JP2023177863 | BLADE-PROOF/STAB-PROOF LAMINATE |
JP4131465 | Flame-retardant sheet |
WO/2018/148772 | ONE-PIECE SHELL |
RAMETSTEINER KARL (AT)
WO2013076661A1 | 2013-05-30 | |||
WO2005004779A1 | 2005-01-20 |
US20120244312A1 | 2012-09-27 | |||
EP2012623B1 | 2009-09-16 | |||
US5362834A | 1994-11-08 |
Ansprüche Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ), insbesondere für den Bezug von Matratzen, Matratzenschonern, Matratzenhüllen, Toppern, Kissenhüllen, Trikothüllen oder Unterbetten, aufweisend mindestens eine Stoffschicht (2) aus einer Strick- ,Wirk- oder Webware mit einer einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenkern im bezogenen Zustand abgewandten Außenseite (21 ) und einer dem Matratzen-, Topper-, Bettdecken - oder Kissenkern im bezogenen Zustand zugewandten Innenseite (22), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einem Teilbereich der Innenseite (22) ein Kühlgel (3, 5) aufgebracht ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgel (3) als vorgefertigte Kühlgelschicht ausgebildet ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgel als offenzellige Schaumstoffschicht, als netzartige oder perforierte Folie oder als Vlies ausgebildet ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgel zumindest auf einem Teilbereich der Innenseite (22) mechanisch fixiert oder als vorgefertigte Kühlgelschicht aufkaschiert ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgel (5) als zumindest auf einem Teilbereich der Innenseite (22) aufgesprühte, aufgedruckte, aufgegossene oder aufgerakelte Kühlgelschicht ausgebildet ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Kühlgel (3) bildende Flüssigkeit Fehlstellen der Kühlgelschicht bildende Füllstoffe aufweist. 7. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlgelschicht aus einer Vielzahl von freistehenden Einzelsegmenten besteht. 8. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelsegmente einen kreisförmigen, ovalen oder polygonen Querschnitt aufweisen. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelsegmente einen Durchmesser zwischen 0,5mm und 5mm aufweisen. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchlässigkeit der Kühlgelschicht 20% bis 95%, bevorzugt 30% bis 60% der Luftdurchlässigkeit der Innenseite (22) ohne darauf aufgebrachtem Kühlgel (3, 5) beträgt. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlgelschicht aus einem Organogel oder einem Polymergel gebildet ist. 12. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in dem Organogel oder Polymergel zum Erreichen gewünschter Materialeigenschaften weitere Bestandteile, insbesondere weitere amorphe Polymere und/oder temporär wasserbindende, jedoch wasserunlösliche Polymere und/oder Zellulo- se und/oder Zeolithe oder Silicagele und/oder Polyamide oder teilvernetzte Copolymere eingebettet ist. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bestandteile eine Korngröße zwischen 60μιτι und Ι ΟΟΟμιτι, insbesondere zwischen 100μιτι und 300μιτι aufweisen. 14. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach Anspruch 1 2 oder 1 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bestandteile eine durchschnittliche Korngröße aufweisen, die größer ist als die durchschnittliche Dicke der Kühlgelschicht. 15. Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) nach einem der Ansprüche 1 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bestandteile kugelförmig, würfelförmig oder als Polyeder oder El- lipsoide ausgebildet sind. 1 6. Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff (1 ) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , mit den Verfahrensschritten: a. Aufbringen einer das Kühlgel (3) bildenden Flüssigkeit auf zumindest einem Teilbereich der Innenseite (22) durch Aufsprühen, -drucken, - gießen, oder -rakeln, b. Verfestigen der das Kühlgel (3) bildenden Flüssigkeit zu einer unlöslichen, elastischen Kühlgelschicht. 1 7. Verfahren nach Anspruch 1 6, wobei die Verfestigung durch Wärmebeaufschlagung erfolgt. 1 8. Verfahren nach Anspruch 1 6, wobei die Verfestigung durch chemische Reaktion, insbesondere Vernetzung oder Polyaddition erfolgt. 19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 6 bis 1 8, wobei zur Einstellung der Eindringtiefe der das Kühlgel (3) bildenden Flüssigkeit in den Bezugsstoff (1 ) die Viskosität der das Kühlgel (3) bildenden Flüssigkeit variiert wird. 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 1 9, wobei in Abhängigkeit von der Rauigkeit der Innenseite die Menge der aufgebrachten Kühlgelflüssigkeit variiert wird. 21 . Verfahren nach Anspruch 20, wobei die Menge der aufgebrachten Kühl- gelflüssigkeit zwischen 30g/m2 und 2000g/m2, bevorzugt zwischen 1 50g/m2 und 400g/m2 variiert wird. 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21 , aufweisend den weiteren Verfahrensschritt: c. Mischen der das Kühlgel (3) bildenden Flüssigkeit mit Füllstoffen zur Ausbildung von Poren erzeugenden Fehlstellen in der Kühlgelschicht vor dem Aufbringen der Kühlgelflüssigkeit auf die Innenseite (22). 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, aufweisend den weiteren Verfahrensschritt: d. Recken der beschichteten Innenseite (22) nach Verfestigen der Kühlgelschicht zur Ausbildung von Mikrorissen in der Kühlgelschicht. 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23, aufweisend den weiteren Verfahrensschritt: e. Behandlung der beschichteten Innenseite (22) nach Verfestigen der Kühlgelschicht mit einem atmosphärischen Plasma zur Erzielung eines partiellen, oxydativen Abbaus der Kühlgelschicht. 25. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 24, aufweisend den weiteren Verfahrensschritt: f. Perforieren der beschichteten Innenseite (22) nach Verfestigen der Kühlgelschicht. |
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettde- cken- oder Kissenbezugsstoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff.
Gattungsgemäße Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbe- zugsstoff sind zahlreichen Ausführungsvarianten aus dem Stand der Technik bekannt.
Um insbesondere bei höheren Außentemperaturen den Schlafkomfort zu erhöhen, ist es bekannt, für die Herstellung solcher Bezugsstoffe Materialien mit geringer Wärmespeicherkapazität bzw. erhöhter Wärmeleitfähigkeit einzusetzen. Dies wird üblicherweise durch möglichst glatte Oberflächen, Vermeidung rauer Texturen, Reduzierung vermeidbarer Lufteinschlüsse und/oder erhöhtes Raumgewicht in beschränktem Umfang erreicht. Bekannt ist es außerdem, für diesen Einsatz Kühlmatten unter einen Bezug unterzulegen. Diese Kühlmatten bestehen dabei in der Regel aus elastischen, zumeist strukturierten Folien mit einer Wandstärke von bis zu 5 mm, die eine relativ gute Wärmeleitfähigkeit (0,10 - 0.15 W/m °C) aufweisen.
Derartige Kühlmatten haben jedoch den Nachteil, dass diese leicht verrutschen können, damit die erwünschte Kühlwirkung nicht erzielen und durch ungewollte Druckstellen den Liegekomfort entscheidend verschlechtern. Solche Matten aus partiell vernetztem, ungeschäumtem Polyurethan sind als„Kühlgelmatten" am Markt erhältlich. Ein weiterer entscheidender Nachteil ist deren völlige Luftundurchlässigkeit und die dadurch entstehende Diffusionssperre, die einer zuträglichen physiologischen Notwendigkeit in der Schlafphase widerspricht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Matratzen- , Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff sowie ein Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff bereitzustellen, mit dem die oben genannten Nachteile beseitigt werden und mit dem eine zuverlässige Kühlwirkung erreichbar ist, ohne die Luftdurchlässigkeit auf einen unphysiologischen Wert zu vermindern.
Diese Aufgabe wird durch einen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdeckenoder Kissenbezugsstoff mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff ist zumindest auf einem Teilbereich einer dem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenkern im bezogenen Zustand zugewandten Innenseite des Bezugsstoffes ein Kühlgel aufgebracht.
Durch die Aufbringung des Kühlgels auf der Innenseite des Bezugsstoffes kann das Kühlgel sehr nahe an den Körper einer Person herangebracht werden und damit eine sehr effektive Kühlwirkung erreicht werden, die zur Erhöhung des Schlafkomforts, einer schnelleren Regeneration und gesteigertem Wohlbefinden beiträgt. Ein weiterer Vorteil eines mit einem solchen Kühlgel ausgestatteten Bezugsstoffes besteht darin, dass dieser im Gegensatz zu separaten Kühlmatten, die auf oder unter den Bezugsstoff gelegt werden können, nicht verrutschen kann und somit eine zuverlässige Kühlwirkung gewährleistet.
Als Kühlgel ist hier eine aus einem dreidimensional in einer Flüssigkeit vernetzten Feststoff bestehende Struktur bezeichnet, die sich bei Druckbelastung im Wesentlichen wie eine Flüssigkeit verhält, bei der demgemäß die Druckbelas- tung sich in der Struktur gleichmäßig verteilt und die eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist, relativ zur Wärmeleitfähigkeit von Schaumstoffen und Textilien. Die gute Wärmeleitfähigkeit des Kühlgels bewirkt dabei einen physiologisch als angenehm empfundenen Kühleffekt. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das Kühlgel als vorgefertigte Kühlgelschicht, insbesondere in Form einer offenzelligen Schaumstoffschicht, einer netzartigen oder perforierten Folie oder eines Vlieses ausgebildet, um die physiologische notwendige Luftdurchlässigkeit zu gewährleisten.
Eine vorgefertigte Kühlgelschicht kann in einfacher Weise an einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff fixiert werden.
Das Fixieren der vorgefertigten Kühlgelschicht erfolgt dabei bevorzugt durch Aufkaschieren. Denkbar ist auch ein rein mechanisches Fixieren der vorgefertigten Kühlgelschicht, beispielsweise mithilfe von auf der Kühlgelschicht und auf den Bezugsstoff aufgebrachten Klettverschlussoberflächen.
Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist das Kühlgel in als zumindest auf einem Teilbereich der Innenseite aufgesprühte, aufgedruckte, aufgegossene oder aufgerakelte Kühlgelschicht ausgebildet. Auch eine solche Kühlgelschicht kann relativ zum Bezugsstoff nicht verrutschen. Eine aufgesprühte, aufgedruckte, aufgegossene oder aufgerakelte Kühlgelschicht lässt sich außerdem individuell auf die gewünschten Anforderungen anpassen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung besteht die Kühlgelschicht aus einer Vielzahl von nicht miteinander in Verbindung stehenden Einzelsegmenten mit kreisförmigem, ovalem oder polygonalem Querschnitt. Der Durchmesser der Einzelsegmente beträgt dabei bevorzugt zwi- sehen 0,5mm und 5mm.
Insbesondere ist die Kühlgelschicht derart ausgebildet, dass die Luftdurchlässigkeit der Kühlgelschicht 20% bis 95%, bevorzugt 30% bis 60% der Luftdurchlässigkeit der Innenseite des Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff ohne darauf aufgebrachtem Kühlgel beträgt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff wird zunächst eine das Kühlgel bildende Flüssigkeit auf zumindest einem Teil- bereich der Innenseite des Bezugsstoffes durch Aufsprühen, -drucken, -gießen, oder -rakeln aufgebracht. Anschließend wird die Flüssigkeit zu einer unlöslichen, elastischen Kühlgelschicht verfestigt, so dass das Kühlgel verrutschungssicher mit dem Bezugsstoff verbunden ist. Die Verfestigung der das Kühlgel bildenden Flüssigkeit erfolgt dabei bevorzugt durch Wärmebeaufschlagung oder durch chemische Reaktion, insbesondere Vernetzung oder Polyaddition.
Für den Einsatz zur Beschichtung eines Bezugsstoffes eignen sich dabei insbe- sondere sogenannte Organogele und Polymergele.
Als Organogele werden dabei Gelstrukturen bezeichnet, die im Wesentlichen aus Polymeren wie SAN, PVC oder Silikon als Feststoffe und Mineralöl,
Weichmachern oder Monomeren als Flüssigkeiten bestehen.
Polymergele weisen in ihren dreidimensionalen Polymerstrukturen noch geringe Monomeranteile auf, die als Flüssigkeit in den Polymerstrukturen eingelagert sind. Solche Polymergele sind beispielswise durch Untervernetzung von Silikonen, wie es beispielsweise in der EP 089061 7 offenbart ist, oder Polyurethanen, offenbart in der US 5 362 834 A, erhältlich. Als geeignete Polymergele werden desweiteren solche Polymersubstrate betrachtet, deren Struktur durch folgende Parameter charakterisiert ist:
• Völlig amorphe Struktur
• Isotrope Druckverteilungsverhältnisse (vergleichbar hochviskosen Flüssigkeiten)
· Physikalische Vernetzungspunkte (Nebenvalenzkräfte)
• Geringe Rückprallelastizität.
Insbesondere um die isotropen Eigenschaften zu erreichen, ist eine geringe Shore A - Härte von unter 50 vorzugsweise 3 - 30, noch mehr bevorzugt 5 - 20 erforderlich.
Die ebenfalls geforderte Rückprallelastizität von unter 50% kann sowohl durch die Polymere selbst als auch durch eine Polymermatrix, in die weitere Komponenten eingebettet sind, erreicht werden.
Als geeignete Polymere in diesem Sinne werden betrachtet:
• Untervernetzte Silicone und Polyurethane (siehe oben),
• Polymere auf Basis langkettiger Monomere (z.B. Vinyllaurat an Stelle von Vinylacetat).
· Thermoplastische Elastomere (TPEs), bei denen elastische Polymerketten in thermoplastisches Material eingebunden sind, was durch einen unterschiedlichen inneren Aufbau erreichbar ist, so zum Beispiel in Gestalt von Blockcopolymere, die innerhalb eines Moleküls Hart- und Weichsegmente aufweisen oder Elastomerlegierungen, also Zusammenmischungen von fertigen Polymeren in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen.
Technisch verfügbare TPEs werden nach folgender Übereinkunft charakterisiert und zeigen folgende Shore A-Härtebereiche:
TPO = auf Olefinbasis, vorwiegend PP/EPDM ShoreA 30-90 TPV = vernetzt, auf Olefinbasis PP/EPDM ShoreA 50-80 TPU = auf Polyurethanbasis ShoreA 30-80 TPC = .... Basis von Polyesterelastomeren ShoreA 60-90
TPS = .... Styrol-Blockcopolymere (SBS; SEBS, SEEPS...) ShoreA 5-90 TPA = .... Copolyamide ShoreA 20-90
TOE = .... Olefinelastomere ShoreA 6-65
Als geeignete Kühlgelflüssigkeiten sind beispielhaft zu nennen:
• Reaktive Polymere in Flüssigform, die nach der Applikation durch eine chemische Reaktion gelartig vernetzen, beispielsweise untervernetzte Silikone, die ggf. mit Polysiloxan - Oligomeren zusätzlich weich gemacht sind, oder Polyurethanelastomere ;
• Elastomere mit einer ShoreA-Härte von unter 30, bevorzugt TPS-Typen, PVC-Organosole, SEB-Organosole, ggf. Gemische davon;
• Wässrige Dispersionen oder Lösungen in organischen Lösungsmitteln von geeigneten amorphen, weichen Polymeren: EVA, PVA, PV-Laurat, PUR, PV-Butyral, Kautschuktypen und dergleichen, die nach der Trocknung zu einem amorphen Polymerfilm führen. Solche Lösungen und Dispersionen haben üblicherweise Polymerkonzentrationen von 30 - 70% Feststoffgehalt. Durch geeignete Zusatzmittel können diese Flüssigkeiten thixotrop eingestellt werden, so dass sie nicht zu weit in das vorgelegte Gewebe eindringen. Die Trocknung kann durch geeignete Maßnahmen forciert werden.
Innerhalb der oben genannten Polymersysteme, die dann als Polymermatrix fungieren, können zum Erreichen der gewünschten Eigenschaften weitere Be- standteile wie beispielsweise
• weitere amorphe Polymere wie Polysiloxankautschuk, Gummirecyclate oder gemahlene Weichpolymere und/oder,
• Temporär wasserbindende, jedoch wasserunlösliche Polymere zur Erhöhung des Kühleffektes und/oder
· Zellulose in Form von Sphären oder Kurzschnittfasern und/oder
• Polyamide, teilvernetzte Polyacrylsäure (Copolymere) und/oder
• Zeolithe und Silicagele mit großer innerer Oberfläche
eingebettet sein. Durch Änderung der Viskosität der das Kühlgel bildenden Flüssigkeit ist es ermöglicht, die Eindringtiefe der Flüssigkeit in den Bezugsstoff zu regulieren. Eine thixotrope Einstellung der Flüssigkeit führt demgemäß zu einer besonders geringen Eindringtiefe der Flüssigkeit in den Bezugsstoff.
Die oben genannten weiteren Bestandteile weisen dabei bevorzugt eine Korn- große von 60 - 1000 Mikrometer, besonders bevorzugt von 100 - 300 Mikrometern auf. Die Bestandteile sind dabei insbesondere kugelförmig, würfelförmig oder als Polygone oder Ellipsoide ausgebildet.
Die Größe der Partikeln wird optional so gewählt, dass der durchschnittliche Durchmesser größer ist als die durchschnittliche Schichtstärke der Beschich- tung. Damit wird in beiden Richtungen (Textiluntergrund und sichtbare Oberfläche) eine Rauigkeit erreicht, die die Wärmeübertragung begünstigt und damit den Kühleffekt erhöht. Die Mengen der weiteren Bestandteile sind dabei entsprechend der gewünschten Gebrauchseigenschaften gewählt, wobei die Geleigenschaft des eingesetzten Polymersystems erhalten bleibt, insbesondere hinsichtlich isotropes Druckverhalten und Rückprallelastizität. Neben der materialspezifischen Anpassung des Kühlgels an die gewünschten Gebrauchseigenschaften sind auch physikalische Maßnahmen zur Einstellung der gewünschten Gebrauchseigenschaften denkbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Ver- fahrens wird in Abhängigkeit von der Rauigkeit der Innenseite des Bezugsstoffes die Menge der aufgebrachten Kühlgelflüssigkeit variiert, um den Auftrag einer nicht vollflächigen Beschichtung zu ermöglichen. Der Bereich der Variation der Menge an Kühlgelflüssigkeit liegt dabei insbesondere zwischen 30g/m 2 und 2000g/m 2 , bevorzugt zwischen 150g/m 2 und 400g/m 2 .
Als weitere Maßnahme zur Erzeugung diffusionsfähiger Stofffreiräume im Bezugsstoff ist es denkbar, nach Verfestigen der Kühlgelschicht ein Recken der beschichteten Innenseite zur Ausbildung von Mikrorissen in der Kühlgelschicht durchzuführen. Das Recken erfolgt dabei im Rahmen der stoffgebundenen Elastizität, jedoch über der Reißfestigkeit des Grundgewebes entweder monoaxial oder bevorzugt biaxial. Dies führt zu einer großen Anzahl erwünschter Mikrorisse innerhalb der Kühlgelschicht und einer damit verbundenen verbes- serten Diffusionsfähigkeit des mit der Kühlgelschicht versehenen Bezugsstoffes.
Als weitere Maßnahme zur Erzeugung diffusionsfähiger Stofffreiräume ist au- ßerdem denkbar, die beschichtete Innenseite des Bezugsstoffes nach Verfestigen der Kühlgelschicht mit einem atmosphärischen Plasma zur Erzielung eines partiellen, oxydativen Abbaus der Kühlgelschicht zu behandeln.
Denkbar ist schließlich auch, nach Verfestigen der Kühlgelschicht die beschich- tete Innenseite des Bezugsstoffes zu perforieren, wobei durch den Perforie- rungsgrad die Diffusionsfähigkeit bestimmt wird. Bevorzugte Perforierungsgrade (Poren/cm 2 ) liegen dabei bei wenigstens 100 Poren/cm 2 , besonders bevorzugt zwischen 250 Poren/cm 2 und 500 Poren/cm 2 . Zur Perforierung kommen dabei neben den aus der Nadelfilzerzeugung bekannten Perforierungswerkzeugen auch spezifische Laserimpulse infrage, wobei durch Korrelierung der Wellenlängen der Laserimpulse mit dem Matrixmaterial der Kühlgelbeschichtung unter Schonung des Trägergewebes, das üblicherweise völlig oder überwiegend aus Zellulosefaser besteht, die gewünschte poröse Struktur erzielt werden.
Als Laser werden dabei beispielsweise UV-, C0 2 -, Rubin- oder auch YAG-Laser eingesetzt, die aus dem Bereich der Elektronik zum Aufbau gezielter Mikrostrukturen bekannt sind.
Durch die Wahl geeigneter Pigmente/Füllstoffe, beispielsweise feinteilige Schichtsilikate wie Bentonit oder pyrogene Kieselsäure, die in die das Kühlgel bildenden Flüssigkeit zur Ausbildung von Poren erzeugenden Fehlstellen in der Kühlgelschicht vor dem Aufbringen der das Kühlgel bildenden Flüssigkeit auf den Bezugsstoff eingemischt werden, kann die Porenbildung und/oder der Abbau der Gelschicht durch Immissions- Emissions- und Reflexionseffekte zusätzlich gesteuert werden.
Um die Luftdurchlässigkeit der Kühlgelschicht zu gewährleisten, ist der Einsatz der oben genannten Maßnahmen allein oder in Kombination denkbar. Die oben genannten Kühlgelschichten und das Verfahren zum Aufbringen der Kühlgelschicht eignen sich dabei für sämtliche gängigen Bezugsstoffe, wie beispielsweise Single-Jersey, Doppel-Jersey, Verbundstoff oder auch Abstandswaren, wobei auch die Zusammensetzungen der jeweiligen Bezugsstoffe wie beispielsweise Lyocell, Baumwolle oder auch Mischqualitäten einsetzbar sind.
Sie eignen sich darüber hinaus auch zur Beschichtung der Bezugsstoffe mit dem Kühlgel in sämtlichen gewünschten Breiten des jeweiligen Bezugsstoffes.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen :
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoffes mit aufkaschiertem Kühlgel und des
Verfahrens zum Aufbringen des Kühlgels durch Aufkaschieren,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoffes mit aufgedrucktem Kühlgel und des Verfahrens zum Aufbringen des Kühlgels durch Aufdrucken,
Figur 3 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsva- riante eines erfindungsgemäßen Matratzen-, Topper-, Schoner-,
Bettdecken- oder Kissenbezugsstoffes mit luftaufgerakeltem Kühlgel und des Verfahrens zum Aufbringen eines Kühlgels durch ein Luftrakel und Figur 4 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoffes mit walzenspaltaufgerakeltem Kühlgel und des Verfahrens zum Aufbringen eines Kühlgels durch ein Walzenrakel.
In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Bezugsstoff, Kühlgel, Kühlgelschicht, Innenseite, Außenseite, Stoffschicht, Bindemittel und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
Die Bezeichnung Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenbezugsstoff wird im Folgenden zur Erleichterung der Lesbarkeit der weiteren Beschreibung manchmal durch die Bezeichnung„Bezugsstoff" abgekürzt.
In den Figuren 1 bis 4 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein solcher Bezugsstoff bezeichnet, der wenigstens eine Stoffschicht 2 aufweist und aus einer Strick-, Wirk- oder Webware mit einer einem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenkern im bezogenen Zustand der abgewandten Außen- seite 21 und einer dem Matratzen-, Topper-, Schoner-, Bettdecken- oder Kissenkern im bezogenen Zustand zugewandten Innenseite 22, wobei zumindest auf einem Teilbereich der Innenseite 22 ein Kühlgel 3 bzw. 5 aufgebracht ist.
Die Figur 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsvariante eines Bezugs- Stoffes 1 und ein zu dessen Herstellung geeignetes Herstellungsverfahren, bei dem das Kühlgel 3 auf der Innenseite 22 des Bezugsstoffes 1 aufkaschiert ist bzw. wird.
Das Kühlgel ist hier als vorgefertigte Kühlgelschicht, insbesondere in Form ei- ner offenzelligen Schaumstoffschicht, einer netzartigen oder perforierten Folie oder eines Vlieses ausgebildet, um die physiologische notwendige Luftdurchlässigkeit zu gewährleisten.
Zur Herstellung eines derart ausgebildeten Bezugsstoffes werden die aus einer Strick-, Wirk- oder Webware bestehende Stoffschicht 2 und die vorgefertigte Kühlgelschicht 3 als Bahnmaterial zusammengeführt.
Anschließend werden die zusammen geführten Bahnen der Stoffschicht 2 und der Kühlgelschicht 3 mithilfe von Andruckwalzen 4, welche sich in gegenläufige Drehrichtungen X beziehungsweise Y drehen, in eine Förderrichtung Z transportiert. Das Aneinanderdrücken der Stoffschicht 2 und der Kühlgelschicht 3 mithilfe von Andruckwalzen 4 bewirkt dabei die Anhaftung der Kühlgelschicht 3 an der Stoffschicht 2 zum fertigen Bezugsstoff 1 .
Die Anhaftung der Kühlgelschicht 3 an der Stoffschicht 2 erfolgt dabei bevor- zugt adhesiv.
Die Breite der Kühlgelschicht 3 entspricht dabei bevorzugt der Breite der Stoffschicht 2. Denkbar ist aber auch, die Bahnbreite der Kühlgelschicht 3 kleiner auszuführen als die Bahnbreite der Stoffschicht 2, so dass zumindest ein Teil der Fläche des Bezugsstoffes 1 mit der aufkaschierten Kühlgelschicht 3 versehen ist.
Denkbar ist auch ein rein mechanisches Fixieren, beispielsweise mithilfe von auf der Kühlgelschicht 3 und auf den Bezugsstoff 2 aufgebrachten Klettver- schlussoberflächen.
Bei dem in Figur 2 gezeigten Bezugsstoff 1 und dem zu dessen Herstellung schematisch gezeigten alternativen Herstellungsverfahren zur Herstellung eines mit einem solchen Kühlgel 3 versehenen Bezugsstoffes 1 wird das Kühlgel 3 auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgedruckt.
Dazu wird das auf die Stoffschicht 2 aufzubringende Kühlgel 3 zunächst als das Kühlgel 3 bildenden Flüssigkeit 5 in einen Kühlgelbehälter 8 gefüllt. Die mit dem Kühlgel 3 zu bedruckende Stoffschicht 2 wird dabei über eine teilweise in die das Kühlgel 3 bildenden Flüssigkeit 5 eintauchende Druckwalze 7 geführt, die sich in einer Drehrichtung X, welche eine Beförderung des Bezugsstoffes in einer Förderrichtung Z bewirkt, wobei die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 beim Überfahren der Druckwalze 7 mit dem Kühlgel 3 bedruckt wird. Die das Kühlgel 3 bildenden Flüssigkeit 5 ist dabei besonders bevorzugt mit einem Bindemittel 6, vorzugsweise Bienenwachs oder Polyacrylat, versetzt, um die Haftwirkung des hier vorzugsweise in Gestalt von Gelflocken oder Gelstaub ausgebildeten Kühlgels 5 an der Unterseite 22 der Stoffschicht 2 zu erhöhen. Die Gelflocken oder der Gelstaub werden dabei in dem Kühlgelbehälter 8 mit dem Bindemittel 6 vermischt und in diesen eingebettet auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgebracht. Als weitere Verfahren zum Aufbringen einer Kühlgelschicht auf zumindest einem Teilbereich der Innenseite des Bezugsstoffes ist es au ßerdem denkbar, die Kühlgelschicht als auf den Bezugsstoff aufgesprühte, aufgegossene oder, wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, aufgerakelte Kühlgelschicht auszubilden.
So wird bei dem in Figur 3 gezeigten Bezugsstoff 1 und dem zu dessen Herstellung schematisch gezeigten alternativen Herstellungsverfahren zur Herstellung eines mit einem solchen Kühlgel 3 versehenen Bezugsstoffes 1 die das Kühlgel 3 bildende Flüssigkeit mit Hilfe eines Luftrakels 9 auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgerakelt.
Die Stoffschicht 2 wird dabei über zwei sich in einer Drehrichtung X drehende Walzen 1 0 geführt, wobei in einem Bereich zwischen den Walzen 1 0 das Luft- rakel 9 auf die Stoffschicht 2 aufgedrückt wird, wobei die das Kühlgel 3 bildende Flüssigkeit vor dem Luftrakel 9 auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgetragen wird.
Bei dem in Figur 4 gezeigten Bezugsstoff 1 und dem zu dessen Herstellung schematisch gezeigten alternativen Herstellungsverfahren zur Herstellung eines mit einem solchen Kühlgel 3 versehenen Bezugsstoffes 1 ist das die Kühlgel 3 bildende Flüssigkeit mit Hilfe eines Walzenrakels 1 1 auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgerakelt. Die Stoffschicht 2 wird dabei über eine sich in einer Drehrichtung X drehende Walze 1 2 geführt, wobei das Walzenrakel 1 1 auf die Stoffschicht 2 aufgedrückt wird, wobei die das Kühlgel 3 bildende Flüssigkeit vor dem Walzenrakel 1 1 auf die Innenseite 22 der Stoffschicht 2 aufgetragen wird. Anschließend wird die das Kühlgel 3 bildenden Flüssigkeit 5 zu einer unlöslichen, elastischen Kühlgelschicht 3 verfestigt, so dass das Kühlgel 3 verrutschungssicher mit dem Bezugsstoff verbunden ist.
Die Verfestigung der Kühlgelflüssigkeit erfolgt dabei wie bereits weiter oben erläutert bevorzugt durch Wärmebeaufschlagung oder durch chemische Reaktion, insbesondere Vernetzung oder Polyaddition. Bezuqszeichenliste
1 Bezugsstoff
2 Stoffschicht
21 Außenseite
22 Innenseite
3 Kühlgel/Kühlgelschicht
4 Andruckwalzen
5 Kühlgel/Kühlgelschicht
6 Bindemittel
7 Druckwalze
8 Kühlgelbehälter
9 Luftrakel
10 Walzen
1 1 Walzenrakel
12 Walze
X Drehrichtung
Y Drehrichtung
z Förderrichtung