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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR INSPECTING A VEHICLE, AND INSPECTION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/268480
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for inspecting a vehicle (1) on a site (11a, 11b) with a management system (V), wherein the management system (V) is designed to coordinate vehicles (1) on the site (11a, 11b) and to control an inspection vehicle (20), wherein the inspection vehicle (20) has a sensor system having at least one sensor, having at least the following steps: - determining whether a vehicle (1) on the site (11a, 11b) intends to depart; - generating and transmitting a control command to the inspection vehicle (20) such that the inspection vehicle (20) moves along an inspection path to the parking space (10); - capturing the surroundings (U) around the inspection vehicle (20) at the parking space (10) by means of the sensor system (25) in the inspection vehicle (20) while a capture area (27) of the sensor (26) is aimed at the area (6) underneath the vehicle (1) and/or at the vehicle (1); and - determining, on the basis of the sensor signals (S2), whether there is an obstacle (G) which hinders the departure (A) of the vehicle (1).

Inventors:
DIECKMANN THOMAS (DE)
RICKE JANIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/065177
Publication Date:
December 29, 2022
Filing Date:
June 03, 2022
Export Citation:
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Assignee:
ZF CV SYSTEMS GLOBAL GMBH (CH)
International Classes:
B60R1/22; B25J5/00; B61L23/00; G01M17/007; G05D1/02
Domestic Patent References:
WO2019026321A12019-02-07
WO2006059998A12006-06-08
Foreign References:
US10497108B12019-12-03
DE102020007456A12021-02-18
DE102017115582A12019-01-17
DE102020001198A12020-10-01
US20060170768A12006-08-03
US20080211914A12008-09-04
US20100238290A12010-09-23
US20190304099A12019-10-03
US20190304100A12019-10-03
US20190266715A12019-08-29
US10825097B12020-11-03
Attorney, Agent or Firm:
RABE, Dirk-Heinrich (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Inspizieren eines Fahrzeuges (1) auf einem Gelände (11a, 11b) mit einem Verwaltungssystem (V), wobei das Verwaltungs system (V) ausgebildet ist, Fahrzeuge (1) auf dem Gelände (11a, 11b) mittels mindestens einer Verwaltungs-Funktion (F) zu koordinieren, wo bei das Verwaltungssystem (V) ferner ausgebildet ist, ein Inspektions fahrzeug (20) zu steuern, wobei das Inspektionsfahrzeug (20) ein Sen sorsystem (25) mit mindestens einem Sensor (26) aufweist zum Ausge ben von Sensor-Signalen (S2) in Abhängigkeit einer von dem mindes tens einen Sensor (26) erfassten Umgebung (U), mit mindestens den folgenden Schritten:

- Ermitteln, ob mindestens ein Fahrzeug (1 ) auf dem Gelände (11a, 11b) eine Abfahrt (A) von einem Abstellplatz (10) beabsichtigt (ST1);

- Erzeugen mindestens eines Steuer-Befehls (B) durch das Verwal tungssystem (V) und Übertragen des mindestens einen Steuer-Befehls (B) an das Inspektionsfahrzeug (20) derartig, dass sich das Inspektions fahrzeug (20) entlang eines Inspektions-Pfades (IP) zu dem Abstellplatz (10) des Fahrzeuges (1), das eine Abfahrt (A) beabsichtigt, hin bewegt (ST2, ST3);

- Erfassen einer Umgebung (U) um das Inspektionsfahrzeug (20) am Abstellplatz (10) des Fahrzeuges (1) durch das Sensorsystem (25) im Inspektionsfahrzeug (20) während ein Erfassungsbereich (27) des min destens einen Sensors (26) zumindest bereichsweise auf den Unterbe reich (6) unterhalb des Fahrzeuges (1) und/oder auf das Fahrzeug (1) ausgerichtet ist (ST4.1); und

- Ermitteln in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem (25) erzeugten Sensor-Signale (S2), ob ein Flinderungs-Grund (G) vorliegt, durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert wird zur Durchführung ei ner Abfahrtkontrolle (AK) (ST5).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Sensorsystem (25) des Inspektionsfahrzeuges (20) erzeugten und die Umgebung (U) um das Inspektionsfahrzeug (20) am Abstellplatz (10) charakterisierenden Sensor-Signale (S2) an das Verwaltungssystem (V) übertragen werden, vorzugsweise über ein drahtloses Kommunikations system (4), und in dem Verwaltungssystem (V) in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem (25) erzeugten Sensor-Signale (S2) ermittelt wird, ob ein Hinderungs-Grund (G) vorliegt, durch den die Abfahrt (A) des Fahr zeuges (1) behindert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermit teln, ob ein Hinderungs-Grund (G) vorliegt, durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert wird, in dem Verwaltungssystem (V) manuell oder automatisiert durch einen Erkennungs-Algorithmus (EA) erfolgt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Inspektions-Pfad (IP) durch das Verwaltungssys tem (V) vorab festgelegt wird und

- der Inspektions-Pfad (IP) als Steuer-Befehl (B) auf das Inspektionsfahr zeug (20) übertragen wird, oder

- Steuer-Befehle (B) derartig an das Inspektionsfahrzeug (20) übertragen werden, dass das Inspektionsfahrzeug (20) den vorab festgelegten In spektions-Pfad (IP) abfährt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Inspekti ons-Pfad (IP) von dem Verwaltungssystem (V) angepasst werden kann, insbesondere in Abhängigkeit der Sensor-Signale (S2).

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Inspektions-Pfad (IP) des Inspektionsfahrzeuges (20) in Abhängigkeit davon festgelegt wird, ob ein oder mehrere Fahrzeuge (1) auf dem Ge- lände (11a, 11b) eine Abfahrt (A) von einem Abstellplatz (10) beabsichti gen, so dass sich das Inspektionsfahrzeug (20) entlang des Inspektions- Pfades (IP) nacheinander zu den Abstellplätzen (10) aller Fahrzeuge (1), die eine Abfahrt (A) beabsichtigen, hin bewegt, wobei der Inspektions- Pfad (IP) vorzugsweise auch in Abhängigkeit einer geplanten Abfahrts zeit (tA) des jeweiligen Fahrzeuges (1) festgelegt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Inspektionsfahrzeug (20) eine Zentralsteuerung (24) aufweist, die in Abhängigkeit des mindestens einen Steuer-Befehls (B) ein Antriebssystem (21) und/oder ein Lenksystem (22) des Inspekti onsfahrzeuges (20) automatisiert ansteuert.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentral steuerung (24) das Antriebssystem (21) und/oder das Lenksystem (22) des Inspektionsfahrzeuges (20) auch in Abhängigkeit der von dem Sen sorsystem (25) des Inspektionsfahrzeuges (20) erzeugten Sensor- Signale (S2) ansteuert, insbesondere eine Inspektionsgeschwindigkeit (vl) des Inspektionsfahrzeuges (20) und/oder den Inspektions-Pfad (IP) in Abhängigkeit der Sensor-Signale (S2) anpasst.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Inspekti onsgeschwindigkeit (vl) des Inspektionsfahrzeuges (20) auf eine Maxi malgeschwindigkeit (vMax) begrenzt wird, wobei die Maximal- Geschwindigkeit (vMax) beispielsweise 20km/h, vorzugsweise 17km/h, insbesondere 14km/h, beträgt und/oder vorzugsweise in Abhängigkeit der Umgebung (U) festgelegt wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der mindestens eine Steuer-Befehl (B) derartig er zeugt wird, dass das Inspektionsfahrzeug (20) am Abstellplatz (10) des Fahrzeuges (1 ) einen nicht-linearen Kurs, beispielsweise Schlangenli nien (S) fährt.

11 .Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der mindestens eine Steuer-Befehl (B) derartig er zeugt wird, dass das Inspektionsfahrzeug (20) in einen Unterbereich (6) unterhalb des Fahrzeuges (1 ) ragt und/oder den Unterbereich (6) unter halb des Fahrzeuges (1 ) komplett durchfährt, um den Erfassungsbereich (27) des mindestens einen Sensors (26) auf den Unterbereich (6) unter halb des Fahrzeuges (1 ) auszurichten.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der min destens eine Steuer-Befehl (B) derartig erzeugt wird, dass der gesamte Unterbereich (6) unterhalb des Fahrzeuges (1 ) von den Sensoren (26) des Sensorsystems (25) erfasst werden kann.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flinderungs-Grund (G), durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert wird, vorliegt, wenn anhand der von dem Sensorsystem (25) des Inspektionsfahrzeuges (20) erzeugten Sensor-Signale (S2) ermittelt wird, dass sich im Unterbereich (6) des Fahrzeuges (1 ) eine Person (30) und/oder mindestens ein Gegenstand (40) befindet, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Unterlegkeil (40a) unter den Rädern (8) des Fahrzeuges (1 ), Stützen (40b) eines Anhängers (1 b) des Fahrzeu ges (1 ), eine Ladung (40c), Nägel (40d), Schrauben (40e), Flolzbretter (40f), Paletten (40g), Planen (40h), Rungen (40i).

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Hinderungs-Grund (G), durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1 ) behindert wird, in Abhängigkeit mindestens eines Zustands (Z) ermittelt wird, der ausgewählt ist aus der Gruppe beste- hend aus: Beleuchtungszustand (Z1), Radzustand (Z2), Türzustand (Z3), Planenzustand (Z4), Beladungszustand (Z5), Witterungszustand (Z6), Bremsanlagen-Zustand (Z7), Antriebszustand (Z8), wobei der jeweilige Zustand (Z) anhand der von dem Sensorsystem (25) des Inspektions fahrzeuges (20) erzeugten Sensor-Signale (S2) ermittelt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zu stand (Z) des Fahrzeuges (1) über einen akustischen Sensor (68) des Sensorsystems (25) des Inspektionsfahrzeuges (20) ermittelt wird durch Auswertung der in der Umgebung (U) um das Inspektionsfahrzeug (20) auftretenden Geräusche (N), die über den akustischen Sensor (68) an dem Abstellplatz (10) des Fahrzeuges (1) erfasst werden.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Verwaltungssystem (V) und/oder das Inspekti onsfahrzeug (20) bei Vorliegen eines Flinderungs-Grundes (G), durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert wird, Steuer-Signale (S1) derartig erzeugt und an das Fahrzeug (1) ausgibt, dass das Fahr zeug (1) an einer Abfahrt (A) gehindert wird und/oder darauf hingewie sen wird, dass ein Hinderungs-Grund (G) vorliegt, durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund der Steuer-Signale (S1) bei Vorliegen eines Hinderungs-Grundes (G) ei ne Parkbremse (7) des Fahrzeuges (1) eingelegt wird oder eingelegt bleibt und/oder das Fahrzeug (1) ausgeschaltet wird.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass sich das Inspektionsfahrzeug (20) bei Nichtvorliegen eines Hinderungs-Grundes (G) in einen Freigabebereich (50) auf dem Gelände (11a, 11b) bewegt, wobei das Fahrzeug (1 ) mittels einer Fahr- zeug-Umfeldsensorik (1c) erfasst, ob sich das Inspektionsfahrzeug (20) in dem Freigabebereich (50) befindet und dadurch ermittelt, ob eine Ab fahrt (A) des Fahrzeuges (1) vom Verwaltungssystem (V) freigegeben ist, wobei in Abhängigkeit der vom Inspektionsfahrzeug (20) erzeugten Sensor-Signale (S2) bis zu einer Abfahrt (A) und/oder bei einer Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) vom Abstellplatz (10) weiterhin das Vorliegen ei nes Flinderungs-Grundes (G) geprüft wird.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass sich das Inspektionsfahrzeug (20) bei Unterschreiten eines Grenzladezustandes (LG) eines Energiespeichers (65) des Inspek tionsfahrzeuges (20) selbständig und oder vom Verwaltungssystem (V) veranlasst in eine auf dem jeweiligen Gelände (11a, 11 b) installierte La destation (66) fährt.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass in Abhängigkeit der Sensor-Signale (S2) des Sen sorsystems (25) des Inspektionsfahrzeuges (20) eine Bauart (R) der Fahrzeug-Bremsanlage (1d) des Fahrzeuges (1), insbesondere eines Anhängers (1b) des Fahrzeuges (1), ermittelt wird.

21.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass das Inspektionsfahrzeug (20) dem Gelände (11a,

11 b) des Verwaltungssystems (V) zugeordnet ist und/oder sich das In spektionsfahrzeug (20) nur auf dem Gelände (11a, 11b) des Verwal tungssystems (V) bewegen kann.

22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass eine aktuelle Position (P20) des Inspektionsfahrzeu ges (20) vom Verwaltungssystem (V) beim Abfahren des Inspektions- Pfades (IP) durch ein Positionserfassungssystem (29) am Inspektions- fahrzeug (20) überwacht wird.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ab fahren des Inspektions-Pfades (IP) durch das Inspektionsfahrzeug (20) eine Kartierungsfunktion (KF) durchgeführt wird, bei der auf dem Verwal tungssystem (V) gespeicherte Kartendaten (K) in Abhängigkeit der aktu ellen Position (P20) sowie der vom Sensorsystem (25) im Inspektions fahrzeug (20) erzeugten Sensor-Signale (S2) validiert und/oder geprüft werden.

24. Inspektions-Anordnung (100) aus einem Verwaltungssystem (V) und ei nem von dem Verwaltungssystem (V) steuerbaren Inspektionsfahrzeug (20), wobei das Verwaltungssystem (V) eine Verwaltungs-Steuerung (80) aufweist, die ausgebildet ist, Fahrzeuge (1) auf einem Gelände (11a,

11b) mittels mindestens einer Verwaltungs-Funktion (F) zu koordinieren, wobei das Inspektionsfahrzeug (20) ein Sensorsystem (25) mit mindes tens einem Sensor (26) aufweist zum Ausgeben von Sensor-Signalen (S2) in Abhängigkeit einer von dem mindestens einen Sensor (26) er fassten Umgebung (U), wobei die Verwaltungs-Steuerung (80) ferner ausgebildet ist,

- zu ermitteln, ob mindestens ein Fahrzeug (1 ) auf dem Gelände (11 a, 11b) eine Abfahrt (A) von einem Abstellplatz (10) beabsichtigt;

- mindestens einen Steuer-Befehl (B) derartig zu erzeugen und den mindestens einen Steuer-Befehl (B) an das Inspektionsfahrzeug (20) derartig zu übertragen, dass sich das Inspektionsfahrzeug (20) entlang eines Inspektions-Pfades (IP) zu dem Abstellplatz (10) des Fahrzeuges (1), das eine Abfahrt (A) beabsichtigt, hin bewegt, so dass das Sensor system (25) im Inspektionsfahrzeug (20) eine Umgebung (U) um das In spektionsfahrzeug (20) erfassen kann, während ein Erfassungsbereich (27) des mindestens einen Sensors (26) zumindest bereichsweise auf den Unterbereich (6) unterhalb des Fahrzeuges (1) und/oder auf das Fahrzeug (1) ausgerichtet ist; und

- in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem (25) des Inspektionsfahr zeuges (20) erzeugten Sensor-Signale (S2) zu ermitteln, ob ein Hinde rungs-Grund (G) vorliegt, durch den die Abfahrt (A) des Fahrzeuges (1) behindert ist zur Durchführung einer Abfahrtkontrolle (AK).

25. Inspektions-Anordnung (100) nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich net, dass eine Beleuchtungseinrichtung (60) an einer Rückseite (20a) und/oder an einer Vorderseite (20b) des Inspektionsfahrzeugs (20) an geordnet ist zum Beleuchten der Umgebung (U) des Inspektionsfahrzeu ges (20).

26. Inspektions-Anordnung (100) nach Anspruch 24 oder 25, dadurch ge kennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor (26) des Sensorsystems (25) eine Fisheye-Kamera (28a) ist, wobei vorzugsweise mindestens zwei Sensoren (26) vorgesehen sind, die unterschiedliche, vorzugsweise gegensätzlich ausgerichtete, Erfassungsbereiche (27) aufweisen, und/oder der mindestens eine Sensor (26) ein akustischer Sensor (68) ist zur Aufnahme von Geräuschen (N) im Erfassungsbereich (27).

27. Inspektions-Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bauhöhe (H) des Inspektionsfahr zeuges (20) maximal 0,5m, insbesondere maximal 0,35m beträgt, und/oder eine Masse (M) des Inspektionsfahrzeuges (20) geringer als 10kg, vorzugsweise geringer als 5kg ist.

Description:
Verfahren zum Inspizieren eines Fahrzeuges und Inspektions-System

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inspizieren eines Fahrzeuges auf einem Gelände mit einem Verwaltungssystem sowie ein Inspektions- System zur Durchführung des Verfahrens.

Wie bei allen Fahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, muss auch bei autonom betriebenen Fahrzeugen eine Abfahrtkontrolle erfolgen. Dabei wird eine Kontrollliste mit gewissen Funktionen des Fahrzeuges, die vor jeder Abfahrt auf korrekte Funktion zu kontrollieren sind, abgearbeitet aber auch kontrolliert, ob das Fahrzeug gefährdungsfrei losfahren kann, d.h. sich bei spielsweise keine Personen oder Gegenstände mehr am bzw. unter dem Fahrzeug befinden. Da für diese Kontrolle bei autonomen Fahrzeugen ein Fahrer bzw. Kontrolleur nicht immer zur Verfügung steht, wird beispielsweise auf die vorhandene Fahrzeug-Umfeldsensorik des autonomen Fahrzeugs aber auch auf extern installierte Sensoren eines Kontrollgerätes zurückgegrif fen, wie beispielsweise in DE 102020007456 A1 beschrieben. Darüber kann dann eine Kontrolle in entsprechender Weise stattfinden. Aber auch bei manuell betriebenen Fahrzeugen kann auf eine über die Fahrzeug- Umfeldsensorik stattfindende Abfahrtkontrolle zurückgegriffen werden.

Dabei gibt es jedoch Stellen, an denen eine Erfassung der Umgebung zur Kontrolle schwer möglich ist, z.B. unter dem Fahrzeug, beispielsweise bei einem langgezogenen Fahrzeug-Gespann. Zwar gibt es Vorschläge, Kame ras bzw. Sensoren auch unter dem Fahrzeug anzubringen, wie beispielswei se in DE 102017 115582 A1 und DE 102020001 198 A1 beschrieben, je doch müssen diese dann aufgrund der erhöhten Anfälligkeit für Verschmut zung sehr oft gereinigt werden. Außerdem ist es auch mit zwei Kameras nur schwer möglich, den kompletten Unterbereich des Fahrzeuges, beispielswei- se eines Fahrzeug-Gespanns, zu erfassen, da diese beiden Kameras starr am Fahrzeugaufbau montiert sind.

Weiterhin sind stationäre Systeme bekannt, um den Zustand eines Fahrzeuges von unten zu ermitteln, wie beispielsweise in WO 06/059998 A1 , US 2006170768 A1 , US 2008211914 A1 , US 2010238290 A1 , US 2019304099A1 oder US 2019304100 A1 beschrieben. Der Fahrer fährt dazu mit seinem Fahrzeug beispielsweise über ein Sensorsystem. Die darin vor handenen Sensoren nehmen hochaufgelöste Bilder des Unterbodens auf und bewerten mittels einer Software bzw. eines Algorithmus den Zustand beispielsweise des Unterbodens, des Auspuffs, der Traggelenke oder der Stoßdämpfer. Der Nachteil bei diesen Verfahren ist, dass das Fahrzeug be reits fahren muss bzw. musste, damit der Unterboden erfasst werden kann. Es muss aber im Rahmen der Abfahrkontrolle bereits vor der Fahrt festge stellt werden, ob sich etwas unter dem Fahrzeug befindet.

Im Stand der Technik sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen eine Inspektion eines Fahrzeuges durch eine Drohne erfolgen kann, wie bei spielsweise in US 2019266715 A1 oder US 10825097 B beschrieben. Hierfür wird mittels einer fliegenden Drohne das Fahrzeug umflogen und Kratzer und Dellen festgestellt, wobei die Drohne auch unter das Fahrzeug fliegen oder fahren kann. Dabei ist eine Anwendung für eine Abfahrkontrolle nicht vorge sehen, sondern lediglich eine Inspektion der Reifen, des Unterbodens oder des Abgassystems. Weiterhin ist der Betrieb einer Drohne mit einem hohen Energieverbrauch verbunden, da diese dauerhaft in der Luft zu halten ist. Daher ist die Einsatzdauer einer solchen Drohne ohne Aufladung begrenzt.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Inspizieren eines Fahr zeuges auf einem Gelände mit einem Verwaltungssystem anzugeben, das mit einfachen Mitteln und ohne eine Modifikation des zu kontrollierenden Fahrzeuges eine zuverlässige Aussage darüber ermöglicht, ob ein Fahrzeug an der Abfahrt gehindert ist oder nicht. Aufgabe ist weiterhin, ein entspre chendes Inspektions-System anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie ein Inspektions-System gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Weiterbildungen an.

Erfindungsgemäß ist demnach ein Verfahren zum Inspizieren eines Fahrzeuges auf einem Gelände (z.B. Hafengelände, Parkplatz, Tankstelle, Betriebshof) mit einem Verwaltungssystem (Managementsystem) vorgese hen, vorzugsweise im Rahmen einer Abfahrtkontrolle, wobei das Verwal tungssystem ausgebildet ist, Fahrzeuge auf dem Gelände mittels mindestens einer Verwaltungs-Funktion zu koordinieren, d.h. zu steuern und/oder zu überwachen und/oder zu befehligen, wobei das Verwaltungssystem ferner ausgebildet ist, ein Inspektionsfahrzeug zu steuern, vorzugsweise drahtlos, wobei das Inspektionsfahrzeug ein Sen sorsystem mit mindestens einem Sensor aufweist zum Ausgeben von Sen sor-Signalen in Abhängigkeit einer von dem mindestens einen Sensor erfass ten Umgebung, mit mindestens den folgenden Schritten:

- Ermitteln, ob mindestens ein Fahrzeug auf dem Gelände eine Abfahrt von einem Abstellplatz beabsichtigt;

- Erzeugen mindestens eines Steuer-Befehls durch das Verwaltungssystem und Übertragen des mindestens einen Steuer-Befehls an das Inspektions fahrzeug derartig, dass sich das Inspektionsfahrzeug entlang eines Inspekti ons-Pfades zu einer Abstellposition bzw. dem Abstellplatz des Fahrzeuges, das eine Abfahrt beabsichtigt, hin bewegt;

- Erfassen einer Umgebung um das Inspektionsfahrzeug am Abstellplatz des Fahrzeuges durch das Sensorsystem im Inspektionsfahrzeug während ein Erfassungsbereich des mindestens einen Sensors zumindest bereichsweise auf den Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges und/oder auf das Fahrzeug ausgerichtet ist; und - Ermitteln in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem erzeugten Sensor- Signale, ob ein Hinderungs-Grund vorliegt, durch den die Abfahrt des Fahr zeuges behindert wird bzw. verhindert werden könnte zur Durchführung einer Abfahrtkontrolle.

Erfindungsgemäß ist auch eine Inspektions-Anordnung aus einem Ver waltungssystem und einem von dem Verwaltungssystem steuerbaren In spektionsfahrzeug vorgesehen, wobei das Verwaltungssystem eine entspre chende Verwaltungs-Steuerung aufweist, so dass mit der Inspektions- Anordnung das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann.

Vorteilhafterweise wird also auf ein mobiles Inspektionsfahrzeug (vgl. fernsteuerbares Fahrzeug) zurückgegriffen, das durch eine geeignete Bewe gung entlang des Inspektions-Pfades gezielt den gesamten oder zumindest den relevanten Teil des Unterbereiches unterhalb des Fahrzeuges, d.h. zwi schen dem Untergrund und dem Fahrzeug, mit seinen Sensoren erfassen kann, um dann auch darauf schließen zu können, ob sich Personen und/oder Gegenstände unter dem Fahrzeug befinden, die eine sichere Abfahrt des Fahrzeuges beeinträchtigen können. Aber auch das Fahrzeug selbst kann über das mobile Inspektionsfahrzeug erfasst werden, um daraus abzuleiten, ob eine Funktionsbeeinträchtigung des Fahrzeuges vorliegt. Aus dem Zu stand des Fahrzeuges, der eine sichere Abfahrt des Fahrzeuges beeinträch tigen würde, kann dann ebenfalls ein Hinderungs-Grund abgeleitet werden. Dabei wird ausgenutzt, dass sich das Fahrzeug auf einem Gelände mit ei nem Verwaltungssystem befindet, d.h. es finden bereits gewisse Verwal tungs-Funktionen statt, die durch den Betrieb des Inspektionsfahrzeuges in vorteilhafter Weise erweitert werden können.

Vorzugsweise wird also davon ausgegangen, dass das Inspektionsfahr zeug dem Gelände des Verwaltungssystems zugeordnet ist und/oder sich das Inspektionsfahrzeug nur auf dem Gelände des Verwaltungssystems be- wegen kann. Das Inspektionsfahrzeug kann also in das Verwaltungssystem einfach zur Funktionserweiterung eingebunden werden und ist dabei auf den Betrieb auf dem jeweiligen Gelände auch abgestimmt. Vorzugsweise kann dabei eine aktuelle Position des Inspektionsfahrzeuges vom Verwaltungssys tem beim Abfahren des Inspektions-Pfades durch ein Positionserfassungs system am Inspektionsfahrzeug überwacht werden, so dass eine gezielte Abstimmung zwischen Inspektionsfahrzeug und dem Verwaltungssystem möglich ist.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass die von dem Sensorsys tem des Inspektionsfahrzeuges erzeugten und die Umgebung um das In spektionsfahrzeug am Abstellplatz charakterisierenden Sensor-Signale an das Verwaltungssystem übertragen werden, vorzugsweise über ein drahtlo ses Kommunikationssystem, und in dem Verwaltungssystem in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem erzeugten Sensor-Signale ermittelt wird, ob ein Hinderungs-Grund vorliegt, durch den die Abfahrt des Fahrzeuges behindert wird. Demnach kann also die Auswertung im Verwaltungssystem erfolgen, so dass auf dem Inspektionsfahrzeug selbst keine aufwendige Rechenleistung zur Verfügung zu stellen ist. Daher sind lediglich die Rohdaten oder zumin dest vorverarbeitete Daten an das Verwaltungssystem zu übertragen, das dann den rechenaufwändigeren Teil der Auswertung übernimmt. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Ermitteln, ob ein Hinderungs-Grund vorliegt, durch den die Abfahrt des Fahrzeuges behindert wird, in dem Ver waltungssystem manuell, z.B. durch einen Teleoperator, oder automatisiert durch einen Erkennungs-Algorithmus bzw. durch Bildverarbeitung erfolgt, so dass bei einer manuellen Auswertung grundsätzlich auch im Verwaltungssys tem Rechenaufwand gespart werden kann.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass der Inspektions-Pfad durch das Verwaltungssystem vorab festgelegt wird und - der Inspektions-Pfad als Steuer-Befehl auf das Inspektionsfahrzeug über- tragen wird, oder

- Steuer-Befehle derartig an das Inspektionsfahrzeug übertragen werden, dass das Inspektionsfahrzeug den vorab festgelegten Inspektions-Pfad abfä hrt. Dadurch ist eine bessere Planbarkeit gegeben.

Vorzugsweise kann dabei ergänzend auch vorgesehen sein, dass der Inspektions-Pfad von dem Verwaltungssystem angepasst werden kann, ins besondere in Abhängigkeit der Sensor-Signale. Wird beispielsweise ein Hin dernis erkannt oder ändert sich etwas bei der Planung und Koordination der Fahrzeuge auf dem Gelände, so kann das Verwaltungssystem den Inspekti ons-Pfad entsprechend anpassen, so dass sich die geplante Bewegung des Inspektionsfahrzeuges nachfolgend ändert.

Vorzugsweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Inspektions- Pfad des Inspektionsfahrzeuges in Abhängigkeit davon festgelegt wird, ob ein oder mehrere Fahrzeuge auf dem Gelände eine Abfahrt von einem Ab stellplatz beabsichtigen, so dass sich das Inspektionsfahrzeug entlang des Inspektions-Pfades nacheinander zu den Abstellpositionen bzw. Abstellplät zen aller Fahrzeuge, die eine Abfahrt beabsichtigen, hin bewegt, wobei der Inspektions-Pfad vorzugsweise auch in Abhängigkeit einer geplanten Ab fahrtszeit des jeweiligen Fahrzeuges festgelegt wird. Dadurch kann Zeit ge spart werden und es sind nicht für jeden geplanten Abfahrvorgang einzelne Inspektionsfahrzeuge nötig. Der Abfahrvorgang kann dadurch optimiert wer den.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Inspektionsfahrzeug eine Zentralsteuerung aufweist, die in Abhängigkeit des mindestens einen Steuer-Befehls ein Antriebssystem und/oder ein Lenksystem des Inspekti onsfahrzeuges automatisiert ansteuert. Daher ist ein autonom betreibbares Inspektionsfahrzeug vorgesehen, das ohne Fahrer auskommt. Dabei kann ergänzend vorgesehen sein, dass die Zentralsteuerung das Antriebssystem und/oder das Lenksystem des Inspektionsfahrzeuges auch in Abhängigkeit der von dem Sensorsystem des Inspektionsfahrzeuges erzeugten Sensor- Signale ansteuert, insbesondere eine Inspektionsgeschwindigkeit des In spektionsfahrzeuges und/oder den Inspektions-Pfad in Abhängigkeit der Sensor-Signale anpasst. Das Inspektionsfahrzeug kann also auch gezielt auf von den Sensoren erkannte Flindernisse oder Objekte in der Umgebung selbst reagieren, wenn die Zentralsteuerung einen entsprechenden Bildver- arbeitungs-Algorithmus auch selbst installiert hat. Das Inspektionsfahrzeug kann dann auch autonom ausweichen bzw. auf erkannte Hindernisse reagie ren.

Vorzugsweise kann dabei ergänzend vorgesehen sein, dass die Inspek tionsgeschwindigkeit des Inspektionsfahrzeuges auf eine Maximalgeschwin digkeit begrenzt wird, wobei die Maximal-Geschwindigkeit beispielsweise 20km/h, vorzugsweise 17km/h, insbesondere 14km/h, beträgt und/oder vor zugsweise in Abhängigkeit der Umgebung festgelegt wird. Dadurch kann die Gefahr, die von dem Inspektionsfahrzeug auf dem Gelände ausgeht, mini miert werden, da bei derartig niedrigen Maximalgeschwindigkeiten rechtzeitig reagiert werden kann und selbst bei einem Zusammenstoß keine größeren Schäden auftreten.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Inspektionsfahrzeug eine Beleuchtungseinrichtung an einer Rückseite und/oder an einer Vorder seite des Inspektionsfahrzeugs aufweist zum Beleuchten der Umgebung des Inspektionsfahrzeuges beispielsweise bei Dunkelheit, so dass auch dann eine zuverlässige Ermittlung von Personen und/oder Gegenständen im Un terbereich oder auch des Zustandes des Fahrzeuges möglich ist. Ferner ist zur Verbesserung des Erfassungsbereiches des Sensorsystems vorgesehen, dass der mindestens eine Sensor des Sensorsystems eine Fisheye-Kamera ist, beispielsweise mit einem Erfassungsbereich von 180° oder darüber, wo bei vorzugsweise mindestens zwei Sensoren vorgesehen sind, die unter- schiedliche, vorzugsweise gegensätzlich ausgerichtete, Erfassungsbereiche aufweisen, beispielsweise zur Vorderseite und zur Rückseite des Inspekti onsfahrzeuges ausgerichtete Erfassungsbereiche. Dadurch kann ein ausrei chend großer Bereich der Umgebung des Inspektionsfahrzeuges abgedeckt werden, so dass keine aufwändigen Bewegungspfade des Inspektionsfahr zeuges zur Erfassung des gesamten Unterbereiches des Fahrzeuges nötig sind. Um dabei den Unterbereich ausreichend erfassen zu können, vorzugs weise das zu inspizierende Fahrzeug unterfahren zu können, und/oder die Gefahr, die von dem Inspektionsfahrzeug ausgeht zu minimieren, ist weiter hin vorgesehen, dass eine Bauhöhe des Inspektionsfahrzeuges maximal 0,5m, insbesondere maximal 0,35m beträgt, und/oder eine Masse des In spektionsfahrzeuges geringer als 10kg, vorzugsweise geringer als 5kg ist.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass der mindestens eine Steuer-Befehl an das Inspektionsfahrzeug derartig erzeugt wird, dass das Inspektionsfahrzeug im Bereich der Abstellposition bzw. am Abstellplatz des Fahrzeuges, insbesondere im Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges, ei nem nicht-linearen Kurs folgt, beispielsweise Schlangenlinien fährt, bei spielsweise durch eine entsprechende Festlegung des Inspektions-Pfades. Dadurch kann sichergestellt werden, dass jeder Bereich des Unterbereiches, insbesondere auch hinter den Rädern, sowie auch des Fahrzeuges selbst von den Sensoren am Inspektionsfahrzeug erfasst werden kann.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass der mindestens eine Steuer-Befehl an das Inspektionsfahrzeug derartig erzeugt wird, dass das Inspektionsfahrzeug in den Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges ragt und/oder den Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges komplett durchfährt, um den Erfassungsbereich des mindestens einen Sensors auf den Unterbe reich unterhalb des Fahrzeuges auszurichten, wobei dies vorzugsweise der artig erfolgt, dass der gesamte Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges von den Sensoren des Sensorsystems erfasst werden kann. Durch eine entspre- chende Ausrichtung und Bewegungssteuerung des Inspektionsfahrzeuges kann also sichergestellt werden, dass der Unterbereich auch ausreichend erfasst wird, wobei das Inspektionsfahrzeug dazu aufgrund seiner Bauhöhe auch ausgebildet ist, in den Unterbereich selbst zu fahren.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass neben dem Ermitteln einer Person im Unterbereich ein weiterer Hinderungs-Grund, durch den die Ab fahrt des Fahrzeuges behindert wird, vorliegt, wenn anhand der von dem Sensorsystem des Inspektionsfahrzeuges erzeugten Sensor-Signale ermittelt wird, dass sich im Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges mindestens ein Gegenstand befindet, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Unterlegkeil unter den Rädern des Fahrzeuges, Stützen eines Anhängers des Fahrzeuges, eine Ladung, Nägel, Schrauben, Holzbretter, Paletten, Pla nen, Rungen. Derartige Gegenstände können eine sichere und zuverlässige Abfahrt des Fahrzeuges beeinträchtigen und können durch das Inspektions fahrzeug bei entsprechender Steuerung einfach erfasst werden.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass ein Hinderungs-Grund, durch den die Abfahrt des Fahrzeuges behindert wird, in Abhängigkeit min destens eines Zustands ermittelt wird, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Beleuchtungszustand, Radzustand, Türzustand, Planen zustand, Beladungszustand, Witterungszustand, Bremsanlagen-Zustand, Antriebszustand, wobei der jeweilige Zustand anhand der von dem Sensor system des Inspektionsfahrzeuges erzeugten Sensor-Signale ermittelt wird. Es kann also nicht nur der Unterbereich geprüft werden, sondern auch der Zustand bzw. Funktionsbeeinträchtigungen des jeweiligen Bauteils des Fahr zeuges selbst.

Dazu kann vorzugsweise weiterhin vorgesehen sein, dass der Zustand des Fahrzeuges, insbesondere der Bremsanlagen-Zustand und der Antriebs zustand, über einen akustischen Sensor des Sensorsystems des Inspekti- onsfahrzeuges ermittelt wird durch Auswertung der in der Umgebung um das Inspektionsfahrzeug auftretenden Geräusche, die über den akustischen Sen sor an dem Abstellplatz des Fahrzeuges erfasst werden. Durch eine akusti sche Überwachung können zusätzliche Informationen gewonnen werden, die sich mit einer rein optischen Überwachung durch die weiteren Sensoren des Sensorsystems nicht eindeutig herleiten lassen, beispielsweise kleine Löcher oder sonstige Undichtigkeiten in fluidführenden Pneumatikleitungen.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass der mindestens eine Steuer-Befehl an das Inspektionsfahrzeug und/oder Steuer-Signale zur Ko ordination eines Fahrzeuges auf dem jeweiligen Gelände über ein drahtloses Kommunikationssystem, beispielsweise WLAN, LTE, 5G, LoraWan, etc., übertragen werden. Dadurch sind eine einfache Koordinierung und Steue rung des Inspektionsfahrzeuges sowie auch des Fahrzeuges im Rahmen der jeweiligen Verwaltungs-Funktion möglich. Vorzugsweise ist dabei weiterhin vorgesehen, dass das Verwaltungssystem und/oder das Inspektionsfahrzeug bei Vorliegen eines Flinderungs-Grundes, durch den die Abfahrt des Fahr zeuges behindert wird, Steuer-Signale derartig erzeugt und an das Fahrzeug ausgibt, dass das Fahrzeug an einer Abfahrt gehindert wird und/oder darauf hingewiesen wird, dass ein Flinderungs-Grund vorliegt, durch den die Abfahrt des Fahrzeuges behindert wird. Dabei wird ausgenutzt, dass das Verwal tungssystem in der Lage ist, über eine erste Verwaltungs-Funktion ein Fahr zeug auf dem jeweiligen Gelände gezielt zu koordinieren und ggf. auch aktiv in den Betrieb des Fahrzeuges einzugreifen, wobei dies unmittelbar vom Verwaltungssystem aus erfolgen kann oder mittelbar über das dem Verwal tungssystem zugeordnete Inspektionsfahrzeug. Wird also keine Freigabe erteilt, da eine Person und/oder ein Gegenstand im Unterbereich erkannt wurden oder der Zustand des Fahrzeuges dies nicht zulässt, so kann das Verwaltungssystem unmittelbar oder über das Inspektionsfahrzeug mittelbar entsprechend reagieren. Um dies zu erreichen, kann im Speziellen vorgese hen sein, dass aufgrund der Steuer-Signale bei Vorliegen eines Hinderungs- Grundes eine Parkbremse des Fahrzeuges eingelegt wird oder eingelegt bleibt und/oder das Fahrzeug ausgeschaltet wird.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass sich das Inspektionsfahr zeug bei Nichtvorliegen eines Flinderungs-Grundes, d.h. wenn keine Person und/oder kein Gegenstand vom Inspektionsfahrzeug im Unterbereich erfasst wurden, in einen Freigabebereich auf dem Gelände bewegt, z.B. vor (in Start-Fahrtrichtung) das Fahrzeug, wobei das Fahrzeug dann mittels einer Fahrzeug-Umfeldsensorik erfassen kann, ob sich das Inspektionsfahrzeug in dem Freigabebereich befindet und dadurch selbst ermittelt, ob eine Abfahrt des Fahrzeuges vom Verwaltungssystem freigegeben ist, wobei in Abhän gigkeit der vom Inspektionsfahrzeug erzeugten Sensor-Signale bis zu einer Abfahrt und/oder bei einer Abfahrt des Fahrzeuges vom Abstellplatz weiter hin das Vorliegen eines Flinderungs-Grundes geprüft wird. Dadurch kann dem Fahrzeug (oder dem Fahrer des Fahrzeuges) in einfacher Weise mitge teilt werden, dass die Abfahrkontrolle positiv ausgefallen ist bzw. eine Abfahrt freigegeben ist, ohne dass eine weitere Rückmeldung vom Verwaltungssys tem erfolgen muss. Das Inspektionsfahrzeug kann dann im Freigabebereich zumindest kurzzeitig bei der Abfahrt auch noch weiterhin den Unterbereich beobachten.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass sich das Inspektionsfahr zeug bei Unterschreiten eines Grenzladezustandes eines Energiespeichers des Inspektionsfahrzeuges selbständig und oder vom Verwaltungssystem veranlasst in eine auf dem jeweiligen Gelände installierte Ladestation fährt. Dadurch kann automatisch ein Aufladen zum entsprechenden Zeitpunkt er folgen. Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass in Abhängigkeit der Sen sor-Signale des Sensorsystems des Inspektionsfahrzeuges eine Bauart der Fahrzeug-Bremsanlage des Fahrzeuges, insbesondere eines Anhängers des Fahrzeuges, ermittelt wird. Dadurch lassen sich zusätzliche Informationen, die zum sicheren Abfahren des Fahrzeuges hilfreich sein können, über das Inspektionsfahrzeug herausfinden, beispielsweise ob der im Abstellbereich neu angekuppelte Anhänger ein elektronisches Bremssystem aufweist. Das Zugfahrzeug kann dann bei der Abfahrt seinen Betrieb entsprechend darauf einstellen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeuges auf einem Ge lände mit einem Verwaltungssystem;

Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Inspektionsfahrzeuges; und

Fig. 3 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Figur 1 zeigt schematisiert ein Fahrzeug 1 , das im gezeigten Ausfüh rungsbeispiel aus einem Zugfahrzeug 1a und einem Anhänger 1b besteht. Das Fahrzeug 1 kann grundsätzlich auch einteilig sein und sowohl manuell als auch automatisiert betrieben sein. Das Fahrzeug 1 befindet sich im Still stand auf einem Abstellplatz 10, beispielsweise auf einem Parkplatz, an einer Laderampe, an einer Tanksäule, etc.. Der Abstellplatz 10 kann sich dazu auf einem öffentlichen Gelände 11a, beispielsweise auf einem Rasthof oder ei ner Tankstelle, oder aber auf einem geschlossenen Gelände 11 b, z.B. einem Flafengelände oder auf einem Betriebshof, befinden. Der Abstellplatz 10 liegt in einem Einflussbereich 12 eines Verwaltungs systems V (Managementsystem), wobei das Verwaltungssystem V ausgebil det ist, die Aktivitäten von Fahrzeugen 1 innerhalb des Einflussbereiches 12 zu überwachen und auch zu koordinieren, wobei dazu gesteuert vom Verwal tungssystem V, insbesondere einer Verwaltungs-Steuerung 80, gewisse Verwaltungs-Funktionen F ausgeführt werden können. Die Überwachung und Koordination erfolgt dabei ggf. in Abstimmung mit einem Flottenbetreiber bzw. einen Flotten-Managementsystem, wobei das hier beschriebene Ver waltungssystem V auch in das Flotten-Managementsystem integriert bzw. Bestandteil dessen sein kann. Über das Verwaltungssystem V können bei spielsweise die Ankunft, der Verbleib bzw. die Abfertigung und die Abfahrt A des Fahrzeuges 1 auf dem Gelände 11a, 11b zeitlich und örtlich geplant bzw. koordiniert werden. Das jeweilige Gelände 11a, 11b verfügt dabei vorzugs weise auch über eine Gelände-Umfeldsensorik 11 c, mit der das Verwal tungssystem V das Gelände 11a, 11b insbesondere im Einflussbereich 12 mit unterschiedlichen Sensorarten, insbesondere einer Kamera, erfassen kann.

Das Verwaltungssystem V ist innerhalb des Einflussbereiches 12 in der Lage, mit einem Fahrzeug 1 zu kommunizieren, insbesondere über ein draht loses Kommunikationssystem 4, beispielsweise WLAN, LTE, 5G, LoraWan, etc.. Dazu können sowohl Informationen betreffend das Fahrzeug 1 ausge tauscht werden als auch gewisse Steuerfunktionen des Fahrzeuges 1 über nommen werden, insbesondere dann, wenn das Fahrzeug 1 autonom oder teilautonom betrieben wird bzw. werden kann. So kann dem Fahrzeug 1 bei spielsweise ein Pfad auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b vorgegeben wer den, auf dem es sich zu einem Zielpunkt bewegen soll/darf, oder anderweiti ge Anweisungen in Hinblick auf die zu erfüllenden Aufgaben oder die Be rechtigungen auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b. Das Verwaltungssystem V kann also den Betrieb des Fahrzeuges 1 in gewisser Weise gezielt beein flussen, was eine erste Verwaltungs-Funktion F1 darstellt, wobei dies durch informative Vorgaben an einen Fahrer (falls vorhanden) und/oder aber durch einen aktiven Eingriff in eine Fahrzeug-Steuerung 5 erfolgen kann.

Eine zweite Verwaltungs-Funktion F2 des Verwaltungssystems V ist die Übernahme der Steuerung eines automatisiert gesteuerten bzw. steuerbaren Inspektionsfahrzeuges 20 mit einem Antriebssystem 21 , einem Lenksystem 22 und ggf. auch einem Bremssystem 23, wie in Fig. 2 stark schematisiert dargestellt. Das Verwaltungssystem V kann dazu über das drahtlose Kom munikationssystem 4 Steuerbefehle B an eine Zentralsteuerung 24 des In spektionsfahrzeuges 20 übermitteln, die dann von der Zentralsteuerung 24 des Inspektionsfahrzeuges 20 verarbeitet und an die entsprechenden Sys teme 21 , 22, 23 übertragen werden, so dass sich das Inspektionsfahrzeug 20 auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b entlang eines vorgegebenen Inspekti ons-Pfades IP bewegt. Vorzugsweise wird der Inspektions-Pfad IP dabei im Verwaltungssystem V festgelegt.

Dabei kann entweder der Inspektions-Pfad IP direkt als Steuerbefehl B an die Zentralsteuerung 24 des Inspektionsfahrzeuges 20 übermittelt wer den, den das Inspektionsfahrzeug 20 dann autonom bzw. selbständig abfä hrt, oder die Steuerbefehle B beinhalten von dem Verwaltungssystem V (ma nuell oder automatisiert) vorgegebene Brems- und/oder Lenk- und/oder An triebs-Anweisungen an die jeweiligen Systeme 21 , 22, 23, aufgrund derer das Inspektionsfahrzeug 20 dem vorgegebenen Inspektions-Pfad IP folgt.

Das vom Verwaltungssystem V gesteuerte Inspektionsfahrzeug 20 dient dazu, gewisse Kontroll-Aufgaben zu übernehmen, insbesondere vor der Ab fahrt A eines Fahrzeugs 1 vom Abstellplatz 10 sicherzustellen, dass sich kei ne Personen 30 und/oder Gegenstände 40 in einem Unterbereich 6 unter halb des Fahrzeuges 1 , d.h. des Zugfahrzeuges 1 a oder des Anhängers 1 b, befinden bzw. insgesamt zu kontrollieren, ob es Hinderungs-Gründe G gibt, die eine Abfahrt A des Fahrzeuges 1 verhindern bzw. behindern. Daher wird durch die zweite Verwaltungs-Funktion F2 des Verwaltungssystems V eine Überwachung bzw. ein Inspizieren eines Fahrzeuges 1 auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b ermöglicht, woraufhin das Verwaltungssystem V dann wiederum im Rahmen der ersten Verwaltungs-Funktion F1 den Betrieb des Fahrzeuges 1 beeinflussen kann. Beispielsweise kann vom Verwaltungssys tem V verhindert werden, dass das Fahrzeug 1 seine Fahrt beginnt, wenn mithilfe des Inspektionsfahrzeuges 20 ein Flinderungs-Grund G festgestellt wurde.

Daher kann über die beiden beschriebenen Verwaltungs-Funktionen F1 , F2 und ggf. weiterer Verwaltungs-Funktionen F eine Abfahrtkontrolle AK stattfinden, wobei bei Vorliegen eines Hinderungs-Grundes G die Abfahrt A des Fahrzeuges 1 durch Erzeugen und Übermitteln eines Steuer-Signals S1 an das Fahrzeug 1 durch die erste Verwaltungs-Funktion F1 des Verwal tungssystems V automatisch verhindert wird. Dabei wird das entsprechende Steuer-Signal S1 normalerweise direkt von der Verwaltungs-Steuerung 80 des Verwaltungssystems V über das drahtlose Kommunikationssystem 4 an das Fahrzeug 1 übertragen. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass das Steuer-Signal S1 von dem Inspektionsfahrzeug 20 aus in Koordination mit dem Verwaltungssystem V erzeugt und/oder an das Fahrzeug 1 über das drahtlose Kommunikationssystem 4 übermittelt wird.

Das Steuer-Signal S1 wird dabei von der Fahrzeug-Steuerung 5 des Fahrzeuges 1 entsprechend verarbeitet und daraufhin beispielsweise ein Ein legen einer Parkbremse 7 des Fahrzeuges 1 oder anderer Bremsmittel des Fahrzeuges 1 veranlasst, so dass das Fahrzeug 1 aktiv an einer Abfahrt A gehindert wird. Es sind aber im Rahmen der ersten Verwaltungs-Funktion F1 oder weiterer Verwaltungs-Funktionen F auch gleichwirkende Alternativen möglich, die das Fahrzeug 1 am Abfahren hindern können, wenn mithilfe des Inspektionsfahrzeuges 20 im Rahmen der zweiten Verwaltungs-Funktion F2 ein Hinderungs-Grund G festgestellt wurde, beispielsweise auch ein Aus schalten des Fahrzeuges 1.

Als Hinderungs-Grund G, der eine sichere Abfahrt A des Fahrzeuges 1 beeinträchtigt, kann neben einer Person 30, beispielsweise Kontrollpersonal, im Unterbereich 6 auch ein Gegenstand 40 im Unterbereich 6, beispielsweise Unterlegkeile 40a unter den Rädern 8 des Fahrzeuges 1 , in Frage kommen, wobei mithilfe des Inspektionsfahrzeuges 20 geprüft werden kann, ob diese vor der Abfahrt A tatsächlich entfernt wurden. Weiterhin können als Gegen stände 40 über das Inspektionsfahrzeug 20 auch Stützen 40b des Anhängers 1b (insb. Aufliegers) erkannt werden, die beispielsweise noch nicht hochge fahren sind und daher in den Unterbereich 6 ragen und eine sichere Abfahrt A des Fahrzeuges 1 verhindern. Auch weitere im Unterbereich 6 liegende oder in diesen hineinragende Gegenstände 40 können einen Hinderungs- Grund G an einer Abfahrt A darstellen, beispielsweise Ladung 40c, Nägel 40d, Schrauben 40e, Holzbretter 40f, Paletten 40g, Planen 40h, Rungen 40i etc..

Ein weiterer Hinderungs-Grund G an einer sicheren Abfahrt A kann sich aber auch in Abhängigkeit eines Zustands Z des Fahrzeuges 1 ergeben, der ebenfalls über die Sensoren 26 des Sensorsystems 25 des Inspektionsfahr zeuges 20 festgellt werden kann, d.h. es wird die Funktionsfähigkeit oder eine Funktionsbeeinträchtigung des Fahrzeuges 1 über die Sensoren 26 am Inspektionsfahrzeug 20 beurteilt. Dazu kann über das Inspektionsfahrzeug 20 durch Auswertung der Sensor-Signale S2 beispielsweise ein Beleuch tungszustand Z1 einer Beleuchtungsanlage 1f des Fahrzeuges 1 geprüft werden. Das Verwaltungssystem V und/oder das Inspektionsfahrzeug 20 kann hierfür über den Fahrzeugzugriff (erste Verwaltungs-Funktion F1 bzw. Steuer-Signal S1) die Beleuchtungsanlage 1f des Fahrzeuges 1 entspre chend ansteuern und dadurch jede einzelne Beleuchtung (Blinker, Brems licht, Abblendlicht, Rücklicht, etc.) durchschalten. Auch ein Radzustand Z2 der Räder 8 des Fahrzeuges 1 kann in Abhängigkeit der Sensor-Signale S2 geprüft werden, wenn das Inspektionsfahrzeug 20 entsprechend nah an die se herangefahren wird. Bei entsprechend unzureichendem Radzustand Z2, der beispielsweise auch bei fehlenden/demontierten Rädern 8 vorliegen kann, kann auf einen Hinderungs-Grund G geschlossen werden. Weiterhin kann ein Türzustand Z3 geprüft werden, d.h. eine (halb-)offene oder eine geschlossene Tür, oder ein Planenzustand Z4 (defekt, offen/geschlossen), oder ein Beladungszustand Z5 der Ladung des Fahrzeuges 1 oder ein Witte rungszustand Z6, der angibt, ob sich beispielsweise übermäßig Schnee oder Wasser auf dem Fahrzeug 1 (bzw. um das Fahrzeug 1) befindet.

All diese Hinderungs-Gründe G, die sich aus einer Person 30 im Unter bereich 6 und/oder aus einem Gegenstand 40 im Unterbereich 6 und/oder aus einem Zustand Z des Fahrzeuges 1 ergeben, sollen erfindungsgemäß über das Inspektionsfahrzeug 20 festgestellt werden, das sich durch die vom Verwaltungssystem V vorgegebenen Steuerbefehle B auf einem bestimmten Inspektions-Pfad IP auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b bewegt, wobei der Inspektions-Pfad IP vorzugsweise derartig festgelegt ist, dass allgemein die Umgebung U im Bereich des Abstellplatzes 10, insbesondere das Fahrzeug 1 selbst, und dabei aber auch der gesamte Unterbereich 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 abgebildet bzw. erfasst werden kann. Dazu ist das Inspekti onsfahrzeug 20 mit einem Sensorsystem 25 versehen, das mindestens einen Sensor 26 mit einem Erfassungsbereich 27 aufweist, in dem er die Umge bung U um das Inspektionsfahrzeug 20 erfassen kann. Entsprechend können dann Sensor-Signale S2 vom Sensorsystem 25 erzeugt und/oder verarbeitet werden, die die Umgebung U im Erfassungsbereich 27 charakterisieren.

Über das drahtlose Kommunikationssystem 4 können diese Sensor-Signale S2 als Rohdaten oder in (vor)verarbeiteter Form entsprechend an das Ver waltungssystem V zur weiteren Verarbeitung und/oder Auswertung übertra gen werden. Der mindestens eine Sensor 26 kann dazu beispielsweise eine Kamera 28, insbesondere eine Fisheye-Kamera 28a, sein, mit der eine Erfassung der Umgebung U in einem Erfassungsbereich 27 von bis zu 180° mit nur einem einzelnen Sensor 26 bzw. nur einer einzelnen Fisheye-Kamera 28a ermög licht wird. Grundsätzlich können auch mehr als ein Sensor 26, insbesondere ein erster Sensor 26a z.B. an einer Rückseite 20a des Inspektionsfahrzeuges 20 und ein zweiter Sensor 26b z.B. an einer Vorderseite 20b des Inspekti onsfahrzeuges 20 vorgesehen sein, die dann beide wiederum als Fisheye- Kameras 28a ausgeführt sein können. Beide Sensoren 26a, 26b sind dann unterschiedlich ausgerichtet, so dass über deren jeweilige Erfassungsberei che 27 ein breiter Bereich der Umgebung U um das Inspektionsfahrzeug 20 abgedeckt werden kann. Durch Verarbeitung und/oder Auswertung der dem entsprechend erzeugten Sensor-Signale S2 lässt sich daher ein umfassen des Abbild der Umgebung U überwachen bzw. kontrollieren.

Am Inspektionsfahrzeug 20 kann zur Kontrolle des Zustandes Z des Fahrzeuges 1 als weiterer Sensor 26 des Sensorsystems 25 auch ein akusti scher Sensor 68, beispielsweise ein Mikrofon, installiert sein. Über die Aus wertung der vom akustischen Sensor 68 erzeugten Sensor-Signale S2 kön nen Geräusche N in der Umgebung U um das Inspektionsfahrzeug 20 er kannt werden und darüber, ob z.B. an der (pneumatischen) Fahrzeug- Bremsanlage 1d des Fahrzeuges 1 Luft entweicht, worüber ergänzend ein Bremsanlagen-Zustand Z7 geprüft werden kann. Außerdem können Motor geräusche des Antriebssystems des Fahrzeuges 1 analysiert und festgestellt werden, ob diese normal sind, worüber auch ein Antriebszustand Z8 geprüft werden kann. Die Geräusche N können über die gesamte Länge des Fahr zeuges 1 , d.h. am Zugfahrzeug 1a und auch an dem oder den Anhängern 1 b, erkannt werden, um so zu lokalisieren, wo die Undichtigkeit oder ein De fekt auftritt. Um mit diesem Sensorsystem 25 im Inspektionsfahrzeug 20 ein ausrei chend großes bzw. ausreichend detailliertes Abbild des gesamten Unterbe reiches 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 erzeugen bzw. aufnehmen zu können, ist das Inspektionsfahrzeug 20 von seiner Bauhöhe H derartig dimensioniert, dass es unter dem zu inspizierenden Fahrzeug 1 durchfahren kann. Dadurch können bei entsprechender Wahl des Inspektions-Pfades IP alle Bereiche unter dem Fahrzeug 1 , auch beispielsweise von den Rädern 8 abgedeckte Bereiche, die von der Seite des Fahrzeuges 1 unter Umständen nur schwer optisch zugänglich sind, über den mindestens einen Sensor 26 erfasst wer den. Dadurch können weiterhin auch die Räder 8 an sich mit einer hohen Auflösung aus unterschiedlichen Richtungen erfasst werden, um im Rahmen der Abfahrtkontrolle AK beispielsweise auch den Radzustand Z2 der Räder 8 auswerten zu können. Auch die Aufnahme von Geräuschen N über den akustischen Sensor 68 wird dadurch auch von unterhalb des Fahrzeuges 1 ermöglicht.

Um dies zu erreichen, ist eine Bauhöhe Fl des Inspektionsfahrzeuges 20 von maximal 0,5m, vorzugsweise maximal 0,35m, vorgesehen, so dass das Inspektionsfahrzeug nicht an Unterbauteilen im Unterbereich 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 hängen bleibt. Die Sensoren 26 sind entsprechend niedrig am Inspektionsfahrzeug 20 angebracht, damit diese keinen zusätzlichen Bauraum nach oben hin einnehmen. Zum positionsgetreuen Abfahren des Inspektions-Pfades IP können an dem Inspektionsfahrzeug 20 zusätzlich zu dem Sensorsystem 25 ein Positionserfassungssystem 29, beispielsweise mit einem GPS-Sensor 29a und/oder einem LIDAR-Sensor 29b, verbaut sein, wobei optional auch eine RTK-Vermessung (Real Time Kinematik, Echtzeit kinematik) vorgesehen sein kann, um die Genauigkeit zu erhöhen.

Um bei Dunkelheit ebenfalls ein Bild der Umgebung U aufzunehmen, wird eine Beleuchtungseinrichtung 60 an der Rück- und/oder der Vorderseite 20a, 20b des Inspektionsfahrzeugs 20 installiert. Die Beleuchtungseinrich- tung 60 kann hierbei beispielsweise ein oder mehrere LEDs mit geringer Leistungsaufnahme aufweisen.

Da das Inspektionsfahrzeug 20 lediglich der Inspektion bzw. der Kon trolle der Umgebung U dient und daher nur wenige Bauteile aufweist, ist eine Masse M des Inspektionsfahrzeuges 20 von unter 5kg, vorzugsweise unter 3kg vorgehen, so dass es gefahrlos mit Inspektionsgeschwindigkeiten vl von bis zu 20 km/h betrieben werden kann und dabei aufgrund seiner geringen Größe auch sehr wendig ist. Das Abfahren des Inspektions-Pfades IP kann also sehr schnell und auf beliebigen Inspektions-Pfaden IP erfolgen, so dass eine Inspektion wenig aufwändig ist und auch sonst im Betrieb auf dem Ge lände 11a, 11b eher weniger störend auftritt. Selbst wenn es trotz der Vor sichtsmaßnahmen zu einem Zusammenstoß zwischen dem Inspektionsfahr zeug 20 und einer Person 30 kommen sollte, geht aufgrund der geringen Masse M des Inspektionsfahrzeuges 20 keine oder eine geringere Gefahr von diesem aus. Dabei kann ergänzend auch vorgesehen sein, dass die In spektionsgeschwindigkeit vl auf eine Maximalgeschwindigkeit vMax von 20km/h, vorzugsweise 17km/h, insbesondere 14km/h, begrenzt wird, wobei die Maximalgeschwindigkeit vMax auch in Abhängigkeit der jeweiligen Um gebung U bzw. des jeweiligen Geländes 11a, 11b festgelegt werden kann. Dadurch wird die vom Inspektionsfahrzeug 20 ausgehende Gefahr weiter verringert.

Mit diesem Inspektions-System 100 aus dem Verwaltungssystem V mit der Verwaltungs-Steuerung 80 und dem von diesem steuerbaren Inspekti onsfahrzeug 20 kann der folgende, in Fig. 3 in einem Flussdiagramm bei spielhaft dargestellte Verfahrensablauf zum Inspizieren des Fahrzeuges 1 im Rahmen einer Abfahrkontrolle AK durchgeführt werden:

In einem anfänglichen Schritt ST1 wird vom Verwaltungssystem V zu nächst ermittelt, ob mindestens eines der Fahrzeuge 1 auf dem betreffenden Gelände 11a, 11b abfahrbereit ist und beabsichtigt, von dem Abstellplatz 10 abzufahren. Da das Verwaltungssystem V die Koordinierung auf dem jeweili gen Gelände 11a, 11b übernimmt, ist es entsprechend über jede beabsichti ge Abfahrt A bzw. Abfahrbereitschaft auch informiert. Dabei wird davon aus gegangen, dass eine Fahrzeug-Umfeldsensorik 1c am betreffenden abfahr bereiten Fahrzeug 1 im abgestellten Zustand des Fahrzeuges 1 ggf. stromlos war und deshalb nicht vom Fahrzeug 1 selbst erfasst werden konnte, ob et was unter das Fahrzeug 1 geraten ist oder sich noch eine inspizierende Per son 30 oder ein anderer störender Gegenstand 40 unterhalb des Fahrzeuges 1 befindet oder ob ein die Abfahrt A des Fahrzeuges 1 behindernder Zustand Z des Fahrzeuges 1 vorliegt. Auf den betreffenden Geländen 11a, 11b kann ein solche Überwachung durch das Fahrzeug 1 bzw. deren Fahrzeug- Umfeldsensorik 1 c selbst also nicht sichergestellt werden, da die Fahrzeuge 1 unter Umständen länger abgestellt und dazu ausgeschaltet werden, so dass auch die Fahrzeug-Umfeldsensorik 1c selbst nicht mehr dauerhaft aktiv sein kann.

In einem zweiten Schritt ST2 wird vom Verwaltungssystem V in Abhän gigkeit einer Abstellposition P1 des Fahrzeuges 1 mit der Absicht zur Abfahrt A ein Inspektions-Pfad IP ermittelt, wobei dem Verwaltungssystem V die Ab stellposition P1 des Fahrzeuges 1 bekannt ist, beispielsweise aus drahtlos übermittelten Informationen vom Fahrzeug 1 selbst und/oder über die auf dem Gelände 11a, 11b installierten Gelände-Umfeldsensorik 11 c. Bei der Ermittlung des Inspektions-Pfades IP des Inspektionsfahrzeuges 20 kann auch berücksichtigt werden, ob für mehrere Fahrzeuge 1 auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11b eine Absicht zur Abfahrt A vorliegt, so dass über den In spektions-Pfad IP auch mehrere abfahrbereite Fahrzeuge 1 mit nur einem Inspektionsfahrzeug 20 überwacht bzw. inspiziert werden können. Dabei kann bei der Festlegung des Inspektions-Pfades IP auch eine Priorisierung eines der Fahrzeuge 1 in Abhängigkeit einer geplanten Abfahrtszeit tA des jeweiligen Fahrzeuges 1 eine Rolle spielen. In einem dritten Schritt ST3 wird durch die Ausgabe des oder der ent sprechenden Steuerbefehle B durch das Verwaltungssystem V an das In spektionsfahrzeug 20 eine Bewegung des Inspektionsfahrzeuges 20 einge leitet, das daraufhin den Inspektions-Pfad IP entlangfährt und dadurch zum jeweiligen abfahrbereiten Fahrzeug 1 gesteuert wird. Über das Positionser fassungssystem 29 kann das Verwaltungssystem V eine aktuelle Position P20 des Inspektionsfahrzeugs 20 genau ermitteln bzw. überwachen und die automatisierte Fahrt daher kontrollieren, so dass eine präzise Steuerung des Inspektionsfahrzeuges 20 ermöglicht wird, ggf. unter zusätzlicher Verwen dung einer RTK-Vermessung, falls verfügbar.

Optional können mithilfe des oder der Sensoren 26 des Sensorsystems 25 des Inspektionsfahrzeuges 20, insbesondere mithilfe der Kameras 28 mit tels Bildverarbeitungs-Algorithmen, grundlegende Informationen der Umge bung U um das Inspektionsfahrzeug 20 erfasst werden, um Flindernissen, die dem Verwaltungssystem V nicht bekannt und/oder über die Gelände- Umfeldsensorik 11c nicht erfassbar sind, ausweichen zu können und/oder eine Reduzierung der Inspektionsgeschwindigkeit vl des Inspektionsfahrzeu ges 20 zu veranlassen, wenn sich unbekannte bewegende Objekte bzw. un bekannte Hindernisse in der Umgebung U erkannt werden. Die Zentralsteue rung 24 erhält dazu entweder entsprechende Steuerbefehle B vom Verwal tungssystem V, z.B. zum Anpassen des Inspektions-Pfades IP oder für eine temporäre Abweichung vom vorgegebenen Inspektions-Pfad IP, oder veran lasst eine Korrektur des Inspektions-Pfades IP anhand der Sensor-Signale S2 von selbst.

Dabei kann ergänzend eine Kartierungsfunktion KF während des Abfah rens des Inspektions-Pfades IP durchgeführt werden, bei der die vom Inspek tionsfahrzeug 20 erzeugten und ausgegebenen Sensor-Signale S2 sowie die aktuelle Position P20 des Inspektionsfahrzeuges 20, die über das Positions- erfassungssystem 29 ermittelt wird, beispielsweise auf der Verwaltungs- Steuerung 80 ausgewertet werden. Darüber können abgespeicherte Karten daten K, auf die das Verwaltungssystem V zur Koordination der Fahrzeuge 1 sowie auch zur Steuerung des Inspektionsfahrzeuges 20 auf dem jeweiligen Gelände 11 a, 11 b zurückgreift, validiert werden und diese, falls nötig, auch angepasst werden. So können die Kartendaten K auf einem aktuellen Stand gehalten werden, wenn beispielsweise das jeweilige Gelände 11 a, 11 b mit der Gelände-Umfeldsensorik 11 c nicht vollständig überblickt werden kann. Mithilfe der Sensor-Signale S2 vom Inspektionsfahrzeug 20 sowie der aktuel len Position P20 des Inspektionsfahrzeuges 20 können also Informations- Lücken gefüllt bzw. Veränderungen in der Umgebung U bzw. auf dem jewei ligen Gelände 11 a, 11 b erkannt werden.

Ist das Inspektionsfahrzeug 20 am jeweiligen abfahrbereiten Fahrzeug 1 angekommen, wird in einem vierten Schritt ST4 eine Abfahrtkontrolle AK durchgeführt, indem insbesondere der Unterbereich 6 unterhalb des jeweili gen Fahrzeuges 1 auf Personen 30 und/oder Gegenstände 40 abgescannt wird. Hierbei wird das zu kontrollierende, abfahrbereite Fahrzeug 1 vom In spektionsfahrzeug 20 auch (zumindest teilweise) unterfahren und dabei in einem ersten Teilschritt ST4.1 entsprechende Sensor-Signale S2 erzeugt, die den Unterbereich 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 charakterisieren. Der Inspektions-Pfad IP wird dazu vorzugsweise derartig festgelegt, dass das Inspektionsfahrzeug 20 einen nicht-linearen Kurs, beispielsweise leichte Schlangenlinien S, im Unterbereich 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 fährt, um mittels des mindestens einen Sensors 26 auch die Bereiche zwischen den Rädern 8 an den Fahrzeugachsen des Fahrzeuges 1 sicher aufnehmen zu können. Die Schlangenlinien S bzw. der nicht-lineare Kurs begünstigen vor allem die Ausführung des Sensorsystems 25 mit nur einem Sensor 26, ins besondere nur einer Kamera 28 (Fisheye-Kamera 28a), da sich durch den nicht-linearen Kurs bzw. die Schlangenlinien S der über die Zeit erfasste Be- reich unter dem Fahrzeug 1 vergrößert, unabhängig von der tatsächlichen Größe des Erfassungsbereiches 27 des jeweiligen Sensors 26.

Im Rahmen der Abfahrtkontrolle AK bewegt sich das Inspektionsfahr zeug 20 am Abstellplatz 10 des jeweiligen Fahrzeuges 1 aber nicht nur der artig, dass der Unterbereich 6 unterhalb des Fahrzeuges 1 im Erfassungsbe reich 27 des jeweiligen Sensors 26 am Inspektionsfahrzeug 20 liegt, sondern auch derartig, dass das Fahrzeug 1 selbst möglichst großflächig erfasst bzw. abgescannt werden kann, um den Zustand Z des Fahrzeuges 1 selbst ermit teln bzw. prüfen zu können. Der Inspektions-Pfad IP wird dazu ggf. mit einem nicht-linearen Kurs in entsprechender Weise festgelegt und abgefahren. Da her werden auch Sensor-Signale S2 erzeugt, aus denen sich ein Zustand Z des Fahrzeuges 1 ableiten lässt.

In einem zweiten Teilschritt ST4.2 werden die von dem oder den Senso ren 26 erzeugten Sensor-Signale S2 vorzugsweise unverarbeitet oder nur vorverarbeitet über das drahtlose Kommunikationssystem 4 an das Verwal tungssystem V übertragen. Vorzuweise werden die Sensor-Signale S2 dabei auf dem Inspektionsfahrzeug 20 selbst keiner umfangreichen (Vor- )Verarbeitung unterzogen. Dadurch kann Rechenkapazität und Platz im In spektionsfahrzeug 20 gespart werden.

In einem dritten Teilschritt ST4.3 wird über einen Erkennungs- Algorithmus EA im Verwaltungssystem V anhand der im Inspektionsfahrzeug 20 erzeugten Sensor-Signale S2 ermittelt, ob sich Personen 30 und/oder Gegenstände 40, z.B. Unterlegkeile 40a, Stützen 40b, Ladung 40c, Nägel 40d, Schrauben 40e, Flolzbretter 40f, Paletten 40g, Planen 40h, Rungen 40i, etc. im Unterbereich 6 des Fahrzeuges 1 befinden oder in diesen hineinra gen. Wird eine Person 30 und/oder ein Gegenstand 40 im Unterbereich 6 des abfahrbereiten Fahrzeuges 1 erkannt, wird daraus ein Flinderungs-Grund G abgeleitet. Weiterhin kann über den Erkennungs-Algorithmus EA oder ei- nen Teleoperator aus den im Inspektionsfahrzeug 20 erzeugten Sensor- Signalen S2 auch mindestens einer der oben genannten Zustände Z; Z1 -Z8 des Fahrzeuges 1 geprüft bzw. abgeleitet werden und daraus, ob ein Hinde rungs-Grund G vorliegt. Dabei kann über den Erkennungs-Algorithmus EA oder den Teleoperator beispielsweise die Funktion und die korrekte Einstel lung jeder einzelnen Beleuchtung der Beleuchtungsanlage 1 f geprüft werden, nachdem oder während diese entsprechend kontrolliert vom Verwaltungssys tem V und/oder vom Inspektionsfahrzeug 20 über das Steuer-Signal S1 an gesteuert wurde. Auch weitere vom Verwaltungssystem V oder vom Inspek tionsfahrzeug 20 veranlasste Funktionsprüfungen und eine entsprechende Überwachung der daraufhin erfolgenden oder ausbleibenden Reaktion des Fahrzeuges 1 über die Sensoren 26 am Inspektionsfahrzeug 20 können vor gesehen sein.

Die Auswertung der Sensor-Signale S2 (optisch Sensoren und/oder akustische Sensoren) kann aber grundsätzlich über den Erkennungs- Algorithmus EA auch im Inspektionsfahrzeug 20 selbst erfolgen, insofern die Infrastruktur im Inspektionsfahrzeug 20 vorhanden ist. Die Teilschritte ST4.2 und ST4.3 sind dann entsprechend angepasst.

Die Auswertung der Sensor-Signale S2 kann zumindest teilweise auch manuell, z.B. über einen Menschen als Teleoperator des Verwaltungssys tems V statt über den Erkennungs-Algorithmus EA erfolgen. Dieser kann dann ebenso einen Hinderungs-Grund G anhand der Sensor-Signale S2 feststellen. Der Teleoperator kann das Inspektionsfahrzeug 20 bei Bedarf auch manuell steuern und dazu entsprechende Steuer-Befehle B zur Über tragung an das Inspektionsfahrzeuge 20 vorgegeben.

In einem fünften Schritt ST5 erfolgt in Abhängigkeit des Vorliegens ei nes Hinderungs-Grundes G eine bzw. keine Freigabe für eine Abfahrt A des jeweiligen Fahrzeuges 1 . Wird eine Person 30 und/oder ein Gegenstand 40 durch den Erkennungs-Algorithmus EA (oder den Teleoperator) erkannt bzw. in Abhängigkeit des erfassten Zustandes Z des Fahrzeuges 1 das Vorliegen eines sonstigen Hinderungs-Grundes G festgestellt, erfolgt keine Freigabe für eine Abfahrt A des Fahrzeuges 1 vom jeweiligen Gelände 11 a, 11 b, d.h. vom Verwaltungssystem V (oder vom Inspektionsfahrzeug 20) wird im Rah men der Abfahrkontrolle AK kein sicherer Abfahrzustand festgestellt. Dies kann durch eine entsprechende Anwendung der ersten Verwaltungs- Funktion F1 zum Ausdruck kommen. Das Fahrzeug 1 wird also vom Verwal tungssystem V und/oder vom Inspektionsfahrzeug 20 über das drahtlose Kommunikationssystem 4 informativ und/oder durch einen aktiven Eingriff in die Fahrzeug-Steuerung 5 an einer Abfahrt gehindert, beispielsweise durch das Einlegen/Eingelegt lassen der Parkbremse 7 und/oder durch ein Aus schalten des Fahrzeuges 1 . Eine Freigabe erfolgt dann beispielsweise erst dann, wenn sich die Person 30 und/oder der Gegenstand 40 nicht mehr im Unterbereich 6 befinden und/oder der jeweils die Abfahrt A verhindernde Zu stand Z des Fahrzeuges 1 beseitigt wird.

Die Aufhebung des Hinderungs-Grundes G kann dabei durch eine neue Abfolge des Verfahrens, d.h. durch erneutes Festlegen und Abfahren des Inspektions-Pfades IP und Abscannen des Unterbereiches 6 bzw. des Fahr zeuges 1 am Abstellplatz 10 durch das Inspektionsfahrzeug 20 in den ge nannten Schritten des Verfahrens, erfolgen oder durch ein manuelles Quittie ren des Hinderungs-Grundes G, woraufhin vom Inspektionsfahrzeug 20 wei tere Hinderungs-Gründe G geprüft werden können.

Wird im fünften Schritt ST5 festgestellt, dass kein Hinderungs-Grund G vorliegt und/oder dieser aufgehoben wurde, erfolgt die Freigabe und das Fahrzeug 1 wird darüber informiert bzw. wird durch die erste Verwaltungs- Funktion F1 nicht mehr an einer Abfahrt A vom Abstellplatz 10 auf dem je weiligen Gelände 11 a, 11 b gehindert. Dies kann beispielsweise dadurch er folgen, dass das Inspektionsfahrzeug 20 bei Nichtvorliegen eines Hinde- rungs-Grundes G in einen Freigabebereich 50 fährt, z.B. vor (in Start- Fahrtrichtung) das Fahrzeug 1. Das Fahrzeug 1 erfasst mittels der Fahrzeug- Umfeldsensorik 1c das Inspektionsfahrzeug 20 in diesem Freigabebereich 50 und kann daraus automatisch darauf schließen, dass es seine Fahrt begin nen kann. Weist das Inspektionsfahrzeug 20 einen Sensor 26 an seiner Rückseite 20a auf, kann zudem ausgeschlossen werden, dass sich nach der beschriebenen Abfahrtkontrolle AK bzw. der Freigabe etwas in den „blind spot“ (nicht durch die Fahrzeug-Umfeldsensorik 1c erfassbar) vor oder hinter das Fahrzeug 1 geschoben hat. Nach dem Anrollen des abfahrtbereiten Fahrzeugs 1 ist der „blind spot“ überwunden und das Inspektionsfahrzeug 20 kann das nächste Fahrzeug 1 prüfen bzw. dem Inspektions-Pfad IP zurück zur Parkposition des Inspektionsfahrzeuges 20 folgen.

Wenn ein Energiespeicher 65 des Inspektionsfahrzeugs 20, das dem Betrieb des Inspektionsfahrzeuges 20 dient, leer ist und/oder ein Ladezu stand L einen vorgegebenen Grenzladezustand LG unterschreitet, ist dieses ausgebildet, selbstständig in eine auf dem jeweiligen Gelände 11a, 11 b in stallierte Ladestation 66 zu fahren. Dies kann beispielsweise im oder nach dem fünften Schritt ST5 geprüft werden, d.h. nach jeder Inspektion. Falls vom Verwaltungssystem V festgestellt wird, dass in der nächsten Zeit keine Inspektion an einem der Fahrzeuge 1 ansteht, kann das Inspektionsfahrzeu ge 20 auch bereits bei einem Grenzladezustand LG von beispielsweise unter 50% die Ladestation 66 angefahren werden, um den Energiespeicher 65 selbständig zu laden.

Die vorgeschlagene Lösung dient dabei vorrangig nicht nur der Zu standskontrolle, d.h. dem Auswerten eines Zustandes Z des Unterbodens oder der Auspuffanlage oder sonstiger Bauteile des Fahrzeuges 1 , um einen Defekt oder eine Funktionsunfähigkeit oder eine Funktionsbeeinträchtigung am Fahrzeug 1 festzustellen. Vielmehr soll durch das erfindungsgemäße Verfahren im Rahmen einer Abfahrtkontrolle AK aktiv ausgewertet werden, ob eine sichere Abfahrt A des Fahrzeuges 1 durch eine Person 30 und/oder einen Gegenstand 40 und/oder durch einen bestimmten Zustand Z des Fahr zeuges 1 verhindert ist, wobei dies insbesondere bei einem autonom betrie benen Fahrzeug 1 nicht auf andere Weise aus dem bzw. von dem Fahrzeug 1 selbst aus sicher festgestellt werden kann.

Ergänzend kann vorgesehen sein, dass durch Auswertung der Sensor- Signale S2 des Sensorsystems 25 eine Bauart R der Fahrzeug-Bremsanlage 1d ermittelt wird. Dadurch kann mittels des Sensorsystems 25 am Inspekti onsfahrzeug 20 erkannt werden, ob eine elektronische Bremsanlage 1 e, z.B. ein ABS/EBS-System, als Bestandteil des Fahrzeug-Bremssystems 1d am Anhänger 1 b verbaut ist. Diese Information kann das Verwaltungssystem V dann beispielsweise an das Zugfahrzeug 1 a übermitteln, so dass dieses in Kenntnis darüber gesetzt wird und den Anhänger 1 b entsprechend ansteuern kann.

Bezugszeichenliste (Teil der Beschreibung) Fahrzeug a Zugfahrzeug b Anhänger c Fahrzeug-Umfeldsensorik d Fahrzeug-Bremsanlage e elektronische Bremsanlage f Beleuchtungsanlage drahtloses Kommunikationssystem Fahrzeug-Steuerung Unterbereich unterhalb des Fahrzeuges 1 Parkbremse des Fahrzeuges 1 Räder des Fahrzeuges 1 0 Abstellplatz I a öffentliches Gelände 1 b geschlossenes Gelände 1c Gelände-Umfeldsensorik 2 Einflussbereich 0 Inspektionsfahrzeug 0a Rückseite des Inspektionsfahrzeuges 20 0b Vorderseite des Inspektionsfahrzeuges 20 1 Antriebssystem des Inspektionsfahrzeuges 202 Lenksystem des Inspektionsfahrzeuges 20 3 Bremssystem des Inspektionsfahrzeuges 204 Zentralsteuerung des Inspektionsfahrzeuges 205 Sensorsystem 6 Sensor 6a erster Sensor 6b zweiter Sensor 7 Erfassungsbereich 28 Kamera

28a Fisheye-Kamera

29 Positionserfassungssystem

29a GPS-Sensor

29b LIDAR-Sensor

30 Personen

40 Gegenstand

40a Unterlegkeil

40b Stütze des Anhängers 1 b

40c Ladung

40d Nägel

40e Schrauben

40f Holzbretter

40g Paletten

40h Planen

40i Rungen

50 Freigabebereich

60 Beleuchtungseinrichtung

65 Energiespeicher

66 Ladestation

68 akustischer Sensor

80 Verwaltungs-Steuerung

100 Inspektions-System

A Abfahrt

AK Abfahrtkontrolle

B Steuer-Befehl

EA Erkennungs-Algorithmus

F Verwaltungs-Funktionen

F1 erste Verwaltungs-Funktion F2 zweite Verwaltungs-Funktion G Hinderungs-Grund H Bauhöhe des Inspektionsfahrzeuges 20

IP Inspektions-Pfad

K Kartendaten

KF Kartierungsfunktion

L Ladezustand

LG Grenzladezustand

M Masse des Inspektionsfahrzeuges 20

N Geräusch

P1 Abstell-Position

P20 aktuelle Position des Inspektionsfahrzeuges 20

R Bauart der Fahrzeug-Bremsanlage 1d

S Schlangenlinien

51 Steuer-Signal

52 Sensor-Signal tA Abfahrtszeit

U Umgebung

V Verwaltungssystem vl Inspektions-Geschwindigkeit vMax Maximal-Geschwindigkeit

Z Zustand

Z1 Beleuchtungszustand

Z2 Radzustand

Z3 Türzustand

Z4 Planenzustand

Z5 Beladungszustand

Z6 Witterungszustand

Z7 Bremsanlagen-Zustand

Z8 Antriebszustand

ST1 , ST2, ST3, ST4.1 , ST4.2, ST4.3, ST5 Schritte des Verfahrens