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Title:
METHOD FOR OPERATING A WASHING MACHINE HAVING AN IMPEDANCE SENSOR AND WASHING MACHINE SUITABLE THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/146321
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a washing machine (1), comprising a container (2), a drum (3) for accommodating laundry items (4), a drive motor (5) for the drum (3), an impedance sensor (9) in the container (2) for determining an impedance signal in dependence on a composition of an aqueous liquid (7) in the container (2), and a control device (8), wherein the following steps are performed: (a) providing a sufactant-containing aqueous liquid (7) having a surfactant concentration cTensid in the container (2) in such a way that the relation CCMC ≤ cTensid < Cgrenz is satisfied, wherein CCMC is a critical micelle concentration; (b) measuring the surfactant concentration CTensid in the surfactant-containing aqueous liquid provided in step (a) by capturing and evaluating impedance signals of the impedance sensor (9) by using a relationship between the impedance signals and the surfactant concentration, which relationship is stored in the control device (8); (c) performing a washing phase in such a way that, (c1) in the case a determined surfactant concentration CTensid ≥ Cgrenz, the surfactant-containing aqueous liquid is thinned until the relation CCMC ≤ CTensid < Cgrenz is satisfied; (c2) in the case of a determined surfactant concentration CTensid < CCMC, additional detergent is added in a metered manner and/or a motion program of the drum (3) stored in the control device (8) for this surfactant concentration is performed. The invention further relates to a washing machine (1) suitable for performing the method.

Inventors:
AURICH DIRK (DE)
BISCHOF ANDREAS (DE)
MUNICK MICHAEL (DE)
SCHAUB HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/053135
Publication Date:
September 22, 2016
Filing Date:
February 15, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
D06F33/37; D06F35/00; D06F39/02
Domestic Patent References:
WO2003029550A12003-04-10
Foreign References:
EP2767825A12014-08-20
DE202011101482U12012-09-07
FR2455648A11980-11-28
DE2917859A11980-11-13
EP0797761B11999-01-27
EP2533035A12012-12-12
EP2767825A12014-08-20
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine (1 ) mit einem Behälter (2), einer Trommel (3) zur Aufnahme von Wäschestücken (4), einem Antriebsmotor (5) für die Trommel (3), einem Impedanzsensor (9) im Behälter (2) zur Bestimmung eines Impedanzsignals in Abhängigkeit von einer Zusammensetzung einer wässrigen Flüssigkeit (7) im Behälter (2), und einer Steuereinrichtung (8), dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden Schritte durchgeführt werden:

(a) Bereitstellung im Behälter (2) einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) mit einer Tensidkonzentration cTensid derart, dass die Beziehung CCMC ^ cTensid < cgrenz erfüllt ist, wobei CCMC eine kritische Mizellbildungskonzentration und cgrenz eine vorbestimmte maximal zulässige Mizellkonzentration ist;

(b) Messung der Tensidkonzentration cTensid in der im Schritt (a) bereitgestellten tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors (9) unter Verwendung eines in der Steuereinrichtung (8) hinterlegten Zusammenhangs zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen;

(c) Durchführung einer Waschphase derart, dass

(c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid ^ cgrenz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) durchgeführt wird, bis die Beziehung CCMC ^ cTensid < cgrenz erfüllt ist;

(c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid < CCMC eine Nachdosierung von Waschmittel durchgeführt wird und/oder ein für diese Tensidkonzentration in der Steuereinrichtung (8) hinterlegtes Bewegungsprogramm der Trommel (3) durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bereitstellung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) mit einer Tensidkonzentration cTensid derart, dass die Beziehung CCMC ^ cTensid < cgrenz erfüllt ist, dadurch erfolgt, dass die Tensidkonzentration cTensid in der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) im Schritt (a) durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors (9) erfolgt, wobei der in der Steuereinrichtung (8) hinterlegte Zusammenhang zwischen Impedanzsignalen und Tensidkonzentrationen herangezogen wird.

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die tensidhaltige wässrige Flüssigkeit (7) derart bereitgestellt wird, dass die Tensidkonzentration in der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) kontinuierlich erhöht wird, bis die kritische Mizellbildungskonzentration CCMC erreicht ist, wobei die gemessenen Impedanzsignale in Hinblick auf eine Veränderung der Oberflächenspannung osur ausgewertet werden, um anhand einer sich mit zunehmender Tensidkonzentration nicht mehr erhöhenden Oberflächenspannung osur festzustellen, dass die kritische Mizellbildungskonzentration CCMC erreicht ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (a) zunächst Wasser oder eine tensidhaltige Lösung mit einer Tensidkonzentration Ci in den Behälter (2) gegeben wird, und anschließend eine tensidhaltige Lösung mit einer Tensidkonzentration c2 > Ci oder ein unverdünnt vorliegendes Tensid in den Behälter (2) gegeben wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (a) in einer Benetzungsphase durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (b) unter Berücksichtigung von Art und/oder Menge an Verschmutzungen der Wäschestücke (4) durchgeführt wird, wobei in der Steuereinrichtung (8) ein Zusammenhang zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen für verschiedene Arten und/oder Mengen an Verschmutzungen der Wäschestücke (4) hinterlegt ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das im Schritt (c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid < CCMC durchgeführte Bewegungsprogramm der Trommel (3) darin besteht, dass eine Dauer der Waschphase größer ist und/oder der Eintrag von Bewegungsenergie größer ist als bei einer Waschphase, in welcher die Tensidkonzentration cTensid die Beziehung

CcMC ^ Crensid < Cgrenz erfüllt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme und Auswertung der Impedanzsignale durchgeführt wird, indem der Impedanzsensor mit elektrischer Wechselspannung mit variierenden Frequenzen beaufschlagt wird und die Impedanzsignale in Hinblick auf den Phasenwinkel φ und den Betrag der Impedanz ausgewertet werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanzsignale in Hinblick auf eine elektrische Leitfähigkeit als Maß für eine Wasserhärte ausgewertet werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (a) der Bereitstellung einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) im Behälter (2) eine von einer Beladungsmenge mit Wäschestücken (4) und einer eingefüllten Wassermenge abhängige Tensidmenge in den Behälter (2) eingetragen wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanzsignale in Hinblick auf die Zusammensetzung eines Waschmittels, insbesondere der in ihm enthaltenen Tenside, ausgewertet werden, wobei in der Steuereinrichtung (8) für verschiedene Komponenten und Mengen eines Waschmittels Impedanzsignale hinterlegt sind.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung einer störenden Schaumerzeugung in der Waschmaschine (1 ) für bestimmte Drehzahlen der Trommel (3) jeweils eine maximale Tensidkonzentration Cmax und/oder eine maximal zulässige Mizellkonzentration cgrenz in der Steuereinrichtung (8) hinterlegt ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid ^ cgrenz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit derart durchgeführt wird, dass (i) eine vorgegebene Menge M-ι an der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit abgepumpt wird und anschließend (ii) eine vorgegebene Menge M2 an Wasser aus der Wasserversorgung (20) zugefügt wird, und (iii) danach eine Messung und Auswertung eines Impedanzsignals in Hinblick auf die vorliegende Tensidkonzentration durchgeführt wird, wobei die Schritte (i) bis (iii) so oft durchgeführt werden, bis die Bedingung CCMC ^ cTensid < cgrenz erfüllt ist.

14. Waschmaschine (1 ) mit einem Behälter (2), einer Trommel (3) zur Aufnahme von Wäschestücken (4), einem Antriebsmotor (5) für die Trommel (3), einem Impedanzsensor (6) im Behälter (2) zur Bestimmung eines Impedanzsignals in Abhängigkeit von einer Zusammensetzung einer wässrigen Flüssigkeit (7) im Behälter (2), und einer Steuereinrichtung (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (8) eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens, welches die folgenden Schritte umfasst:

(a) Bereitstellung im Behälter (2) einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) mit einer Tensidkonzentration cTensid derart, dass die Beziehung CCMC ^ cTensid < cgrenz erfüllt ist, wobei CCMC eine kritische Mizellbildungskonzentration und cgrenz eine vorbestimmte maximal zulässige Mizellkonzentration ist;

(b) Messung der Tensidkonzentration cTensid in der im Schritt (a) bereitgestellten tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit (7) durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors (9) unter Verwendung eines in der Steuereinrichtung (8) hinterlegten Zusammenhangs zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen;

(c) Durchführung einer Waschphase derart, dass

(c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid ^ cgrenz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit durchgeführt wird, bis die Beziehung

CcMC ^ Cjensid < Cgrenz erfüllt ist;

(c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration cTensid < CCMC eine Nachdosierung von Waschmittel durchgeführt wird und/oder ein für diese Tensidkonzentration in der Steuereinrichtung (8) hinterlegtes Bewegungsprogramm der Trommel (3) durchgeführt wird.

15. Waschmaschine (1 ) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Behälter (2) ein Temperatursensor (22) angeordnet ist und in der Steuereinrichtung (8) für verschiedene mit dem Temperatursensor (22) gemessene Temperaturwerte ein Zusammenhang zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen hinterlegt ist.

Description:
Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine mit einem Impedanzsensor

sowie hierzu geeignete Waschmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine mit einem Impedanzsensor (auch als elektrochemischer Impedanzsensor bezeichnet) sowie eine hierzu geeignete Waschmaschine. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine mit einem Behälter, einer Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, einem Antriebsmotor für die Trommel, einem Impedanzsensor im Behälter zur Bestimmung eines Impedanzsignals in Abhängigkeit von einer Zusammensetzung einer wässrigen Flüssigkeit im Behälter, und einer Steuereinrichtung, sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Waschmaschine.

In einer Waschmaschine wird Wäsche im Allgemeinen in einer Waschphase zur Reinigung mit einer Waschmittel enthaltenden Waschlauge behandelt. Nach einer Spülphase mit Wasser, in der in oder an der Wäsche befindliche Waschlauge und/oder Verschmutzungen entfernt werden, wird außerdem häufig eine Behandlung der Wäsche mit einem Weichspüler vorgenommen. Hierbei ist es aus Kosten- und Umweltschutzgründen sinnvoll, dass eine optimale Menge an Wäschebehandlungsmittel (insbesondere Waschmittel und Weichspüler) eingesetzt wird. Eine Überdosierung aber auch eine Unterdosierung sollte vermieden werden.

Insbesondere kann es durch eine Fehldosierung des Waschmittels zum Überschäumen (Überdosierung) oder zu einer schlechten Waschleistung (Unterdosierung) kommen. Es ist daher ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine wünschenswert, welches derartige Zustände erkennt, so dass geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Es wurde daher eine Waschmaschine vorgeschlagen, die eine optimale Menge an z.B. Waschmittel ermitteln und einem Benutzer der Waschmaschine auf einem Anzeigedisplay eine Dosierungsempfehlung mit einer genauen Angabe einer einzusetzenden Menge an z.B. Waschmittel geben kann.

Die WO 03/029550 A1 beschreibt ein prozessgesteuertes Haushaltsgerät mit einem Mikrocomputer und einem Anzeigedisplay für Texte, in dem auch ein Anzeigefeld für die Anzeige der in einem Arbeitsprozess (z.B. einem Waschprogramm) voraussichtlich erforderlichen Menge an Zusatzmittel (z.B. Waschmittel) vorhanden ist. Das Haushaltsgerät hat eine Einrichtung, durch die beispielsweise einem Waschverfahren Zusatzmittel zugeführt werden können, deren Dosierung von einer Bedienungsperson vorgenommen werden muss.

Zur Einsparung von Waschmitteln ist es sinnvoll, eine Waschmittelmenge in Abhängigkeit von Art und Stärke der Verschmutzung der zu waschenden Wäschestücke zu dosieren. Eine optimal auf einen Posten mit Wäschestücken abgestimmte Waschmitteldosierung führt neben einer Einsparung an Energie und Wasser insbesondere auch zu einer geringeren Belastung des Abwassers.

Die DE 29 17 859 beschreibt ein Verfahren zum Überwachen und Steuern des Programmes, insbesondere des Wasserzulaufs und/oder der Reinigungs- bzw. Spülmittelzugabe bei automatischen Wasch- und Geschirrspülmaschinen, wobei auf die Oberflächenspannung und/oder die Wasserhärte und/oder die elektrische Leitfähigkeit der Waschflüssigkeit ansprechende Sensoren in der Maschine vorgesehen sind, die über eine elektrische Steuerschaltung in den Programmablauf eingreifen und die Wasserfüllmenge, die Wasserwechsel und/oder die Dosierung der Reinigungs- bzw. Spülmittelzugabe steuern.

Die EP 0 797 761 B1 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Oberflächenspannung einer Flüssigkeit durch Erzeugen von Gasbläschen in der Flüssigkeit, wonach die Oberflächenspannung in der Flüssigkeit durch Überwachung von Gasbläschen bestimmt wird und wobei die Gasbläschen aus in situ erzeugtem Gas gebildet werden.

Die EP 2 533 035 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Erfassung von Materialeigenschaften eines Mediums, mit einer Messeinrichtung einschließlich einer Sensoreinrichtung, die mit dem Medium in Verbindung steht, und einer Ansteuerungseinrichtung zur Ansteuerung der Sensoreinrichtung mit Signalen eines vorbestimmten Frequenzbereichs, und einer Steuerungseinrichtung zur Steuerung des Betriebs der Messeinrichtung und Vorgabe des vorbestimmten Frequenzbereichs, wobei die Ansteuerungseinrichtung vorgesehen ist zur Bestimmung des Verlaufs der Impedanz Z des Mediums entsprechend dem vorbestimmten Frequenzbereich in Abhängigkeit von der Frequenz, und zur Ausgabe eines Erfassungssignals, und die Steuerungseinrichtung vorgesehen ist zur Auswertung des Erfassungssignals der Ansteuerungseinrichtung, Bestimmung einer Mehrzahl von charakteristischen Punkten (P1 bis P4) des Verlaufs der Impedanz Z und Erzeugung eines Ergebnissignals bezüglich der Eigenschaften des Mediums. Es soll damit z.B. möglich sein, festzustellen, ob eine Waschlauge eine weitere Wachmittelzugabe benötigt.

Waschmittel enthalten zur Bildung einer Waschlauge zur Reinigung von Wäschestücken Tenside als oberflächenaktive Substanzen, wobei diese die Oberflächenspannung des Wassers in der gebildeten wässrigen Lösung (Waschlauge) herabsetzen, da die Tenside bevorzugt an der Oberfläche und damit an einer Grenzfläche adsorbieren. Insbesondere lagern sich Tenside ab einer bestimmten Konzentration in der Waschlauge in Form von Mizellen zusammen, da diese energetisch günstig sind. Diese Konzentration wird als kritische Mizellbildungskonzentration bezeichnet (CCMC)-

Die EP 2 767 825 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Mizellbildungskonzentration. Das Verfahren wird in einer Wascheinrichtung durchgeführt, welche eine zur Durchführung eines Waschvorgangs erforderliche Wassermenge aufweist, mit den Schritten

- Zuführen einer Teilmenge eines Waschmittels zu der Wassermenge zur Bildung einer Waschlauge (Schritt 1 ),

- Erfassen eines Betrags Z und eines Phasenwinkels φ einer Impedanz der Waschlauge für eine vorbestimmte Anzahl von Frequenzen von Ansteuerungssignalen und Erzeugen einer entsprechenden Anzahl jeweiliger Messwerte (Schritt 2),

- Ermitteln einer Steigung aus jedem Messwert des Phasenwinkels (Schritt 3),

- Berechnen eines jeweiligen Mittelwertes aus der Anzahl der Steigungen und den Beträgen der Impedanz (Schritt 4),

- Ermitteln eines Bestimmungsproduktes MBP aus dem Mittelwert der Steigungen und dem Mittelwert der Beträge der Impedanzen (Schritt 5B),

- Vergleichen des Bestimmungsproduktes mit einem vorbestimmten Schwellenwert (Schritt 6B), und

- Wiederholen der Schritte 1 bis 6B, bis das Bestimmungsprodukt gleich oder größer als der Schwellenwert (XB) ist (Schritt 7). Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es vor diesem Hintergrund, ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine bereitzustellen, das in Hinblick auf einen optimalen Einsatz von Waschmitteln verbessert ist. Das Verfahren soll dabei vorzugsweise eine möglichst einfache und/oder genaue Überwachung und Steuerung eines Waschprogramms ermöglichen. Aufgabe der Erfindung ist außerdem die Bereitstellung einer zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Waschmaschine.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Waschmaschine gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen der Waschmaschine, auch wenn hierin nicht jeweils gesondert darauf hingewiesen wird.

Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine mit einem Behälter, einer Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, einem Antriebsmotor für die Trommel, einem elektrochemischen Impedanzsensor im Behälter zur Bestimmung eines Impedanzsignals in Abhängigkeit von einer Zusammensetzung einer wässrigen Flüssigkeit im Behälter, und einer Steuereinrichtung, wobei die folgenden Schritte durchgeführt werden:

(a) Bereitstellung im Behälter einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit mit einer Tensidkonzentration c Te nsid derart, dass die Beziehung C C MC ^ c Te nsid < c gre nz erfüllt ist, wobei Cc M c eine kritische Mizellbildungskonzentration ist;

(b) Messung der Tensidkonzentration c Te nsid in der im Schritt (a) bereitgestellten tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors unter Verwendung eines in der Steuereinrichtung hinterlegten Zusammenhangs zwischen den Impedanzsignalen und der Tensidkonzentration;

(c) Durchführung einer Waschphase derart, dass

(c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsid ^ c gre nz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit durchgeführt wird, bis die Beziehung C C MC ^

CTensid < Cgrenz erfüllt ISt;

(c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsid < C C MC eine Nachdosierung von Waschmittel durchgeführt wird und/oder ein für diese Tensidkonzentration in der Steuereinrichtung hinterlegtes Bewegungsprogramm der Trommel durchgeführt wird.

Hierin bedeutet c gre nz eine maximal zulässige Mizellkonzentration. Deren Wert hängt im Allgemeinen von dem für die Waschphase vorgesehenen Bewegungsprogramm der Trommel und der Art bzw. Zusammensetzung des Waschmittels ab, insbesondere der in ihm enthaltenen Tenside. Die Vorgabe von c gre nz dient beispielsweise dazu, eine unerwünschte Schaumbildung zu vermeiden. Die maximal zulässige Mizellkonzentration Cgrenz kann als Absolutwert oder als Verhältniszahl zur kritischen Mizellkonzentration C C MC festgelegt sein.

Es sei darauf hingewiesen, dass hierin zwar aus Gründen der Vereinfachung der Begriff „Mizellkonzentration" verwendet wird, dieser Begriff aber hier allgemein für „Assoziationskolloide" steht.

Ferner wird im Sinne der Erfindung unter einem Behälter ein Laugenbehälter, ein Teil des Behälters oder eine Komponente verstanden, in dem/der die sich die während des Betriebs der Waschmaschine bereitgestellte tensidhaltige Flüssigkeit befindet bzw. vorbeiströmt. Somit kann der Impedanzsensor im Laugenbehälter einer Waschmaschine wie auch in einem Messbehälter, der kommunizierend mit dem Laugenbehälter verbunden ist, oder in einer Flüssigkeitsleitung, durch die die tensidhaltige Flüssigkeit während des Betriebs der Waschmaschine fließt, angeordnet sein. Letzteres könnte insbesondere von Vorteil sein, wenn die Waschmaschine ein Umpumpsystem aufweist, welches die tensidhaltige Flüssigkeit während des Betriebs der Waschmaschine aus einem Laugenbehälter abführt und wieder zuführt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Bereitstellung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit mit einer Tensidkonzentration Crensid derart, dass die Beziehung C C MC ^ c Te nsid < c gre nz erfüllt ist, dadurch, dass die Tensidkonzentration c Te nsid in der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit im Schritt (a) durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors, d.h. der vom Impedanzsensor gemessenen Impedanzsignale, verfolgt wird, wobei der in der Steuereinrichtung hinterlegte Zusammenhang zwischen Impedanzsignalen und Tensidkonzentrationen herangezogen wird. Hierbei wird vorzugsweise die tensidhaltige wässrige Flüssigkeit derart bereitgestellt, dass die Tensidkonzentration in der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit kontinuierlich erhöht wird, bis die kritische Mizellbildungskonzentration C C MC erreicht ist, wobei die gemessenen Impedanzsignale in Hinblick auf eine Veränderung der Oberflächenspannung o sur ausgewertet werden, um anhand einer sich bei zunehmender Tensidkonzentration nicht mehr erhöhenden Oberflächenspannung o sur festzustellen, dass die kritische Mizellbildungskonzentration C C MC erreicht ist. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass im Schritt (a) zunächst Wasser oder eine tensidhaltige Lösung mit einer Tensidkonzentration Ci in den Behälter gegeben wird und anschließend eine tensidhaltige Lösung mit einer Tensidkonzentration c 2 > Ci oder ein unverdünnt vorliegendes Tensid in den Behälter gegeben wird. Damit kann die Tensidkonzentration kontinuierlich erhöht werden.

Der hierin verwendete Begriff „Tensid" steht für ein einzelnes Tensid sowie für eine Mischung verschiedener Tenside.

Eine besonders genaue Messung der Tensidkonzentration kann erfolgen, wenn Faktoren wie eine mögliche Schmutzbelastung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit ausgeschlossen werden können. Geht dies nicht, sollten in der Waschmaschine möglichst Vorkehrungen getroffen werden, um den Einfluss von Schmutz auf die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens abschätzen zu können. Vorzugsweise wird aus diesen Gründen der Schritt (a) in einer Benetzungsphase durchgeführt. Unter Benetzungsphase wird hierbei die Phase in einem Waschprogramm verstanden, in welcher zu reinigende und insbesondere mit Waschlauge zu waschende Wäschestücke mit einer dazu zu verwendenden Waschlauge benetzt werden, im Allgemeinen bis zu einer Sättigung der Wäschestücke mit der Waschlauge. Hierin haben „Waschlauge" und „tensidhaltige wässrige Flüssigkeit" im Allgemeinen die gleiche Bedeutung. Hierbei werden die Wäschestücke im Allgemeinen nur schwach oder überhaupt nicht bewegt. Es kommt daher in einer Benetzungsphase im Allgemeinen nur zu einer geringen Ablösung von Schmutz von den zu waschenden Wäschestücken. Insbesondere wird eine Wäschetrommel in einer Benetzungsphase vorzugsweise nicht mit einer Umdrehungszahl von mehr als 25 Umdrehungen pro Minute gedreht.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Schritt (b) unter Berücksichtigung von Art und/oder Menge an Verschmutzungen der Wäschestücke durchgeführt, wobei in der Steuereinrichtung ein Zusammenhang zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen für verschiedene Arten und/oder Mengen an Verschmutzungen der Wäschestücke hinterlegt ist. Beispielsweise würde es bei einer Verschmutzung mit Öl dazu kommen, dass sich insbesondere nichtionische Tenside mehr oder weniger ausgeprägt im Öl lösen können und für eine Mizellbildung nicht mehr zur Verfügung stehen. Andererseits können ionische Tenside durch Ionen enthaltende Verschmutzungen in gewissem Umfang abgefangen, d.h. verbraucht werden, so dass sie für eine Mizellbildung nicht mehr zur Verfügung stehen. Art und/oder Menge an Verschmutzung können von einem Benutzer der Waschmaschine eingestellt oder aber durch geeignete Sensoren gemessen werden. Hierzu eignet sich insbesondere der erfindungsgemäß vorgesehene Impedanzsensor. Ergänzend können allerdings auch andere Sensoren wie beispielsweise ein Trübungssensor mit verwendet werden.

Bevorzugt ist zudem ein Verfahren, bei dem das im Schritt (c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsi d < C C MC durchgeführte Bewegungsprogramm der Trommel darin besteht, dass eine Dauer der Waschphase größer ist und/oder der Eintrag von Bewegungsenergie größer ist als bei einer Waschphase, in welcher die Tensidkonzentration c Te nsid die Beziehung C C MC ^ c Te nsid < c gre nz erfüllt. Hierdurch wird die Verwendung einer geringeren Menge an Tensiden durch eine verstärkte Bewegung der Wäsche, d.h. durch einen größeren Eintrag an mechanischer Energie zur Unterstützung der Waschwirkung, d.h. der Ablösung von Schmutz, ausgeglichen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird im Allgemeinen die Aufnahme und Auswertung der Impedanzsignale durchgeführt, indem der Impedanzsensor mit elektrischer Wechselspannung mit variierenden Frequenzen beaufschlagt wird und die Impedanzsignale in Hinblick auf den Phasenwinkel φ und den Betrag der Impedanz ausgewertet werden. Phasenwinkel φ und Betrag der Impedanz können dann wiederum in Hinblick auf Art, Menge und Konzentration von Tensiden sowie darüber hinaus von Mizellkonzentrationen ausgewertet werden.

Zur Messung wird im Allgemeinen unter Verwendung eines geeigneten Elektrodensystems als Impedanzsensor ein Impedanzspektrum aufgenommen. Dabei wird im Allgemeinen die Impedanz eines elektrochemischen Systems in Abhängigkeit von der Frequenz einer Wechselspannung untersucht. Zur Darstellung sind dem Fachmann verschiedene Darstellungen bekannt, wie beispielsweise die Nyquist-Darstellung, bei welcher der Realteil bzw. der Imaginärteil der Impedanz in Abhängigkeit von der angewandten Wechselspannungsfrequenz dargestellt werden. Zur Charakterisierung des Impedanzspektrums eignen sich bei der Untersuchung von Waschlaugen im Allgemeinen wenige charakteristische Punkte (vgl. EP 2 767 825 A1 ), beispielsweise am Maximum des Imaginärteils in einem unteren Frequenzbereich oder am Minimum des Imaginärteils in einem oberen Frequenzbereich. Aus den Impedanz- und Frequenzwerten an den charakteristischen Punkten lassen sich im Allgemeinen für eine Waschlauge typische Parameter ableiten. Beispielsweise lässt sich die Leitfähigkeit der Waschlauge aus dem Realteil eines Punktes bestimmen. Durch die Auswertung der Impedanz an diesem Punkt und der Frequenz an einem anderen Punkt lässt sich im Allgemeinen die Kapazität der durch den Impedanzsensor und die Waschlauge gebildeten sogenannten Leitfähigkeitsmesszelle bestimmen. Ein weiteres Maß, das von den Eigenschaften der Waschlauge abhängt, ist die Abflachung eines Halbkreises in der Nyquist-Darstellung, welche über das Verhältnis von Höhe zu Weite des Halbkreises bestimmt werden kann. Die Auswertung geschieht unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Formeln. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Impedanzsignale in Hinblick auf eine elektrische Leitfähigkeit als Maß für eine Wasserhärte ausgewertet.

Überdies ist ein Verfahren erfindungsgemäß bevorzugt, bei dem im Schritt (a) der Bereitstellung einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit im Behälter eine von einer Beladungsmenge mit Wäschestücken und einer eingefüllten Wassermenge abhängige Tensidmenge in den Behälter eingetragen wird. Die Bestimmung der Beladungsmenge kann durch Messung der Gewichtszunahme der Trommel aufgrund der Beladung mit Wäschestücken erfolgen oder aber durch Analyse des Saugverhaltens von Wasser, indem während einer Zugabe von Wasser zu trockenen Wäschestücken die Änderung des hydrostatischen Drucks analysiert wird. Hierzu ist in einer erfindungsgemäßen Waschmachine vorteilhaft ein hydrostatischer Sensor vorhanden. Besonders vorteilhaft ist dann ebenfalls ein Wassermengenzähler, d.h. eine Messvorrichtung zum Ermitteln der eingefüllten Wassermenge, oder der Menge an eingefüllter Waschlauge, vorhanden. So kann beispielsweise der mit Hilfe des hydrostatischen Sensors gemessene hydrostatische Druck p mit der eingefüllten Wassermenge verglichen werden. Die in der Trommel befindliche Wäsche saugt Wasser auf. Das aufgesaugte Wasser kann nicht zu einer Erhöhung des hydrostatischen Drucks beitragen. Durch den Vergleich des gemessenen hydrostatischen Drucks p und der zugelaufenen Wassermenge - der absoluten Werte und deren zeitlicher Änderung - mit entsprechenden, in der Steuereinrichtung der Waschmaschine gespeicherten Werten für die Durchfeuchtung von Wäsche lässt sich die Beladungsmenge an Wäsche und ggf. deren Durchfeuchtungsgrad (Benetzungsgrad) ermitteln.

Eine Waschphase schließt sich im Allgemeinen an eine Benetzungsphase an. Sofern einem Waschprogramm signalisiert wird, dass eine ausreichende Benetzung der Wäsche gegeben ist, indem beispielsweise ein vorgegebener Schwellenwert p-ι für den hydrostatischen Druck p und ein vorgegebener Schwellenwert (Δρ/Δί)·ι für den zeitlichen Gradienten des hydrostatischen Druckes p erreicht sind, beginnt im Allgemeinen die Waschphase. In einer ganz bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Impedanzsignale in Hinblick auf die Zusammensetzung eines Waschmittels, insbesondere der in ihm enthaltenen Tenside, ausgewertet, wobei in der Steuereinrichtung für verschiedene Komponenten und Mengen eines Waschmittels Impedanzsignale hinterlegt sind. Hierbei kann es sich um eine Auswertung hinsichtlich der Art sowie der anteiligen Mengen der im Waschmittel enthaltenen Komponenten handeln, z.B. Anteil an nichtionischen und ionischen Tensiden, Anteil von Bleichmitteln und/oder von Enzymen. Auf diese Weise kann die zu verwendende Menge an Waschmittel noch besser an einen zu waschenden Wäscheposten in der Trommel angepasst werden. Wenn die Zusammensetzung eines Waschmittels anhand der Messung einer Impedanz bestimmt werden soll, kann vorteilhaft ein Impedanzsensor in einer Einspülschale angeordnet sein, oder an einer anderen Stelle in der Waschmaschine, an welcher mögliche Verschmutzungen keinen oder einen möglichst geringen Einfluss auf eine solche Analyse haben. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist zur Vermeidung einer störenden Schaumerzeugung in der Waschmaschine für bestimmte Drehzahlen der Trommel eine jeweils maximale Tensidkonzentration c max und/oder maximal zulässige Mizellkonzentration c gre nz in der Steuereinrichtung hinterlegt. Vorzugsweise liegt daher im Allgemeinen die Tensidkonzentration in einem Bereich von der einfachen bis zur fünffachen kritischen Mizellkonzentration, besonders bevorzugt im Bereich von der einfachen bis zur zweifachen kritischen Mizellkonzentration.

Erfindungsgemäß ist zudem ein Verfahren bevorzugt, bei dem im Schritt (c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsid ^ c gre nz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit derart durchgeführt wird, dass (i) eine vorgegebene Menge M-ι an der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit abgepumpt wird und anschließend (ii) eine vorgegebene Menge M 2 an Wasser aus der Wasserversorgung zugefügt wird, und (iii) danach eine Messung und Auswertung eines Impedanzsignals in Hinblick auf die vorliegende Tensidkonzentration durchgeführt wird, wobei die Schritte (i) bis (iii) so oft durchgeführt werden, bis die Bedingung C C MC ^ c Te nsid < c gre nz erfüllt ist.

Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Waschmaschine mit einem Behälter, einer Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, einem Antriebsmotor für die Trommel, einem Impedanzsensor im Behälter zur Bestimmung eines Impedanzsignals in Abhängigkeit von einer Zusammensetzung einer wässrigen Flüssigkeit im Behälter, und einer Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens, welches die folgenden Schritte umfasst:

(a) Bereitstellung im Behälter einer tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit mit einer Tensidkonzentration c Te nsid derart, dass die Beziehung C C MC ^ c Te nsid < c gre nz erfüllt ist, wobei c CM c eine kritische Mizellbildungskonzentration ist;

(b) Messung der Tensidkonzentration c Te nsid in der im Schritt (a) bereitgestellten tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit durch Aufnahme und Auswertung von Impedanzsignalen des Impedanzsensors unter Verwendung eines in der Steuereinrichtung hinterlegten Zusammenhangs zwischen den Impedanzsignalen und den Tensidkonzentrationen;

(c) Durchführung einer Waschphase derart, dass

(c1 ) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsid ^ c gre nz eine Verdünnung der tensidhaltigen wässrigen Flüssigkeit durchgeführt wird, bis die Beziehung C C MC ^

CTensid < Cg re nz erfüllt ISt;

(c2) bei einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsid < C C MC eine Nachdosierung von Waschmittel durchgeführt wird und/oder ein für diese Tensidkonzentration in der Steuereinrichtung hinterlegtes Bewegungsprogramm der Trommel durchgeführt wird.

Erfindungsgemäß ist eine Waschmaschine bevorzugt, bei der im Behälter ein Temperatursensor angeordnet ist und in der Steuereinrichtung für verschiedene mit dem Temperatursensor gemessene Temperaturwerte ein Zusammenhang zwischen Impedanzsignalen und Tensidkonzentrationen hinterlegt ist.

Die erfindungsgemäße Waschmaschine ermöglicht es, auf den häufig in einer Waschmaschine vorhandenen Trübungssensor zu verzichten. Allerdings kann in Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Waschmaschine zur Ergänzung ebenfalls ein Trübungssensor vorhanden sein.

Eine hierin verwendete Waschmaschine weist im Allgemeinen auch eine Heizung sowie ein am Boden eines Laugenbehälters angeordnetes Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe auf. Außerdem weist eine hierin verwendete Waschmaschine im Allgemeinen auch Wäschemitnehmer und/oder Schöpfvorrichtungen auf.

Schließlich kann die erfindungsgemäße Waschmaschine eine Waschmaschine als solche sein oder ein Waschtrockner, also ein Gerät, das die Funktionen eines Trockners und einer Waschmaschine aufweist.

Die erfindungsgemäße Waschmaschine weist vorzugsweise ein akustisches und/oder optisches Anzeigemittel zur Anzeige von einem oder mehreren Betriebszuständen auf. Ein optisches Anzeigemittel kann beispielsweise ein Flüssigkristalldisplay sein, auf dem bestimmte Aufforderungen oder Hinweise angegeben sind. Es können zudem oder alternativ Leuchtdioden in einer oder mehreren Farben aufleuchten. Beispielsweise kann anhand verschiedenfarbiger Darstellungen angezeigt werden, ob eine Waschphase bei einer optimalen Waschmittelkonzentration abläuft oder nicht. Im Falle einer Unterdosierung von Waschmittel, insbesondere bei Vorliegen der Bedingung einer festgestellten Tensidkonzentration c Te nsi d < C C MC > kann einem Benutzer der Waschmaschine ein Hinweis gegeben werden, Waschmittel nachzudosieren, wobei hierbei auch eine Mengenangabe erfolgen kann. Die Anzeige der Dosierungsempfehlung erfolgt dabei auf dem Anzeigedisplay als solchem oder einem Anzeigefeld davon (hierin zusammenfassend als„Anzeigedisplay" bezeichnet).

Die Dosierungsempfehlung kann auf dem Anzeigedisplay in der Form eines Textes und/oder Zeichens dargestellt werden. Ein geeigneter Text wäre beispielsweise die direkte Aufforderung „Bitte dosieren Sie „Grün"", wobei „Grün" ein Hinweis auf eine Dosierhilfe ist. Es können auch andere Farben genannt oder andere Hinweise in Textform gegeben werden. Alternativ oder in Ergänzung hierzu könnte als Zeichen eine Farbe oder ein Symbol angezeigt werden, beispielsweise ein Kreis, der zur Unterscheidung einzelner Waschmittelmengen in jeweils unterschiedlichem Ausmaß ausgefüllt sein kann. Für den Fall, dass einem Benutzer eine Dosierempfehlung gegeben wird, kann vorteilhaft in der Waschmaschine vorgesehen sein, dass bei einer fehlenden Reaktion des Benutzers, insbesondere bei einer fehlenden Nachdosierung, während eines vorgegebenen Zeitraumes, z.B. 3-5 Minuten, ein erfindungsgemäßes Verfahren wie unter Verfahrensschritt (c2) beschrieben fortgeführt wird. Die Reaktion des Benutzers ist hierbei insbesondere das Auslösen einer Einspülung von Waschmittel.

In Ausführungsformen der Erfindung ist die Kenntnis der Menge der in den Behälter einfließenden Wassermenge oder Wasserlauge von Bedeutung. Vorzugsweise ist daher in der erfindungsgemäßen Waschmaschine eine Messvorrichtung zum Ermitteln der eingefüllten Wassermenge vorhanden, beispielsweise eine Zeitmessvorrichtung zum Bestimmen des Öffnungszeitraums eines Zulaufventils für das Wasser oder eine Flüssigkeitsmengenmessvorrichtung zur Messung der eingefüllten Menge an Wasser. Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Es wird ein Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine bereitgestellt, das in Hinblick auf einen optimalen Einsatz von Waschmitteln verbessert ist. Das Verfahren ermöglicht dabei eine einfache und genaue Überwachung und Steuerung eines Waschprogramms.

Durch die Ermittlung der tatsächlichen Waschmittelkonzentration in einem Waschprogramm und darauf bezogene Maßnahmen kann rechtzeitig Einfluss auf eine Über- oder Unterdosierung von Waschmittel genommen werden. Es kann einerseits verhindert werden, dass es zu einem Überschäumen der Waschmaschine kommt, welches mit einem Wasserschaden in einer Wohnung verbunden sein kann. Andererseits kann eine übermäßige Verwendung von Spülwasser vermieden werden, welches erforderlich wäre, wenn überschüssiges Waschmittel aus den Wäschestücken entfernt werden müsste. Es wird auch beispielsweise die Bestimmung der Konzentration von ionischen Tensiden sowie die Einstellung und Aufrechterhaltung eines Konzentrationsbereiches für ionische Tenside ermöglicht. Zudem ermöglicht die Erfindung auf einfache Weise die Ermittlung und Berücksichtigung der Wasserhärte. Schließlich können auch organische Verschmutzungen bestimmt werden, die beispielsweise mit einem optischen Sensor wie einem Trübungssensor nur schlecht detektiert werden können, wie beispielsweise solche mit einem hohen lonenanteil wie Schweiß.

Überdies ermöglicht die Erfindung in Ausführungsformen, dass die Eigenschaften einer Vielzahl verschiedener Waschmittel (insbesondere über deren Zusammensetzung) ermittelt werden können, so dass die eingesetzte oder einzusetzende Menge an Waschmittel noch besser bestimmt werden kann.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer in der einzigen Figur gezeigten nicht einschränkenden Ausführungsform für eine erfindungsgemäße Waschmaschine illustriert. Gezeigt ist eine schematische Darstellung der für die Erfindung relevanten Teile der ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschmaschine, in der ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann. Die Waschmaschine 1 der Figur weist einen Laugenbehälter 2 auf, in dem eine Trommel

3 drehbar gelagert und durch den Antriebsmotor 5 antreibbar ist. Für eine verbesserte Ergonomie ist die Drehachse 19 der Trommel 3 aus der Horizontalen um einen kleinen Winkel (z.B. 13°) nach vorne oben gerichtet, so dass der Benutzer der Waschmaschine 1 einen leichteren Zugang und Einblick in das Innere der Trommel 3 hat. Durch diese Anordnung wird im Zusammenwirken mit besonders geformten Wäschemitnehmern 14 und Schöpfeinrichtungen 17 für die Waschlauge 7 an der Innenfläche des Trommelmantels außerdem auch eine Intensivierung der Durchflutung der Wäschestücke

4 mit Waschlauge 7 erreicht.

In der Einspülschale 12 ist ein Impedanzsensor 10 angeordnet, der im Allgemeinen ein Elektrodensystem aus mehreren Elektroden ist, beispielsweise zwei Kondensatorplatten. Mit Hilfe von Impedanzsensor 10 kann ein in der Einspülschale 12 vorhandenes Waschmittel bzw. eine dieses Waschmittel enthaltende wässrige Flüssigkeit analysiert werden, um Informationen über das Waschmittel und damit über die Gestaltung eines Waschprogrammes zu erhalten.

Die Waschmaschine 1 weist zudem ein Laugenzulaufsystem auf, das eine Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz 20, ein elektrisch steuerbares Ventil 21 und eine Zuleitung 13 zum Laugenbehälter 2 umfasst, die gegebenenfalls auch über die Waschmitteleinspülschale 12 geführt sein kann, aus der das zulaufende Wasser Waschmittelportionen in den Laugenbehälter 2 transportieren kann. Außerdem befindet sich im Laugenbehälter 2 eine Heizeinrichtung 16 zur Erwärmung von Wasser oder Waschlauge 7. Das Ventil 21 wie auch die Heizeinrichtung 16 können durch eine Steuereinrichtung 8 in Abhängigkeit von einem Programmablaufplan gesteuert werden, der an ein Zeitprogramm und/oder an das Erreichen von gewissen Messwerten von Parametern wie Laugenniveau, Laugentemperatur, Drehzahl der Trommel usw. innerhalb der Waschmaschine 1 gebunden sein kann. 6 bedeutet einen Drucksensor, d.h. einen Sensor für die Messung des hydrostatischen Druckes, im Laugenbehälter 2. Der hydrostatische Druck p ergibt sich aus dem Füllstand der sich im Laugenbehälter 2 ausbildenden freien Flotte 7. Darüber hinaus umfasst die Waschmaschine 1 eine Messeinrichtung 15 zum Ermitteln der eingefüllten Wassermenge. Sie kann beispielsweise als ein Wassermengenzähler oder als ein Durchflussmesser ausgebildet sein. Im Falle einen Durchflussmessers wird die eingeflossene Wassermenge in Verbindung mit einer erfassten Füllzeit berechnet. Der Durchfluss kann auch durch Messung der Zeit bis zum Erreichen einer vorgegeben Niveauhöhe, die einer bestimmten festen Wassermenge entspricht, bestimmt werden. 18 bedeutet eine Laugenpumpe zum Abpumpen der Waschlauge 7.

In der Figur bezeichnet 9 einen Impedanzsensor im Laugenbehälter 2, wobei dessen Aufbau aus Elektroden hier nicht näher dargestellt ist. Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und von Ausführungsformen davon werden die Signale der Impedanzsensoren 9 und 10 sowie die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel, deren Beladung mit Wäschestücken, der hydrostatische Druck usw. sowie die Messwerte der Messeinrichtung 15 der Steuereinrichtung 8 zugeführt.

1 1 bedeutet eine Anzeigevorrichtung, mit der Verfahrensparameter, insbesondere ein Ablaufen eines Waschprogramms unter optimaler Waschmittelverwendung (z.B. durch eine grüne Fotodiode darstellbar) oder aber unter nicht optimaler Waschmittelverwendung (z.B. durch eine rote Fotodiode darstellbar) angezeigt werden können. Es kann insbesondere auch eine Dosierempfehlung für einen Benutzer der Waschmaschine angezeigt werden.

Bezugszeichenliste

1 Waschmaschine

2 Laugenbehälter

3 Trommel

4 Wäschestücke

5 Antriebsmotor

6 Drucksensor

7 wässrige Flüssigkeit, freie Flotte, Waschlauge

8 Steuereinrichtung

9 Impedanzsensor im Laugenbehälter; Elektrodenanordnung zur Messung der Impedanz

10 Impedanzsensor in der Einspülschale; Elektrodenanordnung zur Messung der Impedanz

1 1 Anzeigevorrichtung

12 (Waschmittel)Einspülschale

13 Zuleitung zum Laugenbehälter

14 Wäschemitnehmer

15 Messvorrichtung zum Ermitteln der eingefüllten Wassermenge

16 Heizeinrichtung

17 Schöpfeinrichtung

18 Pumpe, Laugenpumpe

19 Drehachse

20 Wasserzuleitung, Hauswassernetz, Wasserversorgung

21 (elektrisch steuerbares) Ventil

22 Temperatursensor