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Title:
METHOD FOR THE CYLINDRICAL GRINDING OF A WORKPIECE, SYSTEM CONTAINING THE WORKPIECE AND APPARATUS FOR THE CENTRELESS GRINDING OF THE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/028604
Kind Code:
A2
Abstract:
On a workpiece (1) there are first longitudinal portions (2a, 2b, 2c) which are rotationally symmetrical with respect to the continuous longitudinal axis (5) and are intended to be ground by way of centreless grinding. The workpiece (1) also has a second longitudinal portion (3), which is not rotationally symmetrical with respect to the longitudinal axis (5) and would lead to imbalance in the event of rotation. Therefore, a balancing weight (6) having a radially extending recess (7) is placed on the second longitudinal portion (3) (arrow 9, sliding ribs 8). The balancing weight (6) contributes largely to uniform distribution of the rotating masses, thus reduces the imbalance to a very low residual imbalance and allows reliable and precise centreless grinding.

Inventors:
JUNKER ERWIN (DE)
MUELLER HUBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/064879
Publication Date:
March 08, 2012
Filing Date:
August 30, 2011
Export Citation:
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Assignee:
JUNKER ERWIN GRINDING TECHNOLOGY AS (CZ)
JUNKER ERWIN (DE)
MUELLER HUBERT (DE)
Foreign References:
CN201283519Y2009-08-05
GB2206299A1989-01-05
JPS5656373A1981-05-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LESKE, Thomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Rundschleifen eines einteiligen Werkstücks (1 ), dessen Kontur nach

einer durchgehenden Längsachse (5) definiert ist und neben einem ersten, zu dieser Längsachse rotationssymmetrischen Längenbereich einen zweiten Längenbereich aufweist, in dem die radiale Masseverteilung in Bezug auf die Längsachse (5) ungleichmäßig ist, mit den Verfahrensschritten, dass auf dem Werkstück (1 ) eine Ausgleichsmasse befestigt wird und danach der erste Längenbereich zumindest in einem ersten Längenabschnitt (2a, 2b, 2c) durch spitzenloses Rundschleifen

geschliffen wird, wobei sich dieser erste Längenabschnitt (2a, 2b, 2c) in einem durch Regelscheibe (15), Schleifscheibe (16) und Auflagelineal (19) gebildeten Schleifspalt befindet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Längenbereich aus mehreren ersten Längenabschnitten (2a, 2b, 2c) besteht, die in Längsrichtung des Werkstücks (1) voneinander getrennt sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auch der zweite

Längenbereich aus mehreren zweiten Längenabschnitten (3) besteht, die in

Längsrichtung des Werkstücks (1 ) voneinander getrennt sind.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmasse an dem Werkstück (1 ) lösbar befestigt und wieder entfernt wird, sobald der erste Längenbereich durch spitzenloses Rundschleifen geschliffen worden ist.

5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmasse in dem zweiten Längenbereich des Werkstücks (1 ) befestigt wird.

6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei ein einteiliges

Werkstück (1 ) geschliffen wird, bei dem erste Längenabschnitte (2a, 2b, 2c) und zweite Längenabschnitte (3) einander abwechseln und mindestens ein zweiter

Längenabschnitt (3) durch einen Brückenabschnitt gebildet ist, der sich zwischen zwei ersten Längenabschnitten (2a, 2b, 2c) und im radialen Abstand zu der Längsachse (5) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Ausgleichsmasse bildender

Ausgleichskörper (6) mit einer radial zu der Längsachse (5) verlaufenden Ausnehmung (7) auf den Brückenabschnitt aufgesetzt und in der 5 aufgesetzten Stellung gesichert wird.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Werkstück (1 ) mit zwei und mehr ersten Längenabschnitten (2a, 2b, 2c) für jeden dieser Längenabschnitte ein eigener Schleifsatz zum spitzenlosen Rundschleifen mit Regelscheibe (15), Schleifscheibe (16) und Auflagelineal (19) vorgesehen wird und alle ersten Längenabschnitte (2a, 2b, 2c) gleichzeitig geschliffen werden.

System aus einem einteiligen Werkstück (1 ), dessen Kontur nach einer durchgehenden Längsachse (5) definiert ist und neben einem ersten rotationssymmetrischen

Längenbereich auch einen zweiten Längenbereich aufweist, in dem die radiale

Massenverteilung in Bezug auf die Längsachse (5) ungleichmäßig ist, und aus einer Ausgleichsmasse, die eine gleichmäßige radiale Massenverteilung des gesamten

Werkstückes (1 ) bewirkt, zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein die Ausgleichsmasse bildender

Ausgleichskörper (6) in dem zweiten Längenbereich des Werkstückes (1) angebracht ist.

System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichskörper (6) lösbar an dem Werkstück (1 ) angebracht ist.

10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Längenbereich des Werkstückes (1 ) aus mindestens einem Längenabschnitt (3) in der Form eines Brückenabschnitts besteht, der im radialen Abstand zu der Längsachse (5) verläuft, und dass der Ausgleichskörper (6) eine radial verlaufende Ausnehmung (7) aufweist, mit der er auf den Längssteg aufgesetzt ist. 11. Vorrichtung zum spitzenlosen Rundschleifen des Systems nach mindestens einem der

Ansprüche 8 bis 10, wobei sich das Werkstück (1 ) mit mindestens einem ersten

Längenabschnitt (2a, 2b, 2c) des ersten Längenbereichs in einem durch die Regelscheibe (15), die Schleifscheibe (16) und das Auflagelineal (19) gebildeten Schleifspalt der

Vornchtung befindet.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , wobei das Zusammensetzen und gegebenenfalls Lösen des Systems selbsttätig innerhalb der Vorrichtung oder in unmittelbarer Funktionsverbindung mit derselben erfolgt.

Description:
VERFAHREN ZUM RUNDSCHLEIFEN EINES WERKSTÜCKS, DAS WERKSTÜCK ENTHALTENDES SYSTEM UND VORRICHTUNG ZUM SPITZENLOSEN RUNDSCHLEIFEN

DES SYSTEMS

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rundschleifen eines einteiligen Werkstücks, dessen Kontur nach einer durchgehenden Längsachse definiert ist und neben einem ersten, zu dieser Längsachse zylindri- sehen Längenbereich auch einen zweiten Längenbereich aufweist, in dem die radiale Massenverteilung in Bezug auf die Längsachse ungleichmäßig ist.

Werkstücke dieser Art sind bekannt. Sie sind nach der Maßgabe einer durchgehenden Längsachse konturiert, wobei diese Längsachse zugleich eine Mittelachse und eine Rotationsachse im späteren Betrieb ist. Sie haben aber nur teilweise einen oder mehrere Längenabschnitte von zylindrischem

Querschnitt, die in Bezug auf die Längsachse rotationssymmetrisch sind. In einem anderen Längenbereich ist die radiale Massenverteilung ungleichmäßig, weil die radiale Umfangskontur exzentrisch oder auf andere Weise nicht rotationssymmetrisch zu der Längsachse ist. Das bekannteste Beispiel für derartige Werkstücke sind die Ausgleichswellen in modernen Antriebsmotoren, insbesondere von Kraft- fahrzeugen. Die zunehmende Verwendung derartiger Ausgleichswellen ergibt sich aus den einander widersprechenden Forderungen nach der Laufruhe dieser Motoren sowie auch nach geringen

Verbrauchsdaten und dem Leichtbau im Allgemeinen. Die Verwendung von Ausgleichswellen ist aber nicht nur auf die Antriebsmotoren von Kraftfahrzeugen beschränkt, sondern besteht auch bei Kompressoren und anderen technischen Gebieten.

Im Betriebsjargon der Praktiker werden solche Werkstücke als„unwuchtig" bezeichnet. Damit ist gemeint, dass ein für sich allein rotierendes Werkstück dieser Art Unwuchtprobleme mit sich bringt, indem die Rotationsbewegung ungleichförmig ist und durch Schwingungen oder Schlagbewegungen gestört wird. Mit der zunehmenden Verwendung von Ausgleichswellen und ähnlichen Werkstücken entstand die Forderung, die genannten Werkstücke trotz ihres Unwuchtverhaltens in einem wirtschaftlichen Ferti- gungsprozess zumindest in ihren zylindrischen und rotationssymmetrischen Längenbereichen hochgenau zu schleifen.

Es sind schon verschiedene Überlegungen angestellt worden, diese Forderung mit den bekannten Mit- teln der Schleiftechnik zu erfüllen. Die Kenntnisse der Anmelderin hierüber setzen sich aus ihrer eigenen betrieblichen Praxis, aus Überlegungen zu eigenen Versuchen sowie aus Fachgesprächen zusammen, wie sie bei Fachtagungen, Ausstellungen und ähnlichen Anlässen 5 üblicherweise zustande kommen. Eine Dokumentation oder Veröffentlichung hierzu ist aber nicht bekannt.

So wurde daran gedacht, die genannten Werkstücke in ihrem zweiten Längenbereich gezielt mit einem erheblichen Aufmaß in der Weise herzustellen, dass eine Annäherung an eine Rotationssymmetrie und damit ein ruhiger Rundlauf zu erwarten gewesen wäre. Nach dem Schleifen wäre das übermäßige Aufmaß zu entfernen gewesen. Ein solches Schleifverfahren wäre aber nicht nur sehr aufwändig und teuer, sondern würde auch eine Qualitätsminderung mit sich bringen. Denn nach dem Schleifen, das eine Feinbearbeitung darstellt, würde ein Abdrehen- oder Fräsen zu einem Verziehen des Werkstückes führen, so dass die erforderlichen Maß- und Formtoleranzen nicht eingehalten werden könnten.

Der Gedanke, diese schwierigen Werkstücke durch Einspannen zwischen Spitzen zu schleifen, musste verworfen werden. Es war zu erwarten, dass die genannten Werkstücke aufgrund ihrer Instabilität und der Werkstückgeometrie nur mit erheblichem Aufwand zwischen Spitzen zu schleifen waren. Bei- spielsweise hätte ein axialer Anpressdruck, wie er beim Schleifen zwischen Spitzen in der Regel auftritt, zu einer Verformung gerade des weichen exzentrischen zweiten Längenbereiches geführt.

Schließlich kam auch das bewährte Verfahren zum spitzenlosen Rundschleifen in Frage. Hierbei liegen aber bisher fast ausnahmslos Erfahrungen mit vollständig rotationssymmetrischen Werkstücken vor. Daher war es bekannt, dass eine stärkere Unwucht der Werkstücke diesen Schieifprozess sehr schwierig oder sogar undurchführbar macht. Ein„unwuchtiges" Werkstück wird beim spitzenlosen Rundschleifen nicht nur ungleichmäßig rotieren, also keine gleichförmige Rotationsbewegung zustande kommen lassen. Das bedeutet zunächst schon ein ungenaues Schleifergebnis. Es musste sogar damit gerechnet werden, dass die ungleichmäßige Rotationsbewegung sogar den Antrieb des Werkstücks durch die Regelscheibe verhindert, so dass der Rotationsantrieb des Werkstücks gar nicht erst entsteht. Die Verhältnisse im Schleifspalt sind bekanntlich so diffizil, dass die Regelscheibe nur dann ein ausreichendes Drehmoment auf das Werkstück übertragen kann, wenn dieses im Großen und Ganzen auch hinsichtlich der Massenverteilung rotationssymmetrisch ist. Falls der Antrieb aber schon von vornherein nicht prozesssicher ist, kommt ein spitzenloses Rundschleifen für diese Werkstücke überhaupt nicht in Frage.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Rundschleifen anzugeben, mit dem der zylindrische und rotationssymmetrische erste Längenbereich der genannten„unwuchtigen" Werkstücke mit großer Genauigkeit in einer für die wirtschaftliche Massenfertigung geeigneten Weise geschliffen werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht in der Gesamtheit der Verfahrensschritte gemäß dem Anspruch 1 der Anmeldung. Es wird also zunächst an dem genannten Werkstück eine Ausgleichsmasse befestigt und danach der zylindrische erste Längenbereich zumindest in einem ersten Längenabschnitt nach dem Verfahren des spitzenlosen Rundschleifens geschliffen.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, dass die üblichen und bekannten Maschinen zum spitzenlosen Rundschleifen verwendet werden können, vgl. hierzu z.B. Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, 18. Auflage, Seiten T89/T90. Das spitzenlose Rundschleifen ist im vorliegenden Fall auch deshalb von Vorteil, weil beispielsweise die genannten Ausgleichswellen in großen Stückzahlen hergestellt werden und schon als geschmiedete oder gegossene Rohlinge und nach der spanenden Fertigung von sehr gleichmäßiger Beschaffenheit sind. Auch die Unwucht der einzelnen Ausgleichswellen liegt damit in einem verhältnismäßig engen Rahmen. Es kann also mit einem einzigen Typ des Ausgleichsgewichtes eine wirtschaftliche Verfahrensweise erzielt werden, die einen hohen Automatisierungsgrad zulässt.

Wenn die einzelnen Werkstücke sich stärker voneinander unterscheiden, ist es auch möglich, ihre Restunwucht vor dem Schleifen zu messen und je nach Bedarf unterschiedliche Ausgleichsmassen an den Werkstücken anzubringen. Auf diese Weise kann die Qualität des Schleifvorganges noch weiter optimiert werden. Die Ausgleichsmassen werden in der Regel lösbar an den Werkstücken befestigt. Sie müssen aber nicht sofort nach Beendigung des Rundschleifens wieder entfernt werden, sondern können auch noch für weitere Fertigungsvorgänge von Vorteil sein. Beispielsweise kann eine entsprechend dimensionierte und geformte Ausgleichsmasse auch als Griffteil für einen Verkettungsautomaten oder einen Montagevorgang herangezogen werden. Ferner kann die Ausgleichsmasse zur Stabilisierung des Werkstücks in weiteren Transport- und Bearbeitungsvorgängen nützlich sein.

Es versteht sich, dass in der Serienfertigung bei der Verwendung eines einzigen Typs einer Ausgleichsmasse ein vollständiger Ausgleich im exakten physikalischen Sinne nicht in jedem Fall zustande kommt. Es reicht für die Belange der Praxis aber aus, wenn die noch verbleibende Unwucht auf einen sehr kleinen Wert reduziert ist.

Zum schnellen Verständnis der Anmeldung sei noch ergänzt, dass der Anspruch 1 die folgende Begriffsbestimmung voraussetzt. Der erste oder zweite„Längenbereich" ist die Summe der einzelnen ersten und zweiten Längenabschnitte, die sich an dem Werkstück befinden. Beispielsweise hat die in den Figuren 1 und 2 dieser Anmeldung beispielhaft dargestellte Ausgleichswelle drei erste Längenabschnitte, welche im späteren Betrieb als Lager dienen können und die zusammen den ersten Längenbereich bilden. Entsprechendes gilt für den zweiten, nicht rotationssymmetrischen Längenbereich. Diese Begriffsbestimmung geht auch aus den rückbezogenen Ansprüchen 2 und 3 hervor. Es müssen also nicht in jedem Fall alle ersten Längenabschnitte des ersten Längenbereichs geschliffen werden. Eine Weiterbildung gemäß Anspruch 4 ist für den Fall bestimmt, dass die Ausgleichsmasse nur für den Vorgang des Schleifens selbst in Frage kommt. In diesem Fall ist die Ausgleichsmasse lösbar befestigt und wird wieder entfernt, sobald dessen erster Längenbereich so weit wie erforderlich durch spitzenloses Rundschleifen geschliffen worden ist.

In vielen Fällen wird es vorteilhaft sein, wenn die Ausgleichsmasse in dem zweiten Längenbereich des Werkstücks befestigt wird. Dann liegen die zylindrischen Abschnitte des ersten Längenbereichs zum Rundschleifen sämtlich frei.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung bezieht sich auf den Fall, dass erste und zweite Längenabschnitte an dem Werkstück einander abwechseln und dass ein zweiter Längenabschnitt durch einen Brückenabschnitt gebildet ist, der sich zwischen zwei ersten Längenabschnitten und im radialen Abstand zu der Längsachse des Werkstücks erstreckt. In diesem Fall besteht eine Möglichkeit zum Anbringen der Ausgleichsmasse in einem Ausgleichskörper, der eine radial zu seiner Längsachse verlaufende Ausnehmung aufweist. Mit dieser Ausnehmung wird der Ausgleichskörper auf den Brückenabschnitt aufgesetzt und in der aufgeschobenen Stellung gesichert.

Die Sicherung des Ausgleichsgewichtes kann in einem federbelasteten Druckbolzen bestehen, aber auch durch eine oder mehrere Schraubverbindungen gebildet sein, ferner durch federnde Rastglieder, eine Vorrichtung zum Aufklipsen, eine Magnetverbindung oder eine mehrteilige Ausführung des Ausgleichgewichtes, bei der dann seitlich angesetzte Spannringe die Einzelteile im aufgesetzten Zustand zusammenhalten. Wenn an dem zu schleifenden Werkstück zwei und mehr rotationssymmetrische erste Längenabschnitte geschliffen werden sollen, kann das Schleifen mit einer spitzenlosen Rundschleifmaschine erfolgen, die für jeden einzelnen Längenabschnitt je einen eigenen Schleifsatz aufweist, der aus Regelscheibe, Schleifscheibe und Auflagelineal besteht. Auf diese Weise können die sämtlichen ersten Längenabschnitte gleichzeitig geschliffen werden.

Für die Kombination eines bestimmten hier in Rede stehenden Werkstücks mit seiner zugehörigen Ausgleichsmasse gibt es verschiedenste Möglichkeiten, die Ausgleichsmasse in Form eines ange- passten Ausgleichskörper mit dem Werkstück zumindest für die Dauer des Schleifvorganges zusammenzufügen. Da diese zusammengefügte Baugruppe dann der Schleifmaschine zugeführt wird, wird die Einheit aus Werkstück und Ausgleichskörper als ein System bezeichnet, das an die Beschaffenheit des Werkstücks und die jeweilige Schleifaufgabe angepasst ist. Dieses System stellt eine wichtige Baugruppe dar, die als gemeinsame Einheit zumindest durch die Schleifmaschine hindurch läuft und in vielen Fällen auch noch weiter zusammen bestehen kann. Eine vorteilhafte Eigenschaft dieses Systems kann darin bestehen, dass der Ausgleichskörper lösbar an dem Werkstück angebracht ist. Ferner ist es eine vorteilhafte Eigenschaft des Systems, wenn das Werkstück und der Ausgleichskörper mittels einer radial in dem Ausgleichskörper verlaufenden Ausnehmung zusammengefügt sind, wobei der Ausgleichskörper mittels der Ausnehmung auf einem exzentrisch angeordneten Längssteg des Werkstücks aufgesetzt wird. Wenn die Voraussetzung zu einer automatisierten Arbeitsweise besteht, kann eine eigene Vorrichtung zum Rundschleifen des Systems ins Auge gefasst werden, wie das mit dem Anspruch 11 beansprucht wird. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass das System als Ganzes in der spitzenlosen Rundschleifmaschine bearbeitet wird. Eine spezielle Anpassung kann in diesem Fall darin bestehen, dass genügend Platz für die Rotation des Ausgleichsgewichtes vorhanden sein muss.

In einfachen Fällen und bei geringer Stückzahl wird man das Ausgleichsgewicht einzeln und von Hand an dem Werkstück anbringen. Wenn aber die Voraussetzungen für die Massenfertigung bestehen, ist es sinnvoller, wenn das Zusammensetzen und gegebenenfalls Lösen des Systems selbsttätig innerhalb der Vorrichtung oder in unmittelbarer Funktionsverbindung mit demselben erfolgt. Auf diese Weise kann eine kombinierte Behandlungsstation ins Auge gefasst werden, zu der die im Vorbearbeitungszustand befindlichen Werkstücke auf einem Förderband herangebracht und durch Ladeportale vom Förderband in eine Montagestation und von dort wieder zu der Maschine zum spitzenlosen Rundschleifen verbracht werden. Auch der Rücktransport der fertig geschliffenen Werkstücke zum Förderband erfolgt durch Ladeportale, wobei gegebenenfalls noch eine Station zur Demontage der Ausgleichgewichte vorgesehen werden kann.

Die Erfindung wird anschließend in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. In den Figuren ist das Folgende dargestellt: Figur 1 zeigt zwei Seitenansichten auf ein Werkstück, das nach dem Vorschlag der Erfindung geschliffen werden soll; dabei ist das Werkstück in der unteren Seitenansicht gegenüber der oberen Seitenansicht um 90° um seine Längsachse gedreht.

Figur 2 ist eine der Figur 1 entsprechende Darstellung, wobei ein die Ausgleichsmasse bildender Aus- gleichskörper auf einen zweiten Längenabschnitt aufgeetzt ist.

Figur 3 stellt eine teilweise geschnittene Ansicht in der Richtung der Linie A-A aus Figur 2 dar. Figur 4 ist eine schematisch gehaltene Ansicht von oben auf eine Schleifmaschine, mit der sämtliche rotationssymmetrische Längenbereiche des Werkstücks gleichzeitig geschliffen werden.

Figur 5 zeigt eine zu Figur 4 gehörende Seitenansicht.

Figur 6 verdeutlicht das Prinzip einer kombinierten Bearbeitungsstation, in der das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft durchgeführt werden kann.

In Figur 1 ist in zwei Ansichten eine Ausgleichswelle dargestellt, wie sie bei modernen Verbren- nungsmotoren zunehmend verwendet wird. Diese Ausgleichswelle ist ein gutes Beispiel für ein Werkstück 1 , das vorteilhaft nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geschliffen werden kann. Das Werkstück 1 hat eine durchgehende Längsachse 5, nach der die Kontur des Werkstücks 1 definiert ist. Im Vergleich zu der oberen Ansicht der Figur 1 ist die untere Ansicht um 90° um die Längsachse 5 gedreht. Wie aus dem Vergleich der beiden Ansichten nach Figur 1 hervorgeht, hat das Werkstück 1 erste Län- genabschnitte 2a, 2b, 2c, welche zu der durchgehenden Längsachse 5 zylindrisch sind und später als Lagerstellen dienen können. Zwischen den rotationssymmetrischen ersten Längenabschnitten 2a und 2b befindet sich zweiter Längenabschnitt 3, der im Querschnitt von einer rotationssymmetrischen Kontur abweicht. Hierbei hat der zweite Längenabschnitt 3 eine exzentrische Kontur in der Form eines flachen Längssteges, der hier den Brückenabschnitt bildet und im radialen Abstand parallel zu der Längsachse 5 verläuft. Ein weiterer Längenabschnitt 23 hingegen hat einen Querschnitt von der Grundform eines

Rechtecks, das zentrisch zu der Längsachse 5 verläuft. Die unterschiedlichen Längenabschnitte 2a, 2b, 2c und 3 sowie 23 sind durch Wangen 4 voneinander getrennt, wobei sich für die ersten Längenabschnitte 2a, 2b, 2c seitliche Anlageschultern ergeben. Nach der Definition dieser Anmeldung bilden die ersten Längenabschnitte 2a, 2b, 2c zusammen den rotationssymmetrischen ersten Längenbereich des Werkstücks, während der zweite Längenabschnitt 3 den zweiten Längenbereich bildet. In diesem ist die radiale Massenverteilung in Bezug auf die Längsachse 5 ungleichmäßig, so dass bei Rotation Unwucht entsteht. Die Darstellung der Figur 2 entspricht der Darstellung der Figur 1 , jedoch mit dem Unterschied, dass auf den zweiten Längenabschnitt 3 ein Ausgleichskörper 6 aufgesetzt ist. Wie sich im Zusammenhang der Figuren 2 und 3 ergibt, hat der Ausgleichskörper 6 die Grundform einer Kreisscheibe, die mit einer radial verlaufenden Ausnehmung 7 versehen ist. Die Querschnittskontur der Ausnehmung 7 hat die Grundform eines Rechtecks, wobei auf der einen Seite Gleitrippen 8 vorhanden sind. Auf der den Gleitrippen 8 gegenüberliegenden Breitseite der Ausnehmung 7 ist in einer abgestuften Bohrung 13 ein Druckbolzen 1 1 gleitend gelagert, der durch eine Schraubenfeder 12 in Richtung auf das Innere der Ausnehmung 7 vorgespannt ist. Der Ausgleichskörper 6 wird mit seiner Ausnehmung 7 in der Aufschubrichtung 9 auf den zweiten Längenabschnitt 3 aufgesetzt, der als flacher Längssteg ausgebildet ist und die Grundform eines abgerundeten Rechtsecks hat. Die Schmalseite der Ausnehmung 7 bildet eine Anlage- 25 schulter 10, an der der Ausgleichskörper 6 anschlägt und in dieser Stellung durch den Druckbolzen 11 gesichert ist. Aus den Figuren 2 und 3 geht ohne Weiteres hervor, dass der Ausgleichskörper 6 ausgehend von der Längsachse 5 von innen nach außen auf den zweiten Längenabschnitt 3 aufgesetzt wird. Bei einer Rotation des Werkstücks 1 um seine durchgehende Längsachse 5 wird der Ausgleichskörper 6 somit durch die Zentrifugalkraft an den zweiten Längenabschnitt 3 zusätzlich angedrückt. Der Druckbolzen 11 dient somit zur Sicherung des Ausgleichsgewichts 6.

Das Werkstück 1 bildet zusammen mit dem Ausgleichskörper 6 eine gemeinsame Baugruppe oder ein System, das als Ganzes eine ausgewogene Massenverteilung in radialer Richtung hat. Das System ist somit im üblichen Sinne radial ausgewuchtet, wenn es um die durchgehende Längsachse 5 rotiert. Anhand der Figuren 4 und 5 ist sodann veranschaulicht, wie das System in einer Vorrichtung zum spitzenlosen Rundschleifen geschliffen wird. Hierbei ist für jeden der ersten Längenabschnitte 2a, 2b, 2c ein eigener Schleifsatz vorgesehen, der in bekannter Weise aus einer Regelscheibe 15, einer Schleifscheibe 16 und einem Auflagelineal 19 besteht. Die genannten drei 5 Teile bilden zusammen einen Schleifspalt, wie das in Figur 5 gezeigt ist. Die Regelscheibe 15, die Schleifscheibe 16 und das Werkstück 1 rotieren dabei mit derselben Drehrichtung. Die Längsachse 5 des Werkstücks 1 wird dabei zu seiner Rotationsachse und befindet sich unterhalb einer Verbindungslinie, welche zwischen den Drehachsen 17a, 18a von Regelscheibe 15 und Schleifscheibe 16 gezogen wird. Das Werkstück 1 wird somit mit Sicherheit gegen das Auflagelineal 19 gedrückt, d.h. in den Schleifspalt hineingedrückt. Die Gruppen der Regelscheiben 15 und Schleifscheiben 16 befinden sich jeweils auf einer gemeinsamen Regelschei- benwelle 17 bzw. Schleifscheibenwelle 18 und sind durch entsprechende Distanzstücke auf dem richtigen, dem Werkstück 1 angepassten Abstand gehalten.

Es sei noch bemerkt, dass die Figuren des Ausführungsbeispiels lediglich das Prinzip der Erfindung verdeutlichen sollen. So muss z.B. der Ausgleichskörper 6 nicht unbedingt die Form einer Kreisscheibe haben; auch eine Walzenform, eine elliptische Querschnittsform oder eine andere Form kann zweckmäßig sein. In den Figuren ist hauptsächlich ein spitzenloses Rundschleifen nach dem Prinzip des Senkrecht-Einstechschleifens dargestellt. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt. Es können ebenso die anderen bekannten Verfahren zum spitzenlosen Rundschleifen in Betracht gezogen werden, wie etwa das Längs- oder Durchlaufschieifen oder das Schräg-Einstechschleifen.

Ebenso ist die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Sicherung des Ausgleichgewichtes 6 durch einen federbelasteten Druckbolzen 11 nur eine von vielen Möglichkeiten. Mit demselben Erfolg könnten auch eine oder mehrere Schraubverbindungen, federnde Rastglieder, ein Aufklippsen, eine Magnetverbin- dung oder eine mehrteilige Ausführung des Ausgleichsgewichtes 6 in Frage kommen, bei der seitlich angesetzte Spannringe die Einzelteile im aufgeschobenen Zustand zusammenhalten.

Der Ausgleichskörper 6 kann in Handarbeit auf den zweiten Längenabschnitt 3a aufgesetzt werden, wobei dann ein gabelartiges Zugwerkzeug 14 (Figur 3) zum Herausziehen des Druckbolzens 11 ausreichend ist. Es kann aber auch daran gedacht werden, den Vorgang des Zusammensetzens von Werkstück 1 und Ausgleichskörper 6 zu automatisieren und als weitere Funktion in die Schleifvorrichtung oder eine geeignete Zusatzstation zu dieser einzubauen. Dabei kann eine kombinierte Bearbeitungsstation von Vorteil sein, wie sie schematisch in Figur 6 dargestellt ist.

Gemäß Figur 6 werden auf einem Förderband 20 die Werkstücke 1 im vorbearbeiteten Zustand zunächst einer Montagestation 21 zugeführt. Dort wird in einem automatisierten Vorgang jedes Werkstück 1 mit seinem zugehörigen Ausgleichskörper 6 versehen, also das genannte System gebildet. Dieses wird sodann der spitzenlosen Rundschleifmaschine 22 zugeführt, in der entsprechend den Figuren 4 und 5 ein oder mehrere rotationssymmetrische Längenabschnitte 2a, 2b, 2c des Werkstücks 1 rundgeschliffen werden. Anschließend wird das System - bestehend aus dem Werkstück 1 , das jetzt ein Fertigteil ist, und dem Ausgleichsgewicht 6 - wieder dem Förderband 20 und der nächsten Bearbeitungs- oder Montagestufe zugeführt. Dieser Abschluss des Schleifverfahrens ist dann sinnvoll, wenn das Ausgleichsgewicht 6 auch für den weiteren Verlauf der Fertigung vorteilhaft ist. Es ist auch denkbar, dass ohnehin erforderliche weitere Funktionsteile, die für die spätere Funktion des Werkstücks 1 erforderlich sind, schon beim Schleifen angebracht werden und zusätzlich als Ausgleichsgewicht entsprechend gestaltet werden Sind solche Funktionen nicht gefragt, kann das Ausgleichsgewicht 6 auch unmittelbar nach dem Schleifen wieder von dem Werkstück 1 entfernt werden. Die Montagestation 21 muss dann durch eine Demontage-Station ergänzt werden.

Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die üblichen und vorhandenen Maschinen zum spitzenlosen Rundschleifen unverändert verwendet werden können. Wenn nämlich das Ausgleichsgewicht 6 richtig bemessen und angeordnet ist, wird das Werkstück 1 im ruhigen Rundlauf in der Maschine rotieren, so dass ein gutes Schleifergebnis ohne Weiteres erzielbar ist.

Liste der Bezugszeichen

Werkstück

2b, 2c erste Längenabschnitte

zweite Längenabschnitte

Wangen

Längsachse

Ausgleichskörper

Ausnehmung

Gleitrippen

Aufschubrichtung

Anlageschulter

Druckbolzen

Schraubenfeder

abgestufte Bohrung

Zugwerkzeug

Regelscheibe

Schleifscheibe

Regelscheibenwelie

a Drehachse

Schleifscheibenwelle

a Drehachse

Auflagelineal

Förderband

Montagestation

Maschine zum spitzenlosen Rundschleifen weiterer Längenabschnitt