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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR IDENTIFYING DEPOSIT MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/196921
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for identifying deposit material, comprising the following steps: providing a device, comprising: a guide tube in a substantially upright position, which has an inlet and an outlet; and means for analyzing the dynamic luminescence behavior of a luminescent substance; wherein the means for analyzing the dynamic luminescence behavior of the luminescent substance are arranged so as to analyze the dynamic luminescence behavior of the luminescent substance in the guide tube even if said luminescent substance is moving; introducing deposit material containing the luminescent substance into the guide tube through the inlet; analyzing the dynamic luminescence behavior of the luminescent substance contained in the deposit material, by using the means for analyzing the dynamic luminescence behavior of the luminescent substance; and classifying the deposit material in accordance with the result of the analysis.

Inventors:
MÖSSLEIN JOCHEN (DE)
KATUS PHILIP (DE)
KIRCHENBAUER DANIEL (DE)
FAHR MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100394
Publication Date:
November 01, 2018
Filing Date:
April 24, 2018
Export Citation:
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Assignee:
POLYSECURE GMBH (DE)
International Classes:
G07F7/06
Domestic Patent References:
WO2004044868A12004-05-27
Foreign References:
EP2256701A22010-12-01
EP1515280A22005-03-16
DE102009026557A12010-12-02
DE102011107704A12013-01-17
DE102014105846A12015-10-29
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut, umfassend die Schritte: a) Bereitstellen einer Vorrichtung, umfassend: aa) ein Führungsrohr in im wesentlichen aufrechter Position, das einen Einlass und einen Ausläse hat; und bb) Mittel zum Analysieren des dynamischen Lummeszenzverhaltens einer hinrineszierenden Substanz; wobei die Mittel zum Analysieren des dynamischen iAimineszenzverhaltens der lumineszi erenden Substanz derart angeordnet sind, um das dynamische Lumineszenzverhalten der lumineszierenden Substanz, auch wenn diese sich bewegt, in dem Führungsrohr zu analysieren; b) Einbringen eines Pfandguts, das die lumineszierende Substanz enthält, in das Fiihjruiigsrohr durch den Einlass; c) Analysieren des dynamischen Uunineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz, die in dem Pfandgut enthalten ist, unter Verwendung der Mittel zum Analysieren des dynamischen Lummeszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz; und d) Klassieren des Pfandguts gemäß dem Ergebnis des Analysierens.

2. Verfahren nach Anspruch l, wobei das dynamische Lumineszenzverhalten das Umimeszenzemissionsverhalten über der Zeit ist

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei eine Abklingkonstante für eine oder mehrere Emissionswellenlängen bestimmt wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die lumineszierende Substanz ausgewählt ist aus der Gruppe der fluoreszierenden Materialien, die nach elektromagnetischer Anregung dektromagnetische Strahlung emittieren, deren Wellenlänge größer und/oder kleiner und/oder gleich der Anregungswellenlänge ist.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Mittel zum Analysieren des dynamischen iAimineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz ringförmig um das Führungsrohr herum angeordnet sind.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verfahren einen weiteren Schritt e) nach dem Schritt d) umfasst: e) Sortieren des entsprechend klassierten Pfandguts.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend einen weiteren Schritt f) nach dem Schritt d): f) Ausgeben oder Einbehalten des entsprechend klassierten Pfandguts.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Pfandgut eine Pfandflasche ist.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung ein Leeigutrücknahmeautomat ist

Description:
Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut wie Pfandflaschen und anderen bepfandeten Verpackungsprodukten.

Pfandnaschen sind Bestandteil eines weit verbreiteten Pfandsystems, in dem der Kunde bei einem Getränkeanbieter für eine gekaufte Flasche ein Pfand hinterlässt und diesen bei Rückgabe der Flasche zurückerhält. Auf diese Weise können Getränkeflaschen ressourcenschonend und energieeffizient mehrfach verwendet werden. Auch eine Vielzahl von Pfandautomaten, in denen Pfandflaschen bei der Rückgabe automatisiert erkannt werden, sind weitverbreitet

In der DE 10 2009 026 557 Ai wird eine Leergut-Rücknahmevorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben derselben beschrieben. In diesem Verfahren wird ein identifizierbares Merkmal, das in dem zu sortierenden Leergut enthalten ist, analysiert Vorausgesetzt wird hierbei aUerdings eine Ruhelage des Pfandguts während der Analyse.

In der DE 10 2011 107 704 Ai wird einen Eingabeeinheit für einen I^rguträcknahmeautomaten beschrieben. In dem hier beschriebenen Verfahren ist eine bestimmte Positionierung einer Markierung, die die Identifizierung des bereitgestellten Pfandguts erlauben soll, zur Analyse notwendig. In der EP 1235191 Bi wird ein Gerät für die Rückgabe starrer oder biegsamer Behälter zur Aufbewahrung von flüssigen oder festen Produkten mittels Identifizierung bestimmter Parameter beschrieben.

Die Verfahren des Stands der Technik zum Identifizieren von Pfandgut sind in mehrfacher Hinsicht nachteilhaft Zum einen sind die bisher zur Identifizierung von Pfandflaschen und anderem Leergut verwendeten Erkennungsmerkmale nicht sicher genug, d.h. einfach zu falschen. Insbesondere durch die in Deutschland üblichen hohen Pfandbetrage für Leergut können daher durch Pfandbetrug erhebliche wirtschaftliche Schäden entstehen. Darüber hinaus können bislang verwendete Erkennungsmerkmale durch Materialalterung (licht, Temperatur, chemische Einwirkungen etc.) leicht unleserlich werden.

Ebenso erfordern bekannte Vorrichtungen, die zum Identifizieren von Pfandgut verwendet werden, oft mechanische Transportvorrichtungen, beispielsweise zum Transport des Pfandguts zur Analysevorrichtung (z.B. ein Förderband) oder zur Orientierung des Erkennungsmerkmals zur Analysevorrichtung (z.B. Drehung einer Flasche). Hieraus ergeben sich die Nachteile, dass der Benutzer das Objekt oft in einer bestimmten Art und Weise in die Transporteinrichrung einlegen muss (liegend, stehend, in einer bestimmten Orientierung etc.), ein hoher technischer Aufwand von Nöten ist, die Transporteinrichtung nicht für alle Objektgrößen gleichzeitig geeignet ist und ein entsprechendes Verfahren daher langsam, verschleiftenfällig und verschmutzungsempfmdlich ist Schließlich ist es mittels der Verfahren des Stands der Technik nicht möglich, Pfandgut unterschiedlichster Größe unter Verwendung lediglich einer einzigen Vorrichtung zu identifizieren.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut bereitzustellen, das Nachteile des Stands der Technik überwindet, insbesondere eine erhöhte Sicherheit gegen Fälschungen des Pfandguts bereitstellt und eine zuverlässige Identifizierung in einfacher Verfahrensführung ermöglicht Ebenso soll durch das Verfahren ermöglicht werden, Objekte unterschiedlicher Größe in einfacher Weise identifizieren zu können, wobei die Objekte in Bewegung sein können, um einen höheren Durchsatz an Pfandgütern zu ermöglichen.

Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut, umfassend die Schritte: Schritt a) Bereitstellen einer Vorrichtung, umfassend ein Führungsrohr in im wesentlichen aufrechter Position, das einen Einläse und einen Auslass hat; und Mittel zum Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens einer lumineszierenden Substanz; wobei die Mittel zum Analysieren des dynamischen Uimmeszensverhaltens der lumineszierenden Substanz derart angeordnet sind, um das dynamische Lumineszenzverhalten der lumineszierenden Substanz in dem Führungsrohr zu analysieren; Schritt b) Einbringen eines Pfandguts, das die lumineszierende Substanz enthält, in das Führungsrohr durch den Einlass; Schritt c) Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz, die in dem Pfandgut enthalten ist, während der Bewegung des Pfandguts durch das Führungsrohr unter Verwendung der Mittel zum Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz; und Schritt d) Klassieren des Pfandguts gemäß dem Ergebnis des Analysierens.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren von Pfandgut. Unter Pfandgut im Sinne der vorliegenden Anmeldung sollen Verpackungen verstanden werden, die sich zur Wiederverwendung ihrer selbst oder ihrer Substanz eignen. Das erfindungsgemäß vorgesehene Pfandgut kann insbesondere Leergut sein, also Behälter, die nach Verbrauch des Inhalts an den Verkäufer zurückgegeben werden sollen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Pfandgut um Lebensmittelbehälter handelt. So kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Pfandgut um eine Flasche handelt, insbesondere um eine Glasflasche, eine Kunststoffflasche etc..

Der Begriff „enthalten" wie hinsichtlich des Enthaltenseins der lumineszierenden Substanz in dem Pfandgut verwendet, ist im Sinne der vorliegenden Erfindung weit zu verstehen. Insbesondere sollen durch diesen Begriff auch Möglichkeiten umfasst sein, in denen die lumineszierende Substanz in einem Träger enthalten ist, der dann auf das Pfandgut aufgebracht wird, in denen die lumineszierende Substanz direkt, etwa durch Druck, auf das Pfandgut aufgebracht wird, etc.. Ein geeigneter Träger in diesem Zusammenhang kann insbesondere ein Etikett, ein Aufkleber oder eine ähnlich geartete Aufbrin gungsmöglichkert sein.

Die Vorrichtung, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, umfasst ein Führungsrohr. Dieses ist im Wesentlichen in aufrechter Position angeordnet Dies bedeutet, dass das Führungsrohr senkrecht zur Erdoberfläche angeordnet sein kann, um so ein Fallen des Pfandguts innerhalb der Vorrichtung durch das Führungsrohr vom Einläse eher zum Auslass hin zu ermöglichen. Der Begriff fallen impliziert, dass die Bewegung des Pfandguts lediglich unter Einfluss der Schwerkraft, also insbesondere ohne weitere mechanische Mittel, etwa Förderbänder, mechanisch bewegte Rollen etc., erfolgen kann. Durch die Klarstellung, dass das Führungsrohr„im wesentlichen" in aufrechter Position sein soll, soll kenntlich gemacht werden, dass auch ein schräge Anordnung des Führungsrohr, d.h. eine Neigung des Führungsrohr hinsichtlich der Erdoberfläche, vorgesehen sein kann, solange die Bewegung des Pfandguts unter ausschließlichem Einfluss der Schwerkraft gewährleistet ist In diesem Fall rutscht das Pfandgut auf einer Oberfläche des Fühningsrohrs vom Einläse her zum Auslass hin.

Das Führungsrohr ist hinsichtlich seiner Form, insbesondere der geometrischen Form seines Durchmessers, nicht beschränkt Insbesondere können runde, ovale, rechteckige oder polygonale Durchmesser des Führungsrohrs vorgesehen sein, solange dieses derart ausgestaltet ist, dass das Pfandgut ohne Probleme durch das Führungsrohr hindun±gefuhrt werden kann.

Das Fülirungsrohr kann Vorrichtungen enthalten, welche ein Rutschen des Pfandguts erleichtern bzw. ein Blockieren durch Pfandgut verhindern, z.B. Vibratoren, Rüttler, etc..

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Führungsrohr an allen Stellen einen Durchmesser hat, der größer ist als der des Pfandguts. Das Klassieren des Pfandguts kann die Unterscheidung zwischen authentischen und nicht-authentischen Pfandgütern und/oder Einteilung der Pfandgüter in Klassen und/oder Bewertung der Pfandgüter umfassen. Das Klassieren kann insbesondere beinhalten: Unterscheidung zwischen authentischen und nicht-authentischen Pfandgütern, Einteilung der Pfandgüter in Klassen, basierend auf den Klassen Bewertung der Pfandgüter (zur Ermittlung des Pfandbetrags) und/oder Sortierung der Pfandgüter. Akzeptieren und nicht-Akzeptieren sind nachgelagerte Optionen, ebenfalls basierend auf der Klassierung.

Ferner ist bevorzugt, dass das dynamische Lumineszenzverhahen das Lumineszenzernissionsverhalten über die Zeit ist.

Ebenfalls ist bevorzugt, dass die Lununeszenzemission zeitlich aufgelöst wird.

Vorzugsweise vorgesehen ist, dass eine Abklingkonstante für eine oder mehrere Emissions-Wellenlangen oder -Wellenlängenbereiche bestimmt wird.

Ebenso bevorzugt ist, dass die Lumineszenzemission über einen festgelegten Zeitraum integriert wird.

Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass die Lumineszenzemission spektral integriert wird.

Ebenfalls ist bevorzugt, dass Parameter wie die Abidingkonstante aus dem gemessenen Lumineszenzverhalten ermittelt und mit in einer Datenbank hinterlegten Soll-Werten abgeglichen werden.

Weiter bevorzugt ist, dass die lumineszierende Substanz ausgewählt ist aus der Gruppe der fluoreszierenden Materialien, die nach Anregung mit elektromagnetischer Strahlung dektromagnetische Strahlung emittieren, deren Wellenlänge größer und/oder kleiner und/oder gleich der Anregungsrvvellenlänge ist. Ebenso ist ein Verfahren bevorzugt, das die Bestimmung der dynamischen Lummeszenzeigenschaften im UV und/oder VIS und/oder IR durchrührt

Das erfindungsgeinäße Verfahren dient insbesondere zur Identifikation und/oder Authentmzierung von Pfandgut

Darüber hinaus ist bevorzugt, dass die Mittel zum Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz ringförmig um das Führungsrohr herum angeordnet sind. Der Begriff„ringförmig" ist hierbei weit zu verstehen und umfasst insbesondere jede Anordnung, die geeignet ist, die Emission oder die Emissionen aus allen Raumwinkeln rund um das Pfandgut herum zu erfassen. Insbesondere soll der Begriff ringförmig nicht einschränkend hinsichtlich der genauen geometrischen Gestaltung verstanden werden. So kann eine ringförmige Anordnung auch eine rechteckige oder andersartig polygonal geartete Anordnung der Mittel einschließen. Durch die ringförmige Anordnung wird eine orientierungsunabhängige Analyse des dynamischen Uimineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz, die in dem Pfandgut enthalten ist, ermöglicht Hierbei wird ausgenutzt, dass sich die Lumineszenz isotrop, d.h. in alle Raumrichtungen, ausbreitet. Eine Ausrichtung der Markierung ist auf Grund der ringförmigen Anordnung der Mittel zum Analysieren in dieser Ausführungsform nicht notwendig, wodurch die Verfahrensführung vereinfacht wird.

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass es sich bei den Mitteln zum Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz um eine Detektorvorrichtung handelt. Bei der Detektorvorrichtung können mehrere Detektoren ringförmige angeordnet sein. Ebenso kann die Detektorvorrichtung durch einen Detektor gebildet werden, welcher ringförmige ausgebildet ist Letzteres hat den Vorteil, dass eine Synchronisation mehrerer Detektoren nicht notwendig ist, was die Steuerung wesentlich vereinfacht

Ebenso kann in dieser Ausfuhrungsfbrm das dynamische Lumineszenzverhalten mit Abstand zur Oberfläche des Pfandguts gemessen werden, so dass das Führungsrohr für Pfandflaschen mit verschiedenem Durchmesser und Pfandgüter verschiedener Größe gestaltet werden kann. Der Abstand zwischen Detektionseinrichtung und Pfandgut kann 0-50 cm, 0-10 cm, 0-5 cm, 0-1 cm betragen. Dadurch können unterschiedlich große Pfandflaschen und Pfandgüter identifiziert werden.

Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Verfahren einen weiteren Schritt (e) nach dem Schritt d) umfasst: Sortieren des entsprechend klassierten Pfandguts.

Darüber hinaus ist vorgesehen, dass das Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend einen weiteren Schritt f) nach dem Schritt d): Ausgeben oder Einbehalten des entsprechend klassierten Pfandguts.

Zur Ausgestaltung dieser Ausfahrungsformen kann insbesondere vorgesehen sein, dass sich an den Ausläse Vorrichtungen anschließen, die das Pfandgut, je nach Klassieren, in verschiedene Fraktionen austeilen.

Das Sortieren kann basieren auf der Klassierung, welche auf dem Lumineszenzverhalten beruht und/oder auf werteren Markierungen, wie z.B. Bar- Code/QR<tode/Symbol/Artikelnummer etc. und/oder der Form des Pfandguts (z.B. Flaschenform) und/oder Materialeigenschaften. Zur Überprüfung von Materialeigenschaften können weitere Detektoren vorgesehen sein (z.B. Metalldetektoren) .

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung ein Leergutrücknahmeautomat ist.

In dieser Ausfuhrungsform kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Leergutriicknahmeautomat weitere übliche gattungsgemäße Mittel umfasst, etwa Eingabevorrichtungen, Ausgabevorrichtungen zur Ausgabe eines Belegs etc. Im Gegensatz zu Absolutmessungen des Stands der Technik wurde überraschend festgestellt, dass Relativmessungen optischer Eigenschaften, wie z.B. die Analyse des zeitlichen Verhaltens einer Lummeszenzemission, unempfindlich gegenüber Störgrößen wie z.B. Additiven oder aufgelagerten Verschmutzungen sind. Eine Identifikation von Pfandgut unter Ausnutzung relativer Lumineszenzeigenschaften wird daher durch die inhärenten im Wesentlichen optischen Eigenschaften des zu identifizierenden Pfandguts nicht beeinflusst

Die Lumineszenzeigenschaften können auf lumineszierende Substanzen aus der Gruppe der fluoreszierenden Materialien beruhen. Unter Lumineszenz wird die Emission elektromagnetischer Strahlung nach Eintrag von Energie verstanden. Dabei ist bevorzugt, dass der Energieeintrag über Photonen erfolgt, die beobachtete Lumineszenz somit Photolumineszenz ist Die Photolumineszenz kann im UV und/oder VIS und/oder IR auftreten. Die Wellenlänge der emittierten elektromagnetischen Strahlung kann größer und/oder kleiner und/oder gleich der Aiiregungswellenlänge sein.

Als fluoreszierende Materialien können beispielsweise Materialien gemäß der Patentanmeldung DE 102014105846 Ai eingesetzt werden.

Durch die Ausnutzung dyiianuscher Lumineszenzeigenschaften kann eine erhöhte Fälschungssicherheit erreicht werden. Dies gilt insbesondere gegenüber Verfahren, in denen lediglich die Intensität oder Wellenlänge einer bestimmten Fluoreszenzmarkierung gemessen wird.

Eine Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zur Identifikation des Pfandguts ein Lummeszenzeniissionsverhalten über die Zeit bestimmt wird. Hierunter ist zu verstehen, dass nach dem Ende der Anregung die Emission der Lumineszenz in einem festgelegten Zeitraum messtechnisch erfasst wird. Die messtechnische Erfassung kann in dem Zeitintervall nach erfolgter Anregung der Lumineszenz einmal oder mehrfach hintereinander durchgeführt werden. Hierbei kann zwischen dem Ende der Anregung und dem Beginn der ersten Messung eine festgelegte Totzeit vorgesehen sein. Die Dauer der Einzelmessungeii und damit die Zeit, in der die absolute lAunineszenzintensität integriert wird, kann identisch oder verschieden sein. Die Dauer einer Einzelmessung beträgt lps-ioms, bevorzugt lous-ims, noch bevorzugter 5θμ&- 5θομβ. Dieses Verfahren eröffnet mehrere Optionen:

Nach der Anregung kann die Lumineszenzintensität für eine Emissionswellenlänge oder einen Wellenlängenbereich nach festgelegten Zeitintervallen mehrfach bestimmt werden. Ans den erhaltenen absoluten Intensitäten können Intensitätsverlaufe über der Zeit gebildet werden. Dies kann auch für mehrere Emissionswellenlängen oder Wellenlängenbereiche durchgeführt werden. Ebenso können Intensitätsverhältnisse zwischen verschiedenen Emisdonswellenlängen oder Emissionswellenlängenbereichen gebildet werden.

Auch ist bevorzugt, dass die Abidingkonstante für eine oder mehrere Emissions- Wellenlängen oder Wellenlängenbereiche bestimmt wird. Unter der Abklingkonstante wird die Zeitspanne verstanden, in der die Ausgangsintensität der Emission auf das l/e-fache abfallt

Eine weitere Ausfürmirigsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Intensität der Lumineszenzemission über das gesamte Spektrum integriert wird. Dies ist vorteilhaft, wenn schwache Emissionseignale ausgewertet werden müssen.

Zur Detektion der Lummeszenzeigenschaften können verschiedene Detektoren wie SchwarzweiB-Kameras, Farb-Kameras, Photomultiplier, Spektrometer, Fotozellen, Fotodioden, Fototransistoren alleine oder in Kombination zum Einsatz kommen. In den Detelctionseinrichtungen können optische Filter wie z.B. I-arigpass/Kurzpass/Bandpass-Filter zum Einsatz kommen. In einer anderen Ausführungsform können die Mittel zum Analysieren insbesondere Mittel zum Erlassen der Emissionen sein, die insbesondere auch lichtleitende Elemente umfassen können kann. In dieser Ausführungsform wird die Emission auf einen Sensor gebündelt, so dass der Sensor die Emission nicht direkt erfassen müssen. Zur Anregung der Lumineszenz durch die Mittel zum Analysieren des dynamischen Lumieszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz können breit- und/oder sdunalbandige Quellen wie z.B. Laser, Laserdioden, Uchtemittierende Dioden (LEDs), Xenonlampen, Halogenlampen einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen. Die Anregungsquellen können einzeln aktiviert oder gleichzeitig oder sequentiell in unterschiedlichen Kombinationen aktiviert werden. In den Anregungseinrichtungen können optische Filter wie Langpass/Kurzpass/Bandpass-Hlter zum Einsatz kommen.

Daruber hinaus ist bevorzugt, dass die Mittel zur Anregung der Lumineszenz ringförmig um das Führungsrohr herum angeordnet sind. Hierdurch wird eine Anregung der Lumineszenz unabhängig von der Ausrichtung der Lummeszenznwkierung, die in dem Pfandgut enthalten ist, ermöglicht. Eine Ausrichtung der Markierung ist in dieser Aiisfuhrungsform nicht notwendig, wodurch die Verfahrensführung vereinfacht wird.

Die Mittel zur Anregung und Detektion der Lumineszenz können in derselben Ebene oder entlang des Führungsrohres versetzt angeordnet sein. Die Anordnung in derselben Ebene hat den Vorteil, dass sich das Pfandgut im Moment der Anregung bereits auf Höhe der Detektoren befindet, so dass die maximale Intensität der Lummeszenzemission detektiert werden kann.

Daruber hinaus ist möglich, das Mittel zum Analysieren des dynamischen Lumineszenzverhaltens der lumineszierenden Substanz und die Mittel zur Anregung der Lumineszenz mehrfach entlang des Führungsrohrs anzuordnen, sodass mehrere Anregungs- und Messpositionen entlang des FUhrungsrohrs gebildet werden. Hierdurch können verschiedene Anregungs-/Mess-Kombinationen bei Durchgang des Pfandguts verwendet werden. Abfolge und Anzahl der Anregungs- und Messnüttel sind beliebig kombinierbar.

Zur Identifikation des Pfandguts gemäß den vorgestellten Verfahren muss eine Zuordnung zwischen den gemessenen Lumineszenzeigenschaften einerseits und dem markierten Pfandgut andererseits hergestellt werden. Dabei ist bevorzugt, dass Soll-Lumines2enzeigenschaften in einer Datenbank hinterlegt werden. Durch experimentelle Bestimmung kann für jedes Pfandgut, das einen oder mehrere Fluoreszenz-Marker enthält, eine oder mehrere Lumineszenzeigenschaiten bestimmt Bei Durchführung der Identifikation werden die gemessenen Lummeszenzeigenschaften mit den in der Datenbank zuvor hinterlegten Soll- Lunimeszerizeigenschaften abgeglichen und auf diese Weise eine Identifikation ermöglicht

Die erfindungsgemäßen Verfahren können zur Identifikation und/oder Sortierung von Pfandgütern genutzt werden.

Im Folgenden soll der Gegenstand der Anmeldung anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert werden, wobei dieses Ausführungsbeispiel lediglich der Verdeutlichung und nicht der Beschränkung des Schutzbereiches dient

Ausführunesheipiel:

Verwendet wurde eine Vorrichtung, in der ein Führungsrohr mit einem Innendurchmesser von 144,6 mm verwendet wurde. Das Führungsrohr war vertikal zum Boden angeordnet Als Mittel zum Analysieren des dynamischen Lummeszenzverhaltens wurde eine Anregungsquelle in Form von 8 LEDs mit einem Emiseionsmaximum bei 950 nm und einer BestraMungsleistung von ca. 16 W verwendet Mittels der AnregungsqueHe wurden Anregungspulse mit einer Pulsdauer von 20 bis 300 us erzeugt Zwischen den Pulsen wurde eine Anregungspause von 60 μβ eingehalten. Ferner wurden als weitere Mittel zum Analysieren IR-Photosensoren des Typs BTW 34 FS enthalten. Gemessen wurde die Intensität der Luniineszenzemission in den Anregungspausen. Es wurde die Lichtintensität in mehreren Zeit-Intervallen gemessen und daraus die Abklingkonstante bestimmt

Die im Vorangehenden beschriebene Vorrichtung wurde beispielhaft zur Identifikation von zwei verschiedenen Pfandgütern verwendet Die Pfandgüter unterschieden sich (hinsichtlich der darin enthaltenen lumineszierenden Substanz) hinsichtlich des Anregungsmaximums, des Einissionsniaximums und den Abidingkonstanten. Es wurden Abklingkonstanten mit den Werten 270 us und 330 us verwendet. Nach dem Einbringen des jeweiligen Pfandguts in das Führungsrohr fiel das Pfandgut unter Einfluss der Schwerkraft nach unten. Wahrend das Pfandgut die im Vorangehenden genannte Analysevorrichtung passierte, wurde die lumineszierende Substanz durch die Bestrahlungsquelle angeregt, die Lummeszenzgmission erfasst und die Abklingkonstante des enthaltenen Lumineszenzmarkers in oben angegebener Weise bestimmt. Sowohl die Anregung als auch die Messung erfolgte hierbei während der Bewegung des Pfandguts in dem Führungsrohr. Basierend auf der ermittelten Abklingkonetante wurde das Pfandgut klassiert » wobei die Abklingkonstante 270 us der Zuordnung eines Pfandwertes zu dem Pfandgut diente, während die Abklingkonstante von 330 us einer entsprechenden Nichtzuordnung diente.

Die in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.