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Title:
METHOD AND CONTROL UNIT FOR OPERATING AN ACCESS- AND/OR ACTIVATION SYSTEM OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/099432
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (400) for operating an access- and/or activation system of a vehicle (100), the access- and/or activation system comprising a Telestart transmitter (120) which is configured to emit radio signals which can be received by a receiving unit (104) of the vehicle (100). The method (400) comprises detecting (401) a temporal sequence (301) of field strength values for a corresponding temporal sequence of radio signals which have been received by the receiving unit (104). In addition, the method (400) comprises filtering (402) the temporal sequence (301) of field strength values in order to provide a filtered sequence (303) of field strength values. The method (400) also comprises determining (403), based on the filtered sequence (303) of field strength values, whether or not the Telestart transmitter (120) has been moved at a specific time. Furthermore, the method (400) comprises causing (404) the Telestart transmitter (120) to exit an idle mode when it is determined that the Telestart transmitter (120) has been moved.

Inventors:
KREBS ALEXANDER (DE)
MOURAD ALAA (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/081067
Publication Date:
May 22, 2020
Filing Date:
November 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60R25/24; H04W12/08; H04W52/02; G06C9/00
Foreign References:
US20100304690A12010-12-02
DE102016207963A12017-11-16
US20180130275A12018-05-10
EP3367713A12018-08-29
US9646436B12017-05-09
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Claims:
Ansprüche

1) Verfahren (400) zum Betrieb eines Zugangs- und/oder Aktivierungssystems eines Fahrzeugs (100); wobei das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem einen Telestartsender (120) umfasst, der eingerichtet ist, Funksignale auszusenden, die von einer Empfangseinheit (104) des Fahrzeugs (100) empfangen werden können; wobei das Verfahren (400) umfasst,

- Ermitteln (401) einer zeitlichen Sequenz (301) von Feldstärkewerten für eine entsprechende zeitliche Sequenz von Funksignalen, die von der Empfangseinheit (104) empfangen wurden;

- Filtern (402) der zeitlichen Sequenz (301) von Feldstärkewerten, um eine gefilterte Sequenz (303) von Feldstärkewerten bereitzustellen;

- Bestimmen (403), auf Basis der gefilterten Sequenz (303) von

Feldstärkewerten, ob der Telestartsender (120) an einem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht; und

- Veranlassen (404), dass der Telestartsender (120) einen Ruhemodus verlässt, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde.

2) Verfahren (400) gemäß Anspruch 1, wobei

- das Verfahren (400) umfasst, Senden eines Signals von einer

Sendeeinheit (101) des Fahrzeugs (100) an den Telestartsender (120), um den Telestartsender (120) aus dem Ruhemodus in einen Betriebsmodus zu versetzen; und

- wobei der Telestartsender (120) in dem Betriebsmodus insbesondere eingerichtet ist, einen Prozess zum Identitätsabgleich und/oder zum Positionsabgleich mit dem Fahrzeug (100) durchzuführen.

3) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- das Verfahren (400) umfasst, Bewirken, dass das Fahrzeug (100) in Bezug auf das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem aus einem Ruhemodus in einen Betriebsmodus überführt wird, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde; und

- wobei das Fahrzeug (100) in dem Betriebsmodus insbesondere

eingerichtet ist, einen Prozess zum Identitätsabgleich und/oder zum Positionsabgleich mit dem Telestartsender (120) durchzuführen.

4) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren (400) umfasst, nachdem bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde,

- Aussenden einer Mehrzahl von Anfragesignalen von einer Mehrzahl von Sendeeinheiten (101) des Fahrzeugs (100) an den Telestartsender (120);

- Empfangen von ein oder mehreren Antwortsignalen von dem

Telestartsender (120); wobei die ein oder mehrere Antwortsignale Signalstärke- und/oder Laufzeit-Information in Bezug auf Signalstärken und/oder Laufzeiten der Mehrzahl von Anfragesignalen umfasst, die von dem Telestartsender (120) ermittelt wurden; und

- Ermitteln von Positionsinformation in Bezug auf eine Position des Telestartsenders (120) relativ zu dem Lahrzeug (100), auf Basis der Signalstärke- und/oder Laufzeit-Information.

5) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren (400) umfasst,

- Bestimmen, auf Basis der zeitlichen Sequenz (301) von

Leidstärkewerten, dass der Telestartsender (120) für eine Mindestzeitdauer nicht bewegt wurde; und

- in Reaktion darauf, Veranlassen, dass der Telestartsender (120) aus einem Betriebsmodus in den Ruhemodus versetzt wird; und/oder Bewirken, dass das Lahrzeug (100) in Bezug auf das Zugangs und/oder Aktivierungssystem aus einem Betriebsmodus in einen Ruhemodus versetzt wird.

6) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zeitliche Sequenz (301) von Feldstärkewerten mit zumindest einem

Tiefpassfilter, insbesondere mit einem Infinit Impulse Response, IIR, Filter gefiltert wird.

7) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die zeitliche Sequenz (301) von Feldstärkewerten mit einem Filter gefiltert wird;

- das Filter eine Kette von N Filtermodulen (202) umfasst, die derart hintereinander geschaltet sind, dass ein Ausgangswert eines Filtermoduls (202) als Eingangswert für ein direkt nachfolgendes Filtermodul (202) verwendet wird; mit N>1;

- Werte (201) der zeitlichen Sequenz (301) von Feldstärkewerten

sequentiell als Eingangswerte eines ersten Filtermoduls (202) der Kette von N Filtermodulen (202) verwendet werden; und

- die Ausgangswerte der N Filtermodule (202) an dem bestimmten

Zeitpunkt zu einem Wert der gefilterten Sequenz (303) von Feldstärkewerten für den bestimmten Zeitpunkt kombiniert werden, insbesondere mittels einer gewichteten Summe.

8) Verfahren (400) gemäß Anspruch 7, wobei

- das Verfahren (400) umfasst, Anpassen zumindest eines

Filterparameters des Filters in Abhängigkeit von der zeitlichen Sequenz (301) von Feldstärkewerten; und

- der zumindest eine Filterparameter ein oder mehrere umfasst, von:

- die Anzahl N von Filtermodulen (202);

- ein oder mehrere Gewichte (203) zur Kombination der

Ausgangswerte der N Filtermodule (202); und/oder

- ein in einem Filtermodul (202) verwendetes Teilfilter. 9) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren (400) umfasst,

- Ermitteln eines Referenzwertes der gefilterten Sequenz (303) von F eidstärkewerten;

- Ermitteln einer Abweichung eines Wertes der gefilterten Sequenz (303) von Feldstärkewerten für den bestimmten Zeitpunkt von dem Referenzwert; und

- Bestimmen, auf Basis der Abweichung, ob der Telestartsender (120) an dem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht; wobei insbesondere dann bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde, wenn die Abweichung größer als oder gleich wie ein Abweichungs-Schwellenwert ist.

10) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren (400) umfasst,

- Ermitteln einer zeitlichen Veränderung der Werte der gefilterten Sequenz (303) von Feldstärkewerten mit der Zeit; wobei die zeitliche Veränderung insbesondere einen zeitlichen Gradienten der gefilterten Sequenz (303) von Feldstärkewerten umfasst; und

- Bestimmen, auf Basis der zeitlichen Veränderung, ob der

Telestartsender (120) an dem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht; wobei insbesondere dann bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde, wenn die zeitliche Veränderung größer als oder gleich wie ein Veränderungs-Schwellenwert ist.

11) Verfahren (400) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- das Funksignal ein Bluetooth Advertising Signal umfasst; und/oder

- das Funksignal periodisch mit einer bestimmten Frequenz,

insbesondere 0.1Hz, 1Hz oder höher, von dem Telestartsender (120) ausgesendet wird. 12) Steuereinheit (102) für ein Zugangs- und/oder Aktivierungssystem eines Fahrzeugs (100); wobei das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem einen Telestartsender (120) umfasst, der eingerichtet ist, Funksignale auszusenden, die von einer Empfangseinheit (104) des Fahrzeugs (100) empfangen werden können; wobei die Steuereinheit (102) eingerichtet ist,

- eine zeitliche Sequenz (301) von Feldstärkewerten für eine

entsprechende zeitliche Sequenz von Funksignalen, die von der Empfangseinheit (104) empfangen wurden, zu ermitteln;

- die zeitliche Sequenz (301) von Feldstärkewerten zu filtern, um eine gefilterte Sequenz (303) von Feldstärkewerten bereitzustellen;

- auf Basis der gefilterten Sequenz (303) von Feldstärkewerten zu bestimmen, ob der Telestartsender (120) an einem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht; und

- zu veranlassen, dass der Telestartsender (120) einen Ruhemodus verlässt, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender (120) bewegt wurde.

Description:
Verfahren und Steuereinheit zum Betrieb eines Zugangs- und/oder

Aktivierungssystems eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Zugangs- und/oder Aktivierungssystem eines

Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine

Steuereinheit zur Bewegungserkennung eines Telestartsenders für ein Zugangs und/oder Aktivierungssystem eines Fahrzeugs.

Schlüssellose Zugangs- und/oder Aktivierungssysteme zu einem Kraftfahrzeug basieren häufig auf der Lokalisierung und der Authentifizierung eines

Telestartsenders in einem örtlich begrenzten Bereich an oder in dem Fahrzeug.

Ein Nutzer trägt einen Telestartsender (z.B. einen Schlüssel oder ein Smartphone) mit sich. Der Telestartsender authentifiziert sich gegenüber einer Kontroll- bzw. Steuereinheit eines Fahrzeugs über eine Funkverbindung. Des Weiteren wird über ein geeignetes Funkprotokoll die Entfernung des Telestartsenders zu ein oder mehreren Referenzpunkten des Fahrzeugs gemessen. Basierend auf dem korrekten Authentifizierungsschlüssel und basierend auf einer definierten Entfernung zu den ein oder mehreren Referenzpunkten des Fahrzeugs wird dann der Zugang zu dem Fahrzeug gewährt oder verweigert.

Um den Energieverbrauch eines Telestartsenders (TS) zu reduzieren kann in den Telestartsender ein Bewegungssensor verbaut werden. Wird ein TS für eine bestimmte Mindestzeitdauer nicht bewegt, so kann sich der TS in einen

Stromspar- bzw. Ruhemodus versetzen, in dem der TS bis zu dem erneuten Auftreten einer Bewegung verbleiben kann. Die Erkennung des Ruhestandes und/oder der Bewegung des TS kann über einen Funkkanal von dem TS an das mit dem TS assoziierte Fahrzeug übertragen werden, damit sich auch das

Fahrzeug in einen stromsparenden Ruhemodus versetzen kann.

Der Verbau eines Bewegungssensors in einem TS führt zu erhöhten Kosten und zu einem erhöhten Stromverbrauch des Telestartsenders. Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, dem Energieverbrauch und die Kosten eines Zugangs- und/oder Aktivierungssystems eines Fahrzeugs zu reduzieren.

Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird daraufhingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem

unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.

Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betrieb eines Zugangs- und/oder Aktivierungssystems eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, beschrieben. Das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem umfasst einen

Telestartsender (z.B. einen Fahrzeugschlüssel und/oder ein Smartphone), der eingerichtet ist, Funksignale auszusenden, die von einer Empfangseinheit des Fahrzeugs empfangen werden können. Die Funksignale können von einer Sendeeinheit des Telestartsenders gesendet werden. Dabei können die

Funksignale periodisch mit einer bestimmten Frequenz, insbesondere 0.1 Hz, 1Hz oder höher, von dem Telestartsender aus gesendet werden. Die Funksignale können insbesondere Bluetooth Advertising Signale sein. Das Verfahren kann durch eine Steuereinheit des Fahrzeugs ausgeführt werden.

Das Verfahren umfasst das Ermitteln einer zeitlichen Sequenz von

Feldstärkewerten für eine entsprechende zeitliche Sequenz von Funksignalen, die von der Empfangseinheit des Fahrzeugs (an einer entsprechenden Sequenz von Zeitpunkten) empfangen wurden. Es kann somit ein Feldstärkesignal ermittelt werden, das anzeigt, wie sich der Feldstärkewert, der an der Empfangseinheit empfangenen Funksignale, mit der Zeit verändert. Beispielhafte Feldstärke werte sind RSSI (Received Signal Strength Indicator)- Werte, etwa RSSI-Werte von Bluetooth Advertising Signalen.

Außerdem umfasst das Verfahren das Filtern der zeitlichen Sequenz von

Feldstärkewerten (d.h. des Feldstärkesignals), um eine gefilterte Sequenz von Feldstärkewerten (d.h. ein gefiltertes Feldstärkesignal) bereitzustellen. Dabei kann die zeitliche Sequenz von Feldstärkewerten (d.h. das Feldstärkesignal) mit zumindest einem Tiefpassfilter, insbesondere mit einem Infinit Impulse Response, IIR, Filter gefiltert werden. So kann in zuverlässiger und effizienter Weise Rauschen aus dem Feldstärkesignal unterdrückt werden. Das gefilterte

Feldstärkesignal zeigt dann in präziser und robuster Weise den zeitlichen Verlauf des Abstands zwischen dem Telestartsender und der Empfangseinheit des

Fahrzeugs an.

Außerdem umfasst das Verfahren das Bestimmen, auf Basis der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten (d.h. auf Basis des gefilterten Feldstärkesignals), ob der Telestartsender an einem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht. Insbesondere kann ermittelt werden, ob sich der Abstand zwischen dem

Telestartsender und der Empfangseinheit des Fahrzeugs mit der Zeit verändert bzw. verändert hat. Wenn dies der Fall ist, so kann auf eine Bewegung des Telestartsenders geschlossen werden. Bleibt andererseits der Abstand zwischen dem Telestartsender und der Empfangseinheit des Fahrzeugs über der Zeit im Wesentlichen konstant (d.h. bleibt das gefilterte Feldstärkesignal zeitlich im Wesentlichen konstant), so kann daraus geschlossen werden, dass der

Telestartsender nicht bewegt wird bzw. wurde. Je nachdem, ob der Telestartsender bewegt wird oder nicht, kann der

Telestartsender in einen Ruhemodus oder in einen Betriebsmodus versetzt bzw. betrieben werden. Dabei weist der Telestartsender in dem Ruhemodus

typischerweise einen (gegenüber dem Betriebsmodus reduzierten)

Energieverbrauch auf. Beispielsweise kann der Telestartsender in dem

Ruhemodus in Bezug auf das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem des

Fahrzeugs darauf beschränkt sein, wiederholt Funksignale zu senden. Andererseits kann der Telestartsender in dem Betriebsmodus eingerichtet sein, einen Prozess zum Identitätsab gleich und/oder zum Positionsabgleich mit dem Fahrzeug durchzuführen (um basierend darauf einen Zugang zu dem Fahrzeug und/oder die Aktivierung einer Funktion des Fahrzeugs zu ermöglichen).

In entsprechender Weise kann auch das Fahrzeug in Bezug auf das Zugangs und/oder Aktivierungssystem in einen Ruhemodus bzw. in einen Betriebsmodus versetzt werden. Dabei kann das Fahrzeug in dem Ruhemodus einen im Vergleich zu dem Betriebsmodus reduzierten Energieverbrauch aufweisen. Beispielsweise kann das Fahrzeug in dem Ruhemodus in Bezug auf das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem darauf beschränkt sein, das in diesem Dokument

beschriebene Verfahren zur Erkennung der Bewegung des Telestartsenders auszuführen. Andererseits kann das Fahrzeug in dem Betriebsmodus eingerichtet sein, einen Prozess zum Identitätsabgleich und/oder zum Positionsabgleich mit dem Telestartsender durchzuführen (um basierend darauf einen Zugang zu dem Fahrzeug und/oder die Aktivierung einer Funktion des Fahrzeugs zu

ermöglichen).

Das Verfahren kann ferner umfassen, das Veranlassen, dass der Telestartsender einen Ruhemodus verlässt, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender bewegt wurde (und wenn zuvor bestimmt wurde, dass sich der Telestartsender in dem Ruhemodus befindet). Zu diesem Zweck kann ein Signal (insbesondere ein Anfragesignal) von einer Sendeeinheit des Fahrzeugs an den Telestartsender gesendet werden, um den Telestartsender aus dem Ruhemodus in den

Betriebsmodus zu versetzen.

Andererseits kann das Verfahren umfassen, das Veranlassen, dass der

Telestartsender in den Ruhemodus überführt wird, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender für eine Mindestzeitdauer nicht bewegt wurde (und wenn zuvor bestimmt wurde, dass sich der Telestartsender in dem Betriebsmodus befindet).

Zu diesem Zweck kann ein Signal von der Sendeeinheit des Fahrzeugs an den Telestartsender gesendet werden, um den Telestartsender in den Ruhemodus zu versetzen.

Des Weiteren kann das Verfahren umfassen, das Bewirken, dass das Fahrzeug in Bezug auf das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem aus einem Ruhemodus in einen Betriebsmodus überführt wird, wenn bestimmt wird, dass der

Telestartsender bewegt wurde, und/oder dass das Fahrzeug in Bezug auf das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem aus dem Betriebsmodus in den

Ruhemodus überführt wird, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender für eine Mindestzeitdauer nicht bewegt wurde.

Das beschriebene Verfahren ermöglicht es somit, die Bewegung des

Telestartsenders eines Zugangs- und/oder Aktivierungssytems eines Fahrzeugs in effizienter und präziser Weise innerhalb des Fahrzeugs zu erkennen, und basierend darauf den Telestartsender in den Ruhemodus bzw. in den

Betriebsmodus zu versetzen. So können die Kosten und der Energieverbrauch des Telestartsenders und damit des Zugangs- und/oder Aktivierungssytems reduziert werden.

Wie bereits oben dargelegt, kann ein Prozess zum Identitätsab gleich und/oder zum Positionsabgleich zwischen dem Fahrzeug und dem Telestartsender durchgeführt werden, wenn sich der Telestartsender und das Fahrzeug in dem Betriebsmodus befinden. In diesem Zusammenhang kann das Verfahren umfassen, nachdem bestimmt wird, dass der Telestartsender bewegt wurde und/oder nachdem der Telestartsender in den Betriebsmodus versetzt wurde, das Aussenden einer Mehrzahl von Anffagesignalen von einer Mehrzahl von

Sendeeinheiten des Fahrzeugs an den Telestartsender. Dabei können die unterschiedlichen Sendeeinheiten des Fahrzeugs an unterschiedlichen Punkten des Fahrzeugs angeordnet sein.

Außerdem kann das Verfahren umfassen, das Empfangen von ein oder mehreren Antwortsignalen von dem Telestartsender. Dabei können die ein oder mehreren Antwortsignale Signalstärke- und/oder Laufzeit-Information in Bezug auf Signalstärken und/oder Laufzeiten der Mehrzahl von Anffagesignalen umfassen, wobei die Signalstärken und/oder Laufzeiten typischerweise von dem

Telestartsender ermittelt wurden. Es kann auf Basis der Signalstärke- und/oder Laufzeit-Information Positionsinformation in Bezug auf die Position des

Telestartsenders relativ zu dem Lahrzeug ermittelt werden, z.B. durch

Verwendung von Triangulations- und/oder Trilaterationsmethoden. Es können somit in effizienter, zuverlässiger und präziser Weise ortabhänge Zugangs und/oder Aktivierungsfunktionen bereitgestellt werden.

Wie bereits oben dargelegt, kann die zeitliche Sequenz von Leidstärke werten (d.h. das Leldstärkesignal) mit einem Lilter gefiltert werden. Dabei kann das Lilter eine Kette von N Liltermodulen umfassen, die derart hintereinander geschaltet sind, dass der Ausgangswert eines Liltermoduls als Eingangswert für ein direkt nachfolgendes Liltermodul verwendet wird; mit N>1 (z.B. N=2, 3, 4, 5 oder mehr). Ein Liltermodul kann dabei als Teilfilter ein Tiefpassfilter umfassen (insbesondere ein IIR-Tiefpassfilter). Die Werte der zeitlichen Sequenz von Leidstärkewerten (d.h. des Leldstärkesignals) können sequentiell als

Eingangswerte des ersten Liltermoduls der Kette von N Liltermodulen verwendet werden. Des Weiteren können die Ausgangswerte der N Liltermodule an einem bestimmten Zeitpunkt zu einem Wert der gefilterten Sequenz von

Leidstärkewerten (d.h. zu einem Wert des gefilterten Leldstärkesignals) für den bestimmten Zeitpunkt kombiniert werden, insbesondere durch Bilden einer gewichteten Summe der Ausgangswerte der N Filtermodule. So kann in besonders zuverlässiger Weise das Rauschen des Feldstärkesignals unterdrückt werden.

Das Verfahren kann umfassen, das Anpassen zumindest eines Filterparameters des Filters in Abhängigkeit von der zeitlichen Sequenz von Feldstärkewerten (insbesondere in Abhängigkeit von einer Eigenschaft des Feldstärkesignals). Beispielhafte Filterparameter sind dabei: die Anzahl N von Filtermodulen; ein oder mehrere Gewichte zur Kombination der Ausgangswerte der N Filtermodule; und/oder ein in einem Filtermodul verwendetes Teilfilter. Durch die Anpassung von ein oder mehreren Filterparametem können die Güte der

Rauschunterdrückung und dabei die Güte der Bewegungserkennung weiter erhöht werden.

Das Verfahren kann umfassen, das Ermitteln eines Referenzwertes der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten. Dabei kann der Referenzwert z.B. der Mittelwert des gefilterten Feldstärkesignals in einem bestimmten Zeitfenster sein. Es kann dann die Abweichung des Wertes der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten für den bestimmten Zeitpunkt von dem Referenzwert ermittelt werden. Des Weiteren kann auf Basis der Abweichung bestimmt werden, ob der

Telestartsender an dem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht.

Insbesondere kann dabei bestimmt werden, dass der Telestartsender bewegt wurde, wenn die Abweichung größer als oder gleich wie ein Abweichungs- Schwellenwert ist.

Alternativ oder ergänzend kann das Verfahren umfassen, das Ermitteln einer zeitlichen Veränderung der Werte der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten mit der Zeit. Dabei kann die zeitliche Veränderung den zeitlichen Gradienten der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten umfassen. Es kann dann auf Basis der zeitlichen Veränderung bestimmt werden, ob der Telestartsender an dem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht. Insbesondere kann bestimmt werden, dass der Telestartsender bewegt wurde, wenn die zeitliche Veränderung größer als oder gleich wie ein Veränderungs-Schwellenwert ist.

Durch einen Schwellenwertvergleich der Werte des gefilterten Feldstärkesignals kann in zuverlässiger und robuster Weise die Bewegung des Telestartsender detektiert werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Steuereinheit für ein Zugangs- und/oder Aktivierungssystem eines Fahrzeugs beschrieben. Das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem umfasst einen Telestartsender, der eingerichtet ist,

(wiederholt und/oder periodisch) Funksignale auszusenden, die von einer Empfangseinheit des Fahrzeugs empfangen werden können. Die Steuereinheit kann in dem Fahrzeug verbaut sein.

Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, eine zeitliche Sequenz von

Feldstärkewerten für eine entsprechende zeitliche Sequenz von Funksignalen, die von der Empfangseinheit empfangen wurden, zu ermitteln. Außerdem kann die Steuereinheit eingerichtet sein, die zeitliche Sequenz von Feldstärkewerten zu filtern, um eine gefilterte Sequenz von Feldstärke werten bereitzustellen. Des Weiteren kann die Steuereinheit eingerichtet sein, auf Basis der gefilterten Sequenz von Feldstärkewerten zu bestimmen, ob der Telestartsender an einem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht; und zu veranlassen, dass der Telestartsender einen Ruhemodus verlässt, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender bewegt wurde.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein (Straßen-) Kraftfahrzeug (insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Fastkraftwagen oder ein Bus) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Steuereinheit umfasst.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Zugangs- und/oder Aktivierungssystem für ein Fahrzeug beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Steuereinheit und den in diesem Dokument beschriebenen Telestartsender umfasst.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet sein, um auf einem Prozessor (z.B. auf einem Steuergerät eines Fahrzeugs) ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.

Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.

Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen

Figur la ein beispielhaftes Fahrzeug mit einer Zugangs- und/oder

Aktivierungsfunktion;

Figur lb einen beispielhaften Telestartsender;

Figur 2a eine beispielhafte Erkennungseinheit zur Erkennung einer Bewegung eines Telestartsenders;

Figur 2b ein beispielhaftes Filtermodul für eine Erkennungseinheit;

Figur 3 eine beispielhafte zeitliche Sequenz von Feldstärkewerten; und Figur 4 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zum Betrieb eines Zugangs- und/oder Aktivierungssystems eines Fahrzeugs.

Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der

Bereitstellung eines energie- und kosteneffizienten Zugangs- und/oder

Aktivierungssystems für ein Fahrzeug. Fig. la zeigt ein beispielhaftes Fahrzeug 100 und Fig. lb zeigt einen beispielhaften Telestartsender 120, die eine schlüssellose Zugangs- und/oder Aktivierungsfunktion bereitstellen bzw. die zusammen ein Zugangs- und/oder Aktivierungssystem bilden. Eine schlüssellose Zugangs- und/oder Aktivierungsfunktion erlaubt es einem Fahrer eines Fahrzeugs 100, ohne Benutzung des Schlüssel-Schloss-Prinzips, eine Fahrzeugtür 110 zu öffnen und/oder den Motor des Fahrzeugs 100 zu starten. Zum Öffnen der Tür 110 greift der Fahrer zum Türgriff 111. Ein Annäherungssensor 112 am oder in der Nähe des Türgriffs 111 erfasst diese Bewegung. Daraufhin wird ein spezifisches Funksignal (z.B. im LF, Low Frequency, Bereich oder mit einem Bluetooth Low Energie, BLE, oder einem Ultra Wideband (UWB) Funkprotokoll) über ein oder mehrere Sendeeinheiten 101 des Fahrzeugs 100 versandt. Dieses Funksignal kann auch als Anfragesignal bezeichnet werden. Mit anderen Worten, die ein oder mehreren Sendeeinheiten 101 können eingerichtet sein, ein elektromagnetisches Signal, d.h. das Anfragesignal, auszusenden. Beispielhafte Sendefrequenzen der ein oder mehreren Sendeeinheiten 101 liegen im

Frequenzbereich von 20-140kHz (z.B. 20 kHz, 124kHz, 125kHz, 127 kHz, 133kHz oder 135kHz). Alternativ können Frequenzen im Bereich von 2.4 GHz (z.B. bei Verwendung von BLE (Bluetooth Low Energy) oder von UWB (Ultra Wide Band)) verwendet werden (um höhere Reichweiten und/oder eine höhere Genauigkeit der Lokalisierung zu ermöglichen). Des Weiteren können BLE und/oder UWB in vorteilhafter Weise in Zusammenhang mit Smartphones als Telestartsender 120 verwendet werden.

Der Telestartsender 120 kann eingerichtet sein, Anfragesignale im LF (Low Frequency)- und/oder im UWB-Frequenzbereich zu empfangen. Eine kombinierte Empfangsfähigkeit von LF- und UWB- Anfragesignalen kann insbesondere bei einem Funkschlüssel als Telestartsender 120 vorteilhaft sein.

Alternativ oder ergänzend zu der Fokalisierung des Telestartsenders 120 in Reaktion auf das Berühren eines Türgriffs 111 kann bereits die Annäherung eines Nutzers an ein Fahrzeug 100 eine Fokalisierung des Telestartsenders 120

(insbesondere das Bestimmen der Positions-Koordinate der Position des

Telestartsenders 120 relativ zu dem Fahrzeug 100) auslösen. In Reaktion auf die Fokalisierung des Telestartsenders 120 können dann ein oder mehrere Funktionen ausgelöst und/oder ermöglicht werden.

Das von den ein oder mehreren Sendeeinheiten 101 ausgesendete Anfragesignal kann mehrere Teile umfassen. Ein erster Teil des Anfragesignals kann darauf ausgelegt sein, eine Empfangseinheit 123 in einem Telestartsender 120 aufzuwecken bzw. in einen Betriebsmodus zu versetzten, d.h. für den Empfang weiterer Informationen vorzubereiten. Ein weiterer Teil des Anfragesignals kann Informationen zur Identifikation des Fahrzeugs 100 und/oder zur eindeutigen Identifikation des Anfragesignals umfassen. Die verschiedenen Teile des von den ein oder mehreren Sendeeinheiten 101 jeweils aus gesendeten Anfragesignals können zeitversetzt gesendet werden.

Die Empfangseinheit 123 im Telestartsender 120 ist eingerichtet, die von den ein oder mehreren Sendeeinheiten 101 gesendeten Signale oder Signalteile zu empfangen und die Signalstärke oder Feldstärke und/oder die Faufzeit der Signale oder Signalteile zu ermitteln. Eine Sendeeinheit 121 des Telestartsenders 120 antwortet auf das empfangene Anfragesignal mit einem Antwortsignal. Das Antwortsignal kann in einem anderen Frequenzbereich übertragen werden als die ein oder mehreren Anfragesignale. Beispielsweise kann das Antwortsignal mit einer Antwortfrequenz von 433MHz (d.h. im HF (High Frequency) Bereich) übertragen werden. Alternativ können Frequenzen im Bereich von 2.4 GHz (z.B. bei Verwendung von BFE) und/oder im Bereich von UWB verwendet werden. Das Antwortsignal kann aus mehreren Teilen bestehen. Ein erster Teil des Antwortsignals kann der Identifikation des Telestartsenders 120 dienen (z.B. kann ein Authentifizierungsschlüssel übertragen werden) und ein weiterer Teil des Antwortsignals kann Signalstärke- und/oder Laufzeit-Information in Bezug auf die gemessene Signalstärke und/oder Laufzeit des Anfragesignals umfassen. Ein oder mehrere Empfangseinheiten 104 des Fahrzeugs 100 können das

Antwortsignal und/oder die Antwortsignal -Teile empfangen und an eine

Steuereinheit 102 des Fahrzeugs 100 weiterleiten.

Die Steuereinheit 102 kann eingerichtet sein, zu überprüfen, ob der

Telestartsender 120 zum Fahrzeug 100 passt. Insbesondere kann eine

Authentifizierung des Telestartsenders 120 erfolgen. Des Weiteren kann über Triangulation bzw. Trilateration bzw. über eine Look-Up-Tabelle die Position des Telestartsenders 120 relativ zum Fahrzeug 100 berechnet werden (auf Basis der gemessenen Signalstärken und/oder Laufzeiten einer Vielzahl von

Anfragesignalen). Passt die abgeschätzte Position des Telestartsenders 120 mit der Position des Annäherungssensors 112 (z.B. der Umgebung der berührten Tür 110 und/oder des berührten Türgriffs 111) überein, so werden die Tür 110 und/oder das gesamte Fahrzeug 100 geöffnet.

Wie in Fig. la dargestellt, umfasst das Fahrzeug 100 typischerweise eine Vielzahl von Sendeeinheiten 101. Die Sendeeinheiten 101 können an unterschiedlichen Stellen (d.h. an unterschiedlichen Referenzpunkten) im Fahrzeug 100 angeordnet sein. Jede Sendeeinheit 101 der Vielzahl von Sendeinheiten 101 kann ein

Anfragesignal (z.B. einen Signalpuls) versenden. Die Anfragesignale können zeitlich zueinander versetzt sein, und ggf. eine vordefinierte Reihenfolge aufweisen. Alternativ oder ergänzend können die Anfragesignale eine eindeutige Kennung bzw. einen eindeutigen Identifikator aufweisen. Der Telestartsender 120 und/oder die Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 können mittels der

Kennung bzw. des Identifikators und/oder mittels der Reihenfolge die Anfragesignale eindeutig jeweils einer Sendeeinheit 101 der Vielzahl von

Sendeeinheiten 101 zuordnen. Somit können die jeweilige Signalstärke und/oder Laufzeit der einzelnen Anfragesignale und damit auch der jeweilige Abstand zwischen Sendeeinheit 101 (d.h. Referenzpunkt) und Telestartsender 120 ermittelt werden. Da sich die Sendeeinheiten 101 an unterschiedlichen Stellen (d.h. an unterschiedlichen Referenzpunkten) im Fahrzeug 100 befinden, ergibt sich eine Vielzahl von Abständen für die entsprechende Vielzahl von Sendeeinheiten 101. Anhand von Triangulations- bzw. Trilaterationsverfahren kann so die

Relativposition zwischen Fahrzeug 100 und Telestartsender 120 bestimmt werden.

Die oben genannte Prozedur zum Identitätsab gleich / Positionsabgleich zwischen Fahrzeug 100 und Telestartsender 120 nimmt typischerweise einen Zeitraum von ca. 100ms in Anspruch. D.h. die o.g. Prozedur bleibt aufgrund des geringen Zeitraums für den Fahrer typischerweise unbemerkt, so dass der Fahrer mit dem Griff zum Türgriff 111 direkt die Tür 110 öffnen kann. Eine analoge Prozedur zum Identitätsab gleich / Positionsabgleich erfolgt typischerweise auch beim Motorstart des Fahrzeugs 100. Die o.g. Prozedur zum Identitätsabgleich und/oder Positionsabgleich ist typischerweise mit einem relativ hohen Energieverbrauch verbunden. Zur Reduzierung des Energieverbrauchs können der Telestartsender 120 und/oder das Fahrzeug 100 in einen Stromsparmodus bzw. Ruhemodus versetzt werden, wenn erkannt wurde, dass der Telestartsender 120 für eine bestimmte Mindestzeitdauer nicht bewegt wurde. Die o.g. Prozedur zum Identitätsabgleich und/oder

Positionsabgleich kann zumindest teilweise ausgesetzt werden, solange sich der Telestartsender 120 und/oder das Fahrzeug 100 in dem Ruhemodus befinden. So kann der Energieverbrauch des Zugangs- und/oder Aktivierungssystems reduziert werden. Die Erkennung der Bewegung des Telestartsenders 120 kann mittels eines in dem Telestartsender 120 verbauten Bewegungssensor erfolgen. Der Verbau und der Betrieb eines Bewegungssensors in einem Telestartsender 120 fuhren jedoch zu erhöhten Kosten und zu einem erhöhten Energieverbrauch des Telestartsenders 120.

Der Telestartsender 120, insbesondere die Sendeinheit 121 des Telestartsenders 120, kann eingerichtet sein, wiederholt (z.B. periodisch, etwa einmal pro Sekunde oder häufiger) Funksignale (z.B. sogenannte Bluetooth Advertising Events bzw. Aufmerksamkeits-Signale) auszusenden. Die von dem Telestartsender 120 ausgesendeten Funksignale können von dem Fahrzeug 100, insbesondere von der Steuereinheit 102 des Fahrzeugs 100, dazu verwendet werden, eine Bewegung des Telestartsenders 120 zu detektieren. Insbesondere kann die zeitliche Sequenz von Funksignalen von der Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 empfangen werden. Des Weiteren können von der Steuereinheit 102 des Fahrzeugs 100 jeweils die Signalstärke bzw. der Feldstärkewert der von der Empfangseinheit 104 empfangenen Funksignale ermittelt werden, so dass sich eine zeitliche Sequenz von Feldstärkewerten ergibt. Die zeitliche Sequenz von Feldstärkewerten kann als Feldstärkesignal betrachtet werden, wobei die Abtastwerte des Feldstärkesignal den Feldstärkewerten entsprechen.

Fig. 3 zeigt eine beispielhafte zeitliche Sequenz 301 von Feldstärke werten (d.h. ein beispielhaftes Feldstärkesignal). Wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, weist das Feldstärkesignal 301 einen relativ hohen Rauschanteil auf. Aus diesem Grund kann die zeitliche Sequenz 301 von Feldstärkewerten gefiltert werden

(insbesondere mittels eines Tiefpassfilters), um eine gefilterte Sequenz 303 von Feldstärkewerten (d.h. ein gefiltertes Feldstärkesignal) zu ermitteln. Die gefilterte Sequenz 303 von Feldstärkewerten kann dann dazu genutzt werden, eine

Bewegung des Telestartsenders 120 zu detektieren. Insbesondere kann bei zeitlich konstanten Feldstärkewerten des gefilterten Feldstärkesignals 303 darauf geschlossen werden, dass sich der Telestartsender 120 nicht bewegt. Andererseits kann bei einer Änderung der Feldstärkewerte des gefilterten Feldstärkesignals 303 darauf geschlossen werden, dass sich der Telestartsender 120 bewegt (wie dies z.B. in den Zeitintervallen 304 in Fig. 3 der Fall ist).

Die Erkennung einer Bewegung eines Telestartsenders 120 kann somit direkt in einem Fahrzeug 100 mittels zeitlich wiederholter Messung der Feldstärke von eintreffenden Funksignalen des Telestartsenders (TS) 120 erfolgen. Da die Empfangsfeldstärke typischerweise von relativ starkem Rauschen gestört ist, wird bevorzugt eine Filterung durchgeführt (wie z.B. in den Figuren 2a und 2b dargestellt).

Die einzelnen Feldstärkewerte 201 der Sequenz 301 von

Empfangsfeldstärkewerten können sequentiell an dem Eingang einer

Erkennungseinheit 200 bereit gestellt werden. Bei den Empfangsfeldstärkewerten kann es sich um„Receive Signal Strength Indicator“ (RSSI) Werte (z.B. des Bluetooth LE Standards) handeln. Die Erkennungseinheit 200 kann eine Kette bzw. Sequenz von Filtermodulen 202 aufweisen, wobei jedes Filtermodul 202 insbesondere ein Tiefpassfilter umfassen kann. Insbesondere kann ein Filtermodul 202 das in Fig. 2b dargestellte Exponential Moving Average Filter umfassen, das ein digitales Verzögerungselement T und einen Filterparameter a aufweist.

Die Ausgangswerte der einzelnen Filtermodule 202 können mittels einer linearen Funktion kombiniert (insbesondere addiert) werden, wobei die einzelnen

Ausgangswerte mit jeweiligen Gewichten ß 203 gewichtet werden können. In einem Beispiel sind alle Gewichte 203 bis auf das Gewicht 203 des

Ausgangswertes des letzten Filtermoduls 202 null (und das Gewicht 203 des Ausgangswertes des letzten Filtermoduls 202 eins).

Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, kann aufgrund der Filterung auch bei relativ stark verrauschten Feldstärkewerten eine gefilterte Sequenz 303 von Felds tärkewerten ermittelt werden, aus der die Bewegung des Telestartsenders 120 in zuverlässiger Weise detektiert werden kann. Zu diesem Zweck kann z.B. der zeitliche Gradient der gefilterten Sequenz 303 von Feldstärkewerten mit einen Gradient- Schwellenwert verglichen werden.

Die Hintereinander- Verkettung von mehreren Infinite Impulse Response (IIR) Tiefpassfiltern 202 ermöglicht eine maximale Unterdrückung von Rauschen unter minimalem Aufwand von digitalem Speicher. Der in Fig. 2b dargestellte

Exponential Moving Average Filter benötigt z.B. nur eine Speicherzelle als Gedächtnis.

Die Gesamt Filter-Funktion der Erkennungseinheit 200 lässt sich durch Anpassen der Anzahl N von Filtermodulen 202, durch Anpassen der Filterparameter a der einzelnen Filtermodule 202, durch Anpassen der linearen Kombinationsfunktion (d.h. der Gewichte ß 203) und/oder durch die Wahl des Schwellenwerts des Bewegungsdetektors 204 der Erkennungseinheit 202 an unterschiedliche

Rauschquellen anpassen.

Die von dem TS 120 ausgesendeten Funksignale sind beliebig, sofern sich daraus eine Empfangsfeldstärke errechnen lässt. Beispielsweise können die Funksignale im Falle der Bluetooth-Technologie Advertising-Pakete sein, die in periodischen Abständen über Funk ausgesendet werden. Allgemein kann mit dem in diesem Dokument beschriebenen Verfahren die Bewegung von Bluetooth, BFE, WiFi oder anders aus gestatten Telestartsendem 120 erkannt werden. Dabei ist keine (Software und/oder Hardware) Änderung der Telestartsender 120 erforderlich.

Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 400 zum Betrieb eines Zugangs- und/oder Aktivierungssystems eines Fahrzeugs 100. Das

Verfahren 400 kann z.B. durch eine Steuereinheit 102 des Fahrzeugs 100 ausgeführt werden. Das Zugangs- und/oder Aktivierungssystem umfasst einen Telestartsender 120 (z.B. in Form eines Fahrzeugschlüssels und/oder eines Smartphones), der eingerichtet ist, (wiederholt und/oder periodisch) Funksignale auszusenden, die von einer Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 empfangen werden können. Die Funksignale können von einer Sendeeinheit 121 des

Telestartsenders 120 gesendet werden. Die Funksignale können z.B. Frequenzen für Bluetooth, BFE und/oder Wifi verwenden. Ein beispielhaftes Funksignal ist ein Bluetooth Advertising Signal.

Das Verfahren 400 umfasst das Ermitteln 401 einer zeitlichen Sequenz 301 von Feldstärkewerten für eine entsprechende zeitliche Sequenz von Funksignalen, die von der Empfangseinheit 104 empfangen wurden. Insbesondere kann für jedes empfangene Funksignal ein Feldstärkewerte (z.B. ein RSSI-Wert) ermittelt werden. Der Funkstärkewert zeigt dabei die Signalstärke des Funksignals an der Empfangseinheit 104 an. Die Signalstärke und damit der Funkstärkewert hängen dabei typischerweise von der Entfernung zwischen dem Telestartsender 120 und der Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 ab. Auf Basis der zeitlichen Sequenz 301 von Feldstärkewerten kann somit die zeitliche Entwicklung des Abstands zwischen dem Telestartsender 120 und der Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 ermittelt werden.

Die zeitliche Sequenz 301 von Feldstärkewerten kann als ein Feldstärkesignal mit einer Sequenz von Abtastwerten betrachtet werden, wobei die Frequenz der Abtastwerte typischerweise mit der Frequenz der an der Empfangseinheit 104 empfangenen Funksignale übereinstimmt. Das Feldstärkesignal weist

typischerweise ein relativ starkes Rauschen auf. Aus diesem Grund kann das Verfahren 400 umfassen, das Filtern 402 der zeitlichen Sequenz 301 von

Feldstärkewerten (d.h. des Feldstärkesignals), um eine gefilterte Sequenz 303 von Feldstärkewerten (d.h. ein gefiltertes Feldstärkesignal) bereitzustellen. Dabei kann das Feldstärkesignal insbesondere mit einem Tiefpassfilter gefiltert werden (insbesondere mit dem in Zusammenhang mit den Figuren 2a und 2b

beschriebenen Filter). Das gefilterte Feldstärkesignal zeigt in robuster und stabiler Weise den Abstand 302 zwischen dem Telestartsender 120 und der

Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 an. Außerdem umfasst das Verfahren 400 das Bestimmen 403, auf Basis der gefilterten Sequenz 303 von Feldstärkewerten, ob der Telestartsender 120 an einem bestimmten Zeitpunkt bewegt wurde oder nicht. Insbesondere kann auf Basis der gefilterten Sequenz 303 von Feldstärke werten (d.h. auf Basis des gefilterten Feldstärkesignals) in robuster Weise überprüft werden, ob sich der Abstand 302 zwischen dem Telestartsender 120 und der Empfangseinheit 104 des Fahrzeugs 100 mit der Zeit verändert. Wenn dies der Fall ist (und keine

Bewegung des Fahrzeugs 100 erfolgt), so kann daraus geschlossen werden, dass der Telestartsender 120 bewegt wird.

Das Weiteren kann das Verfahren 400 umfassen, das Veranlassen 404, dass der Telestartsender 120 einen Ruhemodus verlässt, wenn bestimmt wird, dass der Telestartsender 120 bewegt wurde. Dabei kann zunächst überprüft werden (z.B. auf Basis des Typs und/oder des Inhalts der empfangenen Funksignale), ob sich der Telestartsender 120 noch im Ruhemodus befindet und/oder ob sich der Telestartsender 120 bereits in einem Betriebsmodus befindet (in dem z.B. ein Prozess zum Identitätsab gleich und/oder zum Positionsabgleich mit dem Fahrzeug 100 durchgeführt wird). Wenn erkannt wird, dass sich der Telestartsender 120 noch im Ruhemodus befindet, so kann durch ein Signal (insbesondere durch ein Anfragesignal) an den Telestartsender 120 bewirkt werden, dass der

Telestartsender 120 in den Betriebsmodus überführt wird. Des Weiteren kann auch das Fahrzeug 100 in den Betriebsmodus überführt werden. Daraufhin kann ein Prozess zum Identitätsabgleich und/oder zum Positionsabgleich durchgeführt werden, um eine Zugangs- und/oder Aktivierungsfunktion des Fahrzeugs 100 bereitzustellen.

Durch die Erkennung der Bewegung des Telestartsenders 120 mittels einer Steuereinheit 102 bzw. einer Erkennungseinheit 200 des Fahrzeugs 100 kann auf den Verbau eines Bewegungssensors in dem Telestartsender 120 verzichtet werden. So kann auch der Energieverbrauch des Telestartsenders 120 reduziert werden.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.