeugwechsel unabhängig voneinander in der zweiten Richtung (X) verfahrbar sind, dass die erste Werkzeugspindel (46) zwischen dem Arbeitsraum (38) und dem ersten Werkzeugwechselbereich (220) verfahrbar ist, und dass die zweite Werk- zeugspindel (48) zwischen dem Arbeitsraum (38) und dem zweiten Werkzeug wechselbereich (222) verfahrbar ist.

9. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Werkzeugspindel (46, 48) im Werkzeugwechselbereich (220, 222) vertikal verfahrbar ist, um ein Bearbeitungswerkzeug zu wechseln, und dass zumindest ein Werkzeugplatz (182, 184) des zumindest einen Werkzeugmagazins (176, 178) für die zugeordnete Werkzeugspindel (46, 48) von oben vertikal zu gänglich ist.

10. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 1 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu mindest eine Werkzeugmagazin (176, 178) als Kettenmagazin gestaltet ist.

1 1. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 1 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass das ers te Werkzeugmagazin (176) oberhalb einer ersten Längsführung (162) und das zweite Werkzeugmagazin (178) oberhalb einer zweiten Längsführung (164) für den Werkstücktisch (100) angeordnet ist.

12. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 1 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu mindest eine Werkzeugmagazin (176, 178) gemeinsam mit einem weiteren Werk zeugmagazin (276, 278), das im gleichen Werkzeugwechselbereich (220, 222) angeordnet ist, eine Magazinanordnung (282, 284) mit zwei Magazinen (176, 276; 178, 278) bildet, die derart zueinander versetzt sind, dass jedes der beiden Maga zine (176, 276; 178, 278) der Magazinanordnung (282, 284) für die zugeordnete Werkzeugspindel (46, 48) zugänglich ist.

13. Werkzeugmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Maga zinanordnung (282, 284), bezogen auf den Arbeitsraum (38), ein oberes Magazin (176, 178) und ein unteres Magazin (276, 278) aufweist, und dass das untere Ma- gazin (176, 178) vom oberen Magazin (276, 278) in Richtung auf den Arbeitsraum (38) versetzt ist.

14. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 2 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass die An triebe (148, 150) für die translatorische Bewegung des Werkstücktisches (100) synchron angesteuert werden, und dass die Antriebe (154, 156) für die Schwenk bewegung des Werkstücktisches (100) synchron angesteuert werden.

15. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 2 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (100) an einem ersten Schwenklager (158) und einem hiervon be- abstandeten zweiten Schwenklager (160) aufgenommen ist, und sich als Wiege (102) dazwischen erstreckt, und dass der erste Antrieb (154) dem ersten

Schwenklager (158) als erster Schwenkantrieb und der zweite Antrieb (156) dem zweiten Schwenklager (160) als zweiter Schwenkantrieb zugeordnet ist.

16. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 2 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (100) an einer ersten Längsführung (162) und einer hiervon beab- standeten zweiten Längsführung (164) aufgenommen ist, und sich dazwischen er streckt, und dass der ersten Längsführung (162) ein erster Linearantrieb (148) und der zweiten Längsführung (164) ein zweiter Linearantrieb (150) zugeordnet ist.

17. Werkzeugmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich

zwischen dem Portal (16) und dem Gestell (12) Seitenverstrebungen (26, 28) er strecken, zwischen denen die erste Längsführung (162) und die zweiten Längsfüh rung (164) für den Werkstücktisch (100) angeordnet sind.

18. Werkzeugmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten verstrebungen (26, 28) einen ersten Knoten mit einer Spindelseite des Portals (16) und einen zweiten Knoten mit einer Auflageseite des Gestells (12) aufweisen.

19. Werkzeugmaschine nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenverstrebungen (26, 28) jeweils an einem erhabenen Seitenprofil (32, 34) des Gestells (12) an dieses ankoppeln.

20. Werkzeugmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (12) zwei erhabene Seitenprofile (32, 34) aufweist, die relativ zu Führungsschie nen (166, 168) der Längsführungen (162, 164) am Gestell (12) erhaben sind.

21. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern direkt oder indirekt auf Anspruch 3 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (100) zwei zueinander versetzte und angetriebene Rundtische (1 18, 120) aufweist, deren Drehachse (130, 132) senkrecht zur Schwenkachse des Werkstücktisches (144) ist, und dass die erste Werkzeugspindel (46) einem ersten Rundtisch (1 18) und die zweite Werkzeugspindel (48) einem zweiten Rund tisch (120) zugeordnet ist.

22. Werkzeugmaschine nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Werkzeugspindel (46) und die zweite Werkzeugspindel (48) in der zweiten Rich tung (X) am Portal (16) derart verfahrbar sind, dass die erste Werkzeugspindel (46), ausgehend von ihrer primären Arbeitsposition mit Zuordnung zum ersten Rundtisch (1 18), in Richtung auf den zweiten Rundtisch (120) in eine sekundäre Arbeitsposition verfahrbar ist, wenn die zweite Werkzeugspindel (48) vom zweiten Rundtisch (120) wegbewegt ist, und/oder dass die zweite Werkzeugspindel (48), ausgehend von ihrer primären Arbeitsposition mit Zuordnung zum zweiten Rund tisch (120), in Richtung auf den ersten Rundtisch (1 18) in eine sekundäre Arbeits position verfahrbar ist, wenn die erste Werkzeugspindel (46) vom ersten Rundtisch (1 18) wegbewegt ist.

23. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge

kennzeichnet, dass der Werkstücktisch (100) zumindest einen Platz (1 14, 1 16) zur Aufnahme zumindest einer Palette (122, 124) aufweist, und dass bei Verwendung zweier Werkzeugspindeln (46, 48) ein erster Platz (1 14) der ersten Werkzeugspin- del (46) und ein zweiter Platz (1 16) der zweiten Werkzeugspindel (48) zugeordnet ist.

24. Werkzeugmaschine nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass für den Werkstückwechsel ein Palettenwechsler (230) vorgesehen ist, der an einer vom Portal (16) abgewandten Seite (234) mit dem Gestell (12) koppelbar ist.

25. Werkzeugmaschine nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Palet tenwechsler (230) zur Aufnahme zweier Paletten (122, 124) von zwei Plätzen (1 14, 1 16) des Werkstücktisches (100) und zur Abgabe zweier Paletten (244, 246) an die zwei Plätze (1 14, 1 16) des Werkstücktisches (100) ausgebildet ist, und dass der Palettenwechsler (230) einen um eine vertikale Achse (256) schwenkba ren Umsetzer (254) mit vier Koppelplätzen (262, 264, 266, 268) aufweist, die je weils mit einer Palette (122, 124; 244, 246) koppelbar sind, um Paletten (122, 124; 244, 246) zwischen dem Werkstücktisch (100) und einer Bestückungsposition am Palettenwechsler (230) auszutauschen.

26. Werkzeugmaschine nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstücktisch (100) in der dritten Richtung (Y) in eine Übergabeposition verfahr bar ist, dass in der Übergabeposition eine Übergabe von Paletten (122, 124; 244, 246) zwischen dem Werkstücktisch (100) und dem Palettenwechsler (230) ermög licht ist, und dass der Palettenwechsler (230) im an das Gestell (12) angekoppel ten Zustand in der dritten Richtung (Y) lagefixiert ist.

27. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge

kennzeichnet, dass das Portal (16) eine Bedienerseite (206) der Werkzeugma schine definiert, und dass die vom Portal (16) abgewandte Seite des Gestells (12) eine Beladeseite (208) definiert.

28. Werkzeugmaschine nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Portal (16) zumindest eine erste Portalausnehmung (36), durch die der Arbeitsraum (38) zugänglich ist, sowie zwei Magazinöffnungen (192, 194) aufweist, durch die zu mindest zwei Werkzeugmagazine (176, 178) zugänglich sind. 29. Werkzeugmaschine nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Portal (16) ferner zwei Führungsöffnungen (198, 200) aufweist, durch die eine Stirnseite von Längsführungen (162, 164) für die Bewegung des Werkstücktisches (100) in der dritten Richtung (Y) zugänglich ist.

Description:
Werkzeugmaschine mit Portal

[0001] Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine mit einem Gestell, das ein feststehendes Portal zur Aufnahme zumindest einer Werk zeugspindel trägt, wobei das Portal eine Portalausnehmung aufweist, durch die ein Arbeitsraum zugänglich ist, wobei die oder jede Werkzeugspindel am Portal jeweils in einer ersten Richtung vertikal und einer zur ersten Richtung orthogonalen zweiten Rich tung verfahrbar ist, und mit einem Werkstücktisch mit zumindest einem Platz zur Werk- stückaufnahme, wobei der Werkstücktisch in einer zur ersten Richtung und zweiten Richtung orthogonalen dritten Richtung translatorisch verfahrbar ist. [0002] Aus der EP 1 882 544 A1 ist eine derartige Werkzeugmaschine bekannt, mit einem Maschinengestell, das zwei parallele Seitenwände und einen oberen Querträ ger aufweist, der auf den beiden Seitenwänden befestigt ist, mit einer in mindestens zwei Koordinatenachsen motorisch verfahrbaren Bearbeitungseinheit, die eine drehangetriebe- ne Arbeitsspindel mit einwechselbaren Werkzeugen enthält, und mit einem Vorbau, der zwei quer beabstandete horizontale Führungsschienen aufweist, auf denen eine Werk- stück-Tischanordnung mit einer Tischplatte zum Aufspannen eines Werkstücks in einer horizontalen Koordinatenachse motorisch verfahrbar angeordnet ist.

[0003] Die bekannte Werkzeugmaschine erlaubt eine Mehrachs-Bearbeitung, wobei neben drei translatorischen Achsen zwei weitere Schwenkachsen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise können diverse Bearbeitungen durchgeführt werden.

[0004] Aus der DE 10 2017 122 439 A1 ist eine ähnliche Werkzeugmaschine in Portalbauweise bekannt. Die Werkzeugmaschine umfasst zwei mittig hinter dem Portal angeordnete Werkzeugmagazine und diesen zugeordnete Werkzeugwechsler auf, die Werkzeuge durch die Hauptöffnung des Portals hindurch zwischen den Werkzeugmaga zinen und einer jeweiligen Wechselposition transferieren.

[0005] Aus der DE 100 49 810 A1 ist eine Werkzeugmaschine bekannt, bei der der Werkstückträger an einem vertikalen Ständer vertikal verfahrbar ist und eine horizon tale Drehachse für das Werkstück aufweist. Es ist zumindest eine Werkzeugspindel mit horizontaler Ausrichtung vorgesehen, welche an einem Querbalken eines Portals parallel zur horizontalen Drehachse des Werkstückträgers verfahrbar ist. Der Ständer für den Werkstückträger und das Portal für die zumindest eine Werkzeugspindel bilden gemein sam ein Gestell. Zwischen einer Vertikalführung des Werkstückträgers und einer Horizon talführung der Werkzeugspindel ist im Gestell eine schlitzartige Ausnehmung vorgesehen, in der ein Werkzeugmagazin in vertikaler Orientierung mit horizontal ausgerichteten Werkzeugen angeordnet ist. Die Werkzeuge gelangen zwischen der Werkzeugspindel und dem Werkstückträger in den Arbeitsraum. [0006] Auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen wird regelmäßig eine Verbes serung der Effizienz bzw. Produktivität gefordert. Dies soll jedoch nicht zu Lasten der Bearbeitungsgenauigkeit und der Prozesssicherheit gehen. Ferner soll die Bearbeitung möglichst hochautomatisiert erfolgen, umfassend beispielsweise einen teilautomatisierten oder automatisierten Werkstückwechsel sowie einen teilautomatisierten oder automati sierten Werkzeugwechsel.

[0007] Ferner gibt es verschiedenste Bearbeitungsaufgaben, so dass eine Werkzeugmaschine einerseits möglichst universell einsetzbar ist. Andererseits gibt es Forderungen nach Spezialmaschinen, welche spezifische Bearbeitungsaufgaben mit hoher Effizienz durchführen können. Ferner gibt es häufig einen Zielkonflikt zwischen der universellen Eignung der Werkzeugmaschine für Bauteile unterschiedlicher Geometrie mit erheblichen Abmessungen, der erzielbaren maximalen Genauigkeit sowie der Produktivi tät. Beispielsweise geht eine Vergrößerung des Arbeitsraums zur Bearbeitung größerer Bauteile häufig mit einer Erhöhung der Verfahrwege einher, so dass sich die Steifigkeit ohne Zusatzmaßnahmen womöglich verschlechtern würde.

[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Offenbarung die Aufgabe zugrunde, eine Werkzeugmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken anzugeben, welche bei hoher Leistungsfähigkeit und kurzen Nebenzeiten eine zumindest teilautomatisierte Mehrachs-Bearbeitung in einem Bauraum zumindest mittlerer Größe ermöglicht. Vorzug weise eignet sich die Werkzeugmaschine zur Bearbeitung von Strukturbauteilen, bei spielsweise zur Bearbeitung tragender Karosseriebauteile oder ähnlicher im Betrieb belasteter Bauteile.

[0009] Vorzugsweise ist die Werkzeugmaschine als Doppelspindelmaschine zur Nutzung zweier Werkzeugspindeln ausgestaltet. Vorzugsweise erlaubt die Werk zeugmaschine eine parallele Bearbeitung zweier Werkstücke zur Erhöhung der Produkti vität. Vorzugsweise erlaubt die Werkzeugmaschine einen vollautomatischen Werkzeug wechsel. Vorzugsweise erlaubt die Werkzeugmaschine, zumindest in beispielhaften Ausgestaltungen, einen vollautomatischen Werkstückwechsel. Vorzugsweise stellt die Werkzeugmaschine einen gut zugänglichen und möglichst wenig verbauten Arbeitsraum bereit. Vorzugsweise stellt die Werkzeugmaschine bei einem gegebenen Gesamtvolumen bzw. einer gegebenen Gesamt-Stellfläche einen großen Arbeitsraum für die Bearbeitung bereit.

[0010] Gemäß einem ersten Aspekt wird die Aufgabe der Offenbarung durch eine Werkzeugmaschine gelöst, mit einem Gestell, das ein feststehendes Portal zur Aufnahme zumindest einer Werkzeugspindel trägt, wobei das Portal eine Portalausneh mung aufweist, durch die ein Arbeitsraum zugänglich ist, wobei die oder jede Werk zeugspindel am Portal jeweils in einer ersten Richtung (Z-Richtung) vertikal und einer zur ersten Richtung orthogonalen zweiten Richtung (X-Richtung) verfahrbar ist, und mit einem Werkstücktisch mit zumindest einem Platz zur Werkstückaufnahme, wobei der Werkstück tisch in einer zur ersten Richtung und zweiten Richtung orthogonalen dritten Richtung (Y- Richtung) translatorisch verfahrbar ist, wobei der oder jeder Werkzeugspindel zumindest ein Werkzeugmagazin zugeordnet ist, wobei Werkzeuge zum Werkzeugwechsel durch zumindest eine Magazinöffnung zuführbar sind, und wobei der Werkzeugwechsel zwi schen der oder jeder Werkzeugspindel und dem zumindest einen Werkzeugmagazin im Pick-Up-Verfahren erfolgt.

[0011] Auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst.

[0012] Erfindungsgemäß ist jeder Werkzeugspindel ein Magazin mit Werk zeugplätzen zum Werkzeugwechsel zugeordnet, beispielsweise benachbart. Durch die benachbarte Anordnung kann die Werkzeugspindel direkt im Pick-Up-Verfahren Werk zeuge vom Magazin aufnehmen sowie Werkzeuge an das Magazin abgeben. Die hierzu erforderlichen Verfahrwege für die Werkzeugspindel sind hinreichend kurz, so dass sich die Nebenzeiten reduzieren lassen. Ferner ermöglicht die direkte, unmittelbare Übergabe von Werkzeugen zwischen der zumindest einen Werkzeugspindel und dem Magazin den Verzicht auf separate Handhabungstechnik und hierfür erforderliche Antriebe. Dies hat den Vorteil, dass der zur Verfügung stehende Arbeitsraum auch tatsächlich zu großen Teilen für die Bearbeitung zur Verfügung steht. Ferner verringert der Verzicht auf zusätzli che Handhabungstechnik, etc. für den Werkzeugwechsel den Aufwand für die Steuerung des Werkzeugwechselvorgangs. Ein weiterer Vorteil ist der verringerte Aufwand für die Reinigung (Späne, KSS, etc.). [0013] Die zumindest eine Magazinöffnung ist zusätzlich zur Portalöffnung im Portal vorgesehen, zumindest in beispielhaften Ausführungsformen. Beispielhaft ergibt sich bei einer Gestaltung mit zwei Werkzeugspindeln ein Portal mit einer mittigen Portal öffnung und zwei seitlich davon angeordneten Magazinöffnungen. Die Portalöffnung ist in diesem Ausführungsbeispiel zwischen den beiden Magazinöffnungen angeordnet. Dem gemäß sind Gestaltungen vorstellbar, bei denen die Magazinöffnungen nicht unmittelbar an den Arbeitsraum ankoppeln. Stattdessen lässt sich ein Werkzeugwechselbereich außerhalb des Arbeitsraums realisieren, so dass der Arbeitsraum nicht beeinträchtigt wird. Ein Vorteil dieser Gestaltung ist, dass während der Bearbeitung im Arbeitsraum der Werkzeugwechselbereich für die Bereitstellung oder Abfuhr von Werkzeugen nutzbar ist.

In beispielhaften Ausführungsformen ist demgemäß der Werkzeugwechselbereich seitlich vom eigentlichen Arbeitsraum ausgebildet. Bei der Gestaltung mit zwei Werkzeugspindeln ist ein erster Wechselbereich links und ein zweiter Wechselbereich rechts vom Arbeits raum angeordnet. Dies ist nicht einschränkend zu verstehen.

[0014] Gemäß dem obigen Aspekt stellt das Portal zumindest eine Magazinöff nung bereit, durch die die Werkzeuge zugeführt und abgeführt werden können. Wenn neben der Portalausnehmung zumindest eine Magazinöffnung für den Werkzeugwechsel bereitsteht, dann kann die eigentliche Portalausnehmung für andere Zwecke genutzt werden. Ferner ergibt sich ein freier Blick und ein besserer Zugang durch die Portalaus nehmung zum Arbeitsraum. Ein weiterer Vorteil ist die Separierung zwischen Werkzeug wechsel (durch die Magazinöffnung) und einem anderweitigen Zugang (Portalausneh mung) zum Arbeitsraum.

[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe der Offenbarung durch eine Werkzeugmaschine gelöst, mit einem Gestell, das ein feststehendes Portal zur Aufnahme zumindest einer Werkzeugspindel trägt, wobei das Portal eine Portalausneh mung aufweist, durch die ein Arbeitsraum zugänglich ist, wobei die oder jede Werk zeugspindel am Portal jeweils in einer ersten Richtung (Z-Richtung) vertikal und einer zur ersten Richtung orthogonalen zweiten Richtung (X-Richtung) verfahrbar ist, und mit einem Werkstücktisch mit zumindest einem Platz zur Werkstückaufnahme, wobei der Werkstück tisch in einer zur ersten Richtung und zweiten Richtung orthogonalen dritten Richtung (Y- Richtung) translatorisch verfahrbar ist, wobei der Werkstücktisch um eine zur zweiten Richtung (X-Richtung) parallele Achse (A-Achse) schwenkbar ist, und wobei sowohl für die translatorische Bewegung als auch die Schwenkbewegung des Werkstücktisches jeweils zwei voneinander beabstandete, gemeinsam angesteuerte Antriebe vorgesehen sind.

[0016] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen ge löst.

[0017] Erfindungsgemäß erlaubt nämlich die Bereitstellung zweier voneinander beabstandeter Antriebe sowohl für die translatorische Bewegung des Werkstücktisches als auch für die rotatorische Bewegung des Werkstücktisches auch bei beträchtlichen Abmessungen des Tisches eine hinreichend hohe und reproduzierbare Genauigkeit auch bei großen Werkstücken. Ferner können sich höhere Beschleunigungen und Maximalge schwindigkeiten für die translatorische Bewegung und die Schwenkbewegung ergeben. Wenn zwei voneinander beabstandete Antriebe vorgesehen sind, können bestimmte Lastsituationen steuerungstechnisch erfasst werden. Dies kann zumindest in beispielhaf ten Ausgestaltungen ohne separate Sensoren erfolgen, wenn Kennwerte der Antriebe überwacht werden. In einer beispielhaften Ausgestaltung wird die Stromaufnahme der Antriebe überwacht. Auf diese Weise können unterschiedliche Belastungen der beiden Antriebe einfach ermittelt werden. Wenn beispielsweise eine beträchtliche Asymmetrie vorliegt, so kann steuerungstechnisch hierauf reagiert werden.

[0018] Es versteht sich, dass die beiden zuvor genannten Aspekte miteinander kombinierbar, aber auch unabhängig voneinander implementierbar sind.

[0019] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung ist am Portal eine erste Werkzeugspindel und eine zweite Werkzeugspindel angeordnet, wobei der Werkstück tisch einen ersten Platz zur Aufnahme von Werkstücken und einen zweiten Platz zur Aufnahme von Werkstücken aufweist, wobei der erste Platz der ersten Werkzeugspindel zugeordnet ist, und wobei der zweite Platz der zweiten Werkzeugspindel zugeordnet ist. Beispielhaft ist der Werkstücktisch als Wiege gestaltet, die sich zwischen zwei Schwenk- lagern erstreckt, die die Schwenkachse (A-Achse) parallel zur zweiten Richtung (X-Achse) definieren.

[0020] Gemäß dieser Ausgestaltung weist das Gestell mit dem Portal in der zweiten Richtung (X-Richtung) eine hinreichend große Erstreckung auf, so dass zwei Werkstückaufnahmen (etwa Paletten oder dergleichen) auf dem Werkzeugtisch angeord net werden können. Da nun das Portal zwei Werkzeugspindeln trägt, die nebeneinander angeordnet und in der zweiten Richtung voneinander versetzt sind, können zwei Werkstü cke simultan bearbeitet werden. Dies erhöht die Produktivität.

[0021] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung weisen die erste Werk zeugspindel und, sofern vorhanden, die zweite Werkzeugspindel jeweils eine vertikal orientierte Spindelachse auf (parallel zur Z-Richtung). Die Werkzeugspindeln weisen eine Werkzeugaufnahme auf. Die Werkzeugaufnahme und ein daran befestigtes Werkzeug können um die Spindelachse der jeweiligen Spindel rotatorisch angetrieben werden.

[0022] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung sind die erste Werkzeugspindel und die zweite Werkzeugspindel gemeinsam und synchron in der zweiten Richtung (X-Richtung) verfahrbar, wobei ein Spindelabstand an einen Abstand zwischen dem ersten Werkstückaufnahmeplatz und dem zweiten Werkstückaufnahme platz angepasst ist. Mit anderen Worten werden die beiden Werkzeugspindeln in diesem Betriebsmodus so betrieben, dass sich dazwischen ein fester Spindelabstand ergibt, der sich bei der Bewegung der Werkzeugspindeln in der X-Richtung nicht verändert. Auf diese Weise können zwei Bauteile, die auf den Werkstückaufnahmen am Werkstücktisch angeordnet sind, identisch oder nahezu identisch bearbeitet werden. Die beiden Werk zeugspindeln können steuerungstechnisch miteinander gekoppelt werden. Dies umfasst zumindest in beispielhaften Ausführungsformen keine feste mechanische Kopplung.

[0023] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung sind die erste Werk zeugspindel und die zweite Werkzeugspindel an einer gemeinsamen Horizontalführung in der zweiten Richtung verfahrbar aufgenommen. Beispielhaft nutzen die erste Werk zeugspindel und die zweite Werkzeugspindel einen gemeinsamen Linearantrieb, insbe- sondere einen Lineardirektantrieb. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform nutzen die beiden Werkzeugspindeln ein und dasselbe Primärteil.

[0024] Die "steuerungstechnische" Kopplung der ersten Werkzeugspindel und der zweiten Werkzeugspindel in der zweiten Richtung (X-Richtung) hat den Vorteil, dass die beiden Werkzeugspindeln bei Bedarf auch unabhängig voneinander und relativ zueinander in der zweiten Richtung verfahren werden können. Dies wird in bestimmten Betriebsmodi genutzt, etwa zum Werkzeugwechsel. Gleichwohl ist es von Vorteil, wenn die beiden Werkzeugspindeln im gekoppelten Zustand als Paket gemeinsam verfahren werden können.

[0025] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung erstreckt sich das zumindest eine Werkzeugmagazin zumindest abschnittsweise in die Magazinöffnung im Portal hinein. Auf diese Weise kann das Magazin von der vom Arbeitsraum abgewandten Seite des Portals bestückt werden. Das Magazin kann manuell oder automatisiert be stückt werden. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung erstreckt sich das zumindest eine Werkzeugmagazin durch die Magazinöffnung hindurch.

[0026] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung befindet sich das zumindest eine Werkzeugmagazin in einem Werkzeugwechselbereich außerhalb des Arbeitsraums, wobei die zumindest eine Werkzeugspindel zwischen einer Arbeitsposition im Arbeitsraum und einer Werkzeugwechselposition im Werkzeugwechselbereich ver fahrbar ist. Demgemäß kann die Werkzeugspindel zwischen einem Arbeitsbereich im Arbeitsraum und dem Wechselbereich hin und her gefahren werden. Üblicherweise umfasst dies eine Bewegung in der zweiten Richtung (X-Richtung). Gemäß einer bei spielhaften Ausgestaltung ist eine Trennwand/Zwischenwand zwischen dem Arbeitsraum und dem Werkzeugwechselbereich vorgesehen, wobei die Werkzeugspindel die Trenn wand zum Werkzeugwechsel überwinden bzw. umfahren kann.

[0027] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung umfasst die Werk zeugmaschine ein erstes Werkzeugmagazin in einem ersten Werkzeugwechselbereich und ein zweites Werkzeugmagazin in einem zweiten Werkzeugwechselbereich, wobei der Arbeitsraum zwischen dem ersten Werkzeugwechselbereich und dem zweiten Werk zeugwechselbereich angeordnet ist. Im Arbeitsraum sind bei der Gestaltung mit zwei Werkzeugspindeln ein erster Bereich für die erste Werkzeugspindel und ein zweiter Bereich für die zweite Werkzeugspindel vorgesehen. Zum Werkzeugwechsel kann die (steuerungstechnische) fixe Kopplung zwischen den beiden Spindeln aufgehoben werden. Die erste und die zweite Werkzeugspindel können voneinander weg bewegt werden, so dass die erste Werkzeugspindel in den ersten Werkzeugwechselbereich und die zweite Werkzeugspindel in den zweiten Werkzeugwechselbereich verfahrbar ist.

[0028] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung sind die erste Werkzeugspindel und die zweite Werkzeugspindel, bei Verwendung einer ersten Werk zeugspindel und einer zweiten Werkzeugspindel, zum Werkzeugwechsel unabhängig voneinander in der zweiten Richtung verfahrbar, wobei die erste Werkzeugspindel zwi schen dem Arbeitsraum und dem ersten Werkzeugwechselbereich verfahrbar ist, und wobei die zweite Werkzeugspindel zwischen dem Arbeitsraum und dem zweiten Werk zeugwechselbereich verfahrbar ist.

[0029] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist die oder jede Werkzeugspindel im Werkzeugwechselbereich vertikal verfahrbar, um ein Bearbeitungs werkzeug zu wechseln, wobei zumindest ein Werkzeugplatz des zumindest einen Werk zeugmagazins für die zugeordnete Werkzeugspindel von oben vertikal zugänglich ist. Auf diese Weise können die Werkzeuge im Pick-Up-Verfahren ohne zusätzliche Handha bungstechnik direkt zwischen dem Magazin und der Werkzeugspindel umgesetzt werden. Auf diese Weise können durch eine Werkzeugaufnahme der Werkzeugspindel Werkzeu ge von bestückten Werkzeugplätzen entnommen werden. Ferner kann die Werkzeugauf nahme ein zuvor eingespanntes Werkzeug an einen leeren Werkzeugplatz abgeben. Dies erfolgt in einer Wechselposition der Werkzeugspindel im Wechselbereich.

[0030] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist das zumindest eine Werkzeugmagazin als Kettenmagazin gestaltet. Ein Kettenmagazin ist beispielhaft als umlaufende Kette mit Kettengliedern gestaltet, welche Werkzeugplätze mit Aufnahmen für Werkzeuge aufweisen oder tragen. Das Kettenmagazin umfasst zumindest einen Antrieb, über den ein aktuell gewählter Werkzeugplatz in der Kette in eine für die Überga- be des Werkzeugs geeignete Position (Y-Position) gefahren werden kann. Beispielhaft weist die Kette, zumindest bei einem dem Arbeitsraum benachbarten Trum, eine Haupter streckungsrichtung auf, die parallel zur dritten Richtung (Y-Richtung) ist. Auf diese Weise kann sich das zumindest eine Kettenmagazin seitlich neben dem Arbeitsraum erstrecken. Dem Arbeitsraum sind in einer beispielhaften Ausgestaltung ein erstes Kettenmagazin und ein zweites Kettenmagazin benachbart, wobei sich der Arbeitsraum dazwischen erstreckt.

[0031] In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist das erste Werkzeug magazin oberhalb einer ersten Längsführung für den Werkstücktisch angeordnet, wobei das zweite Werkzeugmagazin oberhalb einer zweiten Längsführung angeordnet ist. Auf diese Weise wird der Bauraum oberhalb der sich in der dritten Richtung (Y-Richtung) erstreckenden Längsführungen für den Werkstücktisch für die Werkzeugmagazine genutzt. Dies trägt insgesamt zu einer kompakten Gestaltung bei. Bei gegebenen Außen abmessungen kann ein großer Arbeitsraum bereitgestellt werden.

[0032] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung bildet das zumin dest eine Werkzeugmagazin gemeinsam mit einem weiteren Werkzeugmagazin, das im gleichen Werkzeugwechselbereich angeordnet ist, eine Magazinanordnung mit zwei Magazinen, die derart zueinander versetzt sind, dass jedes der beiden Magazine der Magazinanordnung für die zugeordnete Werkzeugspindel zugänglich ist.

[0033] Mit anderen Worten sind die beiden Magazine der Anordnung auf der gleichen Seite des Arbeitsraums benachbart zu diesem angeordnet. Es versteht sich, dass eine weitere derartige Magazinanordnung auf der gegenüberliegenden Seite des Arbeitsraums angeordnet sein kann. Innerhalb der Magazinanordnung sind die beiden Magazine zumindest abschnittsweise vertikal und horizontal zueinander versetzt. Auf diese Weise ergibt sich für die Werkzeugspindel im Werkzeugwechselbereich eine erste Werkzeugwechselposition für das erste Werkzeugmagazin und eine zweite Werkzeug wechselposition für das zweite Werkzeugmagazin. [0034] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung weist die Magazinanordnung, bezogen auf den Arbeitsraum, ein oberes Magazin und ein unteres Magazin auf, wobei das untere Magazin vom oberen Magazin in Richtung auf den Arbeitsraum versetzt ist.

Die beiden Werkzeugmagazine sind in der ersten Richtung (Z-Richtung) und der zweiten Richtung (X-Richtung) zueinander versetzt. Auf diese Weise sind die beiden Werkzeug magazine der Magazinanordnung terrassenartig zueinander versetzt, so dass weiterhin eine Übergabe von Werkzeugen zwischen den Werkzeugmagazinen und der Werk zeugspindel im Pick-Up-Verfahren möglich ist.

[0035] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist das Portal ei ne Magazinöffnung für jede Magazinanordnung auf. Demgemäß ist die Magazinöffnung so groß gestaltet, dass sich beide Werkzeugmagazine der Magazinanordnung zumindest abschnittsweise in die Magazinöffnung hinein erstrecken können. Gemäß einer alternati ven Ausgestaltung weist das Portal für jede Magazinanordnung zwei Magazinöffnungen auf, von denen eine erste dem ersten Werkzeugmagazin und eine zweite dem zweiten Werkzeugmagazin zugeordnet ist. Sofern ein Zugang zu den Werkzeugmagazinen über eine oder beide Magazinöffnungen möglich ist, können die Magazine von der dem Ar beitsraum abgewandten Seite des Portals direkt oder indirekt bestückt werden.

[0036] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung werden die beiden Antriebe für die translatorische Bewegung des Werkstücktisches synchron angesteuert. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung werden die beiden Antriebe für die Schwenkbewegung des Werkstücktisches synchron angesteuert. Demgemäß kann sowohl der translatorische Antrieb als auch der Schwenkantrieb für den Werkzeugtisch nach dem Gantry-Prinzip gestaltet sein. Es ergibt sich gegenüber angetriebenen Achsen, bei denen lediglich ein Antrieb (Motor) auf ein an zwei Lagern oder Führungen aufge nommenes Element einwirkt, eine bessere Symmetrie. Dies kann eine höhere Dynamik und eine höhere Präzision bewirken. Ferner kann der Bauraum zwischen den Antrieben frei bleiben, trotzdem ergibt sich eine günstige, symmetrische Krafteinleitung.

[0037] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist der Werkstück tisch an einem ersten Schwenklager und einem hiervon beabstandeten zweiten Schwenk lager aufgenommen, wobei sich der Werkstücktisch als Wiege dazwischen erstreckt, und wobei der erste Antrieb dem ersten Schwenklager als erster Schwenkantrieb und der zweite Antrieb dem zweiten Schwenklager als zweiter Schwenkantrieb zugeordnet ist. Beispielhaft sind die beiden Schwenkantriebe jeweils als Direktantrieb gestaltet.

[0038] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist der Werkstück- tisch an einer ersten Längsführung und einer hiervon beabstandeten zweiten Längsfüh- rung aufgenommen, wobei sich der Werkstücktisch dazwischen erstreckt, und wobei der ersten Längsführung ein erster Linearantrieb und der zweiten Längsführung ein zweiter Linearantrieb zugeordnet ist. Bei dem Linearantrieb kann es sich um einen Linearmotor handeln, beispielsweise um einen Lineardirektantrieb. Andere Gestaltungen sind denkbar, etwa Gewindetriebe, etc.

[0039] Jede der beiden Längsführungen trägt einen Schlitten, wobei sich zwi schen den beiden Schlitten der beispielhaft als Wiege gestaltete Werkstücktisch erstreckt. Demgemäß tragen die beiden Schlitten jeweils ein Schwenklager für den Werkstücktisch. Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung beherbergen die beiden Schlitten jeweils einen Schwenkantrieb für die Schwenkbewegung (A-Achse) des Werkstücktisches. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung beherbergen die beiden Schlitten - zumindest teilweise - einen Linearantrieb für die translatorische Bewegung des Werkstücktisches in der dritten Richtung (Y-Achse).

[0040] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung hängt der Werkstücktisch frei zwischen den beiden Schlitten. Gemäß dieser Gestaltung ist folglich keine mittige Abstüt zung vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass ein zentraler Bereich des Arbeitsraums nach unten frei ist, so dass etwa die Spanabfuhr und die Abführung von Kühlschmierstoffen (KSS) verbessert werden kann. Die Verschmutzungsneigung verringert sich.

[0041] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung erstrecken sich zwi schen dem Portal und dem Gestell Seitenverstrebungen, zwischen denen die erste Längsführung und die zweiten Längsführung für den Werkstücktisch angeordnet sind. Die Längsführungen sind den Seitenverstrebungen benachbart angeordnet. Beispielhaft können die Seitenverstrebungen eine sich in der dritten Richtung (Y-Richtung) erstre- ckende Verbindung zwischen dem Portal und dem Gestell bewerkstelligen. Dies erhöht die Steifigkeit der Werkzeugmaschine.

[0042] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weisen die Seiten verstrebungen einen ersten Knoten mit einer Spindelseite des Portals und einen zweiten Knoten mit einer Auflageseite des Gestells auf. Demgemäß umfasst diese Ausgestaltung eine sich vertikal erstreckende Ankopplung zwischen den Seitenverstrebungen und dem Portal sowie eine sich horizontal erstreckende Ankopplung zwischen den Seitenverstre bungen und dem Gestell.

[0043] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung koppeln die Seiten verstrebungen jeweils an einem erhabenen Seitenprofil des Gestells an dieses an.

Beispielhaft weisen die Seitenprofile eine Z-Erstreckung und eine Y-Erstreckung auf, die jeweils größer als die X-Erstreckung sind.

[0044] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist das Gestell zwei erhabene Seitenprofile auf, die in der ersten Richtung (Z-Richtung) gegenüber einer Führungsauflage bzw. gegenüber Führungsschienen der Längsführungen für den Werk stücktisch am Gestell erhaben sind. Die Seitenprofile erhöhen die Steifigkeit des Gestells. Die beiden Längsführungen sind zwischen den beiden Seitenprofilen angeordnet. Zwi schen den beiden Längsführungen ist der Arbeitsraum ausgebildet.

[0045] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist der Werk stücktisch zwei zueinander versetzte und angetriebene Rundtische auf, deren Drehachse senkrecht zur Schwenkachse des Werkstücktisches ist, wobei die erste Werkzeugspindel einem ersten Rundtisch und die zweite Werkzeugspindel einem zweiten Rundtisch zugeordnet ist. Die Drehachsen der Rundtische können auch als C-Achsen bezeichnet werden. Die Drehachsen der Rundtische sind in diesem Ausführungsbeispiel senkrecht zur A-Achse. Es versteht sich, dass auch Gestaltungen mit nur einem drehbaren Rund tisch vorstellbar sind. [0046] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung sind die erste Werkzeugspindel und die zweite Werkzeugspindel in der zweiten Richtung (X-Richtung) am Portal derart verfahrbar, dass die erste Werkzeugspindel, ausgehend von ihrer primären Arbeitsposition mit Zuordnung zum ersten Rundtisch, in Richtung auf den zweiten Rundtisch in eine sekundäre Arbeitsposition verfahrbar ist, wenn die zweite Werkzeugspindel vom zweiten Rundtisch wegbewegt ist. Alternativ oder zusätzlich ist es vorstellbar, dass die zweite Werkzeugspindel, ausgehend von ihrer primären Arbeitsposi tion mit Zuordnung zum zweiten Rundtisch, in Richtung auf den ersten Rundtisch in eine sekundäre Arbeitsposition verfahrbar ist, wenn die erste Werkzeugspindel vom ersten Rundtisch wegbewegt ist.

[0047] Mit dieser Gestaltung ist es möglich, dass die erste Werkzeugspindel ein Werkstück am zweiten Rundtisch bearbeitet, wenn sich die zweite Werkzeugspindel in einer Parkposition oder Werkzeugwechselposition befindet. Grundsätzlich ist auch eine Konfiguration vorstellbar, bei der lediglich eine einzige Werkzeugspindel am Portal aufgenommen ist, die beide Rundtische anfahren kann. Auf diese Weise erhöht sich die Funktionsvielfalt. Die Werkzeugmaschine eignet sich für ein größeres Einsatzspektrum

[0048] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung können zumindest die erste Werkzeugspindel oder die zweite Werkzeugspindel ausgehend von ihrer primären Ar beitsposition in der sekundären Arbeitsposition in der zweiten Richtung (X-Richtung) bis über die jeweilige Drehachse des in der sekundären Arbeitsposition zugeordneten ande ren Rundtisches hinaus gefahren werden. Mit anderen Worten ist es vorstellbar, die erste Werkzeugspindel in eine X-Position zu verfahren, bei der die X-Position der Drehachse des zweiten Rundtisches zwischen der X-Position der Drehachse des ersten Rundtisches und der dann eingenommenen X-Position der ersten Werkzeugspindel liegt. Mit anderen Worten kann die erste Werkzeugspindel bei Bedarf über die X-Position der Drehachse des zweiten Rundtisches hinaus gefahren werden. Bei der zweiten Werkzeugspindel kann es sich umgekehrt verhalten, so dass diese bei Bedarf über die X-Position der Drehachse des ersten Rundtisches hinaus gefahren werden kann. Die jeweils andere Werkzeugspin del weicht dann aus. [0049] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist der Werk- stücktisch zumindest einen Platz zur Aufnahme zumindest einer Palette auf, wobei bei Verwendung zweier Werkzeugspindeln ein erster Platz der ersten Werkzeugspindel und ein zweiter Platz der zweiten Werkzeugspindel zugeordnet ist. Die Palette dient zur Aufnahme zumindest eines Werkstücks, wobei das Werkstück außerhalb der Werkzeug maschine gespannt werden kann.

[0050] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist für den Werk stückwechsel ein Palettenwechsler vorgesehen, der an einer vom Portal abgewandten Seite mit dem Gestell koppelbar ist. Auf diese Weise erfolgt der Werkstückwechsel nicht durch das Portal hindurch. An der vom Portal abgewandten Seite liegen günstige Bau raumverhältnisse vor, so dass genügend Platz für den Palettenwechsel ist.

[0051] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist der Paletten wechsler mit einer fahrbaren Gestellbasis versehen, welche vom Gestell der Werkzeug maschine lösbar ist. Demgemäß kann der Palettenwechsler für die Bestückung oder zu anderen Zwecken vom Gestell der Werkzeugmaschine getrennt werden. Es ist grundsätz lich auch vorstellbar, den Palettenwechsler in seinem mit dem Gestell der Werkzeugma schine gekoppelten Zustand zu bestücken. Dies kann manuell, teilautomatisiert oder vollautomatisiert erfolgen.

[0052] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist der Paletten wechsler zur Aufnahme zweier Paletten von zwei Plätzen des Werkstücktisches und zur Abgabe zweier Paletten an die zwei Plätze des Werkstücktisches ausgebildet, wobei der Palettenwechsler einen um eine vertikale Achse schwenkbaren Umsetzer mit vier Kop pelplätzen aufweist, die jeweils mit einer Palette koppelbar sind, um Paletten zwischen dem Werkstücktisch und einer Bestückungsposition am Palettenwechsler auszutauschen. Beispielhaft ist der Umsetzer als Hub-Schwenk-Umsetzer gestaltet.

[0053] Auf diese Weise kann der Palettenwechsler in einem Takt beide Palet ten des Werkstückträgers tauschen. Die Bewegung erfolgt über den Umsetzer, der stirnseitig an die Paletten ankoppeln kann, um diese anzuheben und um beispielsweise 180° zu verschwenken.

[0054] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung ist der Werkstück- tisch in der dritten Richtung (Y-Richtung) in eine Übergabeposition verfahrbar, wobei in der Übergabeposition eine Übergabe von Paletten zwischen dem Werkstücktisch und dem Palettenwechsler ermöglicht ist, und wobei der Palettenwechsler im an das Gestell angekoppelten Zustand in der dritten Richtung lagefixiert ist. Mit anderen Worten muss weder der Palettenwechsler noch der Umsetzer in der Y-Richtung translatorisch bewegt werden, um Paletten auszutauschen. Der Palettenwechsler koppelt an das Gestell an. Sodann wird die Y-Achse des Werkstückträgers genutzt, um die dort angeordneten Paletten zum Umsetzer des Palettenwechslers zu fahren.

[0055] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung definiert das Portal eine Bedienerseite der Werkzeugmaschine, wobei die vom Portal abgewandte Seite des Gestells eine Beladeseite definiert. Der Begriff Beladeseite bezieht sich zumindest in beispielhaften Ausgestaltungen auf den Werkstückwechsel. Der Werkzeugwechsel kann über die Bedienerseite erfolgen, durch die zumindest eine Magazinöffnung im Portal hindurch.

[0056] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist das Portal zumindest eine erste Portalausnehmung, durch die der Arbeitsraum zugänglich ist, sowie zwei Magazinöffnungen auf, durch die zumindest zwei Werkzeugmagazine zugänglich sind. Bei Verwendung zweier Magazinanordnungen, die jeweils zwei zueinander versetzte Magazine aufweisen, ist es auch vorstellbar, vier Magazinöffnungen am Portal auszubil den. Es ist jedoch auch vorstellbar, eine der beiden Magazinöffnungen groß genug zu gestalten, so dass sich beide Werkzeugmagazine einer Magazinanordnung zumindest teilweise in diesen hinein erstrecken können.

[0057] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist das Portal ferner zwei Führungsöffnungen auf, durch die eine Stirnseite von Längsführungen für die Bewegung des Werkstücktisches in der dritten Richtung zugänglich ist. Diese Gestaltung vereinfacht die Überwachung des translatorischen Y-Antriebs und entsprechende Ser vicearbeiten/Reparaturarbeiten. Es versteht sich, dass gemäß weiteren beispielhaften Ausgestaltungen die Führungsöffnungen und die Magazinöffnungen durch eine gemein same Öffnung für die Längsführung und entsprechende Magazine gebildet werden können. Die Führungsöffnungen und die Magazinöffnungen erschließen einen Bereich der Werkzeugmaschine, der dem eigentlichen Arbeitsraum benachbart ist. Sofern zwischen dem Arbeitsraum und benachbarten Bereichen Zwischenwände ausgebildet sind, erleich tern separate Öffnungen die Abgrenzung und die jeweilige Zugänglichkeit.

[0058] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0059] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezug nahme auf die Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 : eine perspektivische, vereinfachte rückwärtige Ansicht einer Werkzeug maschine;

Fig. 2: eine rückwärtige, vereinfachte Ansicht der Werkzeugmaschine gemäß

Fig. 1 ;

Fig. 3: eine vereinfachte Draufsicht der in den Figuren 1 und 2 veranschaulich ten Werkzeugmaschine;

Fig. 4: eine perspektivische Ansicht einer Werkzeugmaschine in Anlehnung an

Fig. 1 , mit einem Palettenwechsler;

Fig. 5: eine vereinfachte Draufsicht der Werkzeugmaschine gemäß Fig. 4; Fig. 6: eine rückwärtige, vereinfachte Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Werkzeugmaschine; und

Fig. 7: eine weitere Ansicht der Werkzeugmaschine gemäß Fig. 6 in einem al ternativen Zustand.

[0060] Fig. 1 zeigt in Zusammenschau mit den Figuren 2 und 3 eine beispiel hafte Ausgestaltung einer Werkzeugmaschine, die insgesamt mit 10 bezeichnet ist. Die Werkzeugmaschine 10 weist ein Gestell 12 auf, das ein Portal 16 trägt. Das Portal 16 umfasst eine Traverse 18 sowie seitliche Träger 20, 22. Zwischen dem Portal 16 und dem Gestell 12 erstrecken sich Seitenverstrebungen 26, 28. Die Seitenverstrebungen 26, 28 verbinden eine rückwärtige Seite (Spindelseite) des Portals 16 bzw. von dessen Trägern 20, 22 mit erhabenen Seitenprofilen 32, 34 des Gestells. Am Portal 16 ist eine Portalaus nehmung 36 ausgebildet, durch die ein Arbeitsraum 38 zugänglich ist. Das Portal 16 begrenzt den Arbeitsraum 38.

[0061] In Fig. 2 ist eine mit 40 bezeichnete Führungsebene durch eine gestri chelte Linie angedeutet. Die erhabenen Seitenprofile 32, 34 sind gegenüber der Füh rungsebene 40 erhöht. Die Seitenprofile 32, 34 versteifen das Gestell 12 bzw. dessen Basis. Die Seitenverstrebungen 26, 28 bewirken eine feste und steife Kopplung zwischen den Seitenprofilen 32, 34 und dem Portal 16.

[0062] Das Portal 16 trägt eine erste Werkzeugspindel 46 und eine zweite Werkzeugspindel 48. Demgemäß ist die Werkzeugmaschine 10 zumindest in der in den Figuren 1 bis 3 veranschaulichten Ausgestaltung als Doppelspindelmaschine gestaltet.

Die erste Werkzeugspindel 46 ist an einem Schlitten 50 in einer ersten Richtung 56 und über den Schlitten 50 in einer zweiten Richtung 58 verfahrbar. Die zweite Werkzeugspin del 48 ist an einem Schlitten 52 in der ersten Richtung 56 und über den Schlitten 52 in der zweiten Richtung 58 verfahrbar.

[0063] In Fig. 1 ist zu Veranschaulichungszwecken ein kartesisches Koordina tensystem X-Y-Z dargestellt. In der veranschaulichten Ausführungsform ist die erste Richtung 56 parallel zur Z-Achse. Ferner ist die zweite Richtung 58 parallel zur X-Achse. Eine weitere, dritte Richtung (Bezugszeichen 106) ist parallel zur Y-Achse. Die Z-Achse beschreibt allgemein eine Vertikale oder Höhenrichtung. Die X-Achse und die Y-Achse beschreiben allgemein zueinander senkrecht orientierte Horizontalachsen. Gemeinsam bilden die X-Achse und die Y-Achse einer Horizontalebene. Die Führungsebene 40 (vergleiche Fig. 2) ist parallel zur Horizontalebene X-Y.

[0064] Es versteht sich, dass das Koordinatensystem X-Y-Z und die hier ver wendeten Achsenbezeichnungen und Richtungsangaben lediglich beispielhafter Natur sind und primär Veranschaulichungszwecken dienen. Sie sind daher nicht einschränkend zu verstehen. Es versteht sich daher, dass auch andere Koordinatensysteme und Ach senbezeichnungen nutzbar sind, um die Beziehungen zwischen den Komponenten der Werkzeugmaschine 10 zu beschreiben. Der Fachmann kann gedankliche Transformatio nen vornehmen, um solche Koordinatensysteme ineinander zu überführen. Ferner werden im Rahmen dieser Offenbarung Ordinalzahlen bzw. Aufzählungen (erstes, zweites, etc. Element) primär zur Veranschaulichung und Unterscheidbarkeit verwendet und sind daher nicht einschränkend zu verstehen. Aus den Ordinalzahlen ergibt sich nicht unbedingt eine qualitative oder quantitative Ordnung.

[0065] Die erste Werkzeugspindel 46 weist eine Spindelachse 64 sowie eine um diese rotatorisch antreibbare Werkzeugaufnahme 70 auf, vergleiche auch Fig. 2. Die zweite Werkzeugspindel 48 weist eine Spindelachse 66 sowie eine um diese rotatorisch antreibbare Werkzeugaufnahme 72 auf. Die Spindelachsen 64, 66 ergeben einen Spin delabstand 68 in der X-Richtung (zweite Richtung). In beispielhaften Ausführungsformen ist der Spindelabstand 68 während der Bearbeitung konstant, so dass die beiden Werk zeugspindeln 46, 48 synchron verfahrbar sind. Dies umfasst in beispielhaften Ausgestal tungen auch eine synchrone Bewegung in der Z-Richtung (erste Richtung). Auf diese Weise können gleichzeitig zwei Werkstücke in identischer oder nahezu identischer weise bearbeitet werden.

[0066] Zwischen der Werkzeugspindel 46 und dem Schlitten 50 erstreckt sich eine Z-Führung 82. Zwischen der Werkzeugspindel 48 und dem Schlitten 52 erstreckt sich eine Z-Führung 84. Sowohl der Schlitten 50 als auch der Schlitten 52 ist an einer Führung 88 am Portal 16 aufgenommen, die sich in der X-Richtung (zweite Richtung) erstreckt. Ferner ist in Fig. 1 und Fig. 2 mit 90 ein Primärteil eines Lineardirektantriebs angedeutet.

In der beispielhaften Ausführungsform wirkt das Primärteil 90 mit entsprechenden Sekun därteilen zusammen, von denen je eines am Schlitten 50 und eines am Schlitten 52 angeordnet ist. Auf diese Weise können die Werkzeugspindeln 46, 48 gemeinsam und unabhängig voneinander in der zweiten Richtung (X-Richtung) entlang der Führung 88 am Portal 16 verfahren werden.

[0067] Die Werkzeugmaschine 10 weist ferner einen Werkstücktisch 100 auf, der zumindest abschnittsweise, vorzugsweise weitgehend oder vollständig im Arbeitsraum 38 angeordnet ist. Der Werkstücktisch 100 ist in der beispielhaften Ausgestaltung gemäß den Figuren 1 bis 3 als Wiege 102 gestaltet. Der Werkstücktisch 100 ist in einer dritten Richtung 106 (Y-Richtung) translatorisch verfahrbar. Der Werkstücktisch 100 ist dazu ausgebildet, Werkstücke zu tragen. Zu diesem Zweck weist der Werkstücktisch 100 beispielhaft Plätze 1 14, 1 16 auf, welche jeweils eine Werkstückaufnahme ausbilden. Beispielsweise umfassen die Plätze 1 14, 1 16 jeweils einen drehbaren Rundtisch 1 18, 120 zur direkten Aufnahme von Werkstücken oder zur Aufnahme einer Palette.

[0068] Beispielhaft tragen die Rundtische 1 18, 120 jeweils eine Palette 122,

124. Die Paletten 122, 124 fungieren als Werkstückträger. Die Paletten 122, 124 können zumindest ein Werkstück tragen, welches auf der Palette befestigt ist. Das Beladen mit Werkstücken kann eine Handhabung der Paletten 122, 124 umfassen, also ein Bestücken der Plätze 1 14, 1 16 mit Paletten 122, 124, die ihrerseits mit Werkstücken bestückt sind.

Es versteht sich, dass die Werkzeugmaschine 10 grundsätzlich auch ohne solche Palet ten betreibbar ist. Werkstücke können direkt auf den Rundtischen 1 18, 120 aufgenommen sein. Gleichwohl können die Paletten 122, 124 einen automatisierten Werkstückwechsel vereinfachen. Wenn die Paletten 122, 124 außerhalb des Arbeitsraums 38 mit den Werkstücken bestückt werden, können sich Nebenzeiten reduzieren. Die Paletten 122,

124 weisen Koppelstücke 126, 128 auf, vergleiche Fig. 3. Über die Koppelstücke 126, 128 kann ein Palettenwechsler an die Paletten 122, 124 zu deren Handhabung angreifen.

[0069] Die Rundtische 1 18, 120 sind um Achsen 130, 132 schwenkbar bzw. drehbar. Die Achsen 130, 132 werden auch als C-Achsen bezeichnet. In der in Fig. 1 gezeigten Orientierung des Werkstücktisches 100 (der Wiege 102) sind die Achsen 130, 132 parallel zur Z-Achse ausgerichtet. Diese Ausrichtung ist jedoch abhängig von der aktuellen Schwenkorientierung des Werkstücktisches 100 bezüglich der X-Achse. Der Werkstücktisch 100 ist an einem ersten Schlitten 140 und einem zweiten Schlitten 142 aufgenommen. Die Schlitten 140, 142 definieren ferner eine Schwenkachse 144, welche auch als A-Achse bezeichnet wird. Die A-Achse ist parallel zur X-Achse. Der Werkstück tisch 100 und folglich die Rundtische 1 18, 120 sind um die A-Achse schwenkbar. Der Abstand zwischen den beiden C-Achsen 130, 132 entspricht im Ausführungsbeispiel dem gewählten Spindelabstand 68 zwischen den beiden Spindelachsen 64, 66, zumindest in einem beispielhaften Betriebsmodus für die simultane Bearbeitung zweier Werkstücke.

[0070] In Fig. 2 veranschaulichen Blöcke 148, 150 zwei translatorische Antriebe für den Werkstücktisch 100 zur Bewegung in der dritten Richtung 106 (Y-Richtung).

Beispielhaft beherbergen die Schlitten 140, 142 die Antriebe 148, 150. Dies ist beispiels weise bei einem Direktantrieb oder Lineardirektantrieb denkbar. Es ist jedoch auch vorstellbar, die Schlitten 140, 142 über Gewindetriebe (Spindeltriebe) oder dergleichen in der dritten Richtung 106 verfahrbar zu gestalten. Wesentlich ist, dass jedem der beiden Schlitten 140, 142 ein eigener, separater Antrieb 148, 150 zugeordnet ist. Demgemäß ist der Werkstücktisch 100 nach dem Gantry-Prinzip in der Y-Richtung verfahrbar. Über eine geeignete Steuerung der beiden Antriebe 148, 150 können beide Schlitten 140, 142 hochgenau und synchron verfahren werden. Dies hat den Vorteil, dass der als Wiege 102 ausgebildete Werkstücktisch 100 trotz der beträchtlichen Erstreckung in der X-Richtung präzise in der Y-Richtung verfahrbar ist, wobei ein gewünschtes Maß für die Parallelität zwischen der A-Achse 144 und der X-Richtung gewahrt wird. Ferner lassen sich zumin dest in beispielhaften Ausgestaltungen mit den beiden Antrieben 148, 150 hohe Be schleunigungen und Verfahrgeschwindigkeiten erzielen.

[0071] Die Schlitten 140, 142 beherbergen ferner jeweils einen Schwenkantrieb 154, 156 sowie ein Schwenklager 158, 160 für die Schwenkbewegung des als Wiege 102 gestalteten Werkstücktisches 100 um die Schwenkachse 144. Somit stehen auch für diesen Freiheitsgrad zwei grundsätzlich unabhängige Antriebe bereit, die synchron gesteuert werden. Auch diese Gestaltung trägt dazu bei, dass trotz der beträchtlichen X- Erstreckung des Werkstücktisches 100 zwischen den beiden Schlitten 140, 142 eine hochgenaue Bewegung und folglich eine präzise Bearbeitung möglich ist. Die beiden Schwenkantriebe 154, 156 erlauben hohe Winkelbeschleunigungen und Winkelgeschwin digkeiten, zumindest in beispielhaften Ausgestaltungen.

[0072] Die Schlitten 140, 142 sind jeweils an einer sich in der Y-Richtung er streckenden Längsführung 162, 164 aufgenommen. Die Längsführungen 162, 164 umfassen Führungsschienen 166, 168. Das Gestell 12 trägt die Längsführungen 162,

164. Die Längsführungen 162, 164 sind innerhalb der Seitenprofile 32, 34 des Gestells angeordnet. Die Längsführungen 162, 164 sind den Seitenprofilen 32, 34 benachbart.

[0073] In Fig. 1 veranschaulichen zwei mit 176, 178 bezeichnete Blöcke Werk zeugmagazine zur Bereitstellung von Bearbeitungswerkzeugen. Die Werkzeugmagazine 176, 178 sind in den Figuren 2 und 3 anhand schematischer Darstellungen näher detail liert. Das Werkzeugmagazin 176 ist der ersten Werkzeugspindel 46 zugeordnet. Das Werkzeugmagazin 178 ist der zweiten Werkzeugspindel 48 zugeordnet. Das Werkzeug magazin 176 trägt Werkzeugplätze 182, 186 (Fig. 2). Das Werkzeugmagazin 178 trägt Werkzeugplätze 184, 188. Die Plätze 182, 184, 186, 188 können Leerplätze zur Aufnah me eines Werkzeugs von den Werkzeugspindeln 46, 48 oder mit Werkzeugen bestückte Plätze zur Abgabe an die Werkzeugaufnahmen 70, 72 der Werkzeugspindeln 46, 48 sein.

[0074] Die Werkzeugmagazine 176, 178 sind beispielhaft als Kettenmagazine gestaltet, insbesondere als umlaufende Kettenmagazine. Demgemäß sind geeignete Antriebe für die Werkzeugmagazine 176, 178 vorgesehen. Die Werkzeugmagazine 176, 178 erstrecken sich zumindest teilweise in Magazinöffnungen 192, 194 in das Portal 16 hinein, vergleiche auch Fig. 2 und Fig. 3. Auf diese Weise können die Werkzeugmagazine 176, 178 ausgehend von der vom Arbeitsraum 38 abgewandten Seite des Portals 16 bestückt werden. Die Werkzeugmagazine 176, 178 können sich in beispielhaften Ausge staltungen durch die Magazinöffnungen 192, 194 hindurch nach außen erstrecken.

[0075] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist das Portal 16 ferner Führungsöffnungen 198, 200 auf, vergleiche wiederum Fig. 2. In der dort gezeigten Ausführungsform sind die Führungsöffnungen 198, 200 aus Sicht des Gestells 12 unter- halb der Magazinöffnungen 192, 194 angeordnet. Durch die Führungsöffnungen 198, 200 ist eine Stirnseite der Längsführungen 162, 164 bzw. von deren Führungsschienen 166, 168 zugänglich. Auf diese Weise lässt sich dieser Bereich einschließlich der Schlitten 140, 142 überwachen, ferner werden Wartungsarbeiten, Inspektionsarbeiten und dergleichen vereinfacht.

[0076] Der Arbeitsraum 38 ist über die mittige Portalausnehmung 36 zugänglich und einsehbar. Es ist jedoch zumindest in beispielhaften Ausgestaltungen nicht vorgese hen, einen Werkstückwechsel durch die Portalausnehmung 36 hindurch zu bewerkstelli gen. Stattdessen kann der Werkstückwechsel über die gegenüberliegende Seite des Gestells 12 erfolgen. Demgemäß kann die durch das Portal 16 gebildete Seite der Werk zeugmaschine 10 als Bedienerseite 206 und die hiervon abgewandte Seite des Gestells 12 als Beladeseite 208 bezeichnet werden, zumindest in dem in Fig. 3 gezeigten Ausfüh rungsbeispiel.

[0077] Zumindest in einer beispielhaften Ausführungsform erfolgt der Werk zeugwechsel zwischen den Werkzeugspindeln 46, 48 und den Werkzeugmagazinen 176, 178 ohne zusätzliche Handhabungstechnik in Form von Greifern, Umsetzern, Robotern und ähnlichen Mechanismen. Stattdessen sind die Werkzeugspindeln 46, 48 dazu ausge bildet, einen Werkzeugwechsel im Pick-Up-Verfahren durchzuführen. Zu diesem Zweck sind die Werkzeugmagazine 176, 178 derart gestaltet, dass eine vertikale Zugänglichkeit für die Werkzeugspindeln 46, 48 gegeben ist.

[0078] Die Werkzeugspindeln 46, 48 sind in der dritten Richtung (Y-Richtung) nicht verfahrbar. Die beispielhaft als Kettenmagazin ausgestalteten Werkzeugmagazin 176, 178 sind jedoch derart antreibbar, dass ein aktuell gewünschter Werkzeugplatz 182, 184 in der erforderlichen Y-Position bereitgestellt werden kann. Die Werkzeugspindeln 46, 48 sind jedoch in der ersten Richtung (vertikal) und der zweiten Richtung (horizontal) verfahrbar. Auf diese Weise kann beispielsweise die erste Werkzeugspindel 46 aus ihrem primären Arbeitsbereich 212 (vergleiche Fig. 3) in der X-Richtung in einen dem Werk zeugmagazin 176 zugeordneten Werkzeugwechselbereich 220 einfahren und dort eine Werkzeugwechselposition einnehmen. Gleichermaßen kann die zweite Werkzeugspindel 48 aus ihrem primären Arbeitsbereich 214 in der X-Richtung in einen dem Werkzeugma- gazin 178 zugeordneten Werkzeugwechselbereich 222 einfahren und dort eine Werk zeugwechselposition einnehmen. In der Werkzeugwechselposition können die Werkzeug spindeln 46, 48 in der Z-Richtung vertikal verfahren werden, um Werkzeuge von den Werkzeugplätzen 182, 184 zu übernehmen bzw. an diese abzugeben.

[0079] Für den Werkzeugwechsel verlassen die beiden Werkzeugspindeln 46, 48 ihre "Zwangskopplung" mit konstantem Spindelabstand 68. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn die beiden Werkzeugspindeln separat und unabhängig voneinan der verfahrbar sind. Wenn gewünschte Werkzeuge an den Werkzeugaufnahmen 70, 72 aufgenommen sind, kann wiederum bedarfsweise eine synchrone Bearbeitung im steue rungstechnisch gekoppelten Zustand mit konstantem Spindelabstand 68 erfolgen.

[0080] Insbesondere die Figuren 2 und 3 veranschaulichen, dass die Werk zeugmagazine 176, 178 oberhalb (d. h., ähnliche X-Position, ähnliche Y-Position, abwei chende Z-Position) der Längsführungen 162, 164 des Werkstücktisches 100 angeordnet sind. Es ergibt sich eine günstige Gestaltung des Arbeitsraums 38, da dieser nicht durch die Werkzeugmagazine 176, 178 und auch nicht durch die Längsführungen 162, 164 bzw. die Schlitten 140, 142 verbaut ist. Vorzugsweise erfolgt die Übergabe der Werkzeuge beim Werkzeugwechsel außerhalb des Arbeitsraums 38 im hiervon abgegrenzten Werk zeugwechselbereich 220, 222. Es ist grundsätzlich vorstellbar, Trennwände zwischen dem Arbeitsraum 38 und dem Werkzeugwechselbereich 220, 222 vorzusehen.

[0081] Mit Bezugnahme auf Fig. 4 und Fig. 5 wird auf Basis der bereits anhand der Figuren 1 bis 3 veranschaulichten Gestaltung der Werkzeugmaschine 10 eine bei spielhafte Ausführungsform mit automatisiertem Werkstückwechsel veranschaulicht. Für den Werkstückwechsel ist ein Palettenwechsler 230 vorgesehen, der an der Beladeseite 208 (vergleiche auch Fig. 3) des Gestells 12 an dieses angekoppelt bzw. herangefahren werden kann.

[0082] Der Palettenwechsler 230 weist eine Gestellbasis 232 auf, die an eine Stirnseite 234 des Gestells 12 in der dritten Richtung (Y-Richtung) herangefahren werden kann. Demgemäß kann die Gestellbasis 232 ein Fahrwerk oder Führungseinrichtungen für die Y-Bewegung umfassen. Der Palettenwechsler 230 weist beispielhaft zwei Plätze 236, 238 auf, die Paletten 244, 246 zum Palettentausch tragen. Die Paletten 244, 246 können demgemäß mit Werkstücken bestückt sein, die noch zu bearbeiten sind. Die Paletten 244, 246 entsprechen grundsätzlich den bereits zuvor veranschaulichten Palet ten 122, 124 am Werkstücktisch 100. Die Paletten 122, 124 sowie die Paletten 244, 246 sind zum Werkstückwechsel austauschbar. Die Paletten 122, 124, 244, 246 weisen jeweils an einer ihrer Stirnseiten ein Koppelstück 126, 128, 248, 250 auf, an das der Palettenwechsler 230 angreifen kann.

[0083] Für die eigentliche Wechselbewegung (Austausch der Paletten 122, 124 mit den Paletten 244, 246) ist es nicht erforderlich, die Gestellbasis 232 des Paletten wechslers 230 in der dritten Richtung (Y-Richtung) relativ zum Gestell 12 der Werkzeug maschine 10 zu verfahren. Stattdessen kann der Werkstücktisch 100 in der Y-Richtung in eine Werkstückwechselposition fahren, in der der Werkstücktisch 100 dem Paletten wechsler 230 benachbart ist, vergleiche Fig. 4. Für den Austausch weist der Paletten wechsler 230 einen Umsetzer 254 auf, der beispielhaft eine kombinierte Hub- und Schwenkbewegung ausführen kann. In Fig. 4 veranschaulicht der Doppelpfeil 256 die Hubbewegung (in Z-Richtung). Hingegen veranschaulicht der gekrümmte Doppelpfeil 258 die Schwenkbewegung (um die Z-Achse).

[0084] Der Umsetzer 254 weist insgesamt vier Koppelplätze 262, 264, 266, 268 auf, so dass insgesamt vier Paletten 122, 124, 244, 246 über ihre Koppelstücke 126, 128, 248, 250 vom Umsetzer 254 erfasst und umgesetzt werden können. Beispielhaft werden die Paletten 122, 124, 244, 246 durch den Umsetzer 254 angehoben (Z-Bewegung) und um 180° um die Schwenkachse 270 (vergleiche Fig. 5) des Umsetzers 254 rotiert. Auf diese Weise erfolgt ein Austausch der Paletten 122, 124 durch die Paletten 244, 246.

[0085] Mit Bezugnahme auf Fig. 6 und Fig. 7 wird eine weitere Ausgestaltung einer Werkzeugmaschine 10 veranschaulicht, die der Ausgestaltung gemäß den Figuren 1 bis 3 weitgehend entspricht. Eine Abwandlung ergibt sich bei der Gestaltung der Maga zine für den Werkzeugwechsel. [0086] In grundsätzlich zuvor schon beschriebener Weise ist der ersten Spindel 46 ein erstes Werkzeugmagazin 176 und der zweiten Spindel 48 ein zweites Werkzeug magazin 178 zugeordnet. Die Werkzeugmagazine 176, 178 sind jedoch jeweils einer Magazinanordnung 282, 284 zugeordnet. Die Magazinanordnung 282 umfasst neben dem Werkzeugmagazin 176 ein weiteres Werkzeugmagazin 276. Die Magazinanordnung 284 umfasst neben dem Werkzeugmagazin 178 ein weiteres Werkzeugmagazin 278. Ähnlich wie die Werkzeugmagazine 176, 178 weisen die Werkzeugmagazine 276, 278 Werk zeugplätze zur Bereitstellung oder zur Aufnahme von Werkzeugen auf.

[0087] Die Werkzeugmagazine 176, 178, 276, 278 sind derart gestaltet, dass die erste Werkzeugspindel 46 sowohl das Werkzeugmagazin 176 als auch das Werk zeugmagazin 276 anfahren kann, um dort im Pick-Up-Verfahren Werkzeuge zu wechseln. Gleichermaßen kann die zweite Werkzeugspindel sowohl das Werkzeugmagazin 178 als auch das Werkzeugmagazin 278 anfahren, um dort im Pick-Up-Verfahren Werkzeuge zu wechseln.

[0088] Da die Werkzeugspindeln 46, 48 in der dritten Richtung (Y-Richtung) nicht verfahrbar sind, sind die beiden Werkzeugmagazine 176, 276 der Magazinanord nung 282 sowie die beiden Werkzeugmagazine 178, 278 der Magazinanordnung 284 jeweils in der X-Richtung (zweite Richtung) zueinander versetzt. Der Versatz ist an die Abmessung der Werkzeugspindeln 46, 48 angepasst, so dass Werkzeugplätze der Werkzeugmagazine 176, 178, 276, 278 für die jeweils zugeordnete Werkzeugspindel 46, 48 vertikal (in der Z-Richtung) zugänglich sind. Das aus Sicht des Gestells 12 jeweils untere Werkzeugmagazin 276, 278 ist gegenüber dem jeweils oberen Werkzeugmagazin 176, 178 in Richtung auf den Arbeitsraum leicht versetzt.

[0089] Ferner weist die anhand der Figuren 6 und 7 veranschaulichte Ausge staltung neben den zuvor schon beschriebenen Magazinöffnungen 192, 194 im Portal 36 für die Werkzeugmagazine 176, 178 weitere Magazinöffnungen 292, 294 auf, die eine Zugänglichkeit der Werkzeugmagazine 276, 278 von der Bedienerseite 206 (Fig. 3) durch das Portal 16 hindurch ermöglichen. Es versteht sich, dass die Magazinöffnungen 192, 292 sowie die Magazinöffnungen 194, 294 grundsätzlich auch kombiniert werden können und somit jeweils auch eine gemeinsame Magazinöffnung für beide Magazine der jeweili- gen Magazinanordnung 282, 284 bilden. Ferner zeigen die Figuren 6 und 7 auch die zuvor schon beschriebenen Führungsöffnungen 198, 200 beim Portal 16. Insgesamt ist daher von der Bedienerseite 206 aus eine gute Zugänglichkeit der Werkzeugmagazine 176, 178, 276, 278 und der Schlitten 140, 142 bzw. der Längsführungen 162, 164 gege ben.

[0090] Auf diese Weise muss durch die Portalausnehmung 36 hindurch kein Werkzeugwechsel erfolgen. Demgemäß kann der Werkzeugwechselbereich 220, 222 vom Arbeitsraum 38 durch Wände oder dergleichen getrennt werden. Die Werkzeugspin deln 46, 48 sind als Pick-Up-Spindeln gestaltet und können solche Wände umfahren oder anderweitig überwinden.

[0091] Fig. 7 veranschaulicht in Zusammenschau mit Fig. 6 eine weitere bei spielhafte Funktionalität der Werkzeugmaschine 10. Grundsätzlich können auch die übrigen Gestaltung gemäß den Figuren 1 bis 5 diese Funktion umfassen.

[0092] Fig. 6 zeigt einen Normalbetriebsmodus, bei dem die erste Werk zeugspindel 46 in ihrem primären Arbeitsbereich 212 angeordnet und folglich dem ersten Rundtisch 1 18 zugeordnet ist, um dort Werkstücke zu bearbeiten. Gleichermaßen ist die zweite Werkzeugspindel 48 in ihrem primären Arbeitsbereich 214 angeordnet und folglich dem zweiten Rundtisch 120 zugeordnet, um dort Werkstücke zu bearbeiten.

[0093] Ausgehend von diesem Normalbetriebsmodus veranschaulicht Fig. 7 ei nen Betriebsmodus, in dem eine der beiden Werkzeugspindeln "über Kreuz" betreibbar ist. Beispielhaft ist in Fig. 7 die zweite Werkzeugspindel 48 im Werkzeugwechselbereich 222 angeordnet. Dies kann grundsätzlich auch eine Parkstellung oder Servicestellung betreffen.

[0094] Nun ist an der Traverse 18 des Portals 16 genügend Platz in der zweiten Richtung (X-Richtung), so dass nunmehr die erste Werkzeugspindel 46 ihren angestamm ten primären Arbeitsbereich 212 (vergleiche Fig. 6) verlassen kann. In Fig. 7 befindet sich die erste Werkzeugspindel 46 in einem sekundären Arbeitsbereich 302, in dem die erste Werkzeugspindel 46 dem zweiten Rundtisch 120 zugeordnet ist, um dort Werkstücke zu bearbeiten. Es versteht sich, dass nicht gleichzeitig die zweite Werkzeugspindel 48 in ihrem sekundären Arbeitsbereich 304 mit Zuordnung zum ersten Rundtisch 1 18 angeord net sein kann. Dies wäre jedoch dann möglich, wenn sich die erste Werkzeugspindel 46 im Werkzeugwechselbereich 220 befindet.