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Title:
MACHINE TOOL FOR THE SHAPING PRODUCTION OF AN ARTICLE AND METHOD FOR PRODUCING AN ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/089828
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machine tool (1) for the shaping production of an article, comprising a tool receptacle (2), a tool feed (3), a reservoir (4) of tools (5) and a control device (6), wherein the machine tool (1) is configured to select a tool (5) from the reservoir (4) as a function of the article that is to be machined and to fasten it at the tool receptacle (2). The invention also relates to a method for producing an article using the machine tool.

Inventors:
AVEMANN JÖRG (DE)
DEPPER STEVEN (DE)
KRAUS DOMINIK (DE)
WAGNER ROBERT (DE)
WOLF BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/075308
Publication Date:
May 05, 2022
Filing Date:
September 15, 2021
Export Citation:
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Assignee:
FREUDENBERG CARL KG (DE)
International Classes:
B21D37/14
Foreign References:
US3727442A1973-04-17
US5943240A1999-08-24
US5261264A1993-11-16
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Claims:
Patentansprüche

1. Werkzeugmaschine (1 ) zur umformenden Herstellung eines Artikels, umfassend eine Werkzeugaufnahme (2), eine Werkzeugzufuhr (3), einen Vorrat (4) von Werkzeugen (5) und eine Steuereinrichtung (6), wobei die Werkzeugmaschine (1) eingerichtet ist, in Abhängigkeit des zu verarbeitenden Artikels aus dem Vorrat (4) ein Werkzeug (5) auszuwählen und an der Werkzeugaufnahme (2) zu befestigen.

2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeuge (5) mit einem maschinenlesbaren Code (7) ausgerüstet sind.

3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Code (7) fernauslesbar ist.

4. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) einen Speicher umfasst, wobei in dem Speicher eine Liste von herzustellenden Artikeln gespeichert ist, wobei den herzustellenden Artikeln ein Werkzeug (5) und ein zu dem Werkzeug (5) gehörender maschinenlesbarer Code (7) zugeordnet ist.

5. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) zur Auswahl des herzustellenden Artikels eine Eingabeeinrichtung (8) umfasst.

6. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) anhand der Liste das für die Herstellung des Artikels erforderliche Werkzeug (5) bestimmt.

7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugzufuhr (3) eine Transporteinrichtung (9) zum Transport der Werkzeuge (5) umfasst.

8. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugzufuhr (3) eine Leseeinrichtung (10) zum Auslesen des Codes (7) zugeordnet ist.

9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeuge (5) beim Transport mittels der Transporteinrichtung (9) die Leseeinrichtung (10) passieren, wobei die Leseeinrichtung (10) den Code (7) erfasst.

10. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugmaschine (1 ) eine Stanzautomat ist.

11 . Verfahren zur Herstellung eines Artikels mit einer Werkzeugmaschine (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welchem in einem ersten Schritt ein herzustellender Artikel und das für die Herstellung erforderliche Werkzeug (5) bestimmt wird, in einem zweiten Schritt aus dem Vorrat (4) von Werkzeugen (5) ein Werkzeug (5) ausgewählt wird und in einem dritten Schritt das Werkzeug (5) an der Werkzeugaufnahme (2) befestigt wird und in einem vierten Schritt von der Steuereinrichtung (6) artikelspezifische Herstellungsparameter bereitgestellt werden.

Description:
Werkzeugmaschine zur umformenden Herstellung eines Artikels und Verfahren zur Herstellung eines Artikels

Die Erfindung betrifft eine umformende Werkzeugmaschine zur Herstellung eines Artikels, umfassend eine Werkzeugaufnahme, eine Werkzeugzufuhr, einen Vorrat von Werkzeugen und eine Steuereinrichtung. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Artikels.

In der Fertigungstechnik finden Werkzeugmaschinen vielfältig Einsatz. Mit Werkzeugmaschinen werden Halbzeuge, Artikel oder handelsfertige Gegenstände durch maschinelle Bearbeitung erzeugt. Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung können dabei mit verschiedenen Werkzeugen versehen werden, welche auf die Verarbeitung verschiedener Werkstoffe oder die Herstellung eines bestimmten Artikels abgestimmt sind. Bekannte Werkzeugmaschinen sind beispielsweise spanabhebende Werkzeugmaschinen, wie Drehmaschinen und Fräsen, sowie umformende Werkzeugmaschinen, wie Pressen und Stanzmaschinen. Das Stanzverfahren ist spanlos und wird in der Regel auf umformenden Werkzeugmaschinen durchgeführt. Dabei sind Pressen und Stanzmaschinen vergleichbar ausgebildet, wobei Stanzmaschinen, insbesondere Stanzautomaten, im Vergleich zu einer Presse zusätzlich mit einem Vorschubapparat versehen sind.

Allgemein ist es bekannt, in Abhängigkeit des herzustellenden Artikels einen Werkzeugwechsel manuell vorzunehmen, was vergleichsweise zeitaufwendig ist. Des Weiteren ist es bekannt, Werkzeugmaschinen mit einer Werkzeugaufnahme auszurüsten, welche mit einem Vorrat von Werkzeugen versehen ist, die durch die Werkzeugaufnahme in eine Arbeitsposition bewegt werden können. Bei diesen Werkzeugmaschinen ist die Auswahl der zur Verfügung stehenden Werkzeuge begrenzt. Des Weiteren ist diese Art der Werkzeugbevorratung nicht für jede Art von Werkzeugmaschinen geeignet. Bekannt sind derartige Werkzeugbevorratungen bei spanabhebenden Werkzeugmaschinen.

Insbesondere bei der Herstellung von Kleinserien umzuformender Artikel ergibt sich dabei das Problem, dass entweder eine Kleinserie hergestellt wird, was mit einem häufigen Werkzeugwechsel einhergeht, oder eine Großserie eines Artikels hergestellt wird, was wiederum mit einer umfangreichen Lagerhaltung der hergestellten Artikel einhergeht. Beides ist mit höheren Kosten verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine umformende Werkzeugmaschine bereitzustellen, welche einen schnellen Werkzeugwechsel ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.

Zur Lösung der Aufgabe umfasst die Werkzeugmaschine zur umformenden Herstellung eines Artikels eine Werkzeugaufnahme, eine Werkzeugzufuhr, einen Vorrat von Werkzeugen und eine Steuereinrichtung, wobei die Werkzeugmaschine eingerichtet ist, in Abhängigkeit des herzustellenden Artikels aus dem Vorrat ein Werkzeug auszuwählen und an der Werkzeugaufnahme zu befestigen.

Erfindungsgemäß wird dabei das zur Herstellung des Artikels geeignete Werkzeug automatisiert ausgewählt und ebenfalls automatisiert an der Werkzeugaufnahme befestigt. Die Befestigung des Werkzeugs kann dabei mit mechanischen oder hydraulischen Befestigungsmitteln erfolgen, wobei die Befestigungsmittel vorzugsweise als Spannmittel ausgebildet sind, welche eine kraftschlüssige Befestigung des Werkzeugs an der Werkzeugaufnahme bewirken. Die Position der Spannmittel kann dabei durch die Steuereinrichtung überwachbar sein. Dazu können die Spannmittel mit Sensoren ausgerüstet sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei für umformende Werkzeugmaschinen ausgebildet, zu welchen im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Stanzmaschinen beziehungsweise Stanzautomaten zählen. Bei spanabhebenden Werkzeugmaschinen sind bereits kostengünstige Möglichkeiten der Werkzeugwechsel bekannt und einfach realisierbar. Bei spanabhebenden Werkzeugen sind die Werkzeuge und insbesondere deren Schnittstelle zur Werkzeugaufnahme häufig normiert und die Verarbeitungsparameter einfach regulierbar, beispielsweise durch Veränderung von Vorschub und Drehzahl des Werkzeugs. Dadurch ist bei spanabhebenden Werkzeugmaschinen ein automatisierter Werkzeugwechsel besonders einfach realisierbar.

Bei umformenden Werkzeugmaschinen, zu denen auch Stanzmaschinen und Stanzautomaten zählen, gestaltet sich der Werkzeugwechsel hingegen deutlich schwieriger. Die Werkzeuge sind zumeist sehr schwer und die Werkzeugaufnahme ist mitunter nur sehr schwer erreichbar; es kann beispielsweise eine Überkopfmontage erforderlich sein. Des Weiteren ist eine Vielzahl von Verfahrensparametern einstellbar, beispielsweise der Vorschub, eine sich in Abhängigkeit des Artikels verändernde von dem Werkzeug auf das Halbzeug einwirkende Kraft und die Umformgeschwindigkeit. Ein weiteres Problem ist, dass insbesondere bei Stanzautomaten die Stanzwerkzeuge und deren Schnittstelle zur Werkzeugaufnahme häufig nicht normiert. Dadurch ist in der Regel ein manueller Rüstvorgang erforderlich und automatisierte Wechsel, wie sie bei spanabhebenden Werkzeugmaschinen beispielsweise in Form von Werkzeugrevolvern bereits seit langem bekannt sind, kommen für umformende Werkzeugmaschinen nicht in Betracht.

Die Werkzeuge können mit einem maschinenlesbaren Code ausgerüstet sein. Vorzugsweise ist dabei der Code fernauslesbar. Ein maschinenlesbarer Code kann automatisch durch eine Leseeinrichtung ausgelesen werden, wobei zu dem Code in der Steuereinrichtung der Werkzeugtyp hinterlegt ist. Dadurch ist es möglich, dass die Werkzeugmaschine einen Vorrat mit einer Vielzahl an Werkzeugen aufweist, wobei die Werkzeuge durch eine geeignete Transportvorrichtung transportiert und eingelesen werden können. Dabei kann der Code optisch oder elektromagnetisch auslesbar sein. Im Fall der optischen Auslesbarkeit sind die Werkzeuge mit einem optisch auslesbaren Code, beispielsweise einem Strichcode oder einem DM-Code (Datamatrixcode), versehen. Im Fall der elektromagnetischen Auslesbarkeit erfolgt das Auslesen auf dem Werkzeug angebrachter aktiver oder passiver Sender. Hierzu können beispielsweise RFID-Tags auf den Werkzeugen angebracht sein.

Zur Auswahl des Artikels kann die Steuereinrichtung eine Eingabeeinrichtung umfassen. Dabei kann die Eingabeeinrichtung durch eine Schnittstelle realisiert sein, über welche elektronische Artikelinformationen an die Werkzeugmaschine übergeben werden können. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, dass über die Eingabeeinrichtung ein Arbeitsauftrag in Form einer Liste verschiedener herzustellender Artikel übergeben wird. Dabei enthält die Liste Informationen zu dem für die Herstellung eines Artikels benötigten Werkzeug. Soll ein Artikel aus der Liste gefertigt werden, kann die Werkzeugmaschine anhand der Liste und des darin vorgegebenen Werkzeugs aus dem Vorrat von Werkzeugen ein Werkzeug auswählen und automatisiert an der Werkzeugaufnahme befestigen.

Die Steuereinrichtung kann einen Speicher umfassen, wobei in dem Speicher eine Liste von herzustellenden Artikeln gespeichert ist, wobei den herzustellenden Artikeln ein Werkzeug und ein zu dem Werkzeug gehörender maschinenlesbarer Code zugeordnet ist. Dabei kann die Liste mittels der Eingabeeinrichtung in die Steuereinrichtung eingegeben werden. Über die Liste erfolgt eine Zuordnung von Werkzeugen zu den herzustellenden Artikeln. Dabei ist es denkbar, die Liste mittels der Eingabeeinrichtung zu erzeugen oder über die Eingabeeinrichtung an die Steuereinrichtung zu übergeben.

Der Werkzeugzufuhr kann eine Leseeinrichtung zum Auslesen des Codes zugeordnet sein. Die Werkzeugzufuhr umfasst ferner vorzugsweise eine Transporteinrichtung zum Transport der Werkzeuge. Dabei kann die Transporteinrichtung gleichzeitig dem Transport der Werkzeuge dienen und den Vorrat von Werkzeugen darstellen. Beispielsweise kann die Transporteinrichtung als Förderband ausgebildet sein, auf welchem die Werkzeuge angeordnet sind. Dabei können die Werkzeuge um laufend transportiert werden. Dabei passieren die Werkzeuge die Leseeinrichtung und die Werkzeugmaschine wählt automatisiert das Werkzeug aus, welches dem herzustellenden Artikel zugeordnet ist. Der Transporteinrichtung kann alternativ ein separater Werkzeugvorrat zugeordnet sein, in welchen die Werkzeuge automatisiert eingelagert und aus welchem die Werkzeuge automatisiert entnommen werden können. Es ist außerdem denkbar, den Werkzeugtransport zwischen dem Werkzeugvorrat und der Werkzeugzufuhr mithilfe eines automatisierten, fahrerlosen Transportsystems zu bewerkstelligen.

Anschließend erfolgt eine automatisierte Befestigung des Werkzeuges an der Werkzeugaufnahme. Dementsprechend können die Werkzeuge beim Transport mittels der Transporteinrichtung die Leseeinrichtung passieren, wobei die Leseeinrichtung den Code erfasst.

Die Steuereinrichtung kann eine Eingabeeinrichtung zur Auswahl des herzustellenden Artikels aufweisen, wobei die Steuereinrichtung anhand der Liste das für die Herstellung des Artikels erforderliche Werkzeug bestimmt. Dies erfolgt automatisiert, so dass der gesamte Werkzeugwechsel- und Rüstprozess ohne manuellen Eingriff möglich ist.

Die Werkzeugmaschine kann dabei ein Stanzautomat sein. Bei Stanzautomaten war der Wechsel eines Werkzeugs bislang besonders aufwendig, so dass nur wenige Werkzeugwechsel je Arbeitsschicht möglich waren. Dadurch war es mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand bislang nicht möglich, Kleinserien von Artikeln ohne Lagerhaltung herzustellen. Bei der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine in Form eines Stanzautomaten kann das Stanzwerkzeug schnell und automatisiert ausgewechselt werden. Dadurch ist es möglich, eine deutlich höhere Anzahl von Werkzeugwechseln je Schicht vorzunehmen, so dass auch eine wirtschaftliche Herstellung von Kleinserien möglich ist, ohne dass eine nennenswerte Lagerhaltung hergestellter Artikel erforderlich ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Artikels mittels einer Werkzeugmaschine wird in einem ersten Schritt ein herzustellendes Artikel und das für die Herstellung erforderliche Werkzeug bestimmt, in einem zweiten Schritt wird aus dem Vorrat von Werkzeugen ein Werkzeug ausgewählt und in einem dritten Schritt wird das Werkzeug an der Werkzeugaufnahme befestigt und in einem vierten Schritt werden von der Steuereinrichtung artikelspezifische Herstellungsparameter bereitgestellt. Nach Fertigung des Artikels in der vorbestimmten Menge kann in einem fünften Schritt das Werkzeug aus der Werkzeugaufnahme ausgebaut und in einem sechsten Schritt dem Vorrat von Werkzeugen wieder zugeführt werden.

Dabei ist die Werkzeugmaschine vorzugsweise eine Stanzmaschine. Der Vorrat von Werkzeugen umfasst eine Transporteinrichtung zum Transport der Werkzeuge und eine Leseeinrichtung zum Auslesen der Codes, welche auf den Stanzwerkzeugen angebracht sind.

Zur Herstellung eines Artikels wird in dem Speicher der Steuereinrichtung eine Liste von herzustellenden Artikeln gespeichert. Dabei ist den herzustellenden Artikeln jeweils ein Werkzeug und ein zu dem Werkzeug gehörender maschinenlesbarer Code zugeordnet. Die Werkzeuge werden über die Transporteinrichtung transportiert und während des Transports mittels der Leseeinrichtung ausgelesen. Detektiert die Leseeinrichtung ein zu dem herzustellenden Artikel gehörendes Werkzeug, wird dieses aus dem Vorrat entnommen und an der Werkzeugzufuhr befestigt. Danach können die Artikel hergestellt werden.

Wurde die vorbestimmte Menge herzustellender Artikel erzeugt, wird aus der Liste der nächstfolgende Artikel und das dazugehörige Werkzeug ausgewählt. Zunächst wird dann, wie zuvor beschrieben, das vorherige Werkzeug ausgebaut und danach das nächstfolgende Werkzeug aus dem Vorrat von Werkzeugen entnommen und an der Werkzeugaufnahme befestigt.

Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine wird nachfolgend anhand der Figur näher erläutert. Diese zeigt schematisch:

Fig. 1 eine Stanzmaschine in Form eines Stanzautomaten.

Figur 1 zeigt eine Werkzeugmaschine 1 , welche vorliegend als Stanzautomat ausgebildet ist. In der Werkzeugmaschine 1 werden Halbzeuge in Form von Blechbändern mittels des Stanzautomaten zu Artikeln umgeformt. Dabei kann die Werkzeugmaschine 1 beispielsweise ausgebildet sein, aus den Blechbändern metallische Tragringe für Dichtungen herzustellen.

Die Werkzeugmaschine 1 umfasst eine Werkzeugaufnahme 2, eine Werkzeugzufuhr 3, einen Vorrat 4 von Werkzeugen 5 und eine Steuereinrichtung 6.

Die Werkzeuge 5 sind mit einem maschinenlesbaren Code 7 ausgerüstet, wobei der Code 7 vorzugsweise als Barcode oder DM-Code ausgebildet und damit optisch auslesbar ist.

Die Steuereinrichtung 6 umfasst einen Speicher, in welchem eine Liste von herzustellenden Artikeln speicherbar ist. In der Liste können die Art der herzustellenden Artikel, die Anzahl von herzustellenden Artikeln, das zu den herzustellenden Artikeln gehörende Werkzeug 5 sowie ein zu dem Werkzeug 5 gehörender maschinenlesbarer Code 7 gespeichert sein.

Die Steuereinrichtung 6 ist mit einer Eingabeeinrichtung 8 verbunden. Dabei weist die Eingabeeinrichtung 8 ein Bedienfeld zur Auswahl von in dem Speicher 1 hinterlegten Artikeln auf. Des Weiteren ist die Eingabeeinrichtung 8 mit einer Schnittstelle versehen, über die Listen mit herzustellenden Artikeln an den Speicher übergeben werden können.

Die Steuereinheit 6 überwacht den Fertigungsprozess und erfasst, wenn ein Produktionsauftrag beendet wurde. Sobald ein Produktionsauftrag beendet wird, veranlasst die Steuereinheit 6 den Wechsel des Werkzeugs 5. Für den Austausch des Werkzeugs 5 sind in der Steuereinheit 6 Verfahrensschritte und Verfahrensparameter für den Austauschprozess hinterlegt. Die Steuereinheit 6 gibt entsprechende Signale an die Werkzeugaufnahme 2, die Transporteinrichtung 9 und die Werkzeugmaschine 1 , um die notwendigen Bewegungen für den Werkzeugaustausch durchzuführen. Der Werkzeugaustausch umfasst dabei Parameter sowohl für den Werkzeugausbau als auch für den Werkzeugeinbau. Die Steuereinheit 6 gibt auch Parameter für die Schneideinrichtung vor, welche das bandförmige Halbzeug ablängt. Die Steuereinheit 6 veranlasst ferner die richtige Positionierung des Werkzeugs 5 und des Pressenstößels. Des Weiteren gibt die Steuereinheit 6 Herstellungsparameter für die Herstellung des neuen Artikels vor, beispielsweise die Vorschubgeschwindigkeit und die Umformgeschwindigkeit. Dementsprechend enthält die Steuereinheit 6 sowohl Parameter für den Werkzeugwechsel als auch für den Herstellungsprozess. In diesem Zusammenhang ist denkbar, dass die Werkzeugmaschine 1 eine erste Steuerungseinheit für den Werkzeugwechsel und eine zweite Steuerungseinheit für den Produktionsprozess aufweist. In der ersten Steuerungseinheit sind Parameter für den Werkzeugwechsel hinterlegt und in der zweiten Steuerungseinheit sind Parameter für den Produktionsprozess hinterlegt. Beide Steuerungseinheiten können dabei auf einen gemeinsamen Speicher zugreifen, in welchem die Parameter hinterlegt sind.

Die Werkzeugzufuhr 3 umfasst eine Transporteinrichtung 9 zum Transport der Werkzeuge 5. Diese ist vorliegend als Förderband ausgebildet, wobei die Werkzeuge 5 auf der Transporteinrichtung 9 um laufend transportiert werden. Die Werkzeugzufuhr 3 ist ferner mit einer Leseeinrichtung 10 zum Auslesen der an den Werkzeugen 5 angebrachten maschinenlesbaren Codes 7 ausgerüstet.

Für den Austausch des Werkzeugs 5 werden die Werkzeuge 5 solange um laufend über die Transporteinrichtung 9 transportiert, bis die Leseeinrichtung 10 das zu dem herzustellenden Artikel des aktuellen Produktionsauftrages gehörende Werkzeug 5 detektiert hat. Dieses wird dann ausgewählt und automatisiert über eine zu der Werkzeugzufuhr 3 gehörende Zufuhreinrichtung der Werkzeugaufnahme 2 zugeführt und automatisch an der Werkzeugaufnahme 2 befestigt. Die Rüstzeit kann verkürzt werden, wenn die Werkzeuge 5 über die Transporteinrichtung 9 transportiert werden und für jedes Werkzeug 5, das die Leseeinrichtung 10 passiert, geprüft wird, ob ein Produktionsauftrag für den dem Werkzeug 5 zugeordneten Artikel vorliegt. Wenn dies der Fall ist, wird das Werkzeug 5 ausgewählt und montiert. Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Werkzeuge 5 weiter transportiert. Die Zufuhreinrichtung umfasst pneumatische Stellmittel, durch die die Werkzeuge 5 in Richtung der Werkzeugaufnahme 2 verfahren werden können. Die Werkzeugaufnahme 2 umfasst bei der vorliegenden Ausgestaltung hydraulische Spannmittel, über welche das Werkzeug 5 form- und kraftschlüssig an der Werkzeugaufnahme 2 befestigbar ist. Die Spannmittel sind dabei mit Sensoren ausgerüstet und über die Steuereinrichtung 6 ansteuerbar.

Wurde eine vorgegebene Anzahl von Artikeln hergestellt, wird der Liste der nächste Artikel entnommen und das dazugehörige Werkzeug 5 an der Werkzeugaufnahme 2 befestigt, nachdem das vorherige Werkzeug 5 ausgebaut wurde. Der Wechsel des Werkzeugs 5 sowie die Einstellung der Herstellungsparameter erfolgt dabei automatisiert und es bedarf keinerlei manuellen Eingriffes.

Die mit der Werkzeugmaschine 1 hergestellten Artikel werden zumeist Transportbehältern, beispielsweise Kisten, zugeführt. Hierzu ist die Werkzeugmaschine 1 mit einer Auswurfeinrichtung, beispielsweise in Form einer Ausblaseinheit versehen. Die Steuereinheit 6 kann dabei eingerichtet sein, einen Austausch des Transportbehälters zu veranlassen, wenn ein Werkzeugwechsel durchgeführt wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die hergestellten Artikel sortenrein gelagert und transportiert werden. Die Transportbehälter können dabei in einer Einrichtung vergleichbar zu der Transporteinrichtung 9 verfahren werden. Die Aufnahmekapazität des Transportbehälters ist abhängig von der Größe des Artikels. Angaben zu der Größe des Artikels sind in der Steuereinheit 6 hinterlegt, so dass ein Austausch des Transportbehälters automatisiert veranlasst werden kann, wenn die Kapazität erschöpft ist.