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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR ROTATING A TUBE FOR PACKAGES OF A TEXTILE MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/094725
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and an apparatus (3) for rotating a tube (4) for packages of a textile machine (1). In the method, the tube (4) is removed from a tube magazine (6) in a manner oriented in a first direction (10), rotated substantially through 90° transversely to its tube axis into a second direction (12), and transported onward in the second direction (12) by a transporting device (11). According to the invention, a first side (12) of the tube (4) comes into contact with a transporting device (11) that is moved in the second direction (12) transversely to the first direction (10). In the process, the transporting device (11) moves this first side (12) transversely to the tube axis. At the same time, relative to the first side (13), a second side (14) of the tube (4) is not moved or is moved at least slower transversely to the tube axis, such that the tube (4) executes a rotation transversely to the tube axis. The apparatus (3) according to the invention is designed to carry out the method.

Inventors:
PILAR EVZEN (CZ)
WIDNER HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/080409
Publication Date:
May 14, 2020
Filing Date:
November 06, 2019
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
International Classes:
B65H67/06
Foreign References:
JPH0735454U1995-07-04
EP0262726A21988-04-06
JPS4847921U1973-06-23
US3712451A1973-01-23
GB1091207A1967-11-15
GB1091207A1967-11-15
Attorney, Agent or Firm:
BERGMEIER, Werner (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Drehen einer Hülse (4) für Spulen einer Textilmaschine

(1 ).

- wobei die Hülse (4) in einer ersten Richtung (10) orientiert aus einem Hülsenmagazin (6) entnommen wird,

- im Wesentlichen um 90° quer zu ihrer Hülsenachse in eine zweite Rich- tung (12) gedreht wird

- und in der zweiten Richtung (12) mit einer Transporteinrichtung (11 ) weitertransportiert wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

- eine erste Seite (13) der Hülse (4) eine quer zur ersten Richtung (10) in der zweiten Richtung (12) bewegte Transporteinrichtung (11 ), insbeson- dere ein Transportband, kontaktiert,

- wobei die Transporteinrichtung (11 ) diese erste Seite (13) quer zur Hül- senachse bewegt

- und gleichzeitig eine zweite Seite (14) der Hülse (4) relativ zur ersten Seite (13) nicht oder zumindest langsamer quer zur Hülsenachse bewegt wird,

- so dass die Hülse (4) eine Drehung quer zur Hülsenachse vornimmt.

2. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) zuerst mit einem ihrer Enden (15) die Transportein- richtung (11 ) kontaktiert.

3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) auf der Transporteinrichtung (11 ) zu liegen kommt.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Seite (14) der Hülse (4) zuerst von einem, insbesondere stationären, Bauteil zurückgehalten wird und erst nach Beginn der Drehung der Hülse (4) auf die Transporteinrichtung (11 ) gelangt.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Seite (14) der Hülse (4) auf ei- ner zweiten Transporteinrichtung (11 ) zu liegen kommt und dort mit einer Geschwindigkeit und/oder Richtung transportiert wird, welche sich von der ersten Transporteinrichtung (11 ) unterscheidet.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) von einem Halter (8) des Hülsenmagazins (6) auf die erste und/oder zweite Transporteinrichtung (11 ) geschoben wird.

7. Vorrichtung (3) zum Drehen einer Hülse (4) für Spulen einer Textilma- schine (1 ),

- mit einer Entnahmevorrichtung (5) für die Entnahme der Hülse (4) aus einem Hülsenmagazin (6) in einer ersten Richtung (10),

- und mit einer Transporteinrichtung (11 ), um die Hülse (4) in einer zwei- ten Richtung (12) weiterzutransportieren,

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Entnahmevorrichtung (5) eine erste Seite (13) der Hülse (4) aus dem Hülsenmagazin (6) auf eine quer zur ersten Richtung (10) bewegte erste Transporteinrichtung (11 ), insbesondere ein erstes Transportband, bewegt,

- wobei sich die erste Transporteinrichtung (11 ) quer zur Hülsenachse bewegt

- und ein Rückhalter (16) oder eine zweite T ransporteinrichtung (11 ), ins besondere ein zweites Transportband, vorgesehen ist, mit welcher gleichzeitig die zweite Seite (14) der Hülse (4) relativ zur ersten Seite (13) nicht oder zumindest langsamer quer zur Hülsenachse bewegt wird, - so dass die Hülse (4) eine Drehung quer zur Hülsenachse vornimmt.

8. Vorrichtung (3) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch qekennzeich- net. dass die Entnahmevorrichtung (5) ein Schieber (9) umfasst, mit wel- chem die Hülse (4) auf die Transporteinrichtung (11 ) geschoben wird.

9. Vorrichtung (3) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückhalter (16) ein Halter (8) des Hülsenmagazins (6) ist.

10. Vorrichtung (3) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückhalter (16) eine Drehplatte ist.

11. Vorrichtung (3) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehplatte einen Anschlag (18) und eine Ablagefläche (17) für eine Seite der Hülse (4) aufweist.

12. Vorrichtung (3) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (18) und/oder die Ablage- fläche (17) geneigt zu der ersten (10) und/oder zweiten Richtung (12) angeordnet ist.

13. Vorrichtung (3) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (3) sowohl eine erste und eine zweite Transporteinrichtung (11 ) als auch wenigstens einen Rück- halter (16) aufweist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Drehen einer Hülse für Spulen einer

Textilmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drehen einer Hülse für Spulen einer Textilmaschine, wobei die Hülse in einer ersten Richtung orien- tiert aus einem Hülsenmagazin entnommen wird, im Wesentlichen um 90° quer zu ihrer Hülsenachse in eine zweite Richtung gedreht wird und in der zweiten Richtung mit einer Transporteinrichtung weitertransportiert wird.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Drehen einer Hülse für Spulen einer Textilmaschine, mit einer Entnahmevorrichtung für die Entnah- me einer Hülse aus einem Hülsenmagazin in einer ersten Richtung, und mit einer Transporteinrichtung, um die Hülse in einer zweiten Richtung weiterzu- transportieren.

Moderne Textilmaschinen für das Herstellen oder Umspulen von Garn besit- zen in der Regel eine Vielzahl von eventuell unabhängig voneinander arbei- tenden Spulstellen zum Aufwickeln des Garns. Das Garn wird auf Spulen gewickelt deren Kern eine Hülse bildet, die beispielsweise aus Pappe be- steht. Im Dauerbetrieb der Textilmaschine werden voll gewickelte Spulen von den Spulstellen entfernt. Entsprechend müssen die Spulstellen mit Hülsen versorgt werden, um den Spulvorgang fortzusetzen. Dieser Austausch findet in der Regel automatisch statt, wobei Hülsen in großer Anzahl in sogenann- ten Hülsenmagazinen vorgehalten werden. Ein Problem, das sich in diesem Zusammenhang stellt, ist, dass die Hülsen mitunter in einer bestimmten Ori- entierung zu den Spulstellen transportiert werden müssen. Hierzu werden Verfahren und Vorrichtungen benötigt mit denen die Orientierung der Hülsen beeinflusst werden können. Es ist beispielsweise bekannt die asymmetrische Form der Hülsen für die Orientierung zu nutzen. So beschreibt beispielsweise die GB 1091207 A eine Vorrichtung, die zwei voneinander beabstandete Transportbänder aufweist. Konische Hülsen rich- ten sich in der Lücke zwischen den Bändern auf und legen sich in eine hori zontale Position am Ende der Transportbänder, wobei die Hülsen in der hori zontalen Position alle die gleiche Orientierung aufweisen. Der entscheidende Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass sie ausschließlich für konische Hülsen eingesetzt werden kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung vorzuschlagen, die es erlauben auch nicht konische Hülsen in möglichst einfacher Weise zu orientieren.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Drehen einer Hülse für Spulen einer Textilmaschine wird die Hülse in einer ersten Richtung orientiert aus einem Hülsenmagazin entnommen, anschließend im Wesentlichen um 90° quer zu ihrer Hülsenachse in eine zweite Richtung gedreht und in der zwei- ten Richtung mit einer Transporteinrichtung weitertransportiert. Das Verfah- ren zeichnet sich dadurch aus, dass eine erste Seite der Hülse eine quer zur ersten Richtung in der zweiten Richtung bewegte Transporteinrichtung kon- taktiert. Hierbei bewegt die Transporteinrichtung diese erste Seite quer zur Hülsenachse. Gleichzeitig wird eine zweite Seite der Hülse relativ zur ersten Seite nicht oder zumindest langsamer quer zur Hülsenachse bewegt, so dass die Hülse eine Drehung quer zur Hülsenachse vornimmt.

Eine ungleichmäßige Beschleunigung der beiden Seiten der Hülse soll hier genutzt werden um ein Drehmoment zu erzeugen, das zu einer Drehung der Hülse führt. Die Richtung der Drehung ist abhängig von der Seite der Hülse die zuerst auf der Transporteinrichtung zu liegen kommt. Mit Hülsenachse ist hier und im Folgenden die Längsachse der Hülse gemeint, also die Achse, die der Richtung der größten Ausdehnung der Hülse entspricht.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Drehung der Hülse in die ge- wünschte Richtung mit vergleichsweise niedrigem Aufwand. Es ist beispiels- weise möglich das Verfahren mit nur einer Transporteinrichtung umzusetzen. Eine Transporteinrichtung ist meist unabhängig von einem Verfahren zum Drehen der Hülsen notwendig um die Hülsen zu den Spulstellen zu transpor- tieren. Außerdem kann das Verfahren auch bei nicht-konischen Hülsen an- gewendet werden. Solange es möglich ist eine bestimmte Seite der Hülse zuerst auf der Transporteinrichtung abzulegen spielt die Form der Hülse kei ne Rolle.

Vorzugsweise stehen die erste und die zweite Richtung senkrecht aufeinan- der. Außerdem bilden die erste und die zweite Richtung insbesondere eine Ebene, die parallel zu einem Untergrund ist, auf dem die Textilmaschine steht. Die Transporteinrichtung kann beispielsweise ein Transportband, ins- besondere ein umlaufendes Endlostransportband, sein. Es ist denkbar, dass die Transporteinrichtung in dem Moment, in der die erste Seite der Hülse mit dieser in Kontakt kommt in Betrieb ist. Alternativ kann die Transporteinrich- tung aber auch zunächst Stillstehen und erst nach der Kontaktierung der ers- ten Seite der Hülse in Betrieb gesetzt werden.

Es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, mit denen die zweite Seite der Hülse relativ zur ersten Seite nicht oder zumindest langsamer quer zur Hül senachse bewegt wird. Beispielsweise kann die zweite Seite der Hülse von der Reibung an einer Oberfläche, auf der die zweite Seite zunächst liegt, zu- rückgehalten werden.

Es ist vorteilhaft, wenn die Hülse zuerst mit einem ihrer Enden die Trans- porteinrichtung kontaktiert. Hierdurch wird aufgrund der maximalen Länge des Hebelarms ein besonders hohes Drehmoment erzeugt und die Hülse wird schnell, bzw. mit wenig Platzbedarf gedreht. Die Enden der Hülse sind insbesondere Bereiche, die unmittelbar an die in der Regel kreisförmigen, stirnseitigen Begrenzungsflächen der Hülse angrenzen.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Hülse auf der Transporteirichtung zu liegen kommt. Hierdurch kann die Hülse von der Transporteinrichtung weiter zu einer entsprechenden Spulstelle transportiert werden. Wie bereits be- schrieben kommt die Hülse insbesondere erst bei Vervollständigung der Drehung vollständig auf der Transporteinrichtung zu liegen. Für die Drehung der Hülse ist es von entscheidender Bedeutung, dass zunächst eine Seite der Hülse auf der Transporteinrichtung zu liegen kommt. In der Regel liegt die Seite der Hülse, die als Erste auf der Transporteinrichtung zu liegen kommt nach der Drehung vorne. Vorne soll sich hier auf die Reihenfolge der Hülsenbereiche bei dem Transport durch die Transporteinrichtung beziehen. Vorzugsweise bleibt die Hülsenachse der Hülse während der Drehung im Wesentlichen parallel zu dem bereits erwähnten Untergrund, auf dem die Textilmaschine steht.

Es ist ein denkbar, dass die Hülse über die Transporteinrichtung geschoben wird, wobei die zweite Seite der Hülse die Transporteinrichtung zuerst kon- taktiert, aber zunächst nicht auf dieser zu liegen kommt. Auch in diesem Fall dreht sich die Hülse derart, dass nach der Drehung die erste Seite der Hülse vorne ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die zweite Seite der Hülse zuerst von einem Bauteil zurückgehalten und gelangt erst nach Beginn der Drehung der Hülse auf die Transporteinrichtung. Hierdurch kann eine Drehung der Hülse auf besonders engem Raum und in sehr kontrollierter Weise erreicht werden. Das Bauteil kann ein Rückhalter oder auch ein Be- standteil einer Entnahmevorrichtung, wie beispielsweise ein Halter bzw. Hül sendorn, sein. Es ist für das Verfahren außerdem von Vorteil, wenn die zweite Seite der Hülse auf einer zweiten Transporteinrichtung zu liegen kommt und dort mit einer Geschwindigkeit und/oder Richtung transportiert wird, welche sich von der ersten Transporteinrichtung unterscheidet. Hierdurch kann die Drehung der Hülse auch stattfinden während die gesamte Hülse bereits von den Transporteinrichtungen in Richtung der Spulstellen transportiert wird. Somit kann beim Transport der Hülse Zeit eingespart werden. Konkret kann die Hülse beispielsweise mit jeweils einer ihrer Seiten auf zwei zueinander beab- standeten Transportbändern platziert werden. Die Transportbänder können sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen, womit eine Drehung der Hülse verursacht wird. Die Richtung der Drehung wird durch den Ge- schwindigkeitsunterschied der Transportbänder bzw. Transporteinrichtungen bestimmt. Beispielsweise wird die erste Seite der Hülse bei einer höheren Geschwindigkeit der ersten Transporteinrichtung nach vorne gedreht. Falls sich die Transporteinrichtungen in unterschiedlichen Richtungen bewegen kann eine Drehung der Hülse auch auf sehr engem Raum bewirkt werden.

Es ist denkbar, dass die erste Seite der Hülse nach der Entnahme der Hülse aus dem Hülsenmagazin über die zweite Transporteinrichtung geschoben wird und dadurch zunächst mit dieser zweiten Transporteinrichtung in Kon- takt, aber nicht auf dieser zu liegen kommt. Ebenso ist es denkbar, dass die zweite Seite der Hülse über die erste Transporteinrichtung geschoben wird und zwar zunächst mit dieser in Kontakt aber nicht auf ihr zu liegen kommt. Vorzugsweise befindet sich die Hülse nach der Drehung vollständig auf einer der Transporteinrichtungen.

Die Drehung der Hülse bzw. die Bewegung der Hülse auf eine der Trans- porteinrichtungen kann zusätzlich zu den unterschiedlichen Bewegungsge- schwindigkeiten bzw. -Richtungen der Transporteinrichtungen zusätzlich von einem Rückhalter verursacht bzw. beschleunigt werden. Vorzugsweise ist der Rückhalter in diesem Fall zwischen den Transporteinrichtungen ange- ordnet. Es ist von großem Vorteil, wenn die Hülse von einem Halter des Hülsenma- gazins auf die erste und/oder zweite Transporteinrichtung geschoben wird. Der direkte Übergang der Hülse vom Hülsenmagazin auf die Transportein- richtung(en) erlaubt einen platz- und zeitsparenden Transport der Hülsen in der gewünschten Orientierung. Auch die mechanische Umsetzung des Ver- fahrens wird auf diese Weise möglichst einfach und damit kostengünstig und fehlerresistent gehalten.

Im Falle der Anwendung des Verfahrens bei nur einer Transporteinrichtung kann die Richtung, in der die Hülse gedreht wird beispielsweise davon ab- hängen, wie weit die Hülse geschoben wird. So bestimmt der Schiebeweg insbesondere welche Seite der Hülse zunächst auf der Transporteinrichtung zu liegen kommt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Drehen einer Hülse für Spulen einer Textilmaschine umfasst eine Entnahmevorrichtung für die Entnahme einer Hülse aus einem Hülsenmagazin in einer ersten Richtung. Außerdem weist die Vorrichtung eine Transporteinrichtung auf um die Hülse in einer zweiten Richtung weiterzutransportieren. Es wird vorgeschlagen, dass die Entnah- mevorrichtung eine erste Seite der Hülse aus dem Hülsenmagazin auf eine quer zur ersten Richtung bewegte erste Transporteinrichtung, insbesondere ein erstes Transportband, bewegt, wobei sich die erste Transporteinrichtung quer zur Hülsenachse bewegt. Weiterhin ist ein Rückhalter oder eine zweite Transporteinrichtung, insbesondere ein zweites Transportband, vorgesehen, mit welcher gleichzeitig die zweite Seite der Hülse relativ zur ersten Seite nicht oder zumindest langsamer quer zur Hülsenachse bewegt wird, so dass die Hülse eine Drehung quer zur Hülsenachse vornimmt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere geeignet das zuvor be- schriebene Verfahren auszuführen. Folglich ergeben sich für die Vorrichtung ähnliche Vorteile wie für das Verfahren. Die Vorrichtung bietet eine ver- gleichsweise einfache Möglichkeit Hülsen in eine gewünschte Orientierung zu bringen. Es können Hülsen nahezu beliebiger Form verarbeitet werden. Außerdem ist eine Transporteinrichtung in der Regel unabhängig von der Drehung der Hülse notwendig um die Hülse zu einer entsprechenden Spul- stelle zu transportieren. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Transporteinrichtung gleichzeitig für die Drehung der Hülse verwendet, was besonders platz- und zeitsparend ist.

Wie zuvor soll unter Hülsenachse die Längsachse der Hülse, also die Achse, die der Richtung der größten Ausdehnung der Hülse entspricht, verstanden werden. Vorzugsweise stehen die erste und die zweite Richtung senkrecht aufeinander und bilden eine Ebene die parallel zu einem Untergrund ist, auf dem sich die Textilmaschine befindet. Insbesondere bewirkt die Vorrichtung eine Drehung der Hülse im Wesentlichen um 90°. Die Transporteinrichtung bzw. das Transportband ist beispielsweise ein umlaufendes Endlostransport- band. Außerdem kann sich die Transporteinrichtung bzw. können sich die Transporteinrichtungen im Wesentlichen über eine gesamte Länge der Tex- tilmaschine erstrecken. Es ist denkbar die Transporteinrichtung(en) in mehre- re unabhängige Abschnitte zu unterteilen, womit beispielsweise die Drehung der Hülse und der Weitertransport unabhängig voneinander durchgeführt werden können.

Es ist für die Vorrichtung vorteilhaft, wenn die Entnahmevorrichtung einen Schieber umfasst, mit welchem die Hülse auf die Transporteinrichtung ge- schoben wird. Der Schieber erlaubt eine Überführung der Hülse von der Ent- nahmevorrichtung zur Transporteinrichtung in einfacher und kontrollierter Weise. Die Hülse kann beispielsweise auf einem Halter bzw. Hülsendorn der Entnahmevorrichtung oder des Hülsenmagazins sitzen von dem sie der Schieber auf die Transporteinrichtung(en) schiebt. Der Schieber kann bei spielsweise auf einer Oberseite der Textilmaschine und/oder des Hülsenma- gazins angeordnet sein. Insbesondere ist der Schieber ausgebildet eine Verschiebung von variabler Länge des Schiebewegs auszuführen. Die Richtung in der die Hülse gedreht wird kann von der Länge des Schiebewegs abhängen, beispielsweise indem die Länge des Schiebewegs darüber entscheidet welche Seite der Hülse zu- erst auf der Transporteinrichtung zu liegen kommt.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Rückhalter ein Halter des Hülsenma- gazins ist. Eventuell kann auf diese Weise ein zusätzlicher Rückhalter einge- spart werden. Die Vorrichtung muss in diesem Fall derart ausgebildet sein, dass die Hülse zumindest temporär sowohl den Halter als auch die Trans- porteinrichtung kontaktiert. Im Laufe der Drehung der Hülse wird dann bei- spielsweise der Kontakt mit dem Halter getrennt. Der Halter kann insbeson- dere als Hülsendorn ausgebildet sein.

Ebenfalls ist es aber denkbar, dass einerseits der Halter des Hülsenmaga- zins als Rückhalter dient aber auch ein zusätzlicher unabhängiger Rückhalter vorgesehen ist. Die Richtung der Drehung der Hülse hängt dann beispiels weise davon ab ob die Hülse vom Halter oder von dem zusätzlichen Rück- halter zurückgehalten wird. Die beiden Rückhalter befinden sich insbesonde- re auf unterschiedlichen Seiten der Transporteinrichtung.

Einen weiteren Vorteil stellt es dar, wenn der Rückhalter eine Drehplatte ist. Mit Drehplatte ist ein plattenförmiges Bauteil gemeint, das als Hindernis für die Hülse eine Drehung verursacht. Die Drehplatte stellt eine besonders ma- terialsparende Ausführung eines Rückhalters dar. Vorzugsweise entspricht die Höhe der Drehplatte im Wesentlichen dem Durchmesser der Hülse. Die Drehplatte kann beispielsweise aus Metall bestehen, wodurch sie besonders robust und langlebig ist. Die Fläche der Drehplatte steht insbesondere senk- recht auf der zweiten Richtung.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung weist die Drehplatte ei- nen Anschlag und eine Ablagefläche für eine Seite der Hülse auf. Durch die definierte Ablagefläche ist eine gute Kontrolle der Hülse möglich. Beispiels- weise kann die Ablagefläche mit einer erhöhten Rauigkeit ausgebildet sein um eine ungewollte Bewegung der Hülse zu verhindern. Der Anschlag dient dem eigentlichen Zurückhalten und Drehen der Hülse. Wie bereits beschrie- ben, entspricht die Höhe des Anschlags vorzugsweise im Wesentlichen dem Durchmesser der Hülse. Die Ablagefläche kann beispielsweise Teil einer Oberseite der Textilmaschine sein. Vorzugsweise schließen sich Anschlag und Ablagefläche direkt an die Transporteinrichtung an.

Außerdem ist es vorteilhaft, wenn der Anschlag und/oder die Ablagefläche geneigt zu der ersten und/oder zweiten Richtung angeordnet ist. Geneigt soll hier bedeuten, dass der Anschlag und/oder die Ablagefläche weder senk- recht noch parallel zu der ersten und/oder zweiten Richtung ist. Hierdurch ist eine verbesserte Kontrolle der Bewegung der Hülse möglich. Insbesondere kann durch die Neigung des Anschlags die Drehung der Hülse beschleunigt werden und durch die Neigung der Ablagefläche kann die Hülse gezwungen werden sich in Richtung der Transporteinrichtung zu bewegen. Die Ablage- fläche kann insbesondere als schiefe Ebene ausgebildet sein, auf der die Hülse in Richtung der Transporteinrichtung rutscht/rollt.

Von großem Vorteil ist es weiterhin, wenn die Vorrichtung sowohl eine erste und eine zweite Transporteinrichtung als auch wenigstens einen Rückhalter aufweist. Wie bereits beschrieben kann die Drehung der Hülse durch den Geschwindigkeitsunterschied oder durch eine Unterschiedliche Bewegungs- richtung der beiden Transporteinrichtungen verursacht werden. Ein zusätzli- cher Rückhalter kann dazu beitragen die Drehung der Hülse schneller und kontrollierter abzuschließen. Außerdem kann der Rückhalter die Hülse auf eine der beiden Transporteinrichtungen zwingen, auf der sie dann zu einer entsprechenden Spulstelle weitertransportiert wird. Der Rückhalter ist vor- zugsweise zwischen den Transporteinrichtungen angeordnet. Es ist weiterhin denkbar, dass die Vorrichtung mehrere Rückhalter und mehrere Trans- porteinrichtungen aufweist. Die Vorrichtung kann zur Ermittlung der Hülsenorientierung einen Sensor aufweisen, wobei mithilfe eines Messergebnisses des Sensors entschieden werden kann in welche Richtung die Hülse von der Vorrichtung gedreht wer- den soll.

Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbei- spielen beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 eine Ansicht einer Textilmaschine mit einer erfindungs- gemäßen Vorrichtung,

Figur 2 a, b eine Drehung einer Hülse mit einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung,

Figur 3 a, b, c eine weitere Drehung einer Hülse mit der Vorrichtung und

Figur 4 a, b, c eine Drehung einer Hülse mit einer weiteren Ausfüh- rungsform der Vorrichtung.

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden für in den ver- schiedenen Figuren jeweils identische und/oder zumindest vergleichbare Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet. Die einzelnen Merkmale, deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise werden meist nur bei ihrer ersten Erwäh- nung ausführlich erläutert. Werden einzelne Merkmale nicht nochmals detail liert erläutert, so entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der bereits beschriebenen gleichwirkenden oder gleichnamigen Merkmale. Figur 1 zeigt eine Textilmaschine 1 auf deren Oberseite 2 eine erfindungs- gemäße Vorrichtung 3 zum Drehen einer Hülse 4 für Spulen der Textilma- schine 1 angeordnet ist. Die Vorrichtung 3 umfasst eine Entnahmevorrich- tung 5 für die Entnahme der Hülse 4 aus einem Hülsenmagazin 6, in dem insbesondere eine Vielzahl von Hülsen 4 vorgehalten wird. Die Entnahme- Vorrichtung 5 umfasst beispielsweise ein umlaufendes Band 7 mit einer Viel zahl von Haltern 8, beispielweise Hülsendorne, auf denen Hülsen 4 in dem Hülsenmagazin 6 transportiert werden. Außerdem weist die Entnahmevor- richtung 5 insbesondere einen Schieber 9 auf, mit dem die Hülse 4 in einer ersten Richtung 10 entnommen wird.

Der Schieber 9 schiebt die Hülse 4 in der ersten Richtung 10 zu einer Trans- porteinrichtung 11 , mit der die Hülse 4 in einer zweiten Richtung 12, vor- zugsweise zu einer nicht dargestellten Spulstelle, weitertransportiert wird. Die Transporteinrichtung 11 ist hier beispielsweise als Transportband ausgebil- det. Die erste Richtung 10 und die zweite Richtung 12 stehen insbesondere senkrecht aufeinander. Beispielsweise bilden die erste Richtung 10 und die zweite Richtung 12 eine Ebene, die parallel zu der Oberseite 2 der Textilma- schine und insbesondere parallel zu einem Untergrund, auf dem die Textil maschine 1 steht, ist. Die Transporteinrichtung 11 wird für die Drehung der Hülse 4 genutzt, indem eine erste Seite 13 der Hülse 4 mit der Transportein- richtung 11 in Kontakt gebracht wird. Gleichzeitig wird in diesem Ausfüh- rungsbeispiel die zweite Seite 14 der Hülse 4 durch den Halter 8, von dem die Hülse 4 durch den Schieber 9 geschoben wird, zurückgehalten. Insbe- sondere kommt zunächst ein Ende 15 der Hülse 4 in Kontakt mit der Trans- porteinrichtung 11.

Der Vorgang der Drehung der Hülse 4 ist in den Figuren 2-4 ausführlicher dargestellt. Dabei zeigen Figuren 2 a, b und 3 a, b, c eine Ausführungsform der Vorrichtung 3, wobei in diesen Figuren gezeigt ist wie Drehungen der Hülse 4 in unterschiedliche Richtungen ausgeführt werden können. Figuren 4 a, b, c zeigen eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 3 mit mehreren Transporteinrichtungen 11. Figur 2 a zeigt das Fortschreiten der Drehung der Hülse 4 im Anschluss an Figur 1. Die dargestellte Vorrichtung 3 weist im Gegensatz zur Vorrichtung 3 aus Figur 1 einen zusätzlichen Rückhalter 16 in Form einer Drehplatte auf. Der Rückhalter 16 umfasst eine Ablagefläche 17 und einen Anschlag 18. Die Ablagefläche 17 ist beispielsweise Bestandteil der Oberseite 2 der Textilma- schine 1. Es ist denkbar, dass die Ablagefläche 17 aus einem anderen Mate- rial besteht als die Oberseite 2 der Textilmaschine 1. Insbesondere kann durch eine erhöhte Reibung an der Ablagefläche 17 eine ungewollte Bewe- gung der Hülse 4 verhindert werden. Figur 2 a zeigt zunächst einen Vorgang, bei dem die Hülse 4 derart vom Halter 8 geschoben wird, dass sie nicht mit dem Rückhalter 16 in Kontakt kommt. Die erste Seite 13 der Hülse 4 kontak- tiert die Transporteinrichtung 11 , wobei die Bewegung der Transporteinrich- tung 11 ein Drehmoment an der Hülse 4 erzeugt, dass eine Drehung der Hülse 4 quer zur Flülsenachse verursacht. Figur 2 b zeigt den im Anschluss an Figur 2 a abgeschlossenen Drehvorgang. Auch die zweite Seite 14 der Hülse 4 befindet sich nun auf der Transporteinrichtung 11 und die Hülse wird von der Transporteinrichtung 11 weitertransportiert. In Bezug auf die Bewe- gung der Transporteinrichtung 11 befindet sich die erste Seite 13 der Hülse 4 vorne.

Figur 3 a zeigt den Beginn eines Drehvorgangs, bei dem die Hülse 4 im Ge- gensatz zu vorher andersherum gedreht werden soll. Dies kann beispiels weise durch einen längeren Verschiebeweg des Schiebers 9 bewirkt werden. Die Hülse 4 wird in diesem Fall derart vom Halter 8 geschoben, dass die zweite Seite 14 der Hülse 4 zunächst auf der Ablagefläche 17 des Rückhal- ters 16 zu liegen kommt. Die erste Seite 13 der Hülse 4 kontaktiert die Transporteinrichtung 11 deren Bewegung wiederum ein Drehmoment verur- sacht. Figur 3 b verdeutlicht, wie die zweite Seite 14 der Hülse 4 von dem Anschlag 18 des Rückhalters 16 zurückgehalten wird. Die Hülse 4 beginnt sich um den Anschlag 18 zu drehen. In Figur 3 c ist die Drehung der Hülse 4 abgeschlossen. Die Hülse 4 hat eine Drehung im Wesentlichen um 90° quer zur Hülsenachse vollzogen. Beide Seiten 13, 14 der Hülse 4 befinden sich auf der Transporteinrichtung 11 und die Hülse 4 wird in der zweiten Richtung 12 weitertransportiert.

In Figur 4 a ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrich- tung 3 mit zwei Transporteinrichtungen 11 dargestellt. Die Hülse 4 wird vom Schieber 9 derart vom Halter 8 geschoben, dass die erste Seite 13 der Hülse 4 auf einer ersten Transporteinrichtung 11 und die zweite Seite 14 der Hülse 4 auf einer zweiten Transporteinrichtung 11 zu liegen kommt. Wie Figur 4 b zeigt, wird beispielsweise durch unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkei- ten der beiden Transporteinrichtungen 11 ein Drehmoment an der Hülse 4 erzeugt, das eine Drehung der Hülse 4 verursacht. In diesem Beispiel weist die linke Transporteinrichtung 11 eine höhere Bewegungsgeschwindigkeit auf. In dieser Ausführungsform der Vorrichtung 3 kann die Hülse 4 während des Transports zu einer entsprechenden Spulstelle gedreht werden. Es ist aber ebenfalls denkbar, dass die Hülse 4 durch unterschiedliche Bewegungs- richtungen der Transporteinrichtungen 11 auf engstem Raum gedreht wird.

Die Vorrichtung 3 kann zusätzlich zu den beiden Transporteinrichtungen 11 einen Rückhalter 16 aufweisen, der beispielsweise den Abschluss der Dre- hung der Hülse 4 beschleunigt. Auch kann der Rückhalter 16 die Bewegung der Hülse 4 auf eine der Transporteinrichtungen 11 , von der sie weitertrans- portiert wird, vereinfachen. Dies ist in Figur 4 c dargestellt. Die Hülse 4 befin- det sich mit beiden Seiten 13, 14 auf der linken Transporteinrichtung 11. Es ist denkbar zu diesem Zeitpunkt die Transporteinrichtung 11 , auf der sich keine Hülse 4 befindet, stillzusetzen. Der Rückhalter 16 befindet sich vor- zugsweise zwischen den Transporteinrichtungen 11.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentan- sprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und be- schrieben sind. Bezuqszeichenliste

I Textilmaschine

2 Oberseite

3 Vorrichtung

4 Hülse

5 Entnahmevorrichtung

6 Hülsenmagazin

7 Band

8 Halter

9 Schieber

10 erste Richtung

I I Transporteinrichtung

12 zweite Richtung

13 erste Seite

14 zweite Seite

15 Ende

16 Rückhalter

17 Ablagefläche

18 Anschlag