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Title:
METHOD FOR ADJUSTING THE WEAVING PARAMETERS OF WEAVING MACHINES, AND CONTROL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/079597
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for adjusting the weaving parameters used for weaving machines. When adjusting the weaving speed, values for the weaving parameters are determined and adjusted that are adapted to the modified weaving speed using one or more modification functions based on the values optimized for a certain weaving speed.

Inventors:
OSTYN GEERT (BE)
Application Number:
PCT/EP2001/004286
Publication Date:
October 25, 2001
Filing Date:
April 14, 2001
Export Citation:
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Assignee:
PICANOL NV (BE)
OSTYN GEERT (BE)
International Classes:
D03D47/30; D03D51/00; D03D51/12; (IPC1-7): D03D51/00; D03D47/30
Foreign References:
EP0458753A11991-11-27
EP0234064A21987-09-02
US4458726A1984-07-10
US4673004A1987-06-16
Attorney, Agent or Firm:
Dauster, Hanjörg (Wilhelm Beier, Dauster & Partner Kronenstrasse 30 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Einstellen von Webparametern für Webma schinen beim Verändern der Webgeschwindigkeit, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen Werte der Webparameter und einer oder mehrerer Änderungsfunk tionen Werte für die Webparameter ermittelt und einge stellt werden, die an die geänderte Webgeschwindigkeit angepasst sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des aktuellen, optimierten Satzes der Web parameter für jeden Schusseintrag eines Webmusters und das Bestimmen eines neuen Satzes von Webparametern für den Schusseintrag des Webmusters bei einer geänderten Webgeschwindigkeit mittels Anpassen des aktuellen, opti mierten Satzes der Webparameter mittels einer Änderungs funktion erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderungsfunktion oder Änderungsfunktionen von Wer ten der Webparameter abgeleitet werden, die für wenigs tens zwei verschiedene Webgeschwindigkeiten vorgegeben sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Änderungsfunktion in Abhängigkeit von wenigstens einem optimal eingestellten Satz von Webpara metern bei einer vorgegebenen Webgeschwindigkeit be stimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass in einem Speicher zu mehreren Webge schwindigkeiten jeweils wenigstens ein Satz von Werten der Webparameter abgelegt und dass bei einem Ändern der Webgeschwindigkeit von einer ersten Webgeschwindigkeit zu einer zweiten Webgeschwindigkeit wenigstens eine An derungsfunktion ermittelt oder gewählt wird, die aus den Unterschieden der Webparameter gebildet sind, die zu Webgeschwindigkeiten im Speicher abgelegt sind, die je weils wenigstens annähernd der ersten Webgeschwindigkeit und der zweiten Webgeschwindigkeit entsprechen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bilden der Änderungsfunktion oder Änderungsfunktio nen Werte von Webparametern zugrunde gelegt werden, die als Standardwerte zu zwei oder mehr Webgeschwindigkeiten in einem Speicher abgelegt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bilden der Änderungsfunktion oder Änderungsfunktio nen Werte von Webparametern zugrundegelegt werden, die als optimierte Werte zu zwei oder mehr Webgeschwindig keiten in einem Speicher abgelegt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, dass in einem Gewebe zwei oder mehrere un terschiedliche Arten von Schussfäden verwoben werden und dass für jede Art von Schussfaden geeignete Werte von Webparametern in einem Speicher abgelegt und bei einem Eintragen der Schussfäden jeweils aufgerufen und einge stellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, dass bei einem Übergang von einer ersten, für eine Art Schussfaden geeigneten Webgeschwindigkeit, zu einer zweiten, für eine Art Schussfaden geeigneten Webgeschwindigkeit, Zwischenstufen von Webgeschwindig keiten mit jeweils zugeordneten Werten von Webparametern ermittelt und eingestellt werden.
10. Steuereinrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit Mitteln zum Einstellen von Werten von Webparametern an wenigstens einer Webma schine mit Mitteln (30) zum Eingeben von Werten von Web parametern und Speichern (29) von Werten von Webparame tern, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (31) vorgese hen sind, um mittels von für eine Webgeschwindigkeit ak tuellen Werten von Webparametern und einer oder mehreren Änderungsfunktionen beim Übergang auf eine andere Webge schwindigkeit an diese andere Webgeschwindigkeit ange passte Werte für die Webparameter zu ermitteln und ein zustellen.
Description:
Verfahren zum Einstellen von Webparametern für Webmaschinen und Steuereinrichtung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen von Web- parametern für Webmaschinen und eine Steuereinrichtung.

Bei Webmaschinen ist es bekannt, Webparameter wie Druck und/oder Menge der einer Düse zugeführten Druckluft, den Be- ginn und/oder die Dauer der Druckluftzufuhr zu der Düse, den Zeitpunkt des Schneidens eines Schussfadens, den Zeitpunkt des Freigebens eines Schussfadens am Vorspulgerät sowie ande- re Webparameter in einer Steuereinheit der Webmaschine zu speichern.

Aus der US 4 458 726 und der US 4 673 004 ist es bekannt, mittels einer Regelung bestimmte Webparameter in Abhängigkeit von dem gemessenen Ankunftszeitpunkt eines Schussfadens bei einem Fadenwächter zu verändern, um zu erreichen, dass ein nachfolgender Schussfaden zu einem bestimmten Moment inner- halb des Webzyklus ankommt.

Es ist außerdem bekannt, für vorgegebene Webgeschwindigkeiten oder Drehzahlen der Webmaschine, für vorbestimmte zu verar- beitende Garne und/oder vorgegebene Webmuster Standardwerte für die Webparameter festzulegen und diese mittels einer ein- zugebenden Chipkarte oder mittels eines Netzwerkes an die Webmaschine zu senden und/oder diese in der Steuereinheit der jeweiligen Webmaschine zu speichern. Die Standardwerte der Webparameter ergeben eine Einstellung, mit der eine Webma- schine ein vorgegebenes Garn mit einem vorgegebenen Webmuster bei einer vorgegebenen Webgeschwindigkeit verarbeiten kann.

Derartige Standardwerte der Webparameter werden beispielswei- se experimentell von dem Hersteller der Webmaschine ermit- telt.

Wenn mit einer Webmaschine ein Gewebe produziert werden soll, so legt der Bediener die Webgeschwindigkeit fest. Je nach zu verarbeitendem Garn und/oder Webmuster wählt er einen Satz von Standardwerten der Webparameter aus. Danach startet der Bediener die Webmaschine mit der Standardeinstellung, d. h. den Standardwerten der Webparameter. Danach optimiert der Be- diener die Werte der Webparameter, bis die Webmaschine in der Lage ist, ein Gewebe optimal herzustellen, d. h. beispielswei- se ein Gewebe mit optisch einwandfreiem Aussehen, das mit mi- nimalem Luftverbrauch und mit einer minimalen Anzahl von Schuß-und/oder Kettfadenbrüchen gewoben wird.

Wenn gemäß einem vorgegebenen, ein Schussfadenmuster enthal- tenden Webmuster mit unterschiedlichen Garnen für die Schuss- fäden gewoben wird, wird beispielsweise für jedes unter- schiedliche Garn der Schussfäden in entsprechender Weise zu- nächst eine Einstellung mit Standardwerten der Webparameter gewählt, die anschließend in der beschriebenen Weise von dem Bediener optimiert werden. In entsprechender Weise können Bindungsmuster, nach welchem die Kettfäden die Schussfaden einbinden, Kettspannungsmuster oder Kombinationen der genann- ten Muster bei der Optimierung berücksichtigt werden. Das Op- timieren der Werte der Webparameter erfordert somit relativ viel Zeit, insbesondere wenn unterschiedliche Arten von Schussfäden mit unterschiedlichen Webmustern verarbeitet wer- den.

Wenn der Bediener die Webgeschwindigkeit (Drehzahl der Webma- schine) verändert, beispielsweise um zu prüfen, ob er ein Ge- webe mit gleicher Qualität mit höherer Geschwindigkeit weben kann, wählt er wieder eine Einstellung mit einem Satz von Standardwerten für die Webparameter aus, die dieser Webge- schwindigkeit zugeordnet sind. Danach muss dann der Bediener die Werte der Webparameter für jede Art Schussfaden und/oder jede Art Bindung und/oder unterschiedliche Kettspannungsmus- ter und/oder Kombinationen davon optimieren. Diese Arbeiten zum Optimieren der Werte der Webparameter nehmen relativ viel Zeit in Anspruch, so dass häufig auf Anpassungen der Webge- schwindigkeit verzichtet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einstellen von Webparametern zu vereinfachen und insbesondere das Weben und/oder Überprüfen der Webmöglichkeiten bei unter- schiedlichen Webgeschwindigkeiten durchzuführen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen Werten der Webparameter und ei- ner oder mehrerer Änderungsfunktionen Werte für die Webpara- meter ermittelt und eingestellt werden, die an die geänderte Webgeschwindigkeit angepasst sind.

Die Erfindung geht davon aus, dass die auf diese Weise an die geänderte Webgeschwindigkeit angepassten Werte für die Webpa- rameter weitgehend mit den für diese Webgeschwindigkeit opti- malen Werten der Webparameter übereinstimmen. Das bietet den Vorteil, dass der Bediener nur kleinere Korrekturen und/oder Anpassungen vornehmen muss, um die optimalen Werte der Webpa- rameter für die geänderte Webgeschwindigkeit zu erreichen, so dass relativ schnell optimale Webparameter für die geänderte Webgeschwindigkeit erhalten werden.

Da die an die geänderte Webgeschwindigkeit angepassten Werte der Webparameter automatisch ermittelt und eingestellt wer- den, bietet die Erfindung auch den Vorteil, insbesondere wenn ein Antrieb gemäß der WO 99/27426 der Anmelderin vorhanden ist, dass bei dem Übergang von einer Webgeschwindigkeit zur anderen Webgeschwindigkeit die Webmaschine weiter webt. Ein nachfolgender Schussfadeneintrag kommt nach dem Ändern der Webgeschwindigkeit noch innerhalb der vorgegebenen Toleranz an einem Fadenwächter an, so dass kein Webmaschinenstopp ver- ursacht wird. Damit ist es möglich, die Webgeschwindigkeit der Webmaschine während des Webens zu ändern, so dass der Be- diener den Einfluß der Webgeschwindigkeit und deren Änderung auf die Qualität des Gewebes unmittelbar feststellen kann.

Das Vermeiden eines Webmaschinenstopps bedeutet auch, dass Ansatzstreifen im Gewebe vermieden werden. Da weitergewoben werden kann, geht auch keine Zeit durch das Ändern der Webge- schwindigkeit verloren. Der Bediener kann dann jeweils, ab- hängig von dem zu produzierenden Gewebe weitere Einstellungen oder Veränderungen der Webparameter vornehmen. Da der automa- tisch eingestellte neue Webparametersatz nahezu optimal ist, kann die endgültige optimale Einstellung schnell erreicht werden. Wenn Werte der Webparameter automatisch angepasst werden können, beispielsweise in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Ankunft des Schussfadens an einem Fadenwächter, kann aus- gehend von dem mittels der Änderungsfunktion berechneten Satz an Webparametern durch geringe Anpassungen, die anhand von Messdaten oder Messergebnissen automatisch veranlasst werden, ohne Eingreifen des Bedieners ein Satz optimaler Werte der Webparameter für die geänderte Geschwindigkeit erhalten wer- den.

Die Erfindung ist insbesondere auch bei Webmaschinen vorteil- haft, die nach einem Geschwindigkeitsmuster weben, d. h. mit unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten für unterschiedliche Schußeintragungen. Dabei wird beispielsweise jeder Schussfa- deneintrag bei einer eigenen, geeigneten Webgeschwindigkeit durchgeführt. Gemäß der Erfindung ist es dabei möglich, für eine Art von Schussfaden die Werte der Webparameter zu opti- mieren und dann für die anderen Webgeschwindigkeiten für die- se Art von Schussfäden mittels der Änderungsfunktion ange- passte Werte für die Webparameter zu verwenden. Das bedeutet, dass der Bediener einen Satz von Werten der Webparameter bei einer bestimmten, konstanten Webgeschwindigkeit optimal ein- stellen kann und dann die Webmaschine nach einem Geschwindig- keitsmuster arbeiten lassen kann. Die Webmaschine stellt dann für jeden einzutragenden Schussfaden bei dessen geeigneter Webgeschwindigkeit einen passenden Satz an Werten von Webpa- rametern ein, der nahezu optimal ist. Dies führt vor allem dann zu Vorteilen, wenn mit einem Webmuster gewoben wird, das aus einer Kombination eines Geschwindigkeitsmusters, eines Kettfadenspannungsmusters, eines Schussfadenmusters und/oder eines Bindungsmusters besteht, da es in diesem Fall für einen Bediener besonders umständlich ist, für jede Kombination eine optimale Einstellung zu verwirklichen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfin- dungsgemäße Verfahren die Bestimmung des aktuellen, optimier- ten Satzes der Webparameter für jeden Schussfadeneintrag ei- nes Webmusters und die Bestimmung eines neuen Satzes von Web- parametern für den Schusseintrag des Webmusters bei einer ge- änderten Webgeschwindigkeit mittels Anpassens des aktuellen, optimierten Satzes der Webparameter mittels einer Änderungs- funktion.

Gemäß einer Ausführungsform wird die Änderungsfunktion in Ab- hängigkeit von Webparametern einer Standardeinstellung für eine erste Webgeschwindigkeit und Webparametern einer Standardeinstellung für eine zweite Webgeschwindigkeit bestimmt. Vorzugsweise ist die erste Webgeschwindigkeit im wesentlichen gleich der aktuellen Webgeschwindigkeit und/oder die zweite Webgeschwindigkeit im wesentlichen gleich der geänderten Webgeschwindigkeit. Dieses Verfahren wird insbesondere dann angewandt, wenn der Bediener erstmalig die gewandt, wenn der Bediener erstmalig die Webgeschwindigkeit einer optimal eingestellten Webmaschine ändert.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungs- funktion in Abhängigkeit von wenigstens einem optimal einge- stellten Satz von Werten der Webparameter bei einer vorgege- benen Webgeschwindigkeit bestimmt. Bei einer Webmaschine, bei welcher schon für zwei Webgeschwindigkeiten jeweils ein Satz optimaler Werte der Webparameter bestimmt wurde, ist es dabei möglich, die Änderungsfunktion für den Übergang zum Weben mit einer dritten Webgeschwindigkeit relativ genau in Abhängig- keit von den beiden optimal eingestellten Werten der Webpara- meter zu bestimmten und so einen praktisch optimalen Satz von Werten für Webparameter für die dritte Webgeschwindigkeit zu erhalten. Eine derartige Anderungsfunktion kann auch in Ab- hängigkeit von zwei optimal eingestellten Sätzen von Werten der Webparameter zum Weben eines anderen Gewebes mit zwei verschiedenen Webgeschwindigkeiten bestimmt werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungs- funktion kontinuierlich in Abhängigkeit von mindestens einem Satz von optimierten Werten der Webparameter angepasst. Vor- zugsweise wird die Änderungsfunktion dabei auf jeden automa- tisch eingestellten Satz von Werten der Webparameter ange- passt. Dadurch ist es möglich, die Änderungsfunktion so genau wie möglich zu bestimmen, wodurch bei einer geänderten Webge- schwindigkeit die automatische Anpassung des neuen Satzes der Werte der Webparameter beschränkt wird. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn ein Schussfaden mit unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten auf einer Webmaschine verarbeitet wird.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungs- funktion in Abhängigkeit von mindestens schon einer bekannten Änderungsfunktion und von der geänderten Webgeschwindigkeit bestimmt. Dadurch kann beispielsweise dann, wenn mindestens zwei Anderungsfunktionen für den Wechsel zwischen verschiede- nen Webgeschwindigkeit bekannt sind, eine neue Änderungsfunk- tion in Abhängigkeit von den schon bestimmten Anderungsfunk- tionen der nächsten Webgeschwindigkeit für den Wechsel zu ei- ner nachfolgenden Webgeschwindigkeit bestimmt werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform geht der Wechsel von einer ersten Webgeschwindigkeit zu einer zweiten Webgeschwin- digkeit einher mit einer schrittweisen Änderung der ersten Webgeschwindigkeit über eine zwischen der ersten und der zweiten Webgeschwindigkeit liegende Zwischengeschwindigkeit, wobei immer wieder ein Webparametersatz für eine nachfolgende Webgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom vorherigen Webparame- tersatz gemäß einer zugehörigen Änderungsfunktion bestimmt wird. Vorzugsweise wird der Webparametersatz für jede Zwi- schengeschwindigkeit automatisch angepasst. Es wird dann in Abhängigkeit von dem automatisch angepassten Webparametersatz ein Webparametersatz für eine folgende Webgeschwindigkeit be- stimmt. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die erste und die zweite Webgeschwindigkeit stark voneinander abwei- chen.

Bevorzugt wird eine der oben genannten Änderungsfunktionen für jede Art von zu verarbeitendem Schussfaden bestimmt. Dies bietet den Vorteil, dass die Änderungsfunktion für jede Art Schussfaden optimal gewählt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einer Steuereinrich- tung zum Durchführen des Verfahrens gelöst, die Mittel ent- hält, um mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen Werten von Webparametern und einen oder mehreren Änderungs- funktionen beim Übergang auf eine andere Webgeschwindigkeit an diese andere Webgeschwindigkeit angepasste Werte für die Webparameter zu ermitteln und einzustellen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform und den Unteransprüchen.

Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Luftdü- senwebmaschine mit einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.

Die Luftdüsenwebmaschine besitzt eine Steuereinheit 1. Ein Schussfaden wird entsprechend der Beschreibung zur US 4 673 004 von einem Vorspulgerät 2, das eine gesteuerte Magnetklem- me 3 aufweist, abgegeben und von einer Hauptdüse 4 in ein Webfach eingeblasen. Jede Hauptdüse 4 wird über eine gesteu- erte Ventileinrichtung 5 mit Druckluft versorgt. Der Schuss- faden wird von Stafettendüsen 6 im Webfach geführt, die je- weils über eine Ventileinrichtung 7 mit Druckluft gespeist werden. Die Ventileinrichtungen 5 und 7 sind beispielsweise so gestaltet, wie das aus der US 5 086 812, der WO 97/29231 oder der WO 99/64651 bekannt ist.

Die Ankunft des Schussfadens auf der anderen Seite des Webfa- ches wird mit Hilfe eines Fadenwächters 8 überwacht. Ein ein- gebrachter Schussfaden wird mit einer gesteuerten Schussfa- denschere 9 geschnitten, beispielsweise mit einer aus der US 4 834 145 bekannten Schussfadenschere. Bei dem Ausführungs- beispiel ist darüber hinaus noch eine Streckdüse 10, wie sie aus der US 5 226 458 bekannt ist, vorgesehen, die über eine Ventileinrichtung 11 mit Druckluft versorgt wird. Ferner ist bei dem Ausführungsbeispiel eine gesteuerte Fadenbremse 12 vorhanden, wie sie beispielsweise aus der US 5 226 459 be- kannt ist.

Die Luftdüsenwebmaschine enthält weiter gesteuerte Fachbil- dungsmittel 13, beispielsweise eine elektrisch gesteuerte Auswahleinrichtung 14, die von einem gesteuerten Antriebsmo- tor 15 angetrieben wird und die ihrerseits die Schaftrahmen 16 antreibt. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird je- der Schaftrahmen oder sogar jeder Kettfaden von einem eige- nen, gesteuerten Antriebsmotor betätigt.

Die Luftdüsenwebmaschine enthält weiter eine gesteuerte Kan- teneinrichtung 17, die einen gesteuerten Antriebsmotor 18 aufweist, wie das beispielsweise aus der US 5 803 133 oder der WO 98/14651 bekannt ist. Die in dem Ausführungsbeipiel dargestellte Luftdüsenwebmaschine hat weiter einen Kettablass 20 mit einem gesteuerten Antriebsmotor 19 einer Gewebeabzugs- vorrichtung 22 mit einem gesteuerten Antriebsmotor 21, eine Abfallabzugsvorrichtung 24 mit einem gesteuerten Antriebsmo- tor 23, einen Kettfadenwächter 25 und einen Kettfadenspan- nungssensor 26.

Die Luftdüsenwebmaschine hat einen gesteuerten Hauptantriebs- motor 27, der vor allem für den Antrieb einer Weblade 28 vor- gesehen ist, auf der die Stafettendüsen 6, der Fadenwächter 8, die Streckdüse 10 und ein Webblatt 34 montiert sind. Des weiteren sind Kantenleger 32 zum Einlegen der geschnittenen Fadenenden in das Gewebe vorgesehen, die beispielsweise aus der WO 98/28474 bekannt sind. Die Ventileinrichtungen 5,7 und 11 sind an einen Druckluftbehälter 33 angeschlossen. Die Weblade 28 wird über ein Getriebe 35 vom Hauptantriebsmotor 27 angetrieben. Die Position der Weblade 28 wird mittels ei- nes Encoders 36 erfasst.

Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform kann vorgesehen werden, dass der Hauptantriebsmotor 27 die Weblade 28 direkt antreibt, wie dies aus der WO 98/31856 bekannt ist. Der Enco- der 36 bestimmt dann sowohl die Position der Weblade 28 als auch die Position des Hauptantriebsmotors 27. Eine Luftdüsen- webmaschine kann darüber hinaus noch weitere Teile enthalten, die jeweils von einem Antriebsmotor gesteuert werden. Die vorstehende Aufzählung von möglicherweise vorhandenen, steu- erbaren Elementen ist nicht vollständig.

Die Webgeschwindigkeit wird durch die Geschwindigkeit des Hauptantriebsmotors 27 bestimmt, der beispielsweise der US 5 617 901 oder der WO 98/31856 entsprechen und mit einer defi- nierten Geschwindigkeit gesteuert werden kann. Die vorstehend aufgezählten Bauelemente der Luftdüsenwebmaschine werden nach einem Satz von Werten von Webparametern mittels der Steuer- einheit 1 der Luftdüsenwebmaschine gesteuert. Die Steuerein- heit 1 ist mit einem Speicher 29 zur Speicherung von mindes- tens einem Satz von Werten der Webparameter verbunden. Ein Satz mit Webparameter umfasst Zeit, Druck, Luftmenge, Positi- on, Geschwindigkeit, Kraft und weitere Webparameter. Die Wer- te der Webparameter werden beispielsweise für jeden Schussfa- deneintrag eines Webmusters in Zuordnung zu der Webgeschwin- digkeit der Luftdüsenwebmaschine vorzugsweise im Speicher 29 gespeichert. Der Speicher 29 kann in der Steuereinheit 1 un- tergebracht sein. Er kann aber auch über ein Netzwerk mit der Steuereinheit 1 verbunden sein.

Für die gesteuerten Ventileinrichtung 5,7 und 11 sind die Webparameter Druck und/oder Luftmenge der einer Düse zuge- führten Druckluft und der Beginn und/oder die Dauer der Druckluftzufuhr zu der zugehörigen Düse. Für die gesteuerte Schussfadenschere 9 stellt der Webparameter den Schneidezeit- punkt dar. Für das Vorspulgerät 2 sind Webparameter der Zeit- punkt, an welchem die Magnetklemme 3 einen Schussfaden frei- gibt, sowie der Zeitpunkt, an dem Magnetklemme 3 wieder schließt. Für die Kanteneinrichtung 17 bilden die Position und die Geschwindigkeit des Antriebsmotor 18 der Kantenein- richtung und die jeweilige Position und/oder Geschwindigkeit der Weblade relativ zu der Kanteneinrichtung 17 und insbeson- dere der Kreuzungsmoment der Kantenfäden in Abhängigkeit von der Position der Weblade 28 die Webparameter. Letzteres gilt auch für den Antriebsmotor 15 der Fachbildungsmittel 13, die die Kettfäden steuern sowie für den Antriebsmotor der Kanten- einleger 32. Für den Antriebsmotor 21 der Gewebeabzugsvor- richtung 22 ist der Webparameter die Geschwindigkeit. Für den Antriebsmotor 23 der Abfallaufwicklung 24 ist Webparameter die Geschwindigkeit. Für den Antriebsmotor 19 des Kettablass 20 ist Webparameter die Kettfadenspannung oder die Kraft, die von den Kettfäden ausgeübt wird. Für die Fadenbremse 12 sind Webparameter der Zeitpunkt, die Dauer und die Bremskraft.

Die nachfolgende Erläuterung geht davon aus, dass für die Luftdüsenwebmaschine die Webparameter für ein Webmuster ein- gestellt und optimiert sind. Für jeden Schussfadeneintrag des Webmusters ist der Satz der Werte der Webparameter-darunter auch die Webgeschwindigkeit-im Speicher 29 gespeichert. Bei dem Weben werden die einzelnen Elemente entsprechend ihren Webparametern angesteuert.

Wenn fur einen bestimmten Schusseintrag die Webgeschwindig- keit geändert werden soll, so wird die gewünschte Webge- schwindigkeit über eine Eingabeeinheit 30 eingegeben. Die Eingabeeinheit 30 ist beispielsweise eine Tastatur der Luft- düsenwebmaschine. Die Eingabeeinheit kann aber auch eine Le- seeinheit der Luftdüsenwebmaschine für eine Speicherkarte o- der ein mit einem Netzwerk gekoppeltes Modul der Steuerein- heit 1 sein. Die an die geänderte Webgeschwindigkeit anzupas- senden aktuellen Werte der Webparameter werden mittels einer Verarbeitungseinheit 31 bestimmt und gespeichert. Die Verar- beitungseinheit 31 kann Teil der Steuereinheit 1 selbst sein.

Sie kann aber auch über ein Netzwerk mit der Steuereinheit 1 der Luftdüsenwebmaschine verbunden sein. In diese Verarbei- tungseinheit 31 wird beispielsweise über die Eingabeeinheit 30 auch mindestens eine Änderungsfunktion eingegeben und ab- gespeichert, die im nachfolgenden noch näher beschrieben wird.

Es wird anschließend jeder Webparameter der optimierten Werte des Satzes an Webparameter von der Verarbeitungseinheit 31 nach einer vorgegebenen Änderungsfunktion an die geänderte Webgeschwindigkeit angepasst, wodurch ein neuer Satz von Wer- ten der Webparameter gebildet wird. Der neue Satz von Werten der Webparameter wird danach mittels der Steuereinheit 1 für das Weben mit der geänderten Webgeschwindigkeit eingestellt.

Dies bedeutet, dass die Steuereinheit 1 die Bauteile der Web- maschine zur Ausführung von wenigstens einem Schusseintrag eines Webmusters mit der geänderten Webgeschwindigkeit ent- sprechend dem neuen Satz von Werten der Webparameter steuern wird. Dieses Vorgehen kann für jeden einzelnen Schusseintrag eines Webmusters wiederholt werden.

Die Änderungsfunktion kann beispielsweise über die Eingabe- einheit 30 eingegeben werden. Die Verarbeitungseinheit 31 kann aber auch die Änderungsfunktion selbst berechnen, insbe- sondere mit einem Satz von Werten der Webparameter einer Standardeinstellung für eine Webgeschwindigkeit, die im we- sentlichen gleich der Webgeschwindigkeit mit den optimierten Werten der Webparameter ist, und in Abhängigkeit von einem Satz von Werten der Webparameter einer Standardeinstellung bei einer zweiten Webgeschwindigkeit, die wenigstens annä- hernd gleich der Webgeschwindigkeit ist, auf die die Webge- schwindigkeit geändert werden soll. Bei einer anderen Ausfüh- rungsform wird die Änderungsfunktion, wie das noch erläutert werden wird, ausgehend von optimal eingestellten Werten der Webparameter und in Abhängigkeit von Messdaten in der Verar- beitungseinheit 31 berechnet.

Eine mögliche Änderungsfunktion für die Anpassung des Drucks an der Hauptdüse 4 kann wie folgt gebildet werden. Wenn bei einer Standardeinstellung der Druck für eine Webgeschwindig- keit von 600 Einträge/Minute mit 5 bar und bei einer Stan- dardeinstellung bei einer Webgeschwindigkeit von 700 Einträ- ge/Minute mit 6 bar angegeben wird, so kann die Änderungs- funktion für einen Übergang von 600 zu 700 Einträge/Minute als Koeffizient aus 6/5 gleich 1,2 gebildet werden. Mit die- sem Koeffizienten kann dann der Druck multipliziert werden.

Wenn der optimierte Wert des Druckes bei dem Weben bei einer Webgeschwindigkeit von 600 Einträge/Minute 4 bar beträgt und ein Übergang von 600 auf 700 Einträge/Minute gewünscht wird, so ergibt sich aus der oben genannten Änderungsfunktion ein Druck von 4,8 bar, d. h. 4 bar mal 1,2 für eine Webgeschwin- digkeit von 200 Einträge/Minute.

Wenn die Webgeschwindigkeit beispielsweise von 600 auf 650 Eintrage/Minute geändert wird, kann die Verarbeitungseinrich- tung 31 beispielsweise über eine Dreisatzrechnung die Ände- rungsfunktion berechnen. Ausgehend von dem vorstehend genann- ten Beispiel mit dem Koeffizienten von 1,2 für eine Ände- rungsfunktion für den Übergang von 600 auf 700 Einträ- ge/Minute ergibt sich gemäß einer Dreisatzrechnung für den Übergang von 600 zu 650 Einträge/Minute ein Koeffizient von 1,1. Der einzustellende Wert des Webparameters Druck bei 650 Einträge/Minute beträgt dann 4,4 bar, d. h. 1, 1 mal 4 bar.

Gemäß einer anderen Möglichkeit kann die Änderungsfunktion die Addition einer Konstanten sein, wie dies beispielsweise für den Zeitpunkt erläutert wird, zu welchem die Schussfaden- schere 9 schneidet. Wenn eine Standardeinstellung den Wert für das Schneiden der Schussfadenschere 9 bei 600 Einträ- ge/Minute auf 120° Kurbelwinkel festlegt und eine Standard- einstellung für 700 Einträge/Minute das Schneiden auf 125° festlegt, so besteht die Änderungsfunktion beispielsweise in der Addition von 5 Winkelgraden. Wenn bei einer optimierten Einstellung bei einer Webgeschwindigkeit von 600 Einträ- ge/Minute bei 116° Kurbelwinkel geschnitten wird, so wird mit Hilfe der Änderungsfunktion (+ 5°) dieser Parameter bei 700 Einträge/Minute auf 121° Kurbelwinkel eingestellt.

In der vorstehend beschriebenen Art und Weise wird mit Hilfe einer Anderungsfunktion für jeden Webparameter ein an die ge- änderte Geschwindigkeit angepasster Wert ermittelt und einge- stellt. Die Anderungsfunktionen sind nicht auf Addition oder Multiplikation beschränkt. Es sind andere mathematische und/oder statistische Berechnungsarten geeignet, wie bei- spielsweise Mittelwert, Fehlerquadrate und andere Funktionen.

Eine Änderungsfunktion kann um so genauer bestimmt werden, je mehr Standardeinstellungen von Werten der Webparameter für vorgegebenen Webgeschwindigkeiten bekannt sind.

Eine Änderungsfunktion muss nicht über die Eingabeeinheit 30 in die Verarbeitungseinheit 31 eingegeben werden. Die Verar- beitungseinheit 31 muss auch nicht die Änderungsfunktion auf Grundlage der mittels der Eingabeeinheit eingegebenen Stan- dardeinstellung für Werte von Webparametern bestimmen. Zu ei- ner genaueren Änderungsfunktion wird es meistens führen, wenn die Anderungsfunktion auf der Grundlage von optimal einge- stellten Sätzen von Werten der Webparameter bei zwei oder mehr verschiedenen Webgeschwindigkeit bestimmt wird. Die Än- derungsfunktion kann dadurch bestimmt werden, dass die beiden Sätze von Werten der Webparameter verglichen und die zugehö- rigen Koeffizienten, Faktoren und/oder Konstanten bestimmt werden. Wenn Sätze von optimierten Webparametern für mehrere Webgeschwindigkeiten bekannt sind, dann können zur Ermittlung der Änderungsfunktion statistische Verfahren angewandt wer- den.

Wenn ein Satz von Werten der Webparameter automatisch in Ab- hängigkeit von Messdaten angepasst wird, beispielsweise dem Zeitpunkt der Ankunft eines Schussfadens an einem Fadenwäch- ter 8, kann in entsprechender Weise auch beim Anpassen der Webparameter die zugehörige Anderungsfunktion angepasst wer- den. In dem vorstehenden Beispiel war die Änderungsfunktion ein Koeffizient von 1,2 aufgrund der Werte von Standardein- stellungen der Webparameter. Wenn aufgrund der Einstellung von optimierten Werten der Webparameter gerechnet worden wä- re, so hätte sich beispielsweise ein Koeffizient von 1,18 er- geben. Oder bei einer automatischen Anpassung der Webparame- ter auf der Grundlage von Webdaten hätte der Koeffizient bei- spielsweise 1,17 betragen.

Die Anderungsfunktion kann auch ausgehend von Werten der Web- parameter für ein Gewebe ermittelt werden, das sich von dem Gewebe unterscheidet, für das die Änderungsfunktion sein soll. Die Standardeinstellung, auf deren Grundlage die Ände- rungsfunktion bestimmt wird, kann mittels Standardeinstellun- gen eines anderen Gewebes-vorzugsweise jedoch eines gleich- artigen Gewebes-bestimmt werden.

Es ist möglich, bei der Bestimmung der Änderungsfunktion we- nigstens eine schon bestimmte Änderungsfunktion und die geän- derte Webgeschwindigkeit zu berücksichtigen. Wenn zwei Ände- rungsfunktionen für einen sich immer wiederholenden Übergang von einer ersten Webgeschwindigkeit zu einer zweiten Webge- schwindigkeit bekannt sind, so kann auf Grundlage dieser bei- den Anderungsfunktionen eine neue Änderungsfunktion für einen Übergang zu anderen Webgeschwindigkeiten bestimmt werden.

Wenn beispielsweise eine Änderungsfunktion, z. B. ein Koeffi- zient von 1,2, für einen Übergang von 600 zu 700 Einträ- ge/Minute und eine Änderungsfunktion, beispielsweise ein Ko- effizient von 1,4 (oder 1,2 + 0,2) für einen Übergang von 700 zu 800 Einträge/Minute bekannt sind, kann auf einfache Weise eine Änderung für einen Übergang von 800 zu 900 Einträ- ge/Minute bestimmt werden, beispielsweise ein Koeffizient von 1, 6, d. h. 1, 4 + 0,2.

Die Erfindung ist besonders für ein Weben nach einem Ge- schwindigkeitsmuster geeignet, bei welchem die Schusseinträge mit unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten verwoben werden.

Gemäß einem einfachen Beispiel werden zwei Schussfäden nach einem Schussmuster und einem Geschwindigkeitsmuster verwoben.

Ein erster Schussfaden A kann beispielsweise bis 800 Einträ- ge/Minute verarbeitet werden, wogegen ein zweiter Schussfaden B nur bis 600 Einträge/Minute verwoben werden kann. Das Schussmuster umfasst beispielsweise das aufeinanderfolgende Verweben eines Schussfadens A, A, A, A, A, B, B, A, B und B.

Das Geschwindigkeitsmuster würde dann wie folgt gewählt : 700, 800,800,800,700,600,600,700,600 und 600 Einträ- ge/Minute. Das bedeutet, dass der Schussfaden B immer mit ma- ximaler Geschwindigkeit verarbeitet wird, während der Schuss- faden A vor oder nach einem Obergang zu dem Schussfaden B mit einer geringeren Geschwindigkeit und bei übrigen Schussein- trägen mit maximaler Geschwindigkeit verarbeitet wird. Dabei optimiert der Bediener für den Schussfaden A die Webparameter bei einer Webgeschwindigkeit von 800 Einträge/Minute. Für die Einträge des Schussfadens B optimiert er die Webparameter für 600 Einträge/Minute. Danach passt der Bediener die Webparame- ter für den Schussfaden A entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren an, um geeignete Webparameter für das Weben des Schussfadens A bei 700 Einträge/Minute zu erhalten, die er dann wieder einfach optimieren kann. Dadurch ist es möglich, die Webparameter für 700 Einträge/Minute schnell zu optimie- ren.

Nach dem Optimieren der Webparameter für den Schussfaden A bei 700 oder bei 800 Einträge/Minute kann die Verarbeitungs- einheit 31 eine neue genauere Änderungsfunktion bestimmen.

Wenn danach die Webparameter zum Weben bei 800 Einträ- ge/Minute in Abhängigkeit beispielsweise von dem Ankunfts- zeitpunkt des Schussfadens automatisch geändert werden, so können die Webparameter für 700 Einträge/Minute ebenfalls entsprechend der Änderungsfunktion angepasst werden. Das ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn sich die Eigenschaften des Schussfadens A abhängig von seiner Lage in einer Vorrats- spule ändern, wie das beispielsweise bei Filamentgarnen der Fall ist. Die Webparameter können dann durch das geschilderte Verfahren zum Einbringen eines Schussfadens bei 700 Einträ- ge/Minute geändert werden, so dass falsche Schusseintragungen verhindert werden können. Selbstverständlich können die Web- parameter bei 700 Einträge/Minute von dem Schussfaden A noch weiter auf der Grundlage von Messdaten angepasst und die Än- derungsfunktion auf der Grundlage mehrerer Webparametersätze optimal eingestellt werden. Die Erfindung ist weniger vorteilhaft bei einer Änderung ei- ner Webgeschwindigkeit von beispielweise 700 Einträge/Minute zu 702 Einträge/Minute. In diesem Fall lassen sich die Webpa- rameter automatisch in bekannter Weise in Abhängigkeit von Messdaten anpassen. Ziel der Erfindung ist es vor allem, re- lativ große Änderungen der Webgeschwindigkeit zu berücksich- tigen, beispielsweise Änderungen von 700 Einträge/Minute auf wenigstens 720 Einträge/Minute. In diesem Fall genügen die automatischen Anpassungen meistens nicht, so dass es notwen- dig ist, wieder von einer Standardeinstellung abzuweichen.

Selbst wenn automatische Anpassungen möglich sind, arbeiten diese meistens zu träge, so dass eine solche Änderung der Webgeschwindigkeit mit einem Maschinenstopp einhergeht, da der Schussfaden möglicherweise außerhalb der Toleranz beim Fadenwächter 8 ankommt. In diesem Fall ist es mit der beste- henden Einstellung der Webparameter meistens nicht möglich, die Luftdüsenwebmaschine wieder zu starten. Es müssen manuell einige Webparameter geändert werden, oder es muß wieder mit einer Standardeinstellung begonnen oder mit einer niedrigeren Webgeschwindigkeit gestartet werden.

Bei großen Änderungen der Webgeschwindigkeit kann die Ände- rung schrittweise durchgeführt werden. Wenn beispielsweise von 700 auf 1000 Einträge/Minute übergegangen wird, so kann in einem ersten Schritt auf 800 Einträge/Minute übergegangen werden, wobei der Satz neuer Werte der Webparameter erfin- dungsgemäß bestimmt und danach optimiert wird. Ausgehend von dem optimierten Satz der Werte der Webparameter kann in einem zweiten Schritt zu 900 Einträge/Minute übergegangen werden.

Mit einer Änderungsfunktion kann dann erfindungsgemäß wieder ein neuer Satz von Werten der Webparameter bestimmt werden, die dann wieder optimiert werden. Danach wird in entsprechen- der Weise auf 1000 Einträge/Minute übergegangen. Die Webpara- meter bei 800 oder 900 Einträge/Minute müssen nicht unbedingt optimal eingestellt sein. Die Optimierung kann sich darauf beschränken, die Webparameter etwas in die richtige Richtung zu verändern.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Webpara- meter bei 800 und 900 Einträge/Minute vorzugsweise in Abhän- gigkeit von Messdaten angepasst. Dadurch kann eine annähernd optimale Einstellung bei diesen 800 oder 900 Einträge/Minute erzielt werden, auf deren Grundlage eine Optimierung der Ein- stellung bei 1000 Einträge/Minute mit Hilfe des erfindungsge- mäßen Verfahrens erreicht werden kann, die der Bediener nicht oder nur geringfügig verbessern muss.

Für jeden unterschiedlichen zu webenden Schussfaden kann eine zugehörige Änderungsfunktion bestimmt werden, die sich von einer Änderungsfunktion zwischen verschiedenen Webgeschwin- digkeiten für einen anderen Schussfaden unterscheiden kann.

Ein bestimmter Schussfadentyp, beispielsweise ein fasriger Schussfaden, wird bei einer Änderung der Webgeschwindigkeit ein geringere Anpassung des Drucks der Hauptdüse 4 erfordern als ein glatter Schussfaden, auf den die aus der Hauptdüse 4 strömende Luft weniger Kraft ausüben kann.

Die Messdaten, auf deren Grundlage der Satz der Werte der Webparameter angepasst wird, sind nicht auf das Messen des Ankunftszeitpunktes eines Schussfadens an einem Fadenwächter beschränkt. Diese Messdaten können auch aus dem mit Hilfe ei- nes Warenschausystems erfassten Bild des produzierten Gewebes oder mit Hilfe eines Warenschausystems erfassten Bild der er- zeugten Leiste bestehen. Auf der Grundlage eines von einem Warenschausystem erfassten Bildes können die Webparameter für die Fachbildemittel 13 oder für die Kanteneinrichtung 17 au- tomatisch angepasst werden. Es ist klar, dass eine einmal bei einer bestimmten Webgeschwindigkeit optimal eingestellte Web- maschine nahezu bei jeder anderen Webgeschwindigkeit ohne ein Eingreifen des Bedieners annähernd optimal weben kann, je mehr Webparameter automatisch angepasst werden können und je genauer die Änderungsfunktion bestimmt werden kann.

Die Ermittlung eines neuen Satzes von Werten der Webparameter auf der Grundlage der optimierten Werte der Webparameter und einer Änderungsfunktion ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend erläuterten Ausführungsformen beschränkt. Gemäß einer Variante wird auf Grundlage der optimierten Werte der Webparameter und eines anderen Satzes der Werte der Webpara- meter-beispielsweise eines Satzes der Werte der Webparame- ter einer Standardeinstellung bei der vorhandenen Webge- schwindigkeit-eine Änderungsfunktion bestimmt. Bei der Än- derung der Webgeschwindigkeit wird entsprechend dieser Vari- ante ein neuer Satz von Werten der Webparameter bestimmt, in- dem beispielsweise ein anderer Satz der Werte der Webparame- ter einer Standardeinstellung bei der geänderten Webgeschwin- digkeit gemäß der oben genannten Änderungsfunktion angepasst, die auf der Grundlage der optimierten Werte der Webparameter bestimmt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn nach einem Geschwindigkeitsverlauf gewoben wird, wobei dieser Geschwindigkeitsverlauf beispielsweise während des We- bens in Abhängigkeit von der Energiezufuhr zur Webmaschine geändert wird. Im vorstehend erläuterten Beispiel kann das bedeuten, dass der Übergang von 600 über 700 zu 800 Einträ- ge/Minute während des Webens zu einem Übergang von 600 über 680 zu 800 Einträge/Minute geändert wird, wenn sich heraus- stellt, dass diese Änderung für die Energiezufuhr zum Haupt- antriebsmotor 27 oder zu mehreren anderen Antriebsmotoren der Webmaschine von Vorteil ist. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Änderung von 700 auf 680 Einträge/Minute bezüglich eines Schussfadeneintrags nach dem erfindungsgemä- ßen Verfahren erfolgen, ohne dass der Bediener den zugehöri- gen Satz an Werten der Webparameter optimieren muss.

Bei einer Greiferwebmaschine sind die Webparameter beispiels- weise die Steuerzeiten für das Öffnen der Klemmen der Grei- fer, wie dies aus der WO 97/40218 bekannt ist, der Geschwin- digkeitsverlauf der Greiferbänder, mit denen die Greifer über einen gesteuerten Antriebsmotor ins Webfach gebracht werden, der Zeitpunkt, an dem der Schussfadenbereithalter nach Ein- bringen eines Schussfadens nach oben bewegt wird, wie dies aus US 5 400 834 bekannt ist, sowie andere Webparameter.

Die Erfindung ist nicht auf Luftdüsenwebmaschinen oder Grei- ferwebmaschinen beschränkt. Sie kann auch zum Einstellen von Webparametern anderer Webmaschinen verwendet werden. Solche Webmaschinen sind unter anderem mehrphasige Webmaschinen wie Webrotoren o. dgl., Greiferschussspulen-Webmaschinen, Wasser- strahl-Webmaschinen, Projektilwebmaschinen oder andere Webma- schinen. Die Erfindung ist vor allem zum Weben von Stoffen geeignet, bei denen verschiedene Schussfäden mit entsprechend unterschiedlichen Bindungen mit Kettfäden verwoben werden und ganz besonders, wenn dieses Verweben bei unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten erfolgt. Die Erfindung ist selbst- verständlich dann von größtem Vorteil, wenn viele Webparame- ter eingestellt werden müssen. Dies gilt vor allem für Webma- schinen, bei denen mehrere Teile von eigenen Antriebsmotoren angetrieben werden, die von einer Steuereinheit der Webma- schine gesteuert werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet außerdem den Vorteil, dass es-einige Anpassungen an einer vorhandenen Webmaschine vorausgesetzt-einfach auf einer vorhandenen Webmaschine an- gewandt werden kann. Die Erfindung ist am vorteilhaftesten bei einer Webmaschine, die mit einem bezüglich der Geschwin- digkeit steuerbaren Hauptantriebsmotor 27 ausgerüstet ist, da sich die Anpassungen in diesem Fall auf die Anbringung einer erfindungsgemäßen Einrichtung beschränken.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beispiel- haft beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausfüh- rungsformen beschränkt. Im Rahmen der Erfindung können andere Varianten verwirklicht werden.