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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DISINFECTING, IN PARTICULAR STERILIZING, PACKAGED GOODS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/195029
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for disinfecting, in particular sterilizing, goods (210) in a packaging (202), in which method: goods (210) packaged in a packaging (202) are provided, the packaging (202) being impermeable to germs, in particular bacteria and/or viruses, and the packaging (202) having a gas-permeable portion (204); a reactive gas is generated by means of a plasma source (2, 32, 118, 318, 618); and the reactive gas is supplied to the gas-permeable portion (204) of the packaging (202). The invention also relates to a method for disinfecting, in particular sterilizing, goods (210) in a packaging (202), in which method: goods (210) packaged in a packaging (202) are provided, the packaging (202) being impermeable to germs, in particular bacteria and/or viruses; electrical discharges (412, 413, 512) are generated in a discharge region (406, 506); and the packaging (202), together with the goods (410) packaged therein, is conveyed through the discharge region (406, 506). The invention also relates to suitable devices (100, 300, 400, 450, 500, 550) and uses of the devices for carrying out the methods.

Inventors:
BUSKE CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/057030
Publication Date:
September 22, 2022
Filing Date:
March 17, 2022
Export Citation:
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Assignee:
PLASMATREAT GMBH (DE)
International Classes:
B65B55/02
Domestic Patent References:
WO2009040130A12009-04-02
Foreign References:
US20040022674A12004-02-05
US20050019209A12005-01-27
DE102004049783A12006-04-20
US10647461B22020-05-12
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, eines Guts (210) in einer Verpackung (202), insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung (100, 300, 600) nach einem der Ansprüche 18 bis 22, bei dem ein in einer Verpackung (202) verpacktes Gut (210) bereitgestellt wird, wobei die Verpackung (202) für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist und wobei die Verpackung (202) einen gasdurchlässigen Abschnitt (204) aufweist, bei dem mittels einer Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618) ein reaktives Gas, insbesondere ein reaktiver Gasstrom (26, 38, 120, 620), erzeugt wird und bei dem der gasdurchlässige Abschnitt (204) der Verpackung (202) mit dem reaktiven Gas, insbesondere dem reaktiven Gasstrom (26, 38, 120, 620), beaufschlagt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als reaktives Gas, insbesondere reaktiver Gasstrom (26, 38, 120, 620), ein atmosphärisches reaktives Gas, insbesondere ein atmosphärischer reaktiver Gasstrom, erzeugt wird

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das reaktive Gas, insbesondere der reaktive Gasstrom (26, 38, 120, 620), mittels einer hochfrequenten bogenartigen Entladung zwischen Elektroden in einem Gas, insbesondere Gasstrom, oder mittels einer dielektrisch behinderten Entladung in einem Gas, insbesondere Gasstrom, erzeugt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom (26, 38, 120, 620), Wasserdampf zugegeben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Feuchtigkeit des reaktiven Gases, insbesondere reaktiven Gasstroms (26, 38, 120, 620), beim Beaufschlagen des gasdurchlässigen Abschnitts (204) der Verpackung (202) kleiner 100 %rF, vorzugsweise im Bereich von 60 - 80 %rF liegt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom (26, 38, 120, 620), ein Reaktionsstoff, insbesondere ein organischer Reaktionsstoff oder Wasserstoffperoxid, zugegeben wird.

7. Verfahren zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, eines Guts (210) in einer Verpackung (202), insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung (400, 450, 500, 550) nach einem der Ansprüche 23 bis 29, bei dem ein in einer Verpackung (202) verpacktes Gut (210) bereitgestellt wird, wobei die Verpackung (202) für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist, bei dem in einem Entladungsbereich (406, 506) elektrische Entladungen (412, 413, 512) erzeugt werden und bei dem die Verpackung (202) mit dem darin verpackten Gut (410) durch den Entladungsbereich (406, 506) transportiert wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (202) einen gasdurchlässigen Abschnitt (204) aufweist.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Entladungsbereich (406, 506} dielektrisch behinderte Entladung (412, 413, 512) erzeugt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Entladungen (412, 413, 512) zwischen mindestens einer Elektrode (402, 502) und mindestens einer Gegenelektrode (404, 452) erzeugt werden und die Verpackung (202) mit dem darin verpackten Gut (210) zwischen der mindestens einen Elektrode (402, 502) und der mindestens einen Gegenelektrode (404, 452) hindurch transportiert wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Stickstoffund/oderein Edelgas in den Entladungsbereich (406, 506) eingebracht wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der gasdurchlässige Abschnitt (204) der Verpackung (202) zumindest teilweise aus einem Vlies, insbesondere einem Kunststoffvlies gebildet ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass diew Verpackung (202) zumindest von außen schwer durchlässig oder undurchlässig für flüssiges Wasser ist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (202) einen Formkörper (206), insbesondere aus Kunststoff, zur Aufnahme des Guts (210), und eine Abdeckung (212) aus gasdurchlässigem Material, insbesondere Vlies aufweist.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (202) einen Aufnahmeraum (208) mit einer Gasatmosphäre (213) aufweist, in der das Gut (210) angeordnet ist.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Verpackung (202) verpackte Gut (210) vorbefeuchtet ist und/oder dass die Gasatmosphäre (213) in einem Aufnahmeraum (208) der Verpackung (202), in der das Gut (210) angeordnet ist, eine relative Feuchtigkeit von mindestens 60 %rF, vorzugsweise mindestens 70 %rF, gemessen bei 20 °C, aufweist.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut (210) ein Medikament, ein Medizinprodukt, insbesondere ein medizinisches Gerät, oder eine Schutzausrüstung ist.

18. Vorrichtung (100, 300, 600) zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter (200), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 12 bis 17, mit einem Behandiungsbereich (103, 303, 603), mit einem Transportsystem (114, 314, 614), das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter (200) durch den Behandlungsbereich (103, 303, 603) zu transportieren, und mit einer Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618), die dazu eingerichtet ist, ein reaktives Gas, insbesondere einen reaktiven Gasstrom (26, 38, 120, 620), zu erzeugen, wobei die Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618) und der Behandlungsbereich (103, 303, 603) derart zueinander angeordnet sind, dass das von der Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618) im Betrieb erzeugte reaktive Gas (26, 38, 120, 620), insbesondere der von der Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618) im Betrieb erzeugte reaktive Gasstrom (26, 38, 120, 620), in den Behandlungsbereich (103,

303, 603) gelangt.

19 Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100, 300, 600) eine den

Behandlungsbereich (103, 303, 603) umfassende Behandlungskammer (104,

304, 642) mit einem Eingang (106, 306, 644) und einem Ausgang (108, 308, 646) aufweist und dass das Transportsystem (114, 314, 614) dazu eingerichtet ist, verpackte Güter (200) vom Eingang (106, 306, 644) zum Ausgang (108, 308,

646) durch die Behandlungskammer (104, 304, 604) zu transportieren.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandiungskammer (104, 304, 604) und das Transportsystem (114, 314, 614) so angepasst sind, dass die Aufenthaltsdauer von mit dem Transportsystem (114, 314, 614) durch die Behandlungskammer

(104, 304, 642) transportierten verpackten Gütern (200) innerhalb der Behandlungskammer (104, 304, 642) mindestens 5 min., vorzugsweise mindestens 10 min., insbesondere mindestens 30 min. beträgt. 21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Eingang (106, 306, 644) der Behandlungskammer (104, 304, 642) und/oder hinter dem Ausgang (108, 308, 646) der Behandlungskammer (104, 304, 642) eine Schleusenkammer (110, 310; 112, 312) angeordnet ist, wobei die Schleusenkammer (110, 310; 112, 312) vorzugsweise eine Absaugung (130) aufweist, die zum Absaugen von Gasen aus der Schleusenkammer (110, 310; 112, 312) eingerichtet ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100, 300, 600) eine gegenüber einem Abschnitt (617) des Transportsystems (114, 314, 614) angeordnete Gasleitfläche (632) aufweist und die Plasmaquelle (2, 32, 118, 318, 618) derart angeordnet ist, dass das im Betrieb erzeugte reaktive Gas (26, 38, 120, 620), insbesondere der erzeugte reaktive Gasstrom (26, 38, 120, 620) in einen Bereich (636) zwischen der Gasleitfläche (632) und einem durch den Abschnitt (617) des Transportsystems (114, 314, 614) transportierten verpackten Gut (200) gelangt.

23. Vorrichtung (400, 450, 500, 550) zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter (200), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 bis 17, mit einer Elektrode (402, 502) und einer Gegen elektro de (404, 452), mit einem zwischen der Elektrode (402, 502) und der Gegenelektrode (404, 452) angeordneten Entladungsbereich (406, 506) und mit einem zwischen der Elektrode (402, 502) und der Gegenelektrode (404, 452) angeordneten Dielektrikum (410, 510), wobei zwischen der Elektrode (402, 502) und der Gegenelektrode (404, 452) eine hochfrequente Spannung zur Erzeugung von Entladungen (412, 413, 512) im Entladungsbereich (406, 506) anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (400, 450, 500, 550) ein Transportsystem (414) aufweist, das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter (200) durch den Entladungsbereich (406, 506) zu transportieren.

24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (402, 502), die Gegenelektrode (404, 452) und das Dielektrikum (410, 510) zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen (412, 413, 512) im Entladungsbereich (406, 506) ausgebildet sind.

25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (402) und/oder die Gegenelektrode (404) als Plattenelektrode ausgebildet ist.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (500, 550) mehrere, vorzugsweise stabförmige, Elektroden (502) aufweist. 27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportsystem (414) ein verfahrbares Transportband (416, 452) umfasst, das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter (200) durch den Entladungsbereich (406, 506) zu transportieren. 28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband (416, 452) die Elektrode, die Gegenelektrode oder das Dielektrikum bildet.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (400, 500) ein Gehäuse (418) mit einem Tunnel (420) aufweist, in dem der Entladungsbereich (406, 506) angeordnet ist, oder dass die Vorrichtung (450, 550) eine am Entladungsbereich (406, 506) angeordnete Absaughaube (454) aufweist. 30. Verwendung einer Vorrichtung (100, 300, 400, 450, 500, 550) nach einem der

Ansprüche 18 bis 29 zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter (200).

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter

Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, eines Guts in einer Verpackung.

Die Verpackung von Sterilgütern, wie zum Beispiel von Medikamenten, Medizinprodukten und dergleichen, erfolgt typischerweise dadurch, dass die betreffenden Güter sterilisiert und anschließend unter sterilen Umgebungsbedingungen verpackt werden. Die beim Verpacken erforderlichen sterilen Umgebungsbedingungen können den Aufwand und die Kosten für den Verpackungsvorgang erhöhen.

Weiterhin ist es bekannt, Sterilgüter mittels Ethylenoxidgassterilisation in der Verpackung zu sterilisieren. Hierbei werden in gasdurchlässigen Verpackungen verpackte Sterilgüter über mehrere Stunden einer Ethylenoxidatmosphäre ausgesetzt. Anschließend muss das giftige Ethylenoxid restlos aus den Verpackungen beseitigt werden, was typischerweise wiederum mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Die Ethylenoxidgassterilisation ist damit ein sehr langwieriger, komplexer und durch die Verwendung von Ethyienoxid auch gefährlicher Vorgang, der lediglich in Großanlagen durch spezialisierte Firmen durchgeführt wird.

Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, Verfahren und Vorrichtungen zur Verfügung zu stellen, mit denen verpackte Sterilgüter einfacher, beispielsweise auch in Kleinanlagen und/oder in kürzerer Zeit, bereitgestellt werden können.

Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung gelöst durch ein Verfahren zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, eines Guts in einer Verpackung, bei dem ein in einer Verpackung verpacktes Gut bereitgestellt wird, wobei die Verpackung für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist und wobei die Verpackung einen gasdurchlässigen Abschnitt aufweist, bei dem mittels einer Plasmaquelle ein reaktives Gas, vorzugsweise ein reaktiver Gasstrom, erzeugt wird und bei dem der gasdurchlässige Abschnitt der Verpackung mit dem reaktiven Gas, insbesondere mit dem reaktiven Gasstrom, beaufschlagt wird.

Es wurde festgestellt, dass bei Beaufschlagung eines gasdurchlässigen Abschnitts einer Verpackung mit einem von einer Plasmaquelle erzeugen reaktiven Gas reaktive Spezies in die Verpackung gelangen, wodurch sich ein darin verpacktes Gut, beispielsweise ein Medikament oder ein Medizinprodukt, desinfizieren, insbesondere sterilisieren, lässt. Auf diese Weise kann das Gut in der Verpackung sterilisiert werden, so dass eine sterile Handhabung beim Verpacken weniger kritisch oder ggf. sogar entbehrlich wird, was zu einer Vereinfachung des Verpackungsvorgangs führt.

Bei dem Verfahren wird ein in einer Verpackung verpacktes Gut bereitgestellt, wobei die Verpackung für Keime, insbesondere für Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist. Zu diesem Zweck umschließt die Verpackung das verpackte Gut insbesondere vollständig. Die Verpackung kann so beschaffen sein, dass sie für Bakterien undurchlässig ist. Zusätzlich kann die Verpackung auch so beschaffen sein, dass sie auch für Viren undurchlässig ist. Auf diese Weise kann das Gut lange in der Verpackung gelagert werden, ohne dass das Gut durch eindringende Bakterien und/oder Viren unsteril wird.

Die Verpackung weist einen gasdurchlässigen Abschnitt auf. Insbesondere kann ein Teil der Verpackung gasdurchlässig sein oder die Verpackung kann vollständig gasdurchlässig sein. Der gasdurchlässige Abschnitt kann beispielsweise Poren aufweisen, die groß genug sind, um Gas hindurchzulassen, aber klein genug sind, um das Eindringen von Bakterien und/oder Viren in die Verpackung zu verhindern. Bei dem Verfahren wird mittels einer Plasmaquelle ein reaktives Gas, insbesondere ein reaktiver Gasstrom, erzeugt. Das reaktive Gas, insbesondere der reaktive Gasstrom, kann insbesondere ein oder mehrere der folgenden Spezies aufweisen: vollständig oder teilweise ionisierte Atome und/oder Moleküle, angeregte Atome und/oder Moleküle, reaktive Atome und/oder Moleküle, z. B. Ozon oder Stickoxide.

Das reaktive Gas, insbesondere der reaktive Gasstrom, kann insbesondere auch durch das Plasma erzeugte organische Peroxide und Radikale enthalten. Das reaktive Gas kann insbesondere als reaktiver Gasstrom erzeugt werden. Auf diese Weise kann der Gasstrom gezielt auf die Verpackung gerichtet werden.

Bei dem Verfahren wird der gasdurchlässige Abschnitt der Verpackung mit dem reaktiven Gas, insbesondere mit dem reaktiven Gasstrom, beaufschlagt. Zu diesem Zweck kann ein reaktiver Gasstrom direkt auf die Verpackung, insbesondere auf den gasdurchlässigen Abschnitt der Verpackung, gerichtet werden. Weiterhinkann der reaktive Gasstrom in einen Behandlungsbereich eingebracht werden, in dem sich die Verpackung befindet.

Die oben genannte Aufgabe wird gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter, insbesondere zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens oder einer Ausführungsform davon, mit einem Behandlungsbereich, mit einem Transportsystem, das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter durch den Behandlungsbereich zu transportieren, und mit einer Plasmaquelle, die dazu eingerichtet ist, ein reaktives Gas, insbesondere einen reaktiven Gasstrom, zu erzeugen, wobei die Plasmaquelle und der Behandlungsbereich derart zueinander angeordnet sind, dass das von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gas, insbesondere der von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gasstrom, in den Behandlungsbereich gelangt, insbesondere eingeleitet wird.

Es wurde festgestellt, dass sich das zuvor beschriebene Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung effektiv und in einem kontinuierlichen Prozess mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung durchführen lässt.

Der Behandlungsbereich kann insbesondere von einer Behandlungskammer umfasst sein. Der Behandlungsbereich kann den gesamten Raum der Behandlungskammer oder einen Teil davon einnehmen. Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine den Behandlungsbereich umfassende Behandlungskammer mit einem Eingang und einem Ausgang auf. Weiter ist das Transportsystem vorzugsweise dazu eingerichtet, verpackte Güter vom Eingang zum Ausgang durch die Behandlungskammer zu transportieren. Bei der Behandlungskammer kann es sich beispielsweise um einen Behandlungstunnel handeln, der zwischen dem Eingang und dem Ausgang verläuft.

Das Transportsystem kann beispielsweise ein oder mehrere Transportbänder aufweisen, auf dem/denen die verpackten Güter transportiert werden können. Weiterhin kann das Transportsystem in eine Verpackungsstrecke integriert werden, so dass das Verpacken der Güter und das anschließende Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren der Güter in der Verpackung, in-line erfolgen kann.

Bei der Plasmaquelle kann es sich insbesondere um eine Plasmadüse mit einer Düsenöffnung handeln, aus der im Betrieb ein reaktives Gas, insbesondere ein reaktiver Gasstrom, beispielsweise ein Plasmastrahl, austritt.

Die Plasmaquelle und der Behandlungsbereich sind derart zueinander angeordnet, dass das von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gas, insbesondere der von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gasstrom, in den Behandlungsbereich gelangt. Weist die Vorrichtung eine Behandlungskammer auf, können die Plasmaquelle und die Behandlungskammer zu diesem Zweck insbesondere derart miteinander gekoppelt sein, dass das von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gas, insbesondere der von der Plasmaquelle im Betrieb erzeugte reaktive Gasstrom, in die Behandlungskammer gelangt. Zu diesem Zweck kann die Plasmaquelle insbesondere in der Behandlungskammer angeordnet sein oder über eine Leitung mit der Behandlungskammer verbunden sein.

Das zuvor beschriebene Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird vorzugsweise unter Verwendung der zuvor beschriebenen Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung durchgeführt.

Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung beschrieben, wobei die einzelnen Ausführungsformen unabhängig voneinander sowohl für das Verfahren als auch für die Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorläufigen Offenbarung gelten. Weiterhin können die Ausführungsformen beliebig untereinander kombiniert werden.

Bei einer Ausführungsform wird als reaktives Gas, insbesondere reaktiver Gasstrom, ein Gas, insbesondere Gasstrom, mit einem Druck im Bereich von +/- 500 mbar um den umgebenden Atmosphärendruck, vorzugsweise im Bereich von +/- 300 mbar um den umgebenden Atmosphärendruck erzeugt. Insbesondere kann als reaktives Gas, insbesondere reaktiver Gasstrom, ein atmosphärisches reaktives Gas, insbesondere atmosphärischer reaktiver Gasstrom, erzeugt werden, insbesondere ein atmosphärischer Plasmastrahl. Auf diese Weise wird eine Vakuumumgebung entbehrlich, wodurch die Vorrichtung günstiger hergestellt bzw. das Verfahren ökonomischer durchgeführt werden kann. Zudem verhindert ein reaktives Gas, insbesondere reaktiver Gasstrom, mit einem Druck in der Nähe des Atmosphärendruckbereichs zu große Druckunterschiede zum Inneren der Verpackung, wodurch eine Beschädigung der Verpackung verhindert werden kann.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird das reaktive Gas, insbesondere der reaktive Gasstrom, mittels einer hochfrequenten bogenartigen Entladung zwischen Elektroden in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, und/oder mittels einer dielektrisch behinderten Entladung in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, erzeugt. Es wurde festgestellt, dass auf diese Weise ein reaktives Gas, insbesondere ein reaktiver Gasstrom, erzeugt werden kann, dessen reaktive Spezies eine gute Desinfektions- bzw. Sterilisationswirkung bewirken. Bei einer entsprechenden Ausführungsform ist die Plasmaquelle dazu eingerichtet das reaktive Gas, insbesondere den reaktiven Gasstrom, mittels einer hochfrequenten bogenartigen Entladung zwischen Elektroden in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, und/oder mittels einer dielektrisch behinderten Entladung in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, zu erzeugen.

Zur Erzeugung der bogenartigen elektrischen Entladung sind insbesondere mindestens zwei Elektroden vorgesehen sowie eine Spannungsquelle, um die Elektroden mit einer hochfrequenten Hochspannung zu beaufschlagen. Die hochfrequente Hochspannung zur Erzeugung einer hochfrequenten bogenartigen Entladung weist insbesondere eine Spannungsstärke im Bereich von 1 - 100 kV, vorzugsweise 1 - 50 kV, weiter bevorzugt 1 - 10 kV, und eine Frequenz von 1 - 300 kHz, insbesondere 1 - 100 kHz, vorzugsweise 10 - 100 kHz, weiter bevorzugt 10 - 50 kHz, auf.

Zur Erzeugung der dielektrisch behinderten Entladung können insbesondere mindestens zwei Elektroden und ein dazwischen angeordnetes Dielektrikum vorgesehen sein. Vorzugsweise ist eine der Elektroden geerdet. Weiterhin ist insbesondere eine Spannungsquelle vorgesehen, um die Elektroden mit einer hochfrequenten Hochspannung zu beaufschlagen, beispielsweise mit einer Spannungsstärke im Bereich von 1 bis 15 kV und einer Spannungsfrequenz im Bereich von 7,5 bis 25 kHz, insbesondere 13 bis 14 kHz.

Bei einer Ausführungsform kann die Plasmaquelle beispielsweise eine erste Erzeugungseinheit, insbesondere eine erste Plasmadüse, aufweisen, die dazu eingerichtet ist, das reaktive Gas, insbesondere den reaktiven Gasstrom, mittels einer hochfrequenten bogenartigen Entladung zwischen Elektroden in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, zu erzeugen, sowie eine zweite Erzeugungseinheit, insbesondere eine zweite Plasmadüse, aufweisen, die dazu eingerichtet ist, ein oder das reaktive Gas, insbesondere einen oder den reaktiven Gasstrom, mittels einer dielektrisch behinderten Entladung in einem Gas, insbesondere in einem Gasstrom, zu erzeugen. Die erste und die zweite Erzeugungseinheit können gleichzeitig oder abwechselnd betrieben werden. Durch den Betrieb der ersten und zweiten Erzeugungseinheit können verschiedene Arten reaktiver Spezies erzeugt werden. Insbesondere lässt sich die Zusammensetzung der reaktiven Spezies im reaktiven Gas, insbesondere Gasstrom, auf diese Weise gezielt einstellen. Weiterhin kann durch den Betrieb der ersten Erzeugungseinheit beim Betrieb der zweiten Erzeugungseinheit erzeugtes Ozon reduziert werden, um die Ozonbelastung der Umgebung zu reduzieren. Die erste und zweite Erzeugungseinheit können beieinander oder auch entfernt zueinander angeordnet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass von der ersten und der zweiten Erzeugungseinheit jeweiliges reaktives Gas, insbesondere ein jeweiliger reaktiver Gasstrom, in die Behandlungskammer gelangt. Alternativ kann ein gemeinsames reaktives Gas, insbesondere reaktiver Gasstrom, in die Behandlungskammer gelangen.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, Wasserdampf zugegeben. Durch die Zugabe von Wasser wird die Desinfektions- bzw. Sterilisationswirkung stark verstärkt, Die Zugabe von Wasser in Form von Wasserdampf, d.h. in Gasform, erlaubt das Eindringen des Wassers in die Verpackung durch den gasdurchlässigen Abschnitt der Verpackung. Bei einer entsprechenden Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Wasserdampf- Zuführeinrichtung, die dazu eingerichtet ist, dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, Wasserdampf zugegeben. Bei einer weiteren Ausführungsform wird dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, ein Reaktionsstoff, insbesondere ein organischer Reaktionsstoff oder Wasserstoffperoxid, zugegeben. Durch die Zugabe eines Reaktionsstoffs wird die Desinfektions- bzw. Sterilisationswirkung stark verstärkt. Insbesondere gelangt der Reaktionsstoff durch den gasdurchlässigen Abschnitt der Verpackung in die Verpackung. Bei einer entsprechenden Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Reaktionsstoff-Zuführeinrichtung, die dazu eingerichtet ist, dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, einen Reaktionsstoff, insbesondere einen organischen Reaktionsstoff oder Wasserstoffperoxid, zugegeben.

Vorzugsweise wird dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, Wasserdampf und ein Reaktionsstoff zugegeben, insbesondere eine Mischung aus

Wasserdampf und dem Reaktionsstoff. Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung vorzugsweise eine Wasserdampf-Zuführeinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, dem reaktiven Gas, insbesondere dem reaktiven Gasstrom, Wasserdampf und einen Reaktionsstoff zuzugeben. Bei dem organischen Reaktionsstoff kann es sich insbesondere um eine Sauerstoff-haltige organische Verbindung, insbesondere Alkohol, Carbonsäure, Peressigsäure, ein Ether oder ein organisches Peroxid, und/oder um eine Stickstoff-haltige organische Verbindung handeln.

Der Wasserdampf und/oder der Reaktionsstoff können dem reaktiven Gas, insbesondere reaktiven Gasstrom, zugegeben werden, indem Wasserdampf und/oder der Reaktionsstoff bei oder nach der Erzeugung des reaktiven Gases in dieses eingebracht wird. Es ist aber auch möglich, dass der Wasserdampf und/oder der Reaktionsstoff sich bereits im Arbeitsgas zur Erzeugung des reaktiven Gases, insbesondere reaktiven Gasstroms, befindet, insbesondere diesem zugegeben wird, so dass der Wasserdampf und/oder der Reaktionsstoff dem reaktiven Gas durch das bei der Erzeugung des reaktiven Gases verwendete Arbeitsgas zugegeben wird.

Der Wasserdampf und /oder der Reaktionsstoff können dem Arbeitsgas und/oder dem reaktiven Gas aktiv zugegeben werden, beispielsweise indem Wasserdampf und/oder gasförmiger Reaktionsstoff in das Arbeitsgas und/oder das reaktive Gas eingeleitet wird. Der Wasserdampf und/ oder der Reaktionsstoff können dem Arbeitsgas und/oder dem reaktiven Gas auch passiv zugegeben werden, beispielsweise indem das Arbeitsgas und/oder das reaktive Gas über eine mit Wasser und/oder Reaktivstoff benetzte Oberfläche geführt wird, beispielsweise einen mit Wasser und/oder Reaktivstoff benetzten Schwamm, beispielsweise Keramikschwamm. Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine Heizeinrichtung vorgesehen, die das Arbeitsgas und/oder das reaktive Gas erwärmt, insbesondere vor der Zugabe von Wasserdampf und/oder Reaktionsstoff. Auf diese Weise kann die Aufnahme des Wasserdampfs und/oder des Reaktionsstoffs durch das Arbeitsgas und/oder reaktive Gas, insbesondere bei passiver Zugabe durch stärkere Verdunstung, verbessert werden.

Bei einerweiteren Ausführungsform liegt die relative Feuchtigkeit des reaktiven Gases, insbesondere des reaktiven Gasstroms, beim Beaufschlagen des gasdurchlässigen Abschnitts der Verpackung kleiner 100 %rF, vorzugsweise im Bereich von 60 - 95 %rF. Auf diese Weise kann eine Kondensation des Wasserdampfs auf der Verpackung reduziert oder ganz vermieden werden. Bei einer entsprechenden Ausführungsform weist die Vorrichtung eine, vorzugsweise geregelte, Wasserdampf- Zufuhreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, dem reaktiven Gas, insbesondere dem reaktiven Gasstrom, eine solche Menge Wasserdampf zuzugeben, dass die relative Feuchtigkeit des reaktiven Gases, insbesondere des reaktiven Gasstroms, im Behandlungsbereich kleiner 100 %rF, vorzugsweise im Bereich von 60 - 95 %rF liegt.

Bei einer weiteren Ausführungsform sind der Behandlungsbereich und das Transportsystem so angepasst, dass die Aufenthaltsdauer von mit dem Transportsystem durch den Behandlungsbereich transportierten verpackten Gütern innerhalb des Behandlungsbereichs mindestens 5 min., vorzugsweise mindestens 10 min., insbesondere mindestens 30 min. beträgt.

Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Behandlungskammer und das Transportsystem so angepasst, dass die Aufenthaltsdauer von mit dem Transportsystem durch die Behandlungskammer transportierten verpackten Gütern innerhalb der Behandlungskammer mindestens 5 min., vorzugsweise mindestens 10 min., insbesondere mindestens 30 min. beträgt. Die Aufenthaltsdauer innerhalb des Behandlungsbereichs und/oder der Behandlungskammer kann, beispielsweise beim Behandeln großer Verpackungen, auch mindestens 60 min. betragen.

Durch die zuvor beschriebene Anpassung des Behandlungsbereichs und/oder der Behandlungskammer und des Transportsystems kann eine sichere Desinfektion bzw. Sterilisation des verpackten Guts gewährleistet werden. Eine solche Aufenthaltsdauer kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Transportsystem eine entsprechend geringe Geschwindigkeit aufweist. Vorzugsweise sind jedoch zumindest auch die Größe des Behandlungsbereichs und/oder der Behandlungskammer und/oder die Länge des Transportsystems so bemessen, dass auch bei einer Transportgeschwindigkeit von beispielsweise mindestens 10 mm/s eine solche Aufenthaltsdauer erreicht werden kann. Auf diese Weise wird die Integration der Vorrichtung in einen In-Line-Prozess vereinfacht. Das Transportsystem kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, die verpackten Güter mäanderförmig und/oder auf mehreren Ebenen durch den Behandlungsbereich und/oder die Behandlungskammer zu transportieren.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist vor dem Eingang der Behandlungskammer und/oder hinter dem Ausgang der Behandlungskammer eine Schleusenkammer angeordnet, wobei die Schleusenkammer vorzugsweise eine Absaugung aufweist, die zum Absaugen von Gasen aus der Schleusenkammer eingerichtet ist. Insbesondere kann vor dem Eingang und hinter dem Ausgang eine jeweilige Schleusenkammer angeordnet sein. Auf diese Weise kann die Menge der aus der Vorrichtung nach außen gelangenden reaktiven Spezies, zum Beispiel Ozon oder Stickoxide, reduziert werden.

Das Transportsystem verläuft vorzugsweise durch die ein oder mehreren Schleusenkammern hindurch.

Die ein oder mehreren Schleusenkammern können verfahrbare Schleusentore aufweisen, die sich jeweils vor dem Eintritt eines verpackten Guts in die Schleuse und/oder vor dem Austritt aus der Schleuse öffnen und anschließend wieder schließen.

Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung eine gegenüber einem Abschnitt des Transportsystems angeordnete Gasleitfläche auf und die Plasmaquelle ist derart angeordnet, dass das im Betrieb erzeugte reaktive Gas, insbesondere der erzeugte reaktive Gasstrom in einen Bereich zwischen der Gasleitfläche und einem durch den Abschnitt des Transportsystems transportierten verpackten Gut gelangt. Auf diese Weise kann im Bereich der Verpackung, insbesondere des gasdurchlässigen Abschnitts, ein erhöhter Staudruck des reaktiven Gasstroms erreicht werden, wodurch reaktive Spezies des Gasstroms effektiver in die Verpackung eingebracht werden können.

Die oben genannte Aufgabe wird gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, eines Guts in einer Verpackung, bei dem ein in einer Verpackung verpacktes Gut bereitgestellt wird, wobei die Verpackung für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist, bei dem in einem Entladungsbereich elektrische Entladungen erzeugt werden und bei dem die Verpackung mit dem darin verpackten Gut durch den Entladungsbereich transportiert wird.

Es wurde festgestellt, dass sich durch das Hindurchfahren eines verpackten Guts durch den Entladungsbereich eine Desinfizierung, insbesondere Sterilisierung, des Guts in der Verpackung erreichen lässt. Auf diese Weise kann das Gut in der Verpackung desinfiziert oder sterilisiert werden, wodurch eine sterile Handhabung beim Verpacken weniger kritisch oder sogar entbehrlich wird, was zu einer Vereinfachung des Verpackungsvorgangs führt.

Insbesondere können auf diese Weise Entladungen innerhalb der Verpackungen erzeugt werden, die dort eine reaktive Atmosphäre bewirken, wodurch das verpackte Gut desinfiziert oder sterilisiert wird. Es wurde erkannt, dass die Atmosphäre in der Verpackung auch nach dem Durchfahren des Entladungsbereichs noch längere Zeit reaktiv bleiben kann, wodurch selbst bei recht kurzen Einwirkzeiten auf die Verpackung im Entladungsbereich eine effektive Desinfizierung, insbesondere Sterilisierung bewirkt werden kann.

Bei dem Verfahren wird ein in einer Verpackung verpacktes Gut bereitgestellt, wobei die Verpackung für Keime, insbesondere für Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist. Zu diesem Zweck umschließt die Verpackung das verpackte Gut insbesondere vollständig. Die Verpackung kann so beschaffen sein, dass sie für Bakterien undurchlässig ist. Zusätzlich kann die Verpackung auch so beschaffen sein, dass sie auch für Viren undurchlässig ist. Auf diese Weise kann das Gut, insbesondere für eine lange Zeitdauer, in der Verpackung gelagert werden, ohne dass das Gut durch eindringende Bakterien und/oder Viren unsteri! wird.

Bei dem Verfahren werden in dem Entladungsbereich elektrische Entladungen erzeugt. Bei den elektrischen Entladungen handelt es sich vorzugsweise um Hochfrequenzentladungen.

Die Verpackung mit dem darin verpackten Gut kann insbesondere mit einem Transportsystem, beispielsweise einem Transportband durch den Entladungsbereich transportiert werden.

Die oben genannte Aufgabe wird gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter, insbesondere zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung, mit einer Elektrode und einer Gegenelektrode, mit einem zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode angeordneten Entladungsbereich und mit einem zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode angeordneten Dielektrikum, wobei zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode eine hochfrequente Spannung zur Erzeugung von Entladungen im Entladungsbereich anlegbar ist, und wobei die Vorrichtung ein Transportsystem aufweist, das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter durch den Entladungsbereich zu transportieren.

Es wurde festgestellt, dass sich das zuvor beschriebene Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung effektiv und in einem kontinuierlichen Prozess mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung durchführen lässt.

Das Dielektrikum ist zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode angeordnet. Auf diese Weise kann eine Beschädigung der durch den Entladungsbereich transportierten Verpackungen durch starke direkte Entladungen zwischen Elektrode und Gegenelektrode verhindert werden. Insbesondere kann das Dielektrikum unmittelbar an der Elektrode und/oder an der Gegenelektrode angeordnet sein. Beispielsweise können die Elektrode und/oder die Gegenelektrode mit einer Schicht aus einem Dielektrikum beschichtet sein.

Die Gegenelektrode ist vorzugsweise geerdet. Alternativ kann auch die Elektrode geerdet sein.

Der Entladungsbereich weist vorzugsweise eine Hohe von max. 5 cm, weiter bevorzugt max. 3 cm, insbesondere max. 1 cm, auf. Entsprechend weist der Abstand der Elektrode zur Gegenelektrode vorzugsweise von max. 5 cm, weiter bevorzugt max. 3 cm, insbesondere max. 1 cm, auf. Auf diese Weise kann eine intensive Behandlung des verpackten Guts im Entladungsbereich erreicht werden.

Das zuvor beschriebene Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird vorzugsweise unter Verwendung der zuvor beschriebenen Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung durchgeführt. Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung beschrieben, wobei die einzelnen Ausführungsformen unabhängig voneinander sowohl für das Verfahren als auch für die Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorläufigen Offenbarung gelten. Weiterhin können die Ausführungsformen beliebig untereinander kombiniert werden.

Bei einer Ausführungsform weist die Verpackung einen gasdurchlässigen Abschnitt auf. Insbesondere kann ein Teil der Verpackung gasdurchlässig sein oder die Verpackung kann vollständig gasdurchlässig sein. Der gasdurchlässige Abschnitt kann zum Beispiel Poren aufweisen, die groß genug sind, um Gas hindurchzulassen, aber klein genug sind, um das Eindringen von Bakterien und/oder Viren in die Verpackung zu verhindern. Durch den gasdurchlässigen Abschnitt kann reaktives Gas, dass außerhalb der Verpackung durch die elektrischen Entladungen erzeugt wurde, in die Verpackung gelangen und das darin verpackte Gut desinfizieren. Auf diese Weise können zum Beispiel sowohl innerhalb als auch außerhalb der Verpackung durch die Entladungen erzeugte reaktive Spezies Desinfektionswirkung entfalten. Weiterhin kann in der Verpackung enthaltener Wasserdampf, insbesondere von für das Desinfizieren in die Verpackung eingebrachtem Wasser, durch den gasdurchlässigen Abschnitt entweichen.

Bei einer Ausführungsform des Verfahrens werden die elektrischen Entladungen zwischen mindestens einer Elektrode und mindestens einer Gegenelektrode erzeugt und die Verpackung mit dem darin verpackten Gut wird zwischen der mindestens einen Elektrode und der mindestens einen Gegenelektrode hindurch transportiert.

Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden in dem Entladungsbereich dielektrisch behinderte Entladungen erzeugt. Bei einer entsprechenden Ausführungsform der Vorrichtung sind die Elektrode, die Gegenelektrode und das Dielektrikum zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen im Entladungsbereich ausgebildet. Zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen kann insbesondere eine Spannungsquelle vorgesehen sein, um die Elektrode und die Gegenelektrode mit einer hochfrequenten Hochspannung zu beaufschlagen, beispielsweise mit einer Spannung im Bereich von 1 bis 15 kV, insbesondere 2 bis 15 kV, und einer Frequenz im Bereich von 7,5 bis 25 kHz, insbesondere 13 bis 14 kHz.

Zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen können die Elektrode und die Gegenelektrode insbesondere einander gegenüber, vorzugsweise parallel zueinander, angeordnete Elektrodenflächen aufweisen.

Die Elektrode und/oder die Gegenelektrode kann vorzugsweise eine Kante oder eine gekrümmte Fläche aufweisen, insbesondere mit geringem Krümmungsradius. Hierdurch kommt es an der Kante oder gekrümmten Fläche zu einer Überhöhung der Feldstärke und dadurch zu dielektrisch behinderten Entladungen. Die jeweils andere Elektrode und/oder Gegenelektrode kann beispielsweise eine ebene Elektrodenfläche aufweisen.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Elektrode und/oder die Gegenelektrode als Plattenelektrode ausgebildet. Auf diese Weise kann ein größerer und gleichmäßigerer Entladungsbereich bereitgestellt werden.

Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung mehrere, vorzugsweise stabförmige, Elektroden auf. Die Elektroden können insbesondere von einem Dielektrikum umgeben, beispielsweise damit beschichtet, sein. Insbesondere ist zwischen jeder der mehreren Elektroden und der Gegenelektrode eine hochfrequente Spannung zur Erzeugung von Entladungen, insbesondere dielektrisch behinderten Entladungen, im Entladungsbereich anlegbar. Die mehreren Elektroden können beispielsweise nebeneinander gegenüber der Gegenelektrode angeordnet sein. Auf diese Weise kann insbesondere bei der Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen der Entladungsbereich vergrößert werden. Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst das Transportsystem ein verfahrbares Transportband, das dazu eingerichtet ist, verpackte Güter durch den Entladungsbereich zu transportieren. Das Transportband kann beispielsweise unmittelbar über die Elektrode oder die Gegenelektrode laufen.

Bei einer weiteren Ausführungsform bildet das Transportband die Elektrode, die Gegenelektrode oder das Dielektrikum. Auf diese Weise kann die Anzahl der Komponenten reduziert werden. Wenn das Transportband die Elektrode oder die Gegenelektrode bildet, ist das Transportband insbesondere elektrisch leitfähig ausgebildet und zwischen dem Transportband und der Elektrode bzw. der Gegenelektrode ist eine hochfrequente Spannung zur Erzeugung von Entladungen im Entladungsbereich anlegbar. Das Transportband ist vorzugsweise geerdet.

Das Transportband kann auch aus einem Dielektrikum gebildet sein und so zwischen Elektrode und Gegenelektrode verlaufen, dass es direkte Entladungen zwischen Elektrode und Gegenelektrode verhindert. Auf diese Weise kann auf ein weiteres Dielektrikum verzichtet werden. Alternativ kann aber auch ein weiteres Dielektrikum vorgesehen sein, beispielsweise eine dielektrische Beschichtung der Elektrode und/oder Gegenelektrode.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird Stickstoff und/oder ein Edelgas in den Entladungsbereich eingebracht. Vorzugsweise wird im Entladungsbereich eine Atmosphäre erzeugt, die mindestens 50 VoI.-%, vorzugsweise mindestens 90 Vol.-%, Stickstoffund/oder ein oder mehrere Edelgase, beispielsweise Helium und/oder Argon, enthält. Stickstoffund insbesondere Edelgase lassen sich leichter ionisieren als Luft, so dass auf diese Weise bessere Entladungen erreicht werden können. Weiterhin ist es auf diese Weise möglich, einen größeren Abstand zwischen der mindestens einen Elektrode und der mindestens einen Gegenelektrode vorzusehen, so dass größere Verpackungen durch den Entladungsbereich transportiert werden können. Bei einer entsprechenden Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Stickstoff und/oder Edelgasquelle, beispielsweise eine Stickstoff- und/oder Edelgasgasflasche, auf und ist dazu eingerichtet, Stickstoffund/oder Edelgas aus der Stickstoff- und/oder Edelgasquelle in den Entladungsbereich einzuleiten, insbesondere eine Stickstoff und/oder Edelgasatmosphäre im Entladungsbereich zu erzeugen.

Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Gehäuse mit einem Tunnel auf, in dem der Entladungsbereich angeordnet ist, oder die Vorrichtung weist eine am Entladungsbereich angeordnete Absaughaube auf. Auf diese Weise wird die Belastung der Umgebung mit durch die elektrischen Entladungen gebildeten reaktiven Spezies, insbesondere Ozon, reduziert. Am Gehäuse kann zusätzlich eine Absaugung vorgesehen sein, um aus dem Entladungsbereich austretendes Ozon abzusaugen.

Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung beschrieben, wobei die einzelnen Ausführungsformen unabhängig voneinander sowohl für das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und für das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt als auch für die Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt und die Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt gelten. Weiterhin können die Ausführungsformen beliebig untereinander und mit den zuvor beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden.

Bei einer Ausführungsform handelt es sich bei der Verpackung um eine Sterilgutverpackung für Sterilgüter, beispielsweise Medikamente oder Medizinprodukte.

Bei einer Ausführungsform ist der gasdurchlässige Abschnitt der Verpackung zumindest teilweise aus einem Vlies, insbesondere einem Kunststoffvlies, zum Beispiel aus Polyethylen, gebildet. Es wurde festgestellt, dass derartige Vliese einerseits das Eindringen von Keimen in die Verpackung verhindern und andererseits ausreichend gasdurchlässig sind, um eine zuverlässige Desinfektion, insbesondere Sterilisation des Guts in der Verpackung zu bewirken. Ein geeignetes Vlies ist beispielsweise Tyvek, erhältlich von DuPont de Nemours, Wilmington, USA.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Verpackung zumindest von außen schwer durchlässig oder undurchlässig für flüssiges Wasser oder allgemein für Flüssigkeiten. Insbesondere kann die Verpackung vollständig flüssigkeitsundurchlässig sein oder semipermeabel, so dass Flüssigkeit aus der Verpackung heraus, jedoch nicht hinein gelangen kann. Auf diese Weise kann eine unerwünschte Durchfeuchtung des Guts von Außen verhindert werden.

Zur Bereitstellung des die Desinfektions- bzw. Sterilisationswirkung stark verstärkenden Wassers in der Verpackung, kann Wasser insbesondere in Form von Wasserdampf, d.h. gasförmig, von außen in die Verpackung eingebracht werden. Alternativ kann das verpackte Gut bereits mit Wasser in der Verpackung bereitgestellt werden. Im Wasser in der Verpackung kann ein Reaktivstoff gelöst sein. Insbesondere können im Wasser in der Verpackung organische Moleküle gelöst sein, die durch Plasma-Entladung zu reaktiven organischen Peroxiden werden und den Sterilisationsprozess beschleunigen können.

Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Verpackung einen Formkörper, insbesondere aus Kunststoff, zur Aufnahme des Guts, und eine Abdeckung aus gasdurchlässigem Material, insbesondere Vlies auf. Beispielsweise kann es sich bei der Verpackung um eine Blisterverpackung handeln. Derartige Verpackungen sind für Medikamente und medizinische Produkte gut geeignet und praktisch zu handhaben. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass sich in derartigen Verpackungen verpackte Güter mit den zuvor beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen gut desinfizieren bzw. sterilisieren lassen.

Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Verpackung einen Aufnahmeraum mit einer Gasatmosphäre auf, in der das Gut angeordnet ist. Auf diese Weise wird die Desinfektions- bzw. Sterilisationswirkung verbessert. Insbesondere kann mit den zuvor beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen innerhalb der Verpackung eine reaktive Atmosphäre erzeugt werden, die auch nach Ende der Beaufschlagung mit dem reaktiven Gas, insbesondere Gasstrom, bzw. nach Verlassen des Entladungsbereichs noch reaktiv bleibt und dadurch das Gut desinfizieren und/oder sterilisieren kann.

Wenn die Verpackung durch einen Entladungsbereich transportiert wird, können insbesondere elektrische Entladungen in der Gasatmosphäre des Aufnahmeraums und damit innerhalb der Verpackung erzeugt werden, wodurch die reaktiven Spezies direkt in der Verpackung gebildet werden.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist das in der Verpackung verpackte Gut vorbefeuchtet und/oder die Gasatmosphäre in einem Aufnahmeraum der Verpackung, in der das Gut angeordnet ist, weist eine relative Feuchtigkeit von mindestens 60 %rF, vorzugsweise mindestens 70 %rF, gemessen bei 20°C, auf. Insbesondere kann die die Desinfektions- bzw. Sterilisierungswirkung der reaktiven Atmosphäre stark verbessernde Feuchtigkeit bereits beim Verpacken in die Verpackung eingebracht werden, so dass ein nachträgliches Einbringen von Wasser nicht mehr erforderlich ist. Bei Verwendung eines reaktiven Gases, insbesondere Gasstroms, kann dieses dann insbesondere eine relative Feuchtigkeit von < 60 %rF aufweisen.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Gut ein Medikament, ein Medizinprodukt, insbesondere ein medizinisches Gerät, oder eine Schutzausrüstung. Bei dem medizinischen Gerät kann es sich beispielsweise um ein Endoskop, um OP-Werkzeug oder OP-Besteck oder um OP-Schalen handeln. Bei der Schutzausrüstung kann es sich zum Beispiel um eine Gesichtsmaske oder um Handschuhe handeln.

Das Gut kann vordesinfiziert, insbesondere vorsterilisiert, sein. Insbesondere können schwer zugängliche Oberflächen des Guts, wie zum Beispiel Innenoberflächen von Schläuchen, Rohren oder dergleichen, wie zum Beispiel von einem medizinischen Gerät wie einem Endoskop, vordesinfiziert, insbesondere vorsterilisiert, sein. Auf diese Weise ist es bei der hier beschriebenen Desinfizierung, insbesondere Sterilisierung, nicht mehr notwendig, schwer zugängige Oberflächen des Guts zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren. Vielmehr kann es genügen, leicht zugängliche Oberflächen des Guts, die zum Beispiel nach der Vordesinfektion bzw.

Vorsterilisierung, zum Beispiel beim Verpackungsvorgang, verunreinigt worden bzw. unsteril geworden sind, neu zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren.

Die oben genannte Aufgabe wird gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung weiterhin gelöst durch die Verwendung der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung oder einer Ausführungsform davon zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter.

Die oben genannte Aufgabe wird gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung weiterhin gelöst durch die Verwendung der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung oder einer Ausführungsform davon zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter. Weitere Vorteile und Merkmale der Vorrichtungen und Verfahren ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird. ln der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine Plasmaquelle zur Erzeugung eines reaktiven Gasstroms,

Fig. 2 eine weitere Plasmaquelle zur Erzeugung eines reaktiven Gasstroms, Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung, Fig. 4 ein in einer Verpackung verpacktes Gut,

Fig. 5 die Behandlung des verpackten Guts aus Fig. 4 mit der Vorrichtung aus Fig. 3,

Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung, Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung,

Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung,

Fig. 9 die Behandlung des verpackten Guts aus Fig. 4 mit der Vorrichtung aus Fig. 8,

Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten

Aspekt der vorliegenden Offenbarung,

Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung und Fig. 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten

Aspekt der vorliegenden Offenbarung.

Fig. 1 zeigt in schematischer Schnittansicht eine Plasmaquelle 2 in Form einer Plasmadüse zur Erzeugung eines reaktiven Gasstroms 26 in Form eines atmosphärischen Plasmastrahls mittels einer bogenartigen Entladung, Die Plasmadüse 2 weist ein Düsenrohr 4 aus Metall auf, das sich konisch zu einer Düsenöffnung 6 verjüngt. An dem der Düsenöffnung 6 entgegen gesetzten Ende weist das Düsenrohr 4 eine Dralleinrichtung 8 mit einem Einlass 10 für einen Gasstrom, insbesondere eines Arbeitsgases, beispielsweise Luft oder Stickstoff, auf.

Eine Zwischenwand 12 der Dralleinrichtung 8 weist einen Kranz von schräg in Umfangsrichtung angestellten Bohrungen 14 auf, durch die der Gasstrom verdraht wird. Der stromabwärtige, konisch verjüngte Teil des Düsenrohres wird deshalb von dem Gasstrom in der Form eines Wirbels 16 durchströmt, dessen Kern auf der Längsachse des Düsenrohres verläuft. An der Unterseite der Zwischenwand 12 ist mittig eine Innenelektrode 18 angeordnet, die koaxial in Richtung des verjüngten Abschnittes in das Düsenrohr hineinragt. Die Elektrode 18 ist elektrisch mit der Zwischenwand 12 und den übrigen Teilen der Dralleinrichtung 8 verbunden. Die Dralleinrichtung 8 ist durch ein Keramik- oder Quarzglasrohr 20 elektrisch gegen das Düsenrohr 4 isoliert. Über die Dralleinrichtung 8 wird an die Elektrode 18 eine hochfrequente Hochspannung angelegt, die von einem Transformator 22 erzeugt wird. Der Einlass 10 wird über eine nicht gezeigte Leitung mit einem Gasstrom 23 versorgt. Das Düsenrohr 4 ist geerdet. Durch die angelegte Spannung wird eine Hochfrequenzentladung in der Form eines Lichtbogens 24 zwischen der Elektrode 18 und dem Düsenrohr 4 erzeugt.

Die Begriffe „Lichtbogen", „Bogenentladung" bzw. „bogenartige Entladung" werden vorliegend als phänomenologische Beschreibung der Entladung verwendet, da die Entladung in Form eines Lichtbogens auftritt. Der Begriff „Lichtbogen" wird anderweitig auch als Entladungsform bei Gleichspannungsentladungen mit im

Wesentlichen konstanten Spannungswerten verwendet. Vorliegend handelt es sich jedoch um eine Hochfrequenzentladung in Form eines Lichtbogens, also um eine hochfrequente, bogenartige Entladung. Aufgrund der drallförmigen Strömung des Arbeitsgases wird dieser Lichtbogen jedoch im Wirbelkern auf der Achse des Düsenrohres 4 kanalisiert, so dass er sich erst im Bereich der Düsenöffnung 6 zur Wand des Düsenrohres 4 verzweigt. Das Arbeitsgas, das im Bereich des Wirbelkerns und damit in unmittelbarer Nähe des Lichtbogens 24 mit hoher Strömungsgeschwindigkeit rotiert, kommt mit dem Lichtbogen in innige Berührung und wird dadurch zum Teil in den Plasmazustand überführt, so dass ein atmosphärischer Plasmastrahl 26 durch die Düsenöffnung 6 aus der Plasmadüse 2 austritt.

Fig. 2 zeigt in perspektivischer schematischer Schnittansicht eine weitere Plasmaquelle 32 in Form einer Düse zur Erzeugung eines reaktiven Gasstroms mittels dielektrisch behinderter Entladung.

Die Düse 32 weist ein Düsenrohr 34 aus Metall auf, an dessen stromaufwärtsseitigem Ende 35 ein Verteilerkopf 36 mit einem Einlass 37 für einen Gasstrom 38, zum Beispiel Luft, und mit einem ringförmigen Verteilerkanal 40 angeordnet ist. Am gegenüberliegenden stromabwärtsseitigen Ende 42 des Düsenrohrs 34 ist eine Auslassdüse 44 mit einer Düsenöffnung 46 angeordnet, aus der im Betrieb der mit reaktiven Spezies angereicherte reaktive Gasstrom 38 austritt.

Vom Verteilerkopf 36 erstreckt sich ein Keramikrohr 48 derart durch das Düsenrohr 34 bis in die Auslassdüse 44, dass sich von dem Verteilerkanai 40 ein ringförmiger Entladungskanal 50 zwischen dem Düsenrohr 34 und dem Keramikrohr 48 bis zur Auslassdüse 44 erstreckt. Anstelle eines Keramikrohrs kommt zum Beispiel auch ein Rohr aus Quarzglas in Betracht.

Auf der Innenseite des Keramikrohrs 48 ist eine rohrförmige Hochspannungselektrode 52 aus Metall angeordnet, die über ein Hochspannungskabel 54 mit einem Transformator 56 verbunden ist, mit dem zwischen der Hochspannungselektrode 52 und dem als Gegenelektrode wirkenden, geerdeten Düsenrohr 34 eine hochfrequente Hochspannung angelegt werden kann. Anstelle einer rohrförmigen Hochspannungselektrode 52 kommt zum Beispiel auch eine anders geformte Hochspannungselektrode in Betracht, beispielsweise in Form eines gerundeten Blechs.

Im Keramikrohr 48 sind isolierende Stopfen 58 angeordnet, die die Hochspannungselektrode 52 einschließen und weiterhin verhindern, dass Arbeitsgas in den Bereich der Hochspannungselektrode 52 strömt oder durch das Keramikrohr 48 aus der Düse 32 herausströmt. Weiterhin ist ein Dichtungsring 60 in eine ringförmige Nut 62 am Verteilerkopf 36 eingesetzt, die den Verteilerkopf 36 zum Keramikrohr 48 abdichtet.

Um das Düsenrohr 34 kann eine Kühlmittelleitung 64 vorgesehen sein, durch die im Betrieb ein Kühlmittel zur Kühlung des Düsenrohrs 34 geleitet werden kann. Die Kühlmittelleitung 64 kann zum Beispiel wie dargestellt spiralförmig um das Düsenrohr 34 verlaufen.

Im Betrieb wird ein Gasstrom 38 durch den Einlass 37 in den Verteilerkopf 36 eingeleitet, so dass der Gasstrom 38 durch den ringförmigen Entladungskanal 50 strömt.

Mit dem Transformator 56 wird zwischen der Hochspannungselektrode 52 und dem Düsenrohr 34 eine hochfrequente Hochspannung angelegt, so dass es im Entladungskanal 50 im Bereich der Hochspannungselektrode 52 zu dielektrisch behinderten Entladungen kommt, durch die in dem dort strömenden Gasstrom 38 reaktive Spezies, insbesondere Ozon, erzeugt werden.

Der mit den reaktiven Spezies angereicherte reaktive Gasstrom 38 tritt aus der Düsenöffnung 46 aus.

Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung in schematischer Schnittansicht von der Seite. Die Vorrichtung 100 zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter 200 weist eine Behandlungskammer 104 mit einem Eingang 106 und einem Ausgang 108 auf. Die Behandlungskammer 104 umfasst einen Behandlungsbereich 103, der den gesamten Raum der Behandlungskammer 104 oder auch nur einen Teil davon einnehmen kann. Vor dem Eingang 106 und hinter dem Ausgang 108 ist eine jeweilige Schleusenkammer 110, 112 angeordnet.

Die Vorrichtung 100 weist weiterhin ein Transportsystem 114 mit mehreren antreibbaren Transportbändern 116a-e auf. Auf diese Weise ist das Transportsystem 114 dazu eingerichtet, verpackte Güter 200 zunächst durch die erste Schleusenkammer 110, sodann vom Eingang 106 zum Ausgang 108 durch die Behandlungskammer 104 und den davon umfassten Behandlungsbereich 103 und schließlich durch die zweite Schleusenkammer 112 zu transportieren. Anstelle der mehreren Transportbänder 116a-e kann beispielsweise auch ein durchgehendes Transportband vorgesehen sein.

Weiterhin weist die Vorrichtung 100 eine Plasmaquelle 118 auf, die dazu eingerichtet ist, einen reaktiven Gasstrom 120 zu erzeugen. Die Plasmaquelle 118 kann beispielsweise wie die Plasmaquelle 2 aus Fig. 1 oder wie die Plasmaquelle 32 aus Fig. 2 ausgebildet sein.

Die Plasmaquelle 118 ist über eine Zuleitung 122 an der Behandlungskammer 104 angeschlossen, so dass der reaktive Gasstrom 120 in die Behandlungskammer 104 und somit in den Behandlungsbereich 103 gelangt und sich dort verteilt. Insbesondere gelangt der reaktive Gasstrom 120 auf diese Weise zu den im Betrieb mit dem Transportsystem 114 durch den Behandlungsbereich 103 transportierten verpackten Gütern 200. Fig. 4 zeigt ein Beispiel für ein solches verpacktes Gut 200. Die Verpackung 202 des verpackten Guts 200 ist für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig. Darüber hinaus weist die Verpackung 202 einen gasdurchlässigen Abschnitt 204 auf oder ist vollständig gasdurchlässig, so dass der gasdurchlässige Abschnitt der gesamten Verpackung 202 entspricht.

Beispielsweise kann es sich bei der Verpackung 202 um eine Blister-artige Verpackung handeln mit einem Formkörper 206 aus Kunststoff, der einen Aufnahmeraum 208 für das eigentliche Gut 210 aufweist, sowie einer Abdeckung 212 aus gasdurchlässigem Material, wie zum Beispiel Kunststoffvlies. Die Abdeckung 212 kann beispielsweise aus Tyvek bestehen. Der Aufnahmeraum 208 weist insbesondere eine Gasatmosphäre 213 auf.

Bei dem Gut 210 kann es sich zum Beispiel um ein Medikament, beispielsweise eine Tablette oder eine mit einem Medikament befüllte Spritze, um ein Medizinprodukt, beispielsweise ein Endoskop, ein OP-Werkzeug bzw. OP-Besteck oder um eine 0P- Schale, oder um eine Schutzausrüstung, beispielsweise eine Gesichtsmaske, Handschuhe oder ein Schutzanzug, handeln.

Fig. 5 zeigt die Behandlung des verpackten Guts 200 aus Fig. 4 mit der Vorrichtung 100 aus Fig. 3 in schematischer Darstellung. Durch das Einleiten des reaktiven Gasstroms 120 in die Behandlungskammer 104 gelangt dieser reaktive Gasstrom 120 auch auf das mit dem Transportband 116c durch die Behandlungskammer 104 und den davon umfassten Behandlungsbereich 103 transportierte verpackte Gut 200, und zwar insbesondere auch auf den gasdurchlässigen Abschnitt 204 der Verpackung 202, so dass ein Teil des reaktiven Gasstroms 120 mit den darin enthaltenen reaktiven Spezies in die Gasatmosphäre 213 im Aufnahmeraum 208 gelangt, in dem sich das Gut 210 befindet. Die reaktiven Spezies wirken dann auf das Gut 210 und auch auf die Innenseite der Verpackung 202 ein und bewirken dadurch eine desinfizierende, insbesondere sterilisierende Wirkung. Diese desinfizierende, insbesondere sterilisierende Wirkung wird erheblich dadurch erhöht, wenn die Gasatmosphäre 213 Wasser enthält. Um das Wasser in die Gasatmosphäre 213 einzubringen, kann die Vorrichtung 100 beispielsweise einen Wasserverdampfer 124 aufweisen, der den reaktiven Gasstrom 120 mit Wasserdampf anreichert. Der Wasserdampf aus dem Wasserverdampfer 124 kann beispielsweise wie in Fig. 3 dargestellt in die Zuleitung 122 oder auch direkt in die Behandlungskammer 104 eingeleitet werden. Es ist ebenfalls denkbar, den Wasserverdampfer 124 direkt in die Zuleitung 122 zu integrieren, so dass der durch die Plasmaquelle 118 erzeugte reaktive Gasstrom durch den Wasserverdampfer geleitet und auf diese Weise mit Wasserdampf angereichert wird.

Vorzugsweise wird der Wasserverdampfer 124 derart geregelt, beispielsweise über einen in der Behandlungskammer 104 angeordneten Luftfeuchtigkeitssensor 126, dass die Luftfeuchtigkeit in der Behandlungskammer 104 und/oder im Behandlungsbereich 103, insbesondere im Bereich der verpackten Güter 200, kleiner 100 %rF, vorzugsweise zwischen 60 und 80 %rF liegt. Auf diese Weise wird zum einen genügend Wasser zur Verbesserung der Desinfektions-, insbesondere Sterilisationswirkung zur Verfügung gestellt und zum anderen wird der Niederschlag von Kondensat auf den Verpackungen 202 vermieden.

Der gasförmige Wasserdampf dringt mit dem reaktiven Gasstrom 120 durch den gasdurchlässigen Abschnitt 204 in die Verpackung 202 ein und bewirkt zusammen mit den reaktiven Spezies des reaktiven Gasstroms eine effektive Desinfizierung bzw. Sterilisierung des Guts 210 und der Innenseite der Verpackung 202.

Anstelle das Wasser von außen in die Verpackung 202 einzubringen, können die verpackten Güter 200 auch bereits mit Wasser in der Verpackung 202 bereitgestellt werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise vor oder beim Verpacken das Gut 210 angefeuchtet oder beim Verpacken eine mit Wasserdampf angereicherte Atmosphäre in die Verpackung 202 gegeben werden. In diesem Fall kann auf einen Wasserverdampfer 124 verzichtet werden und die verpackten Güter 200 können mit einem relativ trockenen reaktiven Gasstrom, beispielsweise mit einem reaktiven Gasstrom mit einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 60 %rF oder sogar weniger als 40 %rF beaufschlagt werden.

Um den reaktiven Gasstrom 120 in der Behandlungskammer 104 zu halten und eine Belastung der Umgebung mit reaktiven Spezies, zum Beispiel Ozon oder Stickoxiden, zu reduzieren oder möglichst ganz zu vermeiden, weist die Vorrichtung 100 in Fig. 3 vorzugsweise die Schleusenkammern 110 und 112 auf, die jeweils ansteuerbar verfahrbare Schleusentore 128 aufweisen. Im Betrieb Öffnen und Schließen die Schleusentore 128 abwechselnd, so dass verpackte Güter 200 durch die Schleusenkammern 110, 112 und die Behandlungskammer 104 verfahren werden können, ohne dass in größerem Umfang reaktive Spezies aus der Vorrichtung 100 entweichen können. Zur weiteren Reduzierung der Umgebungsbelastung durch reaktive Spezies können die Schleusenkammern 110, 112 auch jeweilige Absaugungen 130 aufweisen, mit denen aus der Behandlungskammer 104 in die Schleusenkammern 110, 112 gelangende reaktive Spezies abgesaugt werden können. Die Absaugungen 130 werden vorzugsweise so betrieben, dass innerhalb der Behandlungskammer 104 kein Unterdrück entsteht, so dass keine Fremdgase von außen in die Behandlungskammer 104 gesogen werden.

Durch das Transportsystem 114 ist - trotz der Schleusenkammern 110, 112 - ein zumindest quasi-kontinuierlicher Betrieb möglich, so dass sich die Vorrichtung 100 gut in In-Line-Prozesse integrieren lässt, beispielsweise hinter eine Verpackungsstation, in der die Güter 210 in die Verpackungen 202 eingepackt werden.

Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung in schematischer Aufsicht. Die Vorrichtung 300 weist im Prinzip einen sehr ähnlichen Aufbau auf wie die Vorrichtung 100 aus Fig. 3, auf deren Beschreibung ergänzend verwiesen wird. Insbesondere weist die Vorrichtung 300 eine einen Behandlungsbereich 303 umfassende Behandlungskammer 304, in die ein durch eine Plasmaquelle 318 erzeugter reaktiver Gasstrom sowie ggf. Wasserdampf eingeleitet wird, sowie Schleusenkammern 310, 312 mit jeweiligen Absaugungen (nicht dargestellt) auf. Weiterhin ist ein Transportsystem 314 vorgesehen, mit dem verpackte Güter 200 durch die Schleusenkammern 310, 312 und von einem Eingang 306 bis zum Ausgang 308 durch die Behandlungskammer 304 transportiert werden können.

Das Transportsystem 314 verläuft bei der Vorrichtung 300 mäanderförmig durch die Behandlungskammer 304. Auf diese Weise wird bei einer für effektive ln-Line- Prozesse ausreichenden Fördergeschwindigkeit eine ausreichend lange Aufenthaltsdauer der verpackten Güter 200 in der Behandlungskammer 304 bzw. im Behandlungsbereich 303 von mindestens 5 min, vorzugsweise mindestens 10 min, insbesondere mindestens 30 min. gewährleistet.

Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung in schematischer Schnittansicht.

Die Vorrichtung 600 zum Desinfizieren, insbesondere Sterilisieren, verpackter Güter 200 weist ein Transportsystem 614 mit einem antreibbaren Transportband 616 auf. Weiterhin weist die Vorrichtung 600 eine Plasmaquelle 618 auf, die dazu eingerichtet ist, einen reaktiven Gasstrom 620 zu erzeugen, der im Betrieb aus einer Düsenöffnung 619 der Plasmaquelle 618 austritt. Die Plasmaquelle 618 kann beispielsweise wie die Plasmaquelle 2 aus Fig. 1 oder wie die Plasmaquelle 32 aus Fig. 2 ausgebildet sein. Die Düsenöffnung 619 ist gegenüber einem Abschnitt 617 des Transportbands 616 angeordnet. Weiterhin ist im Bereich der Düsenöffnung 619 eine Platte 630 mit einer Gasleitfläche 632 angeordnet. Die Platte 630 weist eine mittige Öffnung 634 auf, an der die Düsenöffnung 619 der Plasmaquelle 618 angeschlossen ist. Auf diese Weise gelangt der reaktive Gasstrom 620 im Betrieb in einen Behandlungsbereich 603 zwischen Gasleitfläche 632 und Transportband 616. Zusätzlich kann ein Wasserverdampfer vorgesehen sein, mit dem dem reaktiven Gasstrom Wasserdampf zugeführt wird. Beispielsweise kann der Plasmaquelle 618 ein mit Wasserdampf angereichtes Arbeitsgas zugeführt werden.

Die Platte 630 ist vorzugsweise so angeordnet, dass die Gasleitfläche 632 parallel zum Transportband 616 ausgerichtet ist.

Während des Betriebs werden mit dem Transportsystem 614 verpackte Güter 200 durch den Behandlungsbereich 603 transportiert. Der aus der Plasmaquelle 618 austretende reaktive Gasstrom 620 wird durch die Gasleitfläche 632 durch einen Bereich 636 zwischen der Gasleitfläche 632 und einem verpackten Gut 200 geführt. Auf diese Weise wird eine intensive Wechselwirkung des Gasstroms 620 mit der Verpackung 202, insbesondere mit deren gasdurchlässigen Abschnitt 204, erreicht, so dass reaktive Spezies in die Verpackung 202 eindringen können. Durch die Beschränkung des Bereichs 636 zwischen Gasleitfläche 632 und Verpackung 202 kann insbesondere ein erhöhter Staudruck des Gasstroms 620 bewirkt werden, der das Eindringen der reaktiven Spezies in die Verpackung 202 erleichtert.

Die Vorrichtung 600 kann optional eine durch ein Gehäuse 640 umschlossene Behandlungskammer 642 mit einem Eingang 644 und einem Ausgang 646 aufweisen, die den Behandlungsbereich 603 umfasst ln diesem Ausführungsbeispiel bildet der Behandlungsbereich 603 lediglich einen Teil der Behandlungskammer 642.

Die zuvor beschriebenen Vorrichtungen 100, 300 und 600 gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung werden vorzugsweise dazu verwendet, um verpackte Güter in der Verpackung zu desinfizieren, insbesondere zu sterilisieren. Insbesondere können die zuvor beschriebenen Vorrichtungen 100, 300 und 600 für die Durchführung des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung verwendet werden, bei dem ein in einer Verpackung 202 verpacktes Gut 210 bereitgestellt wird, wobei die Verpackung 202 für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist und einen gasdurchlässigen Abschnitt 204 aufweist, bei dem mittels einer Plasmaquelle 118, 318 bzw. 618 ein reaktiver Gasstrom 120 erzeugt wird und bei dem der gasdurchlässige Abschnitt 204 der Verpackung 202 mit dem reaktiven Gasstrom 120 beaufschlagt wird.

Auf diese Weise lassen sich steril verpackte Güter einfacher und kostengünstiger bereitstellen.

Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung in schematischer Schnittansicht.

Die Vorrichtung 400 weist eine Elektrode 402, eine Gegenelektrode 404 und einen zwischen der Elektrode 402 und der Gegenelektrode 404 angeordneten Entladungsbereich 406 auf. im vorliegenden Beispiel sind die Elektrode 402 und die Gegenelektrode 404 als ebene Plattenelektroden ausgebildet, die einander parallel gegenüberliegen.

Weiterhin umfasst die Vorrichtung 400 eine Spannungsquelle 408 zur Erzeugung einer hochfrequenten Hochspannung zwischen der Elektrode 402 und der Gegenelektrode 404, die zu diesem Zweck mit der Spannungsquelle 408 elektrisch verbunden sind. Die Gegenelektrode 404 ist geerdet.

Zwischen der Elektrode 402 und der Gegenelektrode 404 ist weiterhin ein Dielektrikum 410 in Form einer dielektrischen Beschichtung auf der Elektrode 402 angeordnet, die direkte elektrische Entladungen zwischen der Elektrode 402 und der Gegenelektrode 404 behindert. Auf diese Weise kommt es beim Anlegen einer hochfrequenten Hochspannung zwischen Elektrode 402 und Gegenelektrode 404 durch die Spannungsquelle 408 zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen 412 im Entladungsbereich 406.

Die Vorrichtung weist weiter ein Transportsystem 414 auf, das in Fig. 8 ein Transportband 416 umfasst und mit dem verpackte Güter 200 durch den Entladungsbereich 406 transportiert werden können. Zu diesem Zweck verläuft das Transportband 416 durch den Entladungsbereich und kann beispielsweise wie in Fig. 8 über die Gegenelektrode 404 gleiten.

Um die Belastung der Umgebung durch bei den dielektrisch behinderten Entladungen 412 entstehenden reaktiven Spezies, zum Beispiel Ozon oder Stickoxide, zu reduzieren, umfasst die Vorrichtung 400 weiter ein Gehäuse 418, das einen Tunnel 420 bildet, durch den das Transportband 416 verläuft und in dem der Entladungsbereich 406 angeordnet ist. An dem Gehäuse kann eine Absaugung 422 vorgesehen sein, wodurch überschüssige reaktive Spezies abgesaugt werden können und so die Belastung der Umgebung weiter reduziert werden kann.

Fig. 9 zeigt die Behandlung des verpackten Guts 200 aus Fig. 4 in der Vorrichtung 400 aus Fig. 8 in schematischer Darstellung. Die Entladungen 412 im Entladungsbereich 406 bewirken die Erzeugung reaktiver Spezies, beispielsweise Ozon, die durch den gasdurchlässigen Abschnitt 204 der Verpackung 202 in die Verpackung 202 hinein gelangen und auf diese Weise eine desinfizierende, insbesondere sterilisierende Wirkung auf das Gut 210 ausüben. Es wurde festgestellt, dass es auch in der Gasatmosphäre 213 im Aufnahmeraum 208 der Verpackung 202 selbst zu elektrischen Entladungen 413 kommen kann, so dass die reaktiven Spezies direkt in der Verpackung 202 erzeugt werden. Auch auf diese Weise kann eine intensive desinfizierende, insbesondere sterilisierende Behandlung des Guts 210 und der Innenseite der Verpackung 202 erreicht werden. Diese desinfizierende, insbesondere sterilisierende Wirkung wird erheblich dadurch erhöht, wenn die Gasatmosphäre 213 Wasser enthält. Um das Wasser in die Gasatmosphäre 213 einzubringen, kann die Vorrichtung 400 beispielsweise einen Wasserverdampfer 424 aufweisen, der die Atmosphäre im Entladungsbereich 406 mit Wasserdampf anreichert.

Vorzugsweise wird der Wasserverdampfer 424 derart geregelt, beispielsweise über einen im Gehäuse 418 angeordneten Luftfeuchtigkeitssensor 426, dass die Luftfeuchtigkeit im Entladungsbereich 406 kleiner 100 %rF, vorzugsweise zwischen 60 und 80 %rF liegt. Auf diese Weise wird zum einen genügend Wasser zur

Verbesserung der Desinfektions-, insbesondere Sterilisationswirkung zur Verfügung gestellt und zum anderen wird der Niederschlag von Kondensat auf den Verpackungen 202 vermieden. Der gasförmige Wasserdampf dringt durch den gasdurchlässigen Abschnitt 204 in die Verpackung 202 ein und bewirkt zusammen mit den durch die Entladungen 412 bzw. 413 erzeugten reaktiven Spezies eine effektive Desinfizierung bzw. Sterilisierung des Guts 210 und der Innenseite der Verpackung 202. Anstelle das Wasser von außen in die Verpackung 202 einzubringen, können die verpackten Güter 200 auch bereits mit Wasser in der Verpackung 202 bereitgestellt werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise vor oder beim Verpacken das Gut 210 angefeuchtet oder beim Verpacken eine mit Wasserdampf angereicherte Atmosphäre in die Verpackung 202 gegeben werden. In diesem Fall kann auf einen Wasserverdampfer 424 auch verzichtet werden und die Atmosphäre im

Entladungsbereich 406 kann relativ trocken sein, beispielsweise eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 60 %rF oder sogar weniger als 40 %rF aufweisen. Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung. Die Vorrichtung 450 weist einen sehr ähnlichen Aufbau auf wie die Vorrichtung 400 aus Fig. 9, auf deren Beschreibung ergänzend verwiesen wird. Einander entsprechende Komponenten sind mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die Vorrichtung 450 unterscheidet sich dadurch von der Vorrichtung 400, dass das Transportsystem 414 ein Transportband 452 aus leitfähigem Material aufweist und dieses Transportband 452 die Gegenelektrode zur Elektrode 402 bildet. Zu diesem Zweck ist das Transportband 452 geerdet. Auf eine gesonderte Gegenelektrode kann auf diese Weise verzichtet werden.

Weiterhin unterscheidet sich die Vorrichtung 450 dadurch von der Vorrichtung 400, dass anstelle eines Gehäuses eine Absaughaube 454 vorgesehen ist, die am Entladungsbereich 406, nämlich oberhalb davon, angeordnet ist, um daraus entweichende reaktive Spezies abzusaugen.

Fig. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung. Die Vorrichtung 500 weist einen sehr ähnlichen Aufbau auf wie die Vorrichtung 400 aus Fig. 9, auf deren Beschreibung ergänzend verwiesen wird. Einander entsprechende Komponenten sind mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die Vorrichtung 500 unterscheidet sich dadurch von der Vorrichtung 400, dass anstelle der plattenförmigen Elektrode 402 und dem als Beschichtung ausgebildeten Dielektrikum 410 mehrere stabförmige Elektroden 502 mit geringem Durchmesser und damit geringem Krümmungsradius vorgesehen sind, die nebeneinander gegenüber der Gegenelektrode 404 angeordnet sind. Weiterhin sind jeweilige Dielektrika 510 in Form von dielektrischen Beschichtungen der Elektroden 502 vorgesehen. Bei Anlegung einer hochfrequenten Hochspannung zwischen den Elektroden 502 und der Gegenelektrode 404 kommt es zu elektrischen Feldüberhöhungen an den Elektroden 502 und dadurch zur Erzeugung von dielektrisch behinderten Entladungen 512 in dem zwischen den Elektroden 502 und der Gegenelektrode 404 angeordneten Entladungsbereich 506. Die dadurch im Entladungsbereich 506 entstehenden reaktiven Spezies gelangen durch den gasdurchlässigen Abschnitt 204 in die Verpackungen der durch den Entladungsbereich 506 transportierten verpackten Güter 200 und bewirken dadurch eine Desinfizierung, insbesondere Sterilisierung des Guts 210 in der Verpackung.

Weiterhin wurde festgestellt, dass es auch bei der Elektroden-Gegenelektroden- Anordnung wie in Fig. 11 zu Entladungen in der Gasatmosphäre 213 kommen kann, wodurch die reaktiven Spezies direkt in der Verpackung 202 erzeugt werden können.

Fig. 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung. Die Vorrichtung 550 weist einen sehr ähnlichen Aufbau auf wie die Vorrichtung 400 aus Fig. 9, auf deren Beschreibung ergänzend verwiesen wird. Einander entsprechende Komponenten sind mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die Vorrichtung 550 unterscheidet sich dadurch von der Vorrichtung 500, dass das Transportsystem 414 - wie bei der Vorrichtung 450 aus Fig. 10 - ein Transportband 452 aus leitfähigem Material aufweist und dieses Transportband 452 die Gegenelektrode zu den Elektroden 502 bildet. Zu diesem Zweck ist das Transportband 452 geerdet. Auf eine gesonderte Gegenelektrode kann auf diese Weise verzichtet werden.

Weiterhin unterscheidet sich die Vorrichtung 550 dadurch von der Vorrichtung 500, dass - wie bei der Vorrichtung 450 aus Fig. 10 - anstelle eines Gehäuses eine Absaughaube 454 vorgesehen ist, die oberhalb des Entladungsbereichs 506 angeordnet ist, um daraus entweichende reaktive Spezies abzusaugen. Die zuvor beschriebenen Vorrichtungen 400, 450, 500 und 550 gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung werden vorzugsweise dazu verwendet, um verpackte Güter in der Verpackung zu desinfizieren, insbesondere zu sterilisieren. Insbesondere können die zuvor beschriebenen Vorrichtungen 400, 450, 500 und 550 für die Durchführung des Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Offenbarung verwendet werden, bei dem ein in einer Verpackung 202 verpacktes Gut 210 bereitgestellt wird, wobei die Verpackung 202 für Keime, insbesondere Bakterien und/oder Viren, undurchlässig ist und wobei die Verpackung 202 einen gasdurchlässigen Abschnitt 204 aufweist, bei dem in einem Entladungsbereich 406 bzw. 506 elektrische Entladungen 412, 413 bzw. 512 erzeugt werden und bei dem die Verpackung 202 mit dem darin verpackten Gut 410 durch den Entladungsbereich 406 bzw. 506 transportiert wird.

Auf diese Weise lassen sich steril verpackte Güter einfacher und kostengünstiger bereitstellen.