WO2011034059A1 | 2011-03-24 |
JP2012092471A | 2012-05-17 | |||
US3032042A | 1962-05-01 |
Patentansprüche: 1. Verfahren zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasern (10), wobei in einer ersten Bearbeitungsstation (2) Faserstücke (1 ) in und/oder an einem Mitnahmeelement (11 ) angeordnet werden, wobei die angeordneten Faserstücke (1) in einer zweiten Bearbeitungsstation (3) auf einem Träger (4) fixiert werden, wobei die fixierten Faserstücke (1) in einer dritten Bearbeitungsstation (6) gekrümmt werden und wobei die gekrümmten Faserstücke (1) in einer vierten Bearbeitungsstation (8) thermisch behandelt werden. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Mitnahmeelement (11 ) eine Schiene ist, vorzugsweise eine U-Schiene ist, und wobei die Faserstücke (1 ) in und/oder an dem Mitnahmeelement (11 ) bevorzugt nebeneinander in zumindest einer Faserstückreihe, besonders bevorzugt nebeneinander in einer einzigen Faserstückreihe, angeordnet werden. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Faserstücke (1 ) in der ersten Bearbeitungsstation (2) stehend in dem Mitnahmeelement (11 ) angeordnet werden. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Faserstücke (1) in der zweiten Bearbeitungsstation (3) stehend gehandhabt werden. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Faserstücke (1) in der zweiten Bearbeitungsstation (3) mit einem unteren Abschnitt, insbesondere im Bereich eines Endes bzw. eines unteren Endes der Faserstücke (1 ) auf dem Träger (4) fixiert werden, wobei der Träger (4) vorzugsweise ein Trägerstreifen, bevorzugt ein Klebestreifen, ist. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Faserstücke (1) in der zweiten Bearbeitungsstation (3) im Zuge des Fixiervorganges gegen eine Gegendruckplatte gedrückt werden. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in der zweiten Bearbeitungsstation (3), insbesondere nach der Fixierung der Faserstücke (1) auf dem Träger (4), ein Ablängen (5) der Faserstücke (1) erfolgt, wobei das Ablängen (5) vorzugsweise mit einem Laser und/oder mit einem Schwungmesser und/oder mit einem Rotationsmesser durchgeführt wird. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die auf dem Träger (4) fixierten Faserstücke (1) in der dritten Bearbeitungsstation (6) zusammen mit dem Träger (4) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, auf einen Wickelkörper, insbesondere auf eine Rolle (7) aufgewickelt bzw. aufgerollt werden, sodass die Faserstücke (1 ) einen gekrümmten Verlauf aufweisen. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die thermische Behandlung bei einer Temperatur zwischen 80 und 140 °C, insbesondere bei 100 bis 130 °C, bevorzugt bei 120 °C bzw. bei etwa 120 °C durchgeführt wird und wobei die thermische Behandlung vorzugsweise für einen Zeitraum von 0,1 bis 2,0 Stunden, bevorzugt von 0,2 bis 1 ,5 Stunden, besonders bevorzugt von 0,9 bis 1 ,1 Stunden durchgeführt wird. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Wickelkörper, insbesondere die Rolle (7), in der vierten Bearbeitungsstation (8) in einem Ofen (9) angeordnet wird und/oder wobei der Wickelkörper, insbesondere die Rolle, (7) integrierte Heizmittel aufweist. 11 . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Weitergabe der Faserstücke (1) innerhalb und/oder zwischen den Bearbeitungsstationen (2, 3, 6, 8) mittels eines Manipulators und/oder mittels eines Transfersystems erfolgt. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei die Faserstücke (1 ) auf Basis zumindest eines Kunststoffes, insbesondere auf Basis zumindest eines thermoplastischen Kunststoffes, vorzugsweise auf Basis zumindest eines Polyesters, bevorzugt auf Basis von Polybutylenterephthalat ausgebildet sind, wobei die Faserstücke (1) besonders bevorzugt aus dem zumindest einen Kunststoff, ganz besonders bevorzugt aus Polybutylenterephthalat, bestehen bzw. im Wesentlichen bestehen. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Faserstücke (1) mittels 3D-Druck erzeugt werden, wobei die Anordnung der Faserstücke (1 ) an dem Mitnahmeelement (11 ) vorzugsweise im Zuge des Druckvorganges erfolgt, sodass der 3D-Drucker bevorzugt zumindest ein Teil der ersten Bearbeitungsstation (2) ist. 14. Anordnung zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasem (10), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, aufweisend eine erste Bearbeitungsstation (2) zum Anordnen und optionalen Ablängen (5) von Faserstücken (1), eine zweite Bearbeitungsstation (3) zum Fixieren der angeordneten Faserstücke (1) auf einem Träger (4), eine dritte Bearbeitungsstation (6) zum Krümmen, insbesondere zum zumindest teilweisen Aufwickeln bzw. Aufrollen der fixierten Faserstücke (1) auf einem Wickelkörper, insbesondere auf einer Rolle (7) und eine vierte Bearbeitungsstation (8) zum thermischen Behandeln der aufgewickelten bzw. aufgerollten Faserstücke (1 ). 15. Anordnung nach Anspruch 14, wobei die erste und die zweite Bearbeitungsstation (2, 3) ineinander integriert sind und wobei die dritte Bearbeitungsstation (6) vorzugsweise in die ersten beiden Bearbeitungsstationen (2, 3) integriert ist. |
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasern. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Anordnung zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasern. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Verfahren ein automatisiertes Verfahren zur Herstellung künstlicher Wimpernfasern ist.
Künstliche Wimpernfasern und Verfahren zu deren Herstellung sind aus der Praxis grundsätzlich bekannt. Die künstlichen Wimpernfasern werden im Bereich der Augen an den vorhandenen natürlichen Wimpern zur Wimpernverlängerung angebracht. Darüber hinaus führt die Verwendung künstlicher Wimpernfasern neben der verlängernden Wirkung auch zu dichteren Wimpern im Vergleich zu dem natürlichen Wuchs. Bekannt ist aus der Praxis einerseits das Aufsetzen eines gesamten Wimpernstranges. In den letzten Jahren hat sich aber vor allem das Anbringen einzelner künstlicher Wimpernfasern an die natürlich gewachsenen Wimpern etabliert. Dies wird auch als Wimpernver- längerung bezeichnet. Dabei werden die künstlichen Wimpernfasern einzeln, mithin Stück für Stück, an die natürlichen Wimpern angebracht und insbesondere angeklebt.
Die natürlichen Wimpern eines Menschen wachsen in der Regel jedoch schnell nach, sodass die künstlich angebrachten Wimpernfasern abfallen können oder mit den natürlichen Wimpern ausfallen können. Daher muss die Wimpernverlängerung üblicherweise in regelmäßigen Abständen von beispielsweise zwei bis vier Wochen erneuert werden. Dies führt zu einem hohen Verbrauch der künstlichen Wimpernfasern. Die künstlichen Wimpernfasern müssen außerdem hinsichtlich ihrer Farbe, ihrer Form und ihrer Haptik derart aufbereitet
werden, dass sie natürlichen Wimpern ähneln und vorzugsweise gleichkommen. Darüber hinaus müssen die künstlichen Wimpernfasem derart bereitgestellt werden, dass sie für die Applikation einzeln, beispielsweise mit einem Manipulationswerkzeug, aufgenommen werden können.
An künstliche Wimpernfasern besteht somit einerseits ein Anspruch an hohe Qualität und andererseits, insbesondere aufgrund der regelmäßig erforderlichen Erneuerung der Wimpernverlängerung, ein Anspruch an die Kostengünstigkeit der künstlichen Wimpernfasem. Mit den aus der Praxis bekannten Maßnahmen zur Herstellung künstlicher Wimpernfasern ist ein zufriedenstellender Kompromiss zwischen der Qualität der erzeugten künstlichen Wimpernfasern und der Wirtschaftlichkeit des Herstellungsverfahrens bisher nicht erreicht worden. Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt demgegenüber das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Wimpernfasern anzugeben, mit dem die künstlichen Wimpernfasem kostengünstig, effektiv und mit hoher Qualität hergestellt werden können. Darüber hinaus liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Anordnung zur Herstellung künstlicher Wimpernfasem anzugeben.
Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasem, wobei in einer ersten Bearbeitungsstation Faserstücke in und/oder an einem Mitnahmeelement angeordnet werden, wobei die angeordneten Faserstücke in einer zweiten Bearbeitungsstation auf einem Träger fixiert werden, wobei die fixierten Faserstücke in einer dritten Bearbeitungsstation gekrümmt werden und wobei die gekrümmten Faserstücke in einer vierten Bearbeitungsstation thermisch behandelt werden.
Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, dass den einzelnen Bearbeitungsstationen vor- und/oder nachgeschaltet weitere zusätzliche Bearbeitungsstationen vorgesehen sind, sodass mehr als vier Bearbeitungsstationen resultieren. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Bearbeitungsstationen, beispielsweise die erste und die zweite Bearbeitungsstation, ineinander integriert sind. Dies wird unten stehend noch näher erläutert.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Faserstücke bei der Anordnung in der ersten Bearbeitungsstation bereits der Länge der später resultierenden künstlichen Wimpernfasem entsprechen. Die Faserstücke können jedoch auch länger bzw. geringfügig länger ausgebildet sein als die spätere Länge der künstlichen Wimpernfasern. Aufgrund von Produktionstoleranzen bei der Erzeugung der Faserstücke werden diese gemäß einer Ausführungsform für die jeweilige geforderte Länge der künstlichen Wimpernfasem bereitgestellt und gemäß einer Ausführungsform in der ersten Bearbeitungsstation abgelängt, sodass eine einheitliche Länge der Faserstücke resultiert. Es können beispielsweise 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13 oder 14 mm lange Faserstücke durch Ablängen bereitgestellt werden. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass in der ersten Bearbeitungsstation kein Ablängen der Faserstücke erfolgt. Dann werden insbesondere Faserstücke mit einer Länge von beispielsweise 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 13 oder 14 mm Länge bereitgestellt und in einem Mitnahmeelement angeordnet. Es ist bevorzugt, dass die in dem Mitnahmeelement angeordneten Faserstücke die gleiche Länge bzw. im Wesentlichen die gleiche Länge aufweisen. Es liegt außerdem im Rahmen der Erfindung, dass die resultierenden künstlichen Wimpernfasem eine Länge im Bereich von 5 mm bis 14 mm, vorzugsweise von 6 mm bis 13 mm, bevorzugt von 7 mm bis 11 mm aufweisen. Zweckmäßigerweise weisen die resultierenden künstlichen
Wimpernfasern alle die gleiche Länge bzw. im Wesentlichen die gleiche Länge auf.
Optional ergänzend sind die Faserstücke bereits an einem Ende spitz zulaufend bzw. angespitzt, sodass sie dem natürlichen Wuchs einer Wimper entsprechen. Es ist jedoch möglich, dass die Faserstücke in der ersten oder einer weiteren Bearbeitungsstation nochmals an einem freien Ende angespitzt und/oder abgelängt werden. Es ist weiterhin möglich, dass die Faserstücke bereits vor der Anordnung in der ersten Bearbeitungsstation eingefärbt, insbesondere in der Farbe schwarz oder einem sonstigen zu verarbeitenden Farbton beispielsweise auch braun oder blond, sind. Es können beispielsweise auch Rottöne verarbeitet werden. Die Faserstücke können jedoch auch im Rahmen der Erfindung in einer jeweiligen Bearbeitungsstation eingefärbt werden. Dazu ist es auch möglich, dass eine zusätzliche Bearbeitungsstation vorgesehen wird.
Erfindungsgemäß werden die Faserstücke in einer ersten Bearbeitungsstation in und/oder an einem Mitnahmeelement angeordnet. Das Mitnahmeelement dient im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere zur Anordnung der Faserstücke und/oder zur Weiterführung der angeordneten Faserstücke zu der nächsten Bearbeitungsstation bzw. zu dem nächsten Bearbeitungsschritt. Es ist bevorzugt, dass das Mitnahmeelement eine Schiene ist, vorzugsweise eine U-Schiene ist. U-Schiene meint dabei insbesondere, dass die Schiene einen U-förmigen Querschnitt quer zu Ihrer Längserstreckung aufweist. Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Faserstücke in und/oder an dem Mitnahmeelement bevorzugt nebeneinander in zumindest einer Faserstückreihe, besonders bevorzugt nebeneinander in einer einzigen Faserstückreihe, angeordnet werden. Die Faserstücke werden im Rahmen dieser Ausführungsform in und/oder an dem Mitnahmeelement, insbesondere in der Schiene bzw.
der U-Schiene, in Längsrichtung des Mitnahmeelementes nebeneinander in zumindest einer Faserstückreihe angeordnet. Es ist möglich, dass die Faserstücke in einer einzigen Faserstückreihe, angeordnet werden. Dann liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das Mitnahmeelement, insbesondere die Schiene bzw. die U-Schiene hinsichtlich ihrer Breite derart ausgebildet ist, dass lediglich eine einzige Faserstückreihe aufgenommen werden kann. Breite des Mitnahmeelementes meint dabei insbesondere die Erstreckung des Mitnahmeelementes quer, insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zu seiner Längserstreckung. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Faserstücke derart in und/oder an dem Mitnahmeelement, insbesondere in der Schiene bzw. der U-Schiene, angeordnet werden, dass in Breitenrichtung des Mitnahmeelementes mehrere Faserstückreihen hintereinander vorliegen. Der Ausführungsform der Erfindung, in der das Mitnahmeelement eine Schiene, insbesondere eine U-Schiene ist, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Faserstücke in der Schiene im Bereich ihres Endes sehr fest aufgenommen werden können und problemlos im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens weiterbehandelt und weitergeführt werden können. Es ist im Übrigen bevorzugt, dass die Faserstücke lediglich in einem unteren Abschnitt, vorzugsweise lediglich im Bereich eines Endes in dem Mitnahmeelement aufgenommen werden, sodass der übrige Teil der Faserstücke frei aus dem Mitnahmeelement heraus steht.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstücke in der ersten Bearbeitungsstation stehend in dem Mitnahmeelement angeordnet werden. Stehend meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Faserstücke in einem Winkel von 85° bis 95°, vorzugsweise von 90° bzw. im Wesentlichen von 90° zu einer Horizontalen, insbesondere zum Boden bzw. Erdboden angeordnet werden. Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Faserstücke
dann besonders einfach und funktionssicher in dem Mitnahmeelement angeordnet werden können, wobei diese Anordnung bei stehenden Faserstücken sehr geordnet möglich ist, sodass die entsprechende Faserstückreihe auf dem Mitnahmeelement sehr gleichmäßig angeordnet ist. Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die Faserstücke zunächst in einem Zulauf vorrätig gehalten werden, wobei das Mitnahmeelement insbesondere an dem Zulauf entlang läuft und wobei die Faserstücke bevorzugt mittels eines Vorschubes kontinuierlich in dem Mitnahmeelement angeordnet werden, beispielsweise auf das Mitnahmeelement geschoben werden.
Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch möglich, dass die Faserstücke in der ersten Bearbeitungsstation liegend oder schräg in einem Winkel von bevorzugt 40 bis 50°, besonders bevorzugt von 45° zu einer Vertikalen angeordnet werden. Die Anordnung ist dabei gemäß einer Ausführungsform abhängig vom Verarbeitungsverfahren des Fixierens in der zweiten Bearbeitungsstation. Eine stehende Anordnung oder auch eine schräge Anordnung erfolgt beispielsweise, wenn die Faserstücke an einer Stirnseite fixiert werden. Eine liegende Anordnung oder eine schräge Anordnung, aber auch eine stehende Anordnung kann verwendet werden, wenn im Bereich des Endes die Faserstücke seitlich durch einen Träger, insbesondere eine Art Klebestreifen oder Klebeband fixiert werden. Es ist auch vorstellbar, eine Anordnung kreisringförmig oder U-förmig vorzunehmen.
Erfindungsgemäß werden die Faserstücke nach der Anordnung in und/oder an dem Mitnahmeelement in der ersten Bearbeitungsstation in einer zweiten Bearbeitungsstation auf einem Träger fixiert. Es hat sich im Rahmen der Erfindung besonders bewährt, dass die Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation stehend gehandhabt werden. Grundsätzlich ist es auch
möglich, dass die Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation liegend oder schräg gehandhabt werden.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation in einem unteren Abschnitt, insbesondere im Bereich eines Endes bzw. eines unteren Endes der Faserstücke, auf dem Träger fixiert werden, wobei der Träger vorzugsweise ein Trägerstreifen, bevorzugt ein Klebestreifen, ist. Dabei wird der Träger zweckmäßigerweise seitlich an den angeordneten Faserstücken bzw. an der ihm zugeordneten Faserstückreihe angebracht. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass der Träger im Hinblick auf die Länge der Faserstücke derart angebracht wird, dass die Faserstücke nach einem Ablängen unterhalb des Trägers die gewünschte Länge aufweisen. Unterer Abschnitt bzw. unteres Ende der Faserstücke meint im Rahmen der Erfindung insbesondere den dem Mitnahmeelement zugeordneten Abschnitt bzw. das dem Mitnahmeelement zugeordnete Ende der Faserstücke.
Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch möglich, dass die Fixierung der Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation an einer Stirnseite der Faserstücke und/oder im Bereich eines Endes der Faserstücke erfolgt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation im Zuge des Fixiervorganges gegen eine Gegendruckplatte gedrückt werden. Zweckmäßigerweise werden die in und/oder an dem Mitnahmeelement angeordneten Faserstücke in der zweiten Bearbeitungsstation seitlich mit einem Träger, insbesondere mit einem Trägerstreifen, bevorzugt mit einem Klebestreifen, beaufschlagt. Dazu wird der Träger vorzugsweise an einem Stempel gehalten und zusammen mit dem Stempel seitlich gegen die insbesondere stehend angeordneten Faserstücke bzw. gegen die zumindest
eine insbesondere stehend angeordnete Faserstückreihe gedrückt. Zweckmäßigerweise wird als Gegenelement zu dem Stempel dann eine Gegendruckplatte, insbesondere auf der anderen Seite der Faserstücke bzw. der zumindest einen Faserstückreihe, vorgesehen, gegen die die Faserstücke gedrückt werden, um ein Abknicken der Faserstücke während des Fixiervorganges zu vermeiden.
Das Fixieren der angeordneten Faserstücke erfolgt somit vorzugsweise in Reihe. Bevorzugt wird eine Faserstückreihe zwischen 10 und 60 mm, besonders bevorzugt zwischen 20 und 40 mm lang hergestellt. Dies entspricht bei darauf angeordneten Faserstücken der Verarbeitungbreite für ein Wimpernpaar eines im Rahmen der Wimpernverlängerung zu behandelnden Kündens.
Vorzugsweise findet in der zweiten Bearbeitungsstation ein Trennverfahren statt. Es ist bevorzugt, dass in der zweiten Bearbeitungsstation, insbesondere nach der Fixierung der Faserstücke auf dem Träger, ein Ablängen der Faserstücke erfolgt, wobei das Ablängen vorzugsweise mit einem Laser und/oder mit einem Schwungmesser und/oder mit einem Rotationsmesser durchgeführt wird. Zweckmäßigerweise werden die auf dem Träger fixierten Faserstücke unterhalb des Trägers abgelängt. Dieser Ausführungsform kommt insbesondere bei der Verwendung eines Trägerstreifens, bevorzugt eines Klebestreifens, besondere Bedeutung zu. Der Trägerstreifen bzw. der Klebestreifen wird im Zuge des Fixiervorganges vorzugsweise seitlich an den angeordneten Faserstücken bzw. an der zumindest einen Faserstückreihe befestigt. Dies erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von der gewünschten Länge der resultierenden künstlichen Wimpernfasem. Zweckmäßigerweise werden die fixierten Faserstücke anschließend abgelängt, und zwar insbesondere unterhalb des Trägers und bevorzugt zwischen dem Träger bzw. dem
Trägerstreifen und dem unteren Ende der Faserstücke, abgelängt. Nach dem Ablängen der Faserstücke liegen dann zweckmäßigerweise abgelängte und auf einem Träger fixierte Faserstücke vor, wobei die Faserstücke nach dem Ablängen besonders bevorzugt von dem Mitnahmeelement getrennt sind, da das abgetrennte untere Ende der Faserstücke zweckmäßigerweise in und/oder an dem Mitnahmeelement verbleibt.
Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass der Fixiervorgang in der zweiten Bearbeitungsstation ohne Weiterführung des Mitnahmeelementes zumindest zweimal, vorzugsweise zumindest dreimal mit hintereinander in dem Mitnahmeelement angeordneten Faserstückreihen wiederholt wird. Im Rahmen einer solchen Ausführungsform werden in der ersten Bearbeitungsstation mehrere Faserstückreihen hintereinander in und/oder an dem Mitnahmeelement angeordnet und dann in der zweiten Bearbeitungsstation zweckmäßigerweise nacheinander an separaten Trägem fixiert. Dies kann beispielsweise bei der Verwendung eines Klebestreifens als Träger durch die vorstehend beschriebene Aufbringung des Klebestreifens mittels eines Stempels und einer Gegendruckplatte beispielsweise zweimal oder dreimal nacheinander erfolgen, wobei jeweils eine Faserstückreihe mit einem Träger bzw. Klebestreifen aufgenommen wird.
Es ist möglich, dass vor oder nach der zweiten Bearbeitungsstation ein Anspitzen der Faserstücke erfolgt, wenn die Faserstücke nicht bereits angespitzt sind.
Es ist möglich, dass die Fasern im Falle eines Trägers, der als Trägerstreifen, insbesondere als Klebestreifen ausgebildet ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. in der erfindungsgemäßen Anordnung in Form einer Maschinerie mittels eines separaten weiteren Trägers oder auch einer
Gegendruckplatte transportiert werden, sodass es nicht versehentlich zu einem Abknicken oder einer sonstigen Beschädigung der Faserstücke kommt.
Erfindungsgemäß werden die fixierten Faserstücke in einer dritten Bearbeitungsstation gekrümmt. Dazu werden die fixierten Faserstücke vorzugsweise zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, aufgerollt. Dieses zumindest teilweise Aufrollen dient einem natürlichen Schwung bzw. einer entsprechenden Wuchsrichtung, auch Curl genannt. Es ist besonders bevorzugt, dass die auf dem Träger fixierten Faserstücke in der dritten Bearbeitungsstation zusammen mit dem Träger zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, auf einen Wickelkörper, insbesondere auf eine Rolle aufgewickelt bzw. aufgerollt werden, so dass die Faserstücke einen gekrümmten Verlauf aufweisen. Das zumindest teilweise, vorzugsweise vollständige Aufrollen kann bevorzugt auf einer Rolle oder einem Rollenkörper, insbesondere einem Röhrchen stattfinden. Es ist möglich, dass es sich bei dem Wickelkörper um eine Metallrolle handelt. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Wickelkörper um eine Aluminiumrolle. Zweckmäßigerweise werden die fixierten Faserstücke zusammen mit dem Träger auf den Wickelkörper, insbesondere auf die Rolle aufgewickelt bzw. aufgerollt, sodass sie einen den Rollenumfang abbildenden gekrümmten Verlauf aufweisen. Es ist dabei möglich, dass umfangsseitig radial umlaufend mindestens zwei oder mehr auf einem Träger fixierte Faserstücke bzw. Faserstückreihen auf der Rolle angeordnet werden. Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Produktionskapazität dadurch erhöht werden kann, da prozentual gesehen weniger Rollen mit jedoch mehr Faserstücken eingesetzt werden können. Es ist zusätzlich oder alternativ möglich, das in einer Reihe nebeneinander bzw. über die Länge der Rolle hinweg mehrere auf einem Träger fixierte Faserstücke bzw. Faserstückreihen nebeneinander aufgerollt werden.
Es ist auch denkbar, dass ein Pressenwerkzeug mit einem Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug zur Krümmung der Faserstücke in der dritten Bearbeitungsstation eingesetzt wird, wobei das Pressenwerkzeug im geschlossenen Zustand einen gekrümmten Formhohlraum ergibt. Somit müssen im Rahmen dieser Ausführungsform die Faserstücke nicht aufgerollt werden, sondern können bereitgestellt werden, um zwischen dem Pressenwerkzeug gepresst zu werden. Gleichzeitig kann das Pressenwerkzeug dann eine thermische Behandlung, mithin ein Erwärmen durchführen.
Erfindungsgemäß erfolgt in einer vierten Bearbeitungsstation eine thermische Behandlung der gekrümmten, insbesondere der aufgerollten, Faserstücke. Die thermische Behandlung wird bevorzugt bei einer Temperatur zwischen 80 und 140 °C, insbesondere bei 100 bis 130 °C, bevorzugt bei 120 °C bzw. bei ca. 120 °C durchgeführt. Die thermische Behandlung wird vorzugsweise für einen Zeitraum von 0,1 bis 2,0 Stunden, bevorzugt von 0,2 bis 1 ,5 Stunden, besonders bevorzugt von 0,9 bis 1 ,1 Stunden durchgeführt. Ganz besonders bevorzugt beträgt der Zeitraum der thermischen Behandlung 1 Stunde bzw. 60 Minuten. Durch diesen „Einbrennprozess“ wird die Form mit einem Schwung dauerelastisch beibehalten.
Zur Durchführung der thermischen Behandlung kann die vierte Bearbeitungsstation derart ausgebildet sein, dass Rollen oder Rollenkörper, auch Walzenkörper genannt, in einen Ofen gelegt sind bzw. in einen Ofen gelegt werden. Es hat sich bewährt, dass der Wickelkörper, insbesondere die Rolle, in der vierten Bearbeitungsstation in einem Ofen angeordnet wird und/oder dass der Wickelkörper, insbesondere die Rolle integrierte Heizmittel aufweist. Durch das thermische Behandeln der gekrümmten, insbesondere der aufgewickelten bzw. aufgerollten Faserstücke erhalten die Faserstücke diese Krümmung, insbesondere dauerelastisch. Wenn der Wickelkörper bzw. die Rolle integrierte
Heizmittel aufweist, erwärmt sich der Wickelkörper bzw. die Rolle vorzugsweise selbst thermisch. Ein separater Ofen ist dann nicht notwendig. Im Anschluss an die vierte Bearbeitungsstation resultieren dann künstliche Wimpernfasern einheitlicher Länge, mit einer einheitlichen und dauerelastischen Krümmung und gegebenenfalls einer Färbung, die als künstliche Wimpernfasem bzw. als künstliche Wimpernfaserreihen verpackt werden können und dann an einem späteren Einsatzort als einzelne künstliche Wimpernfasem appliziert werden können.
Es ist besonders bevorzugt, dass die Weitergabe der Faserstücke innerhalb und/oder zwischen den Bearbeitungsstationen mittels eines Manipulators und/oder mittels eines Transfersystems erfolgt. Dann wird das Verfahren insbesondere automatisiert durchgeführt. Zweckmäßigerweise wird zumindest zwischen der ersten und der zweiten Bearbeitungsstation das Mitnahmeelement mittels eines Manipulators und/oder mittels eines Transfersystems weitergegeben. Es ist weiterhin möglich, dass die fixierten Faserstücke zwischen der zweiten Bearbeitungsstation und der dritten Bearbeitungsstation mittels eines Manipulators und/oder mittels eines Transfersystems weitergegeben werden.
Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders bevorzugt, dass die Faserstücke auf Basis zumindest eines Kunststoffes, insbesondere auf Basis zumindest eines thermoplastischen Kunststoffes, vorzugsweise auf Basis zumindest eines Polyesters, bevorzugt auf Basis von Polybutylenterephthalat ausgebildet sind. Besonders bevorzugt bestehen die Faserstücke aus dem zumindest einen Kunststoff bzw. im Wesentlichen aus dem zumindest einen Kunststoff und ganz besonders bevorzugt bestehen die Faserstücke aus Polybutylenterephthalat bzw. im Wesentlichen aus Polybutylenterephthalat.
Es ist möglich, dass die Faserstücke mittels 3D-Druck erzeugt werden. Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die mittels 3D-Druck erzeugten Faserstücke dann in der ersten Bearbeitungsstation in einem Zulauf vorrätig gehalten und von dort in dem Mitnahmeelement angeordnet.
Im Rahmen einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Anordnung der Faserstücke an dem Mitnahmeelement im Zuge des Druckvorganges, so dass der 3D-Drucker bevorzugt zumindest ein Teil der ersten Bearbeitungsstation ist. Im Rahmen dieses Verfahrens wird mit dem 3D-Drucker zunächst ein Mitnahmeelement erzeugt. Dazu werden mehrere Schichten eines Kunststoffmaterials, vorzugsweise mehrere Schichten aus Polybutylenterephthalat, übereinander gedruckt, sodass ein gedrucktes Mitnahmeelement, insbesondere ein längliches gedrucktes Mitnahmeelement entsteht. Anschließend werden die Faserstücke zweckmäßigerweise ausgehend von dem gedruckten Mitnahmeelement parallel ihrer Länge nach erzeugt, sodass sie sich von dem gedruckten Mitnahmeelement aus erstrecken und insbesondere einstückig mit dem gedruckten Mitnahmeelement ausgebildet sind. Auf diese Weise resultiert gleichsam eine kammartige Struktur aus dem gedruckten Mitnahmeelement und mit dem Mitnahmeelement verbundenen gedruckten Faserstücken bzw. der gedruckten Faserstückreihe. Es ist bevorzugt, dass die Faserstücke dabei liegend erzeugt bzw. gedruckt werden. Liegend meint in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Fasern sich parallel bzw. im Wesentlichen parallel zu einer Horizontalen, insbesondere zum Boden bzw. Erdboden erstrecken.
Die im Rahmen dieser Ausführungsform gedruckten Faserstücke werden dann erfindungsgemäß in einer zweiten Bearbeitungsstation auf einem Träger fixiert. Es ist möglich, dass die erste und die zweite Bearbeitungsstation ineinander integriert sind. Die Fixierung der gedruckten Faserstücke erfolgt vorzugsweise im liegenden Zustand der Faserstücke. Nach der Fixierung der Faserstücke auf dem Träger erfolgt zweckmäßigerweise ein Ablängen der Fasern. Im Zuge dieses Ablängens werden die gedruckten Faserstücke bevorzugt von dem gedruckten Mitnahmeelement getrennt. Die weitere Behandlung der fixierten Faserstücke in der dritten und in der vierten Bearbeitungsstation erfolgt zweckmäßigerweise wie oben stehend beschrieben. Der Ausführungsform, bei der sowohl die Faserstücke als auch das Mitnahmeelement mittels 3D-Druck erzeugt werden, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass dadurch sowohl eine besonders wirtschaftliche Herstellung der Faserstücke bzw. der künstlichen
Wimpernfasern möglich ist als auch eine sehr hohe Qualität der künstlichen Wimpernfasern, sowie eine sehr gleichmäßige Anordnung der künstlichen Wimpernfasern auf dem Träger gewährleistet werden kann. Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin eine Anordnung zur zumindest teilmechanisierten Herstellung künstlicher Wimpernfasern, insbesondere zur Durchführung eines oben stehend beschriebenen Verfahrens, aufweisend eine erste Bearbeitungsstation zum Anordnen und optionalen Ablängen von Faserstücken, eine zweite Bearbeitungsstation zum Fixieren der angeordneten Faserstücke auf einem Träger, eine dritte Bearbeitungsstation zum Krümmen, insbesondere zum zumindest teilweisen Aufwickeln bzw. Aufrollen der fixierten Faserstücke auf einem Wickelkörper, insbesondere auf eine Rolle und eine vierte Bearbeitungsstation zum thermischen Behandeln der aufgewickelten bzw. aufgerollten Faserstücke.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erste und die zweite Bearbeitungsstation ineinander integriert sind. Es ist außerdem möglich, dass die dritte Bearbeitungsstation in die ersten beiden Bearbeitungsstationen
integriert ist. Es ist weiterhin möglich, dass die dritte und die vierte Bearbeitungsstation ineinander integriert sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen Anordnung die teilmechanisierte, insbesondere die automatisierte, Herstellung von künstlichen Wimpernfasern möglich ist, wobei die resultierenden künstlichen Wimpernfasern sowohl im Hinblick auf die Herstellungskosten als auch im Hinblick auf die Qualität alle Anforderungen erfüllen. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Herstellung künstlicher Wimpernfasern außerdem in verhältnismäßig kurzer Zeit möglich, insbesondere im Hinblick auf die mit dem Verfahren hergestellte Menge der künstlichen Wimpernfasern. Darüber hinaus muss angemerkt werden, dass das Verfahren sehr flexibel ist und insbesondere im Hinblick auf die Länge der erzeugten künstlichen Wimpernfasern, auf die Farbe und auf die Form an die jeweiligen Anforderungen sehr flexibel angepasst werden kann. Schließlich ist zu betonen, dass das Verfahren diese Vorteile durch verhältnismäßig wenig aufwendige Maßnahmen erreicht. Durch die vorzugsweise stehende Anordnung der Faserstücke in der ersten Bearbeitungsstation ist es zudem möglich, auf einem Träger fixierte Faserstückreihen und letztendlich auf einem Träger fixierte künstliche Wimpernfasern zu erhalten, die sehr gleichmäßig angeordnet sind, sodass sie problemlos einzeln im Rahmen einer Wimpernverlängerung mit einem entsprechenden Manipulationswerkzeug aufgenommen und aufgebracht werden können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1a bis 1e das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Anordnung mit den einzelnen Bearbeitungsstationen in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2a und 2b hergestellte künstliche Wimpernfasern,
Fig. 3a bis 3d das erfindungsgemäße Verfahren in einer zweiten Aus- führungsform.
Die Fig. 1a zeigt Faserstücke 1 , die noch nicht in einem Mitnahmeelement angeordnet sind. Die Faserstücke 1 in der Fig. 1a mögen sich etwa in einem Zulauf befinden, in dem sie vorrätig gehalten werden. In der Fig. 1a mögen die Faserstücke 1 zunächst länger bzw. geringfügig länger als die spätere Länge der resultierenden künstlichen Wimpernfasem 10 sein.
Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 werden die Faserstücke 1 in einer ersten Bearbeitungsstation 2 in einem Mitnahmeelement 11 angeordnet. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 ist das Mitnahmeelement 11 als U-Schiene mit einem U-Querschnitt ausgebildet. Li- Querschnitt meint dabei, dass die U-Schiene einen U-förmigen Querschnitt quer zu Ihrer Längserstreckung aufweist. Der U-förmige Querschnitt des Mitnahmeelementes 11 bzw. der U-Schiene ist in der Fig. 1 nicht näher dargestellt. Die Fig. 1 zeigt das Mitnahmeelement 11 bzw. die U-Schiene in einer Seitenansicht bzw. in Längserstreckung. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 werden die Faserstücke 1 in Längsrichtung des Mitnahmeelementes 11 nebeneinander in einer einzigen Faserstückreihe in dem Mitnahmeelement 11 angeordnet. Die Faserstücke 1 werden somit in einer Reihe nebeneinander in dem Mitnahmeelement 11 angeordnet. Ganz besonders bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1
werden die Faserstücke 1 in der ersten Bearbeitungsstation 2 stehend in dem Mitnahmeelement 11 angeordnet. Stehend meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Fasern in einem Winkel von 85° bis 95°, vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 von 90° bzw. im Wesentlichen von 90° zu einer Horizontalen, insbesondere zum Boden bzw. Erdboden angeordnet werden. Dies ist insbesondere in der Fig. 1 b zu erkennen.
Erfindungsgemäß werden die angeordneten Faserstücke 1 in einer zweiten Bearbeitungsstation 3 auf einem Träger 4 fixiert. Bei dem Träger 4 handelt es sich vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren um einen Klebestreifen. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 werden die Faserstücke 1 in der zweiten Bearbeitungsstation 3 stehend gehandhabt. Die Faserstücke 1 werden zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel in der zweiten Bearbeitungsstation 3 im Bereich eines unteren Endes der Faserstücke 1 bzw. lediglich im Bereich eines unteren Endes der Faserstücke 1 auf dem Träger 4 bzw. auf dem Klebestreifen fixiert. Dabei wird der Träger 4 zweckmäßigerweise seitlich an den angeordneten Faserstücken 1 bzw. an der ihm zugeordneten Faserstückreihe angebracht. Die Anbringung des Trägers 4 erfolgt im Hinblick auf die Länge der Faserstücke 1 derart, dass die Faserstücke 1 nach einem Ablängen 5 unterhalb des Trägers 4 die gewünschte Länge aufweisen.
Es hat sich bewährt, dass die Faserstücke 1 in der zweiten Bearbeitungsstation 3 im Zuge des Fixiervorganges gegen eine Gegendruckplatte gedrückt werden. Dies ist in den Figuren nicht näher dargestellt. Zweckmäßigerweise werden dazu die in dem Mitnahmeelement 11 angeordneten Faserstücke 1 in der zweiten Bearbeitungsstation 3 seitlich mit dem Träger 4 bzw. mit dem Klebestreifen beaufschlagt. Dazu wird der Träger 4 vorzugsweise an einem nicht näher dargestellten Stempel gehalten und zusammen mit dem Stempel
seitlich gegen die angeordneten Faserstücke 1 bzw. gegen die Faserstückreihe gedrückt. Als Gegenelement zu dem Stempel wird dann eine Gegendruckplatte, insbesondere auf der anderen Seite der fixierten Faserstücke 1 bzw. der Faserstückreihe vorgesehen.
Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 erfolgt in der zweiten Bearbeitungsstation 3 nach der Fixierung der Faserstücke 1 auf dem Träger 4 ein Ablängen 5 der Faserstücke 1 . Das Ablängen 5 wird vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel mit einem Rotationsmesser durchgeführt. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel werden die auf dem Träger 4 fixierten Faserstücke 1 unterhalb des Trägers 4 abgelängt. Es kann weiterhin und nicht näher dargestellt im oberen Bereich der Faserstücke 1 ein Ablängen 5 durchgeführt werden, sodass alle angeordneten und fixierten Faserstücke 1 eine einheitliche Länge aufweisen. Optional und ebenfalls nicht näher dargestellt kann ein Anspitzen der Faserstücke 1 an einem freien Ende stattfinden.
Vorzugsweise und Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird anschließend in einer dritten Bearbeitungsstation 6 ein Aufrollen der fixierten Faserstücke 1 zusammen mit dem Träger 4 auf eine Rolle 7 durchgeführt. Die einzelnen Faserstücke 1 sind auf dem Träger 4 in Reihe angeordnet und werden mit dem Träger 4 um die Rolle 7 gerollt bzw. gewickelt. Dabei entsteht eine Krümmung. Bei der Rolle 7 mag es sich zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel um eine Aluminiumrolle handeln.
Zur Beibehaltung der Krümmung, insbesondere dauerelastisch, wird bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren eine thermische Behandlung in einer vierten Bearbeitungsstation 8 durchgeführt. Dazu wird die Rolle 7 mit den aufgerollten bzw. aufgewickelten Faserstücken 1 und dem Träger 4 in einen
Ofen 9 eingebracht und der thermischen Behandlung in der vierten Bearbeitungsstation 8 unterworfen. Die thermische Behandlung in dem Ofen 9 mag im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren bei 120 °C bzw. ca. 120 °C für 1 Stunde durchgeführt werden.
Die auf dem Träger 4 hergestellten künstlichen Wimpernfasem 10 können wie in den Figuren 2a und 2b, in Draufsicht und in Seitenansicht ausgebildet sein. Der Träger 4 weist eine Breite bezogen auf die Horizontalrichtung von ca. 20 mm bis 60 mm auf. Die künstlichen Wimpernfasern 10 sind auf dem Träger 4 angeordnet und weisen einen Schwung bzw. eine Krümmung auf, welche dauerelastisch ausgebildet ist, um somit bei einem Menschen, der eine Wimpernverlängerung bekommt, appliziert zu werden.
In der Fig. 3 ist eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei der die Faserstücke 1 mittels 3D-Druck erzeugt werden. Die Anordnung der Faserstücke 1 an dem Mitnahmeelement 11 erfolgt im Rahmen dieser Ausführungsvariante vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel im Zuge des Druckvorganges, sodass der 3D-Drucker bevorzugt zumindest ein Teil der ersten Bearbeitungsstation 2 ist. Zweckmäßigerweise wird mit dem 3D-Drucker zunächst das Mitnahmeelement 11 erzeugt. Dazu werden mehrere Schichten eines Kunststoffmaterials, vorzugsweise mehrere Schichten aus Polybutylenterephthalat, übereinander gedruckt, sodass ein gedrucktes Mitnahmeelement 11 bzw. ein längliches gedrucktes Mitnahmeelement 11 entsteht. Anschließend werden die Faserstücke 1 zweckmäßigerweise ausgehend von dem gedruckten Mitnahmeelement 11 parallel ihrer Länge nach erzeugt, sodass sie sich von dem gedruckten Mitnahmeelement 11 aus erstrecken. Dies ist insbesondere in der Fig. 3b zu erkennen. Auf diese Weise resultiert gleichsam eine kammartige Struktur aus dem gedruckten Mitnahmeelement 11 und den Faserstücken 1 bzw. aus der gedruckten Faserstückreihe. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel werden die Faserstücke 1 dabei liegend erzeugt bzw. gedruckt. Liegend meint in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Fasern sich parallel bzw. im Wesentlichen parallel zu einer Horizontalen, insbesondere zum Boden bzw. Erdboden erstrecken. Die im Rahmen dieser alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugten bzw. gedruckten Faserstücke 1 werden dann erfindungsgemäß in einer zweiten Bearbeitungsstation 3 auf einem Träger 4 fixiert. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 sind die erste Bearbeitungsstation 2 und die zweite Bearbeitungsstation 3 ineinander integriert. Nach der Fixierung der Faserstücke
1 auf dem Träger 4 erfolgt zweckmäßigerweise ein Ablängen 5 der Fasern. Im Zuge dieses Ablängens 5 werden die gedruckten Faserstücke 1 bevorzugt von dem gedruckten Mitnahmeelement 11 getrennt. Dies ist in der Fig. 3c angedeutet. Die weitere Behandlung der fixierten Faserstücke 1 in der dritten Bearbeitungsstation 6 und in der vierten Bearbeitungsstation 8 erfolgt zweckmäßigerweise wie in den Figuren 1d und 1e dargestellt.