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Title:
MATERIALS FOR ORGANIC ELECTROLUMINESCENT DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/148303
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to fluorene derivatives and electronic devices, particularly organic electroluminescent devices in which said compounds are used, particularly as a matrix material for phosphorescent emitters.

Inventors:
KOENEN NILS (DE)
HAYER ANNA (DE)
MAIER-FLAIG FLORIAN (DE)
PFISTER JOCHEN (DE)
HEIL HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/050845
Publication Date:
July 23, 2020
Filing Date:
January 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
C09K11/06; H01L51/50
Domestic Patent References:
WO2010108579A12010-09-30
WO2009124627A12009-10-15
WO2016184540A12016-11-24
WO2002072714A12002-09-19
WO2003019694A22003-03-06
WO2014079527A12014-05-30
WO2013120577A12013-08-22
WO2017144150A22017-08-31
WO2012034627A12012-03-22
WO2000070655A22000-11-23
WO2001041512A12001-06-07
WO2002002714A22002-01-10
WO2002015645A12002-02-21
WO2005033244A12005-04-14
WO2005019373A22005-03-03
WO2009146770A22009-12-10
WO2010015307A12010-02-11
WO2010031485A12010-03-25
WO2010054731A12010-05-20
WO2010054728A12010-05-20
WO2010086089A12010-08-05
WO2010099852A12010-09-10
WO2010102709A12010-09-16
WO2011032626A12011-03-24
WO2011066898A12011-06-09
WO2011157339A12011-12-22
WO2012007086A12012-01-19
WO2014008982A12014-01-16
WO2014023377A22014-02-13
WO2014094961A12014-06-26
WO2014094960A12014-06-26
WO2015036074A12015-03-19
WO2015104045A12015-07-16
WO2015117718A12015-08-13
WO2016015815A12016-02-04
WO2016124304A12016-08-11
WO2017032439A12017-03-02
WO2018011186A12018-01-18
WO2018041769A12018-03-08
WO2019020538A12019-01-31
WO2018178001A12018-10-04
WO2019115423A12019-06-20
WO2019158453A12019-08-22
WO2004037887A22004-05-06
WO2004058911A22004-07-15
WO2010097155A12010-09-02
WO2013156130A12013-10-24
Foreign References:
CN108203417A2018-06-26
CN107353281A2017-11-17
US20180354931A12018-12-13
CN105254561A2016-01-20
EP1191613A22002-03-27
EP1191612A22002-03-27
EP1191614A22002-03-27
US20050258742A12005-11-24
Other References:
B. M. S. ARNOLD ET AL., APPL. PHYS. LETT., vol. 92, 2008, pages 053301
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindung der Formel (1 ),

wobei für die verwendeten Symbole gilt: Ar ist ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ring atomen, welches mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, welche jeweils mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein kann, oder eine Kombination aus einem aromatischen Ring- System mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen und einer Dibenzo furan- oder Dibenzothiophengruppe, wobei diese Gruppen jeweils durch einen oder mehrere Reste R3 substituiert sein können; dabei kann Ar mit dem benachbarten Substituenten R ein

Ringsystem bilden;

R ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine gerad kettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy- bzw. Alkenylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aroma tisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste R3 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches Ring system bilden; weiterhin kann R mit einer benachbarten Gruppe Ar ein Ringsystem bilden;

R1, R2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine geradkettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy- bzw. Alkenylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aroma tisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste R3 substiuiert sein kann; dabei können mehrere benachbarte Substituenten R1 miteinander ein Ringsystem bilden; weiterhin können mehrere benachbarte Substituenten R2 miteinander ein Ringsystem bilden;

R3 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine gerad kettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl- bzw. Alkoxygruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R4 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aroma tisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R4 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste R4 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R3 auch miteinander ein Ringsystem bilden; R4 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D oder ein aliphatischer und/oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen.

2. Verbindung nach Anspruch 1 , ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (2a), (2b) und (2c),

wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen.

3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, ausgewählt aus den Verbin dungen der Formeln (3a) und (3b), wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen.

4. Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, ausge wählt aus den Verbindungen der Formeln (4a) bis (4f),

wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen.

5. Verbindung nach einem der mehreren der Anpsprüche 1 bis 4, ausge wählt aus den Verbindungen der Formeln (6a) bis (6f),

wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen.

6. Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass Ar ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phenyl, Biphenyl, Terphenyl, Quaterphenyl, Fluoren, Spirobifluoren, Naphthalin, Dibenzofuran, Dibenzothiophen,

Phenanthren, Triphenylen oder einer Kombination dieser Gruppen, welche jeweils mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein können. 7. Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, ausge wählt aus den Verbindungen der Formeln (2d), (6g) bzw. (6h),

wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen.

8. Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln (8a), (8b), (9a) und (9b),

wobei die verwendeten Symbole die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweisen. 9. Zusammensetzung enthaltend mindestens eine Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 und wenigstens ein weiteres funktionelles Material, wobei das weitere funktionelle

Material bevorzugt ausgewählt ist aus einem phosphoreszierenden Emitter, einem Emitter, der TADF zeigt, und/oder einem

Matrixmaterial, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Elektronentransportmaterialien, Lochtransportmaterialien und bi polaren Materialien. 10. Formulierung enthaltend mindestens eine Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 oder eine Zusammensetzung nach Anspruch 9 und mindestens ein organisches Lösemittel.

11. Verwendung einer Verbindung nach einem oder mehreren der

Ansprüche 1 bis 8 oder eine Zusammensetzung nach Anspruch 9 in einer elektronischen Vorrichtung.

12. Elektronische Vorrichtung, enthaltend mindestens eine Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 oder eine

Zusammensetzung nach Anspruch 9.

13. Elektronische Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei es sich um eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung handelt, dadurch gekenn zeichnet, dass die emittierende Schicht mindestens eine Verbindung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 enthält.

14. Elektronische Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn

zeichnet, dass die emittierende Schicht mindestens ein Triazin-, Chinazolin- bzw. Pyrimidinderivat gemäß einer der Formeln (10), (11 ) und (12) enthält, wobei R3 die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen aufweist und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:

Ar2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R5 substituiert sein kann;

R5 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CI, Br, I, CN, N02, N(R3)2I OR3, SR3, COOR3, C(=0)N(R3)2, Si(R3)3,

B(OR3)2, C(=0)R3, P(=0)(R3)2, S(=0)R3, S(=0)2R3, 0S02R3, eine geradkettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R3 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch Si(R3)2, C=0, NR3, O, S oder CONR3 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R3 substituiert sein kann; dabei können zwei Reste R5 auch miteinander ein aliphatisches, heteroaliphatisches, aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden.

Description:
Materialien für organische Elektrolumineszenzvorrichtungen

Die vorliegende Erfindung betrifft Materialien für die Verwendung in elek tronischen Vorrichtungen, insbesondere in organischen Elektrolumines zenzvorrichtungen.

In organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen (OLEDs) werden als emittierende Materialien häufig phosphoreszierende metallorganische Komplexe eingesetzt. Generell gibt es bei OLEDs, insbesondere auch bei OLEDs, die Triplettemission (Phosphoreszenz) zeigen, immer noch Ver besserungsbedarf, beispielsweise im Hinblick auf Effizienz, Betriebs spannung und Lebensdauer. Die Eigenschaften phosphoreszierender OLEDs werden nicht nur von den eingesetzten Triplettemittern bestimmt. Hier sind insbesondere auch die anderen verwendeten Materialien, wie Matrixmaterialien, von besonderer Bedeutung. Verbesserungen dieser Materialien können somit auch zu Verbesserungen der OLED-Eigen- schaften führen. So gibt es insbesondere bei der Lebensdauer und der Effizienz löslich oder zumindest teilweise löslich prozessierter organischer Elektrolumineszenzvorrichtungen noch Verbesserungsbedarf. Weiterhin ist es erforderlich, dass die Verbindungen für die Verarbeitung aus Lösung eine ausreichend hohe Löslichkeit in gängigen organischen Löse mitteln aufweisen. Um die Vorrichtung nach Aufbringen einer Schicht aus Lösung ausheizen zu können und auch für die Anwendung bei erhöhter Temperatur ist eine hohe Glasübergangstemperatur essentiell. Es besteht daher weiterhin Bedarf an verbesserten Materialien.

Als Matrixmaterialien für phosphoreszierende Emitter werden üblicher weise Verbindungen mit loch- und/oder elektronentransportierenden Eigenschaften eingesetzt. Es kann vorteilhaft sein, zusätzlich zu diesen Materialien weitere Matrixmaterialien einzusetzen, welche weder loch- noch elektronentransportierende Eigenschaften aufweisen und somit nicht bzw. nicht in wesentlichem Umfang am Ladungstransport innerhalb der OLED teilnehmen (WO 2010/108579). Aus WO 2009/124627 und WO 2016/184540 sind 9,9-Diphenylfluorenderivate bekannt, welche an den Phenylgruppen mit weiteren Arylgruppen substituiert sind. Fluoren- derivate, welche in der 4-Position des Fluorens substituiert sind, sind nicht offenbart.

Überraschend wurde gefunden, dass 9,9-Diphenylfluorenderivate, welche an mindestens einer und vorzugsweise an beiden Phenylgruppen jeweils in 3‘-Position substituiert sind und welche gleichzeitig am Fluorengrund körper in 4-Position einen aromatischen Substituenten aufweisen, sich sehr gut für die Verwendung in organischen Elektrolumineszenzvorrich tungen eignen und dort zu deutlichen Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik führen. Diese Verbindungen und deren Verwendung in elektronischen Vorrichtungen sind daher der Gegenstand der vorliegen den Erfindung. Diese Verbindungen eignen sich insbesondere als Wide Bandgap Materialien für die Verwendung in der emittierenden Schicht einer phosphoreszierenden OLED. Die erfindungsgemäßen Materialien weisen eine höhere Glasübergangs temperatur auf als entsprechende Materialien, welche ansonsten die gleiche Struktur aufweisen, jedoch keine aromatische Gruppe in 4-Posi- tion des Fluorengrundkörpers gebunden haben. Dadurch kann die Schicht nach Fierstellung aus Lösung bei einer höheren Temperatur ausgeheizt werden. Weiterhin weisen die Verbindungen eine verbesserte Löslichkeit auf. Im Vergleich zu OLEDs enthaltend Verbindungen, welche eine ent sprechende aromatische Gruppe in der 2-Position statt in der 4-Position des Fluorens gebunden enthält, weisen OLEDs mit den erfindungsge mäßen Verbindungen eine verbesserte Lebensdauer auf.

Der Übersichtlichkeit halber wird im Folgenden die Nummerierung des 9,9-Diphenylfluorens dargestellt:

Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der folgenden Formel (1 ),

wobei für die verwendeten Symbole gilt:

Ar ist ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ring

atomen, welches mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, welche jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, oder eine Kombination aus einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen und einer Dibenzofuran- oder Dibenzo thiophengruppe, wobei diese Gruppen jeweils durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein können; dabei kann Ar mit dem benachbarten Substituenten R ein Ringsystem bilden;

R ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine gerad

kettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C- Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy- bzw. Alkenylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Di- benzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, ali phatisches Ringsystem bilden; weiterhin kann R mit einer benach barten Gruppe Ar ein Ringsystem bilden; R 1 , R 2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine gerad kettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C- Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy- bzw. Alkenylgruppe jeweils mit einem oder mehreren

Resten R 3 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste

R 3 substiuiert sein kann; dabei können mehrere benachbarte Substi tuenten R 1 miteinander ein Ringsystem bilden; weiterhin können mehrere benachbarte Substituenten R 2 miteinander ein Ringsystem bilden;

R 3 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine gerad

kettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine ver zweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C- Atomen, wobei die Alkyl- bzw. Alkoxygruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 4 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere

H-Atome durch D ersetzt sein können, oder ein aromatisches Ring system mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 4 substituiert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, die jeweils durch einen oder mehrere Reste R 4 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R 3 auch miteinander ein Ringsystem bilden;

R 4 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D oder ein alipha- tischer und/oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-

Atomen.

Eine Arylgruppe im Sinne dieser Erfindung enthält 6 bis 30 C-Atome.

Dabei wird unter einer Arylgruppe entweder ein einfacher aromatischer Cyclus, also Benzol, oder eine kondensierte Arylgruppe, beispielsweise Naphthalin, Anthracen, Pyren, etc., verstanden. Ein aromatisches Ring system im Sinne dieser Erfindung enthält 6 bis 30 C-Atome im Ring system. Unter einem aromatischen Ringsystem im Sinne dieser Erfindung soll ein System verstanden werden, das nicht notwendigerweise nur Aryl gruppen enthält, sondern in dem auch mehrere Arylgruppen durch eine kurze, nicht-aromatische Einheit (bevorzugt weniger als 10 % der von H verschiedenen Atome), wie z. B. ein sp 3 -hybridisiertes C-Atom, unter brochen sein können. So sollen beispielsweise auch Systeme wie 9,9‘- Spirobifluoren oder 9,9-Diarylfluoren, etc. als aromatische Ringsysteme im Sinne dieser Erfindung verstanden werden. Ebenso werden unter einem aromatischen Ringsystem Systeme verstanden, in denen mehrere Arylgruppen durch Einfachbindungen miteinander verknüpft sind, beispielsweise Biphenyl oder Terphenyl.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter einer Ci- bis C20- Alkylgruppe, in der auch einzelne H-Atome oder CH 2 -Gruppen durch die oben genannten Gruppen substituiert sein können, besonders bevorzugt die Reste Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, 2-Methylbutyl, n-Pentyl, s-Pentyl, Cyclopentyl, n-Hexyl, Cyclohexyl, n-Heptyl, Cycloheptyl, n-Octyl, Cyclooctyl und 2-Ethylhexyl verstanden. Unter einer Alkenylgruppe im Sinne dieser Erfindung werden insbeson dere Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl, Cyclopentenyl, Hexenyl, Cyclohexenyl, Heptenyl, Cycloheptenyl, Octenyl und Cyclooctenyl verstanden. Unter einer Ci- bis C2o-Alkoxygruppe werden besonders bevorzugt Methoxy, Trifluormethoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, i-Butoxy, s-Butoxy, t-Butoxy oder 2-Methylbutoxy verstanden. Unter einem aromatischen Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ring atomen, welches über beliebige Positionen am Aromaten verknüpft sein kann, werden insbesondere Gruppen verstanden, die abgeleitet sind von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Benzanthracen, Pyren, Chrysen, Perylen, Fluoranthen, Naphthacen, Pentacen, Benzpyren, Biphenyl, Biphenylen, Terphenyl, Terphenylen, Fluoren, Spirobifluoren, Dihydrophenanthren, Dihydropyren, Tetrahydropyren, cis- oder trans- Indenofluoren, Truxen, Isotruxen, Spirotruxen oder Spiroisotruxen. Wenn mehrere benachbarte Substituenten miteinander ein Ringsystem bilden, kann dieses mono- oder polycyclisch sein, und es kann aliphatisch oder aromatisch sein. Unter der Formulierung, dass zwei oder mehr Reste miteinander einen Ring bilden können, soll im Rahmen der vorliegenden Beschreibung unter anderem verstanden werden, dass die beiden Reste miteinander durch eine chemische Bindung unter formaler Abspaltung von zwei Wasserstoffatomen verknüpft sind. Dies wird durch das folgende Schema verdeutlicht:

Weiterhin soll unter der oben genannten Formulierung aber auch ver standen werden, dass für den Fall, dass einer der beiden Reste Wasser stoff darstellt, der zweite Rest unter Bildung eines Rings an die Position, an die das Wasserstoffatom gebunden war, bindet. Dies soll durch das folgende Schema verdeutlicht werden:

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindung der Formel (1 ) ausgewählt aus den Verbindungen der folgenden Formeln (2a), (2b) und (2c),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ver bindung der Formel (1 ) ausgewählt aus den Verbindungen der folgenden Formeln (3a) und (3b),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

Besonders bevorzugt ist die Verbindung der Formel (1 ) ausgewählt aus den Verbindungen der folgenden Formeln (4a) bis (4f), wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindung der Formel (1 ) ausgewählt aus den Verbindungen der folgenden Formel (5),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

Besonders bevorzugt sind die Verbindungen der folgenden Formeln (6a) bis (6f),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Gruppen Ar, R, R 1 , R 2 , R 3 und R 4 beschrieben. In einer besonders bevorzugten Aus führungsform der Erfindung treten die nachfolgend genannten Bevor zugungen für Ar, R, R 1 , R 2 , R 3 und R 4 gleichzeitig auf und gelten für die Strukturen der Formel (1 ), sowie für alle oben aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Ar ein aroma tisches Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, welches mit einem oder mehreren, bevorzugt nicht-aromatischen Resten R 3 substitu iert sein kann, oder eine Dibenzofuran- oder Dibenzothiophengruppe, welche jeweils mit einem oder mehreren, bevorzugt nicht-aromatischen Resten R 3 substiuiert sein kann. In einer besonders bevorzugten Aus führungsform der Erfindung ist Ar ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, insbesondere mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, welches jeweils mit einem oder mehreren, bevorzugt nicht aromatischen Resten R 3 substituiert sein kann.

Geeignete Gruppen Ar sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenyl, Biphenyl, insbesondere ortho-, meta- oder para-Biphenyl, Ter- phenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder verzweigtem Terphenyl, Quaterphenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder verzweigtem Quaterphenyl, Fluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position ver knüpft sein kann, Spirobifluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4- Position verknüpft sein kann, Naphthalin, welches über die 1 - oder 2- Position verknüpft sein kann, Dibenzofuran, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Dibenzothiophen, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Phenanthren, Triphenylen oder einer Kombination dieser Gruppen, welche jeweils mit einem oder mehreren, bevorzugt nicht-aromatischen Resten R 3 substituiert sein können.

Dabei ist Ar bevorzugt gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln Ar-1 bis Ar-26,

Ar-20 Ar-21 Ar-22 Ar-23 wobei R 3 die oben genannten Bedeutungen aufweist, die gestrichelte Bindung die Bindung an den Fluorengrundkörper darstellt und weiterhin

Ar 1 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein bivalentes aroma tisches Ringsystem mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, welches jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann;

A ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden C(R 3 )2, 0 oder S; m ist 0 oder 1 , wobei m = 0 bedeutet, dass die Gruppe Ar 1 nicht vor handen ist und dass die entsprechende aromatische bzw. hetero aromatische Gruppe direkt an den Fluorengrundkörper gebunden ist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung steht Ar für eine Phenyl gruppe, die Gruppe R, die der Gruppe Ar benachbart ist, steht für eine Gruppe CH(R 3 ) 2 , und Ar und R bilden miteinander ein Ringsystem, so dass eine Verbindung der folgenden Formel (7a) oder (7b) entsteht,

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf weisen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe be stehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C- Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, bevorzugt mit 6 bis 12 aromatischen Ring atomen, das durch einen oder mehrere Substituenten R 3 substituiert sein kann. Besonders bevorzugt ist R gleich oder verschieden bei jedem Auf treten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer gerad kettigen Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder einer verzweigten Alkyl- gruppe mit 3 oder 4 C-Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsub stituiert ist. Ganz besonders bevorzugt ist R gleich oder verschieden bei jedem Auftreten H oder D, insbesondere H. Besonders bevorzugt sind somit die Verbindungen der folgenden Formeln (2d), (6g) bzw. (6h),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf weisen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R 1 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 10 C- Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsubstituiert ist, oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann, oder Dibenzo- furan oder Dibenzothiophen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R 3 substiuiert sein kann. Besonders bevorzugt ist R 1 gleich oder ver schieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder einer verzweigten Alkylgruppe mit 3 oder 4 C-Atomen, oder einem aroma tischen Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere, bevorzugt nicht-aromatische Reste R 3 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsubstituiert ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R 2 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 10 C- Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsubstituiert ist, oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann, oder Dibenzo- furan oder Dibenzothiophen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R 3 substiuiert sein kann. Besonders bevorzugt ist R 2 gleich oder ver schieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder einer verzweigten Alkylgruppe mit 3 oder 4 C-Atomen, oder einem aroma- tischen Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere, bevorzugt nicht-aromatische Reste R 3 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsubstituiert ist.

Wenn R 1 bzw. R 2 für ein aromatisches Ringsystem bzw. Dibenzofuran oder Dibenzothiophen bzw. eine Kombination dieser Gruppen steht, sind bevorzugte Gruppen R 1 bzw. R 2 ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Phenyl, Biphenyl, insbesondere ortho-, meta- oder para-Biphenyl, Terphenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder verzweigtem Ter- phenyl, Quaterphenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder ver- zweigtem Quaterphenyl, Fluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-

Position verknüpft sein kann, Spirobifluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Naphthalin, welches über die 1 - oder 2-Position verknüpft sein kann, Dibenzofuran, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Dibenzothiophen, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Phenanthren, Triphenylen oder einer Kombination dieser Gruppen, welche jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 , bevorzugt nicht-aromatischen Resten R 3 , sub stituiert sein können. Aromatische bzw. heteroaromatische Gruppen R 1 bzw. R 2 sind bevorzugt bei jedem Auftreten gleich oder verschieden gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln R-1 bis R-26,

wobei R 3 , Ar 1 , A und m die oben genannten Bedeutungen aufweist, die gestrichelte Bindung die Bindung an die Phenylgruppe darstellt und m = 0 bedeutet, dass die Gruppe Ar 1 nicht vorhanden ist und dass die ent sprechende aromatische bzw. heteroaromatische Gruppe direkt an die Phenylgruppe gebunden ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R 3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 10 C- Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R 4 substituiert sein kann, bevorzugt jedoch unsubstituiert ist, oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 4 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist. Besonders bevorzugt ist R 3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder einer verzweigten Alkylgruppe mit 3 oder 4 C-Atomen oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, bevorzugt mit 6 bis 12 aromatischen Ring- atomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R 4 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist.

R 4 ist bevorzugt bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, ein ali phatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein aroma- tischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 C-Atomen.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind die Ver bindungen der folgenden Formeln (8a) und (8b),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf weisen.

Ganz besonders bevorzugt sind die Verbindungen der folgenden Formeln (9a) und (9b), wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf weisen.

Dabei stehen R 2 und R 3 in den Formeln (8a), (8b), (9a) und (9b) bevorzugt für ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 18 aromatischen Ringatomen, besonders bevorzugt mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, wobei R 2 mit einem oder mehreren Substituenten R 3 und R 3 mit einem oder mehreren Substituenten R 4 substituiert sein können, bevorzugt aber unsubstituiert sind.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die Verbindungen der Formel (1 ) bzw. der bevorzugten Ausführungsformen ein Molekular gewicht von kleiner oder gleich 5000 g/mol, bevorzugt kleiner oder gleich 4000 g/mol, insbesondere bevorzugt kleiner oder gleich 3000 g/mol, speziell bevorzugt kleiner oder gleich 2000 g/mol und ganz besonders bevorzugt kleiner oder gleich 1200 g/mol auf. Weiterhin bevorzugt weisen die Verbindungen der Formel (1 ) bzw. der bevorzugten Ausführungs formen ein Molekulargewicht von größer oder gleich 750 g/mol.

Weiterhin zeichnen sich bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen dadurch aus, dass diese eine hohe Löslichkeit in gängigen organischen Lösemitteln aufweisen, bevorzugt eine Löslichkeit von > 10 mg/ml in Toluol.

Bevorzugt stellt die Verbindung der Formel (1 ) bzw. der bevorzugten Ausführungsformen einen Kohlenwasserstoff dar, enthält also keine Fleteroatome. Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist eine Verbindung der Formel (1 ) bzw. der bevorzugten Ausführungsformen eine Glasüber gangstemperatur von mindestens 110 °C, besonders bevorzugt von min destens 120 °C, ganz besonders bevorzugt von mindestens 140 °C und insbesondere bevorzugt von mindestens 160 °C auf, bestimmt nach DIN EN ISO 11357-1 und DIN EN ISO 11357-2.

Besonders bevorzugt stellt die Verbindung der Formel (1 ) bzw. der bevor zugten Ausführungsformen ein Wide Bandgap Material dar. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Verbindung eine Bandlücke (bandgap) von 2.5 eV oder mehr, bevorzugt 3.0 eV oder mehr, ganz bevorzugt von 3.5 eV oder mehr aufweist. Als ein„Wide Bandgap“ Material im Sinne der vorliegen den Erfindung wird ein Material mit einer Bandlücke von 3.0 eV oder mehr bezeichnet. Die Bandlücke kann durch die Energieniveaus des höchsten besetzten Molekülorbitals (highest occupied molecular orbital, FIOMO) und des niedrigsten unbesetzten Molekülorbitals (lowest unoccupied molecular orbital, LUMO) berechnet werden. Dabei wird die

Geometrieoptimierung der Grundzustandsgeometrie der isolierten

Gasphasenmoleküle mit der Methode B3PW91/6-31 G(d) durchgeführt. Die nachfolgenden TD-DFT-Rechnungen der vertikalen Singulett- und Triplettanregungsenergien (Absorptionsenergien) werden unter

Verwendung derselben Methode (d.h. B3PW91/6-31 G(d)) durchgeführt. Dafür wird das Programmpaket Gaussian (Ausgabe E.01 ) verwendet. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach dem Fachmann all gemein bekannten Syntheseschritten dargestellt werden, wie in Schema 1 bis 3 dargestellt. Dabei wird in einem ersten Schritt ein aromatischer ortho-Bromphenylbenzoesäurealkylester mit einer ortho-Aryl- substituierten Phenylboronsäure bzw. einem entsprechenden

Boronsäureester gekuppelt (Schema 1 ). Dabei können die Phenylgruppen auch jeweils durch Substituenten R substituiert sein, und statt Brom kann im Edukt auch eine andere Abgangsgruppe verwendet werden. Das entstandene Biphenylderivat kann mit einer meta-Brom-substituierten Phenyllithiumverbindung zu einem 9,9-Diphenylfluoren umgesetzt werden, welches an den Phenylgruppen durch Brom substituiert ist (Schema 2). Statt einer Bromgruppe kann die Phenyllithium auch zwei oder mehr Bromgruppen oder auch andere Abgangsgruppen tragen. Dieses Fluorenderivat wird in einem letzten Schritt in einer Suzuki- Kupplung mit einem Phenylboronsäurederivat, welches auch weiter substituiert sein kann, oder in einer anderen Kupplungreaktion zu dem Produkt umgesetzt (Schema 3).

Nochmals ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung enthaltend eine erfindungsgemäße Verbindung und wenigstens ein weiteres funktionelles Material, welches sich von den erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheidet. Funktionelle Materialen sind generell die organischen oder anorganischen Materialien, welche zwischen Anode und Kathode eingebracht sind. Vorzugsweise ist das funktionelle Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus fluores zierenden Emittern, phosphoreszierenden Emittern, Flostmaterialien (Matrixmaterialien), Elektronentransportmaterialien, Elektroneninjektions- materialien, Lochleitermaterialien, Lochinjektionsmaterialien, Elektronen blockiermaterialien und Lochblockiermaterialien, insbesondere phospho reszierenden Emittern und weiteren Matrixmaterialien.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammen setzung, enthaltend wenigstens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen sowie mindestens einen Emitter sowie mindestens ein Matrixmaterial ausgewählt aus der Gruppe be stehend aus Elektronentransportmaterialien, Lochtransportmaterialien und bipolaren Materialien. Emitter umfassen fluoreszierende Emitter, phosphoreszierende Emitter und Emitter, die TADF (thermally activated delayed fluorescence) zeigen. Bevorzugt sind phosphoreszierende Emitter. Bevorzugt handelt es sich bei dem Matrixmaterial um ein

Elektronetransportmaterial oder ein bipolares Material, insbesondere ein Elektronentransportmaterial.

Für die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Verbindungen aus flüssiger Phase, beispielsweise durch Spin-Coating oder durch Druckverfahren, sind Formulierungen der erfindungsgemäßen Verbindungen erforderlich. Diese Formulierungen können beispielsweise Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen sein. Es kann bevorzugt sein, hierfür Mischungen aus zwei oder mehr Lösemitteln zu verwenden. Geeignete und bevorzugte Lösemittel sind beispielsweise Toluol, Anisol, o-, m- oder p-Xylol, Methyl benzoat, Mesitylen, Tetralin, Veratrol, THF, Methyl-THF, THP, Chlor benzol, Dioxan, Phenoxytoluol, insbesondere 3-Phenoxytoluol, (-)- Fenchon, 1 ,2,3,5-Tetramethylbenzol, 1 ,2,4,5-Tetramethylbenzol, 1 - Methylnaphthalin, 2-Methylbenzothiazol, 2-Phenoxyethanol, 2- Pyrrolidinon, 3-Methylanisol, 4-Methylanisol, 3,4-Dimethylanisol, 3,5- Dimethylanisol, Acetophenon, a-Terpineol, Benzothiazol, Butylbenzoat, Cumol, Cyclohexanol, Cyclohexanon, Cyclohexylbenzol, Decalin, Dodecylbenzol, Ethylbenzoat, Indan, NMP, p-Cymol, Phenetol, 1 ,4-Di- isopropylbenzol, Dibenzylether, Diethylenglycolbutylmethylether, Tri- ethylenglycolbutylmethylether, Diethylenglycoldibutylether, T riethylen- glycoldimethylether, Diethylenglycolmonobutylether, Tripropylenglycol- dimethylether, Tetraethylenglycoldimethylether, 2-lsopropylnaphthalin, Pentylbenzol, Hexylbenzol, Heptylbenzol, Octylbenzol, 1 ,1 -Bis(3,4-di- methylphenyl)ethan, 2-Methylbiphenyl, 3-Methylbiphenyl, 1 -Methyl naphthalin, 1 -Ethylnaphthalin, Ethyloctanoat, Sebacinsäure-diethylester, Octyloctanoat, Heptylbenzol, Menthyl-isovalerat, Cyclohexylhexanoat oder Mischungen dieser Lösemittel.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine For mulierung enthaltend mindestens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Ausführungsformen und ein oder mehrere Löse mittel, insbesondere organische Lösemittel, beispielsweise die oben auf geführten Lösemittel. Dabei handelt es sich bevorzugt um Lösungen, Suspensionen oder Miniemulsionen, insbesondere Lösungen. Wie solche Lösungen hergestellt werden können, ist dem Fachmann bekannt und beispielsweise in der WO 2002/072714, der WO 2003/019694 und der darin zitierten Literatur beschrieben.

Die Verbindungen gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Aus führungsformen eignen sich für den Einsatz in elektronischen Vorrich tungen, insbesondere in organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen (OLEDs).

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Verbindungen gemäß Formel (1 ) bzw. den bevorzugten Ausführungs formen in einer elektronischen Vorrichtung, insbesondere in einer orga nischen Elektrolumineszenzvorrichtung.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine elektronische Vorrichtung, enthaltend mindestens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) bzw. den be vorzugten Ausführungsformen, wobei die elektronische Vorrichtung bevor zugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus organischen Elektro lumineszenzvorrichtungen (OLEDs), organischen Feld-Effekt-Transistoren (O-FETs), organischen Dünnfilmtransistoren (O-TFTs), organischen licht emittierenden Transistoren (O-LETs), organischen integrierten Schal tungen (O-ICs), organischen Solarzellen (O-SCs), organischen Feld- Quench-Devices (O-FQDs), lichtemittierenden elektrochemischen Zellen (LECs), organischen Laserdioden (O-Laser) oder organischen Photo rezeptoren. Nochmals ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind organische

Elektrolumineszenzvorrichtungen, enthaltend Anode, Kathode und mindestens eine emittierende Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine organische Schicht, bevorzugt eine emittierende Schicht, mindestens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) oder den bevorzugten Ausführungsformen enthält.

Ferner ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung eine organische Elektro lumineszenzvorrichtung, enthaltend eine emittierende Schicht, die min- destens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) bzw. gemäß den bevorzugten Ausführungsformen und mindestens einen phosphoreszierenden Emitter und mindestens ein Matrixmaterial umfasst, welches sich von den erfin dungsgemäßen Verbindungen unterscheidet. Vorzugsweise kann das weitere Matrixmaterial ein loch- und/oder ein elektronenleitendes Matrix- material oder ein bipolares Matrixmaterial, welches sowohl lochleitende als auch elektronenleitende Eigenschaften aufweist, sein. Besonders bevorzugt weist die erfindungsgemäße Verbindung die Eigenschaften eines Wide Bandgap Materials auf, und das weitere Matrixmaterial ist elektronenleitend.

Außer Kathode, Anode und der emittierenden Schicht kann die orga nische Elektrolumineszenzvorrichtung noch weitere Schichten enthalten. Diese sind beispielsweise gewählt aus jeweils einer oder mehreren Loch injektionsschichten, Lochtransportschichten, Lochblockierschichten, Elek- tronentransportschichten, Elektroneninjektionsschichten, Elektronen blockierschichten, Exzitonenblockierschichten, Ladungserzeugungs schichten und/oder organischen oder anorganischen p/n-Übergängen. Weiterhin können die Schichten, insbesondere die Ladungstransport schichten, auch dotiert sein. Die Dotierung der Schichten kann für einen verbesserten Ladungstransport vorteilhaft sein. Es sei aber darauf hinge wiesen, dass nicht notwendigerweise jede dieser Schichten vorhanden sein muss und die Wahl der Schichten immer von den verwendeten Ver bindungen abhängt. Als Materialien für lochtransportierende Schichten von OLEDs können insbesondere Indenofluorenamin-Derivate, Aminderivate,

Hexaazatriphenylenderivate, Aminderivate mit kondensierten Aromaten, Monobenzoindenofluorenamine, Dibenzoindenofluorenamine,

Spirobifluoren-Amine, Fluoren-Amine, Spiro-Dibenzopyran-Amine, Dihydroacridin-Derivate, Spirodibenzofurane und Spirodibenzothiophene, Phenanthren-Diarylamine, Spiro-Tribenzotropolone, Spirobifluorene mit meta-Phenyldiamingruppen, Spiro-Bisacridine, Xanthen-Diarylamine, und 9,10-Dihydroanthracen-Spiroverbindungen mit Diarylaminogruppen eingesetzt werden.

Weiterhin sind die folgenden Verbindungen HT-1 bis HT-72 geeignet zur Verwendung in einer Schicht mit lochtransportierender Funktion, insbesondere in einer Lochinjektionsschicht, einer Lochtransportschicht und/oder einer Elektronenblockierschicht, oder zur Verwendung in einer emittierenden Schicht als Matrixmaterial, insbesondere als Matrixmaterial in einer emittierenden Schicht enthaltend einen oder mehrere

phosphoreszierende Emitter:

Die Verbindungen HT-1 bis HT-72 sind allgemein gut geeignet für die oben genannten Verwendungen in OLEDs jeglicher Bauart und

Zusammensetzung, nicht nur in OLEDs gemäß der vorliegenden

Anmeldung, die eine Verbindung gemäß Formel (1 ) enthalten. Die

Verbindungen HT-1 bis HT-72 führen in OLEDs zu guten Leistungsdaten, insbesondere guter Lebensdauer und guter Effizienz. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen HT-1 bis HT-72 sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise sind Verfahren zur

Herstellung der Verbindungen HT-16, HT-17 und HT-72 in

WO2014/079527, dort auf S. 32-33 und in den Ausführungsbeispielen, offenbart. Verfahren zur Herstellung der Verbindung HT-18 sind in WO 2013/120577 und W02017/144150 in der Beschreibung und den

Ausführungsbeispielen offenbart. Verfahren zur Herstellung der

Verbindungen HT-20 bis HT-32 sind in WO2012/034627, dort auf S. 39- 40 und in den Ausführungsbeispielen offenbart.

In einer Ausführungsform der Erfindung enthält die organische Elektro lumineszenzvorrichtung mehrere emittierende Schichten, wobei mindes tens eine organische Schicht mindestens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) bzw. den bevorzugten Verbindungen enthält. Besonders bevorzugt weisen diese Emissionsschichten insgesamt mehrere Emissionsmaxima zwischen 380 nm und 750 nm auf, so dass insgesamt weiße Emission resultiert, d. h. in den emittierenden Schichten werden verschiedene emittierende Verbindungen verwendet, die fluoreszieren oder

phosphoreszieren können und die blaues und gelbes, orange oder rotes Licht emittieren. Insbesondere bevorzugt sind Dreischichtsysteme, also Systeme mit drei emittierenden Schichten, wobei mindestens eine dieser Schichten mindestens eine Verbindung gemäß Formel (1 ) bzw. gemäß den bevorzugten Ausführungsformen enthält und wobei die drei Schichten blaue, grüne und orange oder rote Emission zeigen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Verbin dungen gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Ausführungs formen als Matrixmaterial für phosphoreszierende Verbindungen in einer emittierenden Schicht eingesetzt. Dabei wird bevorzugt als Matrix eine Mischung eingesetzt, wobei mindestens eine Komponente dieser

Mischung eine Verbindung gemäß Formel (1 ) oder den bevorzugten Aus führungsformen ist. Bevorzugt ist die andere Komponente dieser

Mischung eine Lochtransportverbindung und/oder eine Elektronentrans portverbindung und/oder eine bipolare Verbindung, insbesondere eine Elektronentransportverbindung. Bevorzugte Elektronentransportverbin- düngen sind Triazinderivate, Chinazolinderivate, Pyrimidinderivate und Lactame, wie sie nachfolgend genauer ausgeführt werden.

Der Anteil des erfindungsgemäßen Matrixmaterials gemäß Formel (1 ) liegt bevorzugt im Bereich von 5 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 85 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Matrixmaterial. Entsprechend beträgt der Anteil der als elektronen- und/oder lochleitenden Matrix material eingesetzten Verbindung 95 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 80 bis 15 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 50 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Matrixmaterial.

Bevorzugte Triazin-, Chinazolin- bzw. Pyrimidinderivate, welche als Mischung zusammen mit den erfindungsgemäßen Verbindungen einge setzt werden können, sind die Verbindungen der folgenden Formeln (10), (11 ) und (12),

wobei R 3 die oben genannten Bedeutungen aufweist und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:

Ar 2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R 5 substi tuiert sein kann;

R 5 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CI, Br, I, CN, N0 2 , N(R 3 ) 2I OR 3 , SR 3 , COOR 3 , C(=0)N(R 3 ) 2 , Si(R 3 ) 3 , B(OR 3 ) 2 , C(=0)R 3 , P(=0)(R 3 ) 2 , S(=0)R 3 , S(=0) 2 R 3 , 0S0 2 R 3 , eine geradkettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R 3 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH 2 -Gruppen durch Si(R 3 ) 2 , C=0, NR 3 , O, S oder CONR 3 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder hetero aromatisches Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R 3 substituiert sein kann; dabei können zwei Reste R 5 auch miteinander ein alipha tisches, heteroaliphatisches, aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden.

Besonders bevorzugt sind die Triazinderivate der Formel (10) und die Chinazolinderivate der Formel (12), insbesondere die Triazinderivate der Formel (10).

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Ar 2 bei jedem Auf treten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 30 aromatischen Ringatomen, insbesondere mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 5 substituiert sein kann.

Geeignete aromatische bzw. heteroaromatische Ringsysteme Ar 2 sind bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ausgewählt aus Phenyl,

Biphenyl, insbesondere ortho-, meta- oder para-Biphenyl, Terphenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder verzweigtem Terphenyl, Quater- phenyl, insbesondere ortho-, meta-, para- oder verzweigtem Quater- phenyl, Fluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Spirobifluoren, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Naphthalin, welches über die 1 - oder 2-Position verknüpft sein kann, Indol, Benzofuran, Benzothiophen, Carbazol, welches über die 1 -,

2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Dibenzofuran, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann, Dibenzothiophen, welches über die 1 -, 2-, 3- oder 4-Position verknüpft sein kann,

Indenocarbazol, Indolocarbazol, Pyridin, Pyrimidin, Pyrazin, Pyridazin, Triazin, Chinolin, Chinazolin, Benzimidazol, Phenanthren, Triphenylen oder einer Kombination aus zwei oder drei dieser Gruppen, welche jeweils mit einem oder mehreren Resten R 5 , bevorzugt nicht-aromatischen Resten R 5 , substituiert sein können. Wenn Ar 2 für eine Heteroarylgruppe, insbesondere für Triazin, Pyrimidin, Chinazolin oder Carbazol steht, können auch aromatische oder heteroaromatische Reste R 5 an dieser Heteroarylgruppe bevorzugt sein.

Dabei ist Ar 2 bevorzugt bei jedem Auftreten gleich oder verschieden gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln Ar 2 -1 bis Ar 2 -76,

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 wobei R 5 die oben genannten Bedeutungen aufweist, die gestrichelte Bindung die Bindung an das Triazin bzw. Pyrimidin bzw. Chinazolin dar stellt und weiterhin gilt: Ar' ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein bivalentes aroma tisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 18 aroma tischen Ringatomen, bevorzugt mit 6 bis 13 aromatischen Ring atomen, welches jeweils mit einem oder mehreren Resten R 5 substitu iert sein kann;

A ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden C(R 5 )2, NR 5 , 0 oder S; n ist 0 oder 1 , wobei n = 0 bedeutet, dass an dieser Position keine

Gruppe A gebunden ist und an die entsprechenden Kohlenstoffatome statt dessen Reste R 5 gebunden sind; m ist 0 oder 1 , wobei m = 0 bedeutet, dass die Gruppe Ar' nicht vorhan den ist und dass die entsprechende aromatische bzw. heteroaroma tische Gruppe direkt an das Triazin bzw. Pyrimidin bzw. Chinazolin gebunden ist.

Beispiele für geeignete Triazinverbindungen, welche als Matrixmaterialien zusammen mit den erfindungsgemäßen Verbindungen eingesetzt werden können, sind die in der folgenden Tabelle abgebildeten Verbindungen.

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Beispiele für geeignete Chinazolinverbindungen sind die in der folgenden Tabelle abgebildeten Verbindungen:

Wenn die Verbindung gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Ausführungsformen als Matrixmaterial für eine emittierende Verbindung in einer emittierenden Schicht eingesetzt wird, kann sie in Kombination mit einem oder mehreren phosphoreszierenden Materialien (Triplettemitter) eingesetzt werden, wobei rot, orange, gelb oder grün phosphoreszierende Materialien bevorzugt sind. Unter Phosphoreszenz im Sinne dieser Erfin dung wird die Lumineszenz aus einem angeregten Zustand mit höherer Spinmultiplizität verstanden, also einem Spinzustand > 1 , insbesondere aus einem angeregten Triplettzustand. Im Sinne dieser Erfindung werden alle insbesondere lumineszierenden Iridium-, Platin- und Kupferverbin dungen als phosphoreszierende Materialien bezeichnet. Die Mischung aus der Verbindung gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Aus führungsformen und der emittierenden Verbindung enthält dann zwischen 99 und 1 Gew.-%, bevorzugt zwischen 98 und 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 97 und 60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 95 und 70 Gew.-% der Verbindung gemäß Formel (1 ) oder gemäß den bevorzugten Ausführungsformen bezogen auf die Gesamt mischung aus Emitter und Matrixmaterial. Entsprechend enthält die Mischung zwischen 1 und 99 Gew.-%, bevorzugt zwischen 2 und 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 3 und 40 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew.-% des Emitters bezogen auf die Gesamtmischung aus Emitter und Matrixmaterial. Bei Verwendung einer Mischung aus mehreren Emittern anstatt nur eines Emitters gelten diese Bevorzugungen entsprechend für den Gesamtanteil an Emittern in der emittierenden Schicht.

Als phosphoreszierende Verbindungen (= Triplettemitter) eignen sich insbesondere Verbindungen, die bei geeigneter Anregung Licht, vorzugs weise im sichtbaren Bereich, emittieren und außerdem mindestens ein Atom der Ordnungszahl größer 20, bevorzugt größer 38 und kleiner 84, besonders bevorzugt größer 56 und kleiner 80 enthalten. Bevorzugt werden als Phosphoreszenzemitter Verbindungen, die Kupfer, Molybdän, Wolfram, Rhenium, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Silber, Gold oder Europium enthalten, verwendet, insbesondere Verbindungen, die Iridium oder Platin enthalten. Es kann auch bevorzugt sein, wenn die Elektrolumineszenzvorrichtung zwei oder mehrere phos phoreszierende Dotanden enthält, wobei der kürzerwellig emittierende Dotand dann als Co-Matrix für den längerwellig emittierenden Dotanden eingesetzt wird. In dieser Ausführungsform ist es insbesondere bevorzugt, wenn einer der Dotanden rot emittiert und der andere Dotand gelb oder grün emittiert.

Beispiele der oben beschriebenen Emitter können den Anmeldungen WO 00/70655, WO 2001/41512, WO 2002/02714, WO 2002/15645, EP 1191613, EP 1191612, EP 1191614, WO 05/033244, WO 05/019373,

US 2005/0258742, WO 2009/146770, WO 2010/015307, WO

2010/031485, WO 2010/054731 , WO 2010/054728, WO 2010/086089, WO 2010/099852, WO 2010/102709, WO 2011/032626, WO

2011/066898, WO 2011/157339, WO 2012/007086, WO 2014/008982, WO 2014/023377, WO 2014/094961 , WO 2014/094960, WO

2015/036074, WO 2015/104045, WO 2015/117718, WO 2016/015815, WO 2016/124304, WO 2017/032439, WO 2018/011186 und WO

2018/041769, WO 2019/020538, WO 2018/178001 , WO 2019/115423 und WO 2019/158453 entnommen werden. Generell eignen sich alle phosphoreszierenden Komplexe, wie sie gemäß dem Stand der Technik für phosphoreszierende OLEDs verwendet werden und wie sie dem Fach mann auf dem Gebiet der organischen Elektrolumineszenz bekannt sind, und der Fachmann kann ohne erfinderisches Zutun weitere phosphores zierende Komplexe verwenden.

Beispiele für phosphoreszierende Dotanden sind nachfolgend aufgeführt.

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Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit einem

Sublimationsverfahren beschichtet werden. Dabei werden die Materialien in Vakuum-Sublimationsanlagen bei einem Druck kleiner 10 5 mbar, bevorzugt kleiner 10 6 mbar aufgedampft, wobei der Druck auch noch geringer sein kann, beispielsweise kleiner 10 7 mbar. Bevorzugt ist ebenfalls eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit dem OVPD (Organic Vapour Phase Deposition) Verfahren oder mit Hilfe einer Trägergassublimation beschichtet werden. Dabei werden die Materialien bei einem Druck zwischen 10 5 mbar und 1 bar aufgebracht. Ein Spezial fall dieses Verfahrens ist das OVJP (Organic Vapour Jet Printing) Verfahren, bei dem die Materialien direkt durch eine Düse aufgebracht und so strukturiert werden (z. B. M. S. Arnold et al., Appl. Phys. Lett.

2008, 92, 053301 ).

Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten aus Lösung, wie z. B. durch Spin-Coating, oder mit einem beliebigen Druckverfahren, wie z. B. Siebdruck, Flexodruck oder Offsetdruck, besonders bevorzugt aber LITI (Light Induced Thermal Imaging, Thermotransferdruck) oder Ink Jet Druck (Tintenstrahldruck), hergestellt werden. Hierfür sind lösliche Verbindungen nötig. Hohe Löslichkeit lässt sich durch geeignete Substi tution der Verbindungen erreichen.

Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung kann auch als Hybrid system hergestellt werden, indem eine oder mehrere Schichten aus Lösung aufgebracht werden und eine oder mehrere andere Schichten aufgedampft werden. So ist es beispielsweise möglich, eine emittierende Schicht enthaltend eine Verbindung gemäß Formel (1 ) und einen phos phoreszierenden Dotanden aus Lösung aufzubringen und darauf eine Lochblockierschicht und/oder eine Elektronentransportschicht im Vakuum aufzudampfen. Ebenso kann die emittierende Schicht enthaltend eine Verbindung gemäß Formel (1 ) und einen phosphoreszierenden Dotanden im Vakuum aufgedampft werden und eine oder mehrere andere Schichten können aus Lösung aufgebracht werden.

Diese Verfahren sind dem Fachmann generell bekannt und können von ihm ohne Probleme auf organische Elektrolumineszenzvorrichtungen enthaltend Verbindungen gemäß Formel (1 ) bzw. den oben aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen angewandt werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen bei Verwendung in orga nischen Elektrolumineszenzvorrichtungen die folgenden überraschenden

Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf:

1. Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine hohe thermische Stabilität und eine geringe Kristallisationstendenz auf. Insbesondere weisen sie eine geringere Kristallisationstendenz auf als ent sprechende Fluorenderivate, die keine Gruppe Ar am Fluorengrund körper enthalten. Dies ermöglicht es, die Schicht nach der Fierstellung aus Lösung bei einer höheren Temperatur auszuheizen, was einen wesentlichen technischen Vorteil darstellt. Durch eine höhere Ausheiz temperatur kann eine bessere Deviceperformance erreicht werden, wobei sich dies insbesondere in einer verbesserten Lebensdauer zeigt. Bei Kristallisation der Verbindungen wird generell eine

schlechtere Effizienz beobachtet.

2. Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine hohe Löslichkeit in gängigen organischen Lösemitteln, beispielsweise Toluol, und sehr gute Filmbildungseigenschaften auf und eignen sich daher besonders gut für die Verarbeitung aus Lösung. Insbesondere zeigen sie eine bessere Löslichkeit im Vergleich zu entsprechenden Fluorenderivaten, die keine Gruppe Ar am Fluorengrundkörper enthalten.

3. Lösungen enthaltend die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine hervorragende Lösungs-Langzeitstabilität auf. Insbesondere weisen die Lösungen eine verbesserte Langzeitstabilität auf gegen über Lösungen, welche Fluorenderivate ohne eine Gruppe Ar ent halten.

4. Die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen hergestellten OLEDs weisen generell eine hohe Lebensdauer auf. Insbesondere weisen die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen hergestellten OLEDs eine bessere Lebensdauer auf als OLEDs, die ein vergleichbares Fluoren- derivat in der emittierenden Schicht enthalten, bei dem jedoch die Gruppe Ar in der 2-Position statt in der 4-Position am Fluorengrund körper gebunden ist. Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele genauer beschrie ben, ohne sie dadurch einschränken zu wollen. Der Fachmann kann, ohne erfinderisch tätig zu werden, weitere erfindungsgemäße Verbin dungen hersteilen und diese in organischen Elektrolumineszenzvor- richtungen verwenden.

Beispiele

Die nachfolgenden Synthesen werden, sofern nicht anders angegeben, unter einer Schutzgasatmosphäre in getrockneten Lösungsmitteln durch- geführt. Die Lösungsmittel und Reagenzien können von ALDRICH bzw. ABCR bezogen werden. Die bei den nicht kommerziell erhältlichen Edukten angegebenen Nummern sind die entsprechenden CAS- Nummern. Folgende Bausteine können zur Synthese der erfindungsgemäßen

Materialien verwendet werden:

Ortho-Brom-Methvlester

Synthesen der erfindungsgemäßen Materialien

Beispiel 1 : Kupplung von ortho-Brombenzoat und [1,1‘-biphenyl]-2- boronsäure

In einen ausgeheizten 1 L-4-Halskolben mit KPG-Rührer, Rückflusskühler, Thermometer und Schutzgasanschluss werden 30 g (139,5 mmol) 2- Brombenzoat (BB-9), 33,2 g (167,4 mmol, 1 ,2 eq.) Biphenyl-2-boronsäure (BB-1 ), 32,5 g (306,9 mmol, 2,2 eq.) Natriumcarbonat und 1 ,83 g (6,98 mmol, 0,05 eq.) Triphenylphosphin in 450 ml THF und 150 ml Wasser gelöst und entgast. Zu der Reaktionsmischung werden 0,78 g (3,49 mmol, 0,025 eq.) Palladium(ll)acetat zugegeben und die Reaktionsmischung 24 h unter Rückfluss gerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur werden 300 ml Ethylacetat zugegeben, die organische Phase abgetrennt und im Vakuum das Lösemittel entfernt. Der Rückstand wird in Ethylacetat aufge- nommen, über Kieselgel filtriert und im Vakuum getrocknet. Es werden 33,5 g (116,2 mmol, 83% Ausbeute) des farblosen Feststoffes BB-50 erhalten werden. Analog dieser Vorschrift können die angegebenen Boronsäuren mit den Ortho-Brombenzoesäure-methylestern mit ähnlichen Ausbeuten gekoppelt werden:

Beispiel 2: Überführung der Methylesther in 9,9‘-Diarylfluorene

Bausteine: In einen ausgeheizten 1 L-4-Halskolben mit KPG-Rührer, Rückflusskühler, Thermometer und Schutzgasanschluss werden 27,65 ml (228,9 mmol)

1 ,3-Dibrombenzol BB-90 (CAS: 108-36-1 ) in 450 ml wasserfreiem

2-Methoxy-2-methylpropan gelöst, mit Argon inertisiert und auf -70 °C abgekühlt. Langsam werden 143,7 ml (228,9 mmol, 1 eq.) einer 15 %igen n-Butyllithium-Lösung in n-Hexan so zugetropft, dass die Innentemperatur -65 °C nicht übersteigt. Die Lösung wird für weitere 90 Minuten bei -70 °C gerührt. Dabei entsteht eine weiße Suspension. 30 g (132,9 mmol) [1 , 1 ';2', 1 "]Terphenyl-2-carbonsäuremethylester (BB-50) werden in 18,3 ml wasserfreiem 2-Methoxy-2-methylpropan gelöst, mit Argon inertisiert und langsam zu der weißen Suspension getropft, so dass die Innentemperatur nicht über -65 °C ansteigt. Die Mischung wird über Nacht langsam auf Raumtemperatur aufgetaut. Es werden zügig 200 ml Wasser zudosiert und für 60 Minuten gerührt. Die wässrige Phase wird abgetrennt und die organische Phase von soviel Lösemittel befreit, dass diese trüb wird. Es werden 300 ml Heptan zugegeben, so dass ein Feststoff aus der Lösung ausfällt. Der Feststoff wird abgesaugt, mit Heptan gewaschen und getrocknet.

Der getrocknete Feststoff wird in einen 4L-4-Halskolben mit Rückfluss kühler, KPG-Rührer, Thermometer und Schutzgasanschluss überführt und mit 950 ml 100%iger Essigsäure und 22 ml einer 25%igen Salzsäure ver setzt. Die Mischung wird 72 h unter Rückfluss erhitzt, so dass eine braune Lösung entsteht. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur werden 1000 ml Wasser zugegeben, so dass die Lösung trüb wird. Das Produkt wird mit Toluol extrahiert. Es werden 30,5 g (55,24 mmol, 53% Ausbeute) des farblosen Feststoffes BB-100 erhalten.

Mit ähnlichen Ausbeuten und gleichen Reaktionsbedingungen können die folgenden Zwischenstufen hergestellt werden:

Beispiel 3: Synthese der erfindungsgemäßen Materialien

Unter anderem können die folgenden Bausteine zur Synthese der erfin dungsgemäßen Materialien benutzt werden:

In einem 2L-Mehrhalskolben mit Rückflusskühler, Argonanschluss und KPG-Rührer werden 15 g (27,16 mmol) BB-100, 24,07 g (55,68 mmol,

2,05 eq.) BB-180, 3,14 g (2,72 mmol, 0,1 eq.) Tetrakis(triphenylphosphin)- palladium(O) (CAS: 14221 -01 -3) eingewogen und inertisiert. Es werden 400 ml Tetrahydrofuran und 85 ml einer 20%igen Tetraethylammonium- hydroxid-Lösung in Wasser zugegeben und erneut inertisiert. Die

Reaktionsmischung wird für 24 h unter Rückfluss erhitzt, abgekühlt und mit Wasser versetzt. Die Phasen werden getrennt, die organische Phase mit Wasser extrahiert und über Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird im Vakuum entfernt, der Rückstand in Toluol aufgenommen und über Kieselgel filtriert. Das Lösemittel wird im Vakuum entfernt und der Rück stand im Trockenschrank getrocknet. Der Feststoff wird mehrfach aus Ethylacetat umkristallisiert. Es werden 3,1 g eines farblosen Feststoffes M-0002 (11 % Ausbeute, 3,09 mmol) erhalten. Weitere erfindungsgemäße Materialien können durch gleiche Reaktions bedingungen in ähnlichen Ausbeuten erhalten werden:

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Device-Beispiele Beispiel 1 : Prozessierbarkeit

Die erfindungsgemäßen Materialien können unter anderem aus Lösung verarbeitet werden. Dabei zeichnen sie sich durch eine erhöhte

Löslichkeit gegenüber symmetrischen Vergleichsverbindungen aus, wie in Tabelle 1 gezeigt. Weiterhin zeichnen sich erfindungsgemäße Materialien dadurch aus, dass ihre Tintenstabilität erhöht ist, wie durch die Langzeit löslichkeitsdaten in Tabelle 1 hervorgeht.

Die erfindungsgemäße Verbindung M-0005 ist direkt vergleichbar mit der Verbindung B-1 und unterscheidet sich lediglich in der Anwesenheit bzw. Abwesenheit der Gruppe Ar am Fluoren. Man erkennt, dass die Löslich keit von M-0005 in Cyclohexylbenzol signifikant besser ist als die Löslich keit von B-1. Weiterhin ist die Langzeitstabilität der Lösung von M-0005 in Mesitylen wesentlich besser als von B-1 in Mesitylen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen M-0002, M-0097 und M-0226 sind direkt vergleichbar mit der Verbindung B-2 und unterscheiden sich ledig lich oder im Wesentlichen durch die Anwesenheit bzw. Abwesenheit der Gruppe Ar am Fluoren. Man erkennt, dass die Löslichkeit der erfindungs- gemäßen Verbindungen M-0097 und M-0226 in Toluol und Mesitylen signifikant besser ist als die Löslichkeit von B-2. Weiterhin ist die Lang zeitstabilität der Lösungen von M-0097 und M-0226 wesentlich besser als von B-2. Tabelle 1 : Löslichkeit

Methode zur Bestimmung der Löslichkeit via HPTLC

Probenvorbereitung: Das Material wird zweimal zu je 25 mg eingewogen (W1 , W2), mit 0,5 mL Lösungsmittel versetzt, für 60 Minuten bei 60 °C und danach für 24 h bei 25 °C und 600 u/min geschüttelt. Wenn die Lösung klar ist, wird mehr Feststoff hinzugefügt, bis eine gesättigte Lösung entsteht. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur werden die Proben durch einen Spritzenfilter (0,2 pm) filtriert. Die Lösungen werden in Glasfläschchen 7 Tage bei Raumtemperatur gelagert, und die

Löslichkeit wird per HPTLC an Tag 1 und 7 bestimmt. Dazu werden die filtrierten Lösungen verdünnt. Kalibrierung: Erstellung einer Standard-Lösung: ca. 6 mg Substanz werden in 20 mL 2-Methyl-THF aufgelöst. Wenn es nicht möglich ist, das Material unter diesen Bedingungen zu lösen, kann die Konzentration verringert werden. Für die Kalibrierung wird die Stammlösung verdünnt (Normierung).

Chromatographische Bedingungen (HPTLC): Platte: HPTLC RP 18 F254, 10x20 cm Laufmittel: Methanol/2-Methyl-THF 70/30 (V/V)

Migrations-Abstand: 5 cm

Erkennung: 366 nm

Anwendungsvolumen: Standard: 1 , 3, 6, 10, 15, 20, 25, 30 pL

HPTLC-Messung: Die HPTLC-Platte wird von einem TLC-Scanner gescannt, Peaks integriert und eine Kalibrierfunktion bestimmt.

Darüber hinaus zeichnen erfindungsgemäße Materialien sich, wie in Tabelle 2 gezeigt, dadurch aus, dass Filme, die diese Materialien ent- halten, bei höheren Temperaturen ausgeheizt werden können, ohne dass sie trüb werden und bei Verwendung in OLED-Bauteilen zu erniedrigter Effizienz führen. Die Herstellung der entsprechenden OLED-Bauteile wird im Folgenden beschrieben. Die EML-Mischungen und Aufbauten der untersuchten OLED-Bauteile sind in denTabellen 5 und 6 dargestellt.

Beispielsweise ist die Verbindung M-0002 direkt vergleichbar mit der Ver bindung B-2 und unterscheidet sich nur in der Anwesenheit der Gruppe Ar am Fluoren. Man erkennt, dass man die Schicht enthaltend M-0002 ohne Trübung und mit einem signifikant geringeren Effizienzverlust bei höherer Temperatur ausheizen kann.

Tabelle 2: Ausheizen bei erhöhter Temperatur

Beispiel 2: OLED-Bauteile

Die erfindungsgemäßen Matrixmaterialien können unter anderem aus Lösung verarbeitet werden. Die Herstellung vollständig lösungsbasierter OLEDs ist in der Literatur bereits vielfach beschrieben, z. B. in WO 2004/037887 mittels Spin-Coating. Die Herstellung vakuumbasierter OLEDs ist ebenfalls vielfach vorbeschrieben, u.a. in WO 2004/058911. In den im Folgenden diskutierten Beispielen werden lösungsbasiert und vakuumbasiert aufgebrachte Schichten innerhalb einer OLED kombiniert, so dass die Prozessierung bis einschließlich zur Emissionsschicht aus Lösung und in den darauf folgenden Schichten (Lochblockierschicht und Elektronentransportschicht) aus dem Vakuum erfolgt. Die vorbeschriebe nen allgemeinen Verfahren werden dafür wie folgt auf die hier beschriebe nen Gegebenheiten (Schichtdickenvariation, Materialien) angepasst und kombiniert. Der generelle Aufbau ist wie folgt: Substrat / ITO (50 nm) / Lochinjektionsschicht (HIL) / Lochtransportschicht (HTL) / Emissions schicht (EML) / ggf. Lochblockierschicht (HBL) / Elektronentransport schicht (ETL) / ggf. Elektroneninjektionsschicht / Kathode (Aluminium,

100 nm). Als Substrat dienen Glasplättchen, die mit strukturiertem ITO (Indium Zinn Oxid) der Dicke 50 nm beschichtet sind. Zur besseren Prozessierung werden diese mit PEDOT:PSS beschichtet (Poly(3,4- ethylendioxy-2,5-thiophen):Polystyrolsulfonat, bezogen von Heraeus Precious Metals GmbH & Co. KG, Deutschland). PEDOT:PSS wird an Luft aus Wasser aufgeschleudert und nachfolgend an Luft bei 180 °C für 10 Minuten ausgeheizt, um Restwasser zu entfernen. Auf diese beschich teten Glasplättchen werden die Lochtransportschicht sowie die

Emissionsschicht aufgebracht. Die verwendete Lochtransportschicht ist vernetzbar. Es wird ein Polymer gemäß den nachfolgend abgebildeten Strukturen verwendet, das gemäß WO 2010/097155 bzw. WO

2013/156130 synthetisiert werden kann:

Das Lochtransport-Polymer wird in Toluol gelöst. Der typische Feststoff gehalt solcher Lösungen liegt bei ca. 5 g/l, wenn, wie hier, die für eine Device typische Schichtdicke von 20-60 nm mittels Spincoating erzielt werden soll. Die Schichten werden in einer Inertgasatmosphäre, im vorliegenden Fall Argon, aufgeschleudert und 60 Minuten bei 180 °C ausgeheizt.

Die Emissionsschicht setzt sich aus mindestens einem Matrixmaterial (Hostmaterial, Wirtsmaterial) und einem emittierenden Dotierstoff

(Dotand, Emitter) zusammen. Weiterhin können Mischungen aus mehreren Matrixmaterialien sowie Co-Dotanden verwendet werden. Eine Angabe wie TMM-A (92%) : Dotand (8%) bedeutet hierbei, dass das Material TMM-A in einem Gewichtsanteil von 92% und Dotand in einem Gewichtsanteil von 8% in der Emissionsschicht vorliegt. Die Mischung für die Emissionsschicht wird in Toluol oder ggf. Chlorbenzol gelöst. Der typische Feststoffgehalt solcher Lösungen liegt bei ca. 17 g/l, wenn, wie hier, die für eine Device typische Schichtdicke von 60 nm mittels Spin coating erzielt werden soll. Die Schichten werden in einer Inertgasatmos phäre, im vorliegenden Fall Argon, aufgeschleudert und 10 Minuten ausgeheizt. Die im vorliegenden Fall verwendeten Materialien sind in Tabelle 3 gezeigt.

Tabelle 3: Verwendete EML-Materialien

Die Materialien für die Lochblockierschicht, Elektronentransportschicht und Elektroneninjektionsschicht werden in einer Vakuumkammer ther misch aufgedampft. Dabei kann z. B. die Elektronentransportschicht aus mehr als einem Material bestehen, die einander durch Co-Verdampfung in einem bestimmten Volumenanteil beigemischt werden. Eine Angabe wie ETM1 :ETM2 (50%:50%) bedeutet hierbei, dass die Materialien ETM1 und ETM2 in einem Volumenanteil von je 50% in der Schicht vorliegen. Die im vorliegenden Fall verwendeten Materialien sind in Tabelle 4 gezeigt.

Tabelle 4: Verwendete HBL- und ETL-Materialien

Die Kathode wird durch die thermische Verdampfung einer 100 nm dicken Aluminiumschicht gebildet. Die OLEDs werden standardmäßig charakteri siert. Hierfür werden die Elektrolumineszenzspektren, Strom-Spannungs- Leuchtdichte-Kennlinien (IUL-Kennlinien) unter Annahme einer Lambert'- schen Abstrahlcharakteristik, sowie die (Betriebs-)Lebensdauer bestimmt. Aus den IUL-Kennlinien werden Kennzahlen bestimmt, wie z. B. die externe Quanteneffizienz bei einer bestimmten Helligkeit. LT97 @

60 mA/cm 2 ist die Lebensdauer, bis die OLED bei konstanter Stromdichte von 60 mA/cm 2 auf 97% der Anfangsleuchtdichte abgefallen ist.

Die EML-Mischungen und Aufbauten der untersuchten OLED-Bauteile sind in den Tabelle 5 und 6 dargestellt. Die zugehörigen Ergebnisse finden sich in Tabelle 7.

Tabelle 5: EML-Mischungen der untersuchten OLED-Bauteile

Tabelle 6: Aufbau der untersuchten OLED-Bauteile

Tabelle 7: Ergebnisse lösungsprozessierter OLEDs

Wie aus den oben gezeigten OLED-Bauteildaten zu ersehen ist, führen die erfindungsgemäßen Materialien zu guten Leistungsdaten in Bezug auf Lebensdauer und Effizienz. Sie bieten hier eine Verbesserung im Ver gleich zu bereits bekannten Vergleichsmaterialien. Zusätzlich zeigt sich, dass das größere Prozessfenster in Bezug auf Ausheiztemperaturen nicht nur praktische Vorteile in der industriellen Fertigung von Bauteilen hat, sondern auch das Erreichen hoher Bauteillebensdauern erleichtert.

Beispielsweise ist die Verbindung M-0005 direkt vergleichbar mit der Ver- bindung B-3 und unterscheidet sich nur in der Position der Gruppe Ar am Fluoren. Man erkennt, dass das erfindungsgemäße Substitutionsmuster sich positiv auf die Bauteillebensdauer auswirkt.

Ebenso ist die Verbindung M-0002 direkt vergleichbar mit den Verbin- düngen B-2 und B-4, von denen sie sich in der Anwesenheit der Gruppe Ar am Fluoren unterscheidet. Mit B-2 ist sie ansonsten identisch; von der Verbindung B-4 unterscheidet sie sich ansonsten nur in der Verknüpfung der Phenylringe in 9-Position des Fluorens. In beiden Fällen führt M-0002 zu verbesserten Bauteillebensdauern, im Beispiel E3.4 im Vergleich zu V3.5 darüber hinaus auch zu einer Verbesserung der Effizienz.

Auch im Vergleich zu der aus dem Stand der Technik bekannten Ver gleichsverbindung B-1 führt M-0002 zu einer Verbesserung der Bauteil lebensdauer.