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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR MONITORING A LIFT CAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/074252
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for monitoring a lift car (1) by means of at least one optical sensor (3), the at least one optical sensor (3) sensing image data and position data correlating with the image data in a monitoring region of the lift car (1), the image data and position data being transmitted by means of a first data link to an evaluation device situated in the lift car (1). According to the invention, to enable robust monitoring of the monitoring region and to make the monitoring insensitive to any optical effects which may occur at the surfaces of the boundary faces (7a, 7b, 7c), a three-dimensional structure of the monitoring region is at least approximately determined from the transmitted image data and position data in the evaluation device, and at least one virtual boundary face (5) is generated which corresponds at least in some sections with the three-dimensional structure of the monitoring region, wherein the monitoring is only based on image data whose correlating position data lies on a side of the at least one virtual boundary face (5) facing the at least one optical sensor (3).

Inventors:
SCHOBER JOHANNES (AT)
KRAUSS OLIVER (AT)
BAUMGARTNER DAVID (AT)
DORFMEISTER DANIEL (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/078962
Publication Date:
April 22, 2021
Filing Date:
October 14, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VIEW PROMOTION GMBH (AT)
International Classes:
B66B5/00; B66B5/02; G06K9/00
Foreign References:
US20160292521A12016-10-06
JP2014021816A2014-02-03
US20190062105A12019-02-28
Attorney, Agent or Firm:
KLIMENT & HENHAPEL PATENTANWAELTE OG (AT)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Überwachung einer Aufzugskabine (1) mittels zumindest eines optischen Sensors (3), wobei der zumindest eine optische Sensor (3) Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten in einem Überwachungsbereich der Aufzugskabine (1) erfasst, wobei die Bilddaten und Positionsdaten mittels einer ersten Datenverbindung an eine in der Aufzugskabine (1) angeordnete Auswerteeinrichtung (4) übermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinrichtung (4) aus den übermittelten Bilddaten und Positionsdaten eine räumliche Struktur des Überwachungsbereichs zumindest näherungsweise ermittelt wird und zumindest eine mit der räumlichen Struktur des Überwachungsbereiches zumindest abschnittsweise korrespondierende virtuelle Begrenzungsfläche (5) generiert wird, wobei der Überwachung nur Bilddaten, deren korrelierende Positionsdaten auf einer dem zumindest einen optischen Sensor (3) zugewandten Seite der zumindest einen virtuellen Begrenzungsfläche (5) liegen, zugrunde gelegt werden .

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche (5) vom korrespondierenden Abschnitt der ermittelten räumlichen Struktur des Überwachungsbereiches beabstandet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Begrenzungsfläche (5) gegenüber dem korrespondierenden Abschnitt der ermittelten räumlichen Struktur des Überwachungsbereiches in Richtung des zumindest einen Sensors (3) versetzt ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand zwischen virtueller Begrenzungsfläche (5) und dem korrespondierenden Abschnitt der ermittelten räumlichen Struktur des Überwachungsbereiches weniger als 50 mm, vorzugsweise weniger als 10 mm, insbesondere weniger als 5 mm, beträgt .

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere virtuelle Begrenzungsflächen (5) generiert werden, wobei jede der virtuellen Begrenzungsflächen (5) zumindest abschnittsweise mit der räumlichen Struktur des Überwachungsbereichs korrespondiert, und dass von der Auswerteeinrichtung (4) ein zumindest teilweise durch die virtuellen Begrenzungsflächen (5) begrenztes Sicherheitsprisma (6) generiert wird, wobei der Überwachung nur Bilddaten, deren korrelierende Positionsdaten innerhalb des Sicherheitsprismas (6) liegen, zugrunde gelegt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsprisma (6) quaderförmig ausgebildet ist und die virtuellen Begrenzungsflächen (5) eine Mantelfläche des quaderförmigen Sicherheitsprismas (6) zumindest teilweise definieren.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsbereich einen Innenbereich (10) der Aufzugskabine (1) umfasst, wobei die räumliche Struktur des Innenbereichs (10) der Aufzugskabine (1) zumindest zwei Seitenflächen (7a) sowie eine Bodenfläche (7b) und/oder eine Deckenfläche (7c) umfasst, wobei zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche (5) mit einer der Seitenflächen (7a) korrespondiert.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur zumindest näherungsweisen Ermittlung der räumlichen Struktur in der Auswerteeinrichtung (4) aus den Bilddaten und den Positionsdaten zuerst die Bodenfläche (7b) oder die Deckenfläche (7c) bestimmt wird und ausgehend von der Bodenfläche (7b) bzw. der Deckenfläche (7c) die jeweils angrenzenden Seitenflächen (7a) bestimmt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsbereich einen Schachtbereich (12) oberhalb und/oder unterhalb der Aufzugskabine (1) umfasst, wobei die räumliche Struktur des Schachtbereichs (12) mehrere Schachtwände (7d) umfasst, wobei zumindest eine der virtuellen Begrenzungsflächen (5) mit einer der Schachtwänden (7d) korrespondiert .

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsbereich einen Türbereich (11) der Aufzugskabine (1) umfasst, wobei die räumliche Struktur des Türbereichs (11) eine mittels einer Aufzugstüre (9) verschließbare Türöffnung (8) umfasst, wobei ein mit der Türöffnung (8) korrespondierendes Sicherheitsprisma (6) generiert wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsbereich in einer geöffneten Stellung der Aufzugstüre (9) eine Bodenfläche einer Landungsstelle (13) umfasst, wobei aus den erfassten Positionsdaten ein relativer Abstand (d) zwischen der Bodenfläche (13a) der Landungsstelle (13) und einer Bodenfläche (7b) des mit der Türöffnung korrespondierenden Sicherheitsprismas (6) bestimmt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Notfallprozedur ausgelöst wird, sofern der bestimmte relative Abstand (d) außerhalb eines vordefinierten Toleranzbereiches liegt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit eines in der Auswerteeinrichtung (4) detektierten Aufzugszustands unterschiedliche Abschnitte des Überwachungsbereiches erfasst und überwacht werden.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Detektion eines Aufzugszustands „Türöffnung" ein in einem Türbereich (11) der Aufzugskabine (1) angeordnetes Sicherheitsprisma (6) überwacht wird, und/oder dass bei der Detektion eines Aufzugszustands „Normalfahrt" ein in einem Innenraum (10) der Aufzugskabine (1) angeordnetes Sicherheitsprisma (6) überwacht wird, und/oder dass bei der Detektion eines Aufzugszustands „Wartungsarbeit" ein in einem Schachtbereich (12) oberhalb und/oder unterhalb der Aufzugskabine (1) angeordnetes Sicherheitsprisma (6) überwacht wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine optische Sensor (3) schwenkbar ausgebildet ist und die Auswerteeinrichtung (4) den zumindest einen optischen Sensor (3) ansteuert, um den entsprechenden Abschnitt des Überwachungsbereiches zu erfassen.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung über zumindest ein erstes Kommunikationsnetzwerk mit zumindest einem Server kommuniziert, wobei erfasste Sensordaten und/oder Ereignis-Identifikations-Meldungen von der Auswerteeinrichtung (4) zum Server übertragen werden.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass über die erfassten Bilddaten und Positionsdaten mittels eines in der

Auswerteeinrichtung (4) hinterlegten Objekterkennungs- Algorithmus Personen und/oder Objekte erfasst und überwacht werden.

18. System zur Überwachung einer Aufzugskabine (1) umfassend

- zumindest einen optischen Sensor (3), welcher ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen,

- eine Auswerteeinrichtung (4), welche Auswerteeinrichtung (4) mittels einer ersten Datenverbindung mit dem zumindest einen optischen Sensor (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (4) ausgebildet ist, um ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17 durchzuführen .

19. Aufzugskabine (1) mit einem System nach Anspruch 18, wobei ein optischer Sensor (3) in einem Innenbereich (10) der Aufzugskabine (1) angeordnet ist, um zumindest den Innenbereich (10) zu überwachen.

20. Aufzugskabine (1) mit einem System nach Anspruch 18, wobei ein optischer Sensor (3) in einem Türbereich (11) der Aufzugskabine (1) angeordnet ist, um zumindest den Türbereich (11) zu überwachen.

21. Aufzugskabine (1) mit einem System nach Anspruch 18, wobei ein optischer Sensor (3) an einer Oberseite oder einer Unterseite der Aufzugskabine (1) angeordnet ist, um zumindest ein Schachtbereich (12) oberhalb bzw. unterhalb der Aufzugskabine (1) zu überwachen.

22. Aufzugskabine nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei der optische Sensor (3) schwenkbar ausgebildet ist und eine Schwenkbewegung des optischen Sensors (3) von der Auswerteeinrichtung (4) ansteuerbar ist, um durch die Schwenkbewegung zumindest zwei unterschiedliche Bereiche (10,11,12) der Aufzugskabine (1) mittels der Auswerteeinrichtung (4) überwachen zu können.

23. Aufzugskabine nach einem der Ansprüche 19 bis 22, wobei der optische Sensor (3) mit zumindest einem in der Aufzugskabine (1) angeordneten optischen Hilfsmittel (15) zusammenwirkt, wobei der optische Sensor (3) und das optische Hilfsmittel (15) derart angeordnet sind, dass zumindest ein Abschnitt des Überwachungsbereichs vom optischen Sensor (3) nur durch Zusammenwirken mit dem optischen Hilfsmittel (15) erfassbar ist.

Description:
VERFAHREN ZUR ÜBERWACHUNG EINER AUFZUGSKABINE

GEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Aufzugskabine mittels zumindest eines optischen Sensors, wobei der zumindest eine optische Sensor Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten in einem Überwachungsbereich der Aufzugskabine erfasst, wobei die Bilddaten und Positionsdaten mittels einer ersten Datenverbindung an eine in der Aufzugskabine angeordnete Auswerteeinrichtung übermittelt werden, sowie ein System zur Überwachung einer Aufzugskabine umfassend zumindest einen optischen Sensor, welcher ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen, eine Auswerteeinrichtung, welche Auswerteeinrichtung mittels einer ersten Datenverbindung mit dem zumindest einen optischen Sensor verbunden ist.

STAND DER TECHNIK

Wie im Allgemeinen bekannt ist, dient eine Aufzugsanlage zum Transport von Objekten, nämlich Personen und/oder Gegenständen, zwischen unterschiedlichen Stockwerken eines Gebäudes und ist dem technischen Gebiet der Unstetigförderer zuzurechnen. Zu diesem Zweck kann eine Aufzugsanlage eine oder mehrere Aufzugskabinen umfassen, in deren Innenraum die Passagiere bzw. Gegenstände befördert werden. In der Regel weisen Aufzugskabinen eine Aufzugstüre auf, die zum Ein- oder Ausstieg einer Person oder zum be- oder entladen eines Gegenstands geöffnet ist und während der Bewegung zwischen den Stockwerken geschlossen ist. Die Aufzugskabine weist dabei einen Innenbereich auf, welcher durch eine Bodenfläche, eine Deckenfläche sowie einer Mehrzahl, in der Regel vier, Seitenflächen begrenzt ist, wobei eine der Seitenflächen eine Türöffnung mit der Aufzugstüre aufweist. In einem Gebäude können auch mehrere Aufzugsanlagen vorgesehen sein, die unterschiedliche Einsatzgebiete aufweisen. Jede Aufzugskabine ist in einem Aufzugsschacht angeordnet und bewegt sich während einer Fahrt zwischen zwei Stockwerken von einer Landungsstelle in einem Stockwerk zu einer Landungsstelle in einem anderen Stockwerk .

Die Notwendigkeit zur Überwachung des Inneren einer Aufzugskabine besteht aus Gründen der Sicherheit der Passagiere, da eine Aufzugskabine bei geschlossener Aufzugstüre ein abgeschlossenes System bildet, welches von außen nicht einsehbar ist. Tritt nämlich ein Ereignis ein, welches nicht dem normalen Betrieb zuzurechnen ist, beispielsweise ein Krankheitsfall eines Passagiers, ein auffälliges Verhalten eines Passagiers oder eine Erschütterung, so kann dieses Ereignis durch die Überwachung der Aufzugskabine mittels zumindest eines Sensors detektiert werden und entsprechende Schritte gesetzt werden.

Beispielsweise ist aus der WO 2019/076917 Al ein Verfahren zur Überwachung einer Aufzugskabine bekannt, in welcher mittels eines optischen Sensors Bilddaten sowie Positionsdaten in einem Überwachungsbereich mittels einer Tiefenkamera erfasst werden und durch Vergleich der erfassten Daten mit zumindest einem Referenzbild der Zugang und Abgang von Objekten erfasst wird und entsprechende Datenobjekte generiert werden. Zusätzlich werden Verdeckungs-Einträge in den entsprechenden Datenobjekten generiert, wenn ein Objekt nicht mehr vom optischen Sensor detektiert wird, ohne dass dessen Abgang detektiert wurde.

Ein Nachteil des Stands der Technik äußert sich nun darin, dass die Erfassung von Objekten im Überwachungsbereich deutlich erschwert wird bzw. es zu einer fehlerhaften Erkennung von Objekten kommt, wenn im Überwachungsbereich großflächige optische Effekte, wie Reflexions- oder Transmissionseffekte, auftreten. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn im Innenbereich zumindest eine der Seitenwände eine spiegelnde Oberfläche aufweist bzw. ein oder mehrere großflächige Spiegel im Innenbereich vorgesehen sind oder wenn eine der Seitenwände aus einem transparenten oder semi- transparenten Material, insbesondere aus Glas, gefertigt ist. Durch die Effekte an der Oberfläche der Wände kann es zu fehlerhaften Mehrfacherkennungen kommen, beispielsweise wenn sich eine Person in einer Seitenfläche spiegelt.

AUFGABE DER ERFINDUNG

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden und ein Verfahren sowie ein System vorzuschlagen, welches eine robuste Überwachung des Überwachungsbereichs ermöglicht und unempfindlich gegenüber etwaig auftretenden optischen Effekten ist. Eine weitere Aufgabe kann darin bestehen, das System möglichst einfach in eine Aufzugskabine zu integrieren und einen variablen Überwachungsbereich zu ermöglichen.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Diese Aufgabe wird in einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Überwachung einer Aufzugskabine mittels zumindest eines optischen Sensors, wobei der zumindest eine optische Sensor Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten in einem Überwachungsbereich der Aufzugskabine erfasst, wobei die Bilddaten und Positionsdaten mittels einer ersten Datenverbindung an eine in der Aufzugskabine angeordnete Auswerteeinrichtung übermittelt werden, dadurch gelöst, dass in der Auswerteeinrichtung aus den übermittelten Bilddaten und Positionsdaten eine räumliche Struktur des

Überwachungsbereichs zumindest näherungsweise ermittelt wird und zumindest eine mit der räumlichen Struktur des Überwachungsbereiches zumindest abschnittsweise korrespondierende virtuelle Begrenzungsfläche generiert wird, wobei der Überwachung nur Bilddaten, deren korrelierende Positionsdaten auf einer dem zumindest einen optischen Sensor zugewandten Seite der zumindest einen virtuellen Begrenzungsfläche liegen, zugrunde gelegt werden. Da der Überwachungsbereich theoretisch eine beliebige räumliche Gestalt aufweisen kann, ist es in einem ersten Schritt erforderlich, die räumliche Struktur des Überwachungsbereiches zumindest näherungsweise zu ermitteln. Dieser Schritt wird in der Regel im Rahmen einer Erstinbetriebnahme durchgeführt, wobei sich keine Passagiere oder variablen Objekte im Überwachungsbereich befinden. In der Regel wird die räumliche Struktur durch Begrenzungselemente, wie Wände, Böden oder Decken bzw. deren Flächen, definiert. Aufgrund der Bilddaten und den mit den Bilddaten korrelierenden Positionsdaten, welche beispielsweise Tiefen oder Abstandswerte umfassen können, kann in der Auswerteeinrichtung die räumliche Struktur zumindest näherungsweise bestimmt werden, da Begrenzungsobjekte, wie Wände, Böden oder Decken, zumindest abschnittsweise aufgrund der Positionsdaten erkannt und zugeordnet werden. Es ist dabei nicht zwingend notwendig, ein gesamtes Begrenzungsobjekt abzutasten bzw. zu erkennen, da bereits aus einem erkannten Abschnitt des Begrenzungselements die zu erwartende Form des Begrenzungselements zumindest näherungsweise bestimmt werden kann. Beispielsweise kann aus einem ermittelten waagrecht ausgerichteten Flächenstück, welches einen rechten Winkel mit einem angrenzenden senkrecht ausgerichteten Flächenstück einschließt, geschlossen werden, dass es sich um eine Bodenfläche und eine diese begrenzende Seitenfläche handelt.

Basierend auf dieser näherungsweisen Bestimmung der räumlichen Struktur, sprich in anderen Worten der räumlichen Orientierung der realen Begrenzungsflächen der Begrenzungselemente, wird zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche generiert, welche zumindest abschnittsweise mit der ermittelten räumlichen Struktur korrespondiert. Beispielsweise kann die virtuelle Begrenzungsfläche mit einer realen Begrenzungsfläche eines Begrenzungselements, etwa einer Wand, eines Bodens oder einer Decke, korrespondieren.

Unter „miteinander korrespondieren" von der zumindest einen virtuellen Begrenzungsfläche und dem entsprechenden Abschnitt der ermittelten räumlichen Struktur ist dabei im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die räumliche Orientierung von realer Begrenzungsfläche bzw. näherungsweise bestimmter Begrenzungsfläche der räumlichen Struktur im Wesentlichen mit der räumlichen Orientierung der korrespondierenden virtuellen Begrenzungsfläche übereinstimmt. Vorzugsweise korrespondiert eine virtuelle Begrenzungsfläche bzw. jede virtuelle Begrenzungsfläche über ihre gesamte Erstreckung mit der entsprechenden Begrenzungsfläche. Die virtuelle Begrenzungsfläche kann mit der realen bzw. näherungsweise bestimmten Begrenzungsfläche zusammenfallen. Jedoch ist bevorzugt, dass die virtuelle Begrenzungsfläche, insbesondere geringfügig, vom entsprechenden Abschnitt der ermittelten räumlichen Struktur beabstandet ist. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die virtuelle Begrenzungsfläche nach innen, also in Richtung des zumindest einen optischen Sensors, versetzt ist. Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen virtueller Begrenzungsfläche und realer bzw. näherungsweise bestimmter Begrenzungsfläche des Überwachungsbereichs weniger als 50mm, vorzugsweise weniger als 10mm, insbesondere weniger als 5mm.

Im weiteren Überwachungsverfahren, beispielsweise bei einer Objekterkennung, werden nunmehr lediglich jene Bilddaten verwendet, deren korrelierende Positionsdaten innerhalb jenes Teils des Überwachungsbereichs liegen, der durch die virtuelle Begrenzungsfläche begrenzt wird. In anderen Worten werden jene Bilddaten nicht für die Überwachung verwendet, deren Positionsdaten indizieren, dass diese bezogen auf den zumindest einen optischen Sensor außerhalb der virtuellen Begrenzungsfläche liegen. Durch die Generierung der zumindest einen virtuellen Begrenzungsfläche kann erfindungsgemäß dafür gesorgt werden, dass optische Effekte auf der Oberfläche jener realen Begrenzungsfläche, welche durch die virtuelle Begrenzungsfläche ersetzt wurde, in der nachfolgenden Überwachung zu keinen Fehldetektionen führen, da die reale Begrenzungsfläche auf dem zumindest einen optischen Sensor abgewandten Seite der virtuellen Begrenzungsfläche liegt, sodass die entsprechenden Bilddaten nicht berücksichtigt werden. So kann die Fehldetektion von Spiegelungen aufgrund reflektierender Oberflächen bzw. von sich außerhalb der Auszugskabine befindenden Objekten, die aufgrund von transparenten Oberflächen Artefakte bilden können, in einfacher Art und Weise verhindert werden.

Insbesondere durch die entsprechende Wahl des gegebenenfalls vorhandenen Abstands zwischen einer virtuellen Begrenzungsfläche und der korrespondierenden realen bzw. näherungsweise bestimmten Begrenzungsfläche lässt sich ein möglichst optimaler Kompromiss zwischen der Größe bzw. dem Volumen des Überwachungsbereichs und der oben beschriebenen Minimierung der Detektionsfehler erreichen.

Es versteht sich von selbst, dass auch mehrere an unterschiedlichen Stellen angeordnete optische Sensoren vorgesehen sein können, wobei jeder optische Sensor einen ihm zugeordneten Überwachungsbereich überwacht.

In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere virtuelle Begrenzungsflächen generiert werden, wobei jede der virtuellen Begrenzungsflächen zumindest abschnittsweise mit der räumlichen Struktur des Überwachungsbereichs korrespondiert, und dass von der Auswerteeinrichtung ein zumindest teilweise durch die virtuellen Begrenzungsflächen begrenztes Sicherheitsprisma generiert wird, wobei der Überwachung nur Bilddaten, deren korrelierende Positionsdaten innerhalb des Sicherheitsprismas liegen, zugrunde gelegt werden.

Durch die Definition eines Sicherheitsprismas, dessen Form vorzugsweise mit der räumlichen Struktur des

Überwachungsbereichs korrespondiert, kann in einfacher Art und Weise ein Volumen definiert werden, welches in der Folge überwacht wird. Wie oben bereits im Zusammenhang mit der virtuellen Begrenzungsfläche ausgeführt, werden für die Überwachung nur jene Bilddaten herangezogen, deren korrelierenden Positionsdaten innerhalb des Sicherheitsprismas liegen. Dabei kann das Sicherheitsprisma sowohl durch virtuelle Begrenzungsflächen als auch durch ermittelte reale Begrenzungsflächen gebildet werden. Während es vorteilhaft ist, wenn mehrere virtuelle Begrenzungsflächen das Sicherheitsprisma begrenzen, um die Fehleranfälligkeit des Überwachungsverfahrens zu minimieren, ist es natürlich auch denkbar, dass ein Sicherheitsprisma auf Basis einer virtuellen Begrenzungsfläche und der ermittelten räumlichen Struktur generiert wird.

Unabhängig davon, wie viele virtuelle Begrenzungsflächen generiert werden, ist es nicht zwingend erforderlich, dass das Sicherheitsprisma an jeder Seite geschlossen ist. So ist es beispielsweise denkbar, dass das Sicherheitsprisma auf jener Seite, auf welcher der zumindest eine optische Sensor angeordnet ist, offen ist.

Insbesondere wenn die räumliche Struktur des

Überwachungsbereichs quaderförmig ist, wie beispielsweise bei einer Aufzugskabine mit rechteckigem Grundriss, ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass das Sicherheitsprisma quaderförmig ausgebildet ist und die virtuellen Begrenzungsflächen eine Mantelfläche des quaderförmigen Sicherheitsprismas zumindest teilweise definieren. Mit anderen Worten handelt es sich beim Sicherheitsprisma im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen Sicherheitsquader. Durch die Definition zumindest eines Teils der Mantelfläche, vorzugsweise der gesamten Mantelfläche, des Sicherheitsprismas durch virtuelle Begrenzungsflächen, können von vornherein jene realen Begrenzungsflächen, an denen die optischen Effekte in der Praxis aufgrund der Gestaltung der Aufzugskabinen besonders häufig auftreten, von der Überwachung ausgeschlossen werden.

Der Überwachungsbereich muss sich, wie in der Folge diskutiert wird, nicht auf den Innenbereich der Aufzugskabine beschränken, sondern kann auch andere Bereiche der Aufzugskabine umfassen bzw. aus anderen Bereichen der Aufzugskabine bestehen. Jedoch sieht eine bevorzugte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass der Überwachungsbereich einen Innenbereich der Aufzugskabine umfasst, wobei die räumliche Struktur des Innenbereichs der Aufzugskabine zumindest zwei Seitenflächen sowie eine Bodenfläche und/oder eine Deckenfläche umfasst, wobei zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche mit einer der Seitenflächen korrespondiert. Besonders bevorzugt wird ein, insbesondere quaderförmiges, Sicherheitsprisma basierend auf der räumlichen Struktur des Innenbereichs der Aufzugskabine erstellt, wobei die mit den Seitenflächen korrespondierenden virtuellen Begrenzungsflächen einen Teil der Mantelfläche, bevorzugt die gesamte Mantelfläche, des Sicherheitsprismas definieren .

Um die räumliche Struktur des Innenbereichs der Aufzugskabine besonders effizient und einfach bestimmen zu können, ohne dass optische Effekte an den Oberflächen der Begrenzungselemente die Bestimmung erschweren, ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante vorgesehen, dass zur zumindest näherungsweisen Ermittlung der räumlichen Struktur in der Auswerteeinrichtung aus den Bilddaten und den Positionsdaten zuerst die Bodenfläche oder die Deckenfläche bestimmt wird und ausgehend von der Bodenfläche bzw. der Deckenfläche die jeweils angrenzenden Seitenflächen bestimmt werden. Da die Boden- oder Deckenfläche nur in seltenen Fällen derart ausgebildet ist, dass sich daran optische Effekte ausbilden, eignen sich diese Flächen insbesondere als Basis für die Bestimmung einer Ausgangsfläche der räumlichen Struktur. Über die Positionsdaten lassen sich nachfolgend einfach die Kanten der anschließenden Seitenflächen bestimmen, aus denen sich sodann einfach die räumliche Lage und Orientierung der Seitenflächen bestimmen lässt. Basierend auf diesen ermittelten Informationen lässt sich im nächsten Schritt in einfacher Art und Weise die zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche generieren.

Eine Überwachung kann, insbesondere für Wartungszwecke, nicht nur in der Aufzugskabine selbst, sondern auch für einen Schachtbereich oberhalb oder unterhalb der Aufzugskabine vorteilhaft sein, beispielsweise um zu bestimmen, ob sich ein Wartungsarbeiter im Schacht befindet und der Aufzug aus diesem Grund nicht in Betrieb genommen werden darf. Entsprechend sieht eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der Überwachungsbereich einen Schachtbereich oberhalb und/oder unterhalb der Aufzugskabine umfasst, wobei die räumliche Struktur des Schachtbereichs mehrere Schachtwände umfasst, wobei zumindest eine der virtuellen Begrenzungsflächen mit einer der Schachtwände korrespondiert. Da unter Umständen der Schachtboden oder die Schachtdecke nicht erfasst werden kann, ist es bei der Überwachung des Schachtbereichs denkbar, dass eine horizontale virtuelle Begrenzungsfläche die Ober- oder Unterseite eines entsprechenden Sicherheitsprismas bildet.

Ein weiteres vorteilhaftes Einsatzgebiet für die Verwendung von virtuellen Begrenzungswänden ist die Überwachung eines Türbereichs der Aufzugskabine. Während in herkömmlichen Aufzugskabinen lediglich Lichtschranken für die Überwachung des Türbereichs vorgesehen sind, kann durch die Generierung eines Sicherheitsprismas im Bereich der Türöffnung eine wesentlich bessere Detektion von Zugängen und Abgängen bzw. von den benötigten Öffnungszeiten der Aufzugstüren erfolgen. Entsprechend sieht eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der Überwachungsbereich einen Türbereich der Aufzugskabine umfasst, wobei die räumliche Struktur des Türbereichs eine mittels einer Aufzugstüre verschließbare Türöffnung umfasst, wobei ein mit der Türöffnung korrespondierendes Sicherheitsprisma generiert wird. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Überwachung des Sicherheitsprismas mit einer Objekterkennung kombiniert wird, um beispielsweise Objekte zu erkennen, welche eine längere Öffnungszeit der Aufzugstüre erfordern, wie beispielsweise ältere und/oder gehbehinderte Personen oder von längeren Objekten, wie beispielsweise Krankentransportliegen.

Da der zumindest eine optische Sensor auch Positionsdaten erfasst, ist es in besonders einfacher Art und Weise möglich, den relativen Abstand zwischen zwei detektierten Flächen zu bestimmen. Somit kann mit geringem zusätzlichen Aufwand während des Betriebs des Aufzugs auch die Abstellgenauigkeit der Aufzugskabine überprüft werden, wenn - sobald sich die Aufzugstüre öffnet bzw. geöffnet ist - auch eine Bodenfläche einer Landungsstelle des Aufzugs vom Überwachungsbereich erfasst ist. So lässt sich ein Versatz zwischen einer Bodenfläche der Aufzugskabine und der entsprechenden Landungsstelle, durch Bestimmung des relativen Abstands aus den entsprechenden Positionsdaten, ermitteln. Entsprechend sieht eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass der Überwachungsbereich in einer geöffneten Stellung der Aufzugstüre eine Bodenfläche einer Landungsstelle umfasst, wobei aus den erfassten Positionsdaten ein relativer Abstand zwischen der Bodenfläche der Landungsstelle und einer Bodenfläche des mit der Türöffnung korrespondierenden Sicherheitsprismas bestimmt wird. Neben der Abstellgenauigkeit lässt sich auch die Nachstellgenauigkeit der Aufzugskabine überprüfen, also jener Versatz zwischen Aufzugskabine und Landungsstelle, der sich durch den Zu- oder Abgang von Objekten, insbesondere von Personen, während des Betriebs ergibt.

Zusätzlich zur Detektion der Abstell- bzw.

Nachstellgenauigkeit lässt sich über die kontinuierliche Überwachung des Abstands auch sofort auf eine fehlerhafte Abstellung der Aufzugskabine reagieren, indem eine entsprechende Notfallprozedur ausgelöst wird, wenn der gemessene Abstand einen vorgegebenen Toleranzbereich überschreitet. Solche Notfallprozeduren können beispielsweise die Absetzung einer Wartungs- oder Störungsmeldung, eine Warnung der Passagiere oder eine Außerbetriebnahme des Aufzugs darstellen. Daher ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass eine Notfallprozedur ausgelöst wird, sofern der bestimmte relative Abstand außerhalb eines vordefinierten Toleranzbereiches liegt. Der Toleranzbereich für den gemessenen relativen Abstand im Zusammenhang mit der Abstellgenauigkeit beträgt in der Regel +/- 10 mm, während der Toleranzbereich für den gemessenen relativen Abstand im Zusammenhang mit der Nachstellgenauigkeit üblicherweise +/- 20 mm beträgt. Auch wenn der überwachte Überwachungsbereich unterschiedliche Abschnitte aufweist, beispielsweise Türbereich, Innenbereich und Schachtbereich umfasst, ist es nicht zwingend notwendig, dass alle Abschnitte bzw. Teilbereiche ständig überwacht werden. Dies gilt unabhängig davon, ob ein einzelner optischer Sensor ausgelegt ist, um mehrere Teilbereiche zu überwachen oder ob mehrere optische Sensoren vorgesehen sind, die jeweils einem Teilbereich des Überwachungsbereichs zugeordnet sind. In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist daher vorgesehen, dass in Abhängigkeit eines in der Auswerteeinrichtung detektierten Aufzugszustands unterschiedliche Abschnitte des Überwachungsbereiches erfasst und überwacht werden. Für die Detektion des Aufzugszustands kann die Auswerteeinrichtung beispielsweise mit einer Liftsteuerung verbunden sein, um etwa Informationen über die Türöffnung, das angefahrene Stockwerk oder ähnliches zu bekommen. Zusätzlich oder alternativ können Sensoren mit der Auswerteeinrichtung verbunden sein oder kann ein in der Auswerteeinrichtung hinterlegter Algorithmus aus den Bilddaten und gegebenenfalls den Positionsdaten Aufzugszustände erkennen, wie beispielsweise das Öffnen und Schließen der Aufzugstüren oder den Zustieg bzw. Abgang von Personen oder Objekten, um etwa Leerfahrten zu detektieren. Je nachdem, welcher Aufzugszustand detektiert wurde, kann ein entsprechender Abschnitt des Überwachungsbereiches intensiver oder exklusiv überwacht werden.

Entsprechend ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante vorgesehen, dass bei Detektion eines Aufzugszustands „Türöffnung" ein in einem Türbereich der Aufzugskabine angeordnetes Sicherheitsprisma überwacht wird, und/oder dass bei der Detektion eines Aufzugszustands „Normalfahrt" ein in einem Innenraum der Aufzugskabine angeordnetes Sicherheitsprisma überwacht wird, und/oder dass bei der Detektion eines Aufzugszustands „Wartungsfahrt" ein in einem Schachtbereich oberhalb und/oder unterhalb der Aufzugskabine angeordnetes Sicherheitsprisma überwacht wird. So kann durch die Detektion des Zustands „Türöffnung" das im Bereich der Türöffnung generierte, vorzugsweise quaderförmige, Sicherheitsprisma besonders überwacht wird, um Zugänge in die Aufzugskabine und/oder Abgänge aus der Aufzugskabine feststellen zu können. Dieser Zustand wird in der Regel detektiert, wenn sich die Aufzugstüre öffnet oder schließt bzw. wenn die Aufzugstüre geöffnet ist. Ebenfalls können in diesem Zustand Objekte, Personen oder Gegenstände erfasst werden, welche den Türbereich blockieren und so ein Schließen der Aufzugstüre verhindern.

Ebenfalls kann durch die Detektion des Zustands „Normalfahrt" das im Innenbereich der Aufzugskabine generierte, vorzugsweise quaderförmige, Sicherheitsprisma besonders überwacht werden, um beispielsweise Notfälle, wie ohnmächtige Personen oder kriminelle Vorgänge, zu erkennen oder um zurückgelassene Gegenstände zu erkennen. Dieser Zustand wird in der Regel detektiert, wenn die Aufzugstüre geschlossen ist und variable Objekte, wie Personen oder nicht zum Inventar gehörende Gegenstände, in der Aufzugskabine erkannt werden.

Schließlich kann bei der Detektion des Zustands „Wartungsarbeit", der beispielsweise durch Eingabe des Wartungsarbeiters ausgelöst wird oder durch Öffnung von Zugangsklappen zum Schacht, der Wartungsarbeiter im Schacht geschützt werden, indem weitere Fahrten unterbunden werden. Auch ist es möglich, festzustellen, ob der Wartungsarbeiter etwa durch einen Arbeitsunfall ohnmächtig geworden ist und Hilfe benötigt.

Insbesondere wenn ein optischer Sensor dazu bestimmt ist, mehrere Abschnitte des Überwachungsbereiches zu überwachen, ist es vorteilhaft, wenn der Fokusbereich des optischen Sensors beweglich ist und von der Auswerteeinrichtung beeinflussbar ist. So kann der Fokus des von dem optischen Sensor erfassten Abschnitts des Überwachungsbereichs auf den detektierten Aufzugszustand abgestimmt werden, sodass der optische Sensor auf jenen Bereich, der aufgrund des detektierten Aufzugszustands besonderer Aufmerksamkeit bedarf, fokussiert wird. Um dies in einfacher Art und Weise zu bewerkstelligen, sieht eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der zumindest eine optische Sensor schwenkbar ausgebildet ist und die Auswerteeinrichtung den zumindest einen optischen Sensor ansteuert, um den entsprechenden Abschnitt des Überwachungsbereiches zu erfassen. So kann beispielsweise der zumindest eine optische Sensor im Türbereich angeordnet sein, etwa in der Türzarge, um den Türbereich im Aufzugszustand „Türöffnung" besonders effizient überwachen zu können, jedoch während einer Normalfahrt in Richtung des Innenbereichs verschwenkt werden, um dort die erforderliche Überwachung der Passagiere zu übernehmen, da der Türbereich in diesem Aufzugszustand unkritisch ist. Ebenfalls ist es beispielsweise denkbar, dass ein in der Kabinendecke angeordneter optischer Sensor, der insbesondere zur Überwachung des Innenbereichs vorgesehen ist, im Aufzugszustand „Wartungsarbeit" in Richtung des Aufzugsschachts geschwenkt wird, um den Schachtbereich zu überwachen .

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfassten Bilddaten und die korrelierenden Positionsdaten in der Auswerteinrichtung nicht nur zur Generierung der zumindest einen virtuellen Begrenzungsfläche bzw. von, vorzugsweise quaderförmigen, Sicherheitsprismen herangezogen werden, sondern auch zur Detektion von Objekten, wie Personen oder Gegenständen, die sich innerhalb der virtuellen Begrenzungsfläche bzw. innerhalb des Sicherheitsprismas befinden. Hierfür kann ein an sich bekannter Objekterkennungs-Algorithmus, wie beispielsweise in der WO 2019/076917 Al beschrieben, zum Einsatz kommen. Die Objekterkennung kann ebenfalls - wie zuvor angedeutet - für die Detektion von Aufzugszuständen herangezogen werden. Daher ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass über die erfassten Bilddaten und Positionsdaten mittels eines in der Auswerteeinrichtung hinterlegten Objekterkennungs-Algorithmus Personen und/oder Objekte erfasst und überwacht werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung über zumindest ein erstes Kommunikationsnetzwerk mit zumindest einem Server kommuniziert, wobei erfasste Sensordaten und/oder Ereignis-Identifikations-Meldungen von der Auswerteeinrichtung zum Server übertragen werden. Beispielsweise kann so einerseits eine zentrale Sammlung und Aufbereitung der erfassten Sensordaten auf dem Server erfolgen. Andererseits können so sicherheitsrelevante Ereignisse, beispielsweise anhand des in der WO 2019/076916 Al beschriebenen Verfahrens, detektiert und entsprechende Ereignis-Identifikations- Meldungen generiert werden, wobei am Server entsprechende Alarmierungsprozeduren ausgelöst werden können.

Die Erfindung betrifft auch ein System zur Überwachung einer Aufzugskabine umfassend

- zumindest einen optischen Sensor, welcher ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen,

- eine Auswerteeinrichtung, welche Auswerteeinrichtung mittels einer ersten Datenverbindung mit dem zumindest einen optischen Sensor verbunden ist. Um die eingangs erwähnte Aufgabe zu lösen ist dabei vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung ausgebildet ist, um das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.

Ein derartiges modular aufgebautes System lässt sich auch einfach nachträglich in ein bestehendes Aufzugssystem integrieren, da lediglich die Auswerteeinrichtung und der zumindest eine zusätzliche Sensor in die Aufzugskabine integriert werden müssen. Als optischer Sensor, welcher Bilddaten und korrelierende Positionsdaten erfassen kann, eignen sich besonders Tiefenkameras, 3D-Kameras, beispielsweise auf Basis von Time-of-Light [TOF] Sensoren, auch Photomischdetektor [PMD] Sensoren genannt, stereographische Kameras oder plenoptische Kameras. Ein optischer Sensor oder mehrere, beispielsweise zwei, drei oder mehr als drei, optische Sensoren können an unterschiedlichen Stellen der Aufzugskabine angebracht werden, um eine entsprechende Überwachung von mehreren Abschnitten des Überwachungsbereichs zu ermöglichen. Die Auswerteeinrichtung umfasst in der Regel zumindest eine Speichereinheit, in welcher die notwendigen Algorithmen, etwa der Algorithmus zur Generierung von virtuellen Begrenzungsflächen sowie gegebenenfalls ein Objekterkennungs-Algorithmus, hinterlegt sind, und eine Prozessoreinheit, in welcher die Algorithmen ausgeführt werden und die Bilddaten und Positionsdaten ausgewertet werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Auswerteeinrichtung auch eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit zumindest einem Server über ein erstes Kommunikationsnetzwerk umfasst, sodass Daten zwischen dem Server und der Auswerteeinrichtung übertragen werden können.

Die Erfindung betrifft schließlich auch Aufzugskabinen, in welchen das zuvor erwähnte System verbaut ist. In einer Ausführungsvariante einer solchen Aufzugskabine ist vorgesehen, dass ein optischer Sensor, der ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen, in einem Innenbereich der Aufzugskabine angeordnet ist, um zumindest den Innenbereich zu überwachen. Der entsprechende optische Sensor kann dabei beispielsweise an einer Seitenwand der Aufzugskabine, an der Decke der Aufzugskabine oder am Dach der Aufzugskabine angebracht sein, wobei auch eine Anbringung im Türbereich mit Blick Richtung Innenbereich denkbar ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Aufzugskabine ist alternativ oder zusätzlich zu den übrigen vorgeschlagenen Anbringungsmöglichkeiten vorgesehen, dass ein optischer Sensor, der ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen, in einem Türbereich der Aufzugskabine angeordnet ist, um zumindest den Türbereich zu überwachen. Der entsprechende optische Sensor kann dabei beispielsweise in der Tür selbst, beispielsweise in der Türzarge, oder an der Decke mit Blick Richtung Türöffnung angebracht sein. In einer weiteren Ausführungsvariante der Aufzugskabine ist alternativ oder zusätzlich zu den übrigen vorgeschlagenen Anbringungsmöglichkeiten vorgesehen, dass ein optischer Sensor, der ausgebildet ist, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten zu erfassen, an einer Oberseite oder einer Unterseite der Aufzugskabine angeordnet ist, um zumindest einen Schachtbereich oberhalb bzw. unterhalb der Aufzugskabine zu überwachen. Der entsprechende Sensor kann dabei beispielsweise auf dem Dach der Aufzugskabine oder auf der Unterseite der Aufzugskabine angebracht sein, wobei auch denkbar ist, dass der optische Sensor mittels einer Halterungsvorrichtung vom Dach bzw. Boden der Aufzugskabine beabstandet ist.

Um zu ermöglichen, dass ein einzelner optischer Sensor mehrere Abschnitte des Überwachungsbereichs, etwa in Abhängigkeit von unterschiedlichen detektierten Aufzugszuständen, überwachen kann, wobei der Hauptfokus des optischen Sensors während der Überwachung von der Auswerteeinrichtung beeinflussbar ist, ist in einer weiteren Ausführungsvariante der Aufzugskabine vorgesehen, dass der optische Sensor schwenkbar ausgebildet ist und eine Schwenkbewegung des optischen Sensors von der Auswerteeinrichtung ansteuerbar ist, um durch die Schwenkbewegung zumindest zwei unterschiedliche Bereiche der Aufzugskabine mittels der Auswerteeinrichtung überwachen zu können. So kann beispielsweise - wie zuvor beschrieben - der Fokus der Überwachung durch Schwenkung der Kamera von einem Abschnitt des Überwachungsbereichs, etwa des Türbereichs, zu einem anderen Abschnitt des Überwachungsbereichs, beispielsweise des Innenbereichs, erreicht werden. Der optische Sensor kann dabei entweder um eine oder um zwei oder mehrere Achsen schwenkbar ausgebildet sein.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Verschwenkbarkeit des optischen Sensors durch Ansteuerung mittels der Auswerteeinrichtung synergistisch mit der verbesserten Detektion aufgrund der Generierung von zumindest einer virtuellen Begrenzungsfläche zusammenwirkt. Es ist jedoch natürlich genauso denkbar, dass die vorgeschlagene Überwachung von zwei Abschnitten des Überwachungsbereichs durch einen schwenkbaren optischen Sensor auch ohne Generierung von zumindest einer virtuellen Begrenzungsfläche vorteilhafte Effekte bedingt.

Eine weitere Ausführungsvariante der Aufzugskabine sieht vor, dass der optische Sensor mit zumindest einem in der Aufzugskabine angeordneten optischen Hilfsmittel zusammenwirkt, wobei der optische Sensor und das optische Hilfsmittel derart angeordnet sind, dass zumindest ein Abschnitt des Überwachungsbereichs vom optischen Sensor nur durch Zusammenwirken mit dem optischen Hilfsmittel erfassbar ist. Als optisches Hilfsmittel können zum Beispiel Reflektorelemente, wie Spiegel, insbesondere Parabolspiegel, oder Reflektorsysteme, welche beispielsweise eine Mehrzahl an optischen Elementen, wie Spiegel oder Linsen, umfassen können, insbesondere periskopartige Reflektorsysteme, zum Einsatz kommen. Ebenso ist die Verwendung von Wellenleitern, wie Glasfaserkabeln oder Glasfaserbündeln, als optische Hilfsmittel denkbar. Durch das Zusammenspiel von optischem Sensor und optischen Hilfsmitteln, kann der

Überwachungsbereich auch Abschnitte umfassen, die ansonsten physikalisch nicht vom optischen Sensor erfassbar wären. So kann der optische Sensor beispielsweise auf dem Dach der Aufzugskabine angebracht sein, um Vandalismus vorzubeugen oder das subjektive Überwachungsgefühl der Passagiere zu verringern, und eines der zuvor beschriebenen optischen Hilfsmittel vorgesehen sein, um eine Erfassung des Innenbereichs und/oder des Türbereichs zu ermöglichen. Gleichsam kann dies beispielsweise auch für einen im Innenbereich angeordneten optischen Sensor gelten, der über die zuvor angeführten optischen Hilfsmittel den Schachtbereich erfassen kann. Natürlich lässt sich diese Ausführungsvariante auch mit einem schwenkbaren optischen Sensor verknüpfen, wobei beispielsweise mehrere optische Hilfsmittel vorgesehen sein können, wobei je nach Ausrichtung des optischen Sensors die Erfassung eines unterschiedlichen Abschnitts des Überwachungsbereichs ermöglicht wird. Es soll auch in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass die durch die optischen Hilfsmittel erreichte Vergrößerung des mittels des optischen Sensors erfassten Überwachungsbereichs synergistisch mit der verbesserten Detektion aufgrund der Generierung von zumindest einer virtuellen Begrenzungsfläche zusammenwirkt. Es ist jedoch natürlich genauso denkbar, dass die vorgeschlagenen optischen Hilfsmittel auch ohne Generierung von zumindest einer virtuellen Begrenzungsfläche vorteilhafte Effekte erzielen.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls einengen oder gar abschließend wiedergeben.

Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer

Aufzugskabine mit einem optischen Sensor und einer Auswerteeinrichtung;

Fig. 2a bis 2e eine schematische Darstellung eines

Innenbereichs der Aufzugskabine, aus welcher die Schritte zur Erstellung eines Sicherheitsprismas ersichtlich sind;

Fig. 3a,3b eine schematische Darstellung der Aufzugskabine in einem Schachtbereich vor und nach der Generierung von virtuellen Begrenzungsflächen;

Fig. 4a,4b,4c einen Türbereich der Aufzugskabine vor und nach der Generierung eines Sicherheitsprismas; Fig. 5 einen Ausschnitt des Türbereichs einer sich in einer Landungsstelle befindlichen Aufzugskabine mit geöffneter Aufzugstür;

Fig. 6 eine Aufzugskabine mit einem optischen Sensor und einem optischen Hilfsmittel;

Fig. 7a,7b zwei Stellungen eines schwenkbaren optischen Sensors in einer Aufzugskabine. WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt eine Aufzugskabine 1 einer Aufzugsanlage, welche sich in einem Aufzugsschacht 2 befindet. Die vertikale Bewegung der Aufzugskabine 1 erfolgt mittels eines mit einer Antriebseinheit verbundenen Tragseils 17, welches mit einem Gegengewicht 18 zusammenwirkt. Eine Türöffnung 8 der Aufzugskabine 1 ist mittels einer Aufzugstüre 9 verschlossen, welche Aufzugstüre 9 sich an zumindest zwei vertikal versetzten Landungsstellen 13 des Aufzugs öffnen kann, um den Zu- bzw. Abgang von Objekten, insbesondere von Personen und Gegenständen, zu ermöglichen. Jede Landungsstelle 13 ist dabei in der Regel einem Stockwerk des Gebäudes zugeordnet, in welchem der Aufzug betrieben wird. Bei der Einfahrt der Aufzugskabine 1 in die jeweilige Landungsstelle 13, wird die Aufzugskabine 1 im Normalbetrieb möglichst so abgestellt, dass eine Bodenfläche 13a der Landungsstelle 13 gleichauf mit einer Bodenfläche 7b der Aufzugskabine 1 zu liegen kommt.

In einem Innenbereich 10 der Aufzugskabine 1, welcher zur Aufnahme und Beförderung von Objekten, insbesondere von Personen und Gegenständen, vorgesehen ist, ist an einer Seitenwand 7a der Aufzugskabine 1 ein optischer Sensor 3 angebracht, welcher mit einer Auswerteeinrichtung 4 über eine Datenverbindung verbunden ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der optische Sensor 3 und die Auswerteeinrichtung 4 in einer Überwachungseinrichtung 16 verbaut, welche weitere Elemente, wie beispielsweise eine Anzeigeeinheit, eine Gegensprecheinheit oder eine Kommunikationseinheit umfassen kann. Es versteht sich dabei von selbst, dass die Auswerteeinrichtung 4 auch außerhalb des Sichtbereichs der Passagiere in der Aufzugskabine 1 verbaut sein kann, beispielsweise an der Ober- oder Unterseite der Aufzugskabine 1 oder in einer Ummantelung. Auch der optische Sensor 3 kann an, wie in Folge exemplarisch gezeigt wird, an verschiedenen Positionen der Aufzugskabine 10 angebracht werden, auch separat von der Auswerteeinrichtung 4. Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass mehrere optische Sensoren 3 mit einer Auswerteeinrichtung 4 Zusammenwirken können. Der optische Sensor 3 ist dabei ausgebildet, um Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierende Positionsdaten in einem Überwachungsbereich zu erfassen. Als optische Sensoren 3 werden in der Regel 3D Kameras oder Tiefenkameras eingesetzt, welche Bilddaten und Abstandsdaten von im Überwachungsbereich befindlichen Objekten erfassen können. Diese Daten werden nachfolgend in der Auswerteeinrichtung 4 mittels eines hinterlegten Algorithmus ausgewertet, um Objekte im Überwachungsbereich zu detektieren und nachfolgend zu überwachen bzw. zu tracken. Dabei kann der Algorithmus auch Schritte umfassen, mittels welcher verdeckte Objekte gekennzeichnet werden und überprüft wird, ob auch die verdeckten Objekte die Aufzugskabine 1 verlassen. Durch die Überwachung des Innenbereichs 10 der Aufzugskabine 1 lassen sich beispielsweise Notfälle, wie ohnmächtige Personen, oder sicherheitsrelevante Ereignisse, wie Vandalismus oder andere kriminelle Tätigkeiten, detektieren und nachfolgend entsprechende Alarmierungsschritte setzen.

Ein Nachteil von herkömmlichen Algorithmen kann darin gesehen werden, dass Spiegelungen an metallischen Oberflächen von Seitenwänden der Aufzugskabinen 1 oder großflächige Spiegelflächen an den Seitenwänden zu fehlerhaften Objekterkennungen und Detektionen führen können. Selbiges gilt auch für Aufzugskabinen 1, deren Wände zumindest teilweise aus Glas bestehen, sodass der optische Sensor 3 auch Objekte außerhalb der Aufzugskabine 1 erfassen kann.

Um diesen Nachteil zu überwinden, ist die

Auswerteeinrichtung 4 ausgelegt, um die nachfolgend an Hand mehrerer Beispiele diskutierten Verfahrensschritte durchzuführen .

In einem ersten Schritt muss die räumliche Struktur des Überwachungsbereichs zumindest näherungsweise bestimmt werden. Die Figuren 2a und 2b zeigen eine schematische Darstellung eines Innenbereichs 10 der Aufzugskabine 1. Die räumliche Struktur wird dabei jeweils durch entsprechende Begrenzungselemente 7 festgelegt, im vorliegenden Fall durch mehrere, in der Regel insgesamt vier, Seitenflächen 7a, eine Bodenfläche 7b sowie eine Deckenfläche 7c. Eine der Seitenflächen 7a weist die Türöffnung 8 sowie die die Türöffnung 8 verschließende Aufzugstüre 9 auf. Der optische Sensor 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittig an der Deckenfläche 7c angebracht.

Durch die Auswertung von Bilddaten und mit den Bilddaten korrelierenden Positionsdaten, können sowohl die Position als auch die räumliche Orientierung der Seitenflächen 7a und der Bodenfläche 7b von der Auswerteeinrichtung 4 soweit angenähert werden, dass der Innenbereich 10 ausreichend bestimmt ist. Beispielsweise kann zuerst die waagrechte Bodenfläche 7b identifiziert werden und ausgehend von der Bodenfläche 7b die durch die an die Bodenfläche 7a anschließenden Seitenwände 7a gebildeten Kanten identifiziert werden. Durch die senkrechte Ausrichtung der Seitenflächen 7a lässt sich nunmehr in einfacher Art und Weise die räumliche Struktur des Innenbereichs 10 erfassen bzw. zumindest ausreichend genau annähern .

In einem nächsten Schritt, welcher in den Figuren 2c und 2d schematisch dargestellt ist, wird von der Auswerteeinrichtung 4 zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche 5 (strichliert dargestellt) generiert, welche abschnittsweise mit der räumlichen Struktur korrespondiert. Im vorliegenden Beispiel bedeutet das abschnittsweise Korrespondieren mit der räumlichen Struktur, dass die virtuellen Begrenzungsflächen im Wesentlichen der räumlichen Position und Orientierung der Seitenflächen 7a entsprechen, jedoch gegenüber den Seitenflächen 7a geringfügig in Richtung des optischen Sensors 3 versetzt sind. Während es grundsätzlich denkbar ist, dass lediglich eine der Seitenflächen 7a und/oder Bodenfläche 7b bzw. Deckenfläche 7c durch eine virtuelle Begrenzungsfläche 5 ersetzt wird, ist es vorteilhaft, wenn mehrere virtuelle Begrenzungsflächen 5 generiert werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind alle vier Seitenflächen 7a des Innenbereichs 10 der Aufzugskabine 1 durch jeweils eine virtuelle Begrenzungsfläche 5 ersetzt worden. Dabei wird in der Auswerteeinrichtung 4 aus den virtuellen Begrenzungsflächen 5 und gegebenenfalls den realen Begrenzungsflächen 7a,7b,7c ein virtuelles Sicherheitsprisma 6 generiert .

In Figur 2e ist exemplarisch ein quaderförmiges Sicherheitsprisma 6 dargestellt, dessen Mantelfläche durch die virtuellen Begrenzungsflächen 6 gebildet wird und dessen eine Grundfläche durch die reale Bodenfläche 7a gebildet wird.

Bei der weiteren Überwachung des Innenbereichs 10 werden von der Auswerteeinrichtung 4 lediglich jene Bilddaten berücksichtigt, deren korrelierende Positionsdaten innerhalb des Sicherheitsprismas 6 liegen. In anderen Worten werden jene Bilddaten, deren korrelierende Positionsdaten außerhalb des Sicherheitsprismas 6 liegen bzw. auf den jeweils dem optischen Sensor 3 abgewandten Seiten der virtuellen Begrenzungsflächen 5 liegen, nicht erfasst und nicht zur Objekterkennung verwendet. Da die realen Seitenwände 7a, an denen sich Spiegelungen ausbilden können, außerhalb der virtuellen Begrenzungsflächen 5 bzw. außerhalb des definierten Sicherheitsprismas 6 liegen, werden dort befindliche Objekte bzw. Spiegelungen nicht mehr von der Auswerteeinrichtung 4 erfasst und können somit nicht mehr zur fälschlichen Detektion von Objekten führen.

Die Figuren 3a und 3b zeigen das zuvor beschriebene Prinzip jedoch in einem anderen Anwendungsbereich, da die gezeigten optischen Sensoren 3 im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht den Innenbereich 10 sondern jeweils einen oberhalb bzw. unterhalb der Aufzugskabine 1 liegenden Schachtbereich 12 überwachen. Dabei ist jeweils ein optischer Sensor 3 an der Unterseite der Aufzugskabine 1 und an der Oberseite der Aufzugskabine 1 angeordnet. In diesem Fall bilden die Schachtwände 7d des Aufzugsschachts 2 das

Begrenzungselement 7. Genau wie zuvor beschrieben wird in einem ersten Schritt die räumliche Struktur des Schachtbereichs 12 zumindest näherungsweise bestimmt und wird nachfolgend zumindest eine virtuelle Begrenzungsfläche 5 generiert, die hier mit einer der Schachtwände 7d korrespondiert. Durch die vier virtuellen Begrenzungswände 5 wird wiederum eine Mantelfläche eines quaderförmigen Sicherheitsprismas 6 definiert, welches in der Folge überwacht wird. Eine solche Vorgehensweise ist insbesondere bei Aufzügen vorteilhaft, bei denen die Schachtwände 7d zumindest abschnittsweise aus Glas bestehen. Es versteht sich von selbst, dass mittels eines optischen Sensors 3 auch nur der obere oder der untere Schachtbereich 12 überwacht werden kann.

In den Figuren 4a bis 4c wird dasselbe Prinzip für die Überwachung eines Türbereichs 11 der Aufzugskabine 1 illustriert. Dabei zeigt Fig. 4a den Türbereich 11 in einer Draufsicht bei geschlossener Aufzugstüre 9, wenn also die Türöffnung 8 durch die Aufzugstüre 9 versperrt ist. Öffnet sich die Aufzugstüre 9 bzw. ist die Aufzugstüre 9 komplett geöffnet, so wird durch den oberhalb der Türöffnung 8 angebrachten optischen Sensor 3 (siehe Fig. 4c) die räumliche Struktur der Türöffnung 8 zumindest näherungsweise bestimmt und werden nachfolgend virtuelle Begrenzungsflächen 5 generiert, die ein Sicherheitsprisma 6 in der Türöffnung 5 begrenzen. So können der Zugang und Abgang von Objekten besonders einfach detektiert werden. Weiters kann vorgesehen sein, dass die Auswerteeinrichtung 4 mit der Steuerung der Aufzugstüre 9 verbunden ist und beispielsweise ein Schließen der Aufzugstüre 9 verhindert, wenn ein Objekt im entsprechenden Sicherheitsprisma 6 detektiert wird.

In Fig. 5 ist ein Ausschnitt des Türbereichs 11 der Aufzugskabine 1 dargestellt, wobei sich die Aufzugskabine 1 in einer Landungsstelle 13 befindet und die Aufzugstüre 9 geöffnet ist. Im Bereich der Türöffnung 8 ist symbolisch das entsprechende Sicherheitsprisma 6 eingezeichnet. Im Detail ist dabei das Problem der Abstell- bzw. Nachstellgenauigkeit der Aufzugskabine 1 ersichtlich, welche sich im Laufe der Betriebslebensdauer der Aufzugsanlage verändern kann. Während in einem Optimalzustand der relativ Abstand d zwischen der Bodenfläche 7a der Aufzugskabine 1, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel auch der Bodenfläche des

Sicherheitsprismas 6 entspricht, und der Bodenfläche 13a der Landungsstelle 13 nicht wahrnehmbar sein. Desto größer der Abstand d, desto schlechter ist die Abstell- bzw. Nachstellgenauigkeit. Liegt der Abstand d außerhalb eines Toleranzbereichs, bevorzugt von 0 mm +/- 10 mm für die Abstellgenauigkeit bzw. 0 mm +/- 20 mm für die Nachstellgenauigkeit, so muss der Aufzug, in der Regel von einem Wartungsarbeiter, neu eingestellt werden. Durch die Verwendung des optischen Sensors 3, welcher auch Positionsdaten erfasst, kann in einfacher Art und Weise der Abstand d mittels der Auswerteeinrichtung 4 bestimmt werden, beispielweise wenn der optische Sensor 3 (wie in Fig. 4c dargestellt) oberhalb des Türbereichs 11 angebracht ist. Wenn die Auswerteeinrichtung 4 weiters eine Kommunikationseinheit umfasst, mittels welcher ein Server kontaktiert werden kann, so kann bei der Detektion einer Überschreitung des Toleranzbereichs durch den bestimmten Abstand d eine Notfallprozedur, beispielsweise die Übermittlung einer Fehlermeldung und/oder die Generierung eines Wartungsauftrags erfolgen. Ist die Auswerteeinrichtung 4 mit einer Steuereinheit des Aufzugs verbunden, kann der Aufzug temporär stillgelegt werden, sobald alle Personen die Aufzugskabine 1 verlassen haben.

Fig. 6 zeigt eine Möglichkeit, wie der optische Sensor 3 einen Überwachungsbereich erfassen kann, welcher nicht direkt im Erfassungsbereich des optischen Sensors 3 liegt. Im exemplarisch gezeigten Beispiel ist im Strahlengang des optischen Sensors 3 ein optisches Hilfsmittel 15, im vorliegenden einfachsten Beispiel handelt es sich bei dem optischen Hilfsmittel 15 um einen Spiegel, angeordnet, welches den Strahlengang in den Innenbereich 10 bzw. zum Türbereich 11 umleitet, während sich der optische Sensor 3 auf der Oberseite, sprich am Dach, der Aufzugskabine 1 befindet. Es versteht sich von selbst, dass eine Vielzahl anderer optischer Hilfsmittel 15 denkbar sind, welche eine solche Funktionalität aufweisen, wie beispielsweise parabolische Spiegel, periskopartige Spiegelsysteme oder auch Glasfaserbündel, in welchen die optischen Signale transportiert werden.

In den Figuren 7a und 7b ist eine weitere Variante zur Anpassung des Erfassungsbereiches des optischen Sensors 3 an die jeweiligen situationsbedingten Erfordernisse dargestellt. Dabei ist der optische Sensor 3 im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels eines Schwenkmechanismus 14 verschwenkbar . So kann der optische Sensor 3 in einer ersten Stellung (siehe Fig. 7a) des Schwenkmechanismus 14 für die spezifische Erfassung des Türbereichs 11 ausgerichtet sein und in einer zweiten Stellung (siehe Fig. 7b) für die spezifische Erfassung des Innenbereichs 10 ausgerichtet sein.

Besonders vorteilhaft ist die Verschwenkbarkeit des optischen Sensors 3 und/oder das Vorhandensein von zumindest einem optischen Hilfsmittel 15, wenn die Auswerteeinrichtung 4 einen Aufzugszustand detektieren kann, wie beispielsweise eine Normalfahrt mit Personen und/oder Gegenständen im Innenbereich, eine Türöffnung, also der Zeitraum vom Beginn der Öffnungsbewegung der Aufzugstüre 9 über den Zu- und Abgang von Personen und/oder Gegenständen bis zum Ende der Schließbewegung der Aufzugstüre 9, oder eine Wartungsarbeit. Dabei kann der Fokus des optischen Sensors 3 je nach detektiertem Aufzugszustand auf den entsprechenden Teilbereich des Überwachungsbereiches gerichtet werden. Vorteilhaft ist es beispielsweise, wenn der optische Sensor 3 mittels des Schwenkmechanismus 14 auf den Türbereich 11 gerichtet ist, sofern der Aufzugszustand Türöffnung detektiert wurde (siehe Fig. 7a), und wenn der optische Sensor 3 mittels des Schwenkmechanismus 14 auf den Innenbereich 10 gerichtet ist, sofern der Aufzugszustand Normalfahrt detektiert wurde.

Es versteht sich dabei von selbst, dass die anhand der Figuren 6 bis 7b exemplarisch diskutierten Varianten auch mit jeder der zuvor diskutierten Überwachung von in unterschiedlichen Bereichen der Aufzugskabine 1, etwa im Schachtbereich 12, im Türbereich 11 und/oder im Innenbereich 10, angeordneten Sicherheitsprismen 6 kombiniert werden kann. Auch können optische Hilfsmittel 15 und Schwenkmechanismus 14 miteinander kombiniert werden. So wäre es beispielsweise denkbar, dass in einer Stellung des Schwenkmechanismus 14 der im Innenbereich 10 der Aufzugskabine 1 angeordnete optische Sensor 3 auf ein periskopartiges Spiegelsystem als optisches Hilfsmittel 15 gerichtet ist, um über das entsprechende optische Hilfsmittel 15 den Schachtbereich 12 überwachen zu können.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Aufzugskabine

2 Aufzugsschacht

3 optischer Sensor

4 Auswerteeinrichtung

5 virtuelle Begrenzungsfläche

6 Sicherheitsprisma

7 Begrenzungselement

7a Seitenfläche

7b Bodenfläche

7c Deckenfläche

7d Schachtwand

8 Türöffnung

9 Aufzugstüre

10 Innenbereich

11 Türbereich

12 Schachtbereich

13 Landungsstelle

13a Bodenfläche der Landungsstelle 13

14 Schwenkmechanismus

15 optisches Hilfsmittel

16 Überwachungseinrichtung

17 Tragseil

18 Gegengewicht d relativer Abstand