GÖBEL WERNER (DE)
KÖHLER HANNES (DE)
DE102019134473A1 | 2021-06-17 | |||
US20120075447A1 | 2012-03-29 | |||
EP2851662A2 | 2015-03-25 |
Patentansprüche : 1. Medizinische Bildgebungsvorrichtung (101, 201) , insbesondere Laparoskop, Endoskop und/oder Exoskop, mit einer Lichtquelle (115) zum Beleuchten eines Betrachtungsbereiches (193) , einer Optik mit einem optischen Weg (181) zum Aufnehmen des Betrachtungsbereiches (193) und zum Abbilden einer ersten Bildinformation des Betrachtungsbereiches (193) auf einer Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) mit einer Sensitivitätsverteilung, sodass die erste Bildinformation von der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) aufgenommen ist und zum Abbilden einer zweiten Bildinformation des Betrachtungsbereiches (193) auf der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , sodass die zweite Bildinformation von der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) aufgenommen ist, und einer Einstelleinrichtung (149) zum Einstellen von Bildparametern der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , dadurch gekennzeichnet, dass der Einstelleinrichtung (149, 161) eine Steuereinheit (125) zugeordnet ist, wobei die erste Bildinformation von der Steuereinheit (125) aufnehmbar ist und die Steuereinheit (125) die Einstelleinrichtung (149, 161) in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation steuert, sodass mittels der Einstelleinrichtung (149, 161) eine von der ersten Bildinformation abhängige Kalibration der zweiten Bildinformation für die Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) vorliegt . 2. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (149, 161) mittels einer Schalteinrichtung (231, 232) in den optischen Weg (181) einbringbar ist, sodass die erste Bildinformation von der Steuereinheit (125) in einem ersten Schaltzustand der Schalteinrichtung (231, 232) , in der die Einstelleinrichtung (149, 161) nicht in den optischen Weg eingebracht ist, aufnehmbar ist und die Steuereinheit (125) in einem zweiten Schaltzustand der Schalteinrichtung (231, 232) die Einstelleinrichtung (149, 161) in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation steuert, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) insbesondere einen ersten Bildsensor (241) zum Aufnehmen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation aufweist. 3. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Weg (181) einen ersten optischen Teilweg (183) zum Abbilden der ersten Bildinformation auf der Bildaufnahmeeinrichtung (141) und einen zweiten optischen Teilweg (185) zum Abbilden der zweiten Bildinformation auf der Bildaufnahmeeinrichtung (142) aufweist, wobei die erste Bildinformation von der Steuereinheit (125) im ersten optischen Teilweg (183) aufnehmbar ist und die Steuereinheit (125) die Einstelleinrichtung (149, 161) im zweiten optischen Teilweg (185) in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation steuert, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) insbesondere einen dem ersten optischen Teilweg (183) zugeordneten ersten Bildsensor (141) mit einer ersten Sensitivitätsverteilung zum Aufnehmen der ersten Bildinformation und einen dem zweiten optischen Teilweg (185) zugeordneten zweiten Bildsensor (142) mit einer zweiten Sensitivitätsverteilung zum Aufnehmen der zweiten Bildinformation aufweist. 4. Medizinische Bildgebungseinrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierkorrelation anhand einer Referenzbildinformation, insbesondere anhand unterschiedlicher Referenzbildinformationen mit insbesondere jeweiligen Belichtungseinstellungen gebildet ist . 5. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierkorrelation anhand eines Weißabgleiches und/oder anhand eines Schwarzabgleiches oder anhand mehrerer Weißabgleiche und/oder anhand mehrerer Schwarzabgleiche, insbesondere abhängig von einer Belichtungseinstellung oder abhängig von mehreren Belichtungseinstellungen des der Bildaufnahmeeinrichtung oder des zweiten Bildsensors (142) , gebildet ist. 6. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierkorrelation für unterschiedliche Beleuchtungsintensitäten, insbesondere unterschiedliche Beleuchtungsintensitäten der Lichtquelle (115) , vorliegt. 7. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (149, 161) einen Frame-Manipulator aufweist, wobei mittels des Frame-Manipulators eine Framerate der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , insbesondere des zweiten Bildsensors (142) , und/oder eine Frameanzahl der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , insbesondere des zweiten Bildsensors (142) , einstellbar ist und/oder einen Belichtungs-Manipulator aufweist, wobei mittels des Belichtungs-Manipulators eine Belichtungsintensität und/oder eine Belichtungsdauer der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , insbesondere des zweiten Bildsensors (142) , einstellbar ist. 8. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) einen Spektralsensor, insbesondere ein Hyperspektralsensor (124) mit einem zeilenweisen Abtasten von Bildinformationen des Betrachtungsbereiches (193) , aufweist, wobei der Hyperspektralsensor (124) insbesondere eine Schlitzblende und/oder eine Gitterblende (149) zum insbesondere variablen Unterbrechen und/oder Lenken der jeweiligen Bildinformation, aufweist . 9. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (149, 161) einen Motor, insbesondere einen Verstellmotor (161) , aufweist, wobei mittels des Motors und/oder mittels des Verstellmotors (161) die Schlitzblende und/oder die Gitterblende (149) bewegbar ist, sodass das variable Unterbrechen und/oder Lenken der jeweiligen Bildinformation durch ein Bewegen der Schlitzblende und/oder Gitterblende (149) erfolgt. 10. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuereinheit (125) eine Berechnungseinheit zum Berechnen einer prognostizierten Aufnahmedauer der jeweiligen Bildinformation auf Grundlage der Kalibrierkorrelation und/oder auf Grundlage von Betriebsparametern der Steuereinheit (125) , der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) , des ersten Bildsensors (141, 241) und/oder des zweiten Bildsensors (142) zugeordnet ist. 11. Medizinische Bildgebungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) einen Sensor (141, 142, 241) zum Aufnehmen eines für einen Bediener sichtbaren Bildes, insbesondere eines RGB-Bildes, aufweist und/oder der erste Bildsensor (141) ein Sensor zum Aufnehmen eines für einen Bediener sichtbaren Bildes, insbesondere ein RGB-Sensor und/oder ein Weißlichtsensor, ist. 12. Verfahren zum Kalibrieren einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung (101, 201) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, mit folgenden Schritten: - Aufnehmen der ersten Bildinformation mit der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241), sodass die erste Bildinformation in der Bildaufnahmeeinrichtung (141, 142, 241) vorliegt, - Steuern der Einstelleinrichtung ( 149 , 161 ) mittels der Steuereinheit (125) durch ein Anpassen der zweiten Sensitivitätsverteilung mit der Kalibierkorrelation, sodass eine kalibrierte zweite Bildinformation vorliegt , sodass eine Kalibration des zweiten Bildsensors ( 142 , 241) erreicht ist. 13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuern anhand einer Teilinformation der ersten Bildinformation, insbesondere anhand einer mittleren Pixelintensität der ersten Bildinformation, anhand einer maximalen Pixelintensität der ersten Bildinformation und/oder anhand einer Pixel-Intensitätsverteilung der ersten Bildinformation durchgeführt wird. 14 . Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13 , dadurch gekennzeichnet, dass das Steuern des zweiten Bildsensors ( 142 , 241 ) zeilenweise erfolgt , sodass die Kalibration zeilenweise für eine jeweilige Zeile durchgeführt wird . 15 . Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche 12 bis 14 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer der Einstelleinrichtung ( 149 , 161 ) zugeordneten Kontrolleinheit eine Kontrollmessung mit einem Vergleich der Sensitivitätsverteilung, der Kalibrierkorrelation, der ersten Sensitivitätsverteilung und/oder der zweiten Sensitivitätsverteilung zum Prüfen der Genauigkeit der Kalibration durchgeführt wird . 16 . Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Umrechnen der Kalibrierkorrelation anhand eines Verhältnisses einer ersten Bildgröße der ersten Bildinformation und einer zweiten Bildgröße der zweiten Bildinformation, insbesondere anhand einer jeweiligen Länge und/oder anhand einer jeweiligen Breite der jeweiligen Bildinformation, erfolgt , sodass ein größenangepasstes , formatangepasstes , längenangepasstes und/oder breitenangepasstes Überlagern der Kalibrierkorrelation mit der jeweiligen Sensitivitätsverteilung ermöglicht ist . 17 . Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 16 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibration während des Aufnehmens der ersten Bildinformation mittels einer laufenden Kalibration und/oder nach dem Aufnehmen der ersten Bildinformation mittels einer nachfolgenden Kalibration, insbesondere in Echtzeit , insbesondere in einer Auswerteeinheit , durchgeführt wird . 18 . Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche 12 bis 17 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Anpassen der Beleuchtungsintensität der Lichtquelle (151), insbesondere in Abhängigkeit von der Kalibrierkorrelation, erfolgt. |
Kalibrieren einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung
[01] Die Erfindung betrifft eine medizinische
Bildgebungsvorrichtung, insbesondere ein Laparoskop, ein
Endoskop und/oder ein Exoskop, mit einer Lichtquelle zum
Beleuchten eines Betrachtungsbereiches, einer Optik mit einem optischen Weg zum Aufnehmen eines
Betrachtungsbereiches und zum Abbilden einer ersten
Bildinformation des Betrachtungsbereiches auf einer
Bildaufnahmeeinrichtung mit einer Sensitivitätsverteilung, sodass die erste Bildinformation von der
Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen ist, und zum Abbilden einer zweiten Bildinformation des Betrachtungsbereiches auf der Bildaufnahmeeinrichtung, sodass die zweite
Bildinformation von der Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen ist, und eine Einstelleinrichtung zum Einstellen von
Bildparametern der Bildaufnahmeeinrichtung. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kalibrieren einer medizinischen Bildgebungsvorrichtung gemäß der vorig beschriebenen Art.
[02] Bei bekannten Bildgebungsvorrichtungen, insbesondere bei medizinischen Bildgebungsvorrichtungen, erfolgt ein
Kalibrieren beispielsweise eines Bildsensors, welcher als
Bildaufnahmeeinrichtung wirkt, im Rahmen einer
Werkseinstellung oder einer Voreinstellung. Dabei ist, insbesondere wenn die Bildaufnahmeeinrichtung unterschiedliche Sensorfelder oder auch unterschiedliche Sensorbereiche aufweist, häufig keine dem Zweck angemessene
Kalibrierung durchführbar.
[03] In diesem Zusammenhang sind beispielsweise auch medizinische Bildgebungsvorrichtungen mit sogenannter hyperspektraler Bildgebung bekannt, wobei mittels einer hyperspektralen Bildgebung beispielsweise ein zeilenweises
Abtasten eines Betrachtungsbereiches erfolgt und entsprechende Spektralinformationen aus diesem
Betrachtungsbereich ausgelesen werden können. Solche medizinischen Bildgebungsvorrichtungen, beispielsweise
Endoskope, mit einer hyperspektralen Bildgebung müssen werksseitig kalibriert werden, wodurch sich, je nach
Belichtungszustand des Betrachtungsbereiches, unterschiedliche Probleme, beispielsweise in Zusammenhang mit einem Signal-zu-Rausch-Verhältnis, ergeben. So kann beispielsweise ein entsprechend im Vergleich zu einem
Nutzsignal, beispielsweise abhängig von der jeweiligen
Belichtung, sehr starkes Rauschen auftreten und somit das
Nutzsignal verfälscht werden.
[04] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
[05] Gelöst wird die Aufgabe durch eine medizinische
Bildgebungsvorrichtung, insbesondere ein Laparoskop, ein
Endoskop und/oder ein Exoskop, mit einer Lichtquelle zum
Beleuchten eines Betrachtungsbereiches, einer Optik mit einem optischen Weg zum Aufnehmen des Betrachtungsbereiches und zum Abbilden einer ersten Bildinformation des
Betrachtungsbereiches auf einer Bildaufnahmeeinrichtung mit einer Sensitivitätsverteilung, sodass die erste
Bildinformation von der Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen ist und zum Abbilden einer zweiten Bildinformation des
Betrachtungsbereiches auf der Bildaufnahmeeinrichtung, sodass die zweite Bildinformation von der
Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen ist, und einer
Einstelleinrichtung zum Einstellen von Bildparametern der
Bildaufnahmeeinrichtung, wobei der Einstelleinrichtung eine
Steuereinheit zugeordnet ist, wobei die erste
Bildinformation von der Steuereinheit aufnehmbar ist und die Steuereinheit die Einstelleinrichtung in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten
Bildinformation steuert, sodass mittels der
Einstelleinrichtung eine von der ersten Bildinformation abhängige Kalibration der zweiten Bildinformation für die
Bildaufnahmeeinrichtung vorliegt.
[06] Somit kann die erste Bildinformation beispielswese als
Referenz genutzt werden, sodass in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation ein Anpassen der Sensitivitätsverteilung der Bildaufnahmeeinrichtung derart erfolgt, dass die zweite Bildinformation mit einer so angepassten Sensitivitätsverteilung beispielsweise ausgelesen und weiter verwertet wird. Folglich liegt eine von der ersten Bildinformation abhängige Kalibration der zweiten Bildinformation für die Bildaufnahmeeinrichtung vor, und damit ist beispielsweise die zweite
Bildinformation derart aufnehmbar, dass ein Intensitätsbereich der Bildaufnahmeeinrichtung, in welchem eine besonders rauscharme Aufnahme von Bildinformationen ermöglicht ist, bestmöglich ausgenutzt wird oder auch ein entsprechendes Überschreiten einer entsprechenden
Aufnahmefähigkeit der Bildaufnahmeeinrichtung wirksam verhindert wird.
[07] Folgende Begriffe seien in diesem Zusammenhang erläutert:
[08] Eine „medizinische BiIdgebungsvorrichtung" kann jede technische und/oder elektronische Einrichtung sein, welche geeignet ist, ein Bild eines Betrachtungsbereiches in einem medizinischen Umfeld aufzunehmen, weiterzuverarbeiten und/oder weiterzuleiten und beispielsweise auf einem
Bildschirm anzuzeigen . Beispielsweise ist eine solche medizinische Bildgebungsvorrichtung ein Endoskop, ein Dual-
Endoskop, ein Stereo-Endoskop, ein Exoskop oder ein Stereo
Exoskop. Ein solches „Endoskop" ist dabei eine zumeist schmale und länglich ausgebildete Bildgebungsvorrichtung, welche geeignet ist, diese in einen Hohlraum oder durch eine zumeist kleine Öffnung einzuführen und innerhalb des
Hohlraums und/oder des hinter der kleinen Öffnung liegenden
Bereiches ein Bild von einem Betrachtungsbereich, im Falle eines „Stereo-Endoskopes" mittels zweier Kameras oder zweier
Bildsensoren, aufzunehmen . Ein „Exoskop" ist eine vergleichbare Einrichtung, welche beispielsweise bei medizinischen Eingriffen von außen zur Bildgebung eingesetzt wird, also bei einem sogenannten offenen chirurgischen
Eingriff. Die „Stereo"-Eigenschaft des jeweiligen Endoskops oder Exoskops beschreibt dabei die Fähigkeit, mittels zweier optischer Wege und/oder zweier Optiken ein stereoskopisches
Bild des Betrachtungsbereiches aufzunehmen. Ein entsprechendes Dual-Endoskop oder Dual-Exoskop ist in der
Lage, zwei separate Bilder aufzunehmen, ohne dass beispielsweise eine stereoskopische Rekonstruktion erfolgt.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass ein jeweiliges „Endoskop" im eigentlichen Sinne wie vorig beschrieben auch innerhalb eines Endoskop-Sy stems mit weiteren Einrichtungen, beispielsweise einer Kabelführung, weiterer Sensoren und/oder einem Anzeigegerät zum Anzeigen einer Bildinformation auf einem externen Monitor eingebunden sein kann . Weiterhin werden „Endoskop" und „Endoskop
Systeme" häufig unscharf getrennt und vorliegend synonym verwendet.
[09] Ein „Laparoskop" ist dabei insbesondere eine medizinische Bildgebungsvorrichtung, welche der sogenannten
Laparoskopie, also einer Untersuchung des Bauchraums, insbesondere der Bauchhöhle, dient. Es handelt sich dabei um eine Art eines Endoskopes, wobei ein insbesondere steifer Schaft des Laparoskops durch eine „Trokar" genannte
Führungshilfe in eine Bauchhöhle eingebracht werden kann.
Ein solches Laparoskop umfasst beispielsweise an einem in die Bauchhöhle eingeführten Ende eine kleine Kamera, welche auch als Endoskop bezeichnet werden kann. Weiterhin umfasst ein Laparoskop auch optische Linsensysteme, also eine
Optik, welche beispielsweise der Vergrößerung dient.
Grundsätzlich ist die optische Wirkungsweise eines solchen
Laparoskopes dabei vergleichbar mit der optischen
Wirkungsweise eines Endoskopes oder auch eines Exoskopes. [10] Eine „Lichtquelle" ist beispielsweise eine LED, eine
Glühlampe oder eine andere, lichtemittierende Einrichtung.
Weiterhin kann eine solche Lichtquelle auch dadurch realisiert sein, dass ein mittels einer LED oder einer anderen lichterzeugenden Einrichtung erzeugtes Licht mittels beispielsweise eines Lichtleiters, also beispielsweise einer Glasfaser oder eines Glasfaserbündels, an einen entsprechenden Ort am Betrachtungsbereich gelenkt oder geleitet wird. Eine solche Lichtquelle dient dabei dem
Beleuchten des Betrachtungsbereiches mit Licht entsprechender Lichtspektren.
[11] Ein „Betrachtungsbereich" beschreibt den Bereich, das
Volumen oder das Areal, welcher oder welches mittels der medizinischen Bildgebungsvorrichtung betrachtet und von welcher oder welchem ein entsprechendes Bild erzeugt werden soll. Ein solcher Betrachtungsbereich ist dabei beispielsweise ein Organ, ein Knochen, ein Teilbereich eines menschlichen oder tierischen Körpers oder ein weiterer Bereich von Interesse für eine entsprechende
Betrachtung.
[12] Ein „Beleuchten" des Betrachtungsbereiches beschreibt dabei das Einbringen von Licht in den Betrachtungsbereich, also beispielsweise das Einstrahlen von Licht unterschiedlicher Wellenlängenbereiche in den
Betrachtungsbereich .
[13] Eine „Optik" beschreibt die Gesamtheit aller Bauteile, welche Licht und/oder eine Bildinformation oder ein Bild entlang des optischen Weges lenken. Beispielsweise umfasst eine solche Optik dabei Linsen, Abdeckscheiben,
Schutzscheiben oder auch Filter.
[14] Ein „optischer Weg" ist insbesondere der Weg, welchen
Licht eines entsprechenden Bildes oder einer entsprechenden
Bildinformation vom Betrachtungsbereich über eine jeweilige
Optik hin zu beispielsweise der Bildaufnahmeeinrichtung oder zu einem jeweiligen Bildsensor durchläuft. Ein solcher optischer Weg ist dabei beispielsweise mittels einer optischen Achse oder als geometrischer Verlauf definiert.
[15] Ein „Aufnehmen des Betrachtungsbereiches" beschreibt das Führen, Leiten und/oder Lenken einer Bildinformation oder auch Lichtinformation des Betrachtungsbereiches, beispielsweise eines Bildes des Betrachtungsbereiches über den optischen Weg der Optik, sodass ein Abbilden einer entsprechenden Bildinformation ermöglicht ist.
[16] Ein „Abbilden" einer entsprechenden Bildinformation beschreibt ein Erzeugen eines Bildpunktes von einem
Gegenstandpunkt durch Vereinigung und/oder Lenkung von
Licht, das vom Gegenstandspunkt ausgeht, wobei dieser
Vorgang des Abbildens für unterschiedliche, also mehrere
Bildpunkte durchgeführt wird. Ein solches Abbilden erfolgt dabei durch eine Optik.
[17] Eine „Bildinformation" des Betrachtungsbereiches ist dabei eine entsprechende optisch und/oder elektronisch aufbereitete Information, welche aus dem Abbilden des
Betrachtungsbereiches entsteht und welche beispielsweise in einer elektronischen Einrichtung weiterverarbeitet werden kann. Beispielsweise handelt es sich dabei um ein Datenformat, welches ein Abbild des Betrachtungsbereiches darstellt. Vor dem Abbilden des Betrachtungsbereiches auf einer Bildaufnahmeeinrichtung umfasst diese Bildinformation auch die optischen Eigenschaften, also beispielsweise das
Licht, welches auf der Bildaufnahmeeinrichtung abgebildet wird. Der Übergang von einer physikalischen
Bildinformation, also der Eigenschaften des Lichtes, hin zu einer beispielsweise digitalen Bildinformation, ist dabei fließend.
[18] Eine „Bildaufnahmeeinrichtung" ist beispielsweise ein elektronischer Chip oder eine andere gleichartige
Einrichtung, mittels derer entlang des optischen Weges und der jeweiligen Optik verlaufendes Licht und/oder eine entsprechende Bildinformation aufgezeichnet und beispielsweise in elektronische Signale umgewandelt werden kann. Beispielsweise weist eine solche
Bildaufnahmeeinrichtung Bestandteile eines CCD-Chips oder ein vergleichbares elektronisches Bauteil auf, wobei die
Bildaufnahmeeinrichtung beispielsweise unterschiedliche
Bereiche, unterschiedliche Abschnitte oder unterschiedliche
Bauteile aufweisen kann, welche unterschiedliche
Bildinformationen aufnehmen können.
[19] Eine „Sensitivitätsverteilung" beschreibt entsprechend einer Ausdehnung der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere in unterschiedlichen Achsen, variierende Sensitivität der
Bildaufnahmeeinrichtung gegenüber einfallendem Licht, sodass beispielsweise Randbereiche der
Bildaufnahmeeinrichtung weniger Sensitiv sind als ein
Mittenbereich oder eine andere Sensitivitätsverteilung vorliegt, welche einen Einfluss auf die jeweilige
Bildinformation und/oder auf die Intensität und/oder
Qualität der Bildinformation hat.
[20] Eine „Einstelleinrichtung" kann eine optische, eine elektronische und/oder eine mechanische Einrichtung sein, welche dazu geeignet ist, Bildparameter der
Bildaufnahmeeinrichtung einzustellen und damit ein
Aufnahmeverhalten der Bildaufnahmeeinrichtung, beispielsweise im Bezug zur Sensitivitätsverteilung, zu verändern und/oder zu beeinflussen. Eine solche
Einstelleinrichtung kann dabei beispielsweise eine
Blendeneinstellung, eine Belichtungseinstellung oder eine
Einstellung für eine bestimmte Art des Lenkens und/oder
Leitens von Licht ermöglichen.
[21] Dabei stellt ein „Bildparameter" eine Eigenschaft einer entsprechenden Bildinformation, insbesondere einer durch die Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommenen
Bildinformation, dar, welche beeinflusst werden kann. Ein solcher Bildparameter kann dabei insbesondere auch pixelweise, also für je einige Bildpunkte oder für jeden
Bildpunkt der Bildaufnahmeeinrichtung, festgelegt oder veränderbar sein. Insbesondere ist ein solcher
Bildparameter eine Belichtungseinstellung, eine
Belichtungszeit und/oder eine Ausrichtung der
Bildaufnahmeeinrichtung gegenüber beispielsweise dem
Betrachtungsbereich und/oder gegenüber beispielsweise der
Optik. [22] Dabei dient eine „Steuereinheit", welche beispielsweise ein Computer, ein Mikroprozessor oder eine anders geartete, beispielsweise auch mechanisch ausgeführte, Einrichtung ist, mittels derer ein Einwirken auf die Einstelleinrichtung derart möglich ist, dazu, dass ein gewünschter Effekt an der Einstelleinrichtung erzielt wird. Beispielsweise kann eine solche Steuereinheit ein
Computer sein, welcher entsprechende Signale aufnimmt, gemäß einem hinterlegten Algorithmus verarbeitet und daraufhin eine gezielte Einflussnahme auf die
Einstelleinrichtung vernimmt, sodass mittels der
Einstelleinrichtung anhand der Steuereinheit entsprechende
Einstellungen vorgenommen werden.
[23] Dabei steuert die Steuereinheit die
Einstelleinrichtung in Abhängigkeit von der ersten
Bildinformation derart, dass die erste Bildinformation aufgenommen und beispielsweise ausgewertet wird, sodass dann ein Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer
Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation ermöglicht ist. So wird beispielsweise die Sensitivitätsverteilung mit einer
Kalibrierkorrelation verrechnet oder überlagert, sodass die Sensitivitätsverteilung anhand der Kalibrierkorrelation angepasst ist und damit beispielsweise die
Bildaufnahmeeinrichtung derart angepasst ist, dass ein
Signal-zu-Rausch-Verhältnis vorteilhaft erreicht wird und/oder eine entsprechende Belichtung optimiert wird.
[24] Eine „Kalibration" beschreibt dabei den Vorgang, bei welchem die Sensitivitätsverteilung mit der Kalibrierkorrelation beispielsweise überlagert wird und damit eine kalibrierte Sensitivitätsverteilung vorliegt.
Die Kalibration ist dabei der Vorgang, der eine Abweichung gegenüber einem Ideal feststellt und in einem zweiten
Schritt hin zu einem sogenannten „Normal" korrigiert, wobei entsprechende Abweichungen im Idealfall vollständig oder zumindest zu einem Großteil durch die Kalibration behoben werden.
[25] Um die erfindungsgemäße medizinische
Bildgebungsvorrichtung möglichst einfach und mit wenigen
Baugruppen aufbauen zu können, ist die Einstelleinrichtung mittels einer Schalteinrichtung in den optischen Weg einbringbar, sodass die erste Bildinformation von der
Steuereinheit in einem ersten Schaltzustand der
Schalteinrichtung, in der die Einstelleinrichtung nicht in den optischen Weg eingebracht ist, aufnehmbar ist und die
Steuereinheit in einem zweiten Schaltzustand der
Schalteinrichtung die Einstelleinrichtung in Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten
Bildinformation steuert, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung insbesondere einen ersten Bildsensor zum Aufnehmen der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation aufweist.
[26] Somit kann ein erster Bildsensor, welcher alleinig verwendet wird, derart mittels der Schalteinrichtung beschältet werden, dass die erfindungsgemäße Funktion mit nur einem ersten Bildsensor erfüllt wird. [27] Eine „Schalteinrichtung" ist dabei beispielsweise eine
Einrichtung zum optischen oder auch mechanischen Schalten entsprechender Schaltzustände, wobei bei einem optischen
Schalten beispielsweise mittels entsprechender Spiegel,
Linsen oder anderer optischer Bauteile insbesondere ein
Umlenken des optischen Weges um die Einstelleinrichtung herum erfolgt, sodass in einem ersten Schaltzustand der optische Weg um die Einstelleinrichtung herum verläuft und in einem zweiten Schaltzustand der optische Weg derart verläuft, dass die Einstelleinrichtung im Eingriff mit dem optischen Weg ist. Alternativ kann die Einstelleinrichtung auch in den optischen Weg eingeschwenkt oder anderweitig eingebracht werden, sodass im ersten Schaltzustand die
Einstelleinrichtung nicht mechanisch im Verlauf des optischen Weges eingebracht ist und im zweiten Schaltzustand im direkten optischen Weg eingebracht ist.
[28] Alternativ oder ergänzend dazu weist der optische Weg einen ersten optischen Teilweg zum Abbilden der ersten
Bildinformation auf der Bildaufnahmeeinrichtung und einen zweiten optischen Teilweg zum Abbilden der zweiten
Bildinformation auf der Bildaufnahmeeinrichtung auf, wobei die erste Bildinformation von der Steuereinheit im ersten optischen Teilweg aufnehmbar ist und die Steuereinheit die
Einstelleinrichtung im zweiten optischen Teilweg in
Abhängigkeit von der ersten Bildinformation zum Anpassen der Sensitivitätsverteilung mit einer Kalibrierkorrelation zwischen der ersten Bildinformation und der zweiten
Bildinformation steuert, wobei die Bildaufnahmeeinrichtung insbesondere einen dem ersten optischen Teilweg zugeordneten ersten Bildsensor mit einer ersten Sensitivitätsverteilung zum Aufnehmen der ersten
Bildinformation und einen dem zweiten optischen Teilweg zugeordneten zweiten Bildsensor mit einer zweiten Sensitivitätsverteilung zum Aufnehmen der zweiten
Bildinformation aufweist.
[29] Somit kann insbesondere gleichzeitig mittels des ersten Bildsensors und des zweiten Bildsensors eine jeweilige Bildinformation aufgenommen werden, sodass insbesondere auch die Kalibrierkorrelation in Echtzeit gebildet und/oder angewandt wird, sodass bestenfalls eine gleichzeitige Aufnahme der ersten Bildinformation und der zweiten Bildinformation mit einer Kalibration der zweiten
Bildinformation erfolgen kann.
[30] Ein „optischer Teilweg" ist dabei ein entsprechender
Abschnitt und/oder ein entsprechender parallel oder separat von einem anderen Teilweg verlaufender optischer Weg, sodass der optische Weg insbesondere in mehrere optische
Teilwege aufgeteilt ist und entsprechende Bildinformationen entlang eines jeweiligen optischen Teilweges geleitet und daher getrennt voneinander insbesondere auf unterschiedlichen Bildsensoren abgebildet werden können.
[31] „Echtzeit" beschreibt dabei eine Durchführung von technischen oder auch elektronischen Vorgängen derart, dass eine zuverlässige Verarbeitung, Anzeige und/oder
Darstellung der Vorgänge innerhalb einer festgelegten Zeit erfolgt. Im engeren Sinne wird der Begriff „Echtzeit" auch derart verwendet, dass beispielsweise für einen Bediener der Eindruck der Gleichzeitigkeit von Ereignissen, also beispielsweise das Empfinden einer „Echtzeit "-Darstellung, entsteht gemäß dem realen Zeiteindruck des Bedieners. So erfolgt beispielsweise eine Darstellung parallel mit einer
Framerate von mehr als 24 Frames je Sekunde oder auch einer höheren Framerate, sodass ein Bediener nicht mehr zwischen einzelnen Frames unterscheiden kann.
[32] Um beispielsweise eine werksseitige Kalibration oder auch eine Kalibration vor einem jeweiligen Einsatz der jeweiligen medizinischen Bildgebungsvorrichtung zuverlässig vornehmen zu können, ist die Kalibrierkorrelation anhand einer Referenzbildinformation, insbesondere anhand unterschiedlicher Referenzbildinformationen mit insbesondere jeweiligen Belichtungseinstellungen, gebildet.
[33] Eine solche „Referenzbildinformation" ist dabei beispielsweise eine Bildtafel einer bestimmten, gleichmäßigen Färbung, wie beispielsweise eine Weiß-Tafel oder eine Grau-Tafel, anhand derer mit einer bekannten
Farbverteilung, insbesondere einer bekannten gleichmäßigen
Farbverteilung, beispielsweise eine Belichtung oder eine andere Information bezüglich der Kalibrierkorrelation zuverlässig erkannt und daraus die Kalibrierkorrelation gebildet werden kann.
[34] Eine „Belichtungseinstellung" ist eine bestimmte
Einstellung, mittels derer eine entsprechende
Lichtempfindlichkeit der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere eines Bildsensors, berücksichtigt und angepasst wird. [35] In diesem Zusammenhang kann ein „Bildsensor" beispielsweise ein elektronischer Chip oder eine andere gleichartige Einrichtung, mittels derer entlang des optischen Weges und der jeweiligen Optik verlaufendes Licht und/oder ein entsprechendes Bild aufgezeichnet und in elektronische Signale umgewandelt werden kann, sein.
Beispielsweise ist ein solcher Bildsensor ein CCD-Chip oder ein vergleichbares elektronisches Bauteil.
[36] In einer Ausführungsform ist die Kalibrierkorrelation anhand eines Weißabgleiches und/oder anhand eines
Schwarzabgleiches oder anhand mehrerer Weißabgleiche und/oder anhand mehrerer Schwarzabgleiche, insbesondere in
Abhängigkeit von einer Belichtungseinstellung oder abhängig von mehreren Belichtungseinstellungen des zweiten
Bildsensors, gebildet.
[37] Damit kann, beispielsweise auch im Zusammenhang mit einer entsprechenden Referenzbildinformation, ein zuverlässiger und nachvollziehbarer und damit reproduzierbarer Abgleich und ein solches Bilden der
Kalibrierkorrelation sichergestellt werden.
[38] Ein „Weißabgleich" dient dazu, eine entsprechende
Bildinformation, beispielsweise einer photographischen
Information, derart anzupassen, dass Effekte durch beispielsweise unterschiedliche Lichtwellenlängen der
Lichtquelle an einem Aufnahmeort, beispielsweise am
Betrachtungsbereich, berücksichtigt werden und damit eine beispielsweise Verfärbung einer entsprechenden
Bildinformation verhindert oder bestmöglich kompensiert wird. In diesem Zusammenhang wird auch von einer Anpassung der Farbtemperatur gesprochen. Demgegenüber erfolgt bei einem „Schwarzabgleich" eine Einstellung derart, dass sichergestellt ist, dass schwarze Bildteile oder schwarze
Bestandteile der Bildinformation insbesondere von einer elektronischen Kamera, wie beispielsweise einem elektronischen Bildsensor, auch schwarz wiedergegeben werden und keine Farbverfälschung aufweisen. Dabei wird beispielsweise eine Blende komplett geschlossen, sodass kein Licht mehr auf einen entsprechenden Bildsensor fällt.
Entsprechende Einzelsignale von beispielsweise Farbkanälen eines Bildsensors werden dann so abgeglichen, dass ein entsprechendes Bildsignal ausgegeben wird.
[39] Um auch präventiv eine entsprechende
Kalibrierkorrelation für die Benutzung der medizinischen
Bildgebungsvorrichtung vorhalten zu können, liegt die
Kalibrierkorrelation für unterschiedliche
Beleuchtungsintensitäten, insbesondere unterschiedliche
Beleuchtungsintensitäten der Lichtquelle, vor.
[40] Somit kann beispielsweise für fest eingestellte
Beleuchtungsarten, beispielsweise entsprechende
Beleuchtungsintensitäten der Lichtquelle eine entsprechende
Kalibrierkorrelation, beispielsweise im Rahmen einer
Werkseinstellung für die medizinische
Bildgebungsvorrichtung abgelegt werden, sodass beispielsweise bei einem Einstellen der Lichtquelle oder
Umschalten der Lichtquelle auf eine andersfarbige
Beleuchtungsart oder eine unterschiedliche
Beleuchtungsstärke die jeweilige Kalibrierkorrelation zumindest grundsätzlich schon abrufbar ist. Darüber hinaus kann dann auch durch ein entsprechendes Auswerten der ersten Bildinformation eine weiterführende
Kalibrierkorrelation, also beispielweise für eine
Nachjustierung der Werkseinstellung, ermittelt werden.
[41] In einer weiteren Ausführungsform weist die
Einstelleinrichtung einen Frame-Manipulator auf, wobei mittels des Frame-Manipulators eine Framerate der
Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten
Bildsensors, und/oder eine Frameanzahl der
Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten
Bildsensors, einstellbar ist und/oder ein
Belichtungsmanipulator aufweist, wobei mittels des
Belichtungsmanipulators eine Belichtungsintensität und/oder eine Belichtungsdauer der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten Bildsensors, einstellbar ist.
[42] Mittels eines solchen Frame-Manipulators kann dabei beispielsweise mittels eines Anpassens der Framerate der
Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten
Bildsensors, eine angepasste und möglichst schnelle
Aufnahme entsprechender Bildinformationen erfolgen, indem nämlich beispielsweise die Framerate erhöht wird, wenn aus der ersten Bildinformation ausgelesen werden kann, dass die
Belichtungsintensität des zweiten Bildsensors ausreicht und damit die Framerate entsprechend erhöht werden kann, ohne
Qualitätseinbußen der zweiten Bildinformation in Kauf nehmen zu müssen. [43] Demgegenüber oder auch ergänzend kann eine entsprechende Framezahl der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten Bildsensors, an eine entsprechende
Kalibrierkorrelation oder eine entsprechende Information des ersten Bildsensors oder der ersten Bildinformation angepasst werden, sodass eine Belichtungsintensität und/oder eine Belichtungsdauer der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere des zweiten Bildsensors anhand dieser Daten eingestellt werden kann, um beispielsweise eine
Aufnahmegeschwindigkeit, eine Vermeidung von Bewegungs
Artefakten oder andere Effekte zu optimieren.
[44] Um die medizinische Bildgebungsvorrichtung insbesondere auch zum Ermitteln von physiologischen
Parametern des Betrachtungsbereiches nutzen zu können, weist die Bildaufnahmeeinrichtung einen Spektralsensor, insbesondere einen Hyperspektralsensor mit einem zeilenweisen Abtasten von Bildinformationen des
Betrachtungsbereiches, auf, wobei der Hyperspektralsensor insbesondere eine Schlitzblende und/oder eine Gitterblende zum insbesondere variablen Unterbrechen und/oder Lenken der jeweiligen Bildinformationen, aufweist.
[45] „Physiologische Parameter" des Betrachtungsbereiches sind vorliegend beispielsweise eine
Sauerstoffkonzentration, entsprechende Fettanteile,
Durchblutungswerte, eine Hämoglobinkonzentration oder auch ein Wasseranteil in beispielsweise einem betrachteten Organ und/oder dem betrachteten Gewebe des jeweiligen Organs im
Betrachtungsbereich. Solche physiologischen Parameter sind beispielsweise mittels entsprechender Lichtspektren ermittelbar, indem ein Absorptionsgrad für eine Wellenlänge oder einen entsprechenden Wellenlängenbereich oder auch mehrere Absorptionsgrade für mehrere Wellenlängenbereiche eines Lichtspektrums analysiert und daraus auf einen entsprechenden physiologischen Parameter zurückgeschlossen wird. So ist beispielsweise eine bestimmte
Absorptionswellenlänge odermehrere Absorptionswellenlängen oder auch bestimmte Absorptionswellenlängenbereiche einer
Hämoglobinkonzentration zugeordnet, eine andere
Absorptionswellenlänge oder mehrere derartige
Absorptionswellenlängen oder auch
Absorptionswellenlängenbereiche einem Wassergehalt oder eine dritte Absorptionswellenlänge oder mehrere
Absorptionswellenlängen oder
Absorptionswellenlängenbereiche einem Sauerstoffgehalt im
Blut. Dabei können entsprechende Wellenlängenbereiche für das Ermitteln unterschiedlicher physiologische Parameter gleich, überlappend oder unterschiedlich sein oder in verschiedenen Kombinationen verwendet werden.
[46] Ein „Spektralsensor" ist ein Sensor, beispielsweise ein Bildsensor oder ein anderer lichtempfindlicher Sensor, welcher in der Lage ist, Spektralinformationen beispielsweise einer Bildinformation aufzunehmen und damit eine Information über beispielsweise eine
Spektralverteilung im Betrachtungsbereich auszugeben, sodass beispielsweise anhand der Spektralverteilung physiologische Parameter bestimmt werden können.
[47] In diesem Zusammenhang weist ein „Hyperspektralsensor" beispielsweise eine Spektrometereinheit auf, die durch einen sogenannten Beobachtungsspalt und durch ein Prisma oder ein optisches Gitter einfallendes Licht wellenlängenabhängig aufspaltet. Entsprechend aufgespaltenes Licht wird dann einem Bildsensor des
Hyperspektralsensors zugeleitet und von diesem detektiert.
Einzelne Aufnahmen eines Hyperspektralsensors liefert damit für eine sogenannte Bildzeile eines Objektes, also beispielsweise eine Bildzeile aus dem Betrachtungsbereich, spektrale Informationen. Durch ein Bewegen beispielsweise des Beobachtungsspaltes kann dann ein Objekt, beispielsweise ein Objekt im Betrachtungsbereich, vollständig zeilenweise überstrichen werden, sodass über eine Gesamtfläche aus dem Betrachtungsbereich ein sogenannter hyperspektraler Datencube entsteht, also eine mehrdimensionale Information, welche für beispielsweise jedes Pixel, also jeden Bildpunkt, im Bild ein optisches
Spektrum, also beispielsweise eine Verteilung von
Lichtwellenlängen, liefert. Somit kann beispielsweise eine
Verteilung von Lichtwellenlängen im Bereich von 500 nm bis
1.000 nm über eine vollständige Fläche des
Betrachtungsbereiches zuverlässig für jeden Bildpunkt einzeln ermittelt werden. Aus einem solchen hyperspektralen
Datencube können dann beispielsweise physiologische
Gewebeparameter abgeleitet und/oder berechnet werden.
[48] Eine „Schlitzblende" ist dabei beispielsweise das mechanische Mittel, mittels dem ein solcher
Beobachtungsspalt erzeugt wird. Beispielsweise handelt es sich dabei um ein Metallblech mit einem entsprechenden
Schlitz. Eine „Gitterblende" ist dabei beispielsweise eine entsprechende Abfolge von Schlitzen in Form von jeweils ähnlich oder gleich ausgestalteten Schlitzen in einer
Blende. Damit kann dann jeweils eine Bildinformation beispielsweise variabel unterbrochen oder auch gelenkt oder gebeugt werden.
[49] Um die medizinische Bildgebungsvorrichtung konstruktiv einfach zu gestalten, weist die Einstelleinrichtung einen
Motor, insbesondere einen Verstellmotor, auf, wobei mittels des Motors und/oder mittels des Verstellmotors die
Schlitzblende und/oder die Gitterblende bewegbar ist, sodass das variable Unterbrechen und/oder Lenken der jeweiligen Bildinformation durch ein Bewegen der
Schlitzblende und/oder Gitterblende erfolgt.
[50] Ein „Motor" ist dabei eine mechanische Einrichtung, beispielsweise eine elektromechanische Einrichtung, welche bereitgestellte Energie in beispielsweise eine Rotation oder Translation, also in eine physische Bewegung, versetzt. Beispielsweise kann hier ein Elektromotor, ein
Hydraulikmotor, ein Magnetmotor oder ein anders gearteter
Motor verwendet werden.
[51] In einer weiteren Ausführungsform ist der
Steuereinheit eine Berechnungseinheit zum Berechnen einer prognostizierten Aufnahmedauer der jeweiligen
Bildinformation auf Grundlage der Kalibrierkorrelation und/oder auf Grundlage von Betriebsparametern der
Steuereinheit, der Bildaufnahmeeinrichtung, des ersten
Bildsensors und/oder des zweiten Bildsensors zugeordnet. [52] Damit kann, beispielsweise aus vergangenen
Bildinformationen eines ersten Bildsensors, und/oder aus dem bisherigen Verlauf einer entsprechenden Aufnahme und eines Überstreichens des Betrachtungsbereiches zum Erzeigen des hyperspektralen Datencubes, eine prognostizierte
Aufnahmedauer berechnet werden, sodass beispielsweise einem
Bediener eine entsprechende Aufnahmedauer angezeigt werden kann, bis zu der eine entsprechenden medizinische
Bildgebungsvorrichtung beispielsweise nicht bewegt werden darf.
[53] Eine „Berechnungseinheit" ist dabei beispielsweise ein
Computerchip oder auch ein Computer oder ein entsprechender
Algorithmus auf einem Computer zum Betreiben der medizinischen Bildgebungsvorrichtung, welcher eine entsprechende Berechnung aufgrund eines hinterlegten
Algorithmus vornehmen kann.
[54] „Betriebsparameter" der Steuereinheit sind dabei beispielsweise physische Eigenschaften der Steuereinheit, entsprechende von einem Bediener eingestellte Eigenschaften oder beispielsweise eine Belichtungseinstellung der
Steuereinheit, der Bildaufnahmeeinrichtung, des ersten
Bildsensors und/oder des zweiten Bildsensors.
[55] In einer weiteren Ausführungsform weist die
Bildaufnahmeeinrichtung einen Sensor zum Aufnehmen eines für einen Bediener sichtbaren Bildes, insbesondere eines
RGB-Bildes, auf und/oder ist der erste Bildsensor ein
Bildsensor zum Aufnehmen eines für einen Bediener sichtbaren Bildes, insbesondere ein RGB-Sensor und/oder ein
Weißlichtsensor .
[56] Mittels eines solchen RGB-Sensors oder eines Sensors zum Aufnehmen eines entsprechenden Bildes kann damit parallel zum Erzeugen der spektralen Bildinformation oder beispielsweise parallel oder in Intervallen wechselweise zum Aufnehmen von physiologischen Parametern auch ein sichtbares Bild des Betrachtungsbereiches für den Bediener dargestellt werden.
[57] Ein „RGB-Bild" ist dabei ein insbesondere für einen
Bediener sichtbares Bild aus entsprechenden
Farbinformationen, nämlich roten, grünen und blauen
Farbinformationen, welche dann zu einem sichtbaren Bild unterschiedlicher Farbdarstellungen zusammengesetzt werden.
[58] Ein RGB-Sensor ist insbesondere ein elektronischer
Sensor, welchem beispielsweise entsprechende Filter vorgelagert sind, sodass bestimmte Sensorbereiche nur
Lichtinformationen bestimmter Farbgebung empfangen können und damit eine Trennung nach unterschiedlichen Farben ermöglicht ist. Allgemein wird ein solcher RGB-Sensor auch
„Weißlichtsensor" genannt, da mittels eines solchen Sensors
Licht diverser Farbspektren aufgenommen werden kann.
Üblicherweise ist ein solcher RGB-Sensor als Sensor mit einem sogenannten Bayer-Filter ausgeführt.
[59] In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren einer medizinischen
Bildgebungsvorrichtung gemäß einer der vorig beschriebenen
Ausführungsformen, mit folgenden Schritten: - Aufnehmen der ersten Bildinformation mit der
Bildaufnahmeeinrichtung, sodass die erste
Bildinformation in der Bildaufnahmeeinrichtung vorliegt, - Steuern der Einstelleinrichtung mittels der
Steuereinheit durch ein Anpassen der zweiten Sensitivitätsverteilung mit der
Kalibierkorrelation, sodass eine kalibrierte zweite
Bildinformation vorliegt, sodass eine Kalibration des zweiten Bildsensors erreicht ist.
[60] Mittels eines solchen Verfahrens ist es einfacherweise ermöglicht, eine Kalibration des zweiten Bildsensors anhand einer Bildinformation des ersten Bildsensors durchzuführen und damit den zweiten Bildsensor so zu betreiben, dass eine qualitativ hochwertige Aufnahme ermöglicht ist.
[61] Ein „Kalibrieren" beschreibt dabei die Tätigkeit, die eine Kalibration herbeiführt. Ein Kalibrieren kann dabei also ein Aufnehmen einer Information sowie ein Vergleichen der Information mit einer angestrebten Norm oder einem angestrebten Normal umfassen, ebenso kann es Teil des
Kalibrierens sein, eine entsprechende Folge, wie beispielsweise Steuern der Einstelleinrichtung, anhand dieser Informationen vorzunehmen.
[62] In einer Ausführungsform wird das Steuern anhand einer
Teilinformation der ersten Bildinformation, insbesondere anhand einer mittleren Pixelintensität der ersten Bildinformation, anhand einer maximalen Pixelintensität der ersten Bildinformation und/oder anhand einer Pixel
Intensitätsverteilung der ersten Bildinformation durchgeführt.
[63] Mit diesem Vorgehen kann insbesondere eine gleichmäßige Kalibration oder eine zielgerichtete
Kalibration anhand der entsprechenden Teilinformation, also anhand eines bestimmten signifikanten Merkmals der
Bildinformation, vorgenommen werden.
[64] Eine „Teilinformation" kann in diesem Zusammenhang jede Information der Bildinformation sein, welche ein bestimmtes Merkmal, eine bestimmte Qualität oder eine bestimmte Eigenschaft der Bildinformation in ihrer
Gesamtheit oder in einem Teil beschreibt, abbildet oder repräsentiert. Beispielsweise ist solch eine
Teilinformation als mittlere Pixelintensität, maximale
Pixelintensität und/oder Pixel-Intensitätsverteilung der ersten Bildinformation ausgestaltet. Eine „Pixelintensität" beschreibt dabei beispielsweise eine Leuchtstärke eines
Pixels oder analog Signalstärke bezüglich eines entsprechenden Pixels, also bezüglich eines Bildpunktes oder eines Teilbereiches des Bildes oder der
Bildinformation, wobei dann anhand beispielsweise der mittleren Pixelintensität, also einer durchschnittlichen
Intensitätsverteilung entsprechender Pixel, die Kalibration durchgeführt wird. Ebenso kann die Kalibration anhand einer maximalen Pixelintensität durchgeführt werden, sodass beispielsweise ein Übersteuern eines Bildsensors wirksam verhindert wird. Analog dazu kann eine Pixel Intensitätsverteilung, also die Verteilung entsprechender
Signalstärken, dazu genutzt werden, ein Glätten entsprechender Bildinformationsanteile in der Kalibration zu berücksichtigen.
[65] Um insbesondere im Zusammenhang mit der hyperspektralen Bildaufnahme eine zuverlässige und zeitlich sinnvoll gestaltete Kalibration durchzuführen, wird das
Steuern des zweiten Bildsensors zeilenweise durchgeführt, sodass die Kalibration zeilenweise für eine jeweilige Zeile durchgeführt wird.
[66] Somit kann beispielsweise für eine Zeile einer hyperspektralen Bildaufnahme eine jeweilige Kalibration derart vorgenommen werden, dass bei einer ungleichmäßigen
Beleuchtung des Betrachtungsbereiches eine jeweilige Zeile beispielsweise anhand ihrer Belichtung so eingestellt wird, dass ein Signal-zu-Rausch-Verhältnis möglichst günstig eingestellt wird, also dass eine entsprechende Zeile optimal belichtet wird. Somit kann, falls beispielsweise eine Belichtungszeit als Einstellwert zum Steuern der
Einstelleinrichtung genutzt wird, eine Gesamtaufnahmezeit derart optimiert werden, dass die jeweils anhand der
Kalibration ermittelte kürzest mögliche Belichtungszeit genutzt wird, wobei jeweils sichergestellt wird, dass die
Belichtungszeit ausreicht, um eine optimal ausgeleuchtete
Zeile darzustellen.
[67] In einer weiteren Ausführungsform wird mittels einer der Einstelleinrichtung zugeordneten Kontrolleinheit eine
Kontrollmessung mit einem Vergleich der Sensitivitätsverteilung, der Kalibrierkorrelation, der ersten Sensitivitätsverteilung und/oder der zweiten Sensitivitätsverteilung zum Prüfen der Genauigkeit der
Kalibration durchgeführt.
[68] Mittels einer solchen Kontrolleinheit kann damit ein geschlossener Regelkreis aufgebaut werden, mittels welchem eine entsprechende Kalibration während des Betriebs oder in
Intervallen zwischen entsprechenden Betriebszuständen kontrolliert werden kann.
[69] Eine „Kontrolleinheit" ist dabei beispielsweise ein
Computer oder ein Computerchip, insbesondere ein Computer oder ein Computerchip mit einem entsprechenden Algorithmus, welcher beispielsweise Referenzwerte aufweist oder entsprechende Kontrollwerte, welche dann im Rahmen eines
Vergleichs zum Prüfen der Genauigkeit der Kalibration genutzt werden.
[70] Eine „Kontrollmessung" beschreibt dabei den Vorgang, bei welchem ein entsprechendes Prüfen der Genauigkeit durchgeführt wird, also beispielsweise zum Zeitpunkt eines
Auslösens der Kontrollmessung durch einen Bediener und/oder auch automatisch, beispielsweise im Rahmen einer geschlossenen Regelschleife.
[71] Um insbesondere auch bei einem Verwenden von unterschiedlichen Bildformaten und/oder bei einem
Übertragen von unterschiedlichen Bandbreiten für unterschiedliche Bildformate ein sicheres Kalibrieren sicherzustellen, erfolgt ein Umrechnen der
Kalibrierkorrelation anhand eines Verhältnisses einer ersten Bildgröße der ersten Bildinformation und einer zweiten Bildgröße der zweiten Bildinformation, insbesondere anhand einer jeweiligen Länge und/oder anhand einer jeweiligen Breite der jeweiligen Bildinformation, sodass ein größenangepasstes, formatangepasstes, längenangepasstes und/oder breitenangepasstes Überlagern der
Kalibrierkorrelation mit der jeweiligen Sensitivitätsverteilung ermöglicht ist.
[72] Ein „Verhältnis" einer ersten Bildgröße zu einer zweiten Bildgröße beschreibt dabei beispielsweise einen
Faktor zum Umrechnen entsprechender Pixelverhältnisse, entsprechender Längenverhältnisse oder auch entsprechender
Breitenverhältnisse, wobei eine jeweilige „Länge" und eine jeweilige „Breite" dabei eine beliebige Dimension einer solchen Bildgröße abbilden. Üblicherweise wird dabei die
Breite eines Bildes in horizontaler Richtung sowie die
Länge eines Bildes in vertikaler Richtung angeben. Die
„Länge" eines Bildes kann dabei auch als „Höhe" beschrieben sein.
[73] In einer weiteren Ausführungsform wird die Kalibration während des Aufnehmens der ersten Bildinformation mittels einer laufenden Kalibration und/oder nach dem Aufnehmen der ersten Bildinformation mittels einer nachfolgenden
Kalibration, insbesondere in Echtzeit, insbesondere in einer Auswerteeinheit, durchgeführt.
[74] Auf diese Weise kann entweder direkt während der
Aufnahme oder in einer zeitlich insbesondere nicht von einem Bediener wahrnehmbaren Abfolge eine Kalibration durchgeführt werden.
[75] Um einen störungsfreien Betrieb der medizinischen
Bildgebungsvorrichtung sicherzustellen, erfolgt ein
Anpassen der Beleuchtungsintensität der Lichtquelle, insbesondere in Abhängigkeit von Kalibrierkorrelation.
[76] Somit kann, beispielsweise wenn im Rahmen der
Kalibration festgestellt wird, dass eine
Beleuchtungsintensität für ein ausreichend hochwertiges
Bild, insbesondere einer hyperspektralen Aufnahme, nicht ausreicht, die Beleuchtungsintensität der Lichtquelle entsprechend nachgeregelt oder nachgestellt werden.
Insbesondere erfolgt dies in Abhängigkeit von der
Kalibrierkorrelation, sodass beispielsweise entsprechende
Grenzwerte innerhalb der Steuereinheit und/oder der
Einstelleinrichtung oder einer weiteren Komponente abgelegt sind, bei deren Überschreiten oder Unterschreiten eine entsprechende Korrektur der Beleuchtungsintensität der
Lichtquelle erfolgt. Dieses Anpassen der
Beleuchtungsintensität der Lichtquelle kann dabei frameweise oder auch zeilenweise erfolgen, sodass beispielsweise auch mittels eines Anpassens der
Beleuchtungsintensität der Lichtquelle eine zeitliche
Optimierung der Aufnahmedauer erfolgt, also beispielsweise durch ein Erhöhen der Beleuchtungsintensität eine entsprechende Belichtung ermöglicht wird, die eine kürzere
Belichtungszeit zulässt. [77] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung eines laparoskopischen Systems mit einem hyperspektralen System in einer
Seitenansicht,
Figur 2 eine schematische Darstellung eines alternativen laparoskopischen Systems mit einem alternativen hyperspektralen
System,
Figur 3 ein Diagramm zum Darstellen eines jeweiligen Signal-Rausch-Verhältnisses in einem betrachteten Spektralbereich für verschiedene Messabstände und
Belichtungszelten,
Figur 4 ein Diagramm zum Darstellen einer
Belichtungszeit eines Hyperspektral
Sensors und eines Weißlichtsensors bei unterschiedlichem Messabstand,
Figur 5 ein Diagramm zum Darstellen einer benötigten Belichtungszeit eines
Hyperspektral-Sensors in Abhängigkeit der
Belichtungszeiten eines Weißlichtsensors,
Figur 6 ein Diagramm zum Darstellen einer
Motorgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der verwendeten Bildwiederholrate (fps) während eines Scanvorgangs eines
Hyperspektral-Sensors,
Figur 7 einen schematischen Ablaufplan eines
Verfahrens zum Kalibrieren sowie zur
Regelung einer hyperspektralen
Belichtungsdauer,
Figur 8 einen schematischen Ablaufplan eines
Verfahrens zum Regeln einer
Motorgeschwindigkeit eines Hyperspektral
Sensors, sowie
Figur 9 einen schematischen Ablaufplan eines
Verfahrens zum automatischen Anpassen einer Belichtungszeit.
[78] Ein laparoskopisches System 101 besteht aus einem
Laparoskop 103 zum Betrachten einer Bauchhöhle sowie einem hyperspektralen System 121 zum Auswerten entsprechender
Bildinformationen eines beispielhaft dargestellten Objektes
191 in einem Betrachtungsbereich 193. Das Laparoskop 103 weist einen beispielhaft dargestellten Schaft 111 auf, welcher beispielsweise in ein Trokar eingebracht und mittels des Trokar geführt in den Bauchraum eingebracht werden kann. Der Schaft dient dem Leiten von Licht entlang eines optischen Weges 181 aus dem Betrachtungsbereich 193 hin zu einem Objektivadapter 117 an einer einem Bediener zugewandten Seite des Laparoskops 103. Auf den
Objektivadapter 117 kann beispielsweise ein Objektiv (nicht dargestellt) aufgebracht werden, sodass das Laparoskop 103 ohne elektronische Hilfen als optisches Hilfsmittel genutzt werden kann und das Objektiv dazu dient, einem Betrachter eine Abbildung des Objektes 191 im Betrachtungsbereich 193 darzustellen.
[79] Am Schaft 111 ist ein Anschluss 113 für einen
Lichtkanal 115 vorgesehen, wobei der Lichtkanal 115 seitlich gegenüber dem Schaft 11 am Anschluss 113 angebracht ist. Mittels des Lichtkanals 115 kann Licht von einer Lichtquelle, beispielsweise einer LED-Beleuchtung, in den Schaft 111 eingebracht werden, sodass mittels des durch den Lichtkanal 115 und den Schaft 111 geleiteten Lichtes der Betrachtungsbereich 193 und damit das Objekt 191 beleuchtet werden kann.
[80] Im vorliegenden Beispiel ist auf dem Objektivadapter
117 ein hyperspektrales System 121 aufgesetzt, sodass das entlang des optischen Weges 181 einfallende Licht in das hyperspektrale System 121 durch den Objektivadapter 117 geleitet wird.
[81] Das hyperspektrale System 121 weist ein beispielhaft dargestelltes Gehäuse 123 auf, wobei in dem Gehäuse 123 sämtliche Mittel zum Aufnehmen entsprechender Bilder, insbesondere eines Farbbildes des Betrachtungsbereiches 193 und eines Hyperspektralbildes des Betrachtungsbereichs 193 untergebracht sind.
[82] Das entlang des optischen Weges 181 einfallende Licht wird an einem Strahlteiler 143 aufgeteilt, sodass ein Teil des einfallenden Lichts entlang eines optischen Weges 183 auf einen Bildsensor 141 geleitet werden kann. Der
Bildsensor 141 ist dabei ein RGB-Sensor, dient also zum Aufnehmen eines Farbbildes des Betrachtungsbereiches 193.
Dazu ist der RGB-Sensor beispielsweise als CMOS-Sensor mit einem Bayer-Filter ausgestattet.
[83] Das entlang eines optischen Weges 185 aus dem
Strahlteiler 143 teilweise austretende Licht wird durch ein
Hochpassfilterglas 145 geleitet, sodass ungewünschte
Anteile des aus dem Betrachtungsbereich 193 geleiteten
Lichtes herausgefiltert werden können. Sodann wird das
Licht entlang des optischen Weges 185 durch eine Linse 147 geleitet und trifft danach auf ein Transmissionsgitter 149.
Mittels des Transmissionsgitters 149 wird das Licht spektral aufgespaltet und umgelenkt und dann mittels einer
Linse 151 auf einen Bildsensor 142 geleitet, welcher entsprechend spektral aufgeteilte Lichtinformationen aufnimmt und verarbeitet. Die Linse 147, das
Transmissionsgitter 149, die Linse 151 und der Bildsensor
142 sind in einem Gehäuse 124 innerhalb des Gehäuses 123 des hyperspektralen Systems 121 untergebracht. Innerhalb des Gehäuses 124 ist damit ein sogenanntes HSI-System, also ein Teilsystem zur hyperspektralen Betrachtung, untergebracht .
[84] Ein Stellmotor 161 dient dabei zum mechanischen
Verstellen der Anordnung aus der Linse 147, dem
Transmissionsgitter 149, der Linse 151 sowie des
Bildsensors 142, sodass jeweils eine Zeile eines Bildes des
Betrachtungsbereiches 193 auf dem Bildsensor 142 abgebildet werden kann und damit für diese jeweilige Zeile die
Spektralverteilung des einfallenden Lichtes abgebildet wird. Aus einer Vielzahl von so abgetasteten Zeilen wird dann ein sogenannter hyperspektraler Datencube erzeugt, also eine mehrdimensionale Information über die
Spektralverteilung einfallenden Lichtes aus dem
Betrachtungsbereich 193.
[85] Beispielhaft ist ein Computer 125 dargestellt, welcher über eine Datenleitung 127 Bildinformationen vom Bildsensor
141 und über eine Datenleitung 131 Bildinformationen vom
Bildsensor 142 aufnimmt und verarbeitet. Weiterhin kann der
Computer 125 über eine Datenleitung 129 den Stellmotor 161 beeinflussen und steuern, sodass der Computer 125 die hyperspektrale Anordnung, also das HSI-System, verstellen und steuern kann. Der Computer 125 nimmt dazu beispielsweise eine Belichtungsinformation des Bildsensors
141 oder eine Belichtungsverteilung des Bildsensors 141 auf und vergleicht diese mit einer im Computer 125 abgelegten
Vergleichsinformation oder einer dort abgelegten gewünschten Belichtungsinformation. Sodann kann der
Computer 125 anhand der mittels des Bildsensors 141 ermittelten Bilddaten den Stellmotor 161 derart beeinflussen, dass beispielsweise eine Abtastrate, also eine jeweilige Folgerate der Bildzeilen, derart eingestellt wird, dass eine jeweilige Bildzeile mit einer optimalen
Belichtungszeit und damit mit einer optimalen Belichtung aufgenommen werden kann. Weiterhin kann der Computer 125 über die Datenleitung 131 den Bildsensor 142 steuern und auch entsprechende Bildinformationen auslesen, sodass beispielsweise eine Rückkopplung der aufgenommenen
Bildinformation des Bildsensors 142 dazu genutzt wird, die mittels des Computers 125 durchgeführte Veränderung am Stellmotor 161 zu prüfen und damit die Richtigkeit der vorgenommenen Einflussnahme festzustellen.
[86] Insgesamt ist damit durch ein Aufnehmen der
Bildinformation über den Bildsensor 141 ein Kalibrieren des
HSI-Systems möglich. Insbesondere erfolgt dies direkt während einer jeweiligen Aufnahme, kann jedoch auch schrittweise durchgeführt werden, also beispielsweise für jede Zeile einzeln.
[87] Der Computer 125 führt weiterhin eine Berechnung durch, wie lange eine jeweilige Bildaufnahme des Objektes
191 voraussichtlich aufgrund der mit dem Bildsensor 141 aufgenommenen Belichtungsinformationen und beispielhaft abgelegten Referenzinformationen und Erfahrungswerten noch dauert und zeigt diese Information einem jeweiligen
Bediener auf einem Ausgabegerät (nicht dargestellt), sodass dem Bediener damit signalisiert wird, wie lange beispielsweise eine Position für die Aufnahme eines Bildes noch sicher und bewegungsfrei gehalten werden muss. Die erfolgreiche Aufnahme eines Bildes kann dann beispielsweise mittels eines Pieptons quittiert werden.
[88] Ein alternatives laparoskopisches System 201
(abstrahiert dargestellt) weist ein alternatives hyperspektrales System 221 auf, welches in seiner gezielten
Wirkung dem hyperspektralen System 121 entspricht, kommt mit einem Bildsensor und ohne Strahlteiler aus. Das im
Betrachtungsbereich 193 angeordnete Objekt 191 wird dabei analog zum obig beschriebenen Beispiel betrachtet, Licht fällt entlang eines optischen Weges 281 in das hyperspektrale System 221 (schematische Darstellung).
Sodann kann das Licht über einen schwenkbaren Spiegel 231 auf einen Spiegel 241, einen Spiegel 243 und auf einen weiteren schwenkbaren Spiegel 232 geleitet werden, sodass das Licht zunächst über einen optischen Weg 285 an das im
Gehäuse 223 untergebrachten HSI-System vorbei auf einen
Bildsensor 241 geleitet wird. Der Bildsensor 241 ist in diesem Betriebszustand in der Lage, ein Farbbild des
Objektes 191 zu erzeugen und beispielsweise an einen nachgelagerten Computer zu übermitteln.
[89] In einem zweiten Schaltzustand wird das Licht vom optischen Weg 281 entlang eines optischen Weges 283 durch das HSI-System im Gehäuse 223 geleitet, und zwar indem der
Spiegel 231 und der Spiegel 232 außer Eingriff mit dem optischen Weg 281 gebracht werden. Die Spiegel 241 sowie
243 sind dabei außer Funktion, der optische Weg 285 ist ungenutzt. Das einfallende Licht läuft dann durch das HSI-
System im Gehäuse 223, beispielhaft ist zudem ein
Stellmotor 261 dargestellt, welcher die Funktion des
Stellmotors 161 analog abbildet. Analog zum vorigen
Beispiel kann dann über einen Computer eine entsprechende
Kalibration des durch das HSI-System fallenden Bildes erfolgen, sodass der Bildsensor 241 in diesem Schaltzustand ein HSI-Bild, insbesondere eine jeweilige Zeile eines HSI
Bildes, abbildet.
[90] Die Darstellung mit den Spiegeln 231 sowie 232 ist dabei beispielhaft gewählt, um das Wirkprinzip zum Nutzen eines einzelnen Bildsensors 241 zu verdeutlichen, ebenso kann das HSI-System im Gehäuse 223 auch in den optischen Weg 281 ein und ausgeschwenkt werden oder in einer anderen
Form jeweils entlang des optischen Weges 283 oder wahlweise entlang des optischen Weges 285 geleitet werden.
[91] Ein Diagramm 301 stellt ein Signal-Rausch-Verhältnis für unterschiedliche Messabstände, also unterschiedliche
Abstände beispielsweise eine Spitze des Schaftes 111 zum
Objekt 191, und unterschiedliche Belichtungszeiten dar, im gezeigten Beispiel mit einer sogenannten Weißreferenz, also einem Objekt, welches eine gleichmäßige Weißfärbung bekannter optischer Eigenschaften aufweist. Eine Abszisse
303 des Diagramms 301 zeigt entsprechende Wellenlängen einfallenden Lichts, eine Ordinate 305 ein Signal-Rausch
Verhältnis. Graphen 309 stellen damit die Abhängigkeit des
Signal-Rausch-Verhältnisses gegenüber der Lichtwellenlänge dar. Damit können zwei Effekte gezeigt werden, welche durch die Erfindung kompensiert und gelöst werden:
[92] Zum einen stellt eine Funktion 311 mit leichten lokalen Abweichungen das Signal-Rausch-Verhältnis für fünf unterschiedliche Messabstände und Belichtungszeiten dar. So ist mit der Funktion 311 sowohl ein Messen im Abstand von
25 mm bei 2,6 ms Belichtungszeit, ein Messen bei 40 mm
Messabstand bei 6,0 ms Belichtungszeit, ein Messen bei einem Messabstand von 50 mm bei einer Belichtungszeit von
9,5 ms, ein Messen bei einem Messabstand von 75 mm bei einer Belichtungszeit von 20,0 ms sowie ein Messen bei einem Messabstand von 100 mm bei einer Belichtungszeit von
35,0 ms dargestellt. Damit ist erkennbar, dass eine ausreichende Belichtung für einen jeweiligen Bildsensor bei gleichbleibendem Signal-Rausch-Verhältnis bei einem gesteigerten Messabstand durch eine jeweils erhöhte
Belichtungszeit kompensiert werden kann.
[93] Weiterhin zeigen Funktion 313, 315, 317 sowie 319 ein jeweiliges Signal-Rausch-Verhältnis bei unterschiedlichen
Messabständen, nämlich bei 40 mm (Funktion 313), 50 mm
(Funktion 315), 75 mm (Funktion 317) sowie 100 mm (Funktion
319). Die Belichtungszeit beträgt jeweils 2,6 ms. Daran ist erkennbar, dass das Signal-Rausch-Verhältnis bei einem
Erhöhen des Messabstandes und gleichzeitigem Beibehalten einer Belichtungszeit von 2,6 ms stetig sinkt, die Qualität einer möglichen Bildaufnahme damit also sukzessive sinkt.
Ein entsprechendes Einstellen einer Belichtungszeit für beispielsweise den Bildsensor 142 durch den Computer 125 anhand einer mittels des Bildsensors 141 ermittelten
Belichtungsstärke kann daher dazu dienen, aufgrund der im
Diagramm 301 gezeigten Effekte eine Kalibration dahingehend vorzunehmen, dass eine sukzessive Anpassung der
Belichtungsze4it bei erhöhtem Messabstand beispielsweise dazu genutzt wird, die Bildqualität konstant zu halten.
[94] Ein Diagramm 401 zeigt dazu eine benötigte
Belichtungszeit eines HSI-Gesamtsystems aus einem HSI
System und einem RGB-Sensor bei steigendem Messabstand und konstanter gemessener Intensität für eine beispielhafte
Wellenlänge von 610 nm auf eine Weißreferenz, sowie eine
Gewebephantom. In diesem Diagramm 401 sind auch automatisch geregelte Belichtungszeiten eines RGB-Sensors bei Abdunkeln und Aufhellen dargestellt. Ein solches Gewebephantom ist dabei eine beispielhafte Anordnung, welche in etwa optische
Eigenschaften eines im menschlichen Körper befindlichen Gewebes abbildet und zum Kalibrieren oder für Versuche dient. Auf einer Abszisse 403 des Diagramms 401 ist dabei ein Messabstand dargestellt, eine erste Ordinate 405 stellt die Belichtungszeit dar. Eine zweite Ordinate 407 liefert dazu eine notwendige Aufnahmezeit für die Aufnahme von 720
Bildzeilen.
[95] Entsprechende Graphen 409 stellen die jeweiligen funktionalen Zusammenhänge dar.
[96] Eine Funktion 411 zeigt dabei den Zusammenhang für eine HSI-Aufnahme bei Aufnahme einer Weißreferenz. Eine
Funktion 413 zeigt dazu eine leicht ansteigende
Belichtungszeit des RGB-Sensors bei einem Abdunkeln des
Betrachtungsbereiches, eine Funktion 415 den gegenteiligen
Effekt bei einem Aufhellen des Betrachtungsbereiches.
[97] Für die Aufnahme eines Gewebephantoms zeigt die
Funktion 417 die HSI-Aufnahme des Gewebephantoms, die
Funktion 419 entsprechende Effekte am RGB-Sensor für ein
Abdunkeln des Betrachtungsbereiches sowie die Funktion 421 die Effekte am RGB-Sensor für ein Aufhellen des
Betrachtungsbereiches .
[98] Ein Diagramm 501 stellt eine entsprechende Korrelation einer Weißlicht-Belichtungszeit zu einer HSI
Belichtungszeit dar, nämlich entsprechende Korrelation zu einem automatischen Regeln entsprechender Belichtungszeiten des Farbbildsensors bei unterschiedlicher Beleuchtung des
Betrachtungsbereiches sowie davon abhängige benötigte
Belichtungszeiten des HSI-Systems für eine konstante Intensität bei beispielhaft gewählten 610 nm
Lichtwellenlänge .
[99] Eine Abszisse 503 stellt dabei die Belichtungszeit des
Farbbildsensors, eine Ordinate 505 die Belichtungszeit des
HSI-Sensors dar. Entsprechende Graphen 509 zeigen die
Zusammenhänge :
[100] Eine Funktion 511 zeigt den enstprechenden
Zusammenhang für das Abdunkeln, eine Funktion 513 für ein
Aufhellen jeweils auf einer Weißreferenz, beispielsweise einem weißen Objekt. Eine Funktion 515 zeigt den
Zusammenhang für ein Abdunkeln und eine Funktion 517 für ein Aufhellen, jeweils auf einem Gewebephantom.
[101] Ein Diagramm 601 zeigt eine Korrelation einer notwendigen Motorgeschwindigkeit, also beispielsweise der
Geschwindigkeit des Motors 161, in Abhängigkeit von der eingestellten Bildwiederholrate (FPS) des HSI-Systems. Eine
Abszisse 603 stellt dabei die Bildwiederholrate (FPS) dar, eine Ordinate 605 eine entsprechende Motordrehzahl, welche beispielsweise als Schritte eines Schrittmotors oder als
Drehzahl aufgetragen werden kann (in Figur 6 beispielshaft als Schritte eines Schrittmotors aufgetragen). Eine
Funktion 611 zeigt dabei den entsprechenden Zusammenhang, sodass mittels einer entsprechend von beispielsweise dem
Computer 125 gesteuerten Drehzahl des Motors 161 eine genaue Bildwiederholrate des HSI-Systems steuerbar ist.
[102] Im Folgenden seien noch entsprechende Verfahren zum Kalibrieren eines medizinischen Bildgebungssystems, beispielsweise des laparoskopischen Systems 101, dargestellt:
[103] Ein Verfahren 701 dient dabei dem Kalibrieren einer HSI-Belichtungsdauer:
[104] Es erfolgt zunächst ein Einstellen einer
Belichtungszeit des HSI-Sensors für einen Weißabgleich bei einer optimalen Intensität und einem kleinsten gewählten
Messabstand. Sodann erfolgt ein Ersetzen 705 einer für den
Weißabgleich genutzten Weißreferenz durch ein
Gewebephantom, wobei eine dabei gemessene Intensität als
Referenz für die weiteren Schritte dient. Im Folgenden erfolgt ein Variieren 707 entsprechender Belichtungszeiten des HSI-Sensors für unterschiedliche Messabstände, wobei dies jeweils durchgeführt wird, bis die im entsprechenden vorigen Schritt gemessene Intensität als Referenz erreicht ist. Für alle so ermittelten Messabstände wird auch eine automatisch geregelte Belichtungszeit des Farbsensors bei einem Aufhellen und/oder einem Abdunkeln eines entsprechenden Betrachtungsbereiches bestimmt. Sodann erfolgt ein Bestimmen 709 eines funktionalen Zusammenhangs zwischen der Belichtungszeit des Farbsensors und der
Belichtungszeit des HSI-Sensors, sodass damit eine
Kalibrierkorrelation erreicht ist und ein Kalibrieren des
Systems ermöglicht ist.
[105] Ein Verfahren 801 zeigt das Regeln einer entsprechenden Motorgeschwindigkeit für das Beeinflussen eines HSI-Systems: [106] Es erfolgt zunächst ein Aufnehmen 803 eines HSI
Bildes eines beispielsweise quadratischen Objektes bei unterschiedlichen Bildwiederholraten des HSI-Sensors.
Sodann erfolgt ein Anpassen 805 der Motorgeschwindigkeit für jeweilige Bildwiederholraten derart und so lange, bis ein jeweiliges Verhältnis von Länge des betrachteten
Objektes zur Breite des betrachteten Objektes, welches, wie dargestellt, quadratisch ist, innerhalb einer engen
Toleranz um den Wert 1 liegt, also beispielsweise zwischen
0,94 und 1,06. Bei einem idealquadratischen Objekt müsste dieses Verhältnis zum Erreichen einer optimalen
Bildwiederholrate und wahrheitsgetreuen Darstellung 1 sein.
[107] Abschließend erfolgt ein Bestimmen 807 des funktionalen Zusammenhangs zwischen der Bildwiederholrate und der Motorgeschwindigkeit, sodass beispielsweise die im
Diagramm 601 dargestellte Korrelation der Funktion 611 ermittelt und dargestellt ist.
[108] Ein Verfahren 901 stellt das Erzeugen einer HSI
Aufnahme mit automatisch angepasster Belichtungszeit dar.
Es erfolgt zunächst ein Abfragen 903 einer entsprechenden
Belichtungszeit des Farbsensors, also beispielsweise des
RGB-Sensors 141. Sodann erfolgt ein Bestimmen 905 einer resultierenden Belichtungszeit des HSI-Sensors unter
Zuhilfenahme der wie oben beschrieben ermittelten funktionalen Zusammenhänge.
[109] In der Folge erfolgt ein Berechnen 907 einer maximal möglichen Bildwiederholrate für eine entsprechende unter Wahrung einer entsprechenden Belichtungsqualität und Bildqualität, wobei entsprechende Belichtungszeiten auf einen praktikablen oder technisch umsetzbaren Bereich beschränkt werden können.
[110] In der Folge erfolgt ein Bestimmen 909 einer resultierenden Motorgeschwindigkeit anhand der
Bildwiederholrate und anhand der, wie oben dargestellt, gezeigten funktionalen Zusammenhänge.
[111] Es erfolgt dann ein Berechnen 911 einer
Aufnahmezeit und ein Anzeigen für einen Betrachter oder einen Anwender, wobei die Grundlage für dieses Berechnen
911 die Anzahl der benötigten Bilder in Bezug zur möglichen
Bildwiederholrate abbildet.
[112] Abschließend erfolgt ein Einstellen 913 der jeweils ermittelten notwendigen Belichtungszeiten und
Bildwiederholraten des HSI-Sensors sowie der
Motorgeschwindigkeit anhand der vorher erzeugten
Kalibrierkorrelationen .
Bezugszeichenliste
101 laparoskopisches System
103 Laparoskop
111 Schaft
113 Anschluss
115 Lichtkanal
117 Objektivadapter
121 hyperspektrales System
123 Gehäuse
124 Gehäuse
125 Computer
127 Datenleitung
129 Datenleitung
131 Datenleitung
141 Bildsensor
142 Bildsensor
143 Strahlteiler
145 Filterglas
147 Linse
149 Transmissionsgitter
151 Linse
161 Stellmotor
181 optischer Weg
183 optischer Weg
185 optischer Weg
191 Objekt
193 Betrachtungsbereich
201 laparoskopisches System 221 hyperspektrales System
223 Gehäuse
231 Spiegel
232 Spiegel
241 Spiegel
243 Spiegel
261 Stellmotor
281 optischer Weg
283 optischer Weg
285 optischer Weg
301 Diagramm
303 Abszisse
305 Ordinate
309 Graphen
311 Funktion
313 Funktion
315 Funktion
317 Funktion
319 Funktion
401 Diagramm
403 Abszisse
405 Ordinate
407 Ordinate
409 Graphen
411 Funktion
413 Funktion
415 Funktion
417 Funktion 419 Funktion
421 Funktion
501 Diagramm
503 Abszisse
505 Ordinate
509 Graphen
511 Funktion
513 Funktion
515 Funktion
517 Funktion
601 Diagramm
603 Abszisse
605 Ordinate
611 Funktion
701 Verfahren
703 Einstellen
705 Ersetzen
707 Variieren
709 Bestimmen
801 Verfahren
803 Aufnehmen
805 Anpassen
807 Bestimmen
901 Verfahren
903 Abfragen
905 Bestimmen
907 Berechnen
909 Bestimmen 911 Berechnen
913 Einstellen