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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRE-TREATING A TEXTILE TO BE PRINTED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211496
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a device for pre-treating a textile to be printed, wherein the textile is wetted with a a treatment composition, at least in one printing region, in which at least one printing ink is applied, by means of which the threads of the textile are sealed. For this purpose, the treatment composition is first dried on the textile and the dried treatment composition is activated before printing, wherein at least the printing region provided with the treatment fluid is compressed under supply of heat.

Inventors:
SCHIESTL ANGELO (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/059618
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
April 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AEOON TECH GMBH (AT)
International Classes:
D06P5/20
Domestic Patent References:
WO2015130498A22015-09-03
Foreign References:
US20150118419A12015-04-30
GB2469477A2010-10-20
US20070067928A12007-03-29
Attorney, Agent or Firm:
WUNDERLICH, Rainer et al. (DE)
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Claims:
P Ae Tb E Ne Tr A& Nh We A Lim T E

A781

PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils, bei welchem das Textil zumindest in einem Druckbereich, in welchem mindestens eine Druckfarbe aufgebracht wird, mit einer Behandlungszusammensetzung benetzt wird, durch welche Fäden des Textils versiegelt werden,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Behandlungszusammensetzung auf dem Textil zunächst getrocknet wird und

dass die getrocknete Behandlungszusammensetzung vor dem Bedrucken aktiviert wird, wobei zumindest der mit dem Behandlungsfluid versehene Druckbereich unter Wärmezufuhr gepresst wird.

2. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass die Fäden des Textils eine multifile Struktur aufweisen, welche mittels der aktivierten Behandlungszusammensetzung in dem Druckbereich versiegelt wird, wobei ein Eindringen von Druckfarbe in die multifile Struktur vermieden wird.

3. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die multifile Struktur des zu bedruckenden Bereichs geglättet wird, wobei in dem Bereich eine Minderung von auftretenden Wechselwirkungen zwischen Textil und Druckerfarbe, insbesondere von Wechselwirkungen, welche die Oberflächenspannung und/oder Form von Druckerfarbe auf dem Textil beeinflussen, bewirkt wird.

4. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass beim Trocknen der Behandlungszusammensetzung ein Lösemittel entfernt wird, wobei zumindest eine thermoplastische Komponente zurückbleibt.

5. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass durch die Wärmebehandlung und das Pressen die thermoplastische Komponente aufgeschmolzen wird und dass die aufgeschmolzene thermoplastische Komponente sich zumindest an der Oberfläche der Fäden verteilt.

6. Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Textil nach der Vorbehandlung nach einem Nassdruckverfahren, insbesondere nach einem Inkjet-Verfahren mit mindestens einer Druckerfarbe bedruckt wird.

7. Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil insbesondere nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit

einer Benetzungseinrichtung, welche ausgebildet ist, das mindestens eine Textil auf einer Druckseite in einem Druckbereich mit einer Behandlungszusammensetzung zu benetzen,

einer Trocknungseinrichtung, welche ausgebildet ist, zumindest einen Lösemittelanteil in der Behandlungszusammensetzung zu verringern,

einer Heizeinrichtung, welche ausgebildet ist, die Behandlungszusammensetzung zumindest in dem Druckbereich auf dem mindestens einem Textil zu erhitzen, wobei die Behandlungszusammensetzung auf dem mindestens einen Textil zum Versiegeln der Oberfläche des Textils aktivierbar ist, und einer Presseinrichtung, welche ausgebildet ist, das mindestens eine Textil mindestens in dem Druckbereich zu pressen, wobei zumindest in dem Druckbereich die Oberfläche des Textils geglättet ist.

8. Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Benetzungseinrichtung mindestens eine Düse aufweist, mittels welcher die Behandlungszusammensetzung zumindest in dem Druckbereich vorsehbar ist.

9. Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil nach einem der Ansprüche 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Textil und die Benetzungseinrichtung wechselseitig bedarfsgerecht zustellbar sind.

10. Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Heizeinrichtung und die Presseinrichtung ausgebildet sind gleichzeitig auf das benetzte Textil einzuwirken.

11. Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorbehandlungseinrichtung als Durchlaufeinrichtung ausgebildet ist, welche in einem Fließprozess vorsehbar ist, mittels welchem einer der Vorbehandlungseinrichtung nachgelagerten Druckeinrichtung sukzessive vorbehandeltes Textil zustellbar ist.

12. Behandlungszusammensetzung,

dadurch gekennzeichnet,

dass zumindest eine thermoplastische Komponente vorgesehen ist, welche in einem Lösemittel gelöst ist.

13. Behandlungszusammensetzung nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass die thermoplastische Komponente ein thermoplastisches Polymer aufweist, insbesondere Polyamide, Polystyrole, insbesondere Acrylnitril-Butadien-Styrole, Polyacrylate, Polytherephthalate, insbesondere Polyethylentherephthalate, Poly- alkylene, insbesondere Polyethylene oder Polypropylene, Polyetheretherketone, Polyvinylchloride, Copolymere und/oder Blockcopolymere dieser und Mischungen hiervon.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils, bei welchem das Textil zumindest in einem Druckbereich, in welchem mindestens eine Druckerfarbe aufgebracht wird, mit einer Behandlungszusammensetzung benetzt wird, durch welche Fäden des Textils versiegelt werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil gemäß dem Anspruch 7.

Ebenfalls betrifft die Erfindung eine Behandlungszusammensetzung nach Anspruch 12.

Im Textildruck besteht eine der Herausforderungen darin, auf den stark variierenden Oberflächen textiler Medien, welche aus einer Vielzahl von verschiedenen Materialien und mittels unterschiedlicher Techniken gefertigt sind, einheitliche, scharfe Druckbilder zu erzeugen.

Aus der US 2007/0067928 A1 ist es bekannt, Textilien vor einem Bedrucken flächig mit einer weißen Grundierung zu versehen, auf welche letztlich das Druckbild gedruckt wird.

Bei einem solchen Vorgehen wird also zu dem vorgesehenen Druckbild eine farbige Grundierung flächig aufgetragen. Dies kann je nach Verwendungszweck und Druckmotiv als ästhetisch nachteilig empfunden werden. Weiterhin kann Druckerfarbe, welche auf einer Grundierungsfarbschicht vorgesehen ist, nachteilige Abrieb- und Waschfestig keitseigenschaften aufweisen, da ein Anhaften von Farbe auf Textilien sich von der Bindekraft zwischen einzelnen Farbschichten grundsätzlich unterscheidet.

Bei der Verwendung von Grundierungen ist es regelmäßig üblich, dass das Druckbild bereits kurze Zeit nach der Grundierung aufgetragen wird, wobei Grundierung und Druckbild anschließend gemeinsam fixiert werden. Sobald eine Grundierung eine gewisse Härte oder Trocknungsgrad erreicht hat, kann die Fähigkeit des Druckbildes, an der Grundierung anzuhaften, nachhaltig abnehmen. Daher kann bei einem solchen Verfahren eine zügige Weiterverarbeitung des grundierten Textils zum bedruckten Endprodukt erforderlich sein.

Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils anzugeben, welches ein zuverlässiges Anhaften der Druckerfarbe an dem Textil unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit des Textils ermöglicht, wobei Vorbehandlung und Bedrucken des Textils zeitlich unabhängig voneinander durchführbar sind.

Die Aufgabe wird nach der Erfindung einerseits durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und andererseits durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungszusammensetzung auf dem Textil zunächst getrocknet wird und dass die getrocknete Behandlungszusammensetzung vor dem Bedrucken aktiviert wird, wobei zumindest der mit dem Behandlungsfluid versehene Druckbereich unter Wärmezufuhr gepresst wird.

Weiterhin ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Benetzungs- einrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, das mindestens eine Textil auf einer Druckseite in einem Druckbereich mit einer Behandlungszusammensetzung zu benetzen, dass sie eine Trocknungseinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, zumindest einen Lösemittelanteil in der Behandlungszusammensetzung zu verringern, dass sie eine Heizeinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, die Behandlungszusammensetzung zumindest in dem Druckbereich auf dem mindestens einen Textil zu erhitzen, wobei die Behandlungszusammensetzung auf dem mindestens einen Textil zum Versiegeln der Oberfläche des Textils aktivierbar ist, und dass sie eine Presseinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, das mindestens eine Textil mindestens in dem Druckbereich zu pressen, wobei zumindest in dem Druckbereich die Oberfläche des Textils geglättet ist.

Die erfindungsgemäße Behandlungszusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine thermoplastische Komponente vorgesehen ist, welche in einem Lösemittel gelöst ist.

Ein Grundgedanke der Erfindung liegt darin, ein Vorbehandlungsverfahren für den Textildruck bereitzustellen, bei welchem auf dem zu bedruckenden Textil eine Behandlungszusammensetzung aufgebracht wird, welche unter Einwirkung von Wärme und Druck aktivierbar ist. Hierbei kann die Aktivierung der Behandlungszusammensetzung zu einem beliebigen Zeitpunkt vor dem Bedrucken, insbesondere erst direkt, also unmittelbar davor, durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine besonders gleichförmige Oberfläche zur Verfügung gestellt werden, auf welcher das Druckbild besonders vorteilhaft anhaftet. Vorbehandlung und Druck können so voneinander zeitlich unabhängig durchgeführt werden.

Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil bereitzustellen, welche ausgebildet ist, das zu bedruckende Textil mit einer Behandlungszusammensetzung zu benetzen und diese durch Verringern eines Anteils an flüchtigen Bestandteilen für eine Aktivierung vorzubereiten, wobei das zumindest teilweise vorbehandelte Textil bis zu einem Bedrucken lagerbar ist. Hierbei ist die nach dem Grundgedanken die Vorrichtung weiter ausgebildet, vor einem Bedrucken die Behandlungszusammensetzung unter Einwirkung von Hitze und/oder Druck zu aktivieren, wobei eine gleichförmige Textiloberfläche zum Bedrucken bereitgestellt ist.

Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt darin, zumindest eine Substanz, mit welcher eine textile Oberfläche behandelbar ist, in gelöster Form bereitzustellen, wobei das Lösemittel entfernbar ist, wodurch die Substanz wieder beispielsweise als Feststoff freigegeben ist. Hierbei kann die zumindest eine Substanz in gelöstem Zu- stand eine geringere Viskosität aufweisen als wenn das Lösemittel zumindest teilweise entfernt ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Fäden des Textils eine multiphile Struktur aufweisen, welche mittels der aktivierten Behandlungszusammensetzung in dem Druckbereich versiegelt wird, wobei ein Eindringen von Druckfarbe in die multiphile Struktur vermieden wird. Eine multiple Faser kann sich insbesondere durch einen Anteil an unebener Oberfläche mit unregelmäßig in den Raum ragenden Fadenteilen sowie eine verdrillte Struktur auszeichnen. Die Lage eines Tintentröpfchens auf einem bedruckten Textil sowie ihre Oberfläche und Kontur können durch physikalische Einflüsse des Textils, wie beispielsweise elektrostatische oder kapillare Kräfte, wie sie insbesondere bei fasri- gen beziehungsweise multiphilen Strukturen auftreten, nachteilig beeinflusst werden. Durch die Einflüsse kann grundsätzlich eine Verschlechterung der Druckbildschärfe auftreten. Diese sowie weitere Wechselwirkungen zwischen Tinte und Textil können durch eine versiegelnde Vorbehandlung des Textils vorteilhaft verringert beziehungsweise beseitigt werden. Mittels der Vorbehandlung werden insbesondere einzelne Fasern und Fäden mit Behandlungszusammensetzung umschlossen.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die multiphile Struktur des zu bedruckenden Bereichs geglättet wird, wobei in dem Bereich eine Minderung von auftretenden Wechselwirkungen zwischen Textil und Druckerfarbe, insbesondere von Wechselwirkungen, welche die Oberflächenspannung und/oder Form von Druckerfarbe auf dem Textil beeinflussen, bewirkt wird. Ein Glätten des Textils in dem Druckbereich kann die Wechselwirkung zwischen Tintentröpfchen und Textil weiter herabsetzen. Hierfür kann insbesondere eine vorteilhafte Gleichrichtung der fasrigen Struktur eines zu bedruckenden Textils bewirkt werden. Es kann demnach ein Faden oder eine Faser eines zu bedruckenden Textils nicht nur versiegelt werden, sondern auch bezüglich der räumlichen Ausrichtung auf die Bedürfnisse beim Textildruck angepasst werden. Auf einer solchen ebenen beziehungsweise störungsarmen Oberfläche kann ein Tintentröpfchen besonders positionsgenau vorgesehen werden und kann geringeren Wechselwirkungen mit dem Textil ausgesetzt sein. Grundsätzlich kann die Vielzahl an verschiedenen Wechselwirkungen zwischen dem Material des zu bedruckenden Textils und der verwendeten Druckerfarbe auch gleichzeitig stattfinden. Hierbei kommen neben den bereits genannten Einflüssen beispielsweise physikalische abstoßende (ab) oder anziehende (an) Kräfte, wie beispielsweise hydrophil-hydrophil (an), hydrophob-hydrophob (an), hydrophilhydrophob (ab) sowie Van-der-Waals-Wechselwirkungen zwischen Textil und Druckerfarbe zum Tragen. Diese können das Verhalten einzelner Tintentröpfchen auf dem Textil, insbesondere deren Oberflächenspannung, verändern beziehungsweise beeinflussen. Dies kann ein Zerfließen der ansonsten klar begrenzten Tintentröpf- chenkontur in das Gewebe begünstigen, was eine nachteilige Unschärfe des Druckbildes zur Folge haben kann. Die erfindungsgemäße Benetzungszusammensetzung kann ausgebildet sein, Fäden und Fasern des vorbehandelten Textils zu versiegeln, wodurch eine Textiloberfläche bereitgestellt ist, welche zumindest geringere Wechselwirkungen mit Tintentröpfchen aufweist, insbesondere gleichförmig oder glatt ausgebildet ist.

Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass beim Trocknen der Behandlungszusammensetzung ein Lösemittel entfernt wird, wobei eine thermoplastische Komponente zurückbleibt. Das Reduzieren des Lösemittelanteils kann dazu beitragen, dass die Behandlungszusammensetzung auf dem Textil bis zu ihrer Aktivierung besonders ortsfest anhaftet. Die Gefahr der Übertragung von Behandlungszusammensetzung auf andere Oberflächen, insbesondere andere Bereiche des Textils oder andere Textilteile wird dadurch beschränkt. Ebenfalls kann eine Trocknung mittels erwärmter Luft oder Wärmestrahlung bewerkstelligt werden, um den Lösemittelanteil in der aufgetragenen Behandlungszusammensetzung zu entfernen. Besonders bevorzugt ist es, dass beim Trocknen der Behandlungszusammensetzung die Temperatur während der Wärmetrocknung niedriger ist als der Schmelztemperaturbereich von zumindest der der thermoplastischen Komponente. Das Entfernen des Lösemittelanteils kann bedarfsgerecht anteilig oder vollständig erfolgen, wodurch eine Viskosität aber auch eine Festigkeit der getrockneten Behandlungszusammensetzung einstellbar ist.

Zum Trocknen von Behandlungszusammensetzung auf besonders temperaturempfindlichen textilen Materialien kann ein Lösemittelanteil auch durch Anlegen eines verminderten Drucks, der insbesondere kleiner als der die Trocknungsvorrichtung umgebende atmosphärische Druck ist, verändert werden. So kann Lösemittel besonders effizient aus der Behandlungszusammensetzung entfernt werden, wobei nichtflüchtige Bestandteile, wie beispielsweise die thermoplastische Komponente, zurückbleiben. Auf diese Weise kann die Anzahl an Erhitzungen eines empfindlichen Textils nachhaltig verringert werden. Die auf dem Textil zurückbleibenden Komponenten der Behandlungszusammensetzung können insbesondere solche sein, welche zur Versiegelung, also zur Vorbehandlung, der textilen Oberfläche beitragen.

Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass durch die Wärmebehandlung und das Pressen die thermoplastische Komponente aufgeschmolzen wird und dass die aufgeschmolzene thermoplastische Komponente sich zumindest an der Oberfläche der Fäden verteilt. Die Aktivierung der Behandlungszusammensetzung auf dem Textil kann insbesondere durch ein Zusammenwirken von Wärme und Druck erreicht werden. Hierbei kann bevorzugterweise eine Temperatur eingestellt werden, die größer oder gleich dem Schmelzbereichs von zumindest der thermoplastischen Komponente ist, wodurch eine Fließfähigkeit der Behandlungszusammensetzung, insbesondere der thermoplastischen Komponente, erreicht werden kann. Besonders zweckmäßig ist das Aktivieren des behandelten Textils bei einem Druck von 2 bar bis 100 bar, besonders bevorzugt bei 25 bar bis 75 bar Pressdruck. So kann eine besonders gleichmäßige Verteilung der thermoplastischen Komponente auf der Oberfläche der Fäden erreicht werden, was insbesondere einer Glättung von multiphilen beziehungsweise faserigen Anteilen des Textils zuträglich sein kann.

Eine weiter bevorzugte Ausführungsform der Erfindung liegt darin, dass das Textil nach der Vorbehandlung nach einem Nassdruckverfahren, insbesondere nach einem Inkjet-Verfahren mit mindestens einer Druckerfarbe bedruckt wird. Auf einem Textil, das wie voranstehend beschrieben vorbehandelt ist, können Tintentröpfchen, wie sie bei einem Nassdruckverfahren auftreten, auf dem Textil besonders präzise vorgesehen werden. So kann das Vorbehandeln des Textils einem Zerlaufen des Tintentröpfchens sowie einem Wandern der einzelnen Tintentröpfchen auf dem Textil entgegenwirken. Eine bevorzugte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil liegt darin, dass die Benetzungseinrichtung mindestens eine Düse aufweist, mittels welcher die Behandlungszusammensetzung zumindest in dem Druckbereich vorsehbar ist. Die Behandlungszusammensetzung kann insbesondere in fluidischer Form beziehungsweise mit einer Viskosität vorgesehen werden, welche das Auftragen auf einem vorzubehandelnden Textil mit einer Düse ermöglicht. Besonders zweckmäßig kann hierfür eine Mehrzahl von Düsen verwendet werden, wodurch das Vorbehandeln des zu bedruckenden Textils in besonders zeitsparender Weise ausgeführt werden kann. Hierbei kann es besonders zweckmäßig sein, dass die Düsen einzeln ansteuerbar sind, um individuell Behandlungszusammensetzung auf dem Textil aufzutragen. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, die Benetzungszusammenset- zung vor der Applikation zu erwärmen, was einer verbesserten Düsengängigkeit zuträglich sein kann. Insbesondere kann dafür mindestens eine beheizte Düse vorgesehen sein.

Eine besonders effiziente Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das Textil und die Benetzungseinrichtung wechselseitig bedarfsgerecht zustellbar sind. Hierdurch kann ein besonders rasches Vorbehandeln des Textils mit der Behandlungszusammensetzung erreicht werden. Textil und Benetzungseinrichtung können jeweils und unabhängig voneinander verfahrbar auf der Vorrichtung zum Vorbehandeln angeordnet sein, was nicht nur die flächige Benetzung des Textils, sondern ebenfalls individuell geformte Benetzungsbereiche auf dem Textil erlaubt. Dies kann einen besonders materialschonenden Einsatz von Benetzungszusam- mensetzung begünstigen.

Eine weitere Ausführung der Erfindung besteht darin, dass die Heizeinrichtung und die Presseinrichtung ausgebildet sind, gleichzeitig auf das benetzte Textil einzuwirken. Durch Kombination von Hitze und Druck kann das Textil in besonders vorteilhafter Weise vorbehandelt werden, wobei eine besonders gleichmäßige Verteilung, insbesondere der thermoplastischen Komponente, in dem Textil erreicht werden kann. Weiterhin kann die Presseinrichtung dazu beitragen, eine besonders ebene Oberfläche zum Bedrucken des Textils bereitzustellen, welche besonders arm an vorstehenden Fasern des Textils sein kann. Durch zumindest teilweise gleichzeitige Ein- Wirkung von Hitze und Druck auf das benetzte Textil können die beschriebenen Vorteile in besonders zweckmäßiger Weise erreicht werden. Besonders bevorzugt ist es, dass die Heizeinrichtung bereits vor einem Pressen die Behandlungszusammensetzung aufschmilzt, zumindest damit beginnt.

Für beispielsweise eine industrielle Anwendung der Vorrichtung zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil liegt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin, dass die Vorbehandlungseinrichtung als Durchlaufeinrichtung ausgebildet ist, welche in einem Fließprozess vorsehbar ist, mittels welchem einer der Vorbehandlungseinrichtungen nachgelagerte Druckeinrichtung sukzessive vorbehandeltes Textil zustellbar ist. Für ein besonders effizientes Vorbehandeln einer Mehrzahl von vorzubehandelnden Textilteilen kann die Vorbehandlungseinrichtung mit einem Förderband oder einem anderen geeigneten Mittel für einen kontinuierlichen Transport von Textil durch die Vorbehandlungseinrichtung vorgesehen werden. Vorzugsweise ist bei einer solchen Anordnung an einem ersten Ende der Vorrichtung ein Bereich zum Zuführen von vorzubehandelndem Textil vorgesehen, wobei das vorbehandelte Textil an einem zweiten, insbesondere gegenüberliegenden Ende der Vorrichtung vorbehandelt ausgetragen wird. Das ausgetragene Textil mit aktivierter Behandlungszusammensetzung kann zwischengelagert werden oder der Druckeinrichtung zum Vorsehen eines Druckbildes auf dem Textil direkt zugeführt werden.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest eine thermoplastische Komponente vorgesehen ist, welche in einem Lösemittel gelöst ist. Zum Versiegeln von Fasern des Textils, können Polymere, insbesondere Thermoplasten in besonders zweckmäßiger Weise verwendet werden. Diese weisen vorzugsweise bei Raumtemperatur einen festen Aggregatszustand auf, können jedoch in einfacher Weise mittels Hitze reversibel in einen flüssigen Zustand überführt werden. Um auch bei Raumtemperatur eine einfache Verarbeitung beziehungsweise Verwendung von Thermoplasten zu ermöglichen, können diese mit Lösemitteln, insbesondere mit flüchtigen organischen Lösemitteln, wie beispielsweise Acetaten, Ketonen, Ethern, Alkylalkoholen oder Mischungen hiervon, zu einer Thermoplastenlösung verarbeitet werden. Die gebildeten Lösungen weisen eine Viskosität auf, welche mit steigender Temperatur sowie steigendem Anteil an Lö- semittel fallen kann. Durch Entziehen von zumindest einem Anteil an Lösemittel kann ein fester Zustand des Thermoplasts wieder hergestellt beziehungsweise eine Viskosität eingestellt werden. Neben dem Thermoplast können auch weitere Substanzen in der Lösung vorgesehen werden, welche die Vorbehandlung des Textils in vorteilhafter Weise beeinflussen, insbesondere ein ortsfestes, wechselwirkungsarmes Vorsehen von flüssiger Tinte auf dem Textil ermöglicht.

Eine besonders bevorzuge Ausführungsform der erfindungsgemäßen Behandlungszusammensetzung besteht darin, dass die thermoplastische Komponente ein thermoplastisches Polymer aufweist, insbesondere Polyamide, Polystyrole, insbesondere Acrylnitril-Butadien-Styrole, Polyacrylate, Polytherephthalate, insbesondere Polyethylenterephthalate, Polyalkylene, insbesondere Polyethylene oder Polyp- ropylene, Polyetheretherketone, Polyvinylchloride, Copolymere und/oder Blockco- polymere dieser und Mischungen hiervon. Vorzugsweise weist die thermoplastische Komponente, insbesondere das thermoplastische Polymer, einen Schmelztemperaturbereich auf, der niedriger ist als die Temperatur, bei welcher das vorzubehandelnde Textil Schäden durch die Hitzeeinwirkung erleidet. Insbesondere weist die thermoplastische Komponente einen Schmelztemperaturbereich zwischen 60°C und 300°C, bevorzugter Weise zwischen 80°C und 150°C auf.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter beschrieben, welches schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 : eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorbehandeln eines zu bedruckenden Textils.

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung 10 zum Vorbehandeln von mindestens einem zu bedruckenden Textil. Die Vorrichtung 10 kann für einen Fließpro- zess vorgesehen sein, in welchem zu bedruckendes Textil 1 auf einem Förderband 1 1 als Fördereinrichtung von einem ersten Ende der Vorrichtung 10 zu einem zweiten Ende der Vorrichtung 10 transportierbar ist. Die Transportrichtung des Textils ist in Fig. 1 durch die beiden Pfeile am vorderen und hinteren Ende der Vorrichtung 10 dargestellt. In einem ersten Bereich der Vorrichtung 10 wird ein Textil 1 mittels ei- ner Benetzungseinrichtung 20 in einem Bereich 2 auf dem Textil 1 mit Behandlungszusammensetzung 22 benetzt. Nach abgeschlossener Vorbehandlung kann in diesem Bereich ein Druckbild mit besonderer Bildschärfe vorgesehen werden. Die Benetzungseinrichtung 20 kann insbesondere mit zumindest einer Düse 21 ausgebildet sein, durch welche die Behandlungszusammensetzung 22 auf das Textil 1 aufgetragen wird. Die zumindest eine Düse 21 kann hierzu verfahrbar an einem Querbalken 23 der Benetzungseinrichtung 20 quer zu einer Förderrichtung der Vorrichtung 1 vorgesehen sein. Die zumindest eine Düse 21 kann also einem jeweiligen Bereich 2 auf dem Textil 1 in einer Querrichtung zur Förderrichtung des Textils 1 zugestellt werden. Das Textil 1 kann auf dem Förderband 1 1 der Benetzungseinrichtung 20, insbesondere der Düse 21 in einer Längsrichtung der Vorrichtung 10 zugestellt werden. Die Längsrichtung erstreckt sich hierbei entlang der Laufrichtung des Förderbands 1 1 . Die Benetzungseinrichtung 20 kann die Behandlungszusammensetzung 22 über eine Zuleitung aus einem Vorratsbehältnis erhalten.

Hinter der Benetzungseinrichtung 20 kann in Laufrichtung des Förderbandes 1 1 eine Trocknungseinrichtung 30 angeordnet sein. Diese kann zumindest an einem Querbalken 31 Mittel zur Abgabe von Wärme- beziehungsweise Wärmestrahlung 32, insbesondere Heizwendeln beziehungsweise Wärmestrahler, aufweisen oder auch mit einer Warmluftzufuhr zum Trocknen des benetzten Textils ausgebildet sein.

Die Trocknungseinrichtung 30 kann ebenfalls als Unterdruckkammer ausgebildet sein, in welcher unter vermindertem Druck zumindest ein Lösemittelanteil zum Trocknen der Behandlungszusammensetzung 22 auf dem Textil 1 verringert, bevorzugt entfernt wird. Eine Trocknung kann ebenfalls durch eine Kombination von verminderter Druck- und Wärmeeinwirkung erreicht werden, wodurch ein besonders effizientes Trocknen erreicht werden kann. Das Lösemittel kann hierbei beispielsweise über eine Einrichtung zum Ableiten von Gasen aus der Unterdruckkammer abgeführt werden.

Nach erfolgter Trocknung durch die Trocknungseinrichtung 30 kann mittels der Heiz- und Presseinrichtung 40 die Behandlungszusammensetzung 22 zumindest in dem Bereich 2 aktiviert werden. Zeitgleich mit dem thermischen Aufschmelzen und/oder dazu zeitlich versetzt kann mittels des Druckzylinders 43 die Druckfläche 41 auf das Textil gepresst werden, wodurch eine besonders günstige Verteilung, insbesondere der aufgeschmolzenen thermoplastischen Komponente, in dem Textil erreicht werden kann. Das Aufschmelzen kann insbesondere durch Zustellen der beheizten Druckfläche 41 zu dem Textil erreicht werden, wobei diese beispielsweise durch eine Heizeinrichtung 42 beheizbar ist. Hierbei kann die Oberfläche des Textils 1 ebenfalls geglättet werden. Dies kann eine besonders ebene Oberfläche des Textils 1 für den Druck bereitstellen. Beim Aktivieren der Behandlungszusammensetzung 22 auf dem Textil 1 kann die Druckfläche 41 zumindest den zu aktivierenden Bereich überdecken oder wie in Fig. 1 gezeigt sich über das gesamte Textil erstrecken. Nach der Aktivierung der Behandlungszusammensetzung 22 auf dem Textil 1 , kann dieses, beispielsweise für einen Transport, zwischengelagert werden und erst zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Druckbild versehen werden. Die Benetzungs-20, Trocknungs-30, Heiz-/Press-40 und Druckeinrichtung 50 können insbesondere mit einer Portalführung ausgebildet sein, an welcher die jeweiligen Einrichtungen zur Behandlung und Bearbeitung des Textils angeordnet sein können.

Nach erfolgter Aktivierung in der Heiz- und Presseinrichtung 40 kann das vorbehandelte Textil einer Druckeinrichtung 50 zugestellt werden, welche mittels mindestens eines verfahrbaren Druckkopfs 51 das vorbehandelte Textil in dem vorbehandelten Bereich bedrucken kann. Der Druckkopf 51 kann insbesondere als Inkjet-Druckkopf ausgebildet sein.