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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DRYING AND CONDITIONING PACKAGING MATERIAL FOR PRODUCING PHARMACEUTICAL PACKAGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/094749
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for drying film that is used to produce packaging, in particular blister packaging, for storing pharmaceutical formulations. The shelf life of moisture-sensitive pharmaceutical formulations can be significantly extended by dried film. According to the invention, moisture and other volatile substances are removed from the film that is to be dried within a protective measure. The film thus dried is then either further processed directly or stored dry.

Inventors:
BALTHES EDUARD (DE)
GESER JOHANNES (DE)
KREHER CHRISTOPH (DE)
LEHNE NADINE (DE)
METZGER BURKHARD PETER (DE)
WALZ MICHAEL (DE)
WENDLAND OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/052074
Publication Date:
August 26, 2010
Filing Date:
February 18, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BOEHRINGER INGELHEIM INT (DE)
BALTHES EDUARD (DE)
GESER JOHANNES (DE)
KREHER CHRISTOPH (DE)
LEHNE NADINE (DE)
METZGER BURKHARD PETER (DE)
WALZ MICHAEL (DE)
WENDLAND OLIVER (DE)
International Classes:
B29B13/06; A61J3/00; B29B13/02; B65B5/10; B65D75/32; F26B21/08; B29B13/08; F26B3/30; F26B13/00
Domestic Patent References:
WO1994007761A11994-04-14
Foreign References:
US20080241393A12008-10-02
DE10058253A12002-04-04
US20050037055A12005-02-17
US20030009879A12003-01-16
DE102005022862A12006-12-14
Attorney, Agent or Firm:
HAMMANN, ET AL, Heinz (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Trocknung einer Folienbahn, enthaltend die Schritte i) Einfuhren einer Folienbahn in eine Verschutzung, in der eine relative Luftfeuchtigkeit von höchstens 30% bei 25°C herrscht, ii) Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn, iii) Abgabe der getrockneten Folienbahn an eine Aufnahmevorrichtung.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die relative Luftfeuchtigkeit in der Verschutzung höchstens 20% bei 25°C beträgt.

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die relative Luftfeuchtigkeit in der Verschutzung höchstens 10% bei 25°C beträgt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die relative Luftfeuchtigkeit in der Verschutzung höchstens 5% bei 250C beträgt.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die relative Luftfeuchtigkeit in der Verschutzung höchstens 0,5% bei 25°C beträgt.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin die Folienbahn Vertiefungen enthält.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin die Folienbahn überwiegend glatt ist.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn in Schritt ii) durch a) Erwärmung ausgewählt aus thermischer Erwärmung, Bestrahlung mit Infrarotstrahlen, Bestrahlung mit Mikrowellen und elektromagnetischer Induktion sowie deren Kombination, und/oder b) Bestrahlung mit hochfrequenter Strahlung erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin die Aufnahmevorrichtung eine Rolle zum Aufwickeln der getrockneten Folie ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, worin die Aufhahmevorrichtung eine Apparatur zur Verpackung von pharmazeutischen Formulierungen ist.

11. Getrocknete Folienbahn, worin die Folienbahn nach einem Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche getrocknet wurde.

12. Verfahren zur Verpackung von pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend die Schritte i) Aufbringung einer pharmazeutischen Formulierung auf einer ersten getrockneten

Folienbahn, ii) Aufbringung einer zweiten getrockneten Folienbahn auf der ersten getrockneten

Folienbahn, wobei die pharmazeutische Formulierung zwischen den beiden getrockneten Folienbahnen angeordnet ist, iii) Verbindung der beiden getrockneten Folienbahnen um die pharmazeutische Formulierung herum, so daß die pharmazeutische Formulierung in einem abgeschlossenen Hohlraum angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite getrocknete Folienbahn nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10 getrocknet wurde.

13. Blisterverpackte pharmazeutische Formulierung, dadurch gekennzeichnet, daß die pharmazeutische Formulierung nach einem Verfahren nach Anspruch 12 verpackt wurde.

14. Vorrichtung zum Trocknen von Folienbahnen, enthaltend eine Verschutzung, welche einen Innenraum umschließt, wobei die Verschutzung mit einer Einlaßvorrichtung für Folienbahnen sowie mit einer Aufhahmevorrichtung für getrocknete Folienbahnen versehen ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschutzung in ihrem Innenraum mindestens ein Spannelement und/oder mindestens eine Umlenkrolle zur Führung der zu trocknenden Folienbahn aufweist, wobei vorzugsweise das Spannelement als Umlenkrolle ausgebildet ist.

16. Vorrichtung Anspruch 14, worin die Aufnahmevorrichtung im Inneren der Verschutzung angeordnet ist.

17. Vorrichtung Anspruch 14, worin die Aufnahmevorrichtung außerhalb der Verschutzung angeordnet ist und eine eigene Verschutzung aufweist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, worin die Aufiiahmevorrichtung eine Apparatur zur Verpackung von pharmazeutischen Formulierungen ist.

19. Verfahren zur Trocknung von pharmazeutischen Formulierungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine pharmazeutische Formulierung in einer getrockneten Folienbahn nach Anspruch 11 verpackt wird.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Trocknung bzw. Konditionierung von Verpackungsmaterial zur Herstellung von Arzneimittelverpackungen

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Trocknung von Verpackungsmaterial, insbesondere Folie, das zur Herstellung von Verpackungen, insbesondere Blisterverpackungen, zur Aufbewahrung von pharmazeutischen Formulierungen, verwendet wird. Mit getrockneter Folie läßt sich die Lagerzeit von feuchtigkeitsempfindlichen pharmazeutischen Formulierungen deutlich verlängern. Erfindungsgemäß wird der zu trocknende Folie innerhalb einer Verschutzung Feuchtigkeit, Lösemittelreste oder Spuren anderer flüchtiger produktschädigender Substanzen (sog. volatile Substanzen) (z.B. Ethanol, Ethylacetat, Methylketon, Isopropanol, Aceton, Formaldehyd, Acetaldehyd.) entzogen. Die so getrocknete Folie wird anschließend entweder direkt weiterverarbeitet oder trocken gelagert. Darüber hinaus ist die Trocknung bzw. Konditionierung von Verpackungsmaterialien mit der Kombination aus hochfrequenter elektromagnetischer Starhlung und Ultraschall anwendbar zur Entfernung aller weiteren polaren volatilen Substanzen aus Packmitteln. Die Trocknung bzw. Konditionierung von Verpackungsmaterialien mit Ultraschall alleine ist anwendbar zur Entfernung aller (d.h. polaren sowie impolaren) volatilen Substanzen aus Packmitteln.

Stand der Technik

Es ist bekannt, daß Folien, speziell solche aus polymerischen Werkstoffen, eine Tendenz zur Wasseranlagerung an der Oberfläche (d.h. Adsorption) bzw. -einlagerung im Volumen (d.h. Absorption) aus der Umgebungsluft aufweisen. Diese Eigenschaft führt dazu, daß die Oberfläche der Folien stets mit einem dünnen Wasserfilm überzogen ist, bzw. die Folie eine bestimmte Wassermenge enthält

Dieses Phänomen kann nachteilig sein, wenn die Folien zur Verpackung von feuchtigkeitsempfindlichen pharmazeutischen Formulierungen verwendet werden. Ein Beispiel für gängige Verpackungen aus Folie sind sogenannte Blisterverpackungen. Dabei werden zwei Folienlagen derart laminiert, daß zwischen ihnen abgeschlossene Hohlräume entstehen. Diese Hohlräume beherbergen die zu verpackenden pharmazeutischen Formulierungen. Derartige Blisterverpackungen werden insbesondere in der pharmazeutischen Industrie verwendet, wo komplexe Formulierungen oft als Tabletten, Kapseln, Granulat, Pulver, Inhalationspulver, flüssige Formulierungen und Lösungen in Blisterverpackungen verpackt werden.

Einer der bestimmenden Faktoren bei der Stabilität bzw. Zersetzung von pharmazeutischen Wirkstoffen ist Feuchtigkeit bzw. volatile Substanzen. Im Hinblick auf die zunehmende Entwicklung immer wirksamerer aber gleichzeitig gegenüber Feuchtigkeit immer empfindlicherer pharmazeutischer Wirkstoffe ist eine Reduktion sowie Kontrolle der Feuchtigkeit in Verpackungen pharmazeutischer Produkte notwendig. Dabei ist es besonders effizient, den Eintrag von Feuchte oder anderen volatilen Substanzen in eine Verpackung aufgrund des Wassergehalts der Verpackungsmittel selbst möglichst schnell und möglichst stark zu reduzieren. Um eine Wiederaufnahme von Wasser zu unterbinden, erscheint es am günstigsten, Packmittel unmittelbar vor deren Verarbeitungsprozess (z.B. Verblisterung) zu trocknen. Zu diesem Zweck dient die hier vorgeschlagene Trocknungsmethode.

Zur Lösung dieses Problems wird in der deutschen Patentanmeldung DE 102005022862 vorgeschlagen, in die Polymerzusammensetzung der Folie, aus der die Blisterverpackung gefertigt ist, ein Sorbens einzuarbeiten, das die Feuchtigkeit, speziell Wasserdampf, aus der Luft im Inneren der Blisterverpackung bindet und so für eine niedrige Feuchtigkeit innerhalb der Blisterverpackung sorgt. Als geeignete Absorbentien werden u.a. Silicagele, trocknende bzw. Feuchtigkeit oder Wasser adsorbierende Tone, Alumosilicate wie Zeolithe oder Bentonite, Molekularsiebe, Aktivkohle, Erdalkalioxide, Calciumsulfat oder deren Mischungen vorgeschlagen.

Derartige sorbens-haltige Folien bedingen allerdings einen zusätzlichen Verfahrensschritt für die Einarbeitung der Sorptionsmittel bei der Produktion der Folien. Weiterhin verändern sich durch die Sorptionsmittel die mechanischen Eigenschaften der Folien.

Angesichts des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Blisterverpackung für pharmazeutische Formulierungen zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.

Zusammenfassung der Erfindung

Vorgenannte Aufgabe wurde durch ein Verfahren zur Trocknung einer Folienbahn nach Anspruch 1 gelöst. Dieses Verfahren enthält die Schritte i) Einführen einer Folienbahn in eine Verschutzung, in der eine relative Luftfeuchtigkeit von höchstens 30% bei 25°C, vorzugsweise 20% bei 25 0 C, vorzugsweise 10% bei 25°C, vorzughsweise 5% bei 25°C und besonders bevorzugt 0,5% bei 25°C herrscht, ii) Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn, iii) Abgabe der getrockneten Folienbahn an eine Aufnahmevorrichtung.

Weiterhin wird ein Verfahren zur Verblisterung von pharmazeutischen Formulierungen mithilfe der wie vorstehend beschrieben getrockneten Folie beansprucht.

Darüber hinaus beschreibt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Trocknen von Folienbahnen, in der das oben beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann.

Beschreibung der Erfindung

„Blisterverpackung" im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Verpackungen, in denen das zu verpackende Gut, insbesondere pharmazeutische Formulierungen, in Hohlräumen (sog. Kavitäten) zwischen zwei Folien angeordnet ist, die um das zu verpackende Gut herum miteinander verbunden sind. Diese Verbindung kann durch jede dafür geeignete Technik erfolgen, als Beispiele seien Kleben, Druck oder Heiß-Versiegeln, Ultraschallschweißen, Induktionssiegeln genannt. Als „Verblisterung" wird nachstehend der Vorgang des Verpackens von pharmazeutischen Formulierungen in Blister- Verpackungen bezeichnet. Beim Verblistern wird die pharmazeutische Formulierung zwischen zwei Folien angeordnet, die anschließend um die pharmazeutische Formulierung herum miteinander verbunden werden.

„Verpackungsmaterial" im Sinne der vorliegenden Erfindung beschreibt Materialien, die zur Verpackung von Arzneimitteln bzw. pharmazeutischen Formulierungen geeignet sind. Insbesondere sind damit Folien gemeint. „Folie" oder „Folienbahn" im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestehen aus polymerischem Material, (z.B. Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Poyester (PET), Poyvinylidenchlorid (PVDC), Polychlorotrifluorethylen („Aclar™" sowie „Aclon™") (PCTFE), Cycloolefm-Copolymer (COC), Polyacetal (POM) sowie Folienverbundmaterialien, die das Produkt jeweils in Kavitäten aufnehmen und daher auch als Bodenfolien bezeichnet werden sowie Siegelfolien, die dazu benutzt werden, im Rahmen oben beschriebener unterschiedlicher Siegelverfahren den Blister sicher zu verschließen. Ein „abgeschlossener Hohlraum" im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein Hohlraum, der gegen die Umgebung komplett abgeschlossen ist. Die im Hohlraum befindliche Atmosphäre hat also keine direkte Möglichkeit, Gas- bzw. sonstige Partikel mit der außerhalb des Hohlraums befindlichen Atmosphäre auszutauschen.

„Pharmazeutische Formulierung" im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bezieht sich auf alle gängigen Darreichungsformen von Arzneimitteln. Das schließt reine Wirkstoffe sowie deren Mischungen mit pharmazeutischen Hilfsstoffen, Trägerstoffen und/oder mit weiteren Wirkstoffen ein. Das schließt Tabletten, Kapseln, Granulat, Pulver, Inhalationspulver, flüssige Formulierungen und Lösungen mit ein.

„Verschutzung" im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bezieht sich auf eine Vorrichtung, in der Folienbahnen getrocknet werden. Die Verschutzung umschließt einen Innenraum und verfügt über eine Vorrichtung zum Einspeisen von Folienbahnen und gegebenenfalls eine Vorrichtung zur Ausgabe der getrockneten Folienbahnen. Die Verschutzung ist mit mindestens einer Vorrichtung zur Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn versehen. Vorgenannte Vorrichtungen zum Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn können erfindungsgemäß nach verschiedenen Prinzipien wirken. Zum einen können sie die Folienbahnen erwärmen. Beispiele hierfür sind thermische Heizelemente, Infrarot-Strahler, Mikrowellen-Emittoren und elektromagnetische Induktionsvorrichtungen. Andererseits können diese Vorrichtungen auch Feuchtigkeit aus dem Material der Folienbahn durch Emission hochfrequenter Strahlung (HF) ausbringen. Darüber hinaus können diese Vorrichtungen auch über die Emission von Ultraschall Wasser aus dem Material der Folienbahn ausbringen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind überdies Kombinationen der vorgenannten Vorrichtungen explizit umfaßt. Als zu trocknende (bzw. zu konditionierende) Folien kommen hier alle Wasser oder auch andere Lösungsmittel bzw. flüchtige Substanzen enthaltenden Folienmaterialien und Folienverbünde (z.B. PVC, PP, PE, PA, PET, PVDC, PCTFE, COC, POM, Aclar™, Aclon™), sowie Siegelfolien in Frage. Als Materialien für die Verschutzung kommen (bei rein thermischer Behandlung der Folie Edelstahl in Frage. Bei Behandlung mit elektromagnetischer Strahlung kommen Materialien in Frage, die überdies eine hinreichende Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung bieten. Die Art der Materialien richtet sich nach dem Frequenzbereich der HF. Die Verschutzung sollte mit klimatisierter Luft durchflutet sein, um die Feuchtigkeit (bzw. volatile Dämpfe) aus der Verschutzung heraus zu befördern. Der Luftdurchsatz sollte so gewählt werden, dass im Luftraum der Verschutzung die angestrebte geringe Feuchte stationär gegeben ist. Pn diesem Fall muss die Verschutzung nicht dicht abgeschlossen sein. Das hier beanspruchte Verfahren zur Trocknung einer Folienbahn enthält die folgenden Schritte: i) Einführen einer Folienbahn in eine Verschutzung, in der eine relative Luftfeuchtigkeit von höchstens 30% bei 25°C, vorzugsweise 20% bei 25°C, vorzugsweise 10% bei 25°C, vorzughsweise 5% bei 25°C und besonders bevorzugt 0,5% bei 25 0 C herrscht, ii) nahezu restlose Entfernung („Trocknung") bzw. teilweise Entfernung („Konditionierung") von Feuchtigkeit aus der Folienbahn, iii) Abgabe der getrockneten Folienbahn an eine Aufnalimevorrichtung.

Die Folienbahn, die in die Verschutzung eingeführt und darin getrocknet wird, kann entweder überwiegend glatt sein oder bereits Vertiefungen aufweisen, die im sich gegebenenfalls anschließenden Verblisterungsverfahren vorteilhaft sein können.

Die Entfernung von Feuchtigkeit aus der Folienbahn innerhalb der Verschutzung kann mithilfe jeder geeigneten Vorrichtung erfolgen. Diese Vorrichtungen sind vorzugsweise im Inneren der Verschutzung angeordnet.

Eine erste Gruppe von geeigneten Vorrichtungen sind solche, die Feuchtigkeit aus der Folienbahn durch Erwärmung derselben entfernen. Beispiele dafür sind thermische Heizelemente, Infrarot- Strahler, Mikrowellen-Radiatoren oder Vorrichtungen zur elektromagnetischen Induktion. Die bei der Erwärmung erzielte Temperatur der Folienbahn ist abhängig von der Zusammensetzung derselben und darf die Erweichungs-, Schmelz-, oder Zersetzungstemperatur nicht erreichen. In einer typischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Folienbahn (z.B. PVC, PP, PE, PA, PET, PVDC, PCTFE, COC, POM, Aclar™, Aclon™, aber auch Folienverbundmaterialien sowie Siegelfolien) in der Verschutzung auf eine Temperatur im Bereich von 4O 0 C bis 100 0 C, vorzugsweise 5O 0 C bis 90 0 C, vorzugsweise 50 0 C bis 80 0 C erwärmt. Die Temperatur ist auf die zu trocknenden Materialien abzustellen, z.B. eignet sich 50 0 C für PVC, HDPE und PP, sowie 8O 0 C für PET. Die Maximaltemperatur richtet sich nach der Erweichungstemperatur des Folienmaterials bzw. der thermisch am wenigsten stabilen Komponente eines Verbundes. Typischerweise wird die Folienbahn derart erwärmt für ein Zeitintervall von ca. einigen Sekunden - 1 Minute (bei Siegelfolien) bzw. bis ca. 5 - 10 Minuten (bei Bodenfolien und Folienverbünden).

Eine zweite Gruppe von geeigneten Vorrichtungen sind solche, die Feuchtigkeit aus der Folienbahn durch Emission von HF-Strahlung auf dieselbe entfernen. Der Frequenzbereich bzw. die Energie richtet sich nach dem Bindungs- bzw. Anlagerungszustand des Wassers an den Molekülen bzw. im freien Volumen des Folienmaterials. Der Frequenz- und Energiebereich kann zwischen 300MHz (ca. l,2μeV) und dem Infrarot, d.h. 120THz (500meV) liegen. Je nach Frequenzbereich kann die HF z.B. durch ein Magnetron, Klystron, Maser, Sender für Mobilfunk, Richtfunk, Fernsehen oder aber durch einen Laser erzeugt werden. Ausschlaggebend für die Schnelligkeit und Effizienz z.B. einer Folientrocknung, ist die Auslösearbeit, die aufgebracht werden muss, um die Wassermoleküle aus ihrem jeweiligen Bindungszustand im Material auszulösen. Eine thermische Trocknung stößt an dieser Stelle an Grenzen, da die aufgebrachte thermische Energie im Bereich von ca. 0,025eV liegt, während einige der o.g. Bindungszustände Energien von mehr als 0,IeV aufweisen. Das macht den thermischen Trocknungsprozess langwierig. Darüber hinaus wird das komplette Material erwärmt. Eine Steigerung der Effizienz durch Erhöhung der Temperatur ist nur sehr begrenzt möglich, da schnell Temperaturen erreicht sind, bei welchen das zu trocknende Material geschädigt wird. Hochfrequente elektromagnetische Strahlung (HF) bietet hier entscheidende Vorteile. HF wird im Material nur von polaren Molekülen absorbiert. Dadurch ist es möglich, Energie gezielt in Polaritäten von Polymeren einzubringen - genau dorthin, wo Wasser bevorzugt angelagert oder gebunden ist. Dies führt zu einer Auslösung des Wassers aus dem Polymernetz, erhöht damit die Beweglichkeit, d.h. die Diffusion des Wassers und erhöht die Geschwindigkeit und Effizienz des Trocknungsprozesses. Weiterhin kann mit HF-Bestrahlung Energie gezielt in Wassermoleküle bzw. volatile Substanz selbst eingebracht werden (z.B. durch Anregung von Biegeschwingungen in den zu entfernenden Molekülen). Dies führt zu einem weiteren selektiven Energieeintrag ins Wassermolekül selbst bei Schonung des restlichen Materials. Zusätzlich wird die Beweglichkeit der Wassermoleküle stark erhöht und somit der Trocknungsprozeß weiter beschleunigt. Der Rest des Materials, also die unpolaren Ketten bzw. wasserfreien Bereiche des Materials, erfahren einen sehr viel geringeren Energieeintrag und werden somit geschont. HF birgt also den Vorteil, das zu trocknende Material selektiv zu erhitzen - genau dort, wo die Energie zur Auslösung und Mobilisierung des Wassers bzw. der volatilen Substanz benötigt wird. Weiterhin sinkt der Energieeintrag automatisch mit der Reduktion des Wassergehalts im Material, was zu dessen Schonung beiträgt. Darüber hinaus bietet HF die Möglichkeit, die HF-Frequenz v gezielt zu wählen und damit die Effizienz des Trocknungsprozess weiter zu optimieren. Dazu ist es zunächst nötig, den jeweiligen Anteil des Wassers zu bestimmen, der über die (o.g.) verschiedenen Mechanismen im Material eingelagert ist und die Auslösearbeit E a (Bindungsenergie) des Wassers zu bestimmen. Beides kann durch temperaturabhängige Wasser-Sorptionsmessungen bzw. Messungen der Diffusionskonstante unschwer ermittelt werden. Wird nun die Frequenz v der HF gerade so gewählt, dass ihre Energie genau E a entspricht (hv = E a , Resonanz), so kann die Absorption der eingestrahlten Energie maximiert werden - und zwar gerade an der Stelle, an welcher das Wasser im Material eingelagert ist. Es kann nun im ,single-mode' -Betrieb mit einer einzigen Frequenz getrocknet werden. Dazu wird die Frequenz auf diejenige Resonanzfrequenz eingestellt, welche der Auslösearbeit der am größten vertretenen Wassermenge im Material entspricht (z.B. im Bereich von THz bei Van-der-Waals-Bindungen). Die entsprechenden Resonanzfrequenzen sind einerseits gegeben durch den Aufbau des Wassermoleküls selbst: die Resonanzfrequenzen von 58,9THz, 121,4THz sowie 122,4THz des Wassermoleküls können in allen Fällen (d.h. unabhängig vom Bindungszustand des Wassers) genutzt werden für einen effizienten Energieübertrag von der Strahlung auf das Wassermolekül. Darüber hinaus sind die Resonanzfrequenzen materialabhängig und außerdem stark abhängig vom Bindungs- bzw. Einlagerungszustand des Wassers im Material (bevorzugt 300MHz bis 900THz, besonders bevorzugt ITHz bis 900 THz). Um jedoch in die verschiedenartigen Einlagerungsmechanismen des Wassers gezielt einzustrahlen, kann entweder in einem breiten Frequenzband oder selektiv in verschiedenen schmalen Frequenzbändern eingestrahlt werden, deren Frequenzen V 1 gerade den im Material gefundenen Bindungs- bzw. Anlagerungsenergien des Wassers entsprechen. Damit könnte simultan breitbandig getrocknet werden. Mit diesen Mechanismen kann die Effizienz der Auslösung und Mobilisierung des Wassers und damit der HF-Trocknung maximiert werden.

Eine dritte Gruppe von geeigneten Vorrichtungen sind solche, die Feuchtigkeit aus der Folienbahn durch Emission von Ultraschall (d.h. Schall im Frequenzbereich zwischen 2OkHz und IGHz mit Leistungen bis in den kW-Bereich) auf dieselbe entfernen. Ultraschall kann derzeit relativ einfach z.B. durch Piezomodule (oder wie früher durch magnetostriktive Wandler) erzeugt werden.

Beläßt man es bei einer Trocknung allein durch HF, so wird die Trocknungsgeschwindigkeit zwar durch interne Mobilisierung des Wassers maximiert, jedoch dadurch limitiert, daß das Wasser aus der Oberfläche des Materials erst entweichen muß (Desorption), um im Material selbst einen

Konzentrationsgradienten einzustellen. Dieser Desorptionsprozess ist thermisch aktiviert und daher bei Temperaturen oberhalb von Raumtemperatur relativ langwierig. Entscheidend für die

Desorption eines Wassermoleküls ist u.a. die Anzahl k D der Versuche pro Zeiteinheit, die das Molekül unternimmt, die Oberfläche des Materials zu verlassen.

n: Teilchenzahl (Wassermoleküle); m: Desorptionsordnung (je nach Mechanismus); k D : Oszillationsfrequenz des Teilchens; E a : Auslösearbeit; k B : Boltzmann-Konstante; T: Temperatur

An dieser Stelle kann der Desorptionsprozess jedoch durch Ultraschall entscheidend stimuliert werden:

Durch die hochfrequente Schallwelle wird ko stark erhöht. - Die Ultraschallfrequenz kann den Materialeigenschaften angepasst werden um so die

Desorption zu optimieren. Normalerweise bewegen sich Wassermoleküle im thermischen Gleichgewicht räumlich ungerichtet (Brown' sehe Molekularbewegung). Dadurch ist derjenige Anteil k D der Versuche, die das Wassermolekül genau senkrecht zur Materialoberfläche unternimmt, recht begrenzt. Dies senkt seine Erfolgswahrscheinlichkeit, die Oberfläche (z.B. Folie) zu verlassen. Wird jedoch die Ultraschallquelle auf dem Material gerade so angeordnet, daß die Amplituden der Schallwelle senkrecht zur Materialoberfläche orientiert sind, so zwingen die Schnellebäuche der Schallwelle das Wassermolekül zu einer Bewegung genau senkrecht zur Materialoberfläche. Das bedeutet, daß das Wassermolekül seine gesamte Bewegungsenergie bestmöglich dazu nutzen kann, um aus dem Material zu entkommen.

Diese Mechanismen bieten die Möglichkeit, die Desorption von Wasser zu maximieren und damit den Trocknungsprozess weiter zu beschleunigen. Der Wasserdampf kann z.B. durch ein Trockenluftgebläse schnell von der Materialoberfläche entfernt werden um einen hohen Feuchtegradienten an der Grenzfläche des Materials aufrecht zu erhalten.

Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, z.B. HF- und Ultraschall gepulst einzusetzen (u.a. zur Materialschonung, Strahlenschutz,) und die HF- und Ultraschallpulslängen und -intensitäten zur Optimierung der Effizienz aufeinander abzustimmen.

Zusammenfassend bietet die HF-Trocknung in Kombination mit Ultraschall die Möglichkeit der Abstimmung der beiden Methoden aufeinander zur Optimierung der Trocknungsgeschwindigkeit. Weiterhin wird das zu trocknende Material geschont. Darüber hinaus sind HF- und Ultraschallerzeuger kompakt und daher gut in eine Produktionsanlage integrierbar. Durch besagte Kompaktheit eröffnet sich auch die Möglichkeit, mehrere Trocknungsmodule in die Produktionsanlage zu integrieren.

Die Aufhahmevorrichtung nach der vorliegenden Erfindung dient der Speicherung der getrockneten Folie bzw. deren Weiterleitung an eine weiterverarbeitende Apparatur. Eine beispielhafte Ausführungsform ist eine Rolle, auf der die getrocknete Folienbahn aufgewickelt wird, um sie in getrocknetem Zustand aufzubewahren. Diese Rolle ist vorzugsweise innerhalb der Verschutzung angeordnet. In einer alternativen Variante ist die Rolle von einer eigenen Verschutzung umgeben, so dass sie eigenständig gelagert werden kann, ohne dass die getrocknete Folienbahn wieder der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird. Eine zweite mögliche Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung ist eine Vorrichtung, die die getrocknete Folienbahn an eine weiterverarbeitende Apparatur weiterleitet. Eine beispielhafte Variante dieser Ausführungsform ist ein System von Rollen, welche die getrocknete Folienbahn einer weiterverarbeitenden Apparatur zuleitet. Diese kann innerhalb oder außerhalb der Verschutzung angeordnet sein. Ein Beispiel für eine weiterverarbeitende Apparatur ist eine Verpackungsmaschine, die mithilfe der getrockneten Folienbahnen pharmazeutische Formulierungen in Blisterverpackungen verpackt.

In einem weiteren Aspekt beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verpackung von pharmazeutischen Formulierungen, enthaltend die Schritte i) Aufbringung einer pharmazeutischen Formulierung auf einer ersten getrockneten

Folienbahn, ii) Aufbringung einer zweiten getrockneten Folienbahn auf der ersten getrockneten Folienbahn, wobei die phaπnazeutische Formulierung zwischen den beiden getrockneten

Folienbahnen angeordnet ist, iii) Verbindung der beiden getrockneten Folienbahnen um die pharmazeutische Formulierung herum, so daß die pharmazeutische Formulierung in einem abgeschlossenen Hohlraum angeordnet ist.

Die erste und/oder die zweite getrocknete Folienbahn wurden nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren getrocknet. Die Verbindung der beiden getrockneten Folienbahnen kann durch jede dafür geeignete Technik erfolgen, als Beispiele seien Kleben, Druck oder Heiß-Versiegeln, Ultraschallschweißen, Induktionssiegeln genannt.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zum Trocknen von Folienbahnen beschrieben. Diese Vorrichtung enthält eine Verschutzung, welche einen Innenraum umschließt, wobei die Verschutzung mit einer Einlaßvorrichtung für Folienbahnen sowie mit einer Aufnahmevorrichtung für getrocknete Folienbahnen versehen ist. In einer bevorzugten Ausführungsforrn kann die Verschutzung in ihrem Innenraum mindestens ein Spannelement und/oder eine Umlenkrolle aufweisen, mit dem bzw. über die die zu trocknende Folienbahn geführt wird. Dieses, beispielsweise federkraftbeaufschlagte, Spannelement ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Umlenkrolle, vorzugsweise mehrere Umlenkrollen, die die zu trocknende Folienbahn innerhalb der Verschutzung führen. Einer der Vorteile einer Anordnung von mehreren Umlenkrollen, über die die zu trocknende Folienbahn geleitet wird, besteht darin, daß ein langes Segment der zu trocknenden Folienbahn innerhalb der Verschutzung bei einem verhältnismäßig geringen Platzbedarf exponiert wird, was sich vorteilhaft auf den Trocknungseffekt auswirkt. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Umlenkrollen angetrieben zwecks Unterstützung des Vorschubs. Die Aufnahmevorrichtung nach der vorliegenden Erfindung dient der Speicherung der getrockneten Folie bzw. deren Weiterleitung an eine weiterverarbeitende Apparatur. Eine beispielhafte Ausführungsform ist eine Rolle, auf der die getrocknete Folienbahn aufgewickelt wird, um sie in getrocknetem Zustand aufzubewahren. Diese Rolle ist vorzugsweise innerhalb der Verschutzung angeordnet. In einer alternativen Variante ist die Rolle von einer eigenen Verschutzung umgeben, so daß sie eigenständig gelagert werden kann, ohne daß die getrocknete Folienbahn wieder der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird. Eine zweite mögliche Ausführungsform der Aufhahmevorrichtung ist eine Vorrichtung, die die getrocknete Folienbahn an eine weiterverarbeitende Apparatur weiterleitet. Eine beispielhafte Variante dieser Ausführungsform ist ein System von Rollen, die die getrocknete Folienbahn einer weiterverarbeitenden Apparatur zuleitet. Diese kann innerhalb oder außerhalb der Verschutzung angeordnet sein. Ein Beispiel für eine weiterverarbeitende Apparatur ist eine Veφackungsmaschine, die mithilfe der getrockneten Folienbahnen pharmazeutische Formulierungen in Blisterverpackungen verpackt.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß sich eine wie vorstehend beschrieben getrocknete Folienbähnen auch als Trockenmittel (im Sinne eines Wasserabsorbers) für eine zu trocknende pharmazeutische Formulierung eignet. Es ist mithilfe der wie vorstehend beschrieben getrockneten Folienbahnen also möglich, pharmazeutische Formulierungen zu verpacken und gleichzeitig zu trocknen. Dabei kann aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften der getrockneten Folienbahn auf weitere Trockenmittel ggf. verzichtet werden.

Beispiele

Bei 25 0 C in der Umhausung wird ein Folienverbund bestehend aus Al(45μm)/PP(60μm) (Bodenfolie) innerhalb von 200min rekonditioniert/getrocknet. Bei gleicher Temperatur wird die zugehörige Siegelfolie bestehend aus Al(20μm)/Heißsiegellack(5μm) innerhalb von 3min rekonditioniert. Die Rekonditionierungszeiten sind unabhängig von Ausgangs- und Zielfeuchte.

Für die o.g. Folien wurden wie in Tabelle 1 bei 25 0 C Umhausungstemperatur folgende Trocknungsraten ermittelt. Die Angaben sind quantifiziert in der Einheit [% des angelegten Gradienten], also der Feuchtedifferenz zwischen Gleichgewichtsfeuchte der zu trocknenden Folie und rel. Feuchte in der Umhausung. Das bedeutet 0% entspricht dem Originalzustand (bezgl. rel. Feuchte) und 100% bedeutet vollständige Rekonditionierung auf das Klima in der Umhausung, d.h. maximal erreichbare Trocknung. Tabelle 1