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Title:
METHOD FOR ASSESSING CONTRASTS ON SURFACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/191707
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for assessing contrasts on surfaces (2), in particular for optically identifying structured and/or pictorial surfaces (2), e.g. of paintings (1) or sculptures, said method being simple to use independently of the location and safe. For this purpose, the method involves the steps of - focusing a camera (5) onto a prominent image dot (3) on the surface, - creating at least two images of a recognizable, high-contrast area of the image dot (3), - storing the image having the greatest depth of detail as a reference image.

Inventors:
ZEH KAI (DE)
Application Number:
PCT/IB2021/051752
Publication Date:
September 30, 2021
Filing Date:
March 03, 2021
Export Citation:
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Assignee:
4ART HOLDING AG (CH)
International Classes:
G01N21/47; G06K9/00; G06Q30/00; G06T7/00; G07D7/06; H04N5/232
Domestic Patent References:
WO2017089736A12017-06-01
WO2017198950A12017-11-23
Foreign References:
US5673338A1997-09-30
CN105740820B2020-01-03
CN104866837B2018-08-10
DE102014018940A12016-06-23
DE3737631C11989-03-02
DE102008018586A12009-11-05
DE102016011497B42019-01-24
EP1381035B12007-05-23
DE102017000296A12018-07-19
Other References:
RUGGERO DONIDA LABATI ET AL: "Two-view contactless fingerprint acquisition systems: A case study for clay artworks", BIOMETRIC MEASUREMENTS AND SYSTEMS FOR SECURITY AND MEDICAL APPLICATIONS (BIOMS), 2012 IEEE WORKSHOP ON, IEEE, 14 September 2012 (2012-09-14), pages 1 - 8, XP032472511, ISBN: 978-1-4673-2722-0, DOI: 10.1109/BIOMS.2012.6345775
Attorney, Agent or Firm:
WEINMANN ZIMMERLI AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Beurteilung von Kontrasten von Oberflächen, insbesondere zur optischen Erfassung von strukturierten und/oder bildhaften Oberflächen, umfassend die Schritte

- Fokussierung einer Kamera (5) auf einem markanten Bildpunkt (3) der Oberfläche (2) und nachfolgend

- Erstellung von mindestens zwei Bildern von einem wieder zu erkennenden, kontrastreichen Bereich des Bildpunktes (3) sowie - Speicherung der Aufnahme mit der höchsten Detailtiefe als Referenzbild.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass fünf bis acht Aufnahmen erstellt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (6) der Kamera (5) von der Oberfläche (2) 9-1 Ocm beträgt. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Referenzbild mit einer, zu irgendeinem späteren Zeitpunkt erstellten Aufnahme des markanten Bildpunktes (3) der Oberfläche (2) verglichen wird.

Description:
Verfahren zur Beurteilung von Kontrasten von Oberflächen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung von Kontrasten von Oberflächen, insbesondere zur optischen Erfassung von strukturierten und/oder bildhaften Oberflächen, zum Beispiel von Gemälden oder Skulpturen.

In der DE 102014018940 A1 ist ein Verfahren zur Begutachtung von Färb- oder Lackoberflächen unter Verwendung einer Leuchte offenbart. Die Leuchte, eine LED- oder Halogenleuchte, soll ein tageslichtähnliches Lichtspektrum erzeugen können, das Steuer- oder regelbar ist. Insbesondere soll ein umschalten zwischen Tageslicht und dem zur Beurteilung der Oberfläche besser geeigneten Farbspektrum möglich sein.

Eine stationäre optische Abtastvorrichtung für ebene Oberflächen ist in der DE 3737631 C1 offenbart. Sie weist eine Laserlichtquelle, eine vom Laserlichtstrahl beaufschlagte Lichtablenkvorrichtung, ein Abbildungselement, einen abbildenden Retroreflektor sowie eine Lichtempfangsvorrichtung auf. Sie dient der Fehlersuche an reflektierenden Oberflächen, wobei ein Flattern der Oberfläche Messungen nicht beeinträchtigen soll.

Eine weitere stationäre optische Vorrichtung zur Erfassung von Oberflächen eines Bauteils ist in der DE 102008018586 A1 beschrieben. Vorgesehen sind zwei Lichtquellen und eine Kameraeinrichtung, wobei die Kamera die an den Oberflächen des Bauteils reflektierten Lichtstrahlen der Lichtquellen zur Erzeugung eines Bildes der Oberflächen empfängt.

Eine ähnliche optische Untersuchungseinrichtung zur Erfassung der Eigenschaften von rechteckigen Halbleitern zeigt die DE 102016011497 B4.

Eine optische Abtastvorrichtung zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Informationen, bei der Lichtstrahlen mit zumindest drei Wellenlängen benutzt werden, eine optische Pickupvorrichtung, zeigt die EP 1381035 B1. Ein stationäres Messsystem zur Erfassung von Oberflächen und zur hyperspektralen Bildgebung ist in der DE 102017000296 A1 beschrieben. Es wird ein Beleuchtungsmuster eines ersten Messlichts mit einer Vielzahl von Wellenlängen erzeugt und das Beleuchtungsmuster auf der zu untersuchenden Oberfläche abgebildet, so dass es von einem chromatischen Objektiv in verschiedenen Abständen scharf abgebildet werden kann. Die Intensitätsverteilung des aufgespaltenen ersten Messlichts wird mittels eines Detektors erfasst und daraus topografische Eigenschaften der zu untersuchenden Oberfläche ermittelt. Die Oberfläche wird zudem mit einem zweiten Messlicht homogen beleuchtet. Ein multifokales chromatisch codiertes 3D-Messverfahren wird mit einem nichtkonfokalen zweiten Messlicht kombiniert. Struktur und Zusammensetzung der Oberflächen sollen schnell und genau bestimmbar sein.

In der WO 2017089736 A1 und der WO 2017198950 A1 sind Verfahren zur Authentifizierung bzw. zur erweiterten Authentifizierung von Objekten offenbart.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Beurteilung von Kontrasten von Oberflächen zu entwickeln, das einfach und ortsunabhängig anwendbar und sicher ist.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1. Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die Schritte

- Fokussierung einer Kamera auf einem markanten Bildpunkt der zu erfassenden Oberfläche

- Erstellung von mindestens zwei Bildern von einem wieder zu erkennenden, kontrastreichen Bereich des Bildpunktes

- Speicherung der Aufnahme mit der höchsten Detailtiefe als Referenzbild. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.

Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht eine, automatische, Erstellung scharfer und hochwertiger Bilder von einer Oberfläche aus einer vorgegebenen Entfernung mittels eines Endgerätes, bevorzugt eines mobilen Endgerätes (Mobilgerät), das mit einer Kamera ausgestattet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher beschrieben.

In der Zeichnung zeigen die

Fig. 1 : eine erfindungsgemässe Anordnung einer Kamera über der zu erfassenden Oberfläche,

Fig. 2: die Kamera nach Fig. 1 mit einem Blendschutz.

Eine zu erfassende Oberfläche 2, im Beispiel eines Gemäldes 1 wird zunächst horizontal oder vertikal ausgerichtet (Fig. 1) und optimal und schattenfrei mittels Tageslicht und/oder Kunstlicht ausgeleuchtet.

Anschliessend wird der Autofokus einer Kamera 5 eines Mobilgeräts 4, zum Beispiel ein Tablet oder ein Smartphone, aktiviert und das Mobilgerät wird mit einem Abstand von beispielsweise 9-10cm etwa parallel (horizontal oder vertikal) zur Oberfläche 2 über einem markanten Bildpunkt ausgerichtet (Richtung 6).

Die Kamera 5 ist fokussiert, wenn zum Beispiel innerhalb von ca. 0,5 Sekunden keine Neufokussierung des Objektivs der Kamera 5 erfolgt. Hierzu wird die physische Position der beweglichen Linse des Objektivs kontinuierlich überwacht. Die Position der beweglichen Linse bestimmt die Brennweite zum Fokuspunkt des optischen Systems. Soweit der Durchschnitt der erhaltenen Linsenpositionen des Objektivs der Kamera 5 aus den jeweils letzten ca. 0,5 Sekunden der nächsten erhaltenen Linsenposition entspricht, wird die Kamera 5 von der Software des Mobilgeräts 4 als fokussiert klassifiziert und ausgelöst.

Mittels der zuletzt festgestellten physischen Linsenposition kann die tatsächliche Entfernung zum fokussierten Objekt (Bildpunkt 3 der Oberfläche 2) von der vorbezeichneten Software berechnet werden, unter der Voraussetzung, dass die Kamera 5 bereits ausgemessen ist.

Basierend auf den gemessenen Referenz-Entfernungen und der entsprechenden Linsenpositionen, wird von der Steuerungselektronik des Mobilgeräts 4 die momentane Distanz zum fokussierten Objekt errechnet. Sofern die Entfernung einer definierten Vorgabe entspricht, werden automatisch zum Beispiel fünf bis acht, im Beispiel bevorzugt fünf, zumindest jedoch zwei aufeinanderfolgende Bilder/Aufnahmen von einem wieder zu erkennenden Bereich erstellt. In jedem Bild werden kontrastreiche Bildpunkte 3 identifiziert. Hierbei werden automatisch Farben, Kontraste, Abstände und/oder Tiefen von Strukturen ermittelt.

Diese Bildpunkte 3 sind von signifikant stärker oder schwächer intensiven Bildpunkten umgeben. Der Abstand 6 zur Oberfläche beträgt zum Beispiel 9-10cm.

Danach werden geometrische Formen anhand der identifizierten kontrastreichen Bildpunkte 3 projiziert. Diese Bildpunkte 3 bilden die Ecken der projizierten geometrischen Figuren. Die Anzahl, die Positionen, und die Grössen der geometrischen Figuren, werden in einem Datensatz für jedes Bild abgelegt. Die Anzahl der projizierten geometrischen Figuren indiziert die Detailtiefe eines Bildes. Das Bild mit der höchsten Detailtiefe, d. h. grösste Anzahl an Details, wird zur Weiterverarbeitung (Vergleich der aufgenommenen Bilddaten mit bereits vorher erstellen Aufnahmen) ausgewählt und als Referenz (Zielbild) gespeichert.

Falls die zu erfassende Oberfläche 2 spiegelt und/oder hinter einer spiegelnden, durchsichtigen Abdeckung angeordnet ist, kann das Mobilgerät 4 mit einem reversiblen Blendschutz 7 versehen werden. Dieser Blendschutz 7 ist im Beispiel ein flacher viereckiger Rahmen mit einem Ausschnitt 8 für die Kamera 5. Der Blendschutz 7 kann zum Beispiel magnetisch oder mittels Führungsschiene oder Klickverbindung auf dem Mobilgerät 4 angebracht und positioniert sein (Fig. 2).

Für eine erstmalige Erfassung einer Oberfläche muss vorgängig die vorbezeichnete Software/App auf dem Mobilgerät 4 installiert werden und dieses muss registriert und authentifiziert werden.

Ablauf einer Registrierung:

1.. Erfassung der persönlichen Daten des Eigentümers des zu erfassenden Objekts (Kunstwerk) 2. Erfassung der Eckdaten des Objektes, wie z. B. Name, Ersteller, Jahr der Erstellung, Abmasse, z. B. in Zentimeter

3. Fotografie der Vorderseite des gesamten Objektes

4. Optionale Fotografie der Rückseite/übrigen Seiten des Objektes

5. Auswahl eines Bereiches auf dem Objekt, der als wiedererkennbarer Bereich (resp. Fingerabdruck) genutzt werden soll

6. Erfassung der Oberfläche des Objekts mittels Mobilgerät 4 entsprechend der vorgenannten Beschreibung (Erstellung eines Bildes mit höchster Detailtiefe des ausgewählten Bereiches).

7. Um die Qualität des gewählten Referenz-Bildes (Zielbild) weiter zu erhöhen, kann optional zusätzlich noch ein Live Videostream mit derselben Kamera 5 erstellt werden und ggf. werden weitere Einzelbilder des gewählten Bereiches erstellt

8. Das letztlich beste Bild aus den Schritten 5-7 wird gespeichert

9. Zur Sicherstellung, dass das gespeicherte Bild als Referenz für einen Fingerabdruck geeignet ist, wird ein weiteres Bild des gewählten Bereichs gemäss vorstehender Beschreibung erstellt und als sekundäres Referenz-Bild gespeichert.

10. Das Referenzbild aus Schritt 8, sowie das sekundäre Referenzbild aus Schritt 9 werden für zukünftige Vergleiche des ausgewählten Bereichs genutzt. Ablauf Authentifikation:

Der Nutzer will feststellen, ob ein ihm vorliegendes Kunstwerk / Objekt dem ursprünglich im Ablauf der Registrierung aufgenommenem Objekt entspricht bzw. mit diesem identisch ist.

1. Der Nutzer wählt das zu authentifizierende Kunstwerk/Objekt aus seiner Sammlung aus

2. Das Referenzbild aus Schritt 8 des Ablaufs der Registrierung wird nun genutzt, um entsprechend der Schritte 6 und/oder 7 der Registrierung ein bestmögliches Abbild des gleichen Bereiches (Bildpunkt 3) aus einem Abstand 6 von beispielsweise 9- 10cm zu erstellen

4. Das beste Bild aus Schritt 2 wird als Authentifikations-Bild zur Weiterverarbeitung gespeichert

5. Das gespeicherte Authentifikations-Bild wird nun von der Steuerungselektronik/App des Mobilgeräts 4 und/oder unter Zuhilfenahme eines Rechnersystems mit dem Referenz-Bild aus dem Registrationsablauf verglichen

6. Anhand von Übereinstimmungen zwischen dem Authentifikations-Bild und dem Referenz-Bild erhält der Nutzer eine Aussage, ob es sich bei dem Kunstwerk/Objekt um dasselbe handelt, bzw. ob es nicht das ursprünglich unter Ablauf der Registrierung aufgenommene Kunstwerk/ Objekt ist.

Auflistung der Bezugszeichen

1 Gemälde

2 Oberfläche 3 Bildpunkt

4 Mobilgerät

5 Kamera

6 Richtung

7 Blendschutz 8 Ausschnitt