WEBER DIETER (DE)
HERRMANN MANFRED (DE)
SCHWINDT HANS (DE)
LEPPERT NORBERT (DE)
WEBER DIETER (DE)
HERRMANN MANFRED (DE)
SCHWINDT HANS (DE)
EP0017618A1 | 1980-10-15 | |||
CH540388A | 1973-02-28 | |||
FR1415977A | 1965-10-29 | |||
DE4330968A1 | 1995-03-16 | |||
DE2427404A1 | 1975-01-09 | |||
DE3125495A1 | 1982-05-19 |
1. | Verfahren zum optischen Aufhellen von synthetischen Polyamiden in textiler Form durch Behandlung der Polyamide mit optischen Aufhellern in wäßriger Flotte, dadurch gekennzeichnet, daß man als optische Aufheller einen oder mehrere optische Aufheller verwendet, die frei sind von ionischen Gruppen und aus der Klasse der Bisstyrylbenzole, Stilbene, Bisbenzoxazole oder Bisbenzoxalylthiophene stammen, und die Behandlung in Gegenwart eines oder mehrerer blauer oder violetter Nuancierfarbstoffe vornimmt. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen oder mehrere optische Aufheller aus der Klasse der Bisstyrylbenzole verwendet. |
3. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als optische Aufheller eine oder mehrere Cyanostyrylverbindungen der Formel I NC CN < y— CH = CH—^_ — CH = CH —» ) (I) verwendet . |
4. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die blauen oder violetten Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, Azofarbstoffe, Methinfarbstoffe, Violanthrone oder Indanthrone stammen. |
5. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man, jeweils bezogen auf das Gewicht des aufzuhellenden Polyamids, 0,005 bis 0,3 Gew.% optischen Aufheller sowie 0,00005 bis 0,02 Gew.% blauen oder violetten Nuancierfarbstoff anwendet. |
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum opti¬ schen Aufhellen von synthetischen Polyamiden in textiler Form mit optischen Aufhellern, die frei sind von ionischen Gruppen.
Das optische Aufhellen von Polyamiden ist bekannt. In der Regel wendet man dabei wasserlösliche optische Aufheller aus der Klasse der Aminocumarine, Diaminostilbene, Pyrazoline, sauren Bisstyryl- biphenyle oder Bistriazolylstilbene an.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein neues Verfahren zum optischen Aufhellen von Polyamiden bereitzustellen, das von optischen Aufhellern anderer Klassen ausgeht und mittels dessen man zu aufgehellten Polyamiden mit vorteilhaften anwendungs¬ technischen Eigenschaften gelangt.
Es wurde nun gefunden, daß das optische Aufhellen von syntheti¬ schen Polyamiden in textiler Form durch Behandlung der Polyamide mit optischen Aufhellern in wäßriger Flotte vorteilhaft gelingt, wenn man als optische Aufheller einen oder mehrere optische Auf- heller verwendet, die frei sind von ionischen Gruppen und aus der Klasse der Bisstyrylbenzole, Stilbene, Bisbenzoxazole oder Bis- benzoxazolylthiophene stammen, und die Behandlung in Gegenwart eines oder mehrerer blauer oder violetter Nuancierfarbstoffe vor¬ nimmt.
Synthetische Polyamide stammen beispielsweise aus der Nylonreihe, z.B. Nylon 6, Nylon 6,6, Nylon 11 oder Nylon 12.
Die Polyamide liegen dabei in textiler Form vor. Darunter sind in der Regel Fasern, Garne, Zwirne, Maschenware, Webware oder Non- wovens zu verstehen.
Geeignete optische Aufheller aus der Klasse der Bisstyrylbenzole sind insbesondere Cyanostyrylverbindungen der Formel I
NC CN fl y CH = CH— (/ — CH = CH —\__/ (D-
Geeignete optische Aufheller aus der Klasse der Stilbene gehor¬ chen z . B . der Formel II
( II)
in der A 1 jeweils Ci-C^-Alkoxycarbonyl oder Cyano bedeutet.
Geeignete optische Aufheller aus der Klasse der Bisbenzoxazole gehorchen z.B. der Formel III
in der A 2 jeweils Cι-C -Alkyl, insbesondere Methyl, bedeutet.
Geeignete optische Aufheller aus der Klasse der Bisbenzoxazolyl- thiophene gehorchen z.B. der Formel IV
in der n 0 bis 2 bedeutet und A 2 die obengenannte Bedeutung be¬ sitzt.
Es ist möglich, die obengenannten Aufheller alleine oder auch als Mischungen untereinander anzuwenden.
Bei den obengenannten optischen Aufhellern handelt es sich um an sich bekannte Produkte. Sie sind beispielsweise in üllmann' s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Band A18, Sei¬ ten 156 bis 161, beschrieben.
Bevorzugt verwendet man einen oder mehrere optische Aufheller aus der Klasse der Bisstyrylbenzole, insbesondere solche der For- mel I.
Cyanostyrylverbindungen der Formel II können entweder als Einzel¬ verbindungen oder als Mischung untereinander zur Anwendung gelan¬ gen.
Einzelverbindungen gehorchen der Formel
oder
Vorteilhafte Mischungen enthalten z.B. die Einzelverbindungen der Formel la, Ib und Ic (Mischung 1), Ib und Ic (Mischung 2), la, Ic und Ie (Mischung 3), la und Ie (Mischung 4), Ib und Ie (Mischung 5) oder Ic und Ie (Mischung 6) .
Hervorzuheben ist auch die Einzelverbindung der Formel Ib, die hervorragende Weißeffekte ergibt. Auch die Einzelverbindung Ic ist hierbei zu nennen.
Weiterhin hervorzuheben sind die Mischungen 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, in denen die Einzelverbindungen jeweils im folgenden Gewichts¬ verhältnis vorliegen.
Mischung 1:
Ia:Ib:Ic 5:90:5 bis 20:20:60, vorzugsweise ca. 10:60:20.
Mischung 2:
Ib:Ic 50:50 bis 95:5, vorzugsweise ca. 80:20 oder ca. 90:10.
Mischung 3:
Ia:Ic:Ie 5:30:65 bis 20:60:20, vorzugsweise ca. 10:40:50.
Mischung 4 :
Ia:Ie 50:50 bis 5:95, vorzugsweise ca. 10:90
Mischung 5
Ib:Ie 95:5 bis 50:50, vorzugsweise ca. 90:10
Mischung 6
Ic:Ie 95:5 bis 5:95, vorzugsweise ca. 50:50.
Erfindungsgemäß wird das neue Verfahren in Gegenwart eines oder mehrerer blauer oder violetter Nuancierfarbstoffe vorgenommen. Geeignete Nuancierfarbstoffe stammen in der Regel aus der Klasse der Dispersions- oder Küpenfarbstoffe. Dies sind gebräuchliche Bezeichnungen. Im Colour Index sind solche Farbstoffe z.B. unter der Bezeichnung Disperse Blue oder Disperse Violet oder Vat Blue oder Vat Violet aufgeführt.
Besonders geeignet sind blaue Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, Azofarbstoffe, Methinfarbstoffe, Violanthrone oder Indanthrone.
Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone gehorchen z.B. der Formel
OH
worin
Z 1 Cι-Cιo*-Alkyl, das gegebenenfalls 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist und durch Cχ-C -Alkoxycarbonyl oder Cyano substituiert sein kann, oder gegebenenfalls durch Cι~C 4 -Alkoxy substituiertes Phenyl,
Z 2 Ci-Cio-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoff¬ atome in Etherfunktion unterbrochen ist und durch Hydroxy, Phenyl oder Ci-Cβ-Alkoxycarbonyl substituiert sein kann
Z 3 Sauerstoff oder Imino,
Z 4 Wasserstoff, Cχ-Cιo-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 oder
2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist und durch Cι-C 4 -Alkoxycarbonyl oder Cyano substituiert sein kann, oder gegebenenfalls durch Ci-C^-Alkoxy substituiertes Phenyl,
Z 5 Wasserstoff oder Halogen,
Z 6 Wasserstoff oder Nitro und
Z 7 C 2 -C 6 -Alkylen oder Phenylen bedeuten.
Bei den obengenannten Farbstoffen handelt es sich im allgemeinen um bekannte Farbstoffe. Farbstoffe der Formel Vb sind z.B. in der US-A-2 628 963, US-A-3 835 154, DE-B-1 266 425 oder DE-A-2 016 794 beschrieben. Farbstoffe, die der Formel Va, Vc und Vd gehorchen, sind aus z.B. K. Venkataraman, "The Chemistry of Synthetic Dyes", Band 3, Seiten 391 bis 423, 1970, bekannt.
Geeignete Azofarbstoffe sind insbesondere Monoazofarbstoffe mit einer Diazokomponente aus der Anilin- oder heterocyclischen Reihe und einer Kupplungskomponente aus der Anilin- oder heterocycli- sehen Reihe.
Geeignete Heterocyclen von denen sich die Diazokomponenten ablei¬ ten, stammen z.B. aus der Klasse der Aminothiophene, Aminotnia- zole, Aminoisothiazole, Aminothiadiazole oder Aminobenzisothia- zole.
Geeignete Heterocyclen von denen sich die Kupplungskomponenten ableiten, stammen z.B. aus der Klasse der Thiazole oder Diamino- pyridine.
Insbesondere entsprechen solche Azofarbstoffe der Formel
(VIc),
worin
R 1 Formyl, Cyano, Cι-C 4 -Alkoxycarbonyl oder Phenylsulfonyl,
R 2 Wasserstoff, Halogen, Ci-Cβ-Alkoxy, Phenoxy, Ci-Cβ-Alkylthio, Phenylthio, Cι-C 4 -Alkylsulfonyl, Phenylsulfonyl, Methyl oder gegebenenfalls durch Chlor, Methoxy, Ethoxy oder Methyl sub- stituiertes Phenyl,
R 3 Cyano, Ci-Cβ-Alkoxycarbonyl, dessen Alkylkette gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist, Carbamoyl oder Cι-C 4 -Mono- oder Dialkylcarbamoyl,
R 4 und R 5 unabhängig voneinander jeweils Ci-Cβ-Alkyl, das gegebe¬ nenfalls durch 1 bis 3 Sauerstoffatome in Etherfunktion un¬ terbrochen ist und durch Hydroxy, Cyano, Chlor, Phenyl, Cι-C6-Alkanyloxy, Ci-Ce-Alkoxycarbonyl, Ci-C δ -Alkoxycarbonyl- oxy oder Ci-C δ -Mono- oder Dialkylaminocarbonyloxy substituiert sein kann, oder C 3 -C 4 -Alkenyl oder R 4 auch Wasserstoff,
X Wasserstoff, Cι-C 4 -Alkyl, C-|-C 4 -Alkoxy, Chlor, Brom oder einen Rest der Formel -NH-CO-R 11 , wobei R 11 für Cι-C -Alkyl, das durch Cι-C 4 -Alkoxy, Cyano, Hydroxy, Chlor oder Cχ-C 4 -Alkanoyl- oxy substituiert sein kann, oder C 2 -C 3 -Alkenyl steht,
Y Wasserstoff, Cι-C -Alkyl oder Cι~C 4 -Alkoxy
R 6 gegebenenfalls durch Cι-C 4 -Alkoxy substituiertes Ci-C^-Alkyl, gegebenenfalls durch Cι-C 4 -Alkoxy substituiertes Benzyl, gege¬ benenfalls durch Chlor, Methyl, Methoxy oder Ethoxy substi- tuiertes Phenyl, Pyrid-2-yl oder Pyrid-3-yl,
R 7 Cyano, Chlor oder Brom,
R 8 gegebenenfalls durch Cι-C 4 -Alkoxy, Chlor oder Cyano substi¬ tuiertes Ci-Cβ-Alkyl, gegebenenfalls durch Cι-C 4 -Alkoxy, Chlor oder Cyano substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch Cyano oder Cχ-C 4 -Alkoxycarbonyl substituiertes Ci-Cβ-Alkylthio oder gegebenenfalls durch Cyano oder Cι~C -Alkoxycarbonyl substi¬ tuiertes Phenylthio,
R 9 gegebenenfalls durch Cχ-C -Alkoxy oder Acetylamino substi¬ tuiertes Thienyl oder Pyridyl und R 10 Cyano, Chlor oder Brom bedeuten.
Die obengenannten Azofarbstoffe sind an sich bekannt. Farbstoffe der Formel Via und VIb sind z.B. in der US-A-5 283 326 oder US-A-5 145 952 beschrieben. Aus der EP-A-87 616, EP-A-87 677, EP-A-121 875, EP-A-151 287 sowie der US-A-4 960 873 sind Farb¬ stoffe der Formel VIc bekannt. Die US-A-5 132 412 beschreibt Farbstoffe vom Typ der Formel VId und Vif. Aus der US-A-5 216 139 sind Farbstoffe der Formel Vie bekannt. Farbstoffe der Formel Vig und Vlh sind z.B. in der US-A-3 981 883, DE-A-3 112 427, EP-A-64 221 oder in Venkataraman "The Chemistry of Synthetic Dyes", Band 3, Seiten 444 bis 447, beschrieben oder können nach den dort genannten Methoden erhalten werden.
Geeignete Methinfarbstoffe gehorchen z.B. der Formel VII
worin
W Stickstoff oder CH,
K 1 Cι-C 2 o-Alkyl, das gegebenenfalls substituiert ist und durch ein oder mehrere Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbro¬ chen sein kann, gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder Hydroxy, K 2 einen 5-gliedrigen aromatischen heterocyclischen Rest, K 3 Wasserstoff, Cyano, Carbamoyl, Carboxyl oder Cι-C -Alkoxycar- bonyl,
K 4 Sauerstoff oder einen Rest der Formel C(CN) 2 , C(CN)COOK 6 oder C(COOK 6 ) 2 , wobei K 6 jeweils für Ci-Cβ-Alkyl, das gegebenen¬ falls durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unter¬ brochen ist, steht, und K 5 Wasserstoff oder Cι~C 4 -Alkyl bedeuten.
Wenn in Formel VII substituierte Alkylreste auftreten, so können als Substituenten, sofern nicht anders vermerkt, z.B. Phenyl, Cι-C -Alkylphenyl, Cι-C 4 -Alkoxyphenyl, Halogenphenyl, Ci-C ß -Alka- noyloxy, Ci-Cβ-Alkylaminocarbonyloxy, Cι-C 2 o-Alkoxycarbonyl,
C--C 2 o-Alkoxycarbonyloxy, wobei die Alkylkette der drei letztge¬ nannten Reste gegebenenfalls durch 1 bis 4 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen und/oder durch Phenyl oder Phenoxy substituiert ist, Halogen, Hydroxy oder Cyano in Betracht kommen. Die Alkylreste weisen dabei in der Regel 1 oder 2 Substituenten auf.
Wenn in Formel VII Alkylreste auftreten, die durch Sauerstoffa¬ tome in Etherfunktion unterbrochen sind, so sind, sofern nicht anders vermerkt, solche Alkylreste bevorzugt, die durch 1 bis 4 Sauerstoffatome, insbesondere 1 bis 2 Sauerstoffatome, in Ether¬ funktion unterbrochen sind.
Wenn in Formel VII substituierte Phenylreste auftreten, so können als Substituenten, sofern nicht anders vermerkt, z.B. Ci-Cβ-Alk l, Ci-Ca-Alkoxy, Halogen, dabei insbesondere Chlor oder Brom, oder
Carboxyl in Betracht kommen. Die Phenylreste weisen dabei in der Regel 1 bis 3 Substituenten auf.
Reste K 2 können sich z.B. von Komponenten aus Pyrrol-, Thiazol-, Thiophen- oder Indolreihe ableiten.
Wichtige Reste K 2 sind z.B. solche der Formel
(Vlla) (Vllb) (VIIc)
(Vlld)
worin n 0 oder 1,
L : und L 2 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff oder mit Ausnahme von Hydroxy auch den obengenannten Rest K 1 oder zu- sammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten heterocyclischen Rest, der gegebe¬ nenfalls weitere Heteroatome aufweist,
L 3 Wasserstoff, Halogen, Ci-Ce-Alkyl, gegebenenfalls durch Cι~C 4 - Alkyl oder Cι-C 4 -Alkoxy substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch Cι~C 4 -Alkyl oder Cι~C 4 -Alkoxy substituiertes Benzyl, Cyclohexyl, Thienyl, Hydroxy oder Cι-C 8 -Monoalkylamino,
L 4 und L 5 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, Hydroxy, gegebenenfalls durch Phenyl oder Cι-C -Alkylphenyl substi¬ tuiertes Ci-Cβ-Alkyl, gegebenenfalls durch Phenyl oder Cι-C 4 -Alkylphenyl substituiertes Ci-Ca-Alkoxy, Ci-C 8 -Alkanoy- la ino, Ci-Cβ-Alkylsulfonylamino oder Ci-Cβ-Mono- oder Dialky- laminosulfonylamino,
L 6 Cyano, Carbamoyl, Ci-Cβ-Mono- oder Dialkylcarbamoyl, Ci-Cs-Al- koxycarbonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl und
L " Halogen, Wasserstoff, Cι-C -Alkyl, C;-C -Alkoxy, Cι-C -Alkyl- thio, gegebenenfalls durch Cι-C 4 -Alkyl oder Cι-C -Alkoxy sub¬ stituiertes Phenyl oder Thienyl bedeuten.
Solche Methinfarbstoffe sind z.B. in der älteren Patentanmeldung PCT/EP 95/00327 beschrieben.
Geeignete Violanthronfarbstoffe gehorchen z.B. der Formel VIII
in der Hai Chlor oder Brom und m 1 oder 2 bedeuten.
Solche Farbstoffe sind z.B. als C.I. Vat Violet 9 (60005) oder C.I. Vat Violet 1 (60010) bekannt.
Ein geeigneter Indanthronfarbstoff gehorcht z.B. der Formel IX
0
Er ist unter der Bezeichnung Indanthron oder C.I. Vat Blue 4 (69800) bekannt.
Von besonderer Bedeutung ist eine Verfahrensweise, in der man die Behandlung der Polyamide in Gegenwart eines oder mehrerer blauer oder violetter Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthra¬ chinone, insbesondere solchen der Formel V, und/oder der Violan¬ throne, insbesondere solchen der Formel VIII, vornimmt, wobei der Farbstoff der Formel VIII, in der Hai Brom und n 1 bedeutet, be- sonders hervorzuheben ist.
Technisch besonders wichtig ist die Durchführung des Verfahrens in Gegenwart des Farbstoffs der Formel Ve
der auch unter dem Namen C.I. Disperse Violet 28 (61102) bekannt ist, oder einer Mischung aus einem Farbstoff der Formel Vf,
worin Z 2 die obengenannte Bedeutung besitzt und insbesondere 4-Oxahexyl bedeutet, und einem Farbstoff der Formel VIII, ins¬ besondere mit Hai - Brom und n - 1.
Bezogen auf das Gewicht des aufzuhellenden Polyamids wendet man in der Regel 0,005 bis 0,3 Gew.%, vorzugsweise 0,01 bis 0,1
Gew.%, optischen Aufheller sowie 0,00005 bis 0,02 Gew.%, vorzugs¬ weise 0,0005 bis 0,002 Gew.%, blauen oder violetten Nuancierfarb¬ stoff an.
Die Aufhellung der Polyamide erfolgt in der Regel nach dem Aus¬ zieh- oder Thermosolverfahren.
Beim Ausziehverfahren wird in der Regel das aufzuhellende Poly¬ amid bei einer Temperatur von 10 bis 35°C in ein Färbebad ge- bracht, das den optischen Aufheller, den blauen oder violetten Nuancierfarbstoff und gegebenenfalls Hilfsmittel, z.B. Dispergiermittel, Carbonsäuren oder Alkalispender, enthält und dessen pH-Wert 5 bis 12, vorzugsweise 7 bis 11, beträgt. Das Flottenverhältnis (Gewichtsverhältnis Polyamid-.Flotte) beträgt dabei 1:3 bis 1:40, vorzugsweise 1:5 bis 1:20. Das Bad wird dann innerhalb von 15 bis 30 Minuten auf eine Temperatur von 90 bis 130°C, vorzugsweise 95 bis 100°C, erhitzt und 15 bis 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Danach wird das aufgehellte Poly¬ amid gespült und getrocknet.
Beim Thermosolverfahren wird üblicherweise das aufzuhellende Po¬ lyamid mit einer wäßrigen Flotte, die den optischen Aufheller, den blauen oder violetten Nuancierfarbstoff und gegebenenfalls Hilfsmittel (s.o.) enthält, foulardiert. Die Flottenaufnahme be- trägt im allgemeinen 40 bis 70%. Danach wird das Polyamid ge¬ trocknet und bei einer Temperatur von 150 bis 200°C für 5 bis 60 Sekunden fixiert.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden optische Aufheller und Nuancierfarbstoffe in der Regel als wäßrige Zubereitung zur An¬ wendung gebracht. Solche Zubereitungen enthalten in der Regel Wasser und, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, 1 bis 40 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.%, der oben näher be¬ zeichneten Mischung aus Aufheller und Nuancierfarbstoff sowie 5 bis 60 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 52 Gew.%, an Hilfsmitteln.
Geeignete Hilfsmittel sind z.B. anionische oder nichtionische Dispergiermittel, aus der Klasse der Ethylenoxidaddukte mit Fett¬ alkoholen, höheren Fettsäuren oder Alkylphenolen oder Ethylen- diamin-Ethylenoxid-Propylenoxidaddukte, oder Dispergiermittel, wie in der DE-A-2 745 449 beschrieben, Copolymerisate von N-Vinylpyrrolidon mit 3-Vinylpropionsäure, Wasserrückhaltemittel, wie Ethylenglykol, Glycerin oder Sorbit, oder Bioeide.
In einer bevorzugten Verfahrensweise verwendet man eine Aufhel¬ lerzubereitung enthaltend neben Wasser, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, 1 bis 40 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 10 Gew.%, der oben näher bezeichneten Mischung aus Aufheller und Nuancierfarbstoff, 3 bis 12 Gew.% anionisches oder nichtionisches Dispergiermittel, 1 bis 15 Gew.% Copolymerisate von N-Vinylpyrro¬ lidon mit 3-Vinylpropionsäure und 1 bis 25 Gew.% weiterer Hilfs¬ mittel (z.B. Wasserrückhaltemittel oder Bioeide) .
Die aufzuhellenden Polyamide können auch in Mischung mit anderen gebräuchlichen Materialien, z.B. Cellulose, Polyurethane oder Po¬ lyester, vorliegen.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, Polyamide sowohl im Auszieh- als auch im Thermosolverfahren mit hervorra- genden Weißeffekten aufzuhellen. Die aufgehellten Materialien zeigen gute Gebrauchsechtheiten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Färbevorschrift
a) Ausziehverfahren
5 Polyamidgewebe wird bei 25°C in ein Färbebad eingebracht, das X Gew.-% Aufheller/Nuancierfarbstoff-Mischung (bezogen auf das Gewicht des Gewebes) und 1 g/1 des Natriumsalzes eines Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Form¬ aldehyd enthält und dessen pH-Wert auf den unten näher be- 10 zeichneten pH-Wert gestellt wurde. Das Bad wird dann inner¬ halb von 30 Minuten auf 100°C erhitzt und noch 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Danach wird das Gewebe gespült und getrocknet.
15 b) Thermosolverfahren
Man foulardiert bei Raumtemperatur Polyamidgewebe mit einer wäßrigen Flotte, enthaltend X g/1 Aufheller/Nuancierfarb¬ stoff-Mischung und Y g Soda. Die Flottenaufnahme beträgt 20 60 %. Anschließend wird das Gewebe getrocknet und danach bei 190°C für 30 Sekunden fixiert.
Beispiel 1
25 Mischung aus 50 g Aufheller der Formel
(Aufhellermischung - Stellung der Cyanogruppe zur Vinylgruppe; ortho-meta 60 Gew.%, ortho-para 26 Gew.% und ortho-ortho 35 14 Gew.%) ,
0,5 g Farbstoff der Formel
0 OH 45 und 0,5 g Farbstoff der Formel
Thermoso1verfahren
X = 1 g/1
Y = 1 g/1
Beispiel 2
Man verwendete die in Beispiel 1 beschriebene Aufheller/Farb¬ stoff-Mischung.
Ausziehverfahren
X - 0,1 Gew.% pH-Wert: 10
Beispiel 3
Mischung aus 100 g Aufheller der Formel
(Aufhellermischung - Stellung der Cyanogruppe zur Vinylgruppe: ortho-meta 80 Gew.% und ortho-para 20 Gew.%),
0,5 g Farbstoff der Formel
und 0,7 g Farbstoff der Formel
Thermosolverfahren
X 0,5 g/1
Y 0 g/1
Beispiel 4
Man verwendete die in Beispiel 3 beschriebene Aufheller/Farb¬ stoff-Mischung.
Ausziehverfahren
X - 0,05 Gew.% pH-Wert: 10
Beispiel 5
Mischung aus 100 g Aufheller der Formel
(Auf ellermischung - Stellung der Cyanogruppe zur Vinylgruppe: ortho-para 40 Gew.%, meta-para 50 Gew.% und ortho-ortho 10 Gew.%) und
1 g Farbstoff der Formel
Thermoso1verfahren
X = 1 g/1 Y = 0 g/1
Beispiel 6
Man verwendete die in Beispiel 5 beschriebene Aufheller/Farb¬ stoff-Mischung.
Ausziehverfahren
X - 0, 1 Gew.% pH-Wert: 7
Beispiel 7
Mischung aus 100 g Aufheller der Formel
C 2 H 5 OOC CH = CH < ^ — CH = CH ( _ CH = CH — COOC 2 H 5
und
1 g Farbstoff der Formel
Thermosolverfahren
X = 1 g/1 Y - 1,5 g/1
Beispiel 8
Man verwendete die in Beispiel 7 beschriebene Aufheller/Farb- Stoff-Mischung.
Ausziehverfahren
X - 0, 1 Gew.% pH-Wert: 11
0
5
Next Patent: LATEX COMPOSITION FOR SIZING YARNS OR TEXTILE FIBRES AND SIZING METHOD