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Title:
METHOD FOR MANUFACTURING PORTIONS OF A PROSTHETIC SOCKET AND KIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/099435
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for manufacturing or planning the manufacture of portions of a prosthetic socket, of an inner or outer socket and/or of an extension of the prosthetic socket, the prosthetic socket being intended for receiving a limb stump of a patient P. The invention also relates to a prosthetic socket and to a kit. The invention further relates to a computer system, a digital storage medium, a computer program product and a computer program.

Inventors:
RADSPIELER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/081071
Publication Date:
May 22, 2020
Filing Date:
November 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ROMEDIS GMBH (DE)
International Classes:
A61F2/50; A61F2/80
Foreign References:
DE102011117801A12013-05-08
Other References:
TORRES-MORENO ET AL: "Computer-aided design and manufacture of an above-knee amputee socket", JOURNAL OF BIOMEDICAL ENGINEERING, BUTTERWORTH, GUILDFORD, GB, vol. 13, no. 1, 1 January 1991 (1991-01-01), pages 3 - 9, XP022443950, ISSN: 0141-5425, DOI: 10.1016/0141-5425(91)90037-8
JOAN E. SANDERS ET AL: "Residual limb volume change: Systematic review of measurement and management", JOURNAL OF REHABILITATION RESEARCH AND DEVELOPMENT, vol. 48, no. 8, 1 January 2011 (2011-01-01), US, pages 949, XP055665127, ISSN: 0748-7711, DOI: 10.1682/JRRD.2010.09.0189
AUDREY T. TANTUA ET AL: "Reduction of residual limb volume in people with transtibial amputation", JOURNAL OF REHABILITATION RESEARCH AND DEVELOPMENT, vol. 51, no. 7, 1 January 2014 (2014-01-01), US, pages 1119 - 1126, XP055665212, ISSN: 0748-7711, DOI: 10.1682/JRRD.2013.11.0243
Y P ZHENG ET AL: "State-of-the-art methods for geometric and biomechanical assessments of residual limbs: a review", JOURNAL OF REHABILITATION RESEARCH AND DEVELOPMENT, 1 September 2001 (2001-09-01), United States, pages 487, XP055665265, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200206]
Attorney, Agent or Firm:
BOBBERT & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Fertigen oder zum Planen der Fertigung eines Prothesenschafts (2), eines Innenschafts (6), eines Außenschafts (4) und/oder einer Erweiterung (12, 14, 20) des Prothesenschafts (2), wobei der

Prothesenschaft (2) zum Aufnehmen eines

Körpergliedstumpfs eines Patienten P vorgesehen ist, mit den Schritten:

- Ermitteln von geometrischen Daten oder Bereitstellen von geometrischen Daten, wobei die geometrischen Daten die Form des Körpergliedstumpfs zu wenigstens einem ersten Tragezeitpunkt des Prothesenschafts (2), des Innenschafts (6), Außenschafts (4) oder der Erweiterung (12, 14, 20) mitbestimmen werden; und entweder

- Erstellen, basierend auf den ermittelten

geometrischen Daten, des Prothesenschafts (2), des Innen- oder Außenschafts (4) oder der

Erweiterung (12, 14, 20), oder von Abschnitten hiervon, basierend auf den geometrischen Daten, oder

- Erstellen einer Steuerdatei mit Steuersignalen,

basierend auf welchen eine Fertigungsmaschine Schritte zum Erstellen des Prothesenschafts (2), des Innenschafts (6), Außenschafts (4) oder der

Erweiterung (12, 14, 20) ausführen kann, wobei das Erstellen zu einem zeitlich vor dem ersten Tragezeitpunkt liegenden Erstellungszeitpunkt erfolgt, und wobei die geometrischen Daten keine am Patienten P gemessenen Daten sind.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die geometrischen Daten prognostizierte Daten, Daten veränderlicher Maße des Körpergliedstumpfs, Daten, welche post-operativen und durch eine vorangegangene chirurgische Operation

bedingten Veränderungen im Zeitverlauf unterliegen oder hierdurch bedingt sind, und/oder Daten, welche nicht die Form des Körpergliedstumpfs zum Zeitpunkt der Ermittlung der Daten oder zum Erstellungszeitpunkt darstellen oder widerspiegeln, sind und/oder keine Ist-Daten und/oder gemessene Daten des Patienten P sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Ermitteln der geometrischen Daten, welche prognostizierte Daten sind, Patientendaten berücksichtigt, die den oder wenigstens einen, insbesondere momentanen,

gesundheitlichen Zustand oder Befund des Patienten P zum Zeitpunkt des Ermittelns und/oder zu einem vergangenen Zeitpunkt wiedergeben oder an einem Kollektiv von

Patienten mit diesem gesundheitlichen Zustand oder Befund erhoben wurden.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei die geometrischen Daten das Ergebnis eines

Abschätzens, eines Auslesens aus einer Nachschlagequelle und/oder eines Errechnens basierend auf einem

Algorithmus sind oder umfassen.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei zwischen dem Erstellungszeitpunkt und dem ersten Tragezeitpunkt zumindest 3 Tage, vorzugsweise wenigstens 10, 20, 30, 60, 90 Tage, insbesondere wenigstens 180 Tage, 12 Monate oder 24 Monate liegen.

6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei die geometrischen Daten zusätzlich auch Daten umfassen, welche die Form des Körpergliedstumpfs zu wenigstens einem zweiten Tragezeitpunkt mitbestimmen werden, welcher nach dem ersten Tragezeitpunkt liegt, wobei zwischen dem ersten Tragezeitpunkt und dem zweiten Tragezeitpunkt zumindest 3 Tage, vorzugsweise wenigstens 10, 20, 30, 60, 90 Tage, insbesondere wenigstens

180 Tage, 12 Monate oder 24 Monate liegen.

7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei im Schritt des Erstellens auch ein

Prothesenschaft (2), ein Innenschaft (6),

Außenschaft (4) und/oder wenigstens eine

Erweiterung (12, 14, 20) oder eine entsprechende

Steuerdatei für die Fertigungsmaschine (250) erstellt wird, basierend auf den geometrischen Daten, welche die Form des Körpergliedstumpfs zu wenigstens dem zweiten Tragezeitpunkt mitbestimmen werden.

8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei der Innenschaft (6, 6a) zur Aufnahme zumindest von Abschnitten des Körpergliedstumpfs dient und seinerseits zu seiner wenigstens abschnittsweisen Aufnahme in einem Inneren des Außenschafts (4) vorgesehen ist.

9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei die Erweiterung (12, 14, 20) ein Inlay, ein Pad, eine Druckeinlage, eine Kompressionseinlage, ein Strumpf mit verschiedenen Wandstärken oder ein doppelwandiger Strumpf mit wenigstens einer Einlage, die zwischen seine Lagen eingebracht ist, ist.

10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei die Fertigungsmaschine (250) ein Drucker, ein 3D- Drucker, eine Gießvorrichtung, eine Fräsmaschine, eine Rapid-Prototyping-Vorrichtung, eine CNC-Fräsmaschine, eine CAD-Fräsmaschine, eine Tiefziehvorrichtung, oder heutzutage auch eine Spritzvorrichtung ist, konfiguriert zum Erstellen des Prothesenschafts (2), des

Innenschafts (6), des Außenschafts (4) oder der

Erweiterung (12, 14, 20) oder Abschnitten hiervon basierend auf den Steuersignalen.

11. Prothesenschaft (2), Innenschaft (6), Außenschaft (4) oder Erweiterung (12, 14, 20) für den

Prothesenschaft (2), gefertigt mittels des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche.

12. Kit mit wenigstens zwei Elementen aus einer Gruppe,

welche aus Prothesenschaft (2), Innenschaft (6),

Außenschaft (4) oder wenigstens einer Erweiterung (12,

14, 20), jeweils gefertigt gemäß dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, besteht.

13. Kit nach Anspruch 12, wobei wenigstens ein erstes

Element der Gruppe basierend auf geometrischen Daten erstellt wurde, welche die Form des Körpergliedstumpfs zum ersten Tragezeitpunkt mitbestimmen, erzeugt ist, und wobei wenigstens ein zweites Element der Gruppe

basierend auf geometrischen Daten erstellt wurde, welche die Form des Körpergliedstumpfs zum zweiten

Tragezeitpunkt mitbestimmen.

14. Rechnersystem, programmiert zum Durchführen des

Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

15. Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD oder EPROM, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um eine

Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu einer Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu konfigurieren, mit der das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt werden kann.

16. Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem

maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode, um eine Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu einer Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu konfigurieren, mit der das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt werden kann.

17. Computerprogramm mit einem Programmcode, um eine

Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu einer Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) zu konfigurieren, mit der das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt werden kann.

Description:
Besehreibung

Verfahren zum Fertigen von Abschnitten eines Prothesenschafts und Kit

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fertigen eines Prothesenschafts oder zum Planen der Fertigung eines Prothesenschafts gemäß Anspruch 1. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Prothesenschaft gemäß Anspruch 11 sowie ein Kit gemäß Anspruch 12. Ferner werden ein

Rechnersystem gemäß dem Anspruch 14, ein digitales

Speichermedium gemäß Anspruch 15, ein Computerprogramm- Produkt gemäß Anspruch 16 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 17 vorgeschlagen.

Beinamputierte Personen können ihre Mobilität mittels

Beinprothesen zurückgewinnen. Moderne Beinprothesen umfassen verschiedene Module (Prothesenschaft, Knie-, Unterschenkel-, und Fußmodule) , welche kombiniert werden können, um die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Prothesenträger (im

Folgenden auch kurz als Träger bezeichnet) hinsichtlich

Grundmobilität, sportlicher Betätigung und ästhetischen

Vorstellungen zu erfüllen.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fertigen oder Planen des Fertigens oder Erstellens eines

Prothesenschafts einer Prothese für z. B. die unteren

Extremitäten, beispielsweise einer Beinprothese. Der

Prothesenschaft ist jenes Modul der Prothese, welches die Verbindung zwischen dem mechanischen Ersatz der Extremität und dem verbliebenen Körpergliedstumpf (im Folgenden auch kurz als Stumpf bezeichnet) des Prothesenträgers,

beispielsweise einem Oberschenkelstumpf, herstellt. Der Prothesenschaft wird an seinem distalen Ende (jenes Ende, das dem Prothesenträger abgewandt liegt) mit einem

mechanischen Ersatz der Extremität, im Falle der unteren Extremität beispielsweise einer modularen Kniegelenk- Unterschenkel-Fuß-Einrichtung für den Oberschenkelamputierten oder einer modularen Unterschenkel-Fuß Einrichtung für den Unterschenkelamputierten, verbunden. An seinem proximalen Ende (jenes Ende, das dem Prothesenträger zugewandt ist) wird der Stumpf in den Prothesenschaft eingeführt. Der

Prothesenschaft soll eng und möglichst formschlüssig auf dem Stumpf sitzen. Die passgenaue Verbindung mit dem

Körpergliedstumpf bestimmt, wie sicher die Prothese am Stumpf hält .

Zum Übertragen der teils beachtlichen Kräfte zwischen Körper oder Stumpf des Trägers einerseits und der Prothese

andererseits, die beim Stehen, Gehen, Aufstehen, Laufen usw. auftreten, bedarf es einer hohen Festigkeit oder Steifheit des Prothesenschafts. Diese wird durch einen entsprechend steifen äußeren Abschnitt des Prothesenschafts, dem so genannten Außenschaft, sichergestellt. Da dessen Steifheit allerdings Druck auf den Stumpf bedingt, was regelmäßig als unangenehm oder gar schmerzhaft empfunden wird und zu

Druckstellen führen kann, wird der Außenschaft zur Erhöhung des Tragekomforts in seinem Inneren um einen so genannten Innenschaft (auch als Hülse bekannt) ergänzt. Der Innenschaft weist zumeist ein elastisches Material auf. Er kann in

Gestalt einer elastischen Hülle (Liner) hieraus bestehen oder hiermit gepolstert sein.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann es sein, die

Fertigung eines Prothesenschafts bzw. deren Planung zu optimieren. Ferner soll ein Prothesenschaft, sowie ein Kit, ein Rechnersystem, ein digitales Speichermedium, ein

Computerprogramm-Produkt sowie ein Computerprogramm

vorgeschlagen werden.

Die erfindungsgemäße Aufgabe kann durch ein Verfahren zum Fertigen oder Planen eines Prothesenschafts mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst werden. Des Weiteren kann die Aufgabe durch einen Prothesenschaft gemäß Anspruch 11 sowie ein Kit gemäß Anspruch 12 gelöst werden. Ferner tragen ein

Rechnersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 14, ein

digitales Speichermedium mit den Merkmalen des Anspruchs 15, ein Computerprogramm-Produkt mit den Merkmalen des

Anspruchs 16 sowie ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 17 zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe bei.

Erfindungsgemäß wird somit ganz allgemein ein Verfahren zum Fertigen oder zum Planen der Fertigung eines

Prothesenschafts, eines Innen- und/oder eines Außenschafts und/oder einer Erweiterung des Prothesenschafts

vorgeschlagen. Dabei ist der Prothesenschaft zum Aufnehmen eines Körpergliedstumpfs vorgesehen.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Ermitteln von Daten, insbesondere geometrischen Daten, oder das

Bereitstellen von Daten, insbesondere geometrischen Daten. Hierbei werden vorzugsweise solche Daten, insbesondere geometrische Daten, ermittelt, welche die Form des

Körpergliedstumpfs zu wenigstens einem, in der Zukunft gelegen, Zeitpunkt bestimmen oder mitbestimmen werden.

Vorzugsweise werden hierbei Daten ermittelt, welche

wenigstens zum ersten Tragezeitpunkt die Form des

Prothesenschafts, des Innen- oder Außenschafts oder der

Erweiterung (oder die Form, die diese dann haben sollen) mitbestimmen oder festlegen sollen. Die Daten oder geometrischen Daten können Schätzwerte oder Erwartungswerte sein .

Das Verfahren umfasst optional ferner entweder das Erstellen des Prothesenschafts oder von Abschnitten hiervon. Dies erfolgt basierend auf den ermittelten Daten und/oder

geometrischen Daten. Alternativ oder ergänzend zum

vorgenannten Erstellen des Prothesenschafts oder von

Abschnitten hiervon umfasst das Verfahren das Erstellen von wenigstens einem Steuersignal, insbesondere das Erstellen einer Steuerdatei mit Steuersignalen, basierend auf welchen eine Fertigungsmaschine (z. B. direkt oder indirekt) Schritte zum Erstellen des Prothesenschafts, des Innen- oder

Außenschafts oder der Erweiterung ausführen kann und/oder wenigstens eine der vorgenannten Vorrichtungen oder Teile hiervon erstellen kann.

Hierbei liegt der Zeitpunkt des Erstellens (auch:

Erstellungszeitpunkt) zeitlich vor dem ersten Tragezeitpunkt.

Weitere Merkmale weist das Verfahren in seiner allgemeinen oder allgemeinsten Ausgestaltung optional nicht auf.

Der erfindungsgemäße Prothesenschaft, Innen- oder Außenschaft oder die erfindungsgemäße Erweiterung für den Prothesenschaft sind mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens oder unter Verwendung desselben gefertigt.

Erfindungsgemäß wird zudem ein Kit vorgeschlagen mit

wenigstens zwei Elementen einer Gruppe. Die Gruppe besteht aus einem Prothesenschaft, einem Innenschaft, einem

Außenschaft und wenigstens einer Erweiterung für den

Prothesenschaft. Dabei sind alle Elemente der Gruppen basierend auf dem erfindungsgemäßen Verfahren erstellt, also z. B. gefertigt oder erzeugt.

Erfindungsgemäß wird ein Rechnersystem vorgeschlagen, welches programmiert ist, das erfindungsgemäße Verfahren

durchzuführen. Hierzu kann es eine programmierbare

Datenverarbeitungsvorrichtung umfassen .

Ein erfindungsgemäßes, insbesondere digitales, insbesondere nicht-flüchtiges, Speichermedium (hier auch als Träger bezeichnet) , insbesondere in Form von Diskette, RAM, ROM, CD, Festplatte, DVD, USB-Stick, Flashcard, SD-Karte, FeRAM oder EPROM, insbesondere mit elektronisch oder optisch auslesbaren Steuersignalen, kann derart konfiguriert sein, um eine

Steuervorrichtung zu einer Steuervorrichtung zu

konfigurieren, mit welcher das hierin beschriebene

erfindungsgemäße Verfahren bewirkt werden kann.

Dabei können alle, einige oder manche der maschinell

durchführbaren Schritte dieses Verfahrens veranlasst werden.

Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode auf, durch den eine

Steuervorrichtung derart konfiguriert wird, dass das hierin beschriebene erfindungsgemäße Verfahren bewirkt werden kann.

Dabei können wiederum alle, einige oder manche der maschinell durchführbaren Schritte dieses Verfahrens veranlasst werden.

Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin

verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte, FeRAM, ein EPROM und dergleichen sein.

Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes

Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. ein elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm) , ein Netzwerk von

computerimplementierten Computerprogrammen (z. B.

Client/Serversystem, Cloud Computing System, etc.) oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden .

Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen

Programmcode auf, durch den eine Steuervorrichtung derart konfiguriert wird, dass damit das hierin beschriebene

erfindungsgemäße Verfahren bewirkt werden kann.

Dabei können alle, einige oder manche der maschinell

durchführbaren Schritte dieses Verfahrens veranlasst werden.

Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß

beispielsweise ein physikalisches, vertriebsfähiges Software- Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.

Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des

Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.

Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der

vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Wenn hierin von „programmiert" oder „konfiguriert" die Rede ist, so ist auch offenbart, diese Begriffe gegeneinander auszutauschen .

Wann immer hierin eine Eignung oder ein Verfahrensschritt genannt ist, umfasst die vorliegende Erfindung in Ergänzung hierzu auch eine entsprechende Programmierung oder

Konfigurierung einer geeigneten Vorrichtung oder eines

Abschnitts hiervon - z. B. eines Rechnersystems - sowie derart programmierte Vorrichtungen. Die Vorrichtungen können jeweils nach dem von ihnen durchgeführten Verfahrensschritt benannt sein.

Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und

Ausführungsformen .

Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt diese eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar .

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen, sofern eine konkrete Kombination für den Fachmann nicht als offenkundig technisch unmöglich erkennbar ist. Auch die Gegenstände der Unteransprüche geben jeweils

erfindungsgemäße Ausführungsformen an.

Wenn hierin von einem Erstellen die Rede ist, so kann dies, wenn es sich auf körperliche Gegenstände bezieht wie den Prothesenschaft, den Innenschaft usw., als ein Fertigen, Herstellen, Anfertigen oder Erzeugen desselben verstanden werden. Der Erstellungszeitpunkt ist dann der Zeitpunkt des Fertigens, Herstellens, Anfertigens oder Erzeugens.

In manchen Ausführungsformen sind die Daten keine

geometrischen Daten, obgleich hierin vielleicht dennoch als solche bezeichnet.

In einigen Ausführungsformen sind die Daten topografische Daten des Körpergliedstumpfs.

In einigen Ausführungsformen sind die, im erfindungsgemäßen Verfahren ermittelten, Daten oder geometrischen Daten

prognostizierte Daten. Es sind dann keine Ist-Daten und/oder gemessene Daten, die die Form des Körpergliedstumpfs zum Zeitpunkt der Ermittlung der Daten oder zum

Erstellungszeitpunkt von Prothesenschaft oder Steuersignalen darstellen. Solche gemessenen Daten können allerdings für die Prognose verwendet worden sein. Die prognostizierten Daten können veränderliche Maße des Körpergliedstumpfs sein oder umfassen und/oder Daten, welche Veränderungen im Zeitverlauf unterliegen, beispielsweise post-operativ oder durch eine vorangegangene chirurgische Operation bedingt. Als Beispiel sei hier der Umfang oder der Wasseranteil (Ödem) des

Körpergliedstumpfs genannt. In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens berücksichtigt das Ermitteln der Daten und/oder geometrischen Daten, welche prognostizierte Daten sind, Patientendaten, die den, insbesondere momentanen, gesundheitlichen Zustand des Patienten wiedergeben. Die Patientendaten können den

gesundheitlichen Zustand im Moment des Ermittelns oder

Erstellens wiedergeben. Sie können ergänzend oder alternativ Aussage über eine vor oder zu dem Zeitpunkt des Ermittelns gelegene medizinische Besonderheiten machen, wie etwa

Vorerkrankungen. Die Patientendaten können gemessen und/oder anamnestisch oder klinisch erhoben sein, usw.

Beispiele für diese Patientendaten können sein:

- das Alter des Patienten,

- Angaben über die seit der Amputation vergangene Zeit,

- ob es sich bei der Versorgung des Patienten mit einer Prothese um eine Versorgung mittels Erst- oder

Folgeprothese handelt,

- ob bei dem Patienten Fettleibigkeit (Adipositas)

vorliegt (messbar beispielsweise über den Body-Mass- Index (BMI) oder die Bioimpedanz, z. B. mittels einer elektronischen Waage, Body-Composition-Monitor, und dergleichen) ,

- die Genese oder Ursache der Amputation (beispielsweise als Folge einer peripheren arteriellen

Verschlusskrankheit (pAVK/AVK) , eines Traumas oder einer Entzündung und/oder das Vorliegen eines Tumors, einer Entzündung und/oder dergleichen),

- ob bei dem Patienten eine pAVK/AVK vorliegt,

- Daten zur Herzleistung (ob beispielsweise eine

Herzinsuffizienz besteht) ,

- ob bei dem Patienten ein Eiweißmangel vorliegt,

- ob der Patient an Diabetes leidet, - ob eine Insuffizienz des Lymphsystems des Patienten vorliegt (z. B. ein prä- oder postoperatives Lymphödem) ,

- wie sich die Venensituation des Patienten darstellt

(beispielsweise das Vorliegen einer tiefen

Venenthrombose (TVT) oder anderen Thrombosen und/oder bestehende Krampfadern (Varizen) und/oder, ob sich der Patient z. B. bereits einer Varizenoperation unterziehen musste) ,

- bereits vorgenommene Operationen (insbesondere im

Bereich der von der Amputation betroffenen Extremität, beispielsweise in der Leiste wegen einem Herzkatether- Eingriff) ,

- Herzinsuffizienz,

- Stoffwechselerkrankungen,

- Bewegungsverhalten des Patienten (Sportler,

Spaziergänger, Büroangestellter ohne sportlichen

Ausgleich, usw.) ,

- Zusammensetzung von Körpergewebe, z. B. des

Körpergliedstumpfs, über den Flüssigkeits- , Fett- und/oder Muskelanteil (etwa durch eine

Bioimpedanzmessung, etwa gemessen mittels eines Body Composition Monitor) oder Angaben über einen Gehalt hieran (in absoluten Werten) , Angaben über die

Durchblutung, Angaben über die Distanz, über welche der Körpergliedstumpf über knöcherne Strukturen (z. B.

Femur), z. B. in deren Längsrichtung, übersteht,

- Medikation des Patienten, insbesondere Dauermedikation.

Dabei können die Daten einzeln oder zu mehreren in beliebiger Kombination zur Prognose der Veränderung der Form des

Körpergliedstumpfs mit der Zeit (z. B. zwischen dem Zeitpunkt des Erstellens und dem ersten Tragezeitpunkt) und somit beim Ermitteln der geometrischen Daten verwendet und/oder

verarbeitet werden. Insbesondere können hierbei auch Befundgraduierungen bzw. Stadieneinteilungen der vorgenannten Befunde und anderer Vorerkrankungen beachtet und in die

Prognose mit einbezogen werden.

Das Maß, mit welchem derartige Patientendaten in das

Ermitteln der geometrischen Daten eingeht, kann eine Angabe in Prozent, Zentimeter, oder in anderer Weise bzw. - rein optional - in anderen Einheiten sein. Dieses Maß kann zu einer Veränderung der z. B. aus einem Kollektiv von Patienten ermittelten Prognosedaten, wie sie z. B. in Fig. 6

exemplarisch gezeigt sind, führen oder in diese einfließen, etwa durch Subtraktion von Erfahrungswerten, die aus der Beobachtung an Diabetikern oder Patienten mit anderen für die künftige Veränderung der Form des Körpergliedstumpfs

relevanten medizinischen Zuständen (wie sie z. B. vorstehend genannt sind) bekannt sind. Ebenso kann rein optional ein solches Maß bei einigen medizinischen Zuständen zu den Daten des Kollektivs zu addieren sein. Auch ein prozentualer Faktor (oder dessen Verwendung) , mit dem die Erfahrungsdaten, die für das Kollektiv von Patienten, bei dessen Patienten der konkrete medizinische Zustand nicht vorliegt, multipliziert werden können, ist von der Erfindung umfasst.

Die Kollektivdaten können erfindungsgemäß an Patienten erhoben worden sein, die vom konkreten medizinischen Zustand nicht betroffen sind. Diese Daten können wie vorstehend ausgeführt, z. B. mittels vorstehenden Maßes, auf den

konkreten Patienten, bei dem der konkrete medizinischen

Zustand vorliegt, angepasst werden.

In einigen Ausführungsformen sind die Kollektivdaten jedoch bereits an Patienten erhoben worden, bei denen der eine oder der andere der o. g. medizinischen Zustände oder ein anderer medizinischer Zustand vorliegt, oder beliebige Kombinationen von zwei oder mehr solcher medizinischer Zustände vorliegen. In diesem Fall bedarf es keiner Anpassung; die am Kollektiv erhobenen Prognosedaten bedürfen dann grundsätzlich keiner Anpassung an den medizinischen Zustand, da dieser auch im Kollektiv vorlag. Eine Anpassung mag jedoch dennoch optional vorgenommen werden, sei es, weil sie erforderlich oder vorteilhaft sein kann. So kann es von Vorteil sein, den Grad, in welchem der medizinische Zustand vorliegt bzw. vorlag (Staging, Stadium, Grad, Klassifizierung, NYHA, Alter, usw.) , optional für eine Feinanpassung zu berücksichtigen.

Die Patientendaten können gespeichert vorliegen, z. B. in einer der erfindungsgemäßen Vorrichtungen, oder an einem Ort, an welchem die erfindungsgemäßen Vorrichtungen auf sie zurückgreifen können, etwa in einer Datenbank, usw. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können konfiguriert sein, auf derartige, gespeicherte Daten zu (rück) zugreifen . Alternativ können diese Daten vom Nutzer der erfindungsgemäßen

Vorrichtungen mittels einer hierfür vorgesehenen und/oder konfigurierten Eingabevorrichtung eingegeben werden. Die optional erforderlichen Abgleiche zwischen Patientendaten des konkreten Patienten und einem Kollektiv, falls vorgesehen, können optional automatisiert ablaufen, etwa einmalig, mehrfach und/oder regelmäßig.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Patientendaten beim Ermitteln der Daten oder geometrischen Daten, z. B. durch mathematische

Rechenoperationen, berücksichtigt .

Wenn hierin von mathematischen Rechenoperationen, wie z. B. Addition, Subtraktion, Division oder Multiplikation, die Rede ist, so sind auch alle anderen bekannten mathematischen

Rechenoperationen erfindungsgemäß mit umfasst. Die oben und im Folgenden genannten Wege zur Ermittlung der Prognosedaten oder zur Ermittlung oder Anpassung der geometrischen Daten insbesondere wegen medizinischer Zustände sind rein

exemplarisch .

In manchen Ausführungsformen sind oder umfassen die im erfindungsgemäßen Verfahren ermittelten Daten oder

geometrischen Daten das Ergebnis eines Abschätzens.

Alternativ oder ergänzend, werden sie aus einer

Nachschlagequelle ausgelesen. Eine solche Nachschlagequelle kann beispielsweise eine Wertetabelle und/oder eine Datenbank sein .

In einigen Ausführungsformen sind oder umfassen diese Daten das Ergebnis einer Berechnung basierend auf einem

Algorithmus. Dieser Algorithmus kann wiederum mittels

Expertensystems erstellt sein und/oder kann auf einer

Vielzahl von Vergleichsdaten beruhen. Dabei können gemessene Daten verwendet und/oder bereits berechnete Daten

weiterverarbeitet werden.

Sowohl Nachschlagequelle als auch Algorithmus können das Ergebnis des Einsatzes von künstlicher Intelligenz sein. So können machine learning tools, z. B. basierend auf

künstlichen neuronalen Netzwerken zum Erzeugen der

bereitgestellten geometrischen Daten zum Einsatz gekommen sein, auf einer der dem Fachmann bekannten Weisen.

Die geometrischen Daten können unter Auswertung von

Messergebnissen an Körpergliedstümpfen einer Vielzahl von Patienten zustande gekommen sein. Hierzu können z. B. die Ist-Werte des jeweiligen Körpergliedstumpfs gemessen worden sein, etwa die Querschnitte des Körpergliedstumpfs in einem Abstand von z. B. 6 cm, 9 cm und 12 cm zu einem Referenzpunkt oder -querschnitt . Diese Messergebnisse können den zu

späteren oder später gelegenen Tragezeitpunkten, etwa nach 3 Monaten und nach 6 Monaten, erhobenen Messergebnissen jeweils desselben Patienten gegenübergestellt werden. Kennt man nun also Ist-Daten des vom Orthopädietechniker konkret zu versorgenden Patienten bzw. seines Körpergliedstumpfs, so kann der Nachschlagequelle entnommen werden, wie die

geometrischen Daten zu späteren Tragezeitpunkten (z. B. nach 3 Monaten oder nach 6 Monaten) sein werden. Die

Erfahrungswerte, die an einem Patientenkollektiv erhoben wurden, können also der Prognose darüber dienen, wie die Form des Körpergliedstumpfs des konkreten, am Erstellungszeitpunkt z. B. mit einer Prothese versorgten, Patienten P zu späteren Tragezeitpunkten insbesondere an den betrachteten

Referenzpunkten, z. B. Messstellen, wohl sein wird.

Optional gehen hierbei die genannte Nachschlagequelle

und/oder der oben erwähnte Algorithmus von Ist-Daten oder gemessenen Daten aus und stellen in ihrer Größe oftmals hiervon abweichende Daten z. B. als geometrische Daten zur Verfügung oder geben diese aus.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen zwischen dem Erstellungszeitpunkt des Prothesenschafts oder dem Erstellungszeitpunkt der Steuerdatei zu dessen

Fertigung einerseits und dem ersten Tragezeitpunkt des

Prothesenschafts andererseits wenigstens 30 Tage,

vorzugsweise wenigstens 90 Tage, insbesondere wenigstens 180 Tage .

Dabei spielt es in bestimmten Ausführungsformen keine Rolle, ob z. B. ein erfindungsgemäß erstellter Prothesenschaft zum ersten Tragezeitpunkt auch tatsächlich getragen wird. Von Bedeutung ist vielmehr, dass er gefertigt wurde, um am ersten Tragezeitpunkt getragen werden zu können, insbesondere natürlich bei möglichst hohem Tragekomfort an jenem Tag.

Dieser erhöhte Tragkomfort kann Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens sein.

In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen die geometrischen Daten zusätzlich auch Daten, welche die Form des Körpergliedstumpfs zu wenigstens einem zweiten Tragezeitpunkt mitbestimmen werden. Diese Daten können eine Veränderung des Körpergliedstumpfs über die Zeit berücksichtigen, beispielweise die Veränderung dessen

Abmessungen (z. B. durch Ab- oder Abschwellen) . Der zweite Tragezeitpunkt liegt hierbei zeitlich nach dem ersten

Tragezeitpunkt, wobei zwischen den beiden Tragezeitpunkten zumindest 3 Tage, vorzugsweise wenigstens 10, 20, 30, 60, 90 Tage, insbesondere wenigstens 180 Tage, 12 Monate oder 24 Monate liegen.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Schritt des Erstellens auch ein Prothesenschaft, ein Innen- oder Außenschaft und/oder wenigstens eine Erweiterung erstellt. Alternativ oder ergänzend kann auch eine

Steuerdatei mit Steuerdaten erstellt werden. Der

Prothesenschaft und/oder die entsprechende Steuerdatei basieren in diesem Ausführungsformen auf den geometrischen Daten, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessen und/oder berechnet wurden und, die die Form des

Körpergliedstumpfs zu wenigstens einem zweiten Tragezeitpunkt wie oben beschrieben mitbestimmen werden.

Erfindungsgemäß kann also vorgesehen sein, sowohl Daten für den ersten Tragezeitpunkt als auch, vorzugsweise zeitgleich, also z. B. am selben Tag, in derselben Sitzung, beim selben Besuch des Patienten beim Orthopädietechniker (oder umgekehrt) Daten für einen zweiten Tragezeitpunkt und/oder weitere Tragezeitpunkte zu ermitteln und/oder

Prothesenschaft, Innen- oder Außenschaft oder Erweiterung für den ersten Tragezeitpunkt und den oder die weiteren

Tragezeitpunkte zu erstellen.

In bestimmten Ausführungsformen ist eine Erweiterung eine Ergänzung für den Prothesenschaft, ein Accessoire, ein

Einbauelement, ein Innenschaft, oder dergleichen.

In manchen Ausführungsformen ist die Erweiterung vorgesehen, um im Inneren des Außenschafts, des Innenschafts oder des Prothesenschafts allgemein angeordnet zu werden, z. B. an oder ab dem ersten oder weiteren Tragezeitpunkt. Sie kann dem Patienten P vorzugsweise bereits an ihrem Erstellungstag mit nach Hause gegeben werden, wobei der Erstellungstag dem

Ermittlungstag entsprechen kann.

In einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens dient der Innenschaft zur Aufnahme des Körpergliedstumpfs oder zumindest von Abschnitten hiervon. Dabei ist er

vorgesehen, seinerseits, wenigstens in Abschnitten hiervon, in einem Inneren des Außenschafts aufgenommen zu werden.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Erweiterung des Prothesenschafts ein Inlay, ein Pad, eine Druckeinlage, eine Kompressionseinlage, ein Strumpf mit verschiedenen Wandstärken oder ein doppelwandiger Strumpf mit wenigstens einer Einlage, die zwischen seine Lagen

eingebracht ist.

Die Erweiterung ist in einigen Ausführungsformen nicht einstellbar. Sie mag optional eindrückbar sein, sie kann optional elastisch sein. Sie ist in manchen Ausführungsformen nicht verstellbar; so kann sie optional z. B. nicht

aufblasbar sein, nicht mit einer Pumpe verbunden sein, keine Leitungen aufweisen oder hiermit verbunden sein und/oder nicht vom Patienten variierbar sein.

In manchen Ausführungsformen weisen die Prothese oder der Prothesenschaft keine Vorrichtung zum Betätigen der

Erweiterung auf, etwa eine hierzu vorgesehene mechanische Einrichtung wie einen Aktuator, eine Pumpe, ein

Fluidreservoir und/oder zu einer Betätigung der Erweiterung vorgesehene Leitungen.

In einigen Ausführungsformen ist das Rechnersystem

konfiguriert, um mit einer Fertigungsmaschine in

Signalverbindung zu stehen oder es steht mit dieser in

Signal V erbindung .

In manchen Ausführungsformen ist das Rechnersystem Teil einer Fertigungsmaschine oder umgekehrt.

In einigen Ausführungsformen, z. B. des erfindungsgemäßen Verfahrens, ist die Fertigungsmaschine zur Erstellung des Prothesenschafts oder von Abschnitten hiervon ein Drucker, ein 3D-Drucker, eine Gießvorrichtung, eine Fräsmaschine, eine Rapid-Prototyping-Vorrichtung, eine CNC-Fräsmaschine, eine CAD-Fräsmaschine, eine Tiefziehvorrichtung oder eine

Spritzvorrichtung. Hierbei ist die Fertigungsmaschine

optional konfiguriert, um basierend auf Steuersignalen den Prothesenschaft, den Innen- oder Außenschaft oder die

Erweiterung (oder jeweils Abschnitte hiervon) zu erstellen. Diese Steuersignale können wiederum durch das

erfindungsgemäße Verfahren erstellt worden sein. In manchen Ausführungsformen sind Innenschaft und Außenschaft miteinander verbunden, beispielsweise mittels Fügeverfahren wie Kleben, Nieten und dergleichen.

Der Innenschaft kann formbeständig sein. Er kann nicht elastisch sein. Seine Form kann, ohne ihn zerstören zu wollen oder müssen, jedenfalls unter üblichen Einsatzbedingungen für ihn oder für den erfindungsgemäßen Prothesenschaft

formbeständig oder fest sein. Der Innenschaft kann aus

Karbonfasern bestehen oder solche aufweisen.

Der Innenschaft kann aus demselben Material bestehen wie der Außenschaft oder dasselbe Material aufweisen wie der

Außenschaft .

Der Innenschaft kann eine individualisierte Umfangsform aufweisen. Die Individualisierung kann in der Anpassung seiner Form auf eine Umfangskontur des Außenschafts bestehen.

Der Außenschaft kann eine erste Festigkeit oder Elastizität (beispielsweise als Gesamtfestigkeit oder Gesamtelastizität oder als durchschnittliche Gesamtfestigkeit oder

Gesamtelastizität ausgedrückt, beispielsweise in der Richtung der größten Erstreckung des Umfangsabschnitts) aufweisen. Der Innenschaft kann eine zweite Festigkeit oder Elastizität aufweisen, welche höher als die erste oder gleich jener ist, also als jene des Außenschafts, bei gleichem Vorgehen beim Messen der Festigkeit oder Elastizität.

In einigen Ausführungsformen umgibt der Außenschaft den

Innenschaft nur abschnittsweise, in anderen hingegen

vollständig . In bestimmten Ausführungsformen ist der Innenschaft

vorzugsweise wenigstens eines von: einstückig, geschlossen umlaufend, lückenlos umlaufend, ohne Dopplung im Sinne einer Faltenbildung, ohne Stufe, ohne Spalt und/oder Schlitz, kein elastischer Liner. In manchen Ausführungsformen trifft dies auch für den Außenschaft zu.

In manchen Ausführungsformen weisen der Außenschaft, der Innenschaft und/oder die Erweiterung (en) wenigstens eine Verbindungseinrichtung auf, mittels welcher mindestens zwei der vorgenannten Bauteile miteinander verbunden werden können .

Die Verbindungseinrichtung kann zumindest eine

Klettverbindung, eine Klebverbindung und/oder eine

Schraubverbindung umfassen oder hieraus bestehen.

In einigen Ausführungsformen ist die Erweiterung kein

Pumpsystem oder weist kein solches auf.

In manchen Ausführungsformen sind der Außenschaft und/oder der Innenschaft nicht flexibel.

In einigen Ausführungsformen weisen der Außenschaft und/oder der Innenschaft kein Schnürsystem oder kein Spannungssystem auf, welche dem Verändern des vom jeweiligen Schaft umgebenen Volumens oder zum Verändern des Durchmessers des jeweiligen Schafts oder Schaftabschnitts dienen würde.

In manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kits wurde ein erstes Element der Gruppe, bestehend aus einem

Prothesenschaft, einem Innen- oder Außenschaft oder

wenigstens einer Erweiterung des Prothesenschafts, basierend auf Daten oder geometrischen Daten, welche vorzugsweise die Form des Körpergliedstumpfs zum ersten Tragezeitpunkt

mitbestimmen, erstellt. Zudem wurde ein zweites Element der Gruppe basierend auf Daten oder geometrischen Daten, welche vorzugsweise die Form des Körpergliedstumpfs zum zweiten Tragezeitpunkt mitbestimmen, erstellt.

Optional wurde wenigstens ein beliebiges Element dieser

Gruppe zum Erstellungszeitpunkt erstellt, basierend auf vorliegenden Ist-Daten des Patienten P, welche die Form des Körpergliedstumpfs dieses Patienten zum Erstellungs Zeitpunkt wiedergeben oder mitbestimmen. Solche Ist-Daten können z. B. direkt am Körpergliedstumpf gemessen werden oder sein. Sie entsprechen nicht den ermittelten Daten oder geometrischen Daten .

In manchen Ausführungsformen umfasst der Schritt des

Ermittelns der geometrischen Daten keinen der Schritte (oder entspricht keinem solchen) , die zum Erhalt von Messdaten führen, die beim Vermessen des Körpergliedstumpfs erzielbar sind, zumindest nicht, um hierauf basierend bereits den zum ersten Tragezeitpunkt zu verwendenden und hierfür

erfindungsgemäß erstellten Prothesenschaft, Außenschaft, Innenschaft oder Erweiterung bzw. Steuersignale zu erstellen. Schritte, die zum Erhalt von Messdaten führen, führen

insbesondere zu Daten, die mittels Messung mittels Maßbands, mittels Scannens, mittels Laservermessung oder -abtastung, mittels Ultraschallvermessung oder -abtastung, mittels

Bestimmung der Anteile von festem Gewebe (Knochen) in Bezug auf die Anteile von weichem Gewebe (Fett, Ödem, Bindegeweben, Muskeln), erhalten werden.

In einigen Ausführungsformen umfasst der Schritt des

Ermittelns auch ein Berücksichtigen von Ist-Daten oder gemessenen Daten, hierin als Messdaten bezeichnet. Das Erhalten der Messdaten ist hingegen optional nicht Teil des Verfahrens .

In manchen Ausführungsformen umfasst das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere keine Ultraschallmessung.

Unter einem Ermitteln wird in einigen Ausführungsformen ein Auslesen, ein Abschätzen, ein Prognostizieren und/oder ein Festlegen verstanden.

In manchen Ausführungsformen umfasst das erfindungsgemäße Verfahren keinen Scanschritt, keinen sonographischen Schritt und/oder kein Erstellen eines Knochenmodells.

In einigen Ausführungsformen umfasst das erfindungsgemäße Verfahren nicht die Berücksichtigung eines sogenannten

Reduktionsmaßes (RM) . Von einem Reduktionsmaß spricht man, wenn der Orthopädietechniker z. B. aus dem Oberschenkelumfang und einer Einschnürungsmessung ein Maß ermittelt, um welches die Maße des vom Orthopädietechniker zu fertigende Schafts von den vor Ort am Patienten P ermittelten Maßen abweichen muss, damit der vom Orthopädietechniker gefertigte Schaft dem Patienten P im Gebrauch und bei Belastung mit dem

Körpergewicht des Patienten ausreichend Halt gibt. Das

Reduktionsmaß wird also vom Orthopädietechniker zur Bemaßung und Konstruktion des Schaftes der Prothese berücksichtigt, mit dem Ziel, dass der Prothesenschaft zum Zeitpunkt seiner ersten Benutzung möglichst optimal an den vermessenen

Körpergliedstumpf und dessen Eigenschaften angepasst ist. Die Berücksichtigung eines Reduktionsmaßes dient somit dazu, Unzulänglichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Vermessen des Körpergliedstumpfs auftreten, noch vor einer erstmaligen Nutzung der Prothese durch den Patienten zu kompensieren. In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren auch das Erstellen von Steuersignalen oder von einer Steuerdatei mit Steuersignalen, jeweils zum Erstellen eines Prothesenschafts, wobei dies allerdings nicht basierend auf den ermittelten geometrischen Daten erfolgt, sondern basierend auf gemessenen Ist-Daten. Die Ist-Daten spiegeln die Form des

Körpergliedstumpfs zum Erstellungszeitpunkt wider, während die Daten oder geometrischen Daten die Form des

Körpergliedstumpfs zu einem oder mehreren mehr oder wenig weit nach dem Erstellungszeitpunkt liegenden

Tragezeitpunkt (e) beschreiben oder approximieren.

In manchen Ausführungsformen sind die geometrischen Daten approximierte Daten, die von Daten, die zum

Erstellungszeitpunkt oder an einem bestimmten Tragezeitpunkt am Patienten P messbar gewesen wären oder gemessen wurden, abweichen .

In einigen Ausführungsformen sind die geometrischen Daten keine Daten des konkreten Patienten P und keine an ihm erhobenen Daten, sondern an einem Patientenkollektiv oder mittels eines Patientenkollektivs erhobene Daten oder hierauf basierend errechnete Daten.

Wenn hierin die Rede davon ist, dass die geometrischen Daten die Form des Körpergliedstumpf zu einem in der Zukunft liegenden Tragezeitpunkt mitbestimmen werden, so bedeutet dies in einigen Ausführungsformen, dass die begründete

Annahme besteht, dass dies so sein wird. Diese Annahme kann sich auf Erfahrungswerte stützen. Sie kann darin begründet sein, dass anhand der konkreten Form des Stumpfs zum

Erstellungszeitpunkt und der z. B. aus Patientenkollektiven ermittelten Werten davon ausgegangen werden kann, dass der Körpergliedstumpf mit ausreichender Erfahrung zum anvisierten Tragezeitpunkt die geometrischen Daten aufzeigen wird, wie etwa einen prognostizierten Umfang an einer vorbestimmten Höhe, etwa gemessen unter einem vorbestimmten Abstand von z. B. einer unbeweglichen knöchernen Struktur. Ob dies eintreten wird, ist nicht sicher.

Mittels einiger oder aller erfindungsgemäßen

Ausführungsformen können ein oder mehrere der oben oder im Folgenden genannten Vorteile erzielbar sein.

Der Körpergliedstumpf unterliegt täglich Volumenschwankungen, sowie teils erheblichen Volumenänderungen in den Monaten nach der Amputation, zunächst aufgrund von postoperativen Ödemen und Narbenbildung und später wegen muskulärer Atrophie.

Es ist wünschenswert, dass der Prothesenschaft sowohl im Moment seines Erstellens oder Anpassens (dem

Erstellungszeitpunkt) als auch zu späteren Zeitpunkten (den betrachteten Tragezeitpunkten) wie frisch an den

Körpergliedstumpf angepasst sitzt und selbst nach muskulärer Atrophie noch immer die erforderliche Stabilität

gewährleistet, insbesondere im Stehen und im Gehen. Es ist offensichtlich, dass z. B. ein Prothesen-Außenschaft, welcher zum Erfüllen seiner Aufgabe erhebliche Stabilität mitbringen muss, sich aufgrund seiner Festigkeit nicht an eine derartige Querschnittsveränderung des Körpergliedstumpfs anpassen kann.

Die vorliegende Erfindung dient vorteilhaft der raschen

Anpassung oder Anpassbarkeit des Prothesenschafts an eine Formänderung des Körpergliedstumpfs. Die Anpassung kann durch den Träger selbst bequem erfolgen, indem er mit wenigen

Handgriffen die Passgenauigkeit seiner Prothese verändert.

Der Träger hat hierzu beispielsweise allein die Erweiterung oder den Innenschaft in den Prothesenschaft einzusetzen und dort, falls vorgesehen, zu fixieren (Verschrauben,

Einklicken, Verkleben, usw.) , die basierend auf den

ermittelten Daten für eine spätere Nutzung, nämlich für eine Nutzung am ersten (oder einem weiteren) Tragezeitpunkt, schon vorzeitig bereits am Erstellungszeitpunkt gefertigt worden sein kann.

Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil stark vereinfachten Figuren gilt:

Fig. 1 zeigt einen Prothesenschaft als Teil einer nur zum

Teil dargestellten Oberschenkelprothese mit

mehreren erfindungsgemäßen Erweiterungen im Längsschnitt ;

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt der Oberschenkelprothese aus Fig. 1;

Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Innenschaft als Teil einer nur zum Teil dargestellten

Oberschenkelprothese im Längsschnitt;

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt der Oberschenkelprothese aus Fig. 3;

Fig. 5 zeigt eine exemplarische Ausführungsform des

erfindungsgemäßen Rechnersystems; und

Fig. 6 zeigt schematisch eine Nachschlagequelle zur

Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren. Fig . 1 zeigt einen Außenschaft 4 als Teil eines

Prothesenschafts 2 einer nur zum Teil dargestellten

Oberschenkelprothese. Der verhältnismäßig steife,

schalenförmige Außenschaft 4 nimmt in seinem Inneren einen herausnehmbar darin eingesetzten, dem Körpergliedstumpf des Patienten P individuell angepassten, vorzugsweise

vergleichsweise flexiblen Innenschaft 6 auf.

An das optional geschlossene distale Ende 8 des

Außenschafts 4 schließt sich ein zum mechanischen Kniegelenk hinführendes säulenartiges Bauteil 10 an (in Fig. 1 nicht gezeigt) .

Anders als bei Prothesen dieser Art, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, sind hier - z. B. zwischen den längsverlaufenden Wandungen des Außenschafts 4 und des

Innenschafts 6 - beispielsweise zwei erfindungsgemäße

Erweiterungen 12 und 14 angeordnet, die mit ihrer

innenliegenden Wand jeweils die Wandung 18 des Innenschafts 6 in den betreffenden Bereichen nach innen drücken können, um so eine lokale Reduzierung des Schaftinnenvolumens zu

erzielen .

Eine optionale, weitere solche erfindungsgemäße

Erweiterung 20 befindet sich außenseitig des Innenschafts 6 an dessen distalem Ende.

Genauer gesagt sind die Erweiterungen 12 und 14 hier optional im dorso-lateralen Bereich im Anschluss an eine Kante 22 des (gestrichelt angedeuteten) Oberschenkelknochens (Femur) 24 bzw. im medial-distalen Bereich angeordnet. Dabei weist die Erweiterung 12, sich von proximal nach distal erstreckend, optional eine langgestreckte, die Erweiterung 14 hingegen optional eine eher runde Form auf. Wie mittels der Pfeile im in Fig. 2 gezeigten Querschnitt durch den Prothesenschaft 2 der Fig. 1 angedeutet, erfährt der Oberschenkelknochen 24 durch die Erweiterung 12 in gewollter Weise eine mehr oder weniger starke Adduktion.

Durch sie ist die sich bei Oberschenkelamputierten gewisse Zeit nach der Amputation zumeist einstellende Abduktion korrigierbar. Daneben erlauben es die Erweiterungen 12 und 14, das Schaftvolumen zu reduzieren und dem Stumpf im Schaft, hier: im Innenschaft 6, eine verstärkte Flächenhaftung zu vermitteln. Diese Flächenhaftung wiederum gestattet es, mit Hilfe der optionalen Erweiterung 20, einen gewünschten

Stumpfendkontakt nach Rückgang von Schwellung und ggf. nach Atrophie-Vorgängen wiederherzustellen .

Die Erweiterungen 12, 14 und 20 sind dem Patienten P, auf dessen Körpergliedstumpf der Außenschaft 4 am Tag seiner Anfertigung (also z. B. zum Erstellungszeitpunkt angepasst wurde, zusammen mit dem Außenschaft 4 mitgegeben worden.

Die Verwendung der Erweiterungen 12, 14, 20 waren am Tag der

Übergabe der Prothese mit dem Außenschaft 4 nicht

erforderlich und hätten dem Patienten P auch keinen erhöhten Tragekomfort geboten. Erfindungsgemäß war jedoch bereits am oder vor dem Tag der Übergabe (z. B. zum

Ermittlungszeitpunkt) ermittelt worden, wie sich einige der Daten oder geometrischen Daten des Körpergliedstumpfs in absehbarer Zeit (also z. B. am ersten Tragezeitpunkt) aller Voraussicht nach ändern würden. Bis zu einem hierin als ersten Tragezeitpunkt bezeichneten Tag hat sich der

Körpergliedstumpf durch muskulären Umbau und ggf.

Schwellungsrückgang derart verändert, dass der seinerzeit angefertigte Außenschaft 4 nicht mehr optimal passen konnte. Der Patient P kann die Abweichung zwischen der zwischenzeitlich veränderten Form seines Körpergliedstumpfs und der nicht veränderlichen Form des Außenschafts 4 seiner Prothese durch Einsetzen der für ihn und mit Blick auf die in seinem Fall erwartete Veränderung der Form (geometrischen Daten) seines Körpergliedstumpfs eigenständig beheben. Er hat im vorliegenden Beispiel nur die Erweiterungen 12, 14 und 20 wie vom Orthopädietechniker am Ermittlungszeitpunkt bereits angedacht einzusetzen und ggf. gegen Verrutschen innerhalb des Prothesenschafts 2 zu sichern. Auf diese Weise kann er ohne erneuten Besuch beim Orthopädietechniker und ohne

Fachkenntnis die gewünschte Passgenauigkeit seiner Prothese wiederherstellen .

Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform des

Prothesenschafts 2 im Längsschnitt. Fig. 4 zeigt wiederum einen Querschnitt hiervon.

Anders als in Fig. 1 gezeigt weist der Prothesenschaft 2 keine Erweiterungen 12, 14 oder 20 auf. Der muskuläre Umbau und auch der Rückgang möglicher post-operativer Ödeme werden durch die besondere Ausgestaltung des Innenschafts 6a, welcher sich grundlegend vom Innenschaft 6 der Fig. 1 und Fig. 2 unterscheidet, kompensiert.

An den Stellen, an welchen in der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 exemplarisch die Erweiterungen 12 und 14 eine

Kompensation des muskulären Umbaus mit dem Ziel, Druck in Richtung des Pfeils auf den Femur 24 auszuüben, vorgesehen waren, übernimmt in der in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten

Ausführungsform der steife und auf besondere Weise geformte Innenschaft 6a diese Funktion. Seine Steifheit führt zur Bildung von leeren Räumen 26 und 28. Sie haben die Form der Erweiterungen 14 bzw. 12 der Fig. 1 und 2. Die Steifheit des Innenschafts 6a aus Fig. 3 erlaubt ihm, formstabil zu bleiben und dennoch den gewünschten Druck auf den Oberschenkelstumpf auszuüben .

Dabei handelt es sich beim Innenschaft 6a sozusagen um einen Schaft aus der Retorte: Seine Maße basieren nicht auf jenen Maßen, die der Orthopädietechniker zum Versorgen des

Patienten P mit einer Prothese am Körpergliedstumpf gemessen hat. Seine Maße basieren vielmehr auf in die Zukunft hinein prognostizierten Daten oder geometrischen Daten, von denen zum Zeitpunkt der Versorgung angenommen wurde, dass der

Körpergliedstumpf sie später annehmen würde und welche somit vor oder zum Erstellungszeitpunkt ermittelt wurden.

Bei der Ausführungsform der Fig. 3 und 4 wird im vorliegenden Beispiel daher davon ausgegangen, dass es sich beim

Innenschaft 6a bereits um den zweiten Innenschaft handelt, also einen Innenschaft, der von Anbeginn an zum Tragen erst ab dem ersten Tragezeitpunkt vorgesehen war. Es wird

angenommen, dass der Patient mit einem in den Figuren nicht gezeigten Innenschaft vom Orthopädietechniker versorgt wurde, der dem Außenschaft 4 unter durchgängigem Kontakt an dessen Innenseite angelegen hat. Weiter wird angenommen, dass dieser ursprüngliche Innenschaft zu einem ersten Tragezeitpunkt, also z. B. Wochen oder Monate nach der Versorgung beim

Orthopädietechniker, nicht mehr optimal saß, weshalb er durch den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Innenschaft 6a unter

Beibehaltung des ursprünglichen Außenschafts 4 ersetzt wurde.

Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Rechnersystem 200.

Das Rechnersystem 200 umfasst jeweils optional eine

Rechenvorrichtung 210, eine Nachschlagequelle 220, eine

Eingabevorrichtung 230, eine Ausgabevorrichtung 240 und/oder eine Fertigungsmaschine 250. Die vorgenannten Einheiten 220, 230, 240 und 250 sind jeweils optional und können mit der Rechenvorrichtung 210 verbunden sein oder in diese integriert sein. Sie können in ein- oder zweiseitiger

Signalkommunikation mit der Rechenvorrichtung 210 stehen. Sie können beliebig untereinander verbunden sein. Jede dieser Verbindungen kann kabelgebunden oder kabellos ausgestaltet sein .

Die Rechenvorrichtung 210 kann dem Ermitteln der

geometrischen Daten dienen. Sie kann sich hierzu einer optional Nachschlagequelle 220 bedienen, in der Referenzdaten gespeichert sein können. Beispielsweise kann durch Angabe der zum Erstellungszeitpunkt gemessenen Ist-Maße, ggf. ergänzt durch weitere Angaben wie das Alter, Gewicht,

Mobilitätsklassifizierung (1 bis 4), körperliche Aktivität, usw. des Patienten P, die optional mittels der

Eingabevorrichtung 230 eingegeben werden können, durch einfache Zuordnung dieser Daten zu Erfahrungswerten bereits vorliegender geometrischer Daten, die der Körpergliedstumpf zu bestimmten Zeitpunkten in der Zukunft (hierin als

Tragezeitpunkte bezeichnet) vermutlich annehmen wird,

ausgeben. Die Ausgabe kann mittels der Ausgabevorrichtung 240 erfolgen, z. B. in Form einer Anzeige auf einem Display oder als Ausdruck für den Orthopädietechniker. Ergänzend oder anstelle einer Ausgabe können Steuersignale (einzeln oder als Teil einer Steuerdatei) an die Fertigungsmaschine 250

übermittelt werden. Auf ihr können, optional automatisch, das gewünschte Bauteil, etwa der Innenschaft oder die

Erweiterung, oder Abschnitt oder Teile hiervon, hergestellt werden. Die Angabe und/oder die Steuersignale können

Information umfassen, wo z. B. erzeugte Erweiterungen 12, 14,

20 im Prothesenschaft 2 zu platzieren sind. Fig . 6 zeigt exemplarisch, wie bereitgestellte Daten oder geometrische Daten verwendet werden.

Ein in Fig. 6 links gezeigter Körpergliedstumpf des nur teilweise dargestellten Patienten P kann bei seinem Vermessen die in der links in Fig. 6 gezeigten Tabelle ausgewiesenen Messergebnisse haben. Spalte B zeigt die am Stumpf erhobenen Messergebnisse und gibt den jeweils gemessenen Umfang (in cm) in einem Abstand von z. B. 6 cm, 9 cm und 12 cm zu einem Referenzpunkt oder -querschnitt an (Spalte A) . Die Werte der Spalte B gelten hierin auch als Ist-Werte. Sie wurden an den in Spalte A genannten Positionen des Körpergliedstumpfs vor Erstellen des Prothesenschafts 2 gemessen.

Bei der Untersuchung einer Vielzahl von Patienten mit

vergleichbaren Körpergliedstümpfen wurden dem

erfindungsgemäßen Verfahren zeitlich vorgelagert Werte gemessen, welche die Querschnitte des Körpergliedstumpf z. B. 6 cm, 9 cm und 12 cm zu späteren, definierten

Tragezeitpunkten angeben. So geben die Zahlenwerte in

Spalte C beispielsweise an, welche Umfangswerte an den in Spalte A genannten Positionen zu einem ersten Tragezeitpunkt, etwa nach 3 Monaten nach Erstellen der Prothese, im Kollektiv betrugen, ggf. ausgehend von erhobenen Ist-Werten oder hierauf bezogen. Sie geben gleichzeitig an, welche Messwerte der Körpergliedstumpf des Patienten P vermutlich annehmen würde, da sie für ein ausreichend großes Kollektiv bereits zugetroffen haben, etwa indem sie die am Kollektiv beobachten Veränderungen der Messwerte über 3 Monate widerspiegeln.

Spalte D gibt Umfangswerte an, von welchen man aufgrund der früheren Messungen am o. g. Patientenkollektiv ausgehen darf, dass auch der konkrete, in Fig. 6 links gezeigte

Körpergliedstumpf zum zweiten Tragezeitpunkt, etwa nach 6 Monaten, diese (oder doch sehr ähnliche) an den in Spalte A genannten Positionen annehmen wird.

Fig. 6 zeigt rechts eine Nachschlagequelle . Ihren Spalten C und D lässt sich entnehmen, welche geometrischen Daten ein Körpergliedstumpf, der zum Zeitpunkt der Erstversorgung mit einer Prothese (z. B. zum Ermittlungszeitpunkt) an den in Spalte A genannten Positionen die Werte der Spalte B

aufweist, zu den hier exemplarisch betrachteten ersten und zweiten Tragezeitpunkten aller Vermutung nach aufweisen wird, nämlich die Werte der Spalten C bzw. D. Sie auszulesen kann ein Ermitteln im Sinne der vorliegenden Erfindung darstellen.

Ist der Patient P ein Diabetiker, so können die Werte der Spalten C und D aus einem Kollektiv bestimmt sein, das ebenfalls aus Diabetikern bestand.

Ferner können die Werte der Spalten C und D bereits

berücksichtigen, wie groß die Werte in der Spalte B sind. Hätte der konkrete Patient P größere Ist-Werte als jene gezeigt, die in Spalte B vermerkt sind, so könnten die Werte C und D ebenfalls größer ausgefallen sein.

Fig. 6 dient als Beispiel. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Betrachtung des Umfangs als geometrisches Datum beschränkt. Die Verwendung anderer Daten sind ergänzend oder alternativ, in Kombination miteinander oder allein, ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst.

Anstelle einer Nachschlagequelle können geometrische Daten anhand einer vorliegenden Datenmenge im Moment der Ermittlung ermittelt werden. Obgleich die vorliegende Erfindung hierin in einer Reihe von Passagen und insbesondere anhand der exemplarischen Figuren am Beispiel des Körpergliedstumpfs einer unteren Extremität (Oberschenkel, Unterschenkel, Fuß) beschrieben oder

diskutiert wird, ist die Erfindung keinesfalls auf die

Versorgung eines Körpergliedstumpfs der unteren Extremität beschränkt. Das hierin Ausgeführte gilt erfindungsgemäß uneingeschränkt analog auch für die Versorgung der oberen Extremität (Oberarm, Unterarm, Hand) sowie für die zur Versorgung vorgeschlagenen Erzeugnisse wie Prothesenschaft, Innenschaft, Außenschaft und Erweiterungen.

Bezugszeichenliste

2 Prothesenschaft

4 Außenschaft

5 Eintrittsöffnung

6 Innenschaft6

7 Schlitz

8 distales Ende des Außenschafts

10 säulenartiges Bauteil

12 Erweiterung

14 Erweiterung

18 Wandung

29 Erweiterung

22 Kante

24 Femur

200 Rechnersystem

210 Rechenvorrichtung

220 Nachschlagequelle

230 Eingabevorrichtung

240 Ausgabevorrichtung

250 Fertigungsmaschine