Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETERMINING THE DRYNESS OF A FIBROUS WEB, AND METHOD FOR CONTROLLING OR REGULATING A MACHINE FOR PRODUCING A PAPER WEB, AND COMPUTER PROGRAM FOR CARRYING OUT THE METHODS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/101701
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for controlling or regulating a machine for producing a fibrous web. In addition, method for determining the dryness of a fibrous web, in particular a tissue web, during the production of the fibrous web in a machine, wherein the machine comprises a drying cylinder, in particular a yankee cylinder, which is assigned at least one, preferably two drying hoods, and a reeler for winding up the fibrous web, characterized in that the determination of the dryness of the fibrous web takes place upstream of the drying cylinder on the basis of measured values which describe the following variables: a) solid quantity of the fibrous web on the reeler b) water quantity of the fibrous web on the reeler c) water quantity which is evaporated in the drying hood or hoods. Computer program and computer program product.

Inventors:
ACHTERMANN JAN (DE)
SCHWIER MARCUS (DE)
POPP MARCO (DE)
SCHÄFER JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/081831
Publication Date:
May 31, 2019
Filing Date:
November 20, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
D21F5/18; D21F11/00; D21F11/14; D21G9/00
Foreign References:
US9284686B12016-03-15
US20040118009A12004-06-24
DE102012203035A12013-08-29
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn (2), insbesondere eine Tissuebahn (2), während der Herstellung der Faserstoffbahn

(2) in einer Maschine (1 ), wobei die Maschine (1 ) einen Trockenzylinder (3), insbesondere einen Yankeezylinder (3) umfasst, dem zumindest eine, vorzugsweise zwei Trockenhauben (4), zugeordnet sind, sowie eine Aufrollung zum Aufwickeln der Faserstoffbahn (2) dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder

(3) auf Basis von Messwerten erfolgt, die die folgenden Größen Beschreiben: a) Feststoffmenge der Faserstoffbahn (2) an der Aufrollung

b) Wassermenge der Faserstoffbahn (2) an der Aufrollung

c) Wassermenge, die in der oder den Trockenhauben verdampft wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine (1 ) Messvorrichtungen umfasst, um zumindest eine, vorzugsweise alle Größen zu a) b) und/oder c) während des laufenden Betriebs der Maschine (1 ) online zu erfassen. 3. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn (2) noch weitere Größen verwendet werden.

4. Verfahren zum Steuern oder Regeln einer Maschine (1 ) zur Herstellung einer Faserstoffbahn (2), insbesondere einer Tissuebahn (2) wobei die Maschine (1 ) einen Trockenzylinder (3), insbesondere einen Yankeezylinder (3) umfasst, dem zumindest eine, vorzugsweise zwei Trockenhauben (4), zugeordnet sind, sowie eine Aufrollung zum Aufwickeln der Faserstoffbahn (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder (3) für die Steuerung oder Regelung verwendet wird.

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) während des Betriebs der Maschine (1 ) online bestimmt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) mittels eines Verfahrens gemäß der

Ansprüche 1 - 3 ermittelt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der zumindest einen Trockenhaube (4) in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder (3) gesteuert oder geregelt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Maschine zumindest eine Bespannung (5), insbesondere ein Filz (5) vorgesehen ist, und die Konditionierung dieser Bespannung (5) in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder (3) gesteuert oder geregelt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierung einer Chemikalie, insbesondere eines Ablösemittels in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder (3) gesteuert oder geregelt wird. 10. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (2) vor dem Trockenzylinder (3) oder direkt am Trockenzylinder (3) einen Pressnip (7) durchläuft, wobei der Pressnip (7) insbesondere ein Schuhpressnip (7) sein kann.

1 1 . Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der vorherigen Ansprüche.

12. Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm gemäß Anspruch 1 1 .

Description:
VERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DES TROCKENGEHALTS EINER FASERSTOFFBAHN UND VERFAHREN ZUM STEUERN ODER REGELN EINER MASCHINE ZUR HERSTELLUNG EINER PAPIERBAHN, SOWIE COMPUTERPROGRAM ZUR

DURCHFÜHRUNG DER VERFAHREN

Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung und/oder Regelung einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Tissuebahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4, sowie ein Verfahren zu Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die Erfindung betrifft weiter ein Computerprogramm zur Durchführung eines solchen Verfahrens sowie ein Computerprogrammprodukt mit einem derartigen Computerprogramm

Ein zentrales Elemente bei der Herstellung von Tissuebahnen - aber auch anderer Faserstoffbahnen- ist ein sogenannter Yankeezylinder. Dabei handelt es sich um einen meist dampfbeheizten Zylinder mit vergleichsweise großem Durchmesser, über den die Faserstoffbahn zum Trocknen geführt wird. Zusätzlich ist einem solchen Zylinder noch mindestens eine -häufig zwei-Trockenhaube zugeordnet. Mittels einer oder mehreren Trockenhauben wird durch Gas und/oder Dampf aufgeheizte Luft an die Oberfläche der Faserstoffbahn gebracht, um die Trocknung der Bahn weiter zu beschleunigen. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in der DE 10 2012 203 035 beschrieben.

Um einen optimalen Betrieb der Maschine zu ermöglichen, muss die Temperatur dieser heißen Luft auf die Beschaffenheit der Faserstoffbahn, abgestimmt sein. Hierfür ist die Kenntnis des Trockengehalts dieser Faserstoffbahn vor den Yankeezylinder eine wichtige Kenngröße.

Die Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn ist generell aufwändig. Üblicherweise ist dazu eine Probennahme notwendig. Von dieser Probe wird im Labor dann der Trockengehalt der Bahn bestimmt. In der Regel dauert es mehrere Stunden um die Proben vollständig zu trocknen und den Trockengehalt zu bestimmen. Eine Steuerung, und insbesondere eine Regelung unter Verwendung eines solchen Messwertes sind kaum möglich. Zudem ist die Probennahme direkt vor dem Yankee sehr schwierig, da die Gefahr gesteht, dass entweder die Oberfläche des Yankeezylinders und /oder ein Filz einer dort häufig angeordneten Presseneinheit bei der Probennahme beschädigt werden. Zudem ist die Probennahme an diesen Positionen auch für das Personal nicht ungefährlich, weshalb sie an vielen Maschinen aus Sicherheitsgründen gar nicht erlaubt ist.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Möglichkeit zur Steuerung oder Regelung einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Tissuemaschine zu verbessern.

Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Sicherheit für das Betreiberpersonal speziell hinsichtlich der Probennahme gegenüber dem Stand der Technik zu erhöhen. Es ist einer weitere Aufgabe der Erfindung, eine Steuerung oder Regelung vorzuschlagen, die kostengünstig und ohne großen Aufwand realisierbar ist. Die Aufgaben werden vollständig gelöst durch ein Verfahren zum Steuern oder

Regeln einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn gemäß dem

Kennzeichen des Anspruchs 4, sowie ein Verfahren zur Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 , ein Computerprogramm gemäß Anspruch 10 sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 11.

Hinsichtlich der Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn, insbesondere eine Tissuebahn, während der Herstellung der Faserstoffbahn in einer Maschine, wobei die Maschine einen Trockenzylinder, insbesondere einen Yankeezylinder umfasst, dem zumindest eine, vorzugsweise zwei Trockenhauben, zugeordnet sind, sowie eine Aufrollung zum Aufwickeln der Faserstoffbahn dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder auf Basis von Messwerten erfolgt, die die folgenden Größen Beschreiben:

a) Feststoffmenge an der Aufrollung

b) Wassermenge an der Aufrollung c) Wassermenge, die in der oder den Trockenhauben verdampft wird.

Vorteilhafte Ausführungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.

Üblicherweise werden die Fasermengen und die Wassermengen für die Größen nach a) b) und c) in kg/h oder in t/h gemessen bzw. angegeben. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Größen für a), b) c) in anderer Form vorliegen.

Wenn im Rahmen dieser Anmeldung davon gesprochen wird, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn ermittelt wird, ist dem Fachmann auf dem Gebiet klar, dass stets auch alternativ der Feuchtegehalt der Faserstoffbahn ermittelt werden kann. Diese beiden Werte, die sich stets zu 100% addieren, beschreiben dabei denselben Sachverhalt.

Häufig wird die Lufttemperatur in Trockenhauben, die für Aspekte dieser Erfindung geeignet sind, vorteilhafterweise zwischen 150°C und 500° C, insbesondere zwischen 250°C und 400°C liegen. Bei dampfbeheizten Trockenhauben überschreitet die Temperatur selten 200°C. Für höhere Temperaturen kommen üblicherweise gasbeheizte Trockenhauben zum Einsatz. Vorteilhafterweise kann die Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder dadurch erfolgen, dass aus der Wassermenge an der Aufrollung und der Wassermenge, die in der Trockenhaube verdampft wird, die Wassermenge ermittelt wird, die vor dem Trockenzylinder in der Faserstoffbahn vorhanden war.

Da nach dem Trockenzylinder, insbesondere dem Yankeezylinder oft keine nennenswerte Trocknung der Faserstoff bahn mehr geschieht, kann dies beispielsweise durch einfache Addition geschehen. Wird diese ermittelte Wassermenge zu der Gesamtmasse der Bahn in Relation gesetzt, so ergibt sich der entsprechende Trockengehalt.

Eine mögliche Realisierung der Trockengehaltsbestimmung kann also wie folgt aussehen: Es können aber auch Abwandlungen dieser Bilanzrechnung verwendet werden. So kann beispielsweise durch Anpassung der Formal der Tatsache Rechnung getragen werden, dass sich die Feuchte der Faserstoffbahn zwischen dem Ablösen vom Trockenzylinder und der Aufrollung noch ändern kann. Dabei kann der Trockengehalt der Bahn sich auf dieser Strecke prinzipiell erhöhen oder auch erniedrigen. Dies kann beispielsweise durch einen empirisch bestimmten Gewichtungsfaktor geschehen.

In weiteren vorteilhaften Ausführungen kann vorgesehen sein, dass die Maschine Messvorrichtungen umfasst, um zumindest eine, vorzugsweise alle Größen zu a) b) und/oder c) während des laufenden Betriebs der Maschine online zu erfassen.

In vielen Anwendungen wird insbesondere die Größe c), also die Menge des in der Flaube oder den Flauben verdampften Wassers online bestimmt werden. Dies kann beispielsweise durch Messungen an der Flaubenabluft erfolgen. Über den Abluftstrom können beispielsweise kontinuierlich oder in regelmäßigen Abständen das Volumen und die Masse der Abluft pro Zeiteinheit bestimmt werden, ihre Feuchte und Temperatur, sowie der Anteil der trockenen Luft ermittelt werden. Daraus lässt sich dann die Menge des abgeführten Wassers pro Zeiteinheit ermitteln. Es können zudem auch Messungen im Zuluftstrom vorgesehen sein, die gegebenenfalls in die Ermittlung mit einbezogen werden können.

Ebenso können die Mengen an Wassern und Feststoffen -insbesondere Fasern und Füllstoffe- online mittels eines Sensors vor der Aufrollung bestimmt werden.

Jedoch kann es vorteilhaft sein, diese Werte über eine Labormessung zu ermitteln. Die Probennahme an einer aufgewickelten Rolle ist nämlich problem- und gefahrlos möglich, und erfolgt ohnehin meist im Rahmen einer Qualitätskontrolle. Zudem können die Werte zu a) und b) von der fertigen Bahn - zum Beispiel über eine Schnellveraschung -deutlich schneller ermittelt werden, als bei einer Probennahme von der feuchten Bahn vor dem Trockenzylinder. Und schließlich ändern sich diese Werte, speziell die Feststoffmengen nicht so schnell und so stark, so dass die Ermittlung des Trockengehalts vor dem Trockenzylinder nicht sehr stark beeinflusst wird, wenn die Werte zu a) und b) nur in gewissen Intervallen aktualisiert werden. In weiteren vorteilhaften Ausführungen können zur Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn noch weitere Größen verwendet werden.

Beispielsweise können Sensoren vorgesehen sein, mit denen der Zustand einer Bespannung, z.B. eines Filzes überwacht wird. Dabei kann insbesondere die Filzfeuchte mit in die Bestimmung des Trockengehalts der Faserstoffbahn verwendet werden.

Hinsichtlich der Steuerung oder Regelung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Steuern oder Regeln einer Maschine zur Fierstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Tissuebahn wobei die Maschine einen Trockenzylinder, insbesondere einen Yankeezylinder umfasst, dem zumindest eine, vorzugsweise zwei Trockenhauben, zugeordnet sind, sowie eine Aufrollung zum Aufwickeln der Faserstoffbahn, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder für die Steuerung oder Regelung verwendet wird.

Vorteilhafte Ausführungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.

So kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn der Trockengehalt der Faserstoffbahn während des Betriebs der Maschine online bestimmt wird. Da die direkte Messung des Trockengehalts schwierig ist, kann insbesondere eine indirekte Ermittlung des Trockengehalts erfolgen und für die Steuerung verwendet werden. Üblicherweise werden für diese indirekte Ermittlung Messwerte verwendet, die die dem Betreiber der Maschine ohnehin schon vorliegen. Somit kann die Steuerung oder Regelung besonders kostengünstig und ohne großen Aufwand realisiert werden.

Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn für die Ermittlung des Trockengehalts vor dem Trockenzylinder ein Verfahren zur Bestimmung des Trockengehalts einer Faserstoffbahn gemäß einem der Ansprüche 1 - 3 verwendet wird.

In einer vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Temperatur der zumindest einen Trockenhaube -insbesondere aller Trockenhauben des Trockenzylinders- in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder gesteuert oder geregelt wird. So kann beispielsweise bei einem niedrigeren Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder die Temperatur der Flaubenluft erhöht werden, wodurch die Trocknung verbessert wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass in der Maschine zumindest eine Bespannung, insbesondere ein Filz vorgesehen ist, und die Konditionierung dieser Bespannung in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder gesteuert oder geregelt wird

Häufig wird die Faserstoffbahn auf eine solche Bespannung bzw. einen solchen Filz gestützt zu dem Trockenzylinder geführt. Zur Konditionierung der Bespannung kann - z.B. mittels Flochdruckspritzrohren -Wasser auf die Bespannung aufgebracht werden. Dadurch können unter anderem Verunreinigungen von der Bespannung entfernt werden. Ebenso sind üblicherweise zur Konditionierung auch Absaugeinrichtungen vorgesehen, um überschüssiges Wasser aus der Bespannung zu entfernen.

Je dichter der Filz wird, umso schlechter wird -bei sonst gleichen Bedingungen - der Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder sein. Der Trockengehalt dient dann als eine Art Indikator für Zustand des Filzes. Über den ermittelten Trockengehalt könnte dann z.B. die Wassermenge und / oder der Wasserdruck an einem Hochdruckspritzrohr geregelt, und damit die Reinigung des Filzes optimiert werden. Somit kann in dieser Ausführung auf einen Sensor zur Bestimmung des Filzzustandes verzichtet werden.

Vorteilhafterweise können auch zu dieser Regelung noch weitere Werte herangezogen werden, um z.B. sicherzustellen, dass der geänderte Trockengehalt nicht aufgrund eines geänderten Rohstoffs oder geänderter Maschineneinstellungen, wie Vakua an Saugeinrichtungen - entstanden ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Dosierung einer Chemikalie, insbesondere eines Ablösemittels in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder gesteuert oder geregelt wird. Diese Ablösemittel, die auch als .release agents“ bekannt sind, werden in der Regel auf den Trockenzylinder gesprüht, um das ablösen oder Abkreppen der Faserstoffbahn von der Zylinderoberfläche zu erleichtern. Diese Chemikalien stellen einen Kostenfaktor dar. Da die Feuchte der Faserstoffbahn einen erheblichen Einfluss auf das Flaftverhalten der Bahn am Zylinder hat, kann durch die Kenntnis der Feuchte vor dem Trockenzylindern die Menge an Ablösemittel optimal auf die Bahnverhältnisse angepasst werden. Ein teures Überdosieren des Ablösemittels kann dadurch vermieden werden.

In vielen Ausführungen werden drei Chemikalien in einem bestimmten Mischverhältnis auf den Yankee aufgetragen. Diese sind „Base“, „Modifier“ und Release agent, wobei das Base die Grundschicht bzw. Schutzschicht für die Yankeoberfläche bildet, der Modifier die Zeit bestimmt in der das Coating aushärtet und das Release um diese Zeit zu beeinflussen bzw. zu variieren.

Die Chemikalien werden mit Wasser verdünnt auf die Zylinderoberfläche aufgetragen, üblicherweise zwischen Kreppschaber und Pressnip. Ist diese Wassermenge zu hoch, kann dies den Trockengehalt negativ beeinflussen.

Bei allen in dieser Anmeldung beschriebenen Verfahren und Ausführungen kann häufig vorgesehen sein, dass die Faserstoffbahn vor dem Trockenzylinder oder direkt am Trockenzylinder einen Pressnip durchläuft, wobei der Pressnip insbesondere ein Schuhpressnip sein kann.

In vielen Ausführungen läuft die Faserstoffbahn zusammen mit einem Filz durch einen Pressnip, der aus einer Presswalze und einem Yankeezylinder als Gegenwalze gebildet ist. Durch diesen Pressnip wird die Faserstoffbahn dann vom Filz an den Yankeezylinder übergeben. Bei einer derartigen Ausführung ist eine Probennahme dicht vor dem Yankeezylinder besonders schwierig, und zwar sowohl hinsichtlich einer Gefährdung des Personals als auch hinsichtlich einer Beschädigung der Zylinderoberfläche und/oder des Filzes. Daher ist hier ein Verfahren gemäß einem Aspekt der Erfindung besonders vorteilhaft, da hierzu keine Probennahme direkt vor dem Trockenzylinder erfolgen muss.

Zudem ein Computerprogramm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen, Verfahrens speziell gemäß einem der Ansprüche 1 -9 sowie ein Computerprogrammprodukt mit einem solchen Computerprogramm. Vorteilhaft kann es sein, wenn ein solches Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird, und dabei auf Daten aus den Steuer-und Leitsystemen der Maschine zugreifen kann (DCS -maschinennahe Steuerung, QCS - Qualitätsleitsystem). Dort werden häufig bereits viele der Daten erfasst, die zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem Aspekt der Erfindung benötigt werden, z.B. die Abluftmengen, Temperatur und Feuchtigkeit der Haubenabluft, oder Messwerte für die Eigenschaften der Faserstoffbahn an der Aufrollung. Diese Werte können dann von diesen Systemen für die Durchführung des Verfahrens bereitgestellt werden.

Im Folgenden wir die Erfindung anhand einer schematischen, nicht maßstäblichen Figur näher erläutert.

Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Maschine zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem Aspekt der Erfindung.

In Figur 1 ist ein Ausschnitt aus einer Maschine 1 zur Herstellung einer Tissuebahn 2 gezeigt. Die Tissuebahn 2 wird dabei von einem Stoffauflauf kommend, gestützt auf einen Filz 5 transportiert. Es ist ein Pressnip 7 vorgesehen, der aus einer Presswalze 6 sowie einem Yankeezylinder 3 als Gegenwalze gebildet wird. Bei der Presswalze 6 kann es sich um ein Schuhpresswalze 6 handeln. Es kann sich bei dem Pressnip 7 aber auch um einen konventionellen Walzennip 7 handeln. Im Pressnip 7 wird die Faserstoffbahn 2 auf den Yankeezylinder 3 übergeben. Der Filz 5 wird danach ohne die Tissuebahn 3 wieder zurückgeführt. Im Bereich dieses Rücklaufs können noch Einrichtungen zur Filzkonditionierung vorgesehen sein, wie Spritzrohre oder Saugeinrichtungen, die in der Figur 1 nicht dargestellt sind. Ebenso können Messeinrichtungen für den Filzzustand vorgesehen sein.

Der Yankeezylinder 3 ist üblicherweise dampfbeheizt. In der in Figur 1 gezeigten Maschine 1 ist dem Yankeezylinder 3 eine Trockenhaube 4 zugeordnet. In anderen vorteilhaften Ausführungen können auch zwei Trockenhauben 4 vorgesehen sein . Diese sind dann in der Regel direkt hintereinander angeordnet und werden mit Nassteil und Trockenteil bezeichnet. Nach dem Verlassen der Trockenhaube 4 wird die Materialbahn 2 vom Yankeezylinder am Ablösepunkt 8 abgelöst oder abgekreppt, und in Richtung der Aufrollung weitergeführt, welche nicht dargestellt ist. Zur Erleichterung der Abnahme der Tissuebahn 2 vom Yankeezylinder 3, kann auf die Oberfläche des Yankeezylinders 3 ein Trennmittel aufgebracht werden. Das Aufbringen kann beispielsweise durch Sprühauftrag erfolgen, und geschieht zweckmäßigerweise in dem Bereich des Yankeezylinders 3, der nicht von der Tissuebahn 2 bedeckt ist, also zwischen dem Ablösepunkt 8 und dem Pressnip.

Die Trockenhaube 4 erstreckt sich bei der Maschine in Figur 1 über einen sehr großen Teil der Oberfläche des Yankeezylinders 3. Durch sie wird heiße Luft auf die Faserstoffbahn 2 geführt. Generell kann die Lufttemperatur in Trockenhauben 4, die für Aspekte dieser Erfindung geeignet sind, vorteilhafterweise zwischen 150°C und 500° C, insbesondere zwischen 250°C und 400°C liegen. Bei dampfbeheizten

Trockenhauben 4 überschreitet die Temperatur selten 200°C. Für höhere Temperaturen kommen üblicherweise gasbeheizte Trockenhauben 4 zum Einsatz. Durch die Trocknung der Tissuebahn 2 tritt dabei Feuchtigkeit aus der Tissuebahn 2. aus und gelangt in die Trockenhaube 4 und reichert sich darin an. Aus diesem Grund wird oft meist ein Teil dieser feuchten Haubenluft als Abluft abgeführt, und trockene Luft der Trockenhaube 4 als Zuluft zugeführt. Durch Messungen im Abluftstrom - und gegebenenfalls im Zuluftstrom - kann online, während des laufenden Betriebs der Maschine 1 sehr zuverlässig die Menge des pro Zeiteinheit mit der Abluft mitgeführten Wassers ermittelt werden, welche in sehr guter Näherung der Menge des in dieser Zeit aus der Tissuebahn 2 durch Trocknung entfernten Wassers entspricht. Die Kenntnis dieser Größe ist eine wichtige Größe für die Durchführung des Verfahrens gemäß einigen Aspekten der Erfindung. Zusammen mit der Kenntnis der Wassermenge und der Feststoffmenge (Fasern, Füllstoffe etc.) der Tissuebahn 2 an der Aufrollung, bzw. einer ausreichend guten Näherung dafür, kann der Trockengehalt der Faserstoffbahn nach dem Pressnip 7, bzw. bei Eintritt in die Trockenhaube 4 in sehr guter Näherung bestimmt werden. (Diese beiden Punkte liegen bei der Ausführung gemäß Figur 1 sehr nahe benachbart, wodurch unter anderem auch eine Probennahme der Tissuebahn 2 in diesem Bereich sehr schwierig und gefährlich ist.)

Der online verfügbare Trockengehalt vor dem Yankeezylinder 3 kann für verschiedenen Steuerungen oder Regelungen verwendet werden.

So kann beispielsweise die Temperatur der Haubenluft der zumindest einen Trockenhaube 4 in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn 2 vor dem Trockenzylinder 3 gesteuert oder geregelt werden. Diese kann vorteilhafterweise im Bereich zwischen 205°C und 360°C liegen. Alternativ oder zusätzlich kann die Dosierung einer Chemikalie, insbesondere eines Ablösemittels in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn 2 vor dem Trockenzylinder 3 gesteuert oder geregelt werden.

Alternativ oder zusätzlich kann auch die Konditionierung einer Bespannung 5 in Abhängigkeit von dem Trockengehalt der Faserstoffbahn 2 vor dem Trockenzylinder 3 gesteuert oder geregelt werden.

Diese Beispiele für Regelungen stellen vorteilhafte Ausführungen dar. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebenen Regelungen beschränkt.