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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR DEPALLETISING STACKED BUNDLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/131668
Kind Code:
A1
Abstract:
According to the invention, the depalletising of stacked bundles may be improved by means of a method for depalletising stacked bundles, wherein bundles are lifted by a frictional engagement and at least one support base is passed beneath the same, wherein the bundle is lifted on two opposing sides. Furthermore, a device for depalletising stacked bundles is disclosed, comprising at least one roller (9a, 9b) for lifting the bundle and a support base (2a, 2b), characterised in having at least two opposing rollers.

Inventors:
BAUMANN MICHAEL (DE)
FELLNER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/004052
Publication Date:
November 22, 2007
Filing Date:
May 08, 2007
Export Citation:
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Assignee:
KUKA ROBOTER GMBH (DE)
BAUMANN MICHAEL (DE)
FELLNER HERBERT (DE)
International Classes:
B65G59/02; A44B99/00; B65G61/00
Foreign References:
DE3718601A11988-12-22
US4453874A1984-06-12
US20020154986A12002-10-24
FR2754803A11998-04-24
DE19700911A11998-07-16
US5265712A1993-11-30
Attorney, Agent or Firm:
LEMPERT, Jost et al. (Karlsruhe, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Entpalletieren von gestapelten Gebinden, wobei Gebinde reibschlüssig angehoben und durch mindestens einen Tragboden unterfahren werden, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Gebinde an zwei einander gegenüberliegenden Seiten angehoben werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebinde mittels Walzen angehoben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die angehobenen Gebinde von zwei gegenüberliegenden Seiten aus von zwei Tragböden unterfahren werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Niederhalter (21) auf die Oberseite der Gebinde (22) einwirkt.

5. Vorrichtung zum Entpalletieren von gestapelten Gebinden, mit mindestens einer Walze zum Anheben der Gebinde und mit einem Tragboden, gekennzeichnet durch mindestens zwei einander gegenüberliegende Walzen (9a, 9b) .

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6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragboden mindestens zwei gegeneinander verfahrbare Tragbodenteile (2a, 2b) aufweist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (9a, 9b) durch mindestens einen Walzenantriebsmotor (IIa, IIb) antreibbar sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen über Riemen (10a, 10b) vom mindestens einem Walzenmotor (IIa, IIb) her antreibbar sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbodenteile (2a, 2b) über Mitnehmer (8a, 8b) verschiebbar sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbodenteile (2a, 2b) mittels Antriebsriemen (7a, 7b), ggf. über die Mitnehmer (8, 8a) verschiebbar sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbodenteile (2a, 2b) über mindestens eine Verteilerwelle (6) verschiebbar sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilerwelle (6) von einem mindestens einen Motor (4) über mindestens einen Zahnriemen (5) antreibbar ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, gekennzeichnet durch einen festen Anschlag (13) und einen gegenüber diesem beweglichen Anschlag (14) zur Positionierung der Gebinde.

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14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Anschlag (14) mittels mindestens eines Zylinders, vorzugsweise als Druckluftzylinder, verschiebbar ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, gekennzeichnet durch mindestens eine parallel zur Erstrek- kungsrichtung von zwei Walzen (9a, 9b) verschiebbaren Schieberplatte (16a, 16b) zur Zentrierung der Gebinde.

16. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch zwei gegeneinander verschiebbare Schiebeplatten (16a, 16b) .

17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Schiebeplatten (16a, 16b) durch mindestens einen Zentriermotor, vorzugsweise über Zahnriemen verschiebbar sind.

18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Schiebplatten (16a, 16b) synchron bewegbar sind.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17, gekennzeichnet durch eine Anschlusskupplung (20) zur Verbin- düng der Vorrichtung mit einem Roboter.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 19, gekennzeichnet durch einen Niederhalter (21) , der auf der Oberseite der Gebinde (22) angeordnet ist.

21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) im Wesentlichen plattenför- mig ausgebildet ist.

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22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) derart flexibel ausgebildet ist, dass er im Wesentlichen an die Oberflächenform der Gebinde (22) anpassbar ist.

23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) aus kettenförmigem Material, insbesondere Scharnierband-Ketten aus Kunststoff oder Metall, gebildet ist.

24. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) aus teppichförmig geflochtenem Material, insbesondere Draht oder Stoff, gebildet ist.

25. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) starr ausgebildet ist.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) von einer oberen Position in eine untere Position vertikal verfahrbar ist.

27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) stufenlos verfahrbar ist.

28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Position derjenigen Position entspricht, bei welcher der Niederhalter (21) mit der

Oberfläche der Gebindeoberseite (22) in reibschlüssigen Kontakt tritt.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) pneumatisch

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und/oder motorisch verfahrbar ist.

30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) zum Abdecken der gesamten Oberseite der Gebinde (22) ausgebildet ist.

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Description:

Verfahren und Vorrichtung zum Entpalletieren von gestapelten

Gebinden

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entpalletieren von gestapelten Gebinden, wobei Gebinde reibschlüssig angehoben und durch mindestens einen Tragboden unterfahren werden, sowie eine Vorrichtung zum Entpalletieren von gestapelten Gebinden, mit mindestens einer Walze zum Anheben der Gebinde und mit einem Tragboden.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf das Depalletie- ren von auf einer Palette gestapelten Gebinden.

Auf einer Palette werden üblicherweise Einzelwaren oder gebundene Warengebinde in mehreren Lagen aufgestapelt und damit für einen Transport zusammengestellt. Bei sortenreinem Palletieren werden gleiche Waren, wie beispielsweise Getränketräger auf die Palette gestapelt. Bei gemischtem Palletieren werden unterschiedliche Waren oder Warengebinde auf eine einzelne Palette zusammengestellt. Man spricht dabei auch von gemischtem Kommissionieren. Eine weit verbrei- tete Anwendung ist das Zusammenstellen einer gemischten Palette von Waren aufgrund einer Bestellung eines Einzelhandelsgeschäfts beim Großhändler. Die vom Einzelhändler bestellten Waren werden aus einem Lager des Großhändlers zu-

sammengesteilt. Dabei werden die gewünschten Waren von sortenreinen Paletten abgenommen und auf eine Lieferpalette nach Kundenbestellung individuell aufgebaut. Die gemischt kommissionierte Palette wird dann an den Besteller, d.h. den Einzelhändler ausgeliefert.

Die US 4,453,874 zeigt eine gattungsgemäße Vorrichtung mit einem Greifer, an dessen vorderen, freien Ende drehbare Rollen angebracht sind. Die Rollen dienen dazu, mittels reibschlüssigem Kontakt zu einer Seitenfläche der aufzunehmenden Waren diese einseitig anzuheben, so dass sie auf einen Tragboden des Greifers aufgeladen werden können, der hierzu unter die Waren verfahren kann. Alternativ kann ein Förderband am Greifer vorgesehen sein, mit dem die Waren auf diesen transportiert werden. Die Rollen können mit einem reibungserhöhenden Betrag oder einer Beschichtung versehen sein, beispielsweise können sie gummiert ausgebildet sein. Die aufgenommenen Warenpakete können anschließend in umgekehrter Reihenfolge wieder auf eine andere Palette ab- gesetzt werden. Solche Greifer sind im allgemeinen fest in einer Anlage installiert oder durch eine Portalanlage mobil geführt .

Nachteilig ist, dass nur ein einseitiges Angreifen an den Waren möglich ist, damit ein Gegenhalter notwendig ist und, da beim Anheben die Waren gekippt werden und dabei der Abstand zwischen Gegenhalter und Anheberollen sich vergrößert, entweder der Gegenhalter oder die Anheberollen nachgiebig angeordnet sein müssen, wobei eine schwierige Ab- Stimmung zwischen elastischer Nachgebekraft und Reibungskoeffizient der Rollen vorzunehmen ist.

Die DE 37 18 601 Al zeigt ein Depalletierwerkzeug, das an einem Gelenkroboter angebracht ist. Das Werkzeug weist starre schaufelartige Aufnahmezungen auf, die die Warenpa-

kete untergreifen und anheben können. Die US 2002/0154986 Al weist eine Hebeplatte mit sehr geringer Höhe auf, die zwischen Lagen von Waren geschoben werden kann, die obere Lage dabei anhebt, so dass eine stärkere und stabilere Auf- nahmeplatte unter die Warenpakete geschoben werden kann. Auch dieses Werkzeug kann an einem Roboter befestigt sein.

Ferner weisen aus dem Stand der Technik bekannte Depalle- tierwerkzeuge den Nachteil auf, dass der Depalletiervorgang durch ein Vorhandensein von lose auf der Oberseite einer Gebindeeinheit angeordneten Objekten, wie beispielsweise Deckel oder Decklagen in verschiedensten Ausführungen oder Materialien, empfindlichst gestört bzw. behindert werden kann. So kann beispielsweise ein Verrutschen oder Verkanten derartiger Objekte während eines Entladevorgangs zu einem vollständigen Betriebsausfall eines bekannten Depalletier- werkzeugs mit einem damit verbundenen erheblichen Zeit- und Reparaturaufwand führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik unter Vermeidung der genannten Nachteile Produkte in verschiedensten Verpak- kungsformen zuverlässig und sicher zu depalettieren.

Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Gebinde an zwei einander gegenüberliegenden Seiten angehoben werden. Demgemäß sieht eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Lösung der genannten Aufgabe mindestens zwei einander gege- nüberliegende Walzen vor.

Durch die Erfindung wird ein sicheres und zuverlässiges Anheben von zum Entnehmen gestapelter Gebinden ermöglicht, indem an zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten der Ge- binde reibschlüssig angegriffen wird. Hierdurch werden die

Gebinde zum einen in Parallelausrichtung zu den Gebindelagen, insbesondere senkrecht angehoben, zum anderen wird dadurch, dass an zwei gegenüberliegenden Seiten reibschlüssig angegriffen wird, eine höhere Zuverlässigkeit erreicht. Darüber hinaus wird weiter gegenüber dem eingangs genannten Stand der Technik eine schwierige Abstimmung zwischen Reibungskoeffizient der Hebeelemente, wie eben Walzen und Horizontale diese gegen die Gebinde drückende nachgiebiger oder elastischer Kraft vermieden, da die Hebelelemente mit einer solchen Maximalkraft gegen die Gebinde gedrückt werden können, die so groß ist, dass sie die Gebinde lediglich nicht beschädigt.

Gemäß bevorzugter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens ist vorgesehen, dass die Gebinde mittels Walzen angehoben werden, die sich hierzu drehen, wobei insbesondere dann die -angehobenen - Gebinde von mindestens zwei Seiten mit jeweils einem Tragbodenteil unterfahren werden. Das Unterfahren erfolgt dabei insbesondere von zwei gegenüberlie- genden Seiten.

Demgemäß sieht eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, dass der Tragboden mindestens zwei gegeneinander verfahrbare Tragbodenteile aufweist. Hierdurch wird zum einen eine symmetrische Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht. Damit ist diese nicht einseitig übermäßig ausladend. Darüber hinaus wird hierdurch ebenfalls das Aufnehmen und Greifen der Gebinde verbessert und mit höherer Sicherheit versehen. Während grund- sätzlich zwei Tragbodenteile, also zwei Tragbodenhälften, die gegeneinander verfahren werden, vorgesehen sein können, können auch vier Tragbodenteile vorgesehen sein, die drei- eck- oder zungenförmig ausgebildet sind, wobei jeweils zwei senkrecht zu den anderen beiden verfahren.

Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sehen vor, dass die Walzen durch mindestens einen Walzenantriebs- motor antreibbar sind, wobei insbesondere die Walzen über Riemen vom mindestens einem Walzenmotor her antreibbar sind.

Zum Bewegen der Platten kann in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Tragbodenteile über Mitnehmer verschiebbar sind, wobei insbesondere wiederum die Tragbodenteile mittels Antriebsriemen, ggf. über die Mitnehmer verschiebbar sind. In Weiterbildung kann dabei insbesondere vorgesehen sein, dass die Tragbodenteile über mindestens eine Verteilerwelle verschiebbar sind, wobei weiterhin die Verteilerwelle von mindestens einem Motor über mindestens einen Zahnriemen antreibbar ist.

Zur Positionierung der aufgenommenen Gebinde sieht die Erfindung in einer Weiterbildung einen festen Anschlag und einen gegenüber diesem beweglichen Anschlag zur Positionierung der Gebinde vor, wobei insbesondere der bewegliche Anschlag mittels mindestens eines Zylinders, vorzugsweise als Druckluftzylinder, verschiebbar ist.

Um die Gebinde auch in Richtung senkrecht zu den Anschlägen aufzunehmen, ist in bevorzugter Ausgestaltung eine Zentriereinrichtung vorgesehen, die insbesondere derart ausgestaltet ist, dass mindestens eine parallel zur Erstrek- kungsrichtung von zwei Walzen verschiebbaren Schieberplatte zur Zentrierung der Gebinde vorgesehen ist, wobei weiterhin zwei gegeneinander verschiebbare Schiebeplatten vorgesehen sein können. Eine konkrete Ausgestaltung sieht dabei vor, dass die Schiebeplatten durch mindestens einen Zentriermotor, vorzugsweise über Zahnriemen verschiebbar sind, wobei insbesondere die Schiebplatten synchron bewegbar sind. In

bevorzugter Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie dies aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist, eine Anschlusskupplung zur Verbindung mit einem Roboter aufweisen.

Um weiterhin eine erhöhte Betriebssicherheit während des Depalletiervorgangs zu erreichen wird vorgeschlagen, dass mindestens ein Niederhalter auf die Oberseite der Gebinde einwirkt. Erfindungsgemäß kann dadurch zuverlässig ein Ver- rutschen bzw. Verkanten von auf der Oberseite der Gebindeeinheit angeordneter, jedoch nicht an der Gebindeeinheit fixierter Objekte vermieden werden. Dabei kann es sich insbesondere um lose positionierte Deckel oder Decklagen in unterschiedlichen Ausführungsformen oder Materialien han- dein, wie sie üblicherweise zu Schutzzwecken auf der Oberfläche von Gebinden angeordnet werden.

In vorrichtungstechnischer Hinsicht sieht die Erfindung zur Lösung dieses Problems vor, dass ein Niederhalter auf der Oberseite der Gebinde angeordnet ist. Bevorzugt ist ein derartiger Niederhalter im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet. Dadurch kann zum einen erreicht werden, dass der Niederhalter die gesamte Oberseite eines Gebindes abdeckt, andererseits einfach positionierbar bleibt.

In bevorzugter Ausführung ist ein solcher Niederhalter weiterhin derart flexibel ausgebildet, dass er im Wesentlichen an die Oberflächenform der Gebinde anpassbar ist. Derart kann eine besonders hohe Betriebssicherheit auch im Falle einzelner auf bestimmten Teilbereichen der Oberfläche angeordneter Objekte erzielt werden, da somit erfindungsgemäß eine Sicherung im Wesentlichen entlang der gesamten Gebindeoberseite gewährleistet ist. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Niederhalter aus kettenförmigem Material, insbesondere Scharnierbandketten aus Kunststoff

oder Metall gebildet ist. Ebenso kann der Niederhalter aus teppichförmig geflochtenem Material, insbesondere Draht oder Stoff, gebildet sein. Eine derartige Materialwahl ermöglich erfindungsgemäß ein Anpassen des Niederhalters an die jeweiligen Konturen einer jeweiligen Gebindelage.

Alternativ kann der Niederhalter auch starr ausgebildet sein. Derart kann eine besonders hohe Anpresskraft des Niederhalters auf die Oberfläche des Gebindes erzielt werden. Weitere Ausführungsformen des Niederhalters sehen eine geradflächige oder durchhängende Ausbildung vor.

Zum Erreichen eines besonders einfachen Positionieren des Niederhalters wird vorgeschlagen, dass der Niederhalter von einer oberen Position in eine unter Position vertikal verfahrbar ist. Bevorzugt entspricht die untere Position dabei derjenigen Position, in welcher der Niederhalter mit der Oberfläche der Gebindeoberseite in reibschlüssigen Kontakt tritt. Derart ist auch ein bedarfsweiser Einsatz des Nie- derhalters möglich. Sollte der Niederhalter nicht benötigt werden, ist vorgesehen, dass er bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in seiner oberen Position verharrt .

In bevorzugter Ausführung ist der Niederhalter stufenlos verfahrbar, insbesondere die Verfahrhöhe bzw. -weite stufenlos einstellbar. Bevorzugt wird der Niederhalter dabei von Lineareinheiten geführt, wodurch ein bedarfsweise präzises Verfahren ermöglicht wird. Insbesondere kann vorgese- hen sein, dass die lineare Führung des Niederhalters an dessen jeweiligen Seiten bzw. Ecken, insbesondere vierseitig, erfolgt. Eine präzise schaltbare Ausführung eines Niederhalters sieht dabei vor, dass dieser pneumatisch und/oder motorisch verfahrbar ist.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug- nähme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einem Roboter beim Angreifen an einem Gebindestapel;

Fig. 2 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung schräg von oben;

Fig. 3 die erfindungsgemäße Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung schräg von unten in geöffnetem Zustand;

Fig. 4 eine weitere perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in geöffnetem Zustand;

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in geschlossenem Zustand, schräg von oben;

Fig. 6 eine weitere perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in geschlossenem Zustand, schräg von unten;

Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in geschlossenem Zustand;

Fig. 8 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemä- ße Vorrichtung in geöffnetem Zustand;

Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht, wobei Teile des Grundrahmens entfernt sind, so dass der Innenbereich mit einem erfindungsgemäßen Niederhalter einsehbar ist, von welchem die Oberfläche eines Gebindestapels abgedeckt wird;

Fig. 10 die in Fig. 9 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung in einer entsprechenden Seitenansicht ohne einen in den Innenraum ragenden Gebindestapel; und

Fig. 11 eine weitere perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von schräg oben.

Die Fig. 1 ist eine übersichtsdarstellung, bei der eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Depalletieren mit einem Ro- boter verbunden ist, die die oberste Lage eines auf einer Palette befindlichen Gebindestapels umgreift, um diese von dem restlichen Stapel abzuheben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Depalletieren wird im folgenden anhand der weiteren Figuren im einzelnen beschrieben.

Das erfindungsgemäße Depalettierwerkzeug weist einen Grundrahmen 1 auf, an dessen Unterseite zwei Tragbodenteile 2a und 2b, hier als Tragbodenhälften, mittels Schiebelagerun-

gen 3a, 3b aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können. Für ein automatisiertes Bewegen der Tragbodenteile 2a und 2b ist ein gemeinsamer elektrisch antreibbarer Motor 4 vorgesehen, der über einen ersten Zahnriemen 5 eine Ver- teilerwelle 6 antreibt, welche einen rechten Antriebsriemen 7a und einen linken Antriebsriemen 7b antreibt. Die Antriebsriemen 7a und 7b sind ihrerseits mit einem Mitnehmer 8a und 8b verbunden, die wiederum mit jeweils einer der beiden Tragbodenteile 2a und 2b verbunden sind. Das Bewegen der Tragbodenteile 2a und 2b erfolgt dabei synchron. Es könnten die Tragbodenteile 2a und 2b jedoch auch unabhängig voneinander bewegt werden, wenn zwei unabhängig voneinander ansteuerbare Motoren vorgesehen wären, was jedoch in der realisierten Ausgestaltung nicht der Fall ist. An den inne- ren einander zugewandten Längskanten der Tragbodenteile 2a und 2b sind jeweils eine Walze 9a und 9b drehbar gelagert. Derartige Walzen können beispielsweise in Form von rotierenden, gummierten Rollen realisiert sein, durch welche eine reibschlüssige Kraftübertragung ermöglicht ist. Jede Walze 9a, 9b ist über einen weiteren Riemen 10a und 10b mit einem zugehörigen Rollenantriebsmotor IIa und IIb verbunden. Die Wellenantriebsmotoren IIa und IIb sind über elektrische Leitungen, die innerhalb von Energieführungsketten 12a und 12b verschleißarm geführt sind, mit einer Antriebs- Steuerung (nicht dargestellt) verbunden.

Mit der Positionsziffer 13 ist ein fester Anschlag bezeichnet, gegen den die depalettierten Waren entgegen der Bewegungsrichtung der Tragbodenteile 2a und 2b von einem beweg- liehen Anschlag 14 zusammengeschoben werden. Der bewegliche Anschlag 14 wird mittels zweier druckmittelbeaufschlagter Zylinder 15a und 15b verfahren. Die Zylinder 15a und 15b sind als Druckluftzylinder ausgeführt, die über nicht dargestellte, elektrisch betätigbare Ventile mit Druckluft be- aufschlagt werden können.

Rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Tragbodenteile 2a und 2b können die erfassten Waren mittels einer weiteren Zentriereinrichtung, die zwei gegenüberliegende bewegliche Schiebeplatten 16a und 16b aufweisen, senkrecht zur ersten Zentrierrichtung zentriert werden. Die Schiebeplatten 16a und 16b werden gemeinsam und synchron mittels eines Zentriermotors 17 bewegt, der mit einem weiteren Zahnriemen 18 gekoppelt ist, der seinerseits mit zwei Verbindungsstücken 19a und 19b verbunden sind. Jeweils ein Verbindungsstück 19a und 19b ist fest mit einer der Schiebeplatten 16a und 16b verbunden, so dass bei einem Antrieb des Zahnriemens 18 in Abhängigkeit der Drehrichtung des Zentriermotors 17 die beiden Schiebeplatten 16a und 16b synchron aufeinander zu oder voneinander weg bewegt werden.

Die Oberflächen der Tragbodenteile 2a und 2b sind aus gleitfähigen Edelstahlblechen hergestellt. Die Edelstahlbleche sind zur Verringerung der Kontaktfläche mit den auf- gestellten Waren noppen- oder rillenartig geprägt oder umgeformt. Alternativ können die Oberflächen der Tragbodenteile 2a und 2b auch mit aktiv antreibbaren Förderbändern oder mit passiven Laufrollen ausgestattet sein.

Für ein Positionieren des Depalettierwerkzeugs in exakter Höhe auf einer Ebene zwischen zwei Lagen von Waren oder Warengebinden sind Lichtschranken als Sensoren vorgesehen, die nicht nur die Grenzebene zwischen zwei Warenlagen, sondern auch einen Zwischenraum zwischen zwei Waren oder Wa- rengebinden in Bewegungsrichtung der Tragbodenteile 2a und 2b in derselben Ebene erkennen können. Dazu können die Sensoren zur Erkennung des Zwischenraums zwischen zwei Waren oder Warengebinden am vorderen Ende der Tragbodenteile 2a und 2b, d.h. in Nähe der Rollenwalzen 9a, 9b angeordnet sein. Diese Sensoren können entweder zusätzlich die Höhe

der Lage detektieren oder es können separate Sensoren dazu vorgesehen sein, die beispielsweise an dem Grundrahmen 1 des Depalettierwerkzeugs befestigt sind.

Durch eine an der Oberseite angeordnete Anschlusskupplung 20 ist eine Verbindung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Roboter möglich.

Zum Aufnehmen des obersten Gebindes eines Gebindestapels, wie dies in der Fig. 1 dargestellt ist, senkt der die erfindungsgemäße Vorrichtung tragende Roboter diese über dem Stapel ab, so dass die Walze 9a, 9b im unteren Bereich der obersten Lage oder des oberen Gebindes zu liegen kommen. Sie werden sodann, zusammen mit den Tragplatten 2a, 2b ge- gen das Gebinde verfahren. Anschließend setzen sie sich ge- gensinnig in Verbindung und heben kraftschlüssig das Gebinde an, bis dieses mit seiner Unterkante in den oberen Bereich der Walzen 9a, 9b gelangt, woraufhin diese zusammen mit den Tragplatten unter das Gebinde fahren können, wie dies in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellt ist. Nachdem das

Gebinde zuverlässig durch die Tragplatten 2a, 2b untergrif- fen ist, kann der Roboter dieses mittels der mit ihm verbundenen erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 von dem Stapel abheben und zu einem Ablegeort bewegen.

In der in Fig. 9 gezeigten perspektivischen Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Seitenteile des Grundrahmens 1 nicht dargestellt, so dass der Innenbereich einsehbar ist. Dabei befinden sich die Tragbodenteile 2a, 2b in einer nach außen voneinander wegbewegten Position, so dass die Aufnahme eines Gebindestapels 22 möglich ist, der in den Innenraum der Vorrichtung hineinragt.

Auf der Oberseite des Gebindestapels 22 ist ein plattenför- miger Niederhalter 21 angeordnet, der sich flexibel an die

Oberfläche des Gebindes anpasst und durch welchen ein Verrutschen bzw. Verkanten von an der Oberseite lose positionierten Objekten, wie Deckel oder Decklagen zuverlässig vermieden wird. Der Niederhalter 21 weist eine rechteckige Form auf, die im Wesentlichen der Grundfläche entspricht, die durch die Tragbodenteile 2a, 2b in zusammengefahrenem Zustand gebildet ist. Derart ist ein vollständiges Abdecken der Oberseite der jeweiligen aufgenommenen Gebindelage möglich.

An den vier Ecken des Niederhalters 21 befindet sich jeweils ein Haltebügel 23a, 23b, 23c, 23d, über welchen der Niederhalter 21 mittels jeweils einer Befestigung 24a, 24b, 24c, 24d an jeweils eine von vier Linearführungen 25a, 25b, 25c, 25d gekoppelt ist. Die Linearführungen 25a, 25b, 25c, 25d sind im Wesentlichen durch an den jeweiligen Seitenkanten der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnete, sich senkrecht zur Oberfläche des Niederhalters erstreckende Schienen gebildet. Derart ist ein stufenloses, elektrisch oder pneumatisch angetriebenes Senken bzw. Heben des Niederhalters 21 auf bzw. von der Oberseite des Gebindestapels möglich. Der Einsatz des Niederhalters 21 kann dabei bedarfsmäßig erfolgen. Beispielsweise kann ein Absenken des Niederhalters 21 auf die Oberseite des Gebindestapels 22 nur dann vorgesehen sein, falls loses Material vorhanden ist, durch welches der Be- bzw. Entladevorgang beeinflusst oder gestört werden könnte.

Unter der Voraussetzung, dass der Niederhalter beim Be- bzw. Entladevorgang benötigt wird, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung über die oberste Gebindelage positioniert. Im nächsten Schritt erfolgt ein Herabsenken des Niederhalters 21 auf die Oberseite der Gebindeeinheit 22. Im darauffolgenden Schritt erfolgt ein Anheben der obersten Gebinde- läge durch die Walzen 9a, 9b in der vorstehend beschriebe-

nen Weise, so dass ein Unterfahren der Gebinde durch die Tragplatten 2a, 2b möglich ist. Während dieses Schritts werden lose positionierte Objekte, wie Deckel oder Decklagen, durch den an der Oberseite positionierten Niederhalter fixiert bzw. in ihrer Stellung gehalten.

Im folgenden Schritt erfolgt ein Aufnehmen der Lage in der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch den Roboter, welcher wiederum ein Umpositionieren derselben beispielsweise auf eine andere Palette oder einen Abreihtisch vornimmt. Auch während des Schritts des Abgebens der Gebindelage bleibt der Niederhalter in Position auf der Oberseite der Gebindelage und fährt erst nach dem Abgabevorgang der Gebindelage wieder in seine obere Ausgangsposition zurück.

Bezugszeichenliste

1 Grundrahmen

2a, 2b Tragbodenteile

3a, 3b Schiebelagerungen 4 Motor

5 Zahnriemen

6 Verteilerwelle 7a, 7b Antriebsriemen 8a, 8b Mitnehmer 9a, 9b Walze

10a, 10b Riemen

IIa, IIb Rollenantriebsmotor

12a, 12b Energieführungsketten

13 fester Anschlag 14 beweglicher Anschlag

15a, 15b Zylinder

16a, 16b Schiebeplatte

17 Zentriermotor

18 Zahnriemen 19a, 19b Verbindungsstücke

20 Anschlusskupplung

21 Niederhalter

22 Gebindestapel 23a, 23b,

21

23c, 23d Haltebügel 24a, 24b

24c, 24d Befestigung 25a, 25b 25c, 25d Linearführung

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