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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A SCROLL COMPRESSOR, DEVICE AND AIR CONDITIONER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/177817
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for operating a scroll compressor (110) for an air conditioner (100), said scroll compressor (110) having a fixed spiral (101) and a spiral (102) that can move relative to the other spiral and that is disposed in a housing chamber (104), said method comprising the steps: - a desired delivery mass flow is specified for the scroll compressor (110) and, if the specified desired delivery mass flow is less than a maximum delivery mass flow of the scroll compressor (110): - the pressure is reduced in the housing chamber (104) on a side (105) of the moving spiral (102) that is remote from the fixed spiral (101), and as a result - the moving spiral (102) lifts from the fixed spiral (101) to form a leak between the moving spiral (102) and the fixed spiral (101), and as a result - the delivery mass flow is reduced.

Inventors:
FRUTH REINHARD - C/O CONTI TEMIC MICROELECTRONIC GMBH (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/200013
Publication Date:
September 10, 2020
Filing Date:
February 21, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VITESCO TECH GMBH (DE)
International Classes:
F04C18/02; F04C27/00; F04C28/26
Foreign References:
US20140219846A12014-08-07
US6301912B12001-10-16
EP0747597A21996-12-11
DE19642798A11997-11-27
FR2991403A12013-12-06
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Betreiben eines Scroll Verdichters (1 10) für eine Klimaanlage

(100), wobei der Scrollverdichter (1 10) aufweist eine feststehende Spirale (101 ) und eine relativ dazu bewegliche Spirale (102), die in einem Gehäuseraum (104) angeordnet ist, umfassend die Schritte:

- Vorgeben eines Soll-Fördermassenstroms für den Scrollverdichter (1 10), und, wenn der Soll-Fördermassestrom kleiner vorgegeben ist als ein maximaler

Fördermassenstrom des Scrollverdichters (1 10):

- Reduzieren eines Drucks auf einer der feststehenden Spirale (101 ) abgewandten Seite (105) der beweglichen Spirale (102) in dem Gehäuseraum (104), und dadurch

- Abheben der beweglichen Spirale (102) von der feststehenden Spirale (101 ) zum Ausbilden einer Leckage zwischen der beweglichen Spirale (102) und der feststehenden Spirale (101 ), und dadurch

- Reduzieren des Fördermassenstroms.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei der Scrollverdichter (1 10) ein Druckventil (107) aufweist, das eingangsseitig mit dem Gehäuseraum (104) gekoppelt ist, um den Druck auf der der feststehenden Spirale (101 ) abgewandten Seite (105) der beweglichen Spirale (102) in dem Gehäuseraum (104) zu steuern, umfassend:

- Reduzieren des Drucks mittels des Druckventils (107).

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, umfassend die Schritte, wenn der

Fördermassestrom ausgehend von dem reduzierten Fördermassestrom erhöht werden soll:

- Anheben des Drucks auf der der feststehenden Spirale (101 ) abgewandten Seite (105) der beweglichen Spirale (102) in dem Gehäuseraum (104), und dadurch

- Bewegen der beweglichen Spirale (102) in Richtung hin zu der feststehenden Spirale (101 ) zum Reduzieren der Leckage zwischen der beweglichen Spirale (102) und der feststehenden Spirale (101 ), und dadurch

- Erhöhen des Fördermassenstroms.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Scrollverdichter (1 10) ein Ventil (1 12) aufweist, das eingangsseitig mit einem Hochdruckausgang (109) des

Scrollverdichters (1 10) gekoppelt ist und das ausgangsseitig mit dem Gehäuseraum (104) gekoppelt ist, um den Druck auf der der feststehenden Spirale (101 ) abgewandten Seite (105) der beweglichen Spirale (102) in dem Gehäuseraum (104) zu steuern, umfassend:

- Erhöhen des Drucks mittels des Ventils (1 12).

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Scrollverdichter (1 10) eine Drossel (1 1 1 ) aufweist, die zwischen dem Hochdruckausgang (109) des Scrollverdichters (1 10) und dem Gehäuseraum (104) gekoppelt ist, umfassend:

- Erhöhen des Drucks mittels eines Druckausgleichs durch die Drossel (1 1 1 ).

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend:

- Wiederholtes Durchführen der Schritte in Abhängigkeit von dem vorgegebenen Soll-Fördermassenstrom.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend:

- Vorgeben eines Leckagezeitraums, in dem die Leckage ausgebildet ist, in

Abhängigkeit von dem vorgegebenen Soll-Fördermassenstrom.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Klimaanalage (100) für ein Kraftfahrzeug ausgebildet ist, umfassend:

- Wiederholtes Durchführen der Schritte in Abhängigkeit von mindestens einem vorgegebenen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs.

9. Vorrichtung, die ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.

10. Klimaanlage, aufweisend:

- eine Vorrichtung (200) nach 9 - einen Scroll Verdichter (110), wobei die Vorrichtung (200) signaltechnisch mit dem Scrollverdichter (110) gekoppelt ist zum Steuern des Betriebs des Scrollverdichters (110).

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Betreiben eines Scrollverdichters, Vorrichtung und Klimaanlage

Es wird ein Verfahren zum Betreiben eines Scrollverdichters für eine Klimaanlage angegeben, insbesondere für eine Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug. Zudem wird eine Vorrichtung angegeben, die ausgebildet ist, ein derartiges Verfahren durchzuführen. Weiterhin wird eine Klimaanlage mit einem Scrollverdichter angegeben, insbesondere eine Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug.

Kraftfahrzeuge können mit einer Klimaanlage ausgestattet sein. Eine Klimaanlage weist einen Verdichter auf, auch Kompressor genannt. Mit dem Verdichter wird ein Klimamittel für eine Kältemaschine verdichtet.

Es ist wünschenswert, ein Verfahren zum Betreiben eines Scrollverdichters anzugeben, das einen verlässlichen Betrieb ermöglicht. Zudem ist es

wünschenswert, eine Vorrichtung anzugeben, die einen verlässlichen Betrieb eines Scrollverdichters ermöglicht. Weiterhin ist es wünschenswert, eine Klimaanlage anzugeben, die verlässlich betreibbar ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Betreiben eines Scrollverdichters für eine Klimaanlage angegeben, sowie eine Vorrichtung, die zum Durchführen des Verfahrens ausgebildet ist. Der Scrollverdichter ist insbesondere ausgebildet, in einem Kraftfahrzeug verwendet zu werden.

Der Scrollverdichter weist gemäß einer Ausführungsform eine feststehende Spirale und eine relativ dazu bewegliche Spirale auf. Die bewegliche Spirale ist in einem Gehäuseraum angeordnet.

Ein Sollfördermassestrom für den Scrollverdichter wird vorgegeben. Wenn der Sollfördermassestrom kleiner vorgegeben wird als ein maximaler

Fördermassestrom des Scrollverdichters, wird ein Druck auf einer der

feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum reduziert. Wenn der Sollfördermassestrom kleiner sein soll oder kleiner eingestellt werden soll als ein maximaler Fördermassestrom des

Scrollverdichters, wird ein Druck auf einer der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum reduziert. Dadurch hebt die bewegliche Spirale von der feststehenden Spirale ab. Dadurch wird eine Leckage zwischen der beweglichen Spirale und der feststehenden Spirale ausgebildet. Somit wird der Fördermassenstrom reduziert.

Der Scrollverdichter weist den maximalen Fördermassenstrom auf, wenn die Leckage zwischen der beweglichen Spirale und der feststehenden Spirale möglichst gering ist. Dann ist der Verlust möglichst gering und der

Fördermassestrom an einem Ausgang des Scrollverdichters ist maximal. Falls im Betrieb nicht der maximale Fördermassestrom benötigt wird, wenn also der Sollfördermassenstrom geringer ist als der maximale Fördermassenstrom, ist es mittels dem Reduzieren des Drucks in dem Gehäuseraum möglich, bewusst die Leckage zwischen der beweglichen Spirale und der feststehenden Spirale zu erhöhen. Beispielsweise wird der Druck um 0,5 bis 5 bar reduziert. Der Wert der Reduzierung ist insbesondere abhängig von dem verwendeten Kältemittel, den vorherrschenden Prozessdrücken und/oder der Bauart des Scrollverdichters.

Während des Betriebs des Scrollverdichters, der auch als Spiralverdichter oder Scrollkompressor bezeichnet werden kann, wird die bewegliche Spirale axial gegen die feststehende Spirale gedrückt, um die beiden Spiralen gegeneinander abzudichten, wenn ein Normalbetrieb gewünscht ist. Der Druck zum Anpressen muss hoch genug sein, dass die bewegliche Spirale im normalen Betrieb nicht ungewünscht abhebt. Der Druck sollte auch nicht zu hoch sein, da dies zu erhöhter Reibung und verstärktem Verschleiß führt.

Das bewusste Reduzieren des Drucks auf der der feststehenden Spirale

abgewandten Seite der beweglichen Spirale führt zu einem Reduzieren eines Anpressdrucks der beweglichen Spirale gegen die feststehende Spirale. Sobald der Druck eine gewisse untere Schwelle unterschreitet, hebt die bewegliche Spirale von der feststehenden Spirale ab. Der Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale ist nicht mehr groß genug, um die bewegliche Spirale gegen die feststehende Spirale zu drücken. Durch das Abheben entsteht die Leckage. Der Fördermassenstrom des Scrollverdichters nimmt ab. Der Druck ausgangsseitig des Scrollverdichters nimmt ab.

Das bewusste Reduzieren des Drucks und die damit verbundene Leckage ermöglicht eine einfache und präzise Leistungsregelung des Scrollverdichters. Der geförderte Massestrom über einen Zeitraum kann unabhängig von einer

Antriebsdrehzahl oder einem Mechanismus zur Veränderung des Flubvolumens erfolgen. Es ist zudem möglich, auf einen zusätzlichen Aktuator zu verzichten, der die bewegliche Spirale aktiv in Richtung der feststehenden Spirale bewegt oder von dieser wegbewegt. Die Bewegung der beweglichen Spirale in Richtung der feststehenden Spirale oder weg von dieser wird mittels des Drucks in dem

Gehäuseraum verursacht. Somit ist ein Auseinanderfahren der beiden Spiralen möglich, in dem der Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale reduziert wird.

Der Fördermassenstrom ist somit unabhängig von einer Drehzahl der beweglichen Spirale einstellbar. Beispielsweise ist es möglich, einen Antriebsmotor des

Scrollverdichters stets mit der gleichen Drehzahl laufen zu lassen und dennoch unterschiedliche Fördermasseströme zu realisieren.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist der Scrollverdichter ein Druckventil auf. Das Druckventil ist eingangsseitig mit dem Gehäuseraum gekoppelt, um den Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum zu steuern. Mittels des Druckventils ist der Druck reduzierbar. Beispielsweise wird der Druck mittels eines Öffnens des Druckventils reduziert, um ein Abheben der beweglichen Spirale von der feststehenden Spirale zu ermöglichen. Im Betrieb des Scrollverdichters ist mittels des Druckventils der Druck im Gehäuseraum einstellbar.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist es möglich, den Fördermassestrom des Scrollverdichters ausgehend von dem reduzierten Fördermassestrom zu erhöhen. Der Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum wird erhöht. Dadurch wird die bewegliche Spirale in Richtung hin zu der feststehenden Spirale bewegt. Hierdurch wird die Leckage zwischen der beweglichen Spirale und der feststehenden Spirale reduziert. Dadurch wird der Fördermassenstrom erhöht. Wenn also nach einem Leerlauf wieder ein Förderbedarf ist, ist ein Realisieren des Fördermassestroms einfach möglich. Beispielsweise wird das Druckventil geschlossen. Beispielsweise wird der Druck um 0,5 bis 5 bar erhöht. Der Wert der Erhöhung ist insbesondere abhängig von dem verwendeten Kältemittel, den vorherrschenden Prozessdrücken und/oder der Bauart des Scrollverdichters.

Die der feststehenden Spirale abgewandte Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum ist beispielsweise mit einem Hochdruckausgang des

Scrollverdichters verbunden. Da auch bei der gewünscht ausgebildeten Leckage dennoch ein kleiner Fördermassestrom herrscht, ist es möglich, mittels dieser Verbindung den Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem Gehäuseraum anzulegen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist der Scrollverdichter ein Ventil auf. Das Ventil ist eingangsseitig mit einem Hochdruckausgang des Scrollverdichters gekoppelt. Das Ventil ist ausgangsseitig mit dem Gehäuseraum gekoppelt, insbesondere mit der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der

beweglichen Spirale. Mittels des Ventils ist es möglich, den Druck auf der der feststehenden Spirale abgewandten Seite der beweglichen Spirale in dem

Gehäuseraum zu steuern. Wenn das Ventil geöffnet ist, wird der Druck erhöht. Insbesondere ist hierzu das Druckventil geschlossen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist der Scrollverdichter alternativ oder zusätzlich zum Ventil eine Drossel auf. Die Drossel ist zwischen dem

Hochdruckausgang des Scrollverdichters und dem Gehäuseraum angeordnet. Die Drossel ist beispielsweise in der beweglichen Spirale und/oder einem Gehäuse des Scrollverdichters ausgebildet. Es können auch mehrere Drosseln und das Ventil gemeinsam vorgesehen sein. Alternativ dazu ist es möglich, auf das Ventil zu verzichten und lediglich eine oder mehrere Drosseln vorzusehen. Mittels der Drossel ist es möglich, einen Druckausgleich zwischen einem Hochdruckausgang des Scrollverdichters und dem Gehäuseraum zu realisieren. Hierdurch ist ein Erhöhen des Drucks in dem Gehäuseraum möglich, insbesondere wenn das Druckventil geschlossen ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die Verfahrensschritte in Abhängigkeit von dem vorgegebenen Sollfördermassestrom wiederholt

durchgeführt. Insbesondere über einen gewissen Zeitraum ist es somit möglich, im Mittel den Sollfördermassestrom zu erreichen. Es wird für eine gewisse Zeitdauer der Druck reduziert und die gewünschte Leckage ermöglicht. Für eine weitere Zeitdauer wird der Druck wieder erhöht und die Leckage reduziert. Beispielsweise werden diese zwei Zustände mit unterschiedlichen Zeitdauern abwechselnd eingestellt, um den vorgegebenen Sollfördermassestrom zu erreichen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist die Klimaanlage als Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug ausgebildet. Die Schritte des Verfahrens werden wiederholt durchgeführt in Abhängigkeit von mindestens einem vorgegebenen

Betriebszustand des Kraftfahrzeugs. Der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs umfasst beispielsweise eine Außentemperatur, eine Innentemperatur, einen Druck des Kältemittels und/oder weitere Parameter, die für den Betrieb der Klimaanlage in dem Kraftfahrzeug relevant sind.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist eine Klimaanlage einen hier beschriebenen Scrollverdichter gemäß zumindest einer Ausführungsform auf. Die Klimaanlage ist insbesondere zum Betrieb in einem Kraftfahrzeug ausgebildet. Die Klimaanlage ist beispielsweise die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs. Die

Klimaanlage weist eine hier beschriebene Vorrichtung gemäß zumindest einer Ausführungsform auf. Die Vorrichtung ist signaltechnisch mit dem Scrollverdichter gekoppelt zum Steuern des Betriebs des Scrollverdichters. Beispielsweise ist die Vorrichtung mit dem Druckventil signaltechnisch gekoppelt zum Steuern des Druckventils zum Einstellen des Drucks in dem Gehäuseraum. Beispielsweise ist die Vorrichtung mit dem Ventil signaltechnisch gekoppelt zum Steuern des Ventils zum Einstellen des Drucks in dem Gehäuseraum. Die Vorrichtung steuert insbesondere sowohl das Druckventil als auch das Ventil, um den Druck in dem Gehäuseraum wie gewünscht zu reduzieren oder zu erhöhen.

Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den

nachfolgenden, in Verbindung mit der Figur erläuterten Beispielen.

Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Teils einer Klimaanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Teils einer Klimaanlage 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Klimaanlage 100 ist insbesondere die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs beziehungsweise zum Einsatz in einem

Kraftfahrzeug ausgebildet.

Die Klimaanlage 100 weist einen Scrollverdichter 1 10 auf. Der Scrollverdichter 1 10 ist in der Figur teilweise schematisch dargestellt.

Die Klimaanlage 100 weist eine Vorrichtung 200 auf. Die Vorrichtung 200 ist beispielsweise eine elektronische Steuervorrichtung (englisch: electronic control unit, ECU). Die Vorrichtung 200 ist beispielsweise ein Steuergerät des

Kraftfahrzeugs, das ausgebildet ist, die Klimaanlage 100 zu steuern oder zu regeln. Hierfür weist die Vorrichtung 200 beispielsweise einen oder mehrere Prozessoren, Speicher und/oder weitere elektronische Bauteile auf.

Der Scrollverdichter 1 10 weist einen Antriebsmotor 106 auf. Der Antriebsmotor 106 ist ein Elektromotor. Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen ist der Scrollverdichter 1 10 mit dem Antriebsmotor mittelbar gekoppelt. Beispielsweise ist der

Antriebsmotor die Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs. Alternativ oder zusätzlich ist der Antriebsmotor der Startermotor des Kraftfahrzeugs. Die Kopplung mit dem Scrollverdichter erfolgt dann beispielsweise über einen Riemen oder ähnliches. Der Antriebsmotor 106 ist mit einer beweglichen Spirale 102 des Scrollverdichters 1 10 gekoppelt. Die bewegliche Spirale 102 wird auch als orbitierende Spirale oder orbitierender Scroll bezeichnet. Der Antriebsmotor 106 ist ausgebildet, die bewegliche Spirale 102 exzentrisch zu rotieren.

Die bewegliche Spirale 102 wird gegen eine feststehende Spirale 101 gedrückt. Im Betrieb wird die bewegliche Spirale 102 relativ zur feststehenden Spirale 101 rotiert. Die feststehende Spirale 101 und die bewegliche Spirale 102 werden axial aneinandergedrückt, um einen Fördermassestrom eines Kältemittels zu realisieren. Aufgrund der rotatorischen Bewegung der beweglichen Spirale 102 relativ zur feststehenden Spirale 101 wird ein Kältemittel im Betrieb verdichtet. Der

Scrollverdichter 1 10 fungiert so als Kompressor der Klimaanlage 100.

Die bewegliche Spirale 102 ist in einem Gehäuseraum 104 eines Gehäuses 103 des Scrollverdichters 1 10 angeordnet. Das Gehäuse 103 umgibt den Gehäuseraum 104.

Der Scrollverdichter 1 10 weist ein Druckventil 107 auf. Das Druckventil 107 ist insbesondere ein sogenanntes Druckregelventil oder ein Drucksteuerventil. Das Druckventil 107 ist beispielsweise mit der Vorrichtung 200 signaltechnisch verbunden. Das Druckventil 107 ist vorgesehen, um einen Druck in dem

Gehäuseraum 104 auf einer der feststehenden Spirale 101 abgewandten Seite 105 der beweglichen Spirale 102 einzustellen, insbesondere reduzieren zu können.

Das Druckventil 107 ist beispielsweise eingangsseitig mit dem Gehäuseraum 101 , insbesondere mit dem Gehäuseraum 104 an der abgewandten Seite 105 verbunden. Ein Ausgang des Druckventils 107 ist beispielsweise mit einem

Ansaugbereich 1 13 des Scrollverdichters 1 10 verbunden. Somit ist durch ein Öffnen und Schließen des Druckventils 107 der Druck auf der abgewandten Seite 105 einstellbar. Durch ein Öffnen des Druckventils 107 ist insbesondere der Druck auf der abgewandten Seite 105 reduzierbar. Der Gehäuseraum 104 ist mit einem Hochdruckausgang 109 des Scrollverdichters 1 10 verbunden. Diese Verbindung ist beispielsweise über eine oder mehrere Drosseln 1 1 1 realisiert. Alternativ oder zusätzlich ist die Verbindung mittels eines Ventils 1 12 realisiert. Die Drossel 1 1 1 ist beispielsweise in der beweglichen Spirale 102 ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Drossel in dem Gehäuse 103 ausgebildet. Das Ventil 1 12 ist beispielsweise ein Druckregelventil oder ein

Drucksteuerventil. Die Verbindung des Gehäuseraums 104 mit dem

Hochdruckausgang 109 ermöglicht ein Erhöhen des Drucks in dem Gehäuseraum 104, insbesondere bei geschlossenem Druckventil 107. Zur Erhöhung des Drucks in dem Gehäuseraum 104 wird beispielsweise das Druckventil 107 geschlossen und das Ventil 1 12 geöffnet. Zum Reduzieren des Drucks in dem Gehäuseraum 104 wird beispielsweise das Druckventil 107 geöffnet und das Ventil 1 12 geschlossen. In Ausführungsbeispielen, in denen die Drossel 1 1 1 vorgesehen ist, ist ein

Reduzieren des Drucks in dem Gehäuseraum 104 möglich, da ein Druckabbau durch das Ventil 107 größer ist als ein Druckaufbau durch die Drossel 1 1 1 .

Der Druck auf der abgewandten Seite 105 in dem Gehäuseraum 104 ist maßgeblich für einen Abstand 108 axial zwischen der feststehenden Spirale 101 und der beweglichen Spirale 102. Zum effizienten Fördern des Kältemittels muss der Abstand 108 möglichst gering sein beziehungsweise 0, um eine unerwünschte Leckage zu vermeiden. Der Druck in dem Gehäuseraum 104 auf der abgewandten Seite 105 wird dazu insbesondere so groß gewählt, dass die bewegliche Spirale 102 axial ausreichend fest gegen die feststehende Spirale 101 gedrückt wird.

Wenn eine Leckage gewünscht ist, um den Fördermassestrom des

Scrollverdichters zu reduzieren, wird der Druck in dem Gehäuseraum 104 auf der abgewandten Seite 105 reduziert. Somit bewegt sich die bewegliche Spirale 102 axial von der feststehenden Spirale 101 weg und der Abstand 101 vergrößert sich. Somit wird die gewünschte Leckage erzielt und der Fördermassestrom reduziert.

Beispielsweise wird dieser vergrößerte Abstand 108 und die damit einhergehende Leckage für einen vorgegebenen Leckagezeitraum aufrechterhalten. Der

Leckagezeitraum ist insbesondere in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Sollfördermassestrom vorgegeben. In Abhängigkeit, welcher Fördermassestrom tatsächlich benötigt wird, wird die beabsichtige Leckage aufrechterhalten.

Sobald wieder ein erhöhter Fördermassenstrom gewünscht ist, wird der Druck auf der abgewandten Seite 105 im Gehäuseraum 104 wieder erhöht. Somit bewegt sich die bewegliche Spirale 102 wieder axial in Richtung zur feststehenden Spirale 101 . Der Abstand 108 wird verringert. Somit wird die Leckage verringert. Somit wird der Fördermassenstrom vergrößert.

Der Scrollverdichter 1 10 weist somit eine einfache Leistungsregelung oder

Leistungssteuerung auf. Der insgesamt im Mittel über einen längeren Zeitraum geförderte Massenstrom bei einem festgelegten Druckverhältnis wird durch

Variation des Abstands 108 eingestellt. Somit ist eine Variation des mittleren geförderten Volumens möglich. Hierbei ist es möglich, auf eine externe

Ansaugdrosselung oder Bypassdrosseln zu verzichten. Somit ist ein hoher

Wirkungsgrad des Scroll Verdichters 1 10 erzielbar. Die beiden Spiralen 101 und 102 sind axial voneinander wegbewegbar. Aufgrund der dadurch bewusst eingestellten Leckage wird die Verdichtung ausgesetzt. Dies erfolgt beispielsweise getaktet in definierten Zeitabständen. Somit ist eine Leistungsregelung oder

Leistungssteuerung realisiert. Dies erfolgt insbesondere ohne eine zusätzliche extra aufwändige Aktuatorik, um die beiden Spiralen 101 , 102 voneinander wegzubewegen oder aufeinander zuzubewegen.

Das Auseinanderfahren und das aufeinander Zufahren der beiden Spiralen 101 , 102 wird mittels einer Variation des Drucks auf der abgewandten Seite 105 der beweglichen Spirale 102 realisiert. Sind die Druckkräfte auf der abgewandten Seite 105 größer als auf einer der feststehenden Spirale 101 zugewandten Seite 1 14 der beweglichen Spirale 102, wird die bewegliche Spirale 102 axial gegen die feststehende Spirale 101 gepresst. Der Scrollverdichter 1 10 verdichtet.

Wird der Druck an der abgewandten Seite 105 abgesenkt, fahren die beiden Spiralen 101 , 102 auseinander aufgrund des höheren Innendrucks an der zugewandten Seite 1 14. Die Leckage wird dadurch groß genug, sodass sich die bewegliche Spirale 102 nahezu frei bewegt bei einer sehr kleinen Verlustleistung.

Die Absenkung des Drucks an der abgewandten Seite 105 erfolgt beispielsweise mittels des Druckventils 107, das den Druck an der abgewandten Seite 105 reduzieren kann, in dem Medium von dort in den Ansaugbereich 1 13 des

Scrollverdichters 1 10 abgesteuert wird.

Soll der Scroll Verdichter 1 10 ausgehend von dieser Situation wieder Medium fördern, wird der Druck auf der abgewandten Seite 105 der beweglichen Spirale 102 wieder erhöht. Somit beginnt der Scrollverdichter 1 10 wieder zu fördern. Dazu wird der minimale Druckaufbau, der sich auch bei auseinanderbewegten Spiralen 101 , 102 mit dem großen Abstand 108 noch ergibt, von dem Hochdruckausgang 109 an die abgewandte Seite 105 der beweglichen Spirale 102 geleitet. Dieser Effekt ist selbstverstärkend, sodass sich der Abstand 108 verringert und wieder schließt. Dieses Leiten erfolgt beispielsweise durch die Drossel 1 1 1 .

Alternativ oder zusätzlich wird der Druck auf der abgewandten Seite 105 erhöht, in dem Medium aus einem Hochdruckbereich stromabwärts des Ausgangs 109 mittels des Ventils 1 12 zur abgewandten Seite 105 geführt wird.

Dieses Öffnen und Schließen ermöglicht eine Einstellung der Leistung des

Scrollverdichters 1 10. Wird dieses Öffnen und Schließen in definierten

Zeitabständen, insbesondere kurzen Zeitabständen, im Sekundenbereich wiederholt, ergibt sich eine flexible Steuerung der mittleren Leistung des

Scrollverdichters 1 10.

Das Verfahren ermöglicht somit eine Leistungsregelung oder eine

Leistungssteuerung des Scrollverdichters 1 10 mittels Auseinanderfahren und Zusammenfahren der beiden Spiralen 101 , 102. Die Leistungsregelung oder Leistungssteuerung ermöglicht dabei insbesondere einen Verzicht einer Aktuatorik zur axialen Bewegung einer oder beider Spiralen 101 , 102. Die Leistungsregelung oder Leistungssteuerung erfolgt nur durch die Steuerung des Drucks an der abgewandten Seite 105. Somit ermöglicht der Scrollverdichter 110 eine Leistungsregelung oder Leistungssteuerung ohne zusätzliche Bauteile im Scrollverdichter 110. Somit ist ein einfacher und zuverlässiger betrieb des Scrollverdichters 110 möglich, insbesondere mit einer veränderbaren mittleren Leistung des Scrollverdichters 110.