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Title:
METHOD AND DEVICE USED ON A CARDER FOR IDENTIFYING AND REMOVING FOREIGN MATTER FROM FIBER MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/068740
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a carder (1) with a card cylinder (4) and at least one licker-in (3, 3', 3'') mounted upstream thereof. According to a method for identifying and removing foreign matter from fiber material the fiber material is monitored by at least one sensor system (15) that reacts to foreign matter. A removal device (16) mounted downstream with respect to the direction of movement of the fiber material catches the contaminated partial quantity of the fiber material or the foreign matter in the zone of the licker-in (3, 3', 3'') and/or of the card cylinder (4) and removes it on the card cylinder (4). To this end, the sensor system (15) is disposed on the licker-in (3, 3', 3'') and/or the card cylinder (4), and the removal device (16) is disposed on the card cylinder (4).

Inventors:
FAAS JUERG (CH)
GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
SAUTER CHRISTIAN (CH)
KIECHL WALTER (CH)
MEYENHOFER ANDREAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2002/001629
Publication Date:
September 06, 2002
Filing Date:
February 15, 2002
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
JOSSI HOLDING AG (CH)
FAAS JUERG (CH)
GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
SAUTER CHRISTIAN (CH)
KIECHL WALTER (CH)
MEYENHOFER ANDREAS (CH)
International Classes:
D01G31/00; (IPC1-7): D01G31/00
Foreign References:
DE19627194A11997-03-27
EP0775767A11997-05-28
DE4322345A11994-03-03
US4271565A1981-06-09
EP0989214A12000-03-29
Attorney, Agent or Firm:
Bergmeier, Werner (Friedrich-Ebert-Strasse 84 Ingolstadt, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren an einer Karde (1), welche eine Kardentrommel (4) und wenig stens einen vorgeschalteten Briseur (3, 3', 3") aufweist, zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen in Fasermaterial, bei welchem mit wenigstens einer auf Fremdstoffe reagierenden Sensorik (15) das Faser material überwacht wird und mit einer bezogen auf die Bewegungsrich tung des Fasermaterials stromabwärts angeordneten Ausscheidevor richtung (16) die verunreinigte Teilmenge des Fasermaterials bzw. des Fremdstoffes ausgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdstoff im Bereich des Briseurs (3,3', 3") und/oder der Kardentrom mel (4) erfaßt und an der Kardentrommel (4) ausgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Faser material als Faservlies an der Sensorik (15) und der Ausscheidevorrich tung (16) vorbeigeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch aekennzeich net, daß die Sensorik (15) ein Signal in Abhängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes erzeugt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich net, daß die Dauer und/oder Intensität des Ausscheideimpulses in Ab hängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich net, daß der Fremdstoff pneumatisch ausgeschieden wird, wobei die Luftgeschwindigkeit der Ausscheidevorrichtung größer als die Umfangs geschwindigkeit der Kardentrommel (4) gewählt wird.
6. Vorrichtung an einer Karde, welche eine Kardentrommel (4) und wenig stens einen vorgeschalteten Briseur (3,3', 3") aufweist, zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen in Fasermaterial, mit wenigstens ei ner auf Fremdstoffe reagierenden Sensorik (15) zum Überwachen des fasermaterials und mit einer bezogen auf die Wewegungsrichtung des Fasermaterials stromabwärts angeordneten Ausscheidevorrichtung (loj zum Ausscheiden der verunreinigten Teilmenge des Fasermaterials bzw. des Fremdstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (15) an dem Briseur (3,3', 3") und/oder der Kardentrommel (4) und die Aus scheidevorrichtung (16) an der Kardentrommel (4) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (15) an dem letzten Briseur (3,3', 3") vor der Karden trommel (4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sensorik (15) und/oder die Ausscheidevorrichtung (16) an der unteren Kardierzone (14) der Kardentrommel (4) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sensorik (15) und/oder die Ausscheidevorrichtung (16) an der Vorkardierzone (12) der Kardentrommel (4) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sensorik (15) und/oder die Ausscheidevorrichtung (16) an der Nachkardierzone (13) der Kardentrommel (4) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sensorik (15) und/oder die Ausscheidevorrichtung (16) in Transportrichtung des Fasermaterials eine Distanz von wenigstens 400 mm aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß mehrere Sensoriken (15, 15') und/oder Ausscheidevorrich tungen (16,16') an der Karde angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem, der vorheriger1 Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) eine Saugvorrichtung ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) eine Blasvorrichtung ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) ein einbringbares Leitele ment aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) eine Bürste ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sensorik (15) und die Ausscheidevorrichtung (16) mit einer Steuervorrichtung in Wirkverbindung stehen.
18. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch aekenn zeichnet, daß die Dauer und/oder Intensität des Ausscheideimpulses in Abhängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes steuerbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) wenigstens eine Düse (17) aufweist, welche im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung des Fa sermaterials ein Wirkmedium auf die verunreinigte Teilmenge des Faser materials bzw. des Fremdstoffes zur Wirkung bringt.
20. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Ausscheidevorrichtung (16) in Abhängigkeit von der Relativlage der verunreinigten Teilmenge des Fasermaterials, bzw des Fremdstoffes positionierbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch qekenn zeichnet, daß bezogen auf die Transportrichtung des Fasermaterials mehrere Ausscheidevorrichtungen (16,16'), insbesondere Einzeldüsen nebeneinander und/oder hintereinander über die Breite des Fasermateri als verteilt sind.
Description:
Verfahren und Vorrichtung an einer Karde zum Erkennen und Aus- scheiden von Fremdstoffen in Fasermaterial Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung an einer Karde, welche eine Kardentrommel und wenigstens einen vorgeschalteten Briseur aufweist, zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen in Fa- sermaterial, mit wenigstens einer auf Fremdstoffe reagierenden Sensorik zum Überwachen des Fasermaterials und mit einer bezogen auf die Bewe- gungsrichtung des Fasermaterials stromabwärts angeordneten Ausscheide- vorrichtung zum Ausscheiden der verunreinigten Teilmenge des Fasermate- rials bzw. des Fremdstoffes.

Fremdstoffe, welche insbesondere Gewebeteile, Schnüre, Folien und Fa- sern, die nicht dem im Garn spezifizierten Fasermaterial angehören sowie Pflanzenreste, wie beispielsweise Samen, Blätter oder Stengel sollen aus dem Fasermaterial möglichst vollständig entfernt werden. Durch das Entfer- nen von Fremdstoffen aus dem Fasermaterial werden Störungen des Weiter- verarbeitungsprozesses des Fasermaterials vermieden.

Aus der DE 196 27 194 ist eine Karde mit einer Vorrichtung zum Ausschei- den von Fremdfasern bekannt. Die Verunreinigungen werden nach dem Ab- streichen des Faservlieses vom Abnehmer und vor der Zusammenführung des Vlieses zu einem Faserband mit Hilfe eines Luftstroms herausgerissen, der an einer von mehreren Düsen erzeugt wird. Mit diesem Verfahren sollen auch Nissen ausgeschieden werden können. Nachteilig bei diesem Verfah-

ren ist es, daß mit dem Ausscheiden der Fremdfasern auch Gutfasern aus dem Fasermaterial entfernt werden. Hierdurch entstehen Löcher in dem Fa- servies der Karde, was zu Schwankungen in der Garnnummer des Karden- bandes führt. Dies ist ein äußerst unerwünschter Effekt und führt zu einer Beeinträchtigung des nachgelagerten Spinnprozesses.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen eine gezielte Ausscheidung von Fremdfasern erhalten werden kann, ohne dabei die Gleichmäßigkeit des erzeugten Kardenbandes stark zu beeinflussen.

Die vorliegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrich- tung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Fremdstoff im Bereich des Briseurs und/oder der Kardentrommel erfaßt und an der Kardentrommel aus- geschieden. In diesem Bereich ist das Fasermaterial als dünnes Faservlies vorhanden, so daß die Erkennung der Fremdstoffe relativ einfach erfolgen kann. Die Sensorik, welche beispielsweise eine CCD-Kamera sein kann, er- kennt Farb-oder Strukturunterschiede in dem Faservlies und bewirkt hier- durch ein Signal, welches nach einer vorbestimmten Zeit ein Ausscheiden des Fremdstoffes aus dem Faservlies bewirkt.

Das Ausscheiden geschieht ebenfalls in einem Bereich an der Karde, in wel- chem ein dünnes Faservlies vorhanden ist. Hierdurch wird der weitere Vorteil erzielt, daß, wenn neben dem Fremdstoff auch gutes Fasermaterial aus der Umgebung des Fremdstoffes mit ausgeschieden wird, eine volumenmäßig stark begrenzte Fasermenge mit ausgeschieden wird, welche nicht wesent- lich zur Beeinträchtigung der übrigen Fasermenge beiträgt. Es wird somit ein zielsicheres Ausscheiden der Fremdstoffe erreicht, ohne daß eine größere Menge Gutfasern mit ausgeschieden wird. Die Erfindung bewirkt somit einer- seits eine vereinfachte Erkennung der Fremdstoffe in dem Fasermaterial und

andererseits eine sehr gezielte Ausscheidung des Fremdstoffes mit nur einer geringen Teilmenge des Fasermaterials.

Vorteilhafterweise ist die Sensorik und die Ausscheidevorrichtung derart an- geordnet, daß das Erfassen und Ausscheiden des Fremdstoffes dort ge- schieht, wo das Fasermaterial als Faservlies vorliegt. Je dünner das Faser- vlies ist, desto einfacher ist es den Fremdstoff zu erfassen und ihn gezielt, d. h. mit möglichst wenig Gutfasern auszuscheiden. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn das Fasermaterial als Faservlies an der Sensorik und der Ausscheide- vorrichtung vorbei geführt wird.

Erzeugt die Sensorik ein Signal in Abhängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes, so ist eine Bewertung des Fremdstoffes vornehm- bar. Beispielsweise kann hierdurch entschieden werden, ob es für die zu er- zeugende Güte des Kardenbandes erforderlich ist den Fremdstoff auszu- scheiden oder, ob es zum Erhalt der Gutfasern vorteilhafter ist, wenn das Fremdmaterial beibehalten wird.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Ausscheideimpuls in Abhängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes gesteuert wird. Hierdurch ist ebenfalls eine schonende Behandlung der Gutfasern möglich, da der Aus- scheideimpuls gerade so groß gewählt werden kann, daß weitgehend nur das Fasermaterial ausgeschieden wird und nur möglichst wenig Gutfasern verloren gehen.

Die Anordnung der Sensorik und der Ausscheidevorrichtung hat darüber hin- aus noch den Vorteil, daß das Fasermaterial seine Relativlage in dem Fa- servies auf dem Weg von der Sensorik bis zur Ausscheidevorrichtung prak- tisch nicht verändert. Hierdurch wird die Effektivität des Ausscheidevorgan- ges verbessert. Der Ausscheidevorgang selbst kann dabei auch zielgenauer erfolgen.

Insbesondere wenn die Ausscheidevorrichtung eine in Umfangsrichtung der Kardentrommel wirkende Blasvorrichtung ist, ist es vorteilhaft, wenn die Luft- geschwindigkeit der Blasvorrichtung größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Kardentromme gewählt wird. Hierdurch wird bewirkt, daß der auszu- scheidende Fremdstoff zusätzlich beschleunigt und von der Kardentrommel abgelöst wird ! Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Sensorik an dem Briseur und/oder der Kardentrommel und die Ausscheidevorrichtung an der Karden- trommel angeordnet. Nachdem die Fasern auf der Kardentrommel mehrere Umdrehungen verbleiben und immer wieder doublier werden, ist durch das Ausscheiden der Fremdstoffe auf der Kardentrommel in besonders vorteil- hafter Weise bewirkt, daß die Löcher, welche in dem Faservlies durch das Ausscheiden entstehen, wieder geheilt werden. Das an der Karde herge- stellte Kardenband weist somit nur geringfügige Nummernschwankungen auf. Ist eine Sensorik sowohl an dem Briseur als auch an der Kardentrommel angeordnet, so kann bei dem mehrmaligen Umlauf der einzelnen Fasern bzw. Fremdstoffe überprüft werden, ob der Fremdstoff tatsächlich ausgerei- nigt wurde. Ist dies nicht der Fall, so kann die an der Kardentrommel ange- ordnete Sensorik erneut aktiv werden und ein Signal zum Ausreinigen erzeu- gen.

Durch die alternative oder zusätzliche Anordnung der Sensorik an dem Bri- seur wird bewirkt, daß der Fremdstoff schon beim ersten Umlauf mit der Kar- dentrommel entfernt werden kann und somit nicht den Kardiervorgang stört oder ggf. bereits beim ersten Umlauf von der Kardentrommel abgenommen und dem Kardenband zugeführt wird.

Ist die Sensorik an dem letzten Briseur vor der Kardentrommel angeordnet, so liegt bereits ein relativ gleichmäßiges Faservlies vor, an welchem der Fremdstoff relativ einfach feststellbar ist.

Je nach Anwendungsfall und Bauraum an der Karde, kann die Sensorik und/oder die Ausscheidevorrichtung an der unteren Kardierzone, an der Vor- kardierzone oder an der Nachkardierzone der Kardentrommel angeordnet sein. An der unteren Kardierzone liegt ein relativ dünnes Faservlies vor, an welchem die Erkennung und Ausscheidung von Fremdstoffen einfach durch- zuführen ist. An der Vorkardierzone ist die erste Möglichkeit den Fremdstoff zu erfassen bzw. auszuscheiden, wenn er die Kardentrommel erreicht hat.

Der Fremdstoff kann, wenn er bereits hier entfernt wird, den Kardierprozess hierbei am wenigsten stören. Ist die Sensorik und/oder die Ausscheidevor- richtung an der Nachkardierzone der Kardentrommel angeordnet, so kann hier eine letzte Kontrolle des Faservlieses im Hinblick auf Fremdstoffe erfol- gen. Werden hier noch Fremdstoffe aufgefunden, so können sie entfernt werden bevor sie in das Kardenband gelangen.

Um eine ausreichende Reaktionszeit der Ausscheidevorrichtung auf ein Si- gnal der Sensorik zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Sensorik und die Ausscheidevorrichtung in Transportrichtung des Fasermaterials eine Di- stanz von wenigstens 400 mm aufweist. Wird von der Sensorik ein Signal erzeugt, so reagiert die Ausscheidevorrichtung vorteilhafterweise zu exakt dem Zeitpunkt, zu dem sich der ermittelte Fremdstoff im Bereich der Aus- scheidevorrichtung befindet. Bei einer Entfernung von wenigstens 400 mm ist die Ausscheidevorrichtung aufgrund von Transportgeschwindigkeiten in Hö- he von ca. 30 m/s in der Lage das Ausscheiden des Fremdstoffes vorzu- nehmen.

Sind mehrere Sensoriken und/oder Ausscheidevorrichtungen an der Karde angeordnet, so ist eine sehr genaue Ermittlung und Eliminierung von Fremd- stoffen möglich. Fremdstoffe, welche bei der einen Sensorik möglicherweise durch Gutfasern verdeckt sind, werden durch eine weitere Sensorik aufge- spürt und können der ihr zugeordneten Ausscheidevorrichtung zugeführt und aus dem Fasermaterial entfernt werden.

Als Ausscheidevorrichtungen haben sich Saugvorrichtungen, Blasvorrichtun- gen oder in das Fasermaterial einbringbare Leitelemente als vorteilhaft er- wiesen. Außerdem kann vorteilhafterweise eine Bürste als Ausscheidevor- richtung eingesetzt werden. Alle Ausscheidevorrichtungen wirken vorteilhaf- terweise punktuell bzw. nur auf einer geringen Breite der Kardentrommel, so daß möglichst wenig Gutfasern mit ausgeschieden werden. ; Eine besonders effiziente Anpassung des Ausscheideimpulses an den aus- zuscheidenden Fremdstoff kann erreicht werden, wenn von der Sensorik ein Signal in Abhängigkeit von der Größe und/oder Masse des Fremdstoffes er- zeugt wird und wenn Dauer und/oder Intensität des Impulses in Abhängigkeit von diesem Signal gesteuert wird. So benötigt beispielsweise ein kleines und relativ leichtes Kunststoffteil nur einen kurzzeitigen Impuls von geringer In- tensität, während ein flächiges und schwereres Lederstück aufgrund seiner Abmessung und seiner Masse einen längeren und intensiveren Impuls benö- tigt.

Weist die Ausscheidevorrichtung wenigstens eine Düse auf, welche im we- sentlichen quer zur Bewegungsrichtung des Fasermaterials ein Wirkmedium auf die verunreinigte Teilmenge des Fasermaterials bzw. des Fremdstoffes zur Wirkung bringt, so ist ein gezieltes Herauslösen des Fremdstoffes aus dem Fasermaterial sehr einfach möglich. Außerdem ist eine sehr schnelle Reaktion der Ausscheidevorrichtung auf ein Signal der Sensorik zu bewirken.

Wird die Ausscheidevorrichtung in Abhängigkeit von der Relativlage der ver- unreinigten Teilmenge des Fasermaterials bzw. des Fremdstoffes positio- niert, so kann mit einer relativ klein bauenden Ausscheidevorrichtung die ge- samte Breite der Kardentrommel von Fremdstoffen freigehalten werden.

Alternativ hierzu ist es häufig vorteilhaft, wenn bezogen auf die Trans- portrichtung des Fasermaterials mehrere einzelne Ausscheidevorrichtungen, insbesondere Einzeldüsen nebeneinander und/oder hintereinander über die

Breite des Fasermaterials verteilt sind. Hierdurch ist keine Verschiebung der Ausscheidevorrichtung erforderlich. Es ist ausreichend, daß die einzelnen Teilbereiche der Ausscheidevorrichtung von der Sensorik bzw. deren Steuer- vorrichtung angesteuert werden.

Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind in den nachfolgenden Aus- führungsbeispielen beschrieben. Es zeigt : Figur 1 eine Karde in schematischer Darstellung Figur 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich des Briseurs und der Vor-sowie unteren Kardierzone Figur 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der Vorkardier- zone Figur 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der Nachkardier- zone.

Figur 1 zeigt die schematische Darstellung einer Karde 1. In einen Flocken- füllschacht 2 werden Flocken der Karde 1 zugeführt. Die Flocken gelangen im unteren Bereich des Flockenfüllschachtes 2 zu Briseuren 3, 3'und 3"der Karde 1. Die drei Briseure 3,3'und 3"vergleichmäßigen die Faserflocken.

Der letzte Briseur 3"übergibt die grob parallelisierten Fasern einer Karden- trommel 4. Die Kardentrommel 4 arbeitet mit Deckeln 5 zusammen und par- allelisiert hierbei die Fasern noch weiter. Nachdem die Fasern mehrere Um- läufe auf der Kardentrommel 4 gemacht haben, werden sie von einer Ab- nehmerwalze 7 von der Kardentrommel 4 abgenommen, Abstreicherwalzen 8 zugeführt und schließlich als Kardenband 9 in einem Kannenstock 10 in eine Kanne gefüllt.

Die Fasern durchlaufen mit der Kardentrommei 4 eine Vorkardierzone 12, welche sich vor den Deckeln befindet. Anschließend befinden sich die Fa- sern in einer Nachkardierzone 13. Einzelne der Fasern durchlaufen schließ- lich noch eine untere Kardierzone 14, weiche die Fasern erneut der Vorkar- dierzone und den Deckeln 5 sowie der Nachkardierzone 13 zuführen.

In Figur 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt der Kardentrommel 4 sowie der Bri- seure 3,3'und 3"dargestellt. Im Bereich-des letzten Briseurs 3"befindet sich ein Sensor 15, welcher das Fasermaterial, das sich an dem Briseur 3" befindet und von diesem in Richtung zur Kardentrommel 4 befördert wird, überwacht. Durch diese Überwachung stellt der Sensor 15 fest, ob sich Fremdmaterial in dem Fasermaterial befindet. Sobald dies festgestellt wird, gibt der Sensor 15 an eine nicht dargestellte Steuereinrichtung ein Signal, wodurch zeitversetzt eine Ausscheideeinrichtung 16 aktiviert wird.

Bei der Sensorik 15 kann es sich beispielsweise um eine CCD-Kamera han- dein, welche Farb-oder Strukturunterschiede in dem auf dem Briseur 3" transportierten Fasermaterial erkennt und als Fremdstoff identifiziert. Die Ausscheideeinrichtung 16 kann beispielsweise eine Absaugeinrichtung sein, welche vorteilhafterweise punktuell an der Kardentrommel 4 angreift. Hier- durch wird lediglich in dem Bereich, in welchem die Sensorik 15 einen Fremdstoff festgestellt hat das Faservlies, welches sich auf der Kardentrom- mel 4 befindet, zusammen mit dem Fremdstoff abgesaugt.

Dadurch, daß die Absaugeinrichtung 16 nur punktuell angreift, wird nicht die komplette Breite der Kardentrommel 4 besaugt und gereinigt, sondern ledig- lich der Bereich in dem sich der Fremdstoff befindet. Gutfasern werden somit weitgehend auf der Kardentrommel 4 belassen.

Anstelle einer Absaugeinrichtung 16 kann hier auch eine Blaseinrichtung vorgesehen sein, mit welcher die Fremdstoffe von der Kardentrommel 4 ab- gehoben und abgelöst werden und sodann einem Abfallbehälter zugeführt

werden. Ebenso ist eine Kombination zwischen Absaug-und Blasvorrichtung oder auch eine Bürsteinrichtung oder ein Messer, welches zum geeigneten Zeitpunkt in das Faservlies eingebracht wird einsetzbar. In jedem Falle ist es vorteilhaft, daß die Ausscheideeinrichtung lediglich bereichsweise über die Breite der Kardentrommel 4 wirkt, so daß lediglich der Bereich,-in welchem FremdstofFe festgestellt wurden, gereinigt wird. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die Sensorik 15 ebenfalls über die komplette Breite des Briseurs 3"reicht und den genauen Ort des Fremdstoffes in Bezug auf die Achse des Briseurs 3"feststellt und dies der Ausscheideeinrichtung 16 weitersignaliesiert.

In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist neben der Sensorik 15 eine weitere Sensorik 15'vorgesehen. Diese Sensorik 15'befindet sich in der unteren Kardierzone. Fasern und Fremdstoffe, welche mit der Karden- trommel 4 umlaufen und nicht bereits am Eingang zu der Kardentrommel 4 durch die Sensorik 15 festgestellt oder durch die Ausscheideeinrichtung 16 ausgereinigt wurden, können hier durch die Sensorik 15'festgestellt werden.

Ebenfalls zeitversetzt wird ein Signal an die Ausscheideeinrichtung 16 gege- ben, mit welcher diese durch die Sensorik 15'festgestellte Verunreinigung ausgereinigt werden kann. Vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Sensorik 15 und der Ausscheideeinrichtung 16 sowie zwischen der Sensorik 15'und der Ausscheideeinrichtung 16 unterschiedliche Zeiten von dem Fasermaterial benötigt werden, um die entsprechende Strecke zurückzulegen. Hierdurch ist es möglich, daß die Ausscheideeinrichtung 16 auf die jeweilige Verunreini- gung, welche durch die Sensorik 15 oder 15'ermittelt wurde, gezielt reagie- ren kann. Alternativ ist es auch möglich eine weitere Ausscheideeinrichtung 16 vorzusehen, welche der Sensorik 15'zugeordnet ist.

Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 zeigt die Sensorik 15 und die Aus- scheideeinrichtung 16 jeweils in der Vorkardierzone 12 angeordnet. In die- sem Bereich befindet sich ein relativ dünnes Faservlies auf der Kardentrom- mel 4 und ist somit von der Sensorik 15 gut zu untersuchen. Fremdstoffe, welche sich von den Gutfasern unterscheiden, können somit von der Senso-

rik 15 erfaßt und zeitversetzt an die Ausscheideeinrichtung 16 signalisiert werden.

In Figur 4 ist die Reinigungsvorrichtung in der Nachkardierzone 13 darge- stellt. Eine Sensorik 15 ist unmittelbar nach den Deckeln 5 an der Karde 1 angeordnet, um das kardierte Fasermaterial auf-Fremdstoffe zu untersuchen.

Sobald ein Fremdstoff entdeckt wurde, wird ein Signal an die Ausscheideein- richtung 16 gegeben, wodurch ein Überdruck in der Leitung 17 erzeugt wird.

Durch den Überdruck in der Leitung 17 wird eine an dem Ende der Leitung 17 angeordnete Düse mit einem Luft-oder Fluidstrom beaufschlagt, mit wel- chem die Fasern und das Fremdmaterial aus der Kardentrommei 4 abgeho- ben wird. Unmittelbar nach der Druckluftdüse ist eine Absaugeinrichtung 18 vorgesehen, mit welcher dieses abgehobene Material abgesaugt wird. An- stelle der Absaugeinrichtung 18 oder auch zusätzlich hierzu kann ein Messer oder eine andere mechanische Einrichtung vorgesehen sein, welche in den Faserstrom eingebracht wird und das Fremdmaterial aus dem Faservlies, welches an der Kardentrommel 4 anliegt, abheben und entsorgen.

Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen nur einige der Möglichkeiten, welche durch die Erfindung eröffnet werden. Die Sensorik ebenso wie die Ausscheideeinrichtung kann an der Karde mehrfach angeordnet sein oder auch an verschiedenen Stellen angeordnet sein. So ist es ebenso durchaus möglich, daß die Sensorik und die Ausscheideeinrichtung weiter als in den hier dargestellten Ausführungsbeispielen voneinander entfernt sind. Bei- spielsweise kann die Sensorik in der Vorkardierzone und die Ausscheiein- richtung in der Nachkardierzone angeordnet sein. Dies könnte irn Einzelfall den Vorteil haben, daß die Reaktionszeit der Ausscheideeinrichtung auf die festgestellten Fremdstoffe vergrößert ist und somit eine zielgerichtetere Ent- sorgung der Fremdstoffe erfolgen kann.