Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR HANDLING, IN PARTICULAR FOR REPAIRING OR REPLACING, BUSBARS ON WIND POWER PLANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/007235
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for handling, in particular for repairing or replacing, busbars (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f) on wind power plants (10), in which a power connection between a generator device (16) disposed in an upper region of the wind power plant (10) and a substation (22) located in particular at a base area of the wind power plant consists of, in particular, a plurality of busbar subregions (27, 28, 29), each comprising a certain number of mutually interconnected busbars (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f). The busbars (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f) are fixed by means of fixing devices (35) to an inner wall (13) of a tower (11) of the wind power plant (10) consisting of tubular segments (24 to 26) that are arranged on top of one another. According to the invention, the weight of at least one busbar (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f) arranged directly above or below the busbar (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f) that is in particular to be repaired or replaced is at least partially equalised by means of a relief arrangement (50, 60), by applying a tensile force to the relevant busbar (27a to 27f, 28a to 28f, 29a to 29f).

Inventors:
WIECHERS JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/059596
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
June 09, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FLYTEG GMBH & CO KG (DE)
WIECHERS JOERG (DE)
International Classes:
F03D1/00; F03D11/00; H02G5/00
Foreign References:
DE102008018790A12009-10-22
US20060233645A12006-10-19
DE10305689A12004-09-02
DE102008058129A12010-05-20
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
VÖTSCH, Reiner (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) an Wind- kraftanlagen (10), bei dem eine Stromverbindung zwischen einer an einem oberen Bereich der Windkraftanlage (10) angeordneten Generatoreinrichtung (16) und einer insbesondere an einem Sockelbereich der Windkraftanlage (10) angeordneten Netzstation (22) aus insbesondere mehreren, jeweils eine bestimmte Anzahl von miteinander verbundenen Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) aufweisenden Stromschienenteilbereichen (27, 28, 29) besteht, wobei die Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) mittels Befestigungseinrichtungen (35) an einer Innenwand (13) eines aus übereinander angeordneten, röhrenförmigen Segmenten (24 bis 26) bestehenden Turms (1 1 ) der Windkraftanlage (10) befestigt sind, wobei die Stromschienenteilbereiche (27, 28, 29) elektrisch leitend mittels Verbindungsschienen (31 , 32) verbunden sind, die jeweils eine obere Stromschiene (27f, 28f) eines unteren Stromschienenteilbereichs (27, 28) mit einer unteren Stromschiene (28a, 29a) eines oberen Stromschienenteilbereichs (28, 29) verbindet, wobei die insbesondere zu reparierende bzw. auszutauschende Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) aus ihrem jeweiligen Stromschienenteilbereich (27, 28, 29) durch Entfernen der über ihr angeordneten Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) ihres Stromschienenteilbereichs (27, 28, 29) sowie der zugeordneten Verbindungsschiene (31 , 32) freigelegt und ggf. entfernt wird, und wobei nach der Reparatur bzw. dem Austausch der Stromschienenteilbereich (27, 28, 29) durch Einsetzen der entfernten Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) in umgekehrter Reihenfolge wieder hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtskraft zumindest einer unmittelbar ober- bzw. unterhalb der insbesondere zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) angeordneten Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) mittels einer Entlastungseinrichtung (50; 60) durch Aufbringen einer Zugkraft auf die betreffende Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) zumindest teilweise egalisiert wird. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Gewichtskräfte aller Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) eines Stromschienenteilbereichs (27, 28, 29), in dem sich die zu reparierende bzw. auszutauschende Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) befindet, mittels der Entlastungseinrichtung (50; 60) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, egalisiert werden.

Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass zusätzlich auch die Gewichtskräfte derjenigen Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) der Stromschienenteilbereiche (27, 28, 29) zumindest teilweise egalisiert werden, die sich unter- bzw. oberhalb des Stromschienenteilbereichs (27, 28, 29) mit der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) befinden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass zumindest ein der Befestigungseinrichtung (35) der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) zugeordnetes elastisches Befestigungselement (38) zusammen mit der betreffenden Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) ausgetauscht wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Egalisierung der Gewichtskräfte der Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) durch Entlasten der Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) aus Richtung der Generatoreinrichtung (16) in Richtung der Netzstation (22) erfolgt, indem die Gewichtskräfte der Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) nacheinander egalisiert werden und, dass nach Abschluss der Reparatur bzw. des Austauschs der Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) die Gewichtsbelastung der Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) infolge ihres Eigengewichts aus Richtung der Netzstation (22) in Richtung der Generator- einrichtung (16) erfolgt, indem die Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) nacheinander mit der Entlastungseinrichtung (50; 60) außer Wirkverbindung gebracht werden.

Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Entlastungseinrichtung (50; 60) vorgesehen ist, die mit der Befestigungseinrichtung (35) einer Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) verbindbar ist und die wenigstens eine Spanneinrichtung (56, 57) aufweist, mit der die Gewichtskraft einer Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) durch Aufbringen einer Zugkraft auf die Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) egalisierbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Entlastungseinrichtung (60) an einem Befestigungsbolzen (36) zur Befestigung der Befestigungseinrichtung (35) für die Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) festlegbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Entlastungseinrichtung (50) wenigstens ein Tragmittel (53, 54) aufweist, das insbesondere am oberen Bereich des Turms (1 1 ) oder der Generatoreinrichtung (16) der Windkraftanlage (10) festlegbar ist und, dass das wenigstens eine Tragmittel (53, 54) für eine Vielzahl von Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f), vorzugsweise für alle Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f), jeweils wenigstens eine Spanneinrichtung (56, 57) zur Gewichtsegalisierung aufweist, die mit der Befestigungseinrichtung (35) der jeweiligen Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) verbindbar ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Entlastungseinrichtung (50; 60) für jede Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) zwei mit der Befestigungseinrichtung (35) verbindbare Spanneinrichtungen (56, 57) aufweist und dass die beiden Spanneinrichtungen (56, 57) symmetrisch zur Längsachse der Stromschiene (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) angeordnet sind.

10. Anordnung, bestehend aus einer Windkraftanlage (10) mit einer Vielzahl von Stromschienen (27a bis 27f, 28a bis 28f, 29a bis 29f) und wenigstens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen.

Bei der Übertragung des in einem Generator im Bereich der Spitze eines Turmes einer Windkraftanlage erzeugten Stromes in eine am Sockel der Wind- kraftanlage angeordnete Netzstation unterscheidet man grundsätzlich zwei Methoden: Bei der ersten Methode wird der Strom über ein Kabel von dem Generator an die Netzstation übertragen. Bei der zweiten Methode findet die Stromübertragung mittels Stromschienen statt. Hierbei werden zur Überbrückung der Strecke zwischen dem Sockelbereich und dem Kopf des Turmes der Windkraftanlage üblicherweise eine Vielzahl von miteinander verbundenen bzw. verschraubten Stromschienen verwendet, die beispielsweise eine typische Länge von ca. 3m aufweisen.

Der Turm einer Windkraftanlage besteht in der Regel aus mehreren, überein- ander angeordneten Turmsegmenten, die jeweils hülsenförmig ausgebildet sind. Bei der Fertigung der Windkraftanlage werden bei der zweiten Methode zur Stromübertragung die Stromschienen bereits während der Fertigung der Turmsegmente an der Innenwand des jeweiligen Turmsegments befestigt, so dass die innerhalb eines Turmsegments angeordneten bzw. befestigten Stromschienen einen Stromschienenteilbereich ausbilden. Nach dem Aufeinandersetzen der einzelnen Turmsegmente vor Ort werden die einzelnen Stromschienenteilbereiche der Turmsegmente mittels Verbindungsschienen miteinander elektrisch kontaktiert bzw. gekoppelt. Die einzelnen Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs sind innerhalb des Turmsegments mittels einer eine Konsole aufweisenden Befestigungseinrichtung über ein als Zwischenelement dienendes Elastomerelement in einem Bolzen elastisch befestigt bzw. aufgehängt, welcher seinerseits in der Wand des Turmsegments verankert ist. Bei der Montage und vor allem während des Betriebs der Windkraf tan läge kommt es im Laufe der Zeit, zum Beispiel in Folge unterschiedlicher Wärmeausdehnungen zwischen dem aus Stahl bestehenden Turm der Windkraftanla- ge und den üblicherweise aus Aluminium bestehenden Stromschienen, zu mechanischen Spannungen innerhalb eines Stromschienenteilbereichs und zwischen den einzelnen Stromschienenbereichen, die durch die elastische Aufhängung der Stromschienen durch die Elastomerelemente ausgeglichen werden sollen. Darüber hinaus werden in Folge der elastischen Aufhängung der Stromschienen über die Elastomerelemente die Gewichtskräfte der einzelnen Stromschienen auf die jeweils unterhalb angeordneten Stromschienen teilweise übertragen.

Aufgrund der speziellen geometrischen Ausbildung der Stromschienen ist es ohne die Gefahr der Beschädigung einzelner Stromschienen nicht möglich, eine einzelne Stromschiene aus einem Stromschienenteilbereich aufgrund einer erforderlichen Reparatur oder eines erforderlichen Austausches zu entfernen. Es muss zunächst die oberhalb des betroffenen Stromschienenteilbereichs zum nächsten Stromschienenteilbereich angeordnete Verbindungs- schiene gelöst werden. Erst anschließend kann durch Entfernen aller Stromschienen des betroffenen Stromschienenteilbereichs oberhalb der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene ein Austausch der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene erfolgen. Bei der Wiedermontage der Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs wiederholen sich die Vorgänge in umgekehrter Reihenfolge. Aufgrund der elastischen Aufhängung der Stromschienen und der erwähnten Spannungen zwischen den Stromschienen sowie zwischen den Stromschienenteilbereichen werden bei der Wiedermontage der Stromschienen zusätzliche Spannungen in den aus den einzelnen Stromschienenteilbereichen gebildeten Stromschienenverbund ein- gebracht, die den Stromschienenverbund vorschädigen können. Darüber hinaus werden die Stromschienen der oberhalb der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene während der Reparatur bzw. des Austauschs von der Gewichtskraft von oberhalb angeordneten Stromschienen teilweise belastet, so dass sich diese um eine gewissen Wegstrecke setzen und somit ggf. die Elastomere der betreffenden Stromschienen vorschädigt werden können, was ggf. optisch nicht erkennbar ist. Offenbarung der Erfindung

Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass eine Demontage und Montage von einzelnen Stromschienen an einer Windkraf tan läge ermöglicht wird, ohne dass zusätzliche Spannungen bzw. Vorschädigungen in den aus den Stromschienen zusammengesetzten Stromschienenverbund eingebracht werden bzw. dass ein einfacher Austausch von Stromschienen ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Handhabung, insbesondere zum Reparieren oder Austauschen von Stromschienen an Windkraftanlagen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, die Gewichtskraft zumindest einer unmittelbar ober- bzw. unterhalb insbesondere der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene angeordneten Stromschiene mittels einer Entlastungseinrichtung durch Aufbringen einer Zugkraft auf die betreffende Strom- schiene zumindest teilweise zu egalisieren. Dadurch werden die Eigenspannungen zwischen den einzelnen Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs zumindest reduziert, im besten Falle vollständig aufgehoben, so dass die Stromschienen spannungsfrei entnommen bzw. demontiert und anschließend wieder montiert werden können.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie deren Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird es vorgeschlagen, dass die Gewichtskräfte aller Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs, in dem sich die zu reparierende bzw. auszutauschende Stromschiene befindet, mittels der Entlastungseinrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise vollstän- dig, egalisiert werden. Dadurch werden insbesondere nach der erfolgten Wiedermontage der Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs Eigenspannungen zwischen den Stromschienen in dem Stromschienenteilbereich sicher vermieden. Bei einem ganz besonders bevorzugten Verfahren wird zusätzlich vorgeschlagen, dass zusätzlich auch die Gewichtskräfte derjenigen Stromschienen der Stromschienenteilbereiche zumindest teilweise egalisiert werden, die sich un- ter- bzw. oberhalb des Stromschienenteilbereichs mit der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene befinden. Dadurch wird der gesamte Stromschienenverbund zwischen dem Generator und der Netzstation am Fuß der Windkraf tan läge spannungsfrei angeordnet, so dass eventuell zwischenzeitlich in Folge des Betriebs der Windkraftanlage in dem Stromschienenver- bund vorhandene Spannungen vollständig abgebaut werden können. Dadurch wird ein über einen längeren Zeitraum stattfindender, störungsfreier Betrieb der Windkraftanlage im Bereich des Stromschienenverbundes ermöglicht, da Beschädigungen in Folge von Spannungen zwischen den Stromschienen vermieden werden können.

Ganz besonders bevorzugt ist es weiterhin, wenn zumindest ein der Befestigungseinrichtung der zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene zugeordnetes elastisches Befestigungselement zusammen mit der betreffenden Stromschiene ausgetauscht wird. Dadurch werden eventuell zukünftige Beschädigungen aufgrund eines vorgeschädigten Elastomer- bzw. Befestigungselementes vermieden.

Um sicherzustellen, dass während der Demontage der Stromschienen keine weiteren Vorschädigungen bzw. Spannungen in den Stromschienenverbund eingebracht werden bzw. derartige Spannungen bei der Wiedermontage vermieden werden, wird es in einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen, dass die Egalisierung der Gewichtskräfte der Stromschienen durch Entlasten der Stromschienen aus Richtung der Generatoreinrichtung in Richtung der Netzstation erfolgt, indem die Gewichtskräfte der Stromschienen nacheinander egalisiert werden und, dass nach Abschluss der Reparatur bzw. des Austauschs der Stromschiene die Gewichtsbelastung der Stromschienen infolge ihres Eigengewichts aus Richtung der Netzstation in Richtung der Generatoreinrichtung erfolgt, indem die Stromschienen nacheinander mit der Entlastungseinrichtung außer Wirkverbindung gebracht werden.

Eine bevorzugte Vorrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst eine Entlastungseinrichtung, die mit der Befestigungseinrich- tung einer Stromschiene verbindbar ist und die wenigstens eine Spanneinrichtung aufweist, mit der die Gewichtskraft einer Stromschiene egalisierbar ist.

Bei einer ersten konstruktiven Ausführungsform, die sich zur Reparatur einzel- ner Stromschienen eines Stromschienenteilbereichs eignet, ist es vorgesehen, dass die Entlastungseinrichtung an einem Befestigungsbolzen zur Befestigung der Befestigungseinrichtung für die Stromschiene festlegbar ist.

Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Vorrichtung, die insbe- sondere dazu geeignet ist, den gesamten Stromschienenverbund einer Windkraftanlage gewichtsfrei anzuordnen, um beispielsweise Eigenspannungen aller Stromschienen zu eliminieren bzw. einen Austausch aller Elastomere bzw. Befestigungseinrichtungen der Windkraftanlage zu ermöglichen, ist es vorgesehen, dass die Entlastungseinrichtung wenigstens ein Tragmittel auf- weist, das insbesondere am oberen Bereich des Turms der Windkraftanlage festlegbar ist und, dass das wenigstens eine Tragmittel für eine Vielzahl von Stromschienen, vorzugsweise für alle Stromschienen, jeweils wenigstens eine Spanneinrichtung zur Gewichtsegalisierung aufweist, die mit der Befestigungseinrichtung der Stromschiene verbindbar ist.

Um das Einbringen von Querkräften in die Stromschienen zu vermeiden ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Entlastungseinrichtung für jede Stromschiene zwei mit der Befestigungseinrichtung verbindbare Spanneinrichtungen aufweist und wenn die beiden Spanneinrichtungen symmetrisch zur Längsachse der Stromschiene angeordnet sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.

Diese zeigt in:

Fig. 1 einen stark vereinfachten Längsschnitt durch eine Windkraftanlage, Fig. 2 eine teilweise geschnittene Vorderansicht im Bereich der Verbindungsstelle zweier Stromschienen innerhalb der Windkraftanlage nach Fig. 1 mit einer ersten erfindungsgemäßen Entlastungseinrichtung, Fig. 3 die erste erfindungsgemäße Entlastungseinrichtung in vereinfachter Darstellung, Fig. 4 eine Seitenansicht auf eine zweite erfindungsgemäße Entlastungseinrichtung und

Fig. 5 eine Vorderansicht auf die zweite erfindungsgemäße Entlastungseinrichtung gemäß Fig. 4.

Gleiche Bauteile bzw. Bauteile mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.

In der Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Windkraftanlage 10 stark ver- einfacht dargestellt. Die Windkraftanlage 10 weist einen Turm 1 1 auf, der auf einem Sockel 12 angeordnet ist. An der Spitze des Turms 1 1 ist eine Gondel 13 angeordnet, in der unter anderem die Rotorblätter 14 drehbeweglich angeordnet sind. Innerhalb der Gondel 13 befindet sich ein Generator 16. Der Generator 16 ist mit einer oberen Verbindungsleitung 17 oder einem oberen An- schluss mit einem Stromschienenverbund 20 gekoppelt. Der Stromschienenverbund 20 ist hierbei insbesondere über die gesamte Länge bzw. Höhe des Turmes 1 1 angeordnet. Im Bereich des Sockels 12 des Turmes 1 1 ist der Stromschienenverbund 20 mittels einer weiteren, unteren Verbindungsleitung 21 bzw. einer unteren Verbindung mit einer Netzstation 22 verbunden.

Der Turm 1 1 besteht beispielhaft aus drei übereinander angeordneten, jeweils hülsenartigen Turmsegmenten 24 bis 26. Ein derartiges Turmsegment 24 bis 26 weist dabei eine typische Länge von etwa 20m auf, so dass die Gesamthöhe des Turmes 1 1 etwa 60m beträgt. Der Stromschienenverbund 20 wird be- reits bei der Fertigung der Turmsegmente 24 bis 26 innerhalb der einzelnen Turmsegmente 24 bis 26 angeordnet bzw. befestigt. Hierzu besteht der Stromschienenverbund 20 innerhalb jedes Turmsegments 24 bis 26 aus einem Stromschienenteilbereich 27 bis 29. jeder Stromschienenteilbereich 27 bis 29 besteht wiederum aus mehreren, beispielsweise ca. 3m langen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f.

Zwischen den einzelnen Stromschienenteilbereichen 27 und 28 sind die jeweils obersten Stromschienen 27f und 28f mit den jeweils unteren Stromschie- nen 28a und 29a der oberhalb angeordneten Stromschienenteilbereiche 28 und 29 mittels Verbindungsschienen 31 , 32 elektrisch leitend verbunden.

Jeweils zwei aufeinander folgende Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f sind mittels einer in der Fig. 2 erkennbaren Befestigungseinrichtung 35 an der Innenwand 33 des Turms 1 1 befestigt. Hierzu ist an der Innenwand 33 des Turms 1 1 ein Konsolenbolzen 36 fest verankert, der die eigentliche Befestigungseinrichtung 35 trägt. Die Befestigungseinrichtung 35 weist einen quer zu den Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f an- geordneten Konsolenwinkel 37 auf, der beidseitig zu den Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f jeweils ein als Elastomerelement 38 ausgebildetes Koppelelement trägt. Das insbesondere zylinderförmig ausgebildete Elastomerelement 38 ist im Bereich eines Langlochs 39 mit einem Befestigungswinkel 40 verbunden, wobei die beiden beidseitig der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f angeordneten Befestigungswinkel 40 wiederum über Schraubverbindungen 41 , 42 mit den jeweiligen Stromschienen 27-1 bis 27-6, 28-1 bis 28-6 und 29-1 bis 29-6 verbunden sind.

Wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, weisen die Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f jeweils ein Stromschienengehäuse 43 auf, in dem jeweils die einzelnen Stromleiter 44 bis 46, die insbesondere aus Aluminium bestehen und einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, angeordnet sind. Die Stromleiter 44 bis 46 sind im Verbindungsbereich der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f mittels eines Querbolzens 47 unter Zwischenlage von nicht dargestellten Isolatoren kraftschlüssig miteinander verbunden, um den Stromfluss innerhalb der Stromleiter 44 bis 46 sicherzustellen.

Zur Reparatur oder zum Austauschen einzelner Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f ist es sinnvoll, jeweils zusätzlich alle Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f eines Stromschienenteilbereichs 27, 28, 29 oberhalb der jeweils zu reparierenden bzw. auszutauschenden Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f zu entfernen. Hierzu muss zunächst in einem ersten Arbeitsschritt ggf. die jeweils oberhalb des Stromschienenteilbereichs 27 bzw. 28 angeordnete Verbindungsschiene 31 bzw. 32 entfernt werden. Um bei der Reparatur bzw. dem Austausch einer Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f einen spannungsfreien, von den über die Elastomerelemente 38 in die Stromschienenteilbereiche 27 bis 29 übertragenen Gewichtskräfte der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f unbe- einflussten Aus- bzw. Einbau der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f zu ermöglichen, dient eine in den Fig. 2 und 3 vereinfacht dargestellte Vorrichtung mit einer ersten Entlastungseinrichtung 50.

Hierbei dient die erste Entlastungseinrichtung 50 bevorzugt dazu, alle Strom- schienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f gleichzeitig zumindest teilweise gewichtsfrei anzuordnen, um insbesondere eine spannungsarme, vorzugsweise eine spannungsfreie Gesamtausrichtung bzw. Neuausrichtung der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f innerhalb des Turms 1 1 zu ermöglichen. Dabei können vorzugsweise gleichzeitig die Elastomerele- mente 38 der Befestigungseinrichtungen 35 ausgetauscht werden, so dass eventuell aufgrund von zwischenzeitlich aufgetretenen Spannungen vorgeschädigte Elastomerelemente 38 während des weiteren Betriebs keine Störungen bzw. Schädigungen verursachen können. Hierzu weist die erste Entlastungseinrichtung 50 eine Quertraverse 51 auf, die mittels eines lediglich symbolisch angedeuteten Kettenzuges 52 insbesondere im Maschinenträger der Gondel 13 befestigt ist. Beidseitig des Stromschienenverbundes 20 ist an der Quertraverse 51 jeweils eine Lastkette 53, 54 angeordnet. Jeder Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f sind zwei Spanneinrichtungen 56, 57, insbesondere in Form von Spannschlössern 58, 59 zugeordnet. Hierbei ist jedes der Spannschlösser 58, 59 mit einem Langloch 39 eines Befestigungswinkels 40 verbindbar. Die Anordnung der Lastketten 53, 54 ist symmetrisch zur Längsachse der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f, damit eventuell über die Spanneinrichtungen 56, 57 eingeleitete Querkräfte egalisiert werden können.

Das Gewichtsfreistellen des Stromschienenverbundes 20 erfolgt derart, dass beginnend von der obersten, im Turm 1 1 angeordneten Stromschiene 29f die Stromschienen 29e bis 29a, 28f bis 28a und 27f bis 27a in Richtung des So- ckels 12 mittels der Spanneinrichtungen 56, 57 nacheinander gewichtsfreigestellt werden. Hierzu wird die Lage der einzelnen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f bzw. der Befestigungseinrichtungen 35 überprüft, bis sichergestellt ist, dass mittels der Spanneinrichtungen 56, 57 die Ge- wichtskraft der jeweiligen Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f ausgeglichen bzw. kompensiert ist. Sobald dies bei allen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f erfolgt ist, ist der gesamte Stromschienenverbund 20 spannungsfrei, so dass insbesondere die Elastomerelemente 38 an den einzelnen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f ausgetauscht werden können. Nach Austausch der Elastomerelemente 38, werden die einzelnen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f in umgekehrter Reihenfolge, d.h. aus Richtung des Sockels 12 in Richtung der Gondel 13, wieder mit ihrem Eigengewicht belastet, indem die jeweiligen Spanneinrichtungen 56, 57 entfernt werden.

In den Fig. 4 und 5 ist eine abgewandelte Vorrichtung mit einer zweiten Entlastungseinrichtung 60 dargestellt. Die zweite Entlastungseinrichtung 60 dient dazu, einzelne Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f eines Stromschienenteilbereichs 27 bis 29 auszutauschen bzw. zu reparieren. Hierzu weist die zweite Entlastungseinrichtung 60 eine Stützkonstruktion 62 auf, die beispielhaft einen U-förmigen Träger 63 umfasst, der auf einen Konsolenbolzen 36 festlegbar bzw. befestigbar ist. Hierzu dient eine einen Spannbolzen aufweisende Spanneinrichtung 64. Die Stützkonstruktion 62 weist ferner zwei, beidseitig der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f angeordnete Querträger 65, 66 auf. An den Querträgern 65, 66 ist jeweils ein Zugbolzen 67, 68 axial verstellbar angeordnet, der in das jeweilige Langloch 39 eines Befestigungswinkels 40 eingreift. Bei der Reparatur bzw. dem Austausch einzelner Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f in einem Stromschienenteilbereich 27 bis 29 kommen in der Regel mehrere zweite Entlastungseinrichtungen 60 gleichzeitig zum Einsatz, die mit zumindest der unmittelbar oberhalb bzw. unterhalb der auszutauschenden bzw. zu reparierenden Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f über die jeweilige Befestigungseinrichtung 35 verbunden werden, um die betreffende Stromschiene 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig gewichtsfrei zu stellen. Insbesondere werden bei dem Wiederzusammensetzen der einzelnen Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f diese nach der Montage jeweils kraft- frei gestellt, bevor die jeweils nächste, obere Stromschiene 27b bis 27f, 28a bis 28f bzw. 29a bis 29f montiert wird. Die soweit beschriebenen Entlastungseinrichtungen 50 bzw. 60 können in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Wesentlich ist lediglich, dass diese zum zumindest teilweise, vorzugsweise zur gesamten Gewichtsfreistellung von Strom- schienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f geeignet sind. Ferner wird erwähnt, dass der Turm 1 1 auch andere Dimensionen aufweisen kann als beschrieben und dargestellt. So ist es beispielsweise möglich, dass der Turm 1 1 eine Höhe von etwa 80m aufweist und aus mehr (oder weniger) Turmsegmenten aufgebaut ist.

Weiterhin sei erwähnt, dass die Erfindung in den Ausführungsbeispielen anhand eines Austausches bzw. einer Reparatur von Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f beschrieben wurde. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, die Entlastungseinrichtungen 50, 60 zur Erstmontage der Stromschienen 27a bis 27f, 28a bis 28f und 29a bis 29f zu verwenden, und nach deren Montage die Entlastungseinrichtungen 50, 60 aus der Windkraftanlage 10 zu entfernen.