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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CONTROLLING DATA TRANSMISSION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/228992
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a data transmission. Diagnostic data are acquired on the rail vehicle side and recorded and can be used to analyze damages occurring during operation of the rail vehicle. On the rail vehicle side, any damages are detected by means of sensors. When damages are detected, all available diagnostic data are collected on the rail vehicle side and are remotely transmitted to a stationary control instance via rapid data transmission.

Inventors:
LOHNEIS GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/060553
Publication Date:
November 03, 2022
Filing Date:
April 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
B61L15/00; B61L27/57
Foreign References:
DE102017215225A12019-02-28
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Steuerung einer Datenübertragung,

- bei dem seitens eines Schienenfahrzeugs (SFZ) Diagnose daten (DIAGM) ermittelt und aufgezeichnet (DIAGS) wer den, mit deren Hilfe beim Betrieb des Schienenfahrzeugs auftretende Schäden auswertbar sind,

- bei dem seitens des Schienenfahrzeugs (SFZ) mit Hilfe von Sensoren (BS, BM)) ein eintretender Schadensfall de- tektiert wird,

- bei dem seitens des Schienenfahrzeugs (SFZ) beim detek- tierten Schadensfall alle verfügbaren Diagnosedaten DIAGM) gesammelt und über eine Datenschnellübertragung FM) zu einer ortsfesten Kontrollstelle (LS) fernüberta- gen werden, um eine nachträgliche Analyse des Schadens falls zu gewährleisten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Sensor ein Brand melder (BM) oder ein Beschleunigungssensor (BS) verwendet wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Diagnosedaten (DIAGM) seitens der Kontrollstelle (LS) abgespeichert werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem beim detektierten Schadensfall neben den Diagnosedaten (DIAGM) auch weitere Informationsdaten und/oder Betriebs daten zur Kontrollstelle (LS) fernübertragen werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Diagnosedaten (DIAGM) und/oder die Informationsdaten und/oder die Betriebsdaten bei der Detektion des Schadens falls zusätzlich seitens des Schienenfahrzeugs (SFZ) in einem Schadenspeicher (SCHSP) unfallsicher und dauerhaft abgelegt werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem bei der Detektion des Schadensfalls seitens der Kontroll stelle (LS) eine Alarmierung von Kräften erfolgt und/oder Maßnahmen getroffen werden, um den Schadensfall zu mini mieren.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur Steuerung einer Datenübertragung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Da tenübertragung .

Bei Schienenfahrzeugen werden Diagnosedaten ermittelt und aufgezeichnet, die dazu dienen, im Betrieb des Schienenfahr zeugs aufgetretene Fehler genauer zu erfassen sowie deren Ur sache bzw. Fehlerverläufe zu ermitteln.

Als Diagnosedaten werden beispielsweise

- Zustandsinformationen von Komponenten (z.B. Strom-, Spannungs- bzw. Leistungswerte, Temperaturwerte, etc.),

- Verzögerungszeiten zwischen Befehlen und deren Ausfüh rung durch Systeme bzw. Komponenten,

- Standortinformationen des Schienenfahrzeugs,

- im Schienenfahrzeug verwendete Anwendungen und Funktio nen sowie ggf. deren Abläufe,

- Interaktionen unterschiedlicher Komponenten

- etc. ermittelt bzw. betrachtet.

Bei Schienenfahrzeugen ist bekannt, die Diagnosedaten als Meldungen zyklisch vom Schienenfahrzeug zu einer Kontroll stelle, die im Allgemeinen ortsfest ist und als „Landseite" bezeichnet wird, zu übertragen.

Bei Schienenfahrzeugen ist auch bekannt, die Diagnosedaten in einem bordseitigen Diagnosespeicher des Schienenfahrzeugs ab zuspeichern . Beide Versionen ermöglichen, dass Diagnosedaten bei Bedarf oder in vorgegebenen Wartungs-Abständen analysiert und ausge wertet werden.

Insbesondere bei einem umfangreichen Schadensfall am Schie nenfahrzeug werden die Diagnosedaten für eine rechtliche Aus wertung des Schadensfalls benötigt.

Als „umfangreicher Schadensfall" wird hier jedes unvorherge sehene Ereignis betrachtet, das am Schienenfahrzeug einen großen Schaden bis hin zur vollständigen Zerstörung verur sacht - dazu gehört beispielsweise ein (Führerstands-) Brand des Schienenfahrzeugs, eine Kollision des Schienenfahrzeugs mit einem Hindernis, eine Explosion bzw. ein Brand von Kompo nenten (Kondensator, Batterien) des Schienenfahrzeugs, etc.

Im Einsatzgeschehen zur Behebung bzw. Minimierung der Folgen des Schadensfalls kommt es oft vor, dass bordseitige Diagno sedaten zerstört werden.

Dadurch entfällt für den Schienenfahrzeug-Hersteller sowie für ermittelnde Behörden die Möglichkeit, im Nachgang zum Schadensfall eine Schadenursache zu bestimmen bzw. diese zu bewerten .

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Ver fahren zur Sicherung von Diagnosedaten eines Schienenfahr zeugs anzugeben, das auch bei umfangreichen Schadensfällen eine zuverlässige Auswertung zum Schadensfall ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden seitens eines Schie nenfahrzeugs Diagnosedaten ermittelt und aufgezeichnet, mit deren Hilfe beim Betrieb des Schienenfahrzeugs auftretende Schäden auswertbar sind. Seitens des Schienenfahrzeugs wird mit Hilfe von Sensoren ein eintretender Schadensfall detek- tiert. Seitens des Schienenfahrzeugs werden beim detektierten Schadensfall alle verfügbaren Diagnosedaten gesammelt und über eine Datenschnellübertragung zu einer ortsfesten Kon trollstelle fernübertagen, um eine nachträgliche Analyse des Schadensfalls zu gewährleisten.

Bevorzugt werden beim detektierten Schadensfall die verfügba ren Diagnosedaten unverzüglich bzw. unmittelbar, also schnellstmöglich, gesammelt, um deren Übertragung zur Land seite samt dortiger Sicherung für eine nachfolgende Analyse trotz Schadensfall und dessen Auswirkungen (z.B. Brand, Ex plosion, Schäden durch Löschwasser, etc.) erfolgreich durch zuführen.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also am Schienenfahr zeug ein Schadensfall bereits während seiner Entstehung de- tektiert. Dies erfolgt mit Hilfe von Sensoren, die entspre chend ausgestaltet und angeordnet sind, um beim Schienenfahr zeug beispielsweise einen Brand, eine Rauchentwicklung, eine Explosion, eine unplanmäßige Beschleunigung bzw. Verzögerung im Bewegungsablauf des Schienenfahrzeugs, etc., zu erkennen.

Wird ein Beginn eines Schadensfalls detektiert, wird eine Da tenschnellübertragung initialisiert und ausgeführt. Diese Da tenschnellübertragung ist damit „Ereignis-gesteuert bzw. Schadensfall-gesteuert" .

In einer vorteilhaften Weiterbildung werden bei der Detektion eines beginnenden Schadensfalls neben den Diagnosedaten auch weitere Informationsdaten und/oder Betriebsdaten zur Landsei te übertragen.

Diese Daten beschreiben Zustände des Schienenfahrzeugs sowie weiterer mit dem Schienenfahrzeug verbundener Wägen bzw. Schienenfahrzeuge .

Diese zusätzlich übertragenen Daten werden im operativen (Normal-) Betrieb des Schienenfahrzeugs gewonnen, ggf. über wacht und abgespeichert, so dass deren zusätzliche Übertra gung im Schadensfall leicht realisierbar bzw. zusätzlich durchführbar ist.

Für die Datenübertragung im Schadensfall kommen beim Schie nenfahrzeug folgende Daten bevorzugt in Betracht:

- aktuelle Diagnosedaten, die den laufenden Betrieb des Schienenfahrzeugs dokumentieren,

- Aufzeichnungen von Diagnosedaten, die den Betrieb des Schienenfahrzeugs über einen ggf. längeren Zeitraum do kumentieren,

- aktuelle Prozesswerte, die den laufenden Betrieb des Schienenfahrzeugs dokumentieren,

- Aufzeichnungen von Prozesswerten, die den Betrieb des Schienenfahrzeugs über einen ggf. längeren Zeitraum do kumentieren, sowie

- Bilddaten oder Videodaten, die das Innere des Schienen fahrzeugs und/oder das äußere Umfeld des Schienenfahr zeugs zeigen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Diagnosedaten sowie die Informations- bzw. Betriebsdaten bei Detektion ei nes beginnenden Schadensfalls zusätzlich bordseitig in einem Schadenspeicher unfallsicher und dauerhaft abgelegt. Der Schadensspeicher ist Hersteller-seitig zu diesem Zweck vorgesehen und ist im Sinne eines aus dem Flugzeugbereich be kannten „Flugschreibers" robust und unfallsicher ausgestal tet.

In einer vorteilhaften Weiterbildung erfolgt eine landseitig gesteuerte Alarmierung von (Einsatz-) Kräften, sobald eine Datenübertragung entsprechend der Erfindung zur Landseite initialisiert bzw. durchgeführt wird.

Durch die vorliegende Erfindung wird verhindert, dass hochre levante Informationen zum Schadensfall unbeabsichtigt ge löscht werden bzw. verloren gehen.

Durch die Datenübertragung zur Landseite bleibt eine am Schienenfahrzeug unbeabsichtigt oder beabsichtigt vorgenomme ne Datenmanipulation bzw. Datenzerstörung nach Eintritt des Schadensfalls ohne Folgen.

Durch den Schadensspeicher wird am Schienenfahrzeug eine zu sätzliche Rückfallebene zur Datensicherung realisiert.

Durch die vorliegende Erfindung wird nach einem Schadensfall eine sehr schnelle und rechtlich abgesicherte landseitige Er mittlung und Analyse der Schadensfall-Ursache sowie des Scha densverlaufs ermöglicht.

Dies gilt insbesondere für den Fall, dass das Schienenfahr zeug durch den Schadensfall (Kollision, Unfall, Vollbrand, etc.) vollständig zerstört wurde.

Durch die vorliegende Erfindung wird verhindert, dass bei ei nem Schadensfall relevante Daten, die zur rechtlichen Klärung des Schadens benötigt werden, verloren gehen. Durch die vorliegende Erfindung wird ermöglicht, einen Scha densfall frühzeitig zu erkennen, so dass - ja nach Lage - sein Ausmaß ggf. begrenzt werden kann.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

FIG 1 ein erstes Ausgestaltungsbeispiel zur vorliegenden Er findung, und

FIG 2 mit Bezug auf FIG 1 ein zweites Ausgestaltungsbeispiel zur vorliegenden Erfindung.

FIG 1 zeigt ein erstes Ausgestaltungsbeispiel zur vorliegen den Erfindung.

Ein Schadensfall eines Schienenfahrzeugs SFZ wird so frühzei tig als möglich mit Hilfe von Sensoren erkannt. Beispielswei se wird ein Brandmelder BM als Sensor verwendet, um eine er höhte Temperatur, eine Rauchentwicklung oder um eine außerge wöhnliche Strahlungshitze als Kennzeichen eines Brandes zu erkennen.

Beispielsweise wird ein Beschleunigungssensor BS verwendet, um eine außergewöhnliche Beschleunigung bzw. Bremsung des Schienenfahrtzeugs als Kennzeichen eines Unfalls bzw. einer Kollision zu erkennen.

Die Sensoren sind mit einem Diagnoseserver DIAGS verbunden, der entsprechende Sensordaten auswertet und mit Hilfe einer Schadensfunktion SF bewertet.

Diagnosedaten des Schienenfahrzeugs werden ermittelt und als Diagnosemeldungen DIAGM dem Diagnoseserver DIAGS zugeführt. Bei einem durch die Schadensfunktion SF erkannten Schadens fall wird seitens des Diagnoseservers DIAGS eine sofortige Diagnosedatenübertragung an die Landseite LS über ein Funkmo dem FM veranlasst.

Die Diagnosedaten werden als Diagnosemeldung DIAGM zur Land seite LS fernübertragen.

Videoaufzeichnungen des Umfelds bzw. des Inneren des Schie nenfahrzeugs werden mit Hilfe eines Videorecorders VREC ange fertigt und als zusätzliche Daten dem Diagnoseserver DIAGS zugeführt.

Informationsdaten und/oder Betriebsdaten des Schienenfahr zeugs werden mit Hilfe eines sogenannten Ereignis- oder Eventrecorders EVREC zyklisch aufgezeichnet und als zusätzli che Daten dem Diagnoseserver DIAGS zugeführt.

Im Schadensfall werden diese zusätzlichen Daten zusammen mit den Diagnosedaten über das Funkmodem FM als Funkschnittstelle zur Landseite LS übertragen.

FIG 2 zeigt mit Bezug auf FIG 1 ein zweites Ausgestaltungs beispiel zur vorliegenden Erfindung.

Hier werden im Schadensfall die Diagnosedaten ggf. zusammen mit den Videoaufzeichnungen Videorecorders VREC bzw. zusammen mit den Informationsdaten und/oder Betriebsdaten des Eventre corders EVREC seitens eines Schadensspeichers SCHSP gesi chert, der zu diesem Zweck mit dem Diagnoseserver DIAGS ver bunden ist.