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Title:
METHOD FOR MANUFACTURING CURVED SPECTACLE FRAME PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/168313
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for manufacturing curved spectacle frame parts (3, 22, 24) with a defined material thickness distribution, comprising the steps: - casting curved molded sheet parts (1, 20), in particular from an elastomeric polyurethane plastic, in molds, the distribution of material thickness and curvature of the molded sheet parts being selected in such a manner that each spectacle frame part (3, 22, 24) can be cut out of a respective molded sheet part (1, 20) with the desired curvature and defined material thickness distribution, including an integral nose pad bridge, by contour cutting, and - cutting the spectacle frame parts (3, 22, 24) out of the molded sheet parts by contour cutting.

Inventors:
EGGER CHRISTOPH (AT)
Application Number:
PCT/EP2012/060722
Publication Date:
December 13, 2012
Filing Date:
June 06, 2012
Export Citation:
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Assignee:
EGGER CHRISTOPH (AT)
International Classes:
B29C39/00; B29C45/00; B29C67/24; B29C69/00; B29D12/02; G02C5/00; G02C5/12; G02C5/16; G02C13/00; B29K75/00; B29L12/00
Domestic Patent References:
WO2007141812A12007-12-13
WO2007013462A12007-02-01
WO1994017987A11994-08-18
WO2009071279A12009-06-11
WO2009071279A12009-06-11
Foreign References:
JPH0970901A1997-03-18
KR20110035543A2011-04-06
GB636236A1950-04-26
CN101670676A2010-03-17
JP2002250899A2002-09-06
EP0515920A11992-12-02
ES2157780A12001-08-16
GB617084A1949-02-01
GB500708A1939-02-14
GB1169122A1969-10-29
EP1555566A12005-07-20
FR2575106A11986-06-27
EP1555566A12005-07-20
Attorney, Agent or Firm:
TIESMEYER, Johannes et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von gewölbten Brillenrahmenteilen (3, 22, 24) mit einer bestimmten Materialstärkeverteilung, umfassend die Schritte:

- Gießen von gewölbten Flachformteilen (1 , 20) aus einem insbesondere elastomeren Polyurethankunststoff in Gussformen, wobei die Wöl- bungs- und Materialstärkeverteilung der Flachformteile so gewählt sind, dass ein jeweiliges Brillenrahmenteil (3, 22, 24) mit der gewünschten Wölbung und der bestimmten Materialstärkeverteilung einschließlich eines integrierten Nasenauflagesattels (14) durch Konturschneiden aus einem betreffenden Flachformteil (1 , 20) heraustrennbar ist, und

- Heraustrennen der Brillenrahmenteile (3, 22, 24) aus den Flachformteilen durch Konturschneiden.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Flachformteile (3, 22, 24) dreidimensional geformte Plattenteile ohne Löcher sind.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Heraustrennen der Brillenrahmenteile (3, 22, 24) aus den Flachformteilen (1, 20) durch wenigstens eine der nachstehenden Methoden erfolgt:

Konturfräsen;

Laserschneiden;

Wasserstrahlschneiden;

Stanzen;

Sägen. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachformteile so dimensioniert und geformt sind, dass alternativ unterschiedliche Modelle eines Rahmenteiles aus einem jeweiligen Flachformteil (1 , 20) heraustrennbar sind und dass aus gleichen Flachformteilen Rahmenteile unterschiedlicher Modelle durch Konturschneiden herausgetrennt werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als einteiliges Brillenrahmenteil eine zusammenhängende Brillenfassung (3) mit integriertem Nasensteg (5) und Nasenauflagesattel (14) hergestellt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei in einem Nachbearbeitungsschritt Brillenglasaufnahmenuten in der Brillenfassung ausgeformt, insbeson- i5 dere gefräst werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Bril- lenrahmenteile Brillenbügel (22, 24) hergestellt werden.

2o 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei aus einem einzigen Flachformteil (20) mehrere Brillenbügel (22, 24) herausgetrennt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei aus einem einzigen Flachformteil

25 (20) wenigstens ein linker Brillenbügel (22) und wenigstens ein rechter

Brillenbügel (24) herausgetrennt werden.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sämtliche Rahmenteile einer Brille nach dem Verfahren gemäß einem der

30 Ansprüche 1-8 hergestellt und anschließend zu einem kompletten Brillenrahmen zusammengebaut werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein kompletter Bril lenrahmen aus Brillenfassung mit integriertem Nasensteg und Nasen- auflagesattel und Brillenbügeln einteilig aus dem jeweiligen Flachformteil herausgetrennt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die aus den Flachformteilen herausgetrennten Brillenrahmenteile einem Ober- flächenfinishing unterzogen werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gussformen aus unpolaren Thermoplasten, insbesondere Polypropyl oder Polyethylen hergestellt sind.

Gewölbtes, insbesondere gegossenes Flachformteil (1) aus einem vorzugsweise elastomeren Polyurethankunststoff, welches eine bestimmte Wölbungsstruktur und Materialstärkeverteilung aufweist, die so gewählt sind, dass wenigstens ein Brillenrahmenteil (3) bestimmter Form durch Konturschneiden aus dem Flachformteil (1) im Wesentlichen formfertig heraustrennbar ist, wobei das heraustrennbare Brillenrahmenteil (3) eine einteilige Brillenfassung (3) mit integriertem Nasensteg (5) und Nasenauflagesattel (14) ist.

15. Gewölbtes Flachformteil (1) nach Anspruch 14, wobei es so geformt ist, dass daraus wahlweise verschieden geformte Modelle des Brillenrah- menteils (3) durch Konturschneiden heraustrennbar sind.

Description:
Verfahren zur Herstellung von gewölbten Brillenrahmenteilen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gewölbten Brillenrahmenteilen, insbesondere Brillenrahmenteilen in Form von Brillenfassungen, die mit gesondert hergestellten Brillengläsern zu kombinieren sind, mit einer bestimmten Materialstärkeverteilung und einem integrierten Nasenauflage- sattel, wobei die Brillenrahmenteile aus einem Polyurethankunststoff, vorzugsweise elastomeren Polyurethankunststoff, durch Gießen hergestellt werden. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein gegossenes Flachformteil aus Polyurethankunststoff als Halbzeug zur Weiterbearbeitung zu einem solchen Brillenrahmenteil.

Aus der EP 1 555 566 A1 ist eine elastische Brille mit einem Rahmen aus elastomerem Polyurethankunststoff bekannt. Diese bekannte Brille ist insgesamt flexibel biegsam, so dass sie keine Beschädigung erleidet, wenn sie z. B. versehentlich auf einen harten Boden fällt oder eine starke Biegebeanspruchung erfährt. Die Brille kann nach einer solchen Biegebeanspruchung wieder in die normale Gebrauchsform zurückversetzt werden, ohne dass es hierfür besonderer Fertigkeiten oder Hilfsmittel bedürfte.

Die vorliegende Erfindung zielt insbesondere darauf ab, Rahmenteile für derartige biegeflexible Brillen herzustellen.

Aus der WO 2009/071279 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Brillenteilen aus Polyurethankunststoff bekannt, wobei diese Brillenteile formfertig in entsprechenden Gussformen gegossen werden.

Es hat sich bei den bekannten Verfahren als schwierig und aufwendig herausgestellt, filigrane Strukturen, insbesondere die zur Aufnahme von Brillengläsern erforderlichen Haltenuten bzw. Hinterschneidungen bei der Her- Stellung von Brillenfassungen durch Gießen vorzusehen. Auch die präzise Ausformung eines integrierten Nasenauflagesattels mit vergrößerter Nasen- auflagefläche hat sich bei den bekannten Verfahren als relativ schwierig erwiesen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches zur Herstellung von biegeelastischen Brillenrahmenteilen aus Polyurethankunststoff, wie sie z. B. in der EP 1 555 566 A1 beschrieben sind, anwendbar ist und dabei vielseitigere, insbesondere filigrane Strukturen an den Brillenrahmenteilen ermöglicht.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

- Gießen von gewölbten Flachformteilen aus einem insbesondere elastome- ren Polyurethankunststoff in Gussformen, wobei die Wölbungs- und Materialstärkeverteilung der Flachformteile so gewählt sind, dass ein jeweiliges Brillenrahmenteil mit der gewünschten Wölbung und der bestimmten Materialstärkeverteilung einschließlich eines integrierten Nasenauflagesattels durch Konturschneiden aus einem betreffenden Flachformteil heraustrennbar ist, und

- Heraustrennen der Brillenrahmenteile aus den Flachformteilen durch Konturschneiden.

Als Nasenauflagesattel ist hier ein Bereich bezeichnet, der bei bestimmungsgemäßem Gebrauch einer mit einem Rahmenteil der hier betrachteten Art ausgestalteten Brille unmittelbar an der Nase des Brillenträgers anliegt. Der Nasenauflagesattel weist über die Materialstärkeverteilung des Rahmenteils betrachtet einen Nasenauflageflächen bildenden Bereich größerer Materialstärke als seitliche Nachbarbereiche davon auf.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dreidimensional vorgeformte, also nicht planparallel ebene Plattenteile mit einer jeweiligen vorbestimmten To- pografie aus dem Polyurethankunststoff zu gießen, und zwar so, dass die herzustellenden Brillenrahmenteile mit deren gewünschter Wölbung und deren bestimmter Materialstärkeverteilung bereits in den Plattenteilen so angelegt bzw. eingebettet sind, dass sie durch Ausschneiden mit einer linienhaf- ten Schnittführung längs ihrer Konturlinien aus den Plattenteilen (Flachformteilen) heraustrennbar sind, ohne dass - abgesehen von einem etwaigen Oberflächenfinishing - ein Materialabtrag an den Oberflächen (Flächenseiten) der Flachformteile bzw. Plattenteile erforderlich ist. Ein solches Konturschneiden kommt somit mit Schnittflächen quer zu den Flächenseiten der Flachformteile aus, um die gewünschten Brillenrahmenteile herauszutrennen. Nuten bzw. Hinterschneidungen zur Aufnahme von Brillenglasrändern können dann auf einfache Weise durch eine Materialabtragung in einem Nachbearbeitungsprozess, etwa durch Fräsen, eingeformt werden.

Das Heraustrennen der Brillenrahmenteile aus den Flachformteilen durch Konturschneiden erfolgt vorzugsweise durch wenigstens eine der nachstehenden Methoden:

Konturfräsen,

Laserschneiden,

Wasserstrahlschneiden,

Stanzen oder

Sägen.

Der Begriff Konturschneiden soll somit im Rahmen dieser Anmeldung auch das Konturfräsen als bevorzugtes Trennverfahren umfassen.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass das Gießen von Flachformteilen in Form von dreidimensional vorgeformten Plattenteilen mit bestimmter Kurvatur und Dickenverteilung erheblich einfacher möglich ist, als das unmittelbare formfertige Gießen von Brillenrah- menteilen aus Polyurethankunststoff mit einem entsprechenden Gießverfah- ren. Auch die Gussformen für die Flachformteile sind normalerweise einfacher und konstengünstiger herzustellen als Gussformen für komplett ausgeformte Brillenrahmenteile.

Ein besonderer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht ferner darin, dass Flachformteile so geformt werden können, dass wahlweise unterschiedliche Modelle von Brillenrahmenteilen daraus herausgetrennt werden können, also z. B. unterschiedliche Brillenfassungsmodelle, indem ein dem betreffenden Design entsprechender Konturschnitt gewählt wird.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird als einteiliges Brillenrah- menteil eine zusammenhängende Brillenfassung mit integriertem Nasensteg und Nasenauflagesattel hergestellt. Dabei ist die für die Ausformung des Nasenstegs und des Nasenauflagesattels erforderliche Dicke ebenfalls in der nicht konstanten Dickenverteilung des gegossenen Flachformteils so angelegt, dass im Übrigen der Konturschnitt ausreicht, um den Nasensteg und den Nasenauflagesattel zu bilden. Die an den Nasensteg seitlich außen anschließenden Bereiche der Brillenfassung sind üblicherweise dünner als der Nasenstegbereich, wobei jedoch auch deren Dickenverteilung in dem gegossenen Flachformteil schon so angelegt ist, dass der Konturschnitt ausreicht, um diese Brillenfassungsbereiche im Wesentlichen komplett fertigzuformen.

Weitere aus entsprechenden PU-Flachformteilen durch Konturschneiden zu bildende Brillenrahmenteile sind vorzugsweise Brillenbügel, wobei mehrere, insbesondere auch linke und rechte Brillenbügel, aus ein und demselben Flachformteil heraustrennbar sein können.

Vorzugsweise werden sämtliche Rahmenteile einer Brille auf solche Weise hergestellt und anschließend zu dem kompletten Brillenrahmen zusammengebaut. Danach erfolgt der Einsatz der Brillengläser. Diese bestehen vorzugsweise ebenfalls aus einem Polyurethankunststoff, wobei es sich um ein optisches, nicht ausbleichendes Polyurethan handeln sollte. Im Rahmen der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass auch bereits die Brillengläser in dem gegossenen Flachformteil integriert sind, insbesondere bereits in den betreffenden Brillenrahmenteilen.

Eine Variante der Erfindung ermöglicht die Herstellung eines kompletten Brillenrahmens aus Brillenfassung und Brillenbügeln, indem dieser einteilig aus dem jeweiligen Flachformteil herausgetrennt wird. Diese Idee ist auf die Herstellung einer komplett einteiligen Brille einschließlich der Brillengläser erweiterbar.

Gegebenenfalls kann es aus Designgründen zweckmäßig sein, die aus dem Flachformteil herausgetrennten Brillenrahmenteile einem Oberflächenfini- shing zu unterziehen.

Gegenstand der Erfindung ist ferner ein gewölbtes Flachformteil nach Anspruch 14 als Halbzeug zur Weiterverarbeitung zum Brillenrahmenteil. Eine Weiterbildung hierzu ist in Anspruch 15 angegeben. Die Flachformteile können vorteilhaft und kostengünstig in großen Mengen auf Vorrat produziert werden, um dann je nach Bedarf weiterbearbeitet zu werden, und zwar sogar zu unterschiedlichen Modellen.

Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.

Die Fig. 1a und 1 b zeigen aus verschiedenen Perspektiven ein gegossenes Polyurethan-Flachformteil nach der Erfindung, aus dem eine Brillenfassung mit einer gewünschten Wölbung und Dickenverteilung heraustrennbar ist;

Fig. 2 zeigt das Flachformteil der Fig. 1a und 1 b mit eingezeichneten Konturlinien auszuschneidender Brillenfassungen mit integriertem Nasensteg und integriertem Nasenauflagesattel;

Fig. 3 zeigt das Flachformteil in einer Schnittdarstellung mit der in Fig. 2 bei III angedeuteten Schnittlinie;

Fig. 4 zeigt ein weiteres Flachformteil, welches zur Herstellung von Brillenbügeln dient;

Fig. 5 zeigt das Flachformteil aus Fig. 4 mit eingezeichneten Konturlinien eines linken Brillenbügels und eines rechten Brillenbügels;

Fig. 6 zeigt in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben eine aus dem Flachformteil gemäß Fig. 1a, 1 b, 2, 3 herausgetrennte Brillenfassung und

Fig. 7 zeigt die Brillenfassung aus Fig. 6 mit daran angebrachten Brillenbügeln aus Fig. 5 in einer weiteren perspektivischen Ansicht.

Das in Fig. 1a - 3 gezeigte Flachformteil 1 ist als 3D-Plattenteil mit einer bestimmten Topografie nach einem Gießprozess hergestellt worden, wie er z. B. in der WO 2009/071279 A1 beschrieben ist. Das Plattenteil 1 besteht aus einem elastomeren, vorzugsweise aliphatischen Polyurethankunststoff und hat eine Wölbungsverteilung und Materialdickenverteilung, die es erlauben, z. B. die in Fig. 2 und Fig. 6 eingezeichnete Brillenfassung 3 mit integriertem Nasensteg 5 mit Nasenauflagesattel durch Ausschneiden längs der Konturlinien 7 und 8 aus dem Plattenteil 1 herauszutrennen. Dabei hat die Brillenfassung 3 mit integriertem Nasensteg 5 und Nasenauflagesattel 14 die in dem Plattenteil 1 angelegte Wölbungsstruktur und Dickenverteilung, wie dies für das Brillendesign gewünscht ist. Anzumerken ist auch noch, dass von den in Fig. 2 erkennbaren Konturlinien 7, 8 abweichende Konturlinien gewählt werden können, um ein anderes Brillenfassungsmodell aus dem gleichen Flachformteil 1 herauszutrennen. Dies ist durch die gestrichelten Konturlinien T und 8' in Fig. 2 angedeutet. Daran zeigt sich die Gestaltungsflexibilität des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es können somit für die Herstellung unterschiedlicher Brillenmodelle gleiche Flachformteile 1 verwendet werden, was auch unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft ist. Wie schon erwähnt, erfolgt das Heraustrennen des Brillenrahmenteils 3 aus dem Flachformteil 1 vorzugsweise durch Konturfräsen. Auch andere geeignete Konturschneidverfahren können zum Heraustrennen des Brillenrahmenteils 3 aus dem Flachformteil 1 herangezogen werden, wobei der Trennschnitt längs der Konturlinien 7, 8 mit Schnittflächen quer (ggf. schräg) zu den ausgedehnten Plattenoberflächen (Flächenseiten) 9, 11 des Plattenteils 1 in dem jeweiligen Bereich erfolgt.

Mit 19 sind in Fig. 2 Halterungsausnehmungen bezeichnet, die zur Fixierung des Flachformteils 1 beim Konturschneiden dienen.

Aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 ist gut erkennbar, dass in einem mittleren Bereich des Flachformteils 1 eine Materialverdickung 13 mit einer bestimmten Materialstärkeverteilung vorliegt. Aus dem Bereich dieser Verdickung 13 werden der Nasensteg 5 (vgl. Fig. 2) und der Nasenauflagesattel 14 (vgl. Fig. 7) durch Konturschneiden ausgeschnitten.

Aus den abgewinkelten Bereichen 15 des Flachformteils 1 werden Befestigungsansätze 30 für die spätere Anbindung von Brillenbügeln (vgl. Fig. 5 - 7) an die Brillenfassung 3 gebildet.

Fig. 6 zeigt die in Fig. 2 durch die Konturlinien 7, 8 angedeutete Brillenfassung 3 nach dem Heraustrennen aus dem Flachformteil 1 durch Konturschneiden längs der Konturlinien 7, 8, wobei Fig. 6 eine Perspektivdarstellung der Brillenfassung 3 mit Blick von schräg oben auf die dem Gesicht des betreffenden Brillenträgers zuzuwendende Rückseite 18 ist. Fig. 7 zeigt die Brillenfassung 3 mit daran bereits angelenkten Brillenbügeln 22, 24, die z. B. aus dem Flachformteil 20 gemäß Fig. 5 herausgetrennt worden sind.

Mit 14 ist in den Fig. 6 und 7 der Nasenauflagesattel bezeichnet. Der Nasenauflagesattel 14 ist dadurch gekennzeichnet, dass er ebenfalls aus dem Bereich der Materialverdickung 13 durch Konturschneiden gebildet worden ist, wodurch automatisch Nasenauflageflächen 16 entstanden sind, die gemäß der Erfindung zwischen der Vorderseite 17 und der Rückseite 18 der Brillenfassung 3 eine größere Ausdehnung haben als die seitlich außen davon liegenden benachbarten Brillenfassungsbereiche 26. Wird die betreffende Brille mit der Fassung 3 in der bestimmungsgemäßen Weise auf die Nase eines Brillenträgers aufgesetzt, so liegen die verbreiterten Nasenauflageflächen 16 des Sattels 15 unmittelbar an der Nase des Brillenträgers an, um die Brille abzustützen.

Eine aus einer Brillenfassung gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte Brille braucht daher keine gesonderten Nasenauflagepads oder dgl. Dadurch ist ein verbesserter Tragekomfort der Brille und eine erheblich vereinfachte Herstellung gegeben. Ferner hat der Benutzer nicht das Problem des Austausches von Nasenauflagesattelelementen, also etwa den aus dem Stand der Technik bekannten typischen Pads.

Die Erfindung schafft die Möglichkeit der vereinfachten Herstellung von Brillenfassungen und weiteren Brillenrahmenteilen aus dem bekanntermaßen schwierig zu handhabenden Polyurethankunststoff, und zwar derart, dass die Brillenrahmenteile filigrane Strukturen erhalten können. Der Hersteller kann die Flachformteile durch einen Gießprozess in größerer Anzahl auf Vorrat fertigen. Schließlich kann er diesen Vorrat an Flachformteilen benutzen, um daraus verschiedene Brillenfassungsmodelle zu bilden, die sich durch den Verlauf ihrer betreffenden Konturlinien (vgl. 7 und 8 sowie T und 8" in Fig. 2) unterscheiden.

Nach dem Heraustrennen der Brillenfassung 3 erfährt diese in einem Nachbearbeitungsschritt eine Nutausformung, vorzugsweise Nutfräsung an der Innenkonturlinie 8. In diese Nut kann dann später das jeweilige Brillenglas eingesetzt werden, welches vorzugsweise ebenfalls aus einem elastomeren Polyurethankunststoff besteht.

In den Fig. 6 und 7 sind gestrichelte Linien 28 eingezeichnet, längs denen feine Nuten zur Aufnahme der noch fehlenden Brillengläser auszuformen, insbesondere zu fräsen sind.

Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung erlaubt die Herstellung sehr filigraner Brillenfassungen.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Flachformteil 20 aus gegossenem Polyurethankunststoff. Das Flachformteil 20 dient zur Herstellung von Brillenbügeln, deren Konturlinien in Fig. 5 in dem Flachformteil 20 eingezeichnet sind. Fig. 5 lässt erkennen, dass aus ein und demselben Flachformteil 20 wenigstens ein linker Brillenbügel 22 und wenigstens ein rechter Brillenbügel 24 durch Konturschneiden, vorzugsweise Konturfräsen, heraustrennbar ist.