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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ASSEMBLING INSULATING GLASS PANELS AND ISULATING GLASS PANEL PRODUCED IN THIS WAY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/043568
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device for assembling an insulating glass panel (2) with at least two glass sheets (3, 4) spaced apart from one another by a TPS spacer, comprising: a TPS station (50) which is designed for applying a paste-like TPS string (5; 6), that subsequently solidifies, to a vertical glass sheet (3; 4) along the edge thereof and which has a horizontal conveyor (52) designed for conveying vertical glass sheets (3, 4) through the TPS station (50); a rotation station (70), arranged downstream of the TPS station (50), which has at least one horizontal conveyor (72; 74) that can be rotated about a vertical axis of rotation (70) and is designed for conveying vertical glass sheets (3, 4) through the rotation station (70), and which is designed for rotating the glass sheets (3, 4) standing on same; a pressing station (90), arranged downstream of the rotation station (70), which is designed for joining two glass sheets (3, 4) that have each been provided with a TPS string (5, 6) to form the insulating glass panel (2) and which has two horizontal conveyors (92, 94) running parallel to one another and each designed to convey vertical glass sheets (3, 4); and a controller (100) which is designed to direct two glass sheets (3, 4) that are supplied to the rotation station (70) one after another and each provided with a TPS string (5; 6) into the pressing station (90) by rotating one of the glass sheets (3, 4) and to join same in said pressing station to form the insulating glass panel (2),

Inventors:
SCHULER PETER (DE)
PUSCHMANN KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/073093
Publication Date:
March 11, 2021
Filing Date:
August 18, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BYSTRONIC LENHARDT GMBH (DE)
International Classes:
E06B3/663; E06B3/66; E06B3/673; E06B3/667
Domestic Patent References:
WO2016061595A12016-04-28
Foreign References:
US5007217A1991-04-16
FR1306950A1962-10-19
US6180196B12001-01-30
FR2449222A11980-09-12
US20030219583A92003-11-27
DE443374C1927-04-27
EP2802727B12016-12-28
US20090291238A12009-11-26
EP2963226A12016-01-06
DE102007051610A12009-04-30
DE29514622U11996-01-25
DE102004043581A12006-03-30
Attorney, Agent or Firm:
TWELMEIER MOMMER & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1) zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe (2) mit wenigstens zwei durch einen TPS-Abstandhalter beabstandeten Glastafeln (3,

4), enthaltend:

• eine TPS-Station (50), welche zum Aufträgen eines pastösen und sich sodann verfestigenden TPS-Strangs (5; 6) auf eine stehende Glastafel (3; 4) entlang ihres Randes eingerichtet ist und einen Waagerechtförderer (42) aufweist, welcher zum Fördern stehender Glastafeln (3, 4) durch die TPS- Station (50) hindurch eingerichtet ist;

• eine nachfolgend der TPS-Station (50) angeordnete Drehstation (70), welche zumindest einen um eine vertikale Drehachse (70) drehbaren Waagerechtförderer (72; 74) aufweist, welcher zum Fördern stehender Glastafeln (3, 4) durch die Drehstation (70) hindurch und zum Drehen auf ihm stehender Glastafeln (3, 4) eingerichtet ist;

• eine nachfolgend der Drehstation (70) angeordnete Pressstation (90), welche zum Zusammenfügen von zwei jeweils mit einem TPS-Strang (5, 6) versehenen Glastafeln (3, 4) zu der Isolierglasscheibe (2) eingerichtet ist und zwei parallel zueinander verlaufende Waagerechtförderer (92, 94) aufweist, welche jeweils zum Fördern stehender Glastafeln (3, 4) eingerichtet sind; und

• eine Steuerung (100), welche eingerichtet ist, um zwei nacheinander der

Drehstation (70) zugeführte und mit jeweils einem TPS-Strang (5; 6) versehene Glastafeln (3; 4) unter Drehung einer der Glastafeln (3, 4) in die Pressstation (90) zu fördern und dort zu der Isolierglasscheibe (2) zusammenzufügen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, in welcher die Drehstation (70) zwei Waagerechtförderer (72, 74) aufweist, die parallel zueinander sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, welche eine Sprossenstation (60) enthält, welche zum Aufsetzen eines Sprossenrahmens (8) auf einen entlang des Randes einer der Glastafeln (4) verlaufenden TPS-Strangs (6) eingerichtet ist und einen Waagerechtförderer (62) aufweist, welcher zum Transportieren stehender Glastafeln (3, 4) durch die Sprossenstation (60) hindurch eingerichtet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, in welcher die Sprossenstation (60) zwischen der TPS-Station (50) und der Drehstation (70) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welche eine vor der TPS- Station (50) angeordnete Primerstation (40) enthält, welche zum Aufträgen eines Primers (13; 14) streifenförmig entlang des Randes einer stehenden Glastafel (3; 4) eingerichtet ist und einen Waagerechtförderer (42) aufweist, welcher zum Fördern stehender Glastafeln (3, 4) durch die Primerstation (40) hindurch eingerichtet ist.

6. Verfahren zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe (2) mit folgenden Schritten: eine auf einem ihrer Ränder stehende erste Glastafel (3) wird in eine TPS- Station (50) hineingefördert; in der TPS-Station (50) wird ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang (5) auf die stehende erste Glastafel (3) entlang ihres Randes aufgetragen; nach dem Aufträgen des TPS-Strangs (5) wird die stehende erste Glastafel

(3) aus der TPS-Station (50) in eine Drehstation (70) gefördert; eine auf einem ihrer Ränder stehende zweite Glastafel (4) wird in die TPS- Station (50) hineingefördert; in der TPS-Station (50) wird ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang (6) auf die stehende zweite Glastafel (4) entlang ihres Randes aufgetragen; in der Drehstation (70) wird die stehende erste Glastafel (3) um eine vertikale Drehachse (76) gedreht; nach dem Drehen wird die stehende erste Glastafel (3) aus der Drehstation (70) in eine Pressstation (90) gefördert; nach dem Aufträgen des TPS-Strangs (6) wird die stehende zweite Glastafel

(4) aus der TPS-Station (50) über die Drehstation (70) in die Pressstation (90) gefördert, sodass sich beide Glastafeln (3, 4) in einem Abstand gegenüberstehen und ihre TPS-Stränge (5, 6) einander zugewandt sind;

• in der Pressstation (90) werden die beiden Glastafeln (3, 4) zu der Isolierglasscheibe (2) zusammengefügt, indem der Abstand zwischen den beiden Glastafeln (3, 4) verringert wird, bis die beiden TPS-Stränge (5, 6) aufeinander aufliegen und die beiden Glastafeln (3, 4) einen vordefinierten Abstand zueinander aufweisen;

• nach dem Zusammenfügen wird die Isolierglasscheibe (2) aus der Pressstation (90) herausgefördert.

7. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem die stehende erste Glastafel (3) gleichzeitig mit der zweiten Glastafel (4), insbesondere aus der Drehstation (70) oder einer Pufferstation (80), in die Pressstation (90) gefördert wird.

8. Verfahren zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe (2) mit folgenden Schritten:

• eine auf einem ihrer Ränder stehende erste Glastafel (3) wird in eine TPS- Station (50) hineingefördert;

• in der TPS-Station (50) wird ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang (5) auf die stehende erste Glastafel (3) entlang ihres Randes aufgetragen;

• nach dem Aufträgen des TPS-Strangs (5) wird die stehende erste Glastafel

(3) aus der TPS-Station (50) über eine Drehstation (70) in eine Pressstation (90) gefördert;

• eine auf einem ihrer Ränder stehende zweite Glastafel (4) wird in die TPS- Station (50) hineingefördert;

• in der TPS-Station (50) wird ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang (6) auf die stehende zweite Glastafel (4) entlang ihres Randes aufgetragen;

• nach dem Aufträgen des TPS-Strangs (6) wird die stehende zweite Glastafel

(4) aus der TPS-Station (50) in die Drehstation (70) gefördert;

• in der Drehstation (70) wird die stehende zweite Glastafel (4) um eine vertikale Drehachse (76) gedreht; • nach dem Drehen wird die stehende zweite Glastafel (4) aus der Drehstation (70) in die Pressstation (90) gefördert, sodass sich beide Glastafeln (3, 4) in einem Abstand gegenüberstehen und ihre TPS-Stränge (5, 6) einander zugewandt sind;

• in der Pressstation (90) werden die beiden Glastafeln (3, 4) zu der Isolierglasscheibe (2) zusammengefügt, indem der Abstand zwischen den beiden Glastafeln (3, 4) verringert wird, bis die beiden TPS-Stränge (5, 6) aufeinander aufliegen und die beiden Glastafeln (3, 4) einen vordefinierten Abstand zueinander aufweisen;

• nach dem Zusammenfügen wird die Isolierglasscheibe (2) aus der Pressstation (90) herausgefördert.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei welchem vor dem Zusammenfügen der beiden Glastafeln (3, 4) auf den TPS-Strang (6) einer der Glastafeln (4) ein Sprossenrahmen (8) aufgesetzt und in die Oberfläche des noch weichen Materials des TPS-Strangs (6) eingedrückt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei welchem vor dem Aufträgen des TPS-Strangs (5; 6) ein Primer (13; 14) streifenförmig entlang des Randes der jeweiligen Glastafel (3; 4) aufgetragen wird.

11. Isolierglasscheibe (2) mit wenigstens zwei Glastafeln (3, 4) und einem dazwischen angeordneten Abstandhalter (7), welcher aufgrund seiner Höhe die beiden Glastafeln (3, 4) in einem vorbestimmten Abstand zueinander hält, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter (7) durch Aufeinandersetzen von zwei pastösen und sich sodann verfestigenden TPS-Strängen (5, 6) gebildet ist, deren Höhe zusammen die Höhe des Abstandhalters (7) ergibt.

12. Isolierglasscheibe nach Anspruch 11, in welcher ein Sprossenrahmen (8) zwischen den beiden Glastafeln (3, 4) angeordnet ist, welcher von den beiden TPS-Strängen (5, 6) des Abstandhalters (7) beabstandet zu beiden Glastafeln (3, 4) gehalten ist.

Description:
Patentanmeldung

Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben sowie dadurch hergestellte Isolierglasscheibe

Beschreibung

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe mit wenigstens zwei durch einen TPS- Abstandhalter beabstandeten Glastafeln, sowie einer solchen Isolierglasscheibe. In der DE 443374 A1 ist ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung beschrieben. Die Vorrichtung enthält eine TPS-Station, welche zum Aufträgen eines pastösen und sich sodann verfestigenden TPS-Strangs aus einem thermoplastischen Kunststoff als Abstandhalter auf eine Glastafel eingerichtet ist. Die Bezeichnung TPS für thermoplastische Abstandhalter in Isolierglasscheiben ist eine eingetragene Marke der Anmelderin. Das Aufträgen des TPS-Strangs erfolgt mithilfe einer Düse, welche längs des Randes der Glastafel um diese herum bewegt wird und dabei den aus der Düse austretenden Strang auf die Glastafel so ablegt, dass Anfang und Ende des Strangs Zusammenstößen. Aus der EP 2 802727 B1 ist ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben aus wenigstens zwei Glastafeln bekannt. Die Vorrichtung enthält eine Drehstation, welche zwei parallel zueinander angeordnete Waagerechtförderer aufweist. Beide Waagerechtförderer sind um eine vertikale Drehachse drehbar und zum Fördern stehender Glastafeln durch die Drehstation hindurch und zum Drehen auf ihm stehender Glastafeln eingerichtet. Nachfolgend der Drehstation ist eine Pressstation angeordnet, welche ebenfalls zwei parallel zueinander verlaufende Waagerechtförderer aufweist. Diese beiden Förderer sind zum Fördern stehender Glastafeln durch die Pressstation hindurch eingerichtet. Die Pressstation ist zum Zusammenfügen von zwei Glastafeln zu der Isolierglasscheibe eingerichtet. Vor der Drehstation ist eine Visitier- und Rahmen- aufsetzstation angeordnet, in welcher ein rahmenförmiger Abstandhalter auf die zweite Glastafel aufgesetzt wird. Zudem ist an sich bekannt, für den TPS-Strang ein reaktiv vernetzendes TPS- Material zu verwenden. Ein solches ist beispielsweise in der US 2009/0291238 A1 beschrieben. Das ausgehärtete TPS-Material kann als integrierte Randversiegelung der Isolierglasscheibe dienen, welches gleichzeitig alle erforderlichen Funktionen gewährleistet, insbesondere eine wasserdampfdichte und gasdichte Versiegelung und Verklebung des Abstandhalters sicherstellen. Des Weiteren kann auch noch ein Trockenmittel enthalten sein. An sich bekannt ist auch die Verwendung eines Primers als Haftvermittlung zum Sicherstellen einer festen Verbindung zwischen dem TPS-Strang und der Oberfläche der jeweiligen Glastafel. Dies ist beispielsweise in der EP 2963226 A1 beschrieben, wobei als Primer ein Silan auf den Randbereich der Glastafel aufgetragen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe sowie eine verbesserte Isolierglasscheibe zu schaffen.

Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5 oder 7 sowie durch eine Isolierglasscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe mit wenigstens zwei durch einen TPS-Abstandhalter beabstandeten Glastafeln enthält eine Primerstation, eine nachfolgend der Primerstation angeordnete TPS-Station, eine nachfolgend der TPS-Station angeordnete Drehstation, eine nachfolgend der Drehstation angeordnete Pressstation sowie eine Steuerung, insbesondere eine Computersteuerung. Die Primerstation ist zum streifenförmigen Aufträgen eines Primers auf eine stehende Glastafel entlang ihres Randes eingerichtet. Die Primerstation weist einen Waagerechtförderer auf, welcher zum Fördern stehender Glastafeln durch die Primerstation hindurch eingerichtet ist. Zum Aufträgen des Primers kann die Primerstation eine entlang des Randes der Glastafel vertikal bewegbare Düse enthalten, um im Zusammenwirken mit der durch den Waagerechtförderer horizontal bewegten Glastafel Primer auf die stehende Glastafel aufzutragen. Unter einer „stehenden Glastafel“ wird eine Glastafel verstanden, welche auf einem ihrer Ränder steht. Die stehende Glastafel kann um einige Grad gegenüber der Vertikalen geneigt sein und sich an Stützmitteln, beispielsweise einer leicht geneigten Stützwand oder an Stützrollen der Vorrichtung abstützen, sodass sie nicht unbeabsichtigt umfällt. Bei der vorliegenden Erfindung befinden sich die Glastafeln stets in stehender Position, das bedeutet, alle Verfahrensschritte einschließlich des Transports zwischen den einzelnen Stationen, erfolgen stehend. Die TPS-Station ist zum Aufträgen eines pastösen und sich sodann verfestigenden TPS-Strangs auf eine stehende Glastafel entlang ihres Randes eingerichtet. Als Material für den TPS-Strang eignet sich ein thermoplastisches Material, welches sich lediglich durch Abkühlung verfestigt, oder ein reaktiv vernetzendes Material, bei welchem durch eine chemische Reaktion eine Verfestigung auftritt. Die TPS-Station weist einen Waagerechtförderer auf, welcher zum Fördern stehender Glastafeln durch die entsprechende Station hindurch eingerichtet ist. Zum Aufträgen des TPS-Strangs kann die TPS-Station eine entlang des Randes der Glastafel vertikal bewegbare Düse enthalten, um im Zusammenwirken mit der durch den Waagerechtförderer horizontal bewegten Glastafel den aus der Düse austretenden TPS-Strang rahmenförmig auf der stehenden Glastafel abzulegen. Die Drehstation enthält in an sich bekannter Weise zumindest einen Waagerechtförderer, welcher zum Fördern stehender Glastafeln durch die Drehstation eingerichtet ist. Der Waagerechtförderer der Drehstation ist zum Drehen auf ihm stehender Glastafel eingerichtet und hierzu um eine vertikale Drehachse drehbar. Die Pressstation enthält zwei parallel zueinander verlaufende Waagerechtförderer, welche jeweils zum Fördern stehender Glastafeln eingerichtet sind. Einer davon ist eingerichtet, die Isolierglasscheibe aus der Pressstation herauszufördern. Dieser kann auch eingerichtet sein, Glastafeln durch die Pressstation hindurch zu fördern. Die Pressstation ist zum Zusammenfügen von zwei Glastafeln zu der Isolierscheibe eingerichtet, wobei eine der beiden Glastafeln mit einem Primerstreifen und einem darauf aufgetragenen TPS-Strang versehen und die andere der beiden Glastafeln mit einem Primerstreifen versehen ist. Gegebenenfalls können beide Glastafeln jeweils mit einem Primerstreifen und einem darauf aufgetragenen TPS-Strang versehen sein. Die Pressstation kann hierzu in der aus EP 2802727 B1 bekannten Weise ausgebildet sein. Die Waagerechtförderer der Stationen können in einer geraden Linie hintereinander angeordnet sein, sodass einzeln hintereinander stehende Glastafel ohne Richtungsänderung durch die eine Fertigungslinie bildende Vorrichtung zum Zusammenbauen hindurch transportier bar sind. Alle die stehende Glastafel abstützenden Stützmittel der Vorrichtung können hierzu in einer Ebene angeordnet sein. Der Waagerechtförderer der Drehstation ist um den halben Abstand der beiden parallelen Waagerechtförderer der Pressstation zu der vertikalen Drehachse versetzt angeordnet, sodass der mit einem Waagerechtförderer der Pressstation fluchtende Waagerechtförderer der Drehstation nach einer Drehung um 180° mit dem zweiten Waagerechtförderer der Pressstation fluchtet. Die Steuerung ist eingerichtet, um zwei nacheinander der Drehstation zugeführte Glastafeln unter Drehung einer der Glastafeln in die Pressstation zu fördern und dort zu der Isolierglasscheibe zusammenzufügen, wobei eine der beiden Glastafeln mit einem Primerstreifen und einem darauf befindlichen TPS-Strang versehen ist und die andere Glastafel mit einem Primerstreifen, beziehungsweise mit einem Primerstreifen und einem darauf befindlichen TPS-Strang, versehen ist.

Bei einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine erste stehende Glastafel in die Primerstation hineingefördert. Dort wird ein Primer auf diese Glastafel streifenförmig entlang ihres Randes aufgetragen. Nach dem Aufträgen des Primerstreifens wird die erste Glastafel aus der Primerstation in die TPS-Station gefördert, und zwar mit den Waagerechtförderern der Primerstation und der TPS-Station. In der TPS-Station kann ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang auf diese Glastafel aufgetragen werden. Dann wird die erste Glastafel aus der TPS-Station in die Drehstation gefördert. Dies erfolgt mit dem Waagrechtförderer der TPS-Station und dem mit diesem in einer Flucht angeordneten Waagerechtförderer der Drehstation. Anschließend oder überlappend mit dem Herausfördern der ersten Glastafel aus der Primerstation wird eine zweite Glastafel in die Primerstation hineingefördert. In der Primerstation wird ein Primerstreifen auf die zweite Glastafel aufgetragen. Die erste Glastafel wird in der Drehstation um eine vertikale Drehachse gedreht. Nach dem Drehen wird die erste Glastafel aus der Drehstation in die Pressstation gefördert. Dabei kann die erste Glastafel ohne Anzuhalten aus der Drehstation heraus und bis in die Pressstation hinein gefördert werden. Die erste Glastafel kann dabei aber auch in einer gegebenenfalls zwischen Drehstation und Pressstation angeordneten Pufferstation für eine gewisse Zeit angehalten werden. Nach dem Aufträgen des Primerstreifens auf die zweite Glastafel wird diese aus der Primerstation in die TPS-Station gefördert. Dort kann ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang auf diese Glastafel aufgetragen werden. Zumindest auf den Primerstreifen einer der beiden Glastafeln, insbesondere der zweiten Glastafel, wird ein TPS-Strang aufgetragen. Optional kann auf die Primerstreifen beider Glastafeln jeweils ein TPS-Strang aufgetragen werden. Die zweite Glastafel wird aus der TPS-Station ohne Drehung über die Drehstation in die Pressstation gefördert, sodass sich beide Glastafeln in einem Abstand gegenüberstehen und ihre Primerstreifen einander zugewandt sind. Die zweite Glastafel kann dabei ohne anzuhalten durch die Drehstation hindurchgefördert oder auf dem Waagerechtförderer in der Drehstation für eine bestimmte Zeitspanne angehalten werden. Die beiden Glastafeln stehen sich also in der Pressstation auf den beiden Waagerechtförderern der Pressstation paarweise gegenüber. Dabei können die beiden Glastafeln etwa V-förmig zueinander stehen und in entgegengesetzte Richtungen leicht gegenüber der Vertikalen geneigt sein. In der Pressstation kann der Zwischenraum zwischen den beiden Glastafeln in an sich bekannterWeise mit einem von Luft verschiedenen Gas gefüllt werden, um die Isolationswirkung der Isolierglasscheibe zu verbessern. Anschließend werden die beiden Glastafeln in der Pressstation zu der Isolierglasscheibe zusammengefügt, indem der Abstand zwischen den beiden Glastafeln verringert wird, bis der TPS-Strang einen Abstandhalter zwischen den beiden Glastafeln bildet und die beiden Glastafeln in einem vordefinierten Abstand zueinander hält. Wird der Abstandhalter durch genau einen TPS-Strang gebildet, dann wird der Abstand zwischen den beiden Glastafeln verringert, bis der auf der einen Glastafel aufgetragene TPS-Strang auf den auf der anderen Glastafel aufgetragenen Primerstreifen aufgelegt ist und die beiden Glastafeln einen vordefinierten Abstand zueinander aufweisen. Wird der Abstandhalter durch zwei TPS-Stränge gebildet, dann wird der Abstand zwischen den beiden Glastafeln verringert, bis die beiden TPS-Stränge aufeinander aufliegen und die beiden Glastafeln einen vordefinierten Abstand zueinander aufweisen. Nach dem Zusammenfügen wird die Isolierglasscheibe aus der Pressstation herausgefördert.

Bei einem alternativen erfindungsgemäßen Verfahren wird in gleicher Weise wie bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren ein Primerstreifen auf jede der Glastafeln aufgetragen. Ebenfalls in gleicher Weise wird, während sich die erste und/oder während sich die zweite Glastafel in der TPS-Station befindet, ein TPS- Strang auf den Primerstreifen dieser Glastafel aufgetragen. Abweichend zu dem vorbeschriebenen Verfahren wird die erste Glastafel aus der TPS-Station ohne Drehung über die Drehstation in die Pressstation gefördert. Die zweite Glastafel wird aus der TPS-Station in die Drehstation gefördert und dort um eine vertikale Drehachse gedreht. Nach dem Drehen wird die zweite Glastafel aus der Drehstation in die Pressstation gefördert, sodass sich beide Glastafeln in einem Abstand gegenüberstehen und ihre Primerstreifen einander zugewandt sind. Dann werden die beiden Glastafeln in der Pressstation in der vorbeschriebenen Weise zu der Isolierglasscheibe zusammengefügt.

Die erfindungsgemäße Isolierglasscheibe weist wenigstens zwei Glastafeln und einen dazwischen angeordneten Abstandhalter auf. Der Abstandhalter hält die beiden Glastafeln aufgrund seiner Höhe in einem vorbestimmten Abstand. Der Abstandhalter ist von wenigstens einem TPS-Strang gebildet, wobei der TPS- Strang mittels eines auf die Oberfläche der Glastafel aufgetragenen Primerstreifens fest mit der Glastafel verbunden ist. Der Abstandhalter kann durch genau einen TPS-Strang gebildet sein, welcher mit beiden Glastafeln mittels jeweils eines auf die Oberfläche der jeweiligen Glastafel aufgetragenen Primerstreifens fest verbunden ist. Der Abstandhalter kann durch Aufeinandersetzen von zwei TPS-Strängen gebildet sein, deren Höhe zusammen die Höhe des Abstandhalters ergibt, wobei jeder der beiden TPS-Stränge mit der jeweiligen Glastafel mittels eines auf deren Oberfläche aufgetragenen Primerstreifens fest verbunden ist. Die Isolierglasscheibe kann auch drei Glastafeln enthalten, welche durch zwei Abstandhalter gehalten werden, wobei zumindest einer der beiden Abstandhalter mittels zweier auf die Oberflächen der Glastafeln aufgetragenen Primerstreifen mit diesen fest verbunden ist.

Die Erfindung hat wesentliche Vorteile:

• Durch die Verwendung eines geeigneten Primers kann die Adhäsion zwischen dem Material des TPS-Strangs und der Glasoberfläche erheblich verbessert und dadurch die Abdichtungseigenschaften, insbesondere im Hinblick auf einen unerwünschten Gasaustausch und ein unerwünschtes Eindringen von Wasserdampf, stark verbessert werden.

• Der ansonsten übliche Schritt, nach dem Herausfördern der Isolierglas scheibe aus der Pressstation eine Versiegelungsmasse auf der Basis eines Polysulfids (z. B. Thiokol), Polyurethans oder Silikons aufzutragen, wie beispielsweise in der DE 102007051 610 A1 beschrieben, kann bei Verwendung eines reaktiv vernetzenden TPS-Materials entfallen. Hierdurch benötigt die Vorrichtung zum Zusammenbauen keine Versiegelungsstation mehr, was deren Aufbau vereinfacht und die Herstellung der Isolierglasscheiben stark vereinfacht.

• Durch die erfindungsgemäße Kombination einer Primerstation und einer TPS-Station mit einer Drehstation und einer zwei parallele Waagerechtförderer aufweisenden Pressstation lässt sich sowohl auf die erste Glastafel als auch auf die zweite Glastafel vor dem Aufträgen des TPS-Strangs jeweils Primer direkt auf die Glastafel auftragen. Der Primerstreifen kann also unmittelbar auf die Oberfläche der Glastafel aufgetragen werden. Dies ist ein erheblicher Vorteil, da die Wirksamkeit des Primers dadurch besser ist. Zugleich wird ein Kontakt des aufgetragenen Primers mit Stützmitteln zur Abstützung der stehenden Glastafel verhindert, da der Primer stets auf die den Stützmitteln abgewandte Oberfläche der Glastafel aufgetragen wird. Anschließend wird der TPS-Strang auf den Primerstreifen aufgetragen. Die Breite des Primerstreifens kann der Breite des TPS-Strangs entsprechen oder etwas breiter sein.

• Die Verschmutzung der Vorrichtung während des Betriebs wird stark verringert.

• Beim Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe in der erfindungsgemäßen Vorrichtung kommen die später im Innern der Isolierglasscheibe liegenden Oberflächen der Glastafeln nicht in Kontakt mit Stützmitteln zur Abstützung der stehenden Glastafeln. Dies ist insbesondere wichtig, wenn diese Oberflächen empfindliche Beschichtungen aufweisen.

• Es lässt sich eine besonders rationelle und zeitsparende Herstellung von Isolierglasscheiben erreichen.

Wird in Ausgestaltung der Erfindung der Abstandhalter durch Aufeinandersetzen von zwei TPS-Strängen gebildet, deren Höhe zusammen die Höhe des Abstandhalters ergibt, dann lassen sich besonders gut Isolierglasscheiben hersteilen, deren Glastafeln einen relativ großen Abstand zueinander aufweisen. Beim Aufträgen eines pastösen und sich hiernach verfestigenden TPS-Strangs auf eine stehende Glastafel entlang ihres Randes kann es passieren, dass der noch weiche TPS-Strang sich aufgrund der auf ihn wirkenden Schwerkraft absenkt und/oder neigt, wenn seine Höhe - senkrecht zur Glastafel gemessen - relativ groß ist. Die Höhe der durch einen TPS-Strang gebildeten Abstandhalter war deshalb beim Aufträgen auf stehende Glastafeln bisher begrenzt. Durch die Erfindung kann die für den Abstandhalter insgesamt erforderliche Höhe auf zwei TPS-Stränge aufgeteilt werden. Dadurch kann ein unerwünschtes Absenken beziehungsweise Abkippen des jeweiligen TPS-Strangs auf der stehenden Glastafel vermieden werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht Isolierglasscheiben und TPS-Abstandhalter sehr guter Qualität, auch wenn der Abstand der beiden Glastafeln mehr als 15 mm, insbesondere 16 mm bis 32 mm, beträgt. Außerdem ist diese Ausgestaltung der Erfindung sehr gut für Isolierglasscheiben geeignet, in welchen ein Sprossenrahmen zwischen den beiden Glastafeln angeordnet wird. Der Sprossenrahmen kann von beiden TPS- Stränge des Abstandhalters so gehalten werden, dass er zu beiden Glastafeln beabstandet ist und somit keine der Glastafeln unmittelbar berührt. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn eine Beschichtung auf der Glastafelinnenseite vorhanden ist.

Isolierglasscheiben mit TPS-Abstandhalter und eingesetztem Sprossenrahmen sind aus der DE 295 14622 U1 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wurde zunächst ein TPS-Strang auf eine der Glastafeln in der für den Abstandhalter benötigten Höhe aufgetragen. Anschließend wurde ein Sprossenrahmen in den rahmenförmigen Abstandhalter eingesetzt, wobei die Befestigung des Sprossenrahmens mittels zusätzlicher Endstücke erfolgte, welche mit einer der Glastafeln verklebt wurden. Das Einsetzen des Sprossenrahmens in den rahmenförmigen TPS-Abstandhalter hinein ist fehleranfällig, da das Material des TPS-Strangs zu dieser Zeit noch weich und verformbar ist. Ferner sind aus der DE 102004043581 A1 Sprossen zum Einbauen in eine Isolierglasscheibe bekannt, bei denen Sprossenendstücke vorgesehen sind, welche Mittel zum Verankern am Abstandhalter aufweisen. Hierbei kann es jedoch immer noch sehr leicht dazu kommen, dass der TPS-Abstandhalter beim Einsetzen einer Sprosse oder eines Sprossenrahmens verformt oder verletzt wird.

In Ausgestaltung der Erfindung kann eine Sprossenstation zwischen der TPS- Station und der Drehstation angeordnet sein. Die Sprossenstation ist zum Aufsetzen eines Sprossenrahmens auf einen entlang des Randes einer Glastafel verlaufenden TPS-Strang eingerichtet. Die Sprossenstation weist einen Waagerechtförderer auf, welcher zum Transportieren stehender Glastafeln durch die Sprossenstation hindurch eingerichtet ist. Vor dem Zusammenfügen der beiden Glastafeln kann auf den TPS-Strang einer der Glastafeln, insbesondere auf die zweite Glastafel, ein Sprossenrahmen aufgesetzt werden. Der Sprossenrahmen kann insbesondere auf die geradlinig durch die Drehstation zu fördernde Glastafel aufgesetzt werden. An den Enden der mehreren Sprossen eines Sprossenrahmens können Halteelemente angeordnet sein, mit welchen der Sprossenrahmen auf eine zur Glastafel parallele Oberfläche des noch weichen Materials des TPS-Strangs aufgesetzt werden kann. Anschließend wird der Sprossenrahmen etwas eingedrückt. Dabei genügt ein geringfügiges Eindrücken, da die noch über die Oberfläche des TPS-Strangs hinausragenden Teile der Halteelemente beim Zusammenfügen mit der anderen Glastafel sich in eine zur Glastafel parallele Oberfläche des auf dieser vorhandenen TPS-Strangs ebenfalls geringfügig eindrücken. Die Halteelemente des Sprossenrahmens sind dann je zur Hälfte in einen der beiden TPS-Stränge eingebettet. Sind beide TPS-Stränge gleich hoch ausgebildet, befindet sich der Sprossenrahmen exakt mittig zwischen den Glastafeln. Eine Berührung des Sprossenrahmens mit einer Innenseite der Glastafeln kann zuverlässig verhindert werden. Der Sprossenrahmen kann sehr exakt positioniert werden, ohne dass die Gefahr besteht das der noch weiche TPS-Strang in unerwünschter Weise verformt oder verletzt wird. Dies kann die Qualität der hergestellten Isolierglasscheiben verbessern und die Ausschussquote verringern.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Drehstation zwei Waagerechtförderer aufweist die parallel zueinander sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine weitere Taktzeitoptimierung bei der Herstellung der Isolierglasscheibe. Die erste Glastafel kann auf den ersten Waagerechtförderer der Drehstation gefördert werden. Dann kann die Drehstation um 180° gedreht werden. Nun kann die zweite Glastafel auf den zweiten Waagerechtförderer der Drehstation gefördert werden. Die beiden Glastafeln stehen sich hierbei bereits in der Drehstation in einem Abstand gegenüber, wobei ihre Primerstreifen einander zugewandt sind. Die Drehstation wirkt somit als Zwischenspeicher für zwei Glastafeln. Die Drehstation kann bereits gefüllt werden, wenn die Pressstation noch durch ein Zusammenfügen einer anderen Isolierglasscheibe belegt ist. Es kann auch eine zwischen der Drehstation und der Pressstation angeordnete Pufferstation vorhanden sein, welche zwei Waagerechtförderer aufweist und zum kurzzeitigen Zwischenspeichern von zwei sich V-förmig auf den Waagerechtförderern gegenüberstehenden Glastafeln eingerichtet ist. Das Zusammenfügen der beiden Glastafeln in der Pressstation dauert nämlich oftmals länger als die Bearbeitungszeiten in der TPS-Station und der Drehstation, insbesondere wenn in der Pressstation auch ein Gasfüllen stattfindet. Wenn die Pressstation dann frei ist, können die beiden in der Drehstation oder der Pufferstation bereits bereitstehenden Glastafeln gleichzeitig und parallel zueinander aus der Drehstation oder der Pufferstation in die Pressstation gefördert werden. Die Vorrichtung zum Zusammenbauen lässt sich dadurch sehr effizient nutzen. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen:

Figur 1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe,

Figur 2 eine schematische Seitenansicht eines Randbereichs einer ersten

Glastafel beim erfindungsgemäßen Aufträgen eines Primerstreifens, Figur 3 eine Seitenansicht ähnlich Figur 2 einer zweiten Glastafel beim erfindungsgemäßen Aufträgen eines Primerstreifens und eines TPS-

Strangs,

Figur 4 eine schematische Seitenansicht eines Randbereichs einer fertig zusammengebauten Isolierglasscheibe gemäß der vorliegenden Erfindung,

Figur 5 eine schematische Seitenansicht eines Randbereichs einer Variante einer erfindungsgemäßen Isolierglasscheibe beim Einsetzen eines Sprossenrahmens,

Figur 6 eine schematische Seitenansicht des Randbereichs der zusammengebauten Isolierglasscheibe der Figur 5.

In Figur 1 ist schematisch eine oftmals auch als Fertigungslinie bezeichnete Vorrichtung 1 zum Zusammenbauen einer Isolierglasscheibe 2 dargestellt, welche in den Figuren 2 bis 4 gezeigt ist. Die Isolierglasscheibe 2 enthält zwei Glastafeln 3 und 4. Auf der ersten Glastafel 3 wird in Form eines Primerstreifens 13 ein

Primer streifenförmig entlang des Randes der Glastafel 3 aufgetragen. In gleicher Weise wird ein Primer 14 streifenförmig entlang des Randes der Glastafel 4 aufgetragen. Anschließend wird ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS- Strang 6 entlang ihres Randes aufgetragen. Beim Zusammenfügen der Glastafeln 3 und 4 wird der der TPS-Strang 6 auf den Primerstreifen 13 gesetzt und bildet einen Abstandhalter 7 zwischen den beiden Glastafeln 3 und 4, welcher aufgrund seiner Höhe die beiden Glastafeln 3 und 4 in einem vorbestimmten Abstand zueinander hält. Die Höhe des TPS-Strangs 6 ergibt im Wesentlichen die Höhe des Abstandhalters 7, da die Primerstreifen 13 und 14 in den Figuren 2 bis 4 zur Verdeutlichung nicht maßgeblich dargestellt sind. Es wird ein reaktiv vernetzendes TPS-Material verwendet, welches zusammen mit dem Primer 13, 14 eine feste Verbindung zu den Oberflächen der Glastafeln 3 und 4 gewährleistet, sodass keine zusätzliche Randversiegelung erforderlich ist.

Bei der Variante einer erfindungsgemäßen Isolierglasscheibe 2, siehe Figuren 5 und 6, wird vor dem Zusammenfügen der beiden Glastafeln 3 und 4 ein Sprossenrahmen 8 auf den TPS-Strang 6 der zweiten Glastafel 4 aufgesetzt. Der Sprossenrahmen 8 enthält wenigstens eine Sprosse 9, welche an beiden Enden jeweils ein Halteelement 10 aufweist, wobei nur ein Ende der Sprosse 9 dargestellt ist. Das Halteelement 10 ist von der Seite gesehen T-förmig und von oben gesehen beispielsweise kreisrund. Beim Aufsetzen des Sprossenrahmens 8 wird das Halteelement 10 in die Oberfläche des noch weichen Materials des TPS- Strangs 6 eingedrückt. Bei dieser Variante ist auch auf den Primerstreifen 13 der ersten Glastafel 3 ein pastöser und sich sodann verfestigender TPS-Strang 5 entlang ihres Randes aufgetragen. Die Höhe der TPS-Stränge 5 und 6 ist beim Aufträgen etwas größer als bei der fertigen Isolierglasscheibe 2, da die TPS- Stränge 5 und 6 beim Zusammenfügen der Glastafeln 3 und 4 geringfügig zusammengedrückt werden, wobei sich ihre Höhe etwas verringert. Bei der fertigen Isolierglasscheibe 2 kann jeder der TPS-Stränge 5 und 6 halb so hoch wie der Abstandhalter 7 sein. Beispielsweise können für eine Isolierglasscheibe 2 mit einem Scheibenzwischenraum von 16 mm die beiden TPS-Stränge 5 und 6 jeweils in einer Höhe von 8,7 mm aufgetragen werden. Beim Aufträgen der TPS- Stränge 5 und 6 wird durch ihre verringerte Höhe ein Absenken beziehungsweise Abkippen von der stehenden Glastafel 3, 4 verhindert. Anschließend wird beim Zusammenfügen das Halteelement 10 auch in das noch weiche Material des TPS- Strangs 5 der ersten Glastafel 3 eingedrückt. Der Sprossenrahmen 8 sitzt dann bei der fertigen Isolierglasscheibe 2 genau mittig zwischen den Glastafeln 3 und 4, siehe Figur 6, und wird von den beiden TPS-Strängen 5 und 6 gehalten. Der Sprossenrahmen 8 ist somit beabstandet zu beiden Glastafeln 3 und 4 und berührt keine der beiden. Dadurch kann verhindert werden, dass der Sprossenrahmen 8 eine gegebenenfalls auf einer Innenseite der Glastafel 3, 4 angebrachte Beschichtung beschädigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 enthält mehrere Stationen zur Durchführung der verschiedenen Schritte während des Zusammenbauens der Isolierglasscheibe 2, wobei zwischen den einzelnen Stationen je nach Bedarf zusätzliche Waagerechtförderer 18 angeordnet sein können. Die Vorrichtung 1 enthält eine Waschstation 20, eine Visitierstation 30, eine Primerstation 40, eine TPS-Station 50, eine Sprossenstation 60, eine Drehstation 70, eine Pufferstation 80 und eine Pressstation 90. Insbesondere die Sprossenstation 60 kann gegebenenfalls entfallen. Die Waschstation 20 enthält einen Waagerechtförderer 22, die Visitierstation 30 enthält einen Waagerechtförderer 32, die Primerstation 40 enthält einen Waagerechtförderer 42, die TPS-Station 50 enthält einen Waagerechtförderer 52 und die Sprossenstation 60 enthält einen Waagerechtförderer 62. Die Waagerechtförderer 18, 22, 32, 42, 52 und 62 sind in einer Linie angeordnet und sind zum Fördern stehender Glastafeln durch die jeweilige Stationen hindurch eingerichtet. Hierzu können sie separat antreibbar sein. Die Vorrichtung 1 enthält in an sich bekannter und nicht dargestellter Weise Stützmittel, um auf ihren Waagerechtförderern stehende Glastafeln leicht geneigt zur Vertikalen abzustützen. Die Drehstation 70 weist zwei Waagerechtförderer 72 und 74 auf, welche um eine vertikale Drehachse 76 drehbar sind. Die Pufferstation 80 weist ebenfalls zwei parallele Waagerechtförderer 82 und 84 auf. Die Pressstation 90 ist in an sich in bekannter Weise zum Zusammenfügen der beiden Glastafeln 3, 4 zu der Isolierglasscheibe 2 eingerichtet und weist zwei parallel zueinander verlaufende Waagerechtförderer 92 und 94 auf. Die Vorrichtung 1 enthält ferner eine Steuerung 100, welche eingerichtet ist, um die Komponenten der Vorrichtung 1 in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise zu steuern. Die Steuerung 100 ist insbesondere eingerichtet, um zwei nacheinander der Drehstation 70 zugeführte Glastafeln 3, 4 unter Drehung einer der Glastafeln 3 oder 4 in die Pressstation 90 zu fördern und dort zu der Isolierglasscheibe 2 zusammenzufügen, wobei die Glastafel 3 mit einem Primerstreifen 13 und die Glastafel 4 mit einem Primerstreifen 14 sowie einem darauf befindlichen TPS- Strang 6 versehen ist. Die Vorrichtung 1 enthält gegebenenfalls einen Scanner 110 zur Überwachung der Qualität der aufgebrachten TPS-Stränge, welcher beispielsweise zwischen der TPS-Station 50 und der Sprossenstation 60 angeordnet sein kann. Die Funktionsweise und der Aufbau der einzelnen Stationen ist für sich allein genommen jeweils bereits bekannt, insbesondere aus dem vorstehend bereits genannten Stand der Technik, sodass sich eine Beschreibung der Einzelheiten erübrigt.

Die beiden Waagerechtförderer 72 und 74 der Drehstation 70 sind in demselben Abstand zueinander wie die Waagerechtförderer 92 und 94 der Pressstation 90 und die Waagerechtförderer 82, 84 der Pufferststion 80 angeordnet. Die Drehachse 76 befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Waagerechtförderern 72 und 74, sodass sich nach einer Drehung um 180° der Waagerechtförderer 72 in einer Flucht mit dem Waagerechtförderer 94 und der Waagerechtförderer 74 in einer Flucht mit dem Waagerechtförderer 92 befindet. Dadurch wird ein problemloser Transport der Glastafeln 3, 4 von der Drehstation 70 in die Pressstation 90 gewährleistet.

Bei dem Verfahren zum Zusammenbauen der Isolierglasscheibe 2 wird die Vorrichtung 1 von der Steuerung 100 derart gesteuert, dass die erste Glastafel 3, die mit einem ihrer Ränder auf dem Waagerechtförderer 18 steht, mittels der Waagerechtförderer 18, 22 in die Waschstation 20 hineingefördert wird. In der Waschstation 20 wird die Glastafel 3 gereinigt, insbesondere auf ihrer später die Innenseite der Isolierglasscheibe 2 bildenden Oberfläche. Anschließend wird die Glastafel 3 von den Waagerechtförderern 22, 18 und 32 in die Visitierstation 30 gefördert. Die Glastafel 3 kann hier inspiziert werden, um eventuelle Fehler festzustellen. Anschließend wird die Isolierglasscheibe 3 von den Waagerechtförderern 32, 18 und 42 in die Primerstation 40 gefördert. In der Primerstation 40 wird ein Primer 13 streifenförmig entlang des Randes der Glastafel 3 auf deren später die Innenseite der Isolierglasscheibe 2 bildende Oberfläche aufgetragen. Nach dem Aufträgen des Primers 13 wird die Glastafel 3 mittels der Waagerechtförderer 42, 18 und 52 in die TPS-Station 50 gefördert. Hier wird gegebenenfalls das pastöse und sich sodann verfestigende TPS-Material als Strang 5 auf die Glastafel 3 aufgetragen. Anschließend wird die Glastafel 3 von den Waagerechtförderern 52, 18 und 62 in die Sprossenstation 60 gefördert. Beim Flerausfördern aus der TPS-Station 50 kann die Glastafel 3 durch den Scanner 110 gescannt und auf Fehler untersucht werden. Wird ein Fehler festgestellt, kann später die die Glastafel 3 enthaltende Isolierglasscheibe 2 ausgesondert werden. Die Glastafel 3 wird von dem Waagerechtförderer 62 durch die Sprossenstation 60 hindurch gefördert, ohne dass ein Sprossenrahmen 8 aufgesetzt wird. Die Glastafel 3 wird von dem Waagerechtförderer 72 in die Drehstation 70 hineingefördert. Anschließend werden die Waagerechtförderer 72 und 74 der Drehstation sowie die auf dem Waagerechtförderer 72 stehende Glastafel 3 um 180° gedreht. Der Waagerechtförderer 72 fluchtet dann mit dem Waagerechtförderer 84 und der Waagerechtförderer 74 fluchtet mit den Waagerechtförderern 62 und 82. Die Glastafel 3 bleibt zunächst auf dem Waagerechtförderer 72 stehen, kann aber auch unmittelbar bis in die Pufferstation 80 oder die Pressstation 90 weitergefördert werden.

Zeitlich überlappend zu der vorstehenden Bearbeitung der ersten Glastafel 3 wird die zweite Glastafel 4 mittels der Waagerechtförderer 18 und 22 der Waschstation 20 zugeführt, sobald die erste Glastafel 3 die Waschstation 20 verlassen hat. Zu Erreichung einer möglichst geringen Taktzeit, folgt die zweite Glastafel 4 möglichst dicht hinter der ersten Glastafel 3. Hinter der zweiten Glastafel 4 kann eine dritte Glastafel folgen, wenn die Isolierglasscheibe aus drei Glastafeln bestehen soll. Ansonsten folgen Glastafeln für weitere Isolierglasscheiben. Die zweite Glastafel 4 wird in derselben vorbeschriebenen Weise bis zur Sprossenstation 60 gefördert und in den Stationen 20, 30, 40 und 50 entsprechend bearbeitet. Insbesondere wird in der TPS-Station 50 der TPS-Strang 6 aufgetragen. Wenn die Isolierglasscheibe 2 einen Sprossenrahmen 8 aufweisen soll, wird dieser auf die in der Sprossenstation 60 stehende zweite Glastafel 4 aufgesetzt und ein wenig in die Oberfläche des noch weichen Materials des TPS-Strangs 6 eingedrückt, siehe Figur 5. Anschließend wird die zweite Glastafel 4 mit den Waagerechtförderern 62 und 74 in Drehstation 70 hineingefördert, sodass sich die beiden Glastafeln 3 und 4 V-förmig in einem Abstand gegenüberstehen und ihre Primerstreifen 13 und 14 einander zugewandt sind. Anschließend werden sie zusammen über die Pufferstation 80 in die Pressstation 90 gefördert. Falls die Pressstation 90 noch nicht frei sein sollte, weil das Zusammenfügen einer anderen Isolierglasscheibe noch nicht beendet ist, können die Waagerechtförderer 82, 84 angehalten und die beiden Glastafeln 3 und 4 in der Pufferstation 80 zwischengespeichert werden, sodass die Drehstation 70 schon wieder frei ist, um Glastafeln für eine nachfolgende Isolierglasscheibe aufzunehmen. Da die Drehstation 70 zwei Waagerechtförderer 72 und 74 aufweist braucht die Drehstation 70 nicht zurückgedreht werden, nachdem das Glastafelpaar 3, 4 die Drehstation 70 verlassen hat. Vielmehr kann die erste Glastafel einer nachfolgenden Isolierglasscheibe von dem mit dem Waagerechtförderer 62 fluchtenden Waagerechtförderer 74 aufgenommen werden und anschließend zurückgedreht werden. Erst dann steht die Drehstation wieder in der Figur 1 dargestellten Position. Beim Hineinfördern des Glastafelpaares 3, 4 in die Pressstation 90 wird die erste Glastafel 3 durch die Waagerechtförderer 84 und 94 und die zweite Glastafel 4 (gegebenenfalls mit einem Sprossenrahmen 8) auf den Waagerechtförderern 82 und 92 gefördert. Wenn sich beide Glastafeln 3, 4 in der Pressstation 90 in einem Abstand gegenüberstehen, wobei ihre Primerstreifen 13, 14 einander zugewandt sind, wird ihr Abstand zueinander in an sich bekannter Weise verringert, bis die beiden Glastafeln 3, 4 durch den Abstandhalter 7 in einem vordefinierten Abstand zueinander gehalten werden. Bevor der Randbereich der Isolierglasscheibe 2 vollständig geschlossen ist bzw. sich die beiden TPS-Stränge 5, 6 vollständig berühren, kann der Zwischenraum zwischen den beiden Glastafeln 3, 4 in an sich bekannter Weise mit einem von Luft verschiedenen Gas gefüllt werden. Anschließend werden die Glastafeln 3, 4 bis auf einen vordefinierten Abstand zusammengepresst, sodass sich das noch weiche Material des TPS-Strangs 6 mit dem Primer 13, vergleiche Figuren 2 bis 4, oder das noch weiche Material der beiden TPS-Stränge 5, 6, vergleiche Figuren 5 und 6, verbindet. Die Halteelemente 10 eines gegebenenfalls vorher eingesetzten Sprossenrahmens 8 werden dabei in die TPS-Stränge 5 und 6 eingebettet, vergleiche Figur 6, sodass der Sprossenrahmen 8 präzise und sicher in der Isolierglasscheibe 2 positioniert und gehalten wird. Nach dem Zusammenfügen wird die Isolierglasscheibe 2 auf dem Waagerechtförderer 92 aus der Pressstation 90 herausgefördert.

Für die Herstellung einer Dreifach-Isolierglasscheibe ist die Erfindung ebenfalls sehr gut geeignet. In einem solchen Fall wird die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung 1 nach der Pressstation 90 in nicht dargestellter Weise um weitere Stationen ergänzt, nämlich eine Primerstation, eine Drehstation, eine Pufferstation und eine Pressstation. Diese sind jeweils in gleicher Weise wie die Station 40, 70, 80 und 90 eingerichtet. Mit der zusätzlichen Primerstation kann auf der Außenseite der Glastafel 3 der vorgefertigten Zweifach-Isolierglasscheibe 2, vergleiche Figuren 4 und 6, entlang ihres Randes streifenförmig ein Primer aufgetragen werden. Die mit einem Primerstreifen versehene Zweifach- Isolierglasscheibe 2 wird ohne Drehung über die zusätzliche Drehstation in die zusätzliche Pressstation gefördert. Die für die Dreifach-Isolierglasscheibe erforderliche dritte Glastafel wird in den Station 20, 30, 40 und 50 in gleicher Weise vorbereitet wie die zweite Glastafel 4, vergleiche Figur 3, und ohne weitere Bearbeitung durch die Stationen 60, 70, 80 und 90 hindurchgefördert. Dies geschieht vor oder nach dem Zusammenfügen der Zweifach-Isolierglasscheibe 2, insbesondere davor. In der zusätzlichen Drehstation, die der Pressstation 90 nachgeordnet ist, wird die vorbereitete dritte Glastafel gedreht und weitergefördert, sodass sich der auf der dritten Glastafel befindliche TPS-Strang und der auf der Zweifach-Isolierglasscheibe befindliche Primerstreifen gegenüberliegen. Anschließend werden beide in der Pressstation zusammengefügt. Wenn auf die Außenseite der vorgefertigten Zweifach-Isolierglasscheibe 2, vergleiche Figuren 4 und 6, auch noch ein TPS-Strang aufgetragen werden soll, welcher dann zusammen mit dem auf die dritte Glastafel aufgetragenen TPS-Strang einen analog Figur 6 aus zwei TPS-Strängen zusammengesetzten Abstandhalter für die dritte Glastafel bildet, kann die Vorrichtung 1, insbesondere vor der zusätzlichen Drehstation, auch noch eine zusätzliche TPS-Station aufweisen.

Bezugszeichenliste Vorrichtung 92 Waagerechtförderer Isolierglasscheibe 94 Waagerechtförderer Glastafel 100 Steuerung Glastafel 110 Scanner TPS-Strang TPS-Strang Abstandhalter Sprossenrahmen Sprosse Halteelement Versiegelungsmasse Primer Primer Waagerechtförderer Waschstation Waagerechtförderer Visitierstation Waagerechtförderer Primerstation Waagerechtförderer TPS-Station Waagerechtförderer Sprossenstation Waagerechtförderer Drehstation Waagerechtförderer Waagerechtförderer Drehachse Pufferstation Waagerechtförderer Waagerechtförderer Pressstation