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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE POST-COMBUSTION OF SEWAGE SLUDGE ASH GENERATED IN A SEWAGE SLUDGE MONO-INCINERATION PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/127066
Kind Code:
A1
Abstract:
A sewage sludge mono-incineration process is intended to provide a solution that allows sewage sludge ash to be output from a sewage sludge mono-incineration plant, which sewage sludge ash still contains an amount of unburned carbon which is, at most, low enough for the sewage sludge ash obtained to be readily usable for phosphor extraction. The solution is achieved by a method for the post-combustion of sewage sludge ash, generated in a sewage sludge mono-incineration process in a rotary kiln (3), using a hot gas or flue-gas stream that has a low oxygen content, in particular an oxygen content of 6-10 vol.% oxygen, wherein the sewage sludge ash exiting the rotary kiln (3) is supplied to the gas or flue-gas stream, which gas or flue-gas stream is removed from a fired incineration chamber (11) of an incineration plant (2a) associated with the rotary kiln (3) or from a power plant associated with the rotary kiln (3) and, as needed, is adjusted to the low oxygen content required for the post-combustion, and this sufficiently hot gas or flue-gas stream causes oxidation or post-combustion of unburned carbon contained in the sewage sludge ash.

Inventors:
ZIMMERMANN BERNHARD (DE)
EHMANN MARTIN (DE)
PANNEN GERHARD (DE)
SIMON ALEXANDER (DE)
VON KROSIGK HENNING (DE)
RUPP ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085369
Publication Date:
June 25, 2020
Filing Date:
December 16, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MITSUBISHI HITACHI POWER SYSTEMS EUROPE GMBH (DE)
International Classes:
F23G5/033; F23G5/00; F23G5/16; F23G5/20; F23G7/00
Domestic Patent References:
WO2003025094A12003-03-27
Foreign References:
EP1111305A12001-06-27
EP0908673A11999-04-14
Attorney, Agent or Firm:
VIERING, JENTSCHURA & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Nachverbrennung von bei einer Mono- Klärschlammverbrennung in einem Drehrohrofen (3) anfallender

Klärschlammasche mittels eines heißen und einen niedrigen Sauerstoffgehalt, insbesondere einen Sauerstoffgehalt von 6 - 10 Vol. % Sauerstoff, aufweisenden Gas- oder Rauchgasstroms, wobei die aus dem Drehrohrofen (3) austretende Klärschlammasche dem Gas- oder Rauchgasstrom, der einer befeuerten Verbrennungskammer (11 ) einer dem

Drehrohrofen (3) zugeordneten Verbrennungsanlage (2a) oder eines dem Drehrohrofen (3) zugeordneten Kraftwerks entnommen und gewünschtenfalls auf den für die Nachverbrennung erforderlichen niedrigen Sauerstoffgehalt eingestellt wird, zugeführt und durch diesen ausreichend heißen Gas- oder Rauchgasstrom eine Oxidation oder Nachverbrennung von in der Klärschlammasche enthaltenem unverbranntem Kohlenstoff bewirkt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung aus heißem Gas- oder Rauchgasstrom und zugeführter Klärschlammasche einem Reaktionsraum (20), insbesondere einer Reaktionskammer (20), zugeführt wird, in welcher die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Temperatur des heißen Gas- oder Rauchgasstroms derart eingestellt wird, dass sie einerseits hoch genug ist, um die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs zu bewirken, und sie andererseits niedrig genug ist, sodass durch die aufgrund der Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs entstehende Temperaturerhöhung des Klärschlammasche-Gasstromgemisches oder Klärschlammasche- Rauchgasstromgemisches keine Verschlackung der Reaktionskammer (20) oder des Reaktionsraumes (20) oder der das Klärschlammasche- Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-Rauchgasstromgemisch führenden Gas- oder Rauchgasleitung (7) bewirkt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch kennzeichnet, dass dem Reaktionsraum (20) oder der Reaktionskammer (20) kaltes Rauchgas, vorzugsweise mit einer Temperatur im Temperaturbereich von 100 °C bis 250 °C, insbesondere 120 °C bis 200 °C, zugeführt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klärschlammasche vor Zuführung zum Gas- oder

Rauchgasstrom in einer Mühle (10), die vorzugsweise als Kugelmühle ausgebildet ist, gemahlen wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klärschlammasche nach Austritt aus dem

Drehrohrofen (3) zunächst einem als Kühlschnecke ausgebildeten ersten Kühlförderer (8) und danach, insbesondere vor Eintritt in die Mühle (10), einer Zellradschleuse (9) zugeführt wird. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-Rauchgasstromgemisch stromabwärts des

Reaktionsraums (20) oder der Reaktionskammer (20) einem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon (14), zugeführt wird und in dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon (14), die Klärschlammasche und der Gas- oder Rauchgasstrom voneinander getrennt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gas- oder Rauchgasstrom stromabwärts des Fliehkraftabscheiders, insbesondere des Zyklons (14), dem Drehrohrofen (3) zugeführt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung der Klärschlammasche in den Gas oder Rauchgasstrom sowie die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffgehaltes kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung durchgeführt werden.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des im Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon (14), von der Klärschlammasche abgetrennten Gas oder Rauchgasstroms zum Drehrohrofen (3) kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung durchgeführt wird. 1 1 . Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 10, gekennzeichnet durch eine Mono-Klärschlammverbrennungsanlage (1 ) umfassend einen Drehrohrofen (3) zur Klärschlammverbrennung mit angeschlossener Klärschlammzuführung (4) und einem ersten Klärschlammascheaustrag (5) mit angeschlossener

Klärschlammascheleitung (6), die in eine Gas- oder Rauchgasleitung (7) einmündet, in der ein aus einer befeuerten Verbrennungskammer (11 ) einer dem Drehrohrofen (3) zugeordneten Verbrennungsanlage (2a) oder eines dem Drehrohrofen (3) zugeordneten Kraftwerks abgezweigter Gas- oder Rauchgasstrom zugeführt wird.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass in der Gas oder Rauchgasleitung (7) stromaufwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung (6) mindestens eine Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung (13) angeordnet ist, mittels welcher dem in der Gas- oder Rauchgasleitung (7) geführten Rauchgasstrom Sauerstoff zuführbar ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gas- oder Rauchgasleitung (7) stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung (6) ein Reaktionsraum (20) oder eine

Reaktionskammer (20) ausgebildet ist, in welcher bei Betrieb der Mono- Klärschlammverbrennungsanlage (1 ) und der befeuerten Verbrennungskammer (11 ) die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs erfolgt, wobei der Strömungsquerschnitt der Gas- oder Rauchgasleitung (7) vorzugsweise als den Reaktionsraum (20) oder die Reaktionskammer (20) ausbildend ausgeformt ist. 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Klärschlammascheleitung (6) vor deren Einmündung in die Gas oder Rauchgasleitung (7) in Strömungsrichtung der Klärschlammasche ein als Kühlschnecke ausgebildeter erster Kühlförderer (8), eine Zellradschleuse (9) und eine Mühle (10), die vorzugsweise als Kugelmühle ausgebildet ist, angeordnet sind, die in die Klärschlammascheleitung (6) eingebunden und von der Klärschlammasche durchström bar sind.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gas- oder Rauchgasleitung (7) in Strömungsrichtung des Klärschlammasche-Gasstrom- oder Rauchgasstromgemisches stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung (6) und der Reaktionskammer (20) oder des Reaktionsraumes (20) ein Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon (14), zur Trennung von Klärschlammasche und Gas- oder Rauchgasstrom angeordnet ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon (14), eine in den Drehrohrofen (3) einmündende Abgasleitung (15) und eine in einen als Kühlschnecke ausgebildeten weiteren Kühlförderer (17) einmündende Klärschlammascheaustragsleitung (16) aufweist.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gas- oder Rauchgasleitung (7) in Strömungsrichtung des Gas oder Rauchgasstroms stromaufwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung (6) mindestens eine Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung (13) aufweist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zugeordnete Verbrennungsanlage (2a) eine Müllverbrennungsanlage (2) oder das zugeordnete Kraftwerk ein Müllheizkraftwerk ist.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass in den Reaktionsraum (20) oder die Reaktionskammer (20) mindestens eine Rauchgaseintragsvorrichtung (19) zum Zuführen von kaltem Rauchgas mit einer Temperatur von vorzugsweise 100 °C bis 250 °C, insbesondere 120 °C bis 200 °C, einmündet.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Nachverbrennung von in einer Mono- Klärschlammverbrennungsanlage anfallender Klärschlammasche

Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Nachverbrennung von bei einer Mono-Klärschlammverbrennung in einem Drehrohrofen anfallender Klärschlammasche sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Mit der Änderung der Klärschlammverordnung ist absehbar, dass zukünftig kein Klärschlamm aus mittleren und großen Kläranlagen mehr unmittelbar als Dünger eingesetzt werden kann. Gleichzeitig wird eine Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors zukünftig Pflicht. Für in Mono- Klärschlammverbrennungsanlagen verbrannten Klärschlamm bedeutet dies, dass die anfallende Klärschlammasche einer Weiterbehandlung zur Gewinnung des darin enthaltenen Phosphors unterworfen wird. Für die Phosphorgewinnung sind aber in der Klärschlammasche enthaltene unverbrannte Kohlenstoffanteile problematisch.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die den Austrag einer allenfalls noch einen solch geringen Anteil an unverbranntem

Kohlenstoff aufweisenden Klärschlammasche aus einer Mono- Klärschlammverbrennungsanlage ermöglicht, dass die erhaltene Klärschlammasche problemlos zur Phosphorgewinnung nutzbar ist. Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Nachverbrennung von bei einer

Mono-Klärschlammverbrennung in einem Drehrohrofen anfallender Klärschlammasche mittels eines heißen und einen niedrigen Sauerstoffgehalt, insbesondere einen Sauerstoffgehalt von 6 - 10 Vol. % Sauerstoff, aufweisenden Gas- oder Rauchgasstroms, wobei die aus dem Drehrohrofen austretende Klärschlammasche dem Gas- oder Rauchgasstrom, der einer befeuerten Verbrennungskammer einer dem Drehrohrofen zugeordneten Verbrennungsanlage oder eines dem Drehrohrofen zugeordneten Kraftwerks entnommen und gewünschtenfalls auf den für die Nachverbrennung erforderlichen niedrigen Sauerstoffgehalt eingestellt wird, zugeführt und durch diesen ausreichend heißen Gas- oder Rauchgasstrom eine Oxidation oder Nachverbrennung von in der Klärschlammasche enthaltenem unverbranntem Kohlenstoff bewirkt wird.

Ebenso wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 10, die gekennzeichnet ist durch eine Mono-Klärschlammverbrennungsanlage umfassend einen Drehrohrofen zur Klärschlammverbrennung mit angeschlossener Klärschlammzuführung und einem ersten Klärschlammascheaustrag mit angeschlossener Klärschlammascheleitung, die in eine Gas- oder Rauchgasleitung einmündet, in der ein aus einer befeuerten Verbrennungskammer einer dem Drehrohrofen zugeordneten Verbrennungsanlage oder eines dem Drehrohrofen zugeordneten Kraftwerks abgezweigter Gas- oder Rauchgasstrom zugeführt wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erreicht und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich erreichen, dass bei einer zunächst im Rahmen einer Mono-Klärschlammverbrennung aus einem Drehrohrofen austretenden Klärschlammasche in einem nachgeordneten, der Mono- Klärschlammverbrennung bzw. der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage zugeordneten Schritt der in der Klärschlammasche enthaltene Kohlenstoffanteil an unverbranntem Kohlenstoff mittels eines ausreichend temperierten und sauerstoffhaltigen Gas-oder Rauchgasstromes oxidiert und damit nachverbrannt wird. Der Gehalt an unverbranntem Kohlenstoff in dem danach endgültig aus der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage ausgetragenen Klärschlamm lässt sich somit deutlich absenken und insbesondere auf einen solchen Anteil absenken, dass die erhaltene Klärschlammasche in nachfolgenden Schritten insbesondere zur Phosphorgewinnung des in der Klärschlammasche enthaltenen Phosphors gut weiterzuverarbeiten ist.

Rauchgasströme aus Verbrennungskammern von Verbrennungsanlagen haben sich insofern als vorteilhaft erwiesen, als diese eine ausreichend hohe Temperatur und einen einerseits zwar ausreichend niedrigen, aber andererseits für die Nachverbrennung der in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffpartikel erforderlichen, ausreichend hohen Sauerstoffgehalt aufweisen. Um die Nachverbrennung dennoch sicherstellen zu können, kann es von Vorteil sein, Möglichkeiten vorzusehen, den Sauerstoffgehalt des Rauchgasstromes noch gezielt anzuheben.

In vorteilhafter Weise erfolgt die Nachverbrennung nach Zuführung der Klärschlammasche in den Gas- oder Rauchgasstrom, indem dieses Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-

Rauchgasstromgemisch einer Reaktionskammer oder einem Reaktionsraum zugeführt wird, wobei auch der Strömungsquerschnitt der dieses Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-

Rauchgasstromgemisch führenden Rauchgasleitung als eine solche

Reaktionskammer oder ein solcher Reaktionsraum ausgebildet sein kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist in weiterer Ausgestaltung daher dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung aus heißem Gas- oder Rauchgasstrom und zugeführter Klärschlammasche einem Reaktionsraum, insbesondere einer Reaktionskammer, zugeführt wird, in welcher die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs erfolgt

Insbesondere sind die Bedingungen für die Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffanteils derart eingestellt, dass einerseits die Temperatur ausreichend hoch ist, um eine Nachverbrennung des Kohlenstoffs sicherzustellen, sie andererseits aber niedrig genug ist, um eine Verschlackung des die Klärschlamm-Gasstrom- oder Rauchgasstrommischung führenden Rauchgasleitung zu verhindern. Die Erfindung sieht daher in Ausgestaltung des Verfahrens weiterhin vor, dass die Temperatur des heißen Gas- oder Rauchgasstroms derart eingestellt wird, dass sie einerseits hoch genug ist, um die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs zu bewirken, und sie andererseits niedrig genug ist, sodass durch die aufgrund der Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs entstehende Temperaturerhöhung des Klärschlammasche- Gasstromgemisch oder Klärschlamm-Rauchgasstromgemisches keine Verschlackung der Reaktionskammer oder des Reaktionsraumes oder der das Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-

Rauchgasstromgemisch führenden Gas- oder Rauchgasleitung bewirkt wird. Die Verbrennungsgüte wird u.a. durch die Vermischung der Aschepartikel mit dem oxidierenden heißen Rauchgas im Reaktionsraum oder in der Reaktionskammer bestimmt. Um dies zu unterstützen kann eine „kalte“ Rauchgasströmung verwendet werden, die an den Reaktionsraum oder die Reaktionskammer an einer oder mehreren Stellen angeschlossen wird. Diese „kalte“ Rauchgasströmung bewirkt zusätzlich eine Vermeidung von Temperaturspitzen und senkt somit weiter eine mögliche Verschlackung des Reaktionsraumes und nachfolgender Anlagenkomponenten. Unter „kalter“ Rauchgasströmung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein, vorzugsweise rezirkuliertes, Rauchgas im Temperaturbereich von 100 °C bis 250 °C, insbesondere 120 °C bis 200 °C, verstanden, welches beispielsweise nach einem Elektro-Filter einer/der Verbrennungsanlage oder eines/des zugeordneten Kraftwerks entnommen wird.

Um die Verbrennungsgüte durch eine Intensivierung der Vermischung der Aschepartikel mit dem oxidierenden heißen Rauchgas im Reaktionsraum oder in der Reaktionskammer zu unterstützen wird eine„kalte“ Rauchgasströmung in den Reaktionsraum oder die Reaktionskammer eingeleitet. Die Erfindung zeichnet sich insofern in Weiterbildung des Verfahrens schließlich dadurch aus, dass dem Reaktionsraum oder der Reaktionskammer kaltes Rauchgas, vorzugsweise mit einer Temperatur im Temperaturbereich von 100 °C bis 250 °C, insbesondere 120 °C bis 200 °C, zugeführt wird.

Um eine ausreichende Oberfläche und möglichst kleine Partikel an unverbranntem Kohlenstoff in der Klärschlammasche zu erzeugen, ist es zweckmäßig, die Klärschlammasche vor dem In-Kontakt-Bringen mit dem heißen Gas- oder Rauchgasstrom aufzumahlen. Das Verfahren sieht daher weiterhin vor, dass die Klärschlammasche vor Zuführung zum Gas- oder Rauchgasstrom in einer Mühle, die vorzugsweise als Kugelmühle ausgebildet ist, gemahlen wird. Kugelmühlen haben sich als für die Mahlung der Klärschlammasche besonders vorteilhaft herausgestellt.

Um ein Ausdünsten der nach der Verbrennung im Drehrohrofen erhaltenen Klärschlammasche zu verhindern und eine Zufuhr von Sauerstoff zu vermeiden sowie die Temperatur der Klärschlammasche auf die für die Mühle erforderliche Temperatur zubringen, sieht die Erfindung in Ausgestaltung des Verfahrens zudem vor, dass die Klärschlammasche nach Austritt aus dem Drehrohrofen zunächst einem als Kühlschnecke ausgebildeten ersten Kühlförderer und danach, insbesondere vor Eintritt in die Mühle, einer Zellradschleuse zugeführt wird.

Um nach erfolgter Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche zunächst noch enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffes die dann erhaltene, nachbearbeitete Klärschlammasche aus der Mono-

Klärschlammverbrennungsanlage austragen, andererseits aber auch den Gas oder Rauchgasstrom einer weiteren Verwendung zuführen zu können, zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren in Ausgestaltung weiterhin dadurch aus, dass das Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche- Rauchgasstromgemisch stromabwärts des Reaktionsraums oder der Reaktionskammer einem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon, zugeführt wird und in dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon, die Klärschlammasche und der Gas- oder Rauchgasstrom voneinander getrennt werden.

Eine energetisch besonders günstige Weiterverwendung des im Fliehkraftabscheider abgeschiedenen Gas- oder Rauchgasstroms besteht darin, diesen dem Drehrohrofen der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage zuzuführen. Die Erfindung sieht daher in Ausgestaltung des Verfahrens weiterhin vor, dass der Gas- oder Rauchgasstrom stromabwärts des Fliehkraftabscheiders, insbesondere des Zyklons, dem Drehrohrofen zugeführt wird.

Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur kontinuierlichen Klärschlammverbrennung und Aufbereitung erhaltener Klärschlammasche, sodass sich die Erfindung weiterhin dadurch auszeichnet, dass die Zuführung der Klärschlammasche in den Gas- oder Rauchgasstrom sowie die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffgehaltes kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung durchgeführt werden. Ebenso ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Zuführung des im Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon, von der Klärschlammasche abgetrennten Gas- oder Rauchgasstroms zum Drehrohrofen kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung durchgeführt wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich zur Ermöglichung der Einstellung des Sauerstoffgehaltes gemäß Ausgestaltung dadurch aus, dass in der Gas- oder Rauchgasleitung stromaufwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung mindestens eine Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung angeordnet ist, mittels welcher dem in der Gas- oder Rauchgasleitung geführten Rauchgasstrom Sauerstoff zuführbar ist.

Besonders vorteilhaft ist es bezüglich der Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn in der Gas- oder Rauchgasleitung stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung ein Reaktionsraum oder eine Reaktionskammer ausgebildet ist, in welcher bei Betrieb der Mono- Klärschlammverbrennungsanlage und der befeuerten Verbrennungskammer die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs erfolgt, wobei der Strömungsquerschnitt der Gas oder Rauchgasleitung vorzugsweise als den Reaktionsraum oder die Reaktionskammer ausbildend ausgeformt ist, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.

Um die Klärschlammasche vor der Zusammenführung mit dem heißen Gas- oder Rauchgasstrom zur Durchführung der gewünschten Reaktion aufbereiten zu können, zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung in Ausgestaltung weiterhin dadurch aus, dass in der Klärschlammascheleitung vor deren Einmündung in die Gas- oder Rauchgasleitung in Strömungsrichtung der Klärschlammasche ein als Kühlschnecke ausgebildeter erster Kühlförderer, eine Zellradschleuse und eine Mühle, die vorzugsweise als Kugelmühle ausgebildet ist, angeordnet sind, die in die Klärschlammascheleitung eingebunden und von der Klärschlammasche durchströmbar sind.

Zur Trennung von Klärschlammasche und dem damit beladenen Gasstrom oder Rauchgasstrom sieht die Erfindung die Anordnung oder Ausbildung eines Fliehkraftabscheiders vor. In Ausgestaltung der Erfindung ist die Erfindung insofern auch dadurch gekennzeichnet, dass in der Gas- oder Rauchgasleitung in Strömungsrichtung des Klärschlammasche-Gasstrom- oder

Rauchgasstromgemisches stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung und der Reaktionskammer oder des Reaktionsraums ein Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon, zur Trennung von Klärschlammasche und Gas- oder Rauchgasstrom angeordnet ist.

Um die Komponenten des Klärschlammasche-Gasstromgemisches oder Klärschlammasche-Rauchgasstromgemisches nach Durchlaufen des Fliehkraftabscheiders weiteren Verwendungen zuführen zu können, ist die Vorrichtung in Weiterbildung dahingehend ausgebildet, dass der Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon, eine in den Drehrohrofen einmündende Abgasleitung und eine in einen als Kühlschnecke ausgebildeten weiteren Kühlförderer einmündende Klärschlammascheaustragsleitung aufweist. Damit lassen sich sowohl der Gas- oder Rauchgasstrom als auch die weiter aufbereitete Klärschlammasche einer zweckmäßigen Weiterverarbeitung vorteilhaft zuführen.

Um den Gasstrom, insbesondere dann, wenn es sich um einen Rauchgasstrom handelt, gezielt mit Sauerstoff anreichern zu können, sieht die Erfindung in zweckmäßiger Weiterbildung auch vor, dass die Gas- oder Rauchgasleitung in Strömungsrichtung des Gas- oder Rauchgasstroms stromaufwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung mindestens eine Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung aufweist. Damit lässt sich das heiße Rauchgas auf den für die Verbrennung bzw. Nachverbrennung der Klärschlammasche erforderlichen Sauerstoffgehalt einstellen, insbesondere anheben, und das erforderliche, oxidierend wirkende heiße Rauchgas erzeugen, falls der Sauerstoffgehalt des der Verbrennungsanlage entnommenen Rauchgases ansonsten dafür nicht ausreichend sein sollte.

Besonders zweckmäßig lässt sich die Mono-Klärschlammverbrennung mittels eines Drehrohrofens erfindungsgemäß mit einer Müllverbrennungsanlage oder einem Müllheizkraftwerk, aus welchen dann der heiße, die Nachverbrennung der Klärschlammasche bewirkende Rauchgasstrom stammt, kombinieren. Die Erfindung zeichnet sich daher auch dadurch aus, dass die zugeordnete Verbrennungsanlage eine Müllverbrennungsanlage oder das zugeordnete Kraftwerk ein Müllheizkraftwerk ist.

Schließlich zeichnet sich auch die Vorrichtung in Weiterbildung dadurch aus, dass in den Reaktionsraum oder die Reaktionskammer mindestens eine Rauchgaseintragsvorrichtung zum Zuführen von kaltem Rauchgas mit einer Temperatur von vorzugsweise 100 °C bis 250 °C, insbesondere 120 °C bis 200 °C, einmündet.

Die Erfindung ist nachstehend anhand einer prinzipiellen Darstellung schematisch näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Mono- Klärschlammverbrennungsanlage 1 mit einer zugeordneten Müllverbrennungsanlage 2. Die Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 umfasst einen Drehrohrofen 3 mit angeschlossener Klärschlammzuführung 4. Mittels der rohrleitungsförmig ausgebildeten Klärschlammzuführung 4 wird dem Drehrohrofen 3 beispielsweise aus einer Kläranlage stammender Klärschlamm zugeführt und in dem Drehrohrofen 3 zu Klärschlammasche verbrannt. An seinem der Klärschlammzuführung 4 entgegengesetzten Ende weist der Drehrohrofen 3 einen ersten Klärschlammascheaustrag 5 auf. Von dem ersten Klärschlammascheaustrag 5 geht eine angeschlossene Klärschlammascheleitung 6 ab, die in eine Gas- oder Rauchgasleitung 7 einmündet. In der Klärschlammascheleitung 6 wird beim Betrieb der Mono- Klärschlammverbrennungsanlage 1 aus dem Drehrohrofen 3 ausgetragene Klärschlammasche einem in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 strömenden Gas oder Rauchgasstrom zugeführt und zugemischt. Mittels der Klärschlammascheleitung 6 wird die aus dem Drehrohrofen 3 ausgetragene Klärschlammasche in Strömungsrichtung der Klärschlammasche zunächst einem als Kühlschnecke ausgebildeten ersten Kühlförderer 8 zugeleitet, danach durch eine Zellradschleuse 9 und nachfolgend durch eine Mühle 10, die vorzugsweise als Kugelmühle ausgebildet ist, geleitet, bevor sie dann der Gas- oder Rauchgasleitung zugeführt wird. In der Klärschlammascheleitung 6 sind somit vor deren Einmündung und Einbindung in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 in Strömungsrichtung der Klärschlammasche der als Kühlschnecke ausgebildete erste Kühlförderer 8, die Zellradschleuse 9 und die Mühle 10 angeordnet, die in die Klärschlammascheleitung 6 eingebunden und von der Klärschlammasche durchströmbar sind.

Der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 , insbesondere dem Drehrohrofen 3, ist als zugeordnete Verbrennungsanlage 2a die Müllverbrennungsanlage 2 zugeordnet, die eine befeuerte Verbrennungskammer 1 1 aufweist. Vom Kessel 12 der Verbrennungsanlage 2a und damit vom der Verbrennungskammer 11 zugeordneten Kessel 12 zweigt die Gas- oder Rauchgasleitung 7 ab, sodass durch diese Gas- oder Rauchgasleitung der Verbrennungskammer 11 entstammendes Rauchgas zur Einmündungsstelle, wo die Klärschlammascheleitung 6 in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 einmündet, zuführbar ist. Auf dem Weg dorthin ist längs der Gas- oder Rauchgasleitung 7 eine Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung 13 angeordnet, mittels welcher dem in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 geführten Gas- oder Rauchgasstrom der zur Einstellung des gewünschten, möglichst niedrigen Sauerstoffgehaltes ggf. notwendige Sauerstoff zudosierbar ist. Als Sauerstoffträger dient Luft. Im Ausführungsbeispiel sind der Gas- oder Rauchgasleitung 7 mehrere sogenannte „Blaskanonen“ oder Drucklufteintragsvorrichtungen 13a zugeordnet, mittels welcher Druckluft in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 eingeblasen werden kann. Die Blaskanonen 13a sind an konstruktiv geeigneten Stellen angeordnet und halten die Gas- oder Rauchgasleitung 7 bzw. diesen Strömungskanal durch das Einblasen von Druckluft unter erhöhtem Druck frei von Ablagerungen.

Beim Betrieb der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 und der Verbrennungsanlage 2a bzw. der Müllverbrennungsanlage 2 vermischen sich der in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 geführte heiße Gas- oder Rauchgasstrom 7 und die mittels der Klärschlammascheleitung 6 der Einmündung in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 zugeführte Klärschlammasche zu einem Klärschlamm- Gasstrom- oder Rauchgasstromgemisch, welches einem nicht näher dargestellten Reaktionsraum 20 oder einer nicht näher dargestellten Reaktionskammer 20, die auch als entsprechende Ausgestaltung des Strömungsquerschnittes der Gas- oder Rauchgasleitung 7 ausgebildet sein kann, zugeführt wird. Dieser Reaktionsraum 20 oder diese Reaktionskammer 20 ist somit in Strömungsrichtung des Klärschlamm-Gasstrom- oder Rauchgasstromgemisches stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung 6 in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 ausgebildet und in der Figur mittels gestrichelter Linien angedeutet. In dieser Reaktionskammer 20 oder in diesem Reaktionsraum 20 findet bei Betrieb der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 und der befeuerten Verbrennungskammer 11 die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffes mittels des heißen und einen geeigneten, möglichst niedrigen Sauerstoffgehalt aufweisenden und durch die Gas- oder Rauchgasleitung 7 zugeführten Gas- oder Rauchgasstroms statt.

An den Reaktionsraum 20 oder die Reaktionskammer 20 sind Leitungen zur Zufuhr von„kaltem“ Rauchgas 19 an einer oder mehreren Stellen angeschlossen. Das Zuführen von„kaltem“ Rauchgas 19 bewirkt eine gute Durchmischung des in dem Reaktionsraum 20 oder der Reaktionskammer 20 befindlichen Klärschlamm- Gasstromgemisches oder Klärschlamm-Rauchgasstromgemisches, erhöht den Umsetzungsgrad des zu verbrennenden Restkohlenstoffs in dem Klärschlamm- Gasstromgemisch oder Klärschlamm-Rauchgasstromgemisch und verhindert das Auftreten von Temperaturspitzen in dem Reaktionsraum oder der Reaktionskammer. Unter„kaltem“ Rauchgas oder„kalter“ Rauchgasströmung wird beispielsweise aus der Abgasleitung 15 des Fliehkraftabscheiders, insbesondere Zyklons 14 abgezweigtes, oder aus der Verbrennungsanlage 2a bzw. der Müllverbrennungsanlage 2 rezirkuliertes Rauchgas verstanden, das, ggf. nach einer entsprechenden Kühlung oder insbesondere nach einem Elektro-Filter der Verbrennungsanlage 2a bzw. der Müllverbrennungsanlage 2 entnommen wird und eine Temperatur zwischen 100 °C und 250 °C, insbesondere zwischen 120 °C und 200 °C, aufweist. Vorteilhafterweise ist eine Rauchgas(re)zirkulation ausgebildet.

In Strömungsrichtung des Klärschlammasche-Gasstrom- oder Rauchgasstromgemisches ist stromabwärts der Einmündung der Klärschlammascheleitung 6 in die Gas- oder Rauchgasleitung 7 und stromabwärts der Reaktionskammer 20 oder des Reaktionsraums 20 ein Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, zur Auftrennung des Klärschlammasche-Gasstrom- oder Rauchgasstromgemisches in einen Klärschlammascheanteil und einen Gasstrom oder Rauchgasstromanteil angeordnet.

Von dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, zweigt eine Abgasleitung 15 ab, die im Bereich des ersten Klärschlammascheaustrags 5 in den Drehrohrofen 3 einmündet. Durch diese Abgasleitung 15 wird der im Betrieb der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 und der Verbrennungsanlage 2a bzw. der Müllverbrennungsanlage 2 in dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, aus dem Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche- Rauchgasstromgemisch abgetrennte Gasstrom oder Rauchgasstrom in den Drehrohrofen 3 eingeleitet und dient dort zur Unterstützung der Verbrennung der verbliebenen flüchtigen Bestandteile des Klärschlamms.

Das Abgas des Drehrohrofens 3 wird an dessen die Klärschlammzuführung 4 aufweisenden Ende über eine weitere Rauchgasleitung 21 in den Kessel 12 der Müllverbrennungsanlage 12 geleitet. Damit besteht die Möglichkeit, einen Teil des Kesselrauchgases durch die Gas- oder Rauchgasleitung 7, den Zyklon 14, die Abgasleitung 15, den Drehrohrofen 3 und die weitere Rauchgasleitung 21 in den Kessel 12 zurückzuführen und dadurch Rauchgas zu rezirkulieren.

Weiterhin ist der Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, mit einer Klärschlammascheaustragsleitung 16 verbunden, durch welche die aus dem Klärschlammasche-Gasstrom- oder Rauchgasgemisch in dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, abgetrennte, nachverbrannte oder oxidierte Klärschlammasche aus dem Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklon 14, ausgetragen und einem als Kühlschnecke ausgebildeten weiteren Kühlförderer 17 zugeführt wird, in welchen die Klärschlammascheaustragsleitung 16 einmündet. Am hierzu gegenüberliegenden Ende des weiteren Kühlförderers 17 befindet sich dann eine Austragsleitung 18, die den endgültigen, zweiten Klärschlammascheaustrag 18a der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 ausbildet. Mittels der in der Figur dargestellten Kombination einer Mono- Klärschlammverbrennungsanlage 1 mit einer Verbrennungsanlage 2a, beispielhaft einer einen Drehrohrofen 3 umfassenden Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 und einer als Müllverbrennungsanlage 2 ausgebildeten Verbrennungsanlage 2a, wird die durch Verbrennung von dem Drehrohrofen 3 zugeführtem Klärschlamm anfallende Klärschlammasche mittels eines heißen und einen möglichst niedrigen, für die Nach-Verbrennung von in dem Drehrohrofen 3 verbranntem Klärschlamm bzw. dort gebildeter Klärschlammasche geeigneten Sauerstoffgehalt, insbesondere einen Sauerstoffgehalt von 6 - 10 Vol. % Sauerstoff, aufweisenden Gasstroms oder Rauchgasstroms einer Oxidation oder Nachverbrennung von in der Klärschlammasche enthaltenem unverbranntem Kohlenstoff ausgesetzt. Die aus dem Drehrohrofen 3 austretende Klärschlammasche wird einem in der Gas oder Rauchgasleitung 7 geführten Gasstrom oder Rauchgasstrom zugeführt und durch diesen ausreichend heißen, insbesondere 750 °C - 1100 °C, vorzugsweise 800 °C - 1000 °C heißen, Gasstrom oder Rauchgasstrom wird dann die Oxidation und Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs bewirkt. Der der befeuerten Verbrennungskammer 11 der zugeordneten Verbrennungsanlage 2a entnommene Gas- oder Rauchgasstrom wird mittels mindestens einer an der Gas- oder Rauchgasleitung 7 angeordneten Sauerstoffzuführeinrichtung oder Sauerstoffeintragsvorrichtung 13 gewünschtenfalls auf den für die Nachverbrennung des Klärschlamms benötigten niedrigen Sauerstoffgehalt eingestellt. Die sich in der Mischung aus heißem Gas oder Rauchgasstrom und zugeführter Klärschlammasche befindenden Anteile an unverbranntem Kohlenstoff werden in dem Reaktionsraum 20 oder der Reaktionskammer 20 oxidiert und nachverbrannt. Hierzu weist der in der Gas oder Rauchgasleitung 7 strömend geführte heiße Gas- oder Rauchgasstrom eine derart eingestellte Temperatur auf, die einerseits hoch genug ist, um die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoff zu bewirken, und die andererseits niedrig genug ist, sodass durch die aufgrund der Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffs entstehende Temperaturerhöhung des Klärschlammasche-Gasstromgemisches oder Klärschlammasche-

Rauchgasstromgemisches keine Verschlackung der Reaktionskammer 20 oder des Reaktionsraumes 20 oder der das Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder Klärschlammasche-Rauchgasstromgemisch führenden Gas- oder Rauchgasleitung 7 bewirkt wird. Zur Freispülung oder Freihaltung der Gas- oder Rauchgasleitung 7 von Ablagerungen sind zudem an dieser Blaskanonen 13a mit in den Strömungsquerschnitt der Gas- oder Rauchgasleitung 7 gerichtetem und wirkendem Strömungsaustritt angeordnet.

Die Zuführung der Klärschlammasche in den Gas- oder Rauchgasstrom sowie die Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffgehaltes werden kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung durchgeführt. Ebenso erfolgt die Zuführung des im Fliehkraftabscheider, insbesondere Zyklons 14, von der Klärschlammasche abgetrennten Gas- oder Rauchgasstroms zum Drehrohrofen 3 kontinuierlich und ohne Zwischenspeicherung.

Die vorstehend dargelegten Verfahrensmaßnahmen und Verfahrensschritte ergeben sich jeweils beim laufenden Betrieb der Mono-Klärschlamm- Verbrennungsanlage 1 und der Verbrennungsanlage 2a. Hierbei umfasst die Mono-Klärschlammverbrennungsanlage 1 insbesondere den Komplex, der die Klärschlammzuführung 4, den Drehrohrofen 3, den ersten Kühlförderer 8, die Zellradschleuse 9, die Mühle 10, den Zyklon 14, den weiteren Kühlförderer 17 sowie die diese jeweils verbindenden Leitungen 6, 15, 16 und die Gas- oder Rauchgasleitung 7 mit zugeordneter Sauerstoffeintragsvorrichtung 13 und zugeordneten Blaskanonen 13a und die Austragsleitung 18 sowie den Reaktionsraum 20 oder die Reaktionskammer 20 mit zugeordneten Zuleitungen/Rauchgaseintragsvorrichtungen 19 zur Zuführung von “kaltem“ Rauchgas umfasst.

Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auf die Nachbehandlung der aus dem Drehrohrofen 3 ausgetragenen Klärschlammasche durch entsprechende Oxidation und Nachverbrennung der in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Kohlenstoffanteile gerichtet, sodass eine Absenkung des Gehaltes an unverbranntem Kohlenstoff in der Klärschlammasche erreicht und eine entsprechende Verwendung der aus dem weiteren Kühlförderer 17 ausgetragenen nachbehandelten Klärschlammasche, insbesondere zur Phosphorrückgewinnung, möglich wird.

Die Reduzierung des unverbrannten Kohlenstoffanteils erfolgt durch Oxidation und Nachverbrennung. Der Prozess bzw. das Verfahren läuft insbesondere kontinuierlich und vorzugsweise ohne Zwischenspeicherung von entstandener Klärschlammasche ab und besteht aus folgenden, wesentlichen Schritten:

- die aus dem Drehrohrofen 3 austretende Klärschlammasche wird mittels einer Kühlschnecke bzw. des ersten Kühlförderers 8 gefördert und unter Luftabschluss durch die Zellradschleuse 9 geleitet;

- anschließend erfolgt eine Aufmahlung der Klärschlammasche zur Vergrößerung des darin enthaltenen Partikel-Feinanteils in der Mühle 10;

- die aus der Mühle 10 austretende gemahlene Klärschlammasche wird dem aus dem Feuerraum bzw. Verbrennungsraum 11 oder dem diesem nachgeordneten Kessel 12 abgezogenen und in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 geführten heißen Rauchgasstrom zugeführt. Die Temperatur des heißen Rauchgases ist sowohl für die Initiierung der Oxidation oder Nachverbrennung ausreichend hoch als auch ausreichend niedrig, sodass es durch die bei der Oxidation oder Nachverbrennung entstehende Temperaturerhöhung nicht zu einer Verschlackung der dem Reaktionsraum 20 oder der Reaktionskammer 20 nachfolgenden stromabwärtigen Rauchgasstrecke in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 kommt. Der von der Verbrennungsanlage 2 bis zur Einmündung der Klärschlammascheleitung 6 in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 geführte Rauchgasstrom weist einen gegenüber Luft reduzierten oder verringerten, d.h. einen geringen, Anteil an Sauerstoff auf. Durch Zumischung von Luft oder Sauerstoff mittels der Sauerstoffeintragsvorrichtung 13 kann der Sauerstoffgehalt dieses Gas oder Rauchgasstromes auf einen für die Nach-Verbrennung des in der Klärschlammasche befindlichen unverbrannten Kohlenstoffs geeigneten Wert geregelt werden;

- nach Zuführung der Klärschlammasche in den in der Gas- oder Rauchgasleitung 7 geführten Gas- oder Rauchgasstrom erfolgt in der Reaktionskammer 20 oder dem Reaktionsraum 20 die angestrebte Oxidation oder Nachverbrennung des in der Klärschlammasche enthaltenen unverbrannten Restkohlenstoffgehaltes zur Absenkung des unverbrannten Restkohlenstoffgehaltes in der Klärschlammasche;

- das aus der Reaktionskammer 20 oder dem Reaktionsraum 20 austretende Klärschlammasche-Gasstromgemisch oder

Klärschlammasche-Rauchgasstromgemisch wird in den Zyklon 14 geleitet, wo die Trennung von Klärschlammasche und Gas- oder Rauchgasstrom erfolgt. Die aus dem Zyklon 14 abgeführte Klärschlammasche wird mittels geeigneter Förderorgane, beispielsweise dem weiteren Kühlförderer 17, einer nachfolgenden Behandlung zugeführt;

- der aus dem Zyklon austretende Gas- oder Rauchgasstrom wird dem Drehrohrofen 3 zugeführt.

Unter Mono-Klärschlammverbrennung wird die Verbrennung von zumindest im Wesentlichen ausschließlich Klärschlamm verstanden, d.h. es wird ausschließlich Klärschlamm ohne beabsichtigte Beimengung anderer Brennstoffe oder Brennstoffanteile verbrannt. Unbeabsichtigte oder unwesentliche Beimengungen anderer Brennstoffe oder Brennstoffanteile, insbesondere im Sinne von im Klärschlamm enthaltenen Bestandteilen, sind jedoch möglich. Ausgeschlossen sein sollen jedoch Verfahren und Vorrichtungen, bei welchen eine beabsichtigte und gewollte Co-Verbrennung von Klärschlamm mit anderen Brennstoffen, beispielsweise Kohle, stattfindet.

Die Zuführung von Klärschlammasche und eines Gas- oder Rauchgasstroms, insbesondere eines vom und zum Kessel 12 der Verbrennungsanlage 2a rezirkulierenden Rauchgasstroms, kann unmittelbar in einen/den Reaktionsraum 20 oder eine/die Reaktionskammer 20 erfolgen. D.h., die Klärschlammascheleitung 6 und die Gas- oder Rauchgasleitung 7 sowie ggf. die Rauchgaseintragsvorrichtung 19 zum Zuführen von„kaltem“ Rauchgas können alle unmittelbar in den Reaktionsraum 20 oder die Reaktionskammer 20 einmünden.

Bezugszeichenliste

1 Monoklärschlammverbrennungsanlage

2 Müllverbrennungsanlage

2a Verbrennungsanlage

3 Drehrohrofen

4 Klärschlammzuführung

5 erster Klärschlammascheaustrag

6 Klärschlammascheleitung

7 Gas- oder Rauchgasleitung

8 erster Kühlförderer

9 Zellradschleuse

10 Mühle

1 1 befeuerte Verbrennungskammer

12 Kessel

13 Sauerstoffeintragsvorrichtung

13a Blaskanone

14 Zyklon

15 Abgasleitung

16 Klärschlammascheaustragsleitung

17 Kühlförderer

18 Austragsleitung

18a zweiter Klärschlammascheaustrag

19 Zuleitung von “kaltem“ Rauchgas; Rauchgaseintragsvorrichtung zum Zuführen von„kaltem“ Rauchgas

20 Reaktionsraum/Reaktionskammer

21 weitere Rauchgasleitung