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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR MACHINING BY LATHING, AND LATHE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/023293
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a lathe (1), wherein the work piece (16) to be lathed with a tool (18) is clamped with the longitudinal axis of the work piece parallel to the rotational axis (29) of the rotating clamping device (15) such that the rotational axis (29) does not intersect the work piece (16), and that between two machining steps of the machining process by lathing, the position of the work piece (16) in the clamping device (15) is changed such that surface areas (30, 36) not previously machined are moved into the working area of the tool (18).

Inventors:
RETTICH THORSTEN (DE)
JOERG REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/004902
Publication Date:
March 03, 2011
Filing Date:
August 11, 2010
Export Citation:
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Assignee:
J G WEISSER SOEHNE GMBH & CO KG
RETTICH THORSTEN (DE)
JOERG REINER (DE)
International Classes:
B23B5/18; B23B5/36; B23P15/02; B23Q27/00
Domestic Patent References:
WO2001015845A12001-03-08
Foreign References:
DE19511420A11995-10-26
US5396821A1995-03-14
US3593603A1971-07-20
DE625156C1936-02-05
US2291035A1942-07-28
US5309800A1994-05-10
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MAUCHER, Wolfgang et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur spanenden Drehbearbeitung eines langge- streckten, eine Längsachse aufweisenden Werkstücks (16), welches Werkstück (16) in einer Spannvorrichtung (15) aufgespannt wird und mit einer Bearbeitungsgeschwindigkeit um eine Drehachse (29) rotiert wird, wobei ein die Drehbearbeitung verrichtendes Drehwerkzeug (18) quer zur Drehachse (29) zugestellt wird und die Schnittgeschwindigkeit der Drehbearbeitung aus der Rotation des Werkstücks (16) relativ zu dem Drehwerkzeug (18) resultiert, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (16) mit seiner Längsachse parallel zur Drehachse (29) aber exzentrisch und mit radialem Abstand zur Drehachse (29) in der Spannvorrichtung (15) eingespannt und das Drehwerkzeug (18) radial von außen quer zur Drehachse (29) zugestellt wird, wobei das Werkstück (16) auf einem gedachten Zylinder um die Drehachse (29) kreist, und dass die Kreisgeschwindigkeit der Drehgeschwindigkeit des Werkstücks entspricht und das Werkstück bei einer Kreisbewegung um die zentrale Drehachse (29) eine Umdrehung macht und immer dieselbe Außenseite des Werkstücks (16) während der spanenden Bearbeitung radial nach außen weist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (16) während der Drehbearbeitung unbeweglich relativ zu der Spannvorrichtung (15) gehalten wird, sodass während einer Umdrehung des Werkstücks (16) immer dieselbe Außenseite (30) radial nach außen zeigt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehwerkzeug (18) während einer Umdrehung des Werkstücks (16) in unterschiedliche radiale Abstände von der Drehachse (29) verfahren wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Zustellbewegung des Drehwerkzeugs

(18) synchron mit der Rotation des Werkstücks (16) ausgeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Drehwerkzeug (18) und das Werkstück

(16) während der Drehbearbeitung zusätzlich parallel zur Drehachse (29) relativ zueinander verfahren werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Werkstück (16) nach der Drehbearbeitung der radial nach außen weisenden Oberflächenbereiche (30) in der Spannvorrichtung (15) derart lageverändert wird, dass bisher radial nach innen weisende Oberflächenbereiche (36) nach außen weisen, und dass die nun nach außen weisenden Oberflächenbereiche (36) drehbearbeitet werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lageverändern das Werkstück (16) in der Spannvorrichtung (15) auf einer in einer Radialebene liegenden Strecke, vorzugsweise auf einer durch die Drehachse (29) verlaufenden Strecke und/oder auf die in Bezug auf die Drehachse (29) gegenüberliegende Seite, verfahren wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lageverändern das Werkstück (16) zwischen einer radial zur Drehachse (29) beabstandeten und einer in Bezug auf die Drehachse (29) mittigen Position verfahren wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge- kennzeichnet, dass zum Lageverändern das Werkstück (16) in der Spannvorrichtung (15) um einen Drehwinkel, insbesondere um 180°, um die Längsachse gedreht wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge- kennzeichnet, dass an der rotierenden Spannvorrichtung

(15) wenigstens zwei Werkstücke (16) aufgespannt werden und dass die wenigstens zwei Werkstücke (16) in einem gemeinsamen Arbeitsgang drehbearbeitet werden. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehwerkzeug (18) mit seiner Zustellrichtung während der Drehbearbeitung in einer radialen und/oder in einer die Drehachse (29) einschließenden Ebene verschwenkt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Drehwerkzeuge (18) verwendet werden, die während einer Drehbearbeitung an dem Werkstück (16) angreifen.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein unrundes, insbesondere ein einen quer zu seiner Längsachse flachen Querschnitt aufweisendes, Werkstück (16) gefertigt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rohling (47, 48) mit Freiform, insbesondere mit rechteckigem, rundem oder ellipsen- förmigem Ausgangsquerschnitt quer zu seiner Längsachse drehbearbeitet wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge- kennzeichnet, dass zur Drehbearbeitung zuerst ein

Schruppen und anschließend ein Schlichten durchgeführt werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge- kennzeichnet, dass während des Schruppens ein Drehrichtungswechsel ausgeführt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schruppens der radiale Abstand des Werkzeugs (18) zur Drehachse (29) der Spannvorrichtung (15) über eine Umdrehung unverändert bleibt.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge- kennzeichnet, dass beim Schruppen dem Werkstück (16) eine

Form gegeben wird, die nahe an der Fertigkontur liegt.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotation des Werkstücks (16) mit wenigstens 5 U/mm, vorzugsweise wenigstens 10 U/mm, ausgeführt wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Aufspannung bei einem ersten Werkstück (16) einerseits und einem zweiten Werkstück (16) andererseits unterschiedliche Oberflächenbereiche (30, 36, 37), insbesondere mit unterschiedlich gekrümmten, quer zur jeweiligen Längsachse verlaufenden Konturen, bearbeitet werden .

21. Drehbearbeitungsvorrichtung (1), mit einer von einer Dreh- spindel angetriebenen Spannvorrichtung (15) und einem quer zu der Drehachse (29) der Drehspindel zustellbaren Werkzeugträger (23) mit einem Drehwerkzeug (18), dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (15) eine exzentrisch mit radialem Abstand zur Drehachse (29) der Drehspindel angeordnete Werkstückaufnahme (21) aufweist, und dass eine Synchronisationseinrichtung vorgesehen ist, welche die Zustellbewegung des Werkzeugträgers (23) mit der Rotation der Drehspindel synchronisiert.

22. Drehbearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (15) eine um die

Drehachse (29) der Drehspindel rotierbare Reitstockpmole (14) mit einer Gegenaufnahme (22) für das von der Drehspmdel abgewandte Ende (40) des Werkstücks (16) aufweist .

23. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach Anspruch 21 oder 22, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (15) einen Unwuchtausgleich (27) für das eingespannte Werkstück (16) aufweist .

24. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Unwuchtausgleich

(27) und die Werkstückaufnahme (21) synchron insbesondere radial verfahrbar angeordnet sind.

25. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Unwuchtausgleich

(27) durch ein weiteres, eingespanntes Werkstück (16) gebildet ist .

26. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (15) eine bezüglich der Drehachse (29) der Drehspmdel drehsymmetrische Anordnung von wenigstens zwei Werkstückaufnahmen (16) aufweist.

27. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückaufnahme

(21) und/oder die Gegenaufnahme (22) um eine parallel zur Drehachse (29) der Drehspmdel ausgerichteten Achse drehbar und/oder quer zur Drehachse (29), insbesondere die Drehachse (29) schneidend und/oder auf die m Bezug auf die Drehachse (29) gegenüberliegende Seite, verfahrbar angeordnet ist/sind.

28. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Reitstockpmole (14) durch einen Drehantrieb antreibbar ist.

29. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Synchronisationseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Rotation der Drehspindel mit der Rotation der Reitstockpmole (14) synchronisierbar ist.

30. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Bear- beitungsemheit zur Schruppbearbeitung vorgesehen ist.

31. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (23) um eine windschief zur Drehachse (29) der Drehspindel ausgerichtete Achse, insbesondere um eine m einer Radial- ebene liegende Achse, schwenkbar angeordnet ist. 32. Drehbearbeitungsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (23) und die Werkstückaufnahme (21) zusätzlich parallel zur Drehachse (29) der Drehspindel gegeneinander verfahrbar angeordnet sind.

Description:
Verfahren zur spanenden Drehbearbeitung und

Drehbearbeitungsvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur spanenden Drehbearbeitung eines langgestreckten, eine Längsachse aufweisenden Werkstücks, welches Werkstück m einer Spannvorrichtung auf- gespannt wird und mit einer Beärbeitungsgeschwmdigkeit um eine Drehachse rotiert wird, wobei ein die Drehbearbeitung verrichtendes Drehwerkzeug quer, insbesondere radial, zur Drehachse und/oder tangential zugestellt wird und die Schnittgeschwindigkeit der Drehbearbeitung aus der Rotation des Werk- Stücks relativ zu dem Drehwerkzeug resultiert.

Die Erfindung betrifft weiter eine Drehbearbeitungsvorrichtung mit einer von einer Drehspindel angetriebenen Spannvorrichtung und einem quer, insbesondere radial, zu der Drehachse der Drehspindel und/oder tangential zustellbaren Werkzeugträger mit einem Drehwerkzeug.

Derartige Verfahren und Vorrichtungen zum Drehbearbeiten von Werkstücken sind in unterschiedlichster Form bekannt, wobei das Werkstück um eine zentrale Achse, die Drehachse, rotiert und das Werkzeug radial oder auch tangential zugestellt werden kann .

Für manche Werkstücke ist aber eine derartige Drehbearbeitung ungeeignet, beispielsweise für Turbinenschaufeln, die bisher häufig relativ zu einer etwa durch sie hindurch m Längsrichtung verlaufenden Achse eingespannt und auch relativ zu dieser Achse bewegt werden, an denen aber ein Fräswerkzeug angreift. Em derartiges Bearbextungsverfahren von Turbinenschaufeln bedarf einer großen Anzahl von Zustellachsen für das Fräswerkzeug und von Drehantrieben sowie aneinander angepassten Antrieben und Steuerungen. Hierbei entsteht die Schnittgeschwindigkeit aus der im Vergleich zum Drehen sehr hohen Drehzahl des Werkzeuges von 8000-12000 min '1 .

Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem mit weniger Antrieben und Verstellachsen ein von einem kreisrunden Querschnitt abweichendes Querschnittsprofil hergestellt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, dass das Werkstück mit seiner Längsachse parallel zur Drehachse aber exzentrisch und mit radialem Abstand zur Drehachse in der Spannvorrichtung eingespannt und das Drehwerkzeug radial von außen quer zur Drehachse zugestellt wird, wobei das Werkstück auf einem gedachten Zylinder um die Drehachse kreist, und dass die Kreisgeschwindigkeit der Drehgeschwindigkeit des Werkstücks entspricht und das Werkstück bei einer Kreisbewegung um die zentrale Drehachse eine Umdrehung macht und immer dieselbe Außenseite des Werkstücks während der spanenden Bearbeitung radial nach außen weist.

Somit kann das Werkstück auf einem gedachten Zylinder um die Drehachse kreisen, wobei die Kreisgeschwindigkeit der Drehgeschwindigkeit des Werkstücks entspricht, das heißt bei einer Kreisbewegung des Werkstücks um die zentrale Drehachse oder Drehachse macht es selbst auch eine Umdrehung, so dass immer dieselbe Außenseite auch radial nach außen weist, die nun von dem Werkzeug spanend bearbeitet werden kann. Da die Längsachse des ]eweils zu bearbeitenden Bereichs des Werkstücks nicht mit der Drehachse übereinstimmt und so das Bearbeitungsverfahren, bedingt durch eine außermittige Einspannung zu einem unterbrochenen Drehprozess führt, wird nicht der gesamte Umfang des Werkstücks an der Bearbeitungsstelle drehend bearbeitet, sondern nur die Außenseite des auf der zylindrischen Kreisbahn umlaufenden Werkstücks.

Die Erfindung kann somit gegenüber den bekannten Verfahren mit weniger Zustellachsen auskommen. Von Vorteil ist dabei weiter, dass sich die für die Spanbearbeitung erforderliche Relativgeschwindigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück nicht wie bei den bekannten Verfahren aus der Geschwindigkeit der Eigenrotation des Werkstücks um seine Längsachse ergibt, sondern dass sie aus der Umlaufgeschwindigkeit des Werkstücks um die Drehachse und dem radialen Abstand des Werkstücks von der Drehachse resultiert. Es können somit auch Konturen gefertigt werden, die bei einer Aufspannung des Werkstücks in einer Vorrichtung der bekannten Art zur Folge hätten, dass der zu bearbeitende Bereich am Werkstück das Werkzeug aufgrund der Eigenrotation des Werkstücks um die Drehmitte bei einer von der Kreisform abweichenden Kontur überholen will, was zur Zerstörung von Werkstück und/oder Werkzeug führen würde. Es ist daher eine viel größere Zahl von Konturen der Drehbearbeitung zugänglich.

Eine Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass während einer Umdrehung des Werkstücks immer dieselbe Außenseite oder derselbe Oberflächenbereich radial nach außen zeigt. Somit können auf einfache Weise Werkstücke gefertigt werden, die im Bereich der Außenfläche eine Krümmung mit verhältnismäßig großem Krümmungsradius und in den an diese Außenfläche angrenzenden Oberflächenbereichen eine Krümmung mit demgegen- über kleinen Krümmungsradius, beispielsweise abgerundete Kanten oder Übergangsbereiche, aufweisen. Durch die exzentrische Aufspannung in radialem Abstand zur Drehachse kann das Werkzeug einfach in die Außenfläche zur Bearbeitung radial eingeführt und aus dieser herausgeführt werden und es kann vermieden werden, dass die Schnittgeschwindigkeit einen kritischen Wert unter-/überschreitet .

Konkave und/oder konvexe, von einem Zylindermantelausschnitt abweichende Außenkonturen der Oberfläche des Werkstücks können gefertigt werden, wenn das Drehwerkzeug während einer Umdrehung des Werkstücks in unterschiedliche radiale Abstände von der Drehachse verfahren wird. Insbesondere wird somit die radiale Position des Drehwerkzeugs m Bezug auf die Drehachse während eines Spanabhubs derart geändert, dass sich eine Oberflächenkontur am Werkstück ergibt, die von der Gestalt eines Zylindermantelausschnitts abweicht, die also keinen Zylinder- mantelausschnitt beschreibt. Hierzu kann vorgesehen sein, dass die Zustellbewegung des Drehwerkzeugs synchron mit der Rotation des Werkstücks ausgeführt wird. Von Vorteil ist dabei, dass das gewünschte Fertigungsmaß durch mehrere Bearbeitungsvorgänge erzeugt werden kann, die während der Umdrehungen der Spannvorrichtung aufeinander folgen. Dies gleicht einem unterbrochenen Schnitt, da die Bearbeitung des Zylindermantelausschnitts bei einem Werkstück oder zwei Werkstücken nur in einem bestimmten Bereich während einer Umdrehung stattfindet. Zur Fertigung von eine Längsrichtung aufweisenden Werkstücken kann vorgesehen sein, dass das Drehwerkzeug und das Werkstück während der Drehbearbeitung zusätzlich parallel zur Drehachse relativ zueinander verfahren werden. Hierbei kann das Dreh- Werkzeug oder das Werkstück mit der Spannvorrichtung raumfest verbleiben, oder es können sowohl das Drehwerkzeug als auch das Werkstück mit der Spannvorrichtung gleichzeitig gegeneinander verfahren werden.

Um komplexere Profile oder Konturen zu fertigen, die beispielsweise durch wenigstens zwei Oberflächen beschrieben werden, die an einer Kante oder Rundung zusammentreffen, kann vorgesehen sein, dass das Werkstück nach der Drehbearbeitung der radial nach außen weisenden Oberflächenbereiche m der Spannvorrichtung derart lageverändert wird, dass bisher radial nach innen weisende Oberflächenbereiche nach außen weisen, und dass die nun nach außen weisenden Oberflächenbereiche drehbearbeitet werden. Diese Lageveränderung kann beispiels- weise durch Verschieben und/oder Verdrehen und/oder Umspannen erfolgen. Insbesondere können so Tragflächen- oder Tur- bmenschaufelprofile gefertigt werden, indem zunächst die eine Seitenfläche, also die Vorder- oder Oberseite, und m einem anschließenden Arbeitsgang die andere Seitenfläche, also die Rück- oder Unterseite, bearbeitet wird. Es kann somit ein Werkstück mit einer Seitenfläche mit konkavem Profil und einer Seitenfläche mit konvexem Profil in einer Aufspannung gefertigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zum Lageverändern das Werkstück in der Spannvorrichtung auf einer in einer Radialebene liegenden Strecke, vorzugsweise auf einer durch die Drehachse verlaufenden Strecke und/oder auf die in Bezug auf die Drehachse gegenüberliegende Seite, verfahren wird. Somit wird das Werkstück in eine Position an der Spannvorrichtung verfahren, in welcher die ursprünglich beim ersten Bearbeitungsgang nach innen weisende und damit Drehwerkzeugen nicht zugängliche Oberfläche radial nach weist und daher radial von außen angreifenden Drehwerkzeugen zugänglich ist und somit in deren Arbeitsbereich gebracht wird.

Es kann auch vorgesehen sein, dass zum Lageverändern das Werkstück zwischen einer radial zur Drehachse beabstandeten und einer in Bezug auf die Drehachse mittigen Position verfahren wird. In dieser mittigen Position, in welcher die Drehachse durch das Werkstück verläuft, können beispielsweise für komplexe Profile Zwischenbearbeitungsschritte ausgeführt werden .

Es kann auch vorgesehen sein, dass zum Lageverändern das Werkstück m der Spannvorrichtung um einen Drehwinkel, insbesondere um 180°, um die Längsachse gedreht wird.

Besonders kurze Fertigungszeiten können erreicht werden, wenn an der rotierenden Spannvorrichtung wenigstens zwei Werkstücke aufgespannt werden und wenn die wenigstens zwei Werkstücke in einem gemeinsamen Arbeitsgang drehbearbeitet werden.

Zur Fertigung der Fuß- oder Befestigungsbereiche von Turbi- nenschaufeln und/oder von Querschnittsverdickungen längs der Längsachse kann vorgesehen sein, dass das Drehwerkzeug mit seiner Zustellrichtung während der Drehbearbeitung in einer radialen und/oder in einer die Drehachse einschließenden Ebene verschwenkt wird.

Für eine gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Werkstücke kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Drehwerkzeuge verwendet werden, die während einer Drehbearbeitung an dem Werkstück angreifen.

Die Vorteile der Erfindung kommen besonders zu Geltung, wenn wenigstens ein unrundes, insbesondere ein einen quer zu seiner Längsachse einen flachen Querschnitt aufweisendes, Werkstück gefertigt wird. Beispiele hierfür sind Turbinenschaufeln oder Tragflächenprofile .

Zur Fertigung kann ein Rohling mit Freiform, insbesondere mit rechteckigem, rundem oder ellipsenförmigem Ausgangsquerschnitt quer zu seiner Längsachse drehbearbeitet werden. Um eine Annäherung an die Endform kostengünstig und mit geringem Zeitaufwand zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass zur Drehbearbeitung zuerst ein Schruppen und anschließend ein Schlichten durchgeführt werden. Hierbei bezeichnet Schruppen typischerweise einen Fertigungsvorgang mit großem Spanabhub, während unter Schlichten die Feinbearbeitung mit geringem Spanabhub verstanden wird. Schruppen und Schlichten können in einer Aufspannung oder auf getrennten Maschinen durchgeführt werden. Es kann hierzu erforderlich sein, dass während des Schruppens ein Drehrichtungswechsel der Spannvorrichtung ausgeführt wird.

Es kann vorgesehen sein, dass während des Schruppens der radiale Abstand des Werkzeugs zur Drehachse der Spannvorrichtung über eine Umdrehung unverändert bleibt. Eine noch bessere Annäherung an eine im Querschnitt unrunde Endform kann erreicht werden, wenn auch das Werkzeug für den Schruppvorgang während des Spanabhubs radial verfahren wird. Beispielsweise kann hierbei der Abstand zunächst konstant gehalten werden, und es kann mit fortschreitender Bearbeitung eine radiale Zustellung erfolgen.

Es kann somit vorgesehen sein, dass beim Schruppen dem Werk- stück eine Form gegeben wird, die nahe an der Fertigkontur liegt. Hierbei kann die Annäherung in Abhängigkeit von der Krümmung des Werkstücks in der Endform und/oder der Größe des Werkstücks gewählt werden. Beispielsweise kann der Rohling bis auf 1/2 mm oder sogar 1/10 mm Abweichung von der Endform durch Schruppen gefertigt werden.

Durch die radiale Versetzung des Werkstücks aus der Drehachse können bereits ausreichende Schnittgeschwindigkeiten erreicht werden, wenn die Rotation des Werkstücks mit wenigstens 5 U/mm, vorzugsweise wenigstens 10 U/mm, ausgeführt wird.

Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in einer Aufspannung bei einem ersten Werkstück einerseits und einem zweiten Werkstück andererseits unterschiedliche Oberflächenbereiche, insbesondere mit unterschiedlich gekrümmten, quer zur jeweiligen Längsachse verlaufenden Konturen, bearbeitet werden. Es können so beispielsweise zwei Werkzeuge vorgesehen sein, von denen eines für die Bearbeitung einer konkaven und das andere für die Bearbeitung einer konvexen Kontur eingerichtet ist, oder es kann das Werkzeug ohne mechanisch besonders aufwendige, besonders schnelle Rückholbewegungen während einer Umdrehung der Spannvorrichtung so geführt werden, dass in einer Hälfte einer jeden Umdrehung eine radial weiter außen liegende Kontur an dem einen Werkstück und in der anderen Hälfte der Umdrehung eine radial weiter innen liegende Kontur an dem anderen Werkstück durch das Werkzeug bearbeitet werden. Zur Lösung der Aufgabe ist bei einer Drehbearbeitungsvornch- tung der eingangs genannten Art vorgesehen, dass die Spannvorrichtung eine exzentrisch mit radialem Abstand zur Drehachse der Drehspindel angeordnete Werkstückaufnahme aufweist, und dass eine Synchronisationseinrichtung vorgesehen ist, welche die Zustellbewegung des Werkzeugträgers mit der Rotation der Drehspmdel synchronisiert. Von Vorteil ist dabei, dass Werkstücke mit unrunden Querschnitten, also Profilen oder Konturen längs zu ihrer m Aufspannposition parallel zu Drehachse ausgerichteten Längsachse, gefertigt werden können, wobei im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen und Verfahren die für Spanbearbeitungen erforderliche Mindestschnittgeschwindigkeit keine oder im Wesentlichen keine Begrenzung an die fertigbaren Krümmungsradien des Profils oder der Kontur darstellt. Vielmehr ergibt sich mit der Erfindung immer eine Schnittgeschwindigkeit größer Null.

Für eine genaue Führung des Werkstücks während der Spanbear- beitung und die Vermeidung von fliehkraft- oder unwuchtbedingten Schwingungen des Werkstücks kann vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung eine um die Drehachse der Drehspmdel rotierbare Reitstockpinole mit einer Gegenaufnahme für das von der Drehspmdel abgewandte Ende des Werkstücks aufweist.

Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung einen Unwuchtausgleich für das eingespannte Werkstück aufweist. Eine bevorzugte Ausführungsform kann vorsehen, dass der Unwuchtausgleich und die Werkstückaufnahme synchron verfahrbar angeordnet sind. Vorzugsweise sind Unwuchtausgleich und Werkstückaufnahme radial verfahrbar. Hierzu sind an der Spannvorrichtung und/oder an der Drehbearbeitungsvorrichtung mecha- nische und/oder elektronische Synchronisierungsmittel ausgebildet. Von Vorteil ist dabei, dass der Unwuchtsausgleich nicht neu justiert werden muss, wenn die Position des Werkstücks in der Spannvorrichtung zur Bearbeitung weiterer Oberflächen verändert wird.

Besonders günstig ist es, wenn der Unwuchtausgleich durch ein weiteres, eingespanntes Werkstück gebildet ist. Es kann vor- gesehen sein, dass die Werkstücke synchron lageveränderbar angeordnet sind.

Hierzu kann vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung eine bezüglich der Drehachse der Drehspmdel drehsymmetrische Anord- nung von wenigstens zwei Werkstückaufnahmen aufweist.

Eine Lageänderung der Werkstücke in Bezug auf die Spannvorrichtung, ohne diese zu lösen und das Werkstück zu entfernen, kann durchgeführt werden, wenn die Werkstückaufnahme und/oder die Gegenaufnahme um eine parallel zur Drehachse der Drehspindel ausgerichteten Achse drehbar verfahrbar angeordnet ist/sind. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Werkstückaufnahme und/oder die Gegenaufnahme quer zur Drehachse verfahrbar angeordnet ist/sind. Hierzu können beispielsweise Führungsmittel für einen Verfahrweg, welcher die Drehachse schneidet, und/oder einen Verfahrweg, welcher auf die m Bezug auf die Drehachse oder eine Axialebene gegenüberliegende Seite führt, ausgebildet sein. Zur weiteren Verbesserung der Laufgenauigkeit des in der Spannvorrichtung angeordneten Werkstücks kann vorgesehen sein, dass die Reitstockpmole durch einen Drehantrieb antreibbar ist.

Besonders günstig ist es dabei, wenn eine weitere Synchroni- sationsemrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Rotation der Drehspindel mit der Rotation der Reitstockpmole synchronisierbar ist. Beispielsweise kann die Synchronisationseinrichtung elektronische oder mechanische Synchronisationsmittel aufweisen .

Für ein mehrschrittiges Fertigungsverfahren kann zusätzlich eine Bearbeitungseinheit zur Schruppbearbeitung vorgesehen sein.

Komplexe Profile, beispielsweise mit Querschnittsverdickungen entlang der Längsachse des Werkstücks, können gefertigt werden, wenn der Werkzeugträger um eine windschief zur Drehachse der Drehspindel ausgerichtete Achse, insbesondere um eine in einer Radialebene liegende Achse, schwenkbar angeordnet ist. Hierbei sind zwei mathematische Achsen windschief zueinander, wenn sie weder parallel zueinander verlaufen noch sich schneiden. Zur Fertigung von langgestreckten Werkstücken kann vorgesehen sein, dass der Werkzeugträger und die Werkstückaufnahme zusätzlich parallel zur Drehachse der Drehspindel gegeneinander verfahrbar angeordnet sind. Hierbei kann der Werkzeugträger oder die Werkstückaufnahme raumfest angeordnet sein oder es können beide zum gleichzeitigen gegenläufigen Verfahren eingerichtet sein.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel be- schränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination einzelner und/oder mehrerer Merkmale der Ansprüche untereinander und/oder mit einzelnen und/oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele. Es zeigt in teilweise schematischer Darstellung

Fig. 1 eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Drehbear- beitungsvorrichtung schräg von oben, Fig. 2 die Drehbearbeitungsvorrichtung gemäß Fig.1 von vorn,

Fig. 3 Spmdelstock, Reitstock und Werkzeug der Drehbearbeitungsvorrichtung gemäß Fig.1 in einer Schrägansicht von oben mit eingespannten Werkstücken,

Fig. 4 Spmdelstock, Reitstock und Werkzeug gemäß Fig.3 in einer Schrägansicht von unten,

Fig. 5 Werkstückaufnahme und Gegenaufnahme aus Fig.4 mit eingespanntem Werkstück und Drehwerkzeug schräg von unten,

Fig. 6 verschiedene Arbeitspositionen des eingespannten

Werkstücks ,

Fig. 7 eine Ansicht von vorn auf Spmdelstock, Reitstock und

Werkzeugträger gemäß Fig.3,

Fig. 8 eine Schnittansicht von Fig.7 entlang B-B,

Fig. 9 eine Detailansicht von Fig.8,

Fig. 10 den Unwuchtausgleich bei Lageveränderung des eingespannten Werkstücks,

Fig. 11 das relative Verfahren von Werkstück und Werkzeug gegeneinander längs der Drehachse,

Fig. 12 das relative Verschwenken von Werkstück und Werkzeug gegeneinander um eine Achse senkrecht zur Drehachse,

Fig. 13 das relative Verschwenken von Werkstück und Werkzeug gegeneinander um eine Achse parallel zur Drehachse,

Fig. 14 einen Rohling mit kreisrundem Querschnitt,

Fig. 15 einen Rohling mit rechteckigem Querschnitt,

Fig. 16 eine Turbinenschaufel mit Querschnittsverdickung,

Fig. 17 eine weitere Turbinenschaufel,

Fig. 18 bis

Fig. 20 Werkzeuge zur Verwendung in der Drehbearbeitungsvor- richtung gemäß Fig.1,

Fig. 21 die erfindungsgemäße Bearbeitung einer Querschnittsverdickung in einer Ansicht von vorn und

Fig. 22 die erfindungsgemäße Bearbeitung gemäß Fig.21 in einer Schrägansicht von unten.

Fig. 1 zeigt eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Drehbearbeitungsvorrichtung in einer Ansicht schräg von oben. Fig. 2 zeigt die Drehbearbeitungseinrichtung 1 in einer Ansicht von vorn.

Die Drehbearbeitungseinrichtung 1 hat ein Maschinenbett 2, auf welchem zwei parallel verlaufende, horizontale Linearführungen 3 angeordnet sind. Auf den Linearführungen 3 ist ein Schlitten 4 horizontal in Z-Richtung, also in Fig. 2 in der Zeichenebene, verfahrbar. Die hierzu erforderlichen Antriebsmittel sind nicht weiter dargestellt.

Auf dem Schlitten 4 sind zwei weitere, ebenfalls parallel verlaufende und horizontal ausgerichtete Linearführungen 5 angeordnet. In Fig. 1 ist nur eine der Linearführungen 5 ersichtlich. Die Linearführungen 5 definieren einen Verfahrweg, der senkrecht zu dem Verfahrweg ausgerichtet ist, welcher durch die Linearführungen 3 definiert ist.

Auf den Linearführungen 5 ist ein weiterer Schlitten 6 verfahrbar angeordnet, der somit in Y-Richtung entlang den Linearführungen 5 mit nicht weiter dargestellten Antriebsmitteln verfahren werden kann.

An der Vorderseite 7 des Schlittens 6 ist ein weiteres Paar von Linearführungen 8 angeordnet, die parallel und vertikal verlaufen. An diesen Linearführungen 8 ist ein Vertikalschlitten 9 geführt, welcher somit in X-Richtung, also vertikal verfahren werden kann, wobei die erforderlichen Antriebsmittel ebenfalls nicht weiter dargestellt sind. Die Linearführungen 3, 5 und/oder 8 können Schienen umfassen.

An dem Vertikalschlitten 9 ist eine Traverse oder ein Aufbauschlitten 10 um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar aufgehängt.

An dem Aufbauschlitten 10 ist ein Spmdelstock 11 mit dem Spannfutter 12 einer nicht weiter dargestellten Drehspindel und ein Reitstock 13 mit einer Reitstockpmole 14 ausgebildet. Es ist ein nicht weiter ersichtlicher Antrieb vorgesehen, mit welcher die Drehspmdel mit dem Spannfutter 12 um eine Drehachse in rotiert werden kann.

Zwischen Spannfutter 12 und Reitstockpmole 14 ist somit eine Spannvorrichtung 15 ausgebildet, welche eine Spannstelle für ein Werkstück 16 bildet. Das eingespannte Werkstück 16 kann dann durch den Antrieb des Spannfutters 12 um die Dreh- oder Rotationsachse der Spindel für eine Drehbearbeitung rotiert werden.

An dem Maschinenbett 2 ist eine Werkzeugzustelleinrichtung 17 fest angeordnet, welche ein Werkzeug 18 bereitstellt, das an dem Werkstück 16 während der Drehbearbeitung angreift. Bei der Drehbearbeitungsvorrichtung 1 ist somit die Werkzeug- zustelleinrichtung 17 raumfest angeordnet, während die Spannvorrichtung 15 mit dem Aufbauschlitten 10 in X-, Y- und Z- Richtung beliebig verfahrbar und um die erwähnte Schwenkachse der Aufhängung des Aufbauschlittens 10 verschwenkbar angeordnet ist.

Bei weiteren Ausführungsbeispielen ist der Aufbauschlitten 10 nicht aufgehängt, sondern aufgestellt, und/oder es ist vorgesehen, dass die Werkzeugzustelleinrichtung 17 in eine Raumrichtung oder mehrere Raumrichtungen verfahrbar und/oder der Aufbauschlitten 10 raumfest angeordnet ist. Fig. 3 zeigt den Aufbauschlitten 10 mit der Spannvorrichtung 15 in einer Ansicht schräg von oben, Fig. 4 in einer Ansicht schräg von unten.

An seiner Oberseite 19 weist der Aufbauschlitten 10 einen Ansatz 20 auf, an welchem die Aufhängung des Aufbauschlittens 10 an dem Vertikalschlitten 9 angreift und durch welchen die Schwenkachse des Aufbauschlittens 10 definiert wird. Der hierfür vorgesehene Antrieb ist zur besseren Übersichtlichkeit der Darstellung nicht weiter gezeigt.

In Fig. 3 sind zwei Werkstücke 16 in der Spannvorrichtung 15 symmetrisch und unwuchtfrei eingespannt. Hierzu sind an dem Spannfutter 12 zwei Werkstückaufnahmen 21 angeordnet, an denen die Werkstücke 16 jeweils mit einem Ende eingespannt sind. Mit ihrem anderen Ende sind die Werkstücke 16 an entsprechenden Gegenaufnahmen 22 eingespannt, die an der Reitstockpmole 14 angeordnet sind.

Das Werkzeug 18 ist auf einem Werkzeugträger 23 angeordnet, welcher durch die Werkzeugzustelleinrichtung 17 radial in Bezug auf die Drehachse dem Spannfutter 12, im folgenden die Drehachse, verfahren und radial und/oder tangential zugestellt werden kann. Wird diese Verstellbewegung während des Spanabhubs am Werkzeug 18 synchron mit der Rotation des Spannfutters 12 ausgeführt, so können an den Werkstücken 16 Oberflächen spanend gefertigt werden, die nicht auf einer zu der Drehachse konzentrischen Zylindermantelflache liegen. Es können somit nahezu beliebig unrunde Werkstücke 16 gefertigt werden. Die Werkstückaufnahmen 21 und die Gegenaufnahmen 22 sind jeweils beispielsweise in Nuten 24, 25 geführt und können zwischen den Bearbeitungsschritten radial verstellt werden, um die Werkstücke näher an die Drehachse oder weiter von dieser weg anzuordnen.

Um beispielsweise durch eine unsymmetrische Anordnung von einem Werkstück 16 oder mehreren Werkstücken 16 bedingte Unwuchten auszugleichen, ist an dem Spannfutter 12 in einer Ausnehmung 26 ein Unwuchtausgleich 27 in Form einer radial verschieblichen Masse vorgesehen.

In dieser Anmeldung werden die Begriffe radial und axial m Bezug auf die Drehachse der Drehspindel und des Spannfutters 12 gebraucht .

Fig. 5 zeigt ein an die Spannvorrichtung 15 eingespanntes Werkstück 16 während der Spanbearbeitung durch die Schneide 28 des Werkzeugs 18.

Das Werkstück 16 weist eine Längsachse auf, die sich zwischen der Werkstückaufnahme 21 und der Gegenaufnahme 22 erstreckt und die parallel zur Drehachse 29 ausgerichtet ist. Das Werkstück 16 ist exzentrisch mit radialem Abstand zu der Drehachse 29 eingespannt, weshalb die Drehachse 29 nicht durch das Werkstück 16 verläuft. Zum Ausgleich der hierdurch bedingten Unwucht ist der Unwuchtausgleich 27 ebenfalls radial gegenüber der Drehachse 29 versetzt angeordnet.

Die radiale Position des Werkzeugs 18 in Bezug auf das Werkstück 16 wird nun während einer Umdrehung des Werkstücks 16 um die Drehachse so gesteuert, dass sich nach dem Spanabhub das dargestellte unrunde Profil am Werkstück 16 ergibt. Es können so auch Tragflächenprofile gefertigt werden.

Fig. 6 zeigt beispielhaft ein weiteres Werkstück 16, welches mit der Drehbearbeitungsvorrichtung 1 gefertigt werden kann.

Bei diesem Werkstück 16 wird das Werkzeug 18 während der

Spanbearbeitung derart radial verstellt, dass an dem Werkstück ein in der gezeigten eingespannten Position radial nach außen zeigender Oberflächenbereich 30 ausgebildet wird, welcher eine bereichsweise konkave Kontur aufweist.

Für weitere Bearbeitungsschritte kann die Lage des Werkstücks 16 m der Spannvorrichtung 15 verändert werden, indem das Werkstück 16 m eine zweite radiale Position 31 mittig zur Drehachse 29 oder eine dritte radiale Position 32 auf der diametral gegenüberliegenden Seite oder in eine Zwischenposition verfahren wird. Die Positionen 31 , 32 sind hierbei nur beispielhaft gezeigt. Es können auch beliebige, frei definierbare Positionen eingenommen werden.

Fig. 7 zeigt eine Ansicht von vorn mit zwei identischen Werkstücken 16, welche in der Spannvorrichtung 15 zur Drehbearbeitung eingespannt sind. Fig. 8 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittebene B-B in Fig. 7. Die unrunde Kontur des Profils 33 der Werkstücke 16 ist deutlich erkennbar.

Es ist ebenfalls ersichtlich, dass innerhalb einer Umdrehung der Werkstücke 16 um die Drehachse 29 durch das Werkzeug 18 an den Werkstücken 16 jeweils unterschiedliche Oberflächenbereiche bearbeitet werden, die sich nicht entsprechen, obwohl die Profile 33 der Werkstücke 16 einander gleichen. Zum Bearbeiten anderer Oberflächenbereiche muss die Lage der Werkstücke 16 in der Spannvorrichtung 15, also relativ zu der Drehspindel mit dem Spannfutter 12, verändert werden, beispielsweise durch Schwenken der Werkstückaufnahmen 21 und Gegenaufnahmen 22 um die Längsachse der Werkstücke 16 und/oder durch radiales Verfahren der Werkstücke 16, wie oben beschrieben. Fig. 9 zeigt eine Detailansicht von Fig. 8, wobei das Werkstück 16 um seine Längsachse um einen Winkel gegenüber -der Position m Fig. 8 verschwenkt wurde.

Das Werkstück 16 wird durch verstellbare Spannbacken 34 an seinem Ende oder Fuß 39 zweiseitig eingespannt, wobei die Spannbacken 34 in Führungselementen 35 linear geführt sind.

Die dargestellte Kontur des Oberflächenbereichs 30 an dem Werkstück 16 kann gefertigt werden, indem der radiale Abstand des Werkzeugs 18 und insbesondere der Schneide 28 in Bezug auf die Drehachse 29 während des Spanabhubs am Werkstück 16 entsprechend variiert wird. Hierzu synchronisiert eine nicht weiter dargestellte Synchronisationseinrichtung die Rotation des Werkstücks 16 um die Drehachse 29 mit der Zustellbewegung des Werkzeugs 18.

Um auch den in der gezeigten Aufspannung radial nach innen weisenden Oberflächenbereich 36 mit dem Werkzeug 18 bearbeiten zu können, muss die Lage des Werkstücks 16 in der Spannvorrichtung 15 verändert werden, beispielsweise durch Schwenken um die senkrecht auf der Zeichenebene von Fig. 8 stehende Längsachse des Werkstücks 16 um einen Winkel von 180° oder durch ein Verfahren des Werkstücks 16 auf die in Bezug auf die Drehachse 29 diametral gegenüberliegende Position.

Es können somit nahezu beliebige, auch unsymmetrische, Konturen von Profilen 33 gefertigt werden, welche sich aus in aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten bearbeiteten Oberflächenbereichen 30, 36 zusammensetzen. Hierbei können diese Oberflächenbereiche 30, 36 in gerundeten Übergangsbereichen 37 oder an Kanten 38 aneinander angrenzen. Fig. 10 zeigt das eingespannte Werkstück 16 in den drei Positionen gemäß Fig. 6 in einer Ansicht von vorn.

Das Werkstück 16 ist jeweils mit seinem Kopf 40 in Spannbacken 41 der Gegenaufnahme 22 eingespannt. Die Spannbacken 41 sind prinzipiell wie die Spannbacken 34 ausgeführt und verfahrbar angeordnet .

In einer teilweise aufgeschnittenen Darstellung ist gezeigt, dass die Gegenaufnahmen 22 in der Nut 25 für eine radiale Verstellung geführt werden.

Für den beschriebenen Ausgleich der Unwucht wird der Unwuchtausgleich 27 in gegenüber der mittigen Position exzentrisch versetzte Position 42, 43 synchron mit dem Werkstück 16 verfahren. Hierzu weist die Drehbearbeitungsvorrichtung 1 eine nicht weiter gezeigte mechanische und/oder elektronische Synchronisationseinrichtung auf.

Fig. 11 zeigt in einer Ansicht von vorn, wie das Werkstück 16 mit der Werkstückaufnahme 21 gegen das Werkzeug 18 längs zur Drehachse 29 und zur Längsachse des Werkstücks 16 verfahren werden kann, um eine Drehbearbeitung weiterer axialer Abschnitte des Werkstücks 16 durchzuführen. Es ergibt sich somit eine geänderte axiale Position 44 des Werkzeugträgers 18 in Bezug auf das Werkstück 16. Hierbei kann das Werkzeug 18 raumfest verbleiben und es kann vorgesehen sein, dass sich des gefertigte Profil 33 des Werkstücks 16 längs seiner Längsachse ändert.

In Fig. 11 ist ferner ersichtlich, dass der Reitstock 13 längs der Drehachse 29 in Bezug auf den Aufbauschlitten 10 an diesem Aufbauschlitten 10 verfahrbar angeordnet ist, um unterschied- liehe Längen des Werkstücks 16 zuzulassen.

Fig. 12 zeigt, dass der Werkzeugträger 23 mit dem Werkzeug 18 um eine Schwenkachse, die in einer Radialebene liegt und in Fig. 12 senkrecht auf der Zeichenebene steht, geschwenkt werden kann, wenn es das zu fertigende Profil des Werkstück 16 erfordert. Diese Schwenkbewegung kann beispielsweise durch Schwenken des Aufbauschlittens 10 um seine Schwenkachse ausgeführt werden. Dargestellt sind beispielhaft verschiedene Positionen 45 des Werkzeugträgers 23, wobei auch Zwischen- Positionen eingenommen werden können.

Fig. 13 zeigt eine Ansicht von der Seite auf den Reitstock 13, m welcher verschiedene Arbeitspositionen 46 des Werkzeugträgers 23 mit dem Werkzeug 18 gezeigt sind. Diese Positionen 46 gehen durch Verschwenken des Werkzeugträgers 23 und des Aufbauschlittens 10 gegeneinander um eine Achse, die parallel zur Drehachse ausgerichtet ist, ineinander über. Es können auch Zwischenpositionen eingenommen werden. Fig. 14 zeigt einen Rohling 47 mit rundem Querschnitt, aus welchem ein Werkstück 16 gefertigt werden kann. Fig. 15 zeigt einen Rohling 48 mit rechteckigem Querschnitt. Bei den Rohlingen 47, 48 werden die gegen das Werkzeug 18 vorstehenden Kanten zunächst in einem Schruppvorgang bearbeitet, um eine Annäherung an die gewünschte Endform des Werkstücks 16 zu erzielen. Fig. 16 und 17 zeigen beispielhaft zwei mögliche Werkstücke 16, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren an der erfindungsgemäßen Drehbearbeitungsmaschine gefertigt werden können. Hierbei kann das Werkstück 16 eine Verdickung 50 seines Profils entlang seiner Längsrichtung aufweisen. Es sind beispielhaft schematisierte Turbinenschaufeln dargestellt.

Fig. 18 und 19 zeigen beispielhaft Drehwerkzeuge 18 mit unterschiedlichen Schneiden 28 zur Fertigung unterschiedlicher Konturen des Profils 33 des Werkstücks 16.

Fig. 20 zeigt ein Werkzeug 18 mit einem Fräser 49, mit welchem beispielsweise die ebenen Flächen der Verdickung 50 gefertigt werden können. Fig. 21 und Fig. 22 zeigen diese Fertigung, die sich an die zuvor beschriebene Drehbearbeitung anschließen oder dieser vorausgehen kann.

Bei der Drehbearbeitungsmaschine 1 wird vorgeschlagen, dass das zur Drehbearbeitung mit einem Werkzeug 18 vorgesehene Werkstück

16 mit seiner Längsachse parallel zur Drehachse 29 der rotierenden Spannvorrichtung 15 derart eingespannt wird, dass die Drehachse 29 das Werkstück 16 nicht schneidet, und dass die

Lage des Werkstücks 16 in der Spannvorrichtung 15 zwischen zwei Bearbeitungsschritten der Drehbearbeitung derart verändert wird, dass bisher unbearbeitete Oberflächenbereiche 30, 36 in den Arbeitsbereich des Werkszeugs 18 gebracht sind.

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