GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
MUELLER CHRISTIAN (CH)
BROSE THOMAS (CH)
GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
MUELLER CHRISTIAN (CH)
US3703023A | 1972-11-21 | |||
US5815889A | 1998-10-06 | |||
EP0978581A2 | 2000-02-09 | |||
DE1921248A1 | 1970-02-12 | |||
DE4119404A1 | 1992-12-17 | |||
DE3734425C1 | 1989-03-30 |
Patentansprüche
1. Verfahren zum Ablegen eines von einer Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beispielsweise eine Karde (2), Kämmmaschine oder Strecke, gelieferten
5 Faserbandes (FB) mittels einer Bandablage (3) in einen Faserbandbehälter (19), wobei das Faserband (FB) von einer am Ausgang der Spinnereivorbereitungsmaschine (2) angeordneten Liefereinrichtung (15) zu einer am Eingang der Bandablage (3) angeordneten Einzugseinrichtung (17) geführt und dabei einem Verzug (V) unterworfen wird, welcher dem Verhältnis
IO der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) und der
Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass der Verzug (V) während des Ablegens des Faserbandes (FB) in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) anhand einer vorab definierten Vorgabefunktion (VG) automatisch und
15 variabel gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) korrespondierendes Signal (S2, S3) ausgewertet und der Verzug (V) anhand der Auswertung durch Steuern
.0 der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als korrespondierendes Signal (S2, S3) ein Messsignal (S2) eines die Liefergeschwindigkeit (LG) erfassenden Sensors (25) verwendet wird.
.5
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als korrespondierendes Signal (S2, S3) ein Steuersignal (S3) zur Steuerung der Liefergeschwindigkeit (LG), welches beispielsweise von einer Komponente (FU3) einer Maschinensteuerung (21) der Spinnereivorbereitungsmaschine (2) stammt,
)0 verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Liefergeschwindigkeit (LG) und/oder die Einzugsgeschwindigkeit mittels wenigstens eines geschlossenen Regelkreises (26, FU1 , M1 , 22, 15, 25 bzw. 26, FU2, M2, 24, 17, 27) geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert wird, dass sie zumindest über einen wesentlichen Abschnitt monoton steigend ist, so dass der Verzug (V) zumindest in diesem Abschnitt bei steigender Liefergeschwindigkeit (LG) erhöht wird.
7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert wird, dass sie zumindest über einen wesentlichen Abschnitt stetig oder quasi-stetig ist, so dass der Verzug (V) zumindest in diesem Abschnitt stufenlos bzw. quasi-stufenlos gesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert wird, dass wenigstens ein Faserbandparameter (FP), beispielsweise das Bandgewicht, der Faserbandquerschnitt, die Stapellänge, der Parallelisierungsgrad der Fasern, der Anteil der Fasern mit Schlepp- oder Kopfhäkchen, der Kurzfaseranteil, der
Feuchtegehalt und/oder das Fasermaterial als solches beim Steuern des Verzugs (V) berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert wird, dass wenigstens ein
Umgebungsparameter (UP), beispielsweise die Temperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit, beim Steuern des Verzugs (V) berücksichtigt wird.
10. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert wird, dass neben der Liefergeschwindigkeit
(LG) wenigstens ein weiterer Maschinenparameter (MP) der Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beispielsweise die Verzugseinstellung interner Verzugstufen der Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beim Steuern des Verzugs (V) berücksichtigt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
5 wenigstens einer der besagten Faserbandparameter (FP), Umgebungsparameter
(UP) und/oder weiteren Maschinenparameter (MP) zum Steuern des Verzugs (V) automatisch, vorzugsweise fortlaufend, erfasst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass 0 wenigstens einer der besagten Faserbandparameter (FP), der besagten
Umgebungsparameter (UP) und/oder der besagten weiteren Maschinenparameter (MP) zum Steuern des Verzugs (V) manuell erfasst wird.
13. Steuervorrichtung (26) für den Verzug (V), den ein von einer
5 Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beispielsweise eine Karde (2),
Kämmmaschine oder Strecke, an eine Bandablage (3) geliefertes Faserband (FB) zwischen einer am Ausgang der
Spinnereivorbereitungsmaschine (2) angeordneten Liefereinrichtung (15) und einer Einzugseinrichtung (17), welche am Eingang der Bandablage (3)
!0 angeordnet ist, erfährt, wobei der Verzug (V) dem Verhältnis der
Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) und der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) entspricht, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (26) zum automatischen und
!5 variablen Steuern des Verzugs (V) in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit
(LG) der Liefereinrichtung (15) anhand einer vorab definierten Vorgabefunktion (VG) ausgebildet ist.
14. Steuervorrichtung (26) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet dass sie •0 zum Steuern des Verzugs (V) durch gleichzeitiges Steuern der
Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) und der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) ausgebildet ist.
15. Steuervorrichtung (26) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Auswertung eines mit der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) korrespondierenden Signals (S2, S3) und zum Steuern des Verzugs anhand der Auswertung durch alleiniges Steuern der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) ausgebildet ist.
16. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ihr ein Sensor (25) zur Erfassung der Liefergeschwindigkeit (LG) zugeordnet ist.
17. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ihr ein Sensor (27) zur Erfassung der Einzugsgeschwindigkeit zugeordnet ist.
18. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Regelung der Liefergeschwindigkeit (LG) und/oder der Einzugsgeschwindigkeit mittels wenigstens eines geschlossenen Regelkreises (26, FU1 , M1 , 22, 15, 25 bzw. 26, FU2, M2, 24, 17, 27) ausgebildet ist.
19. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert ist, dass sie zumindest über einen wesentlichen Abschnitt monoton steigend ist, so dass der Verzug (V) zumindest in diesem Abschnitt bei steigender Liefergeschwindigkeit (LG) steigt.
20. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgabefunktion (VG) so definiert ist, dass sie zumindest über einen wesentlichen Abschnitt stetig oder quasi-stetig ist, so dass der Verzug (V) zumindest in diesem Abschnitt stufenlos bzw. quasi-stufenlos steuerbar ist.
21 . Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Berücksichtigung wenigstens eines Faserbandparameter (FP), beispielsweise des Bandgewichts, des Faserbandquerschnitts, der Stapellänge, des Parallelisierungsgrads der Fasern,
5 des Anteils der Fasern mit Schlepp- oder Kopfhäkchen, des Kurzfaseranteils, des Feuchtegehalt und/oder des Fasermaterials als solchem, beim Steuern des Verzugs (V) ausgebildet ist.
22. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 21 , dadurch I O gekennzeichnet, dass sie zur Berücksichtigung wenigstens eines
Umgebungsparameter (UP), beispielsweise der Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit, beim Steuern des Verzugs (V) ausgebildet ist.
23. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch
15 gekennzeichnet, dass sie über die Berücksichtigung der Liefergeschwindigkeit
(LG) hinaus zur Berücksichtigung wenigstens eines weiteren Maschinenparameters (MP) der Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beispielsweise der Verzugseinstellung interner Verzugstufen der Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beim Steuern des Verzugs (V) ausgebildet
10 ist.
24. Steuervorrichtung (26) nach einem der vorigen Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur automatischen, vorzugsweise auch zur fortlaufenden Erfassung wenigstens eines Wertes der besagten
25 Faserbandparameter (FP), Umgebungsparameter (UP) und/oder weiteren
Maschinenparameter (MP) zum Steuern des Verzugs (V) ausgebildet ist.
25. Steuervorrichtung (26) nach einem der vorigen Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Werte der besagten
30 Faserbandparameter (FP), der besagten Umgebungsparameter (UP) und/oder der besagten weiteren Maschinenparameter (MP) zum Steuern des Verzugs (V) durch einen Bediener, beispielsweise mittels einer Bedieneinheit (28) der Spinnereivorbereitungsmaschine (2), vorgebbar ist.
26. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch 5 gekennzeichnet, dass sie in die Software und/oder Hardware der
Maschinensteuerung (21) der Spinnereivorbereitungsmaschine zumindest teilweise integriert ist.
27. Steuervorrichtung (26) nach einem der Ansprüche 13 bis 26, dadurch
10 gekennzeichnet, dass ihr ein vorzugsweise nicht-flüchtiges Speichermittel (29) zur Ablage der Vorgabefunktion (VG) zugeordnet ist.
28. Steuervorrichtung (26) nach einem der vorigen Ansprüche 13 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass in dem vorzugsweise nicht-flüchtigen Speichermittel (29)
15 mehrere Funktionen hinterlegbar sind, aus denen die Vorgabefunktion (VG) auswählbar ist.
29. Textilmaschinenkombination (1) mit einer Spinnereivorbereitungsmaschine (2), beispielsweise einer Karde (2), Kämmmaschine oder Strecke, umfassend eine
-0 an ihrem Ausgang angeordnete Liefereinrichtung (15) zum Liefern eines
Faserbandes, und mit einer Bandablage (3), umfassend eine an ihrem Eingang angeordnete Einzugseinrichtung (17) zum Einziehen des von der Spinnereivorbereitungsmaschine (2) gelieferten Faserbandes (FB), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das
.5 Faserband (FB) zwischen der Liefereinrichtung (15) und der Einzugseinrichtung
(17) einen Verzug (V) erfährt, der dem Verhältnis der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung (17) und der Liefergeschwindigkeit (LG) der Liefereinrichtung (15) entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung (26) für den Verzug (V) nach einem der Ansprüche 13 bis 28
$0 vorgesehen ist.
30. Textilmaschinenkombination (1) nach vorigem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Liefereinrichtung (15) ein Lieferantriebsmotor (M1) und der Einzugseinrichtung (17) ein separater Einzugsantriebsmotor (M2) zugeordnet ist, wobei eine Motorsteuerung (FU 1) zum Steuern des Lieferantriebsmotors (M1) und eine separate Motorsteuerung (FU) zum Steuern des
Einzugsantriebsmotors (M2) vorgesehen ist.
31. Textilmaschinenkombination (1) nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Lieferantriebsmotor (M 1) ein elektrischer Motor (M 1) ist, der über eine Speisefrequenz steuerbar ist, und dass dessen Motorsteuerung (FU 1) einen
Frequenzumrichter (FU 1) umfasst.
32. Textilmaschinenkombination (1) nach einem der Ansprüche 29 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass der Einzugsantriebsmotor (M2) ein elektrischer Motor (M2) ist, der über eine Speisefrequenz steuerbar ist, und dass dessen Motorsteuerung
(FU2) einen Frequenzumrichter (FU2) umfasst. |
Verfahren zum Ablegen eines Faserbandes, Steuervorrichtung und Textϊlmaschinenkombination
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen eines von einer 5 Spinnereivorbereitungsmaschine gelieferten Faserbandes mittels einer Bandablage in einen Faserbandbehälter, wobei das Faserband von einer am Ausgang der Spinnereivorbereitungsmaschine angeordneten Liefereinrichtung zu einer am Eingang der Bandablage angeordneten Einzugseinrichtung geführt und dabei einem Verzug unterworfen wird, welcher dem Verhältnis der Einzugsgeschwindigkeit der 0 Einzugseinrichtung und der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung entspricht.
In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Steuervorrichtung für den Verzug, den ein von einer Spinnereivorbereitungsmaschine an eine Bandablage geliefertes Faserband zwischen einer am Ausgang der 5 Spinnereivorbereitungsmaschine angeordneten Liefereinrichtung und einer
Einzugseinrichtung, welche am Eingang der Bandablage angeordnet ist, erfährt, wobei der Verzug dem Verhältnis der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung und der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung entspricht.
J) Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Textilmaschinenkombination mit einer Spinnereivorbereitungsmaschine, umfassend eine an ihrem Ausgang angeordnete Liefereinrichtung zum Liefern eines Faserbandes, und mit einer Bandablage, umfassend eine an ihrem Eingang angeordnete Einzugseinrichtung zum Einziehen des von der Spinnereivorbereitungsmaschine gelieferten Faserbandes, wobei das
S Faserband zwischen der Liefereinrichtung und der Einzugseinrichtung einen Verzug erfährt, der dem Verhältnis der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung und der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung entspricht.
Aus der DE 37 34 425 ist beispielsweise für eine Karde eine Bandablage mit o3 elektromotorischer Antriebsvorrichtung bekannt. Die Bandablage ist so ausgebildet, dass die Liefergeschwindigkeit einer am Ausgang der Karde angeordneten Liefereinrichtung erfasst und zur Steuerung der Einzugsgeschwindigkeit einer am
Eingang der Bandablage angeordneten Einzugseinrichtung herangezogen wird. Der hierdurch bewirkte Verzug des abzulegenden Faserbandes ist vorab einstellbar-tm4 wird in jedem -Betriebszustand eingehalten.
5 Bei einer derartigen Steuerung des Verzugs eines abzulegenden Faserbandes zwischen der Liefereinrichtung und der Einzugseinrichtung kommt es jedoch häufig zu Störungen, insbesondere zu unefwünschten, bleibenden Verformungen des Faserbandes, welche auch Fehlverzüge genannt werden. Die Praxis zeigt, dass bei einer konventionellen Steuerung des Verzugs eines abzulegenden Faserbandes
0 zwischen der Liefereinrichtung und der Einzugseinrichtung häufig Störungen vorkommen. Der Verzug in diesem Bereich ist oft entweder zu hoch oder zu niedrig eingestellt. In beiden Fällen kann die Störung zu einem Bandbruch führen.
Im Falle eines leicht überhöhten Verzugs treten unerwünschte, bleibende Verformungen 5 des Faserbandes auf, welche auch Fehlverzüge genannt werden. Wenn der
Verzugsfehler zu gross wird, führt dies unmittelbar zum Abriss des Faserbandes. Wenn der Verzug in diesem Bereich zu niedrig eingestellt ist, besteht die Gefahr, dass das Faserband unkontrolliert zur Bildung einer immer grösser werdenden, durchhängenden Schlaufe neigt. Falls dieser Zustand ohne Korrektur weiter bestehen bleibt, kann es zur ;0 "Knotenbildung" in der Schlaufe kommen. Der Knoten bleibt dann beim Einlaufen in die Bandablage hängen, was ebenfalls zu einem Abriss führt. In manchen Fällen kommt es auch zum Abriss des Faserbandes. Diesen Problemen kann zwar prinzipiell mit einer Verringerung des eingestellten Verzugs begegnet werden, dann besteht jedoch die Gefahr, dass das Faserband unkontrolliert zur Bildung einer immer grösser werdenden, ;5 durchhängenden Schlaufe neigt. Eine derartige Schlaufe bildet sich immer dann, wenn in einem bestimmten Zeitraum mehr Faserband geliefert als eingezogen wird.
Fehlverzüge führen zu einer ungleichmässigen Dicke des abzulegenden Faserbandes, welche durch nachfolgende Stufen im Spinnereiprozess nicht oder nur unter einem ;0 hohen Kostenaufwand vollständig ausgeglichen werden können. Daher verschlechtern Fehlverzüge zwischen einer Karde und einer ihr zugeordneten Bandablage die
Wirtschaftlichkeit der Spinnereiprozesses und letztendlich auch die Qualität des . Endproduktes der Spinnerei, nämlich die Qualität des erzeugten Garns.
Ein Abriss des abzulegenden Faserbandes führt ebenso wie die Bildung einer 5 durchhängenden Schlaufe zu einer Unterbrechung der Produktion. Auch dies führt zu erheblichen Kostennachteilen..
Um die genannten Probleme zu vermeiden, ist es gemäss der DE 37 34425 vorgesehen, dass zwischen der Liefereinrichtung und der Einzugseinrichtung
0 antriebslose Bandführungsrollen angeordnet sind, wobei mindestens eine der Bandführungsrollen zur Bildung einer Faserbandschlaufe in Abhängigkeit von der Bandspannung an einer Tänzervorrichtung verlagerbar angeordnet ist. Hierbei wird die jeweilige Verlagerungsstellung der Tänzervorrichtung von einer elektrischen Messeinrichtung erfasst und als Steuergrösse zur Feinabstimmung des Verzugs
15 verwendet.
Nachteilig bei dieser Lösung sind zunächst der hohe konstruktive sowie der grosse mess- und steuerungstechnische Aufwand. Weiterhin ist es nachteilig, dass die Tänzervorrichtung wegen ihrer Massenträgheit schnellen änderungen der
>0 Bandspannung nur mit einer zeitlichen Verzögerung folgen kann, ebenso können gerade bei periodischen änderungen der Bandspannung Schwingungen der Tänzervorrichtung angeregt werden. Im Ergebnis kann mittels der offenbarten Vorrichtung eine Knotenbildung bzw. ein Fehlverzug nicht mit Sicherheit verhindert werden.
>5
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren zum Ablegen eines von einer Spinnereivorbereitungsmaschine gelieferten Faserbandes, eine Steuervorrichtung sowie eine Textilmaschinenkombination zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeidet und insbesondere die Erzeugung eines gleichmässigen Faserbandes bei
50 gleichzeitig gesteigerter Produktivität ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Ablegen eines von einer Spinnereivorbereitungsmaschine gelieferten Faserbandes, eine Steuervorrichtung sowie eine Textilmaschinenkombination mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
5
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist vorgesehen, dass der Verzug während des Ablegens des Faserbandes in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung anhand einer vorab definierten Vorgabefunktion automatisch und variabel gesteuert wird.
0
Weiterhin ist die erfindungsgemässe Steuervorrichtung zum automatischen und variablen Steuern des Verzugs in Abhängigkeit von der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung anhand einer vorab definierten Vorgabefunktion ausgebildet.
15 Dabei liegt der Erfindung die empirisch gefundene Erkenntnis zu Grunde, dass der optimale Verzug eines Faserbandes zwischen einer Liefereinrichtung einer Spinnereivorbereitungsmaschine und einer Einzugseinrichtung einer Bandablage wesentlich von der jeweils vorliegenden Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung abhängt. Die theoretischen Hintergründe dieses Phänomens sind jedoch noch nicht
ϊO geklärt.
Die Vorgabefunktion beschreibt eine Beziehung zwischen der als unabhängiger Variablen aufgefassten Liefergeschwindigkeit und dem als abhängiger Variablen aufgefassten Verzug, wobei die Liefergeschwindigkeit und damit auch der Verzug im i5 Zeitverlauf variabel sind. Die Vorgabefunktion kann beispielsweise ein Polynom sein. Auch ist es möglich, die Vorgabefunktion abschnittsweise zu definieren. Zum Auffinden einer geeigneten Vorgabefunktion können in einer vorbetrieblichen Phase geeignete Versuchsreihen durchgeführt werden. Mit einer automatischen Steuerung des Verzugs wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Liefergeschwindigkeit selbst während
>0 des Ablegens des Faserbandes automatisch gesteuert wird.
Zur Steuerung des Verzugs kann der aktuelle Sollwert der Liefergeschwindigkeit, welcher beispielsweise durch eine Maschinensteuerung der Spinnereivorbereitungsmaschine vorgegeben wird, oder der aktuelle Istwert der Liefergeschwindigkeit, welche mit einer mehr entsprechenden Sensor erfasst wird, 5 herangezogen werden.
Durch die vorliegende Erfindung kann auf ein aufwändiges Aggregat zur Bildung einer überwachten Faserbandschlaufe problemlos verzichtet werden. Knotenbildung und Fehlverzüge können dabei wirkungsvoll verhindert werden.
0
Die Bedeutung der Erfindung ergibt sich insbesondere aus den über viele Jahre hinweg stetig gestiegenen Liefergeschwindigkeiten der diversen
Spinnereϊvorbereitungsmaschinen. So beträgt die Liefergeschwindigkeit einer heute üblichen Karde während der normalen Produktion 400 m pro Minute und mehr.
5 Gleichwohl ist es jedoch häufig nötig, die Liefergeschwindigkeit deutlich herunter zu fahren. So ist üblicherweise ein so genannter Kriechgang vorgesehen, der beispielsweise dann manuell oder automatisch eingestellt wMwerden kann, wenn eine Störung bei der Zufuhr des Rohmaterials auftritt. Die Liefergeschwindigkeitefϊ beträgt im Kriechgang nur beispielsweise 15 m pro Minute. Es ist also von grösster Wichtigkeit,
>0 über einen grossen Geschwindigkeitsbereich hinweg, stets mit einem optimal eingestellten Verzug zu arbeiten.
Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemässe Steuerungsvorrichtung so ausgebildet, dass sie zum Steuern des Verzugs durch gleichzeitiges Steuern der
.5 Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung und der Liefergeschwindigkeit der
Liefereinrichtung ausgebildet ist. Hierdurch kann eine besonders sichere Steuerung des Verzugs bewirkt werden. Hierbei muss jedoch sichergestellt sein, dass die Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung an weiter stromaufwärts gelegene Arbeitsbereiche der Karde angepasst ist.
10
Bevorzugt ist daher vorgesehen, dass die Steuervorrichtung zur Auswertung eines mit der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung korrespondierenden Signals und zum
Steuern des Verzugs anhand der Auswertung durch alleiniges Steuern der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung ausgebildet ist. In diesem Falle ergibt sich ein einfacher Aufbau der Gesamtanordnung.
5 Als korrespondierendes Signal kann mit Vorteil ein Messsignal eines die
Liefergeschwindigkeiten erfassenden Sensors verwendet werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass der tatsächliche Wert der Liefergeschwindigkeit zum Steuern der Einzugsgeschwindigkeit herangezogen wird, wodurch der gewünschte Verzug mit grosser Genauigkeit eingestellt werden kann.
0
Alternativ oder zusätzlich kann als korrespondierendes Signal ein Steuersignal verwendet werden, welches beispielsweise von einer Komponente der Maschinensteuerung der Spinnereivorbereitungsmaschine vorgegeben wird und den aktuellen Sollwert der Liefergeschwindigkeit repräsentiert. Dies ist immer dann sinnvoll,
5 wenn sichergestellt ist, dass der Sollwert und der Istwert im wesentlichen übereinstimmen.
Sofern ein Sensor zur Erfassung der Liefergeschwindigkeit vorgesehen ist, kann die Liefergeschwindigkeit mittels eines geschlossenen Regelkreises geregelt werden, was ,0 die Steuerung des Verzugs verbessert.
Auch kann der Steuerungsvorrichtung ein Sensor zur Erfassung der Einzugsgeschwindigkeit zugeordnet sein, so dass der tatsächliche Verzug überprüft werden kann. Weiterhin ist es so möglich, dass die Einzugsgeschwindigkeit mittels !5 eines geschlossenen Regelkreises geregelt wird, was die Steuerung des Verzugs weiter verbessert. Vorteilhafterweise ist die Steuerungsvorrichtung Teil des Regelkreises.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Vorgabefunktion so definiert wird, dass sie SO zumindest über einen wesentlichen Abschnitt monoton steigend ist, so dass der Verzug zumindest in diesem Abschnitt bei steigender Liefergeschwindigkeit erhöht wird. Dies ist deshalb besonders sinnvoll, da Versuche ergeben haben, dass bei hohen
Liefergeschwindigkeiten eine geringere Gefahr von Fehlverzügen beziehungsweise von Bandbrüchen vorliegt.
Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Vorgabefunktion so definiert wird, dass sie zumindest über einen wesentlichen Abschnitt stetig oder quasi-stetig ist, so dass der Verzug zumindest in diesem Abschnitt stufenlos bzw. quasi-stufenlos gesteuert wird. Eine stufenlose Steuerung in reiner Form kann mittels einer analogen Steuervorrichtung verwirklicht werden. Sofern die Steuerung in Digitaltechnik ausgeführt wird, sind Stufen zwangsläufig vorhanden. Diese können jedoch so klein gehalten werden, dass sie praktisch vemachlässigbar sind. In diesem Fall erfolgt die Steuerung quasi-stufenlos.
Weiterhin kann die Vorgabefunktion so definiert sein, dass wenigstens ein Faserbandparameter, beispielsweise das Bandgewicht, der Faserbandquerschnitt, die Stapellänge, der Parallelisierungsgrad der Fasern, der Anteil der Fasern mit Schlepp- oder Kopfhäkchen, der Kurzfaseranteil, der Feuchtegehalt und/oder das Fasermaterial als solches, beim Steuern des Verzugs berücksichtigt wird. Dem liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Faserbänder mit verschiedenen Eigenschaften unterschiedlich auf ein und denselben Verzug reagieren. Beispielsweise steigt die Gefahr von Bandbrüchen und Fehlverzügen bei einem hohen Parallelisierungsgrad der Fasern des Faserbandes. In diesem Fall ist ein geringerer Verzug erforderlich.
Ebenso beeinflussen Umgebungsparameter den optimalen Verzug. Daher ist es sinnvoll, wenn die Vorgabefunktion so definiert wird, dass wenigstens ein Umgebungsparameter, beispielsweise die Temperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit, beim Steuern des Verzugs berücksichtigt wird.
Gleiches gilt für Maschinenparameter. Vorteilhafterweise wird die Vorgabefunktion daher so definiert, dass neben der Liefergeschwindigkeit wenigstens ein weiterer Maschinenparameter der Spinnereivorbereitungsmaschine, beispielsweise die Verzugseinstellung interner Verzugstufen der Spinnereivorbereitungsmaschine, beim Steuern des Verzugs berücksichtigt wird.
Vorteilhafterweise wird wenigstens einer der Werte der besagten Faserbandparameter, Umgebungsparameter und/oder weiteren Maschinenparameter zum Steuern des Verzugs automatisch, vorzugsweise fortlaufend, erfasst. Dies ist gerade bei schnell veränderlichen Parametern sinnvoll.
Es ist jedoch auch möglich, dass wenigstens einer der Werte der besagten Faserbandparameter, der besagten Umgebungsparameter und/oder der besagten weiteren Maschinenparameter zum Steuern des Verzugs manuell erfasst wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Bediener die Umgebungstemperatur misst und beispielsweise mittels einer Bedieneinheit der Spinnereivorbereitungsmaschine an die Steuerungsvorrichtung übermittelt.
Die erfindungsgemässe Steuerungsvorrichtung ist vorteilhafterweise in die Software und/oder Hardware der Maschinensteuerung der Spinnereivorbereitungsmaschine zumindest teilweise integriert. Hierdurch kann die Steuervorrichtung kostengünstig realisiert werden. Insbesondere können bereits vorhandene Ressourcen, wie beispielsweise Eingabeeinheiten, Ausgabeeinheiten, Prozessoren, Datenleitungen usw. verwendet werden.
Vorzugsweise ist der Steuerungsvorrichtung ein vorzugsweise nicht-flüchtiges
Speichermittel zur Ablage der Vorgabefunktion zugeordnet. In diesem Fall bleibt die Vorgabefunktion nach einem Ausschalten der Steuervorrichtung beziehungsweise nach einem Stromausfall erhalten und muss nicht neu eingegeben werden. Dies gilt sowohl für die Vorgabefunktion als solche als auch für durch den Bediener eingegebene bzw. ausgewählte Parameter.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in dem vorzugsweise nicht-flüchtigen Speichermittel mehrere Funktionen hinterlegbar sind, aus denen die Vorgabefunktion auswählbar ist. So ist es beispielsweise möglich, neu definierte Funktionen in der Praxis zu testen. Auch ist es möglich, Funktionen zu hinterlegen, die häufig wiederkehrende
Parameterkombinationen fest beinhalten. Die betreffenden Parameter müssen dann nicht manuell eingegeben werden.
Eine erfindungsgemässe Textilmaschinenkombination weist eine erfindungsgemässe Steuervorrichtung für den Verzug auf. Hierdurch ergeben sich die oben beschriebenen Vorteile.
5 Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der Liefereinrichtung ein Lieferantriebsmotor und der Einzugseinrichtung ein separater Einzugsantriebsmotor zugeordnet ist, wobei eine Motorsteuerung zum Steuern des Lieferantriebsmotors und eine separate Motorsteuerung zum Steuern des Einzugsantriebsmotors vorgesehen ist. Auf eine feste mechanische Verbindung der Spinnereivorbereitungsmaschine und der Bandablage
■ p kann dann verzichtet werden. Erforderlich sind allenfalls (elektrische) Leitungen zur übertragung von Informationen und Energie.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Lieferantriebsmotor ein elektrischer Motor ist, der über eine Speisefrequenz steuerbar ist und dass dessen Motorsteuerung einen -5 Frequenzumrichter umfasst. Weiterhin ist bevorzugt, dass der Einzugsantriebsmotor ein elektrischer Motor ist, der über eine Speisefrequenz steuerbar ist und dass dessen Motorsteuerung einen Frequenzumrichter umfasst. Derartige Antriebe sind kostengünstig, zuverlässig und benötigen verhältnismässig wenig Bauraum.
£) Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemässen
Textilmaschinenkombination umfassend eine ;5 Spinnereivorbereitungsmaschine und eine Bandablage;
Figur 2 eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Textilmaschinenkombination;
;0 Figur 3 ein Schaubild einer Vorgabefunktion, und
Figur 4 ein Schaubild einer Vorgabefunktion mit unterschiedlichen Parameterwerten.
Figur 1 zeigt eine Textilmaschinenkombination 1 , welche eine faserbandliefernde
5 Spinnereivorbereitungsmaschine 2 und eine Bandablage 3 umfasst. Beispielhaft für eine faserbandliefernde Spinnereivorbereitungsmaschine 2 ist eine Karde 2 dargestellt. Die Erfindung kann jedoch auch bei einer Textilmaschinenkombination 1 , welche eine andere faserbandliefernde Spinnereivorbereitungsmaschine 2, beispielsweise einen Krempel, eine Strecke oder eine Kämmmaschine, umfasst, angewandt werden.
0
Die Karde 2 ist zum Kardieren von insbesondere kurzstapeligen Kunst- oder Naturfasern sowie von daraus gebildeten Fasermischungen ausgebildet. Die Karde 2 umfasst einen Füllschacht 4, der hier nur schematisch dargestellt ist. Der Füllschacht 4 kann in bekannter Weise in seinem oberen Teil einen Einspeiseschacht und in seinem
5 unteren Teil einen Reserveschacht und dazwischen eine öffnereinheit, beispielsweise mit einer Klemmspeisung, einer öffnerwalze und einer Reinigungsvorrichtung, umfassen. Dem Füllschacht 4 ist über ein nicht gezeigtes Rohrleitungssystem mittels eines Luftstromes Fasermaterial FM zuführbar, welches in einer Putzerei vorbereitet ist und in Form von groben Flocken vorliegt.
:0
Durch öffnen der groben Faserflocken wird der vormals starke Zusammenhalt der Einzelfasern verringert und so eine möglichst gleichmässige Watte erzeugt. Die Watte wird zu einem Faserspeisesystem 5 geführt. Das Faserspeisesystem 5 umfasst eine Speisewalze 6, welche die Aufgabe hat, die Watte langsam in den Arbeitsbereich eines
;5 Vorreissers 7 zu schieben. Der Vorreisser 7 - es können auch mehrere Vorreisser vorgesehen sein - löst die Watte erneut zu Flocken auf und übergibt diese an einen Tambour 8. Die Flocken werden durch den Tambour 8 an nicht gezeigten, feststehenden Kardierelementen und/oder an einer Wanderdeckelanordnung 9 vorbeigeführt, wobei im eigentlichen Kardierprozess die Faserflocken zu Einzelfasern
:0 aufgelöst werden.
Nach dem Kardieren zwischen Tambour 8 sowie den feststehenden Kardierelementen und/oder der Wanderdeckelanordnung 9 trägt der Tambour 8 die Fasern lose und parallelliegend zu einem Faserbandabnahmesystem 10 weiter. Auf einem Abnehmer 11 des Faserbandabnahmesystems 10 wird ein Faservlies FV gebildet, welches durch eine Abnahmewalze 12 vom Abnehmer 11 abgenommen und dann mittels eines
Auslaufwalzenpaars 13 zu einem Komprimierungsmittel 14 transportiert wird. Das nur schematisch angedeutete Komprimierungsmittel 14 hat die Aufgabe, das Faservlies FV zu einem Faserband FB zusammenzufassen. Hierzu umfasst es bewegliche und/oder fest angeordnete Führungsmittel, beispielsweise eine Querbandanordnung 14 mit einem dem oder den Querbändern nachgeschalteten Trichter.
Der Verzug zwischen der Abnahmewalze 12 und dem Auslaufwalzenpaar 13 ist üblicherweise durch eine mechanische Kopplung zwischen der Abnahmewalze 12 und dem Auslaufwalzenpaar 13, welche beispielsweise Zahnräder und/oder Riemenanordnungen umfasst, vorgegeben und im Betrieb konstant. Jedoch kann die mechanische Kopplung eine Wechselstelle, beispielsweise mit Wechselscheiben oder Wechselrädern, umfassen, so dass die übersetzung der mechanischen Kopplung und damit der genannte Verzug einstellbar sind. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Abnahmewalze 12 und das Auslaufwalzenpaar 13 unabhängig voneinander angetrieben werden. Dann kann der Verzug zwischen den genannten Walzen 12, 13 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Faservlieses FV gesteuert werden.
Auch der Verzug, dem das Faservlies FV zwischen den Auslaufwalzen 13 und der Querbandanordnung 14 unterworfen wird, ist über eine Wechselstelle, beispielsweise mit Wechsel dem, einstellbar, jedoch im Betrieb konstant. Allerdings könnte auch der Verzug zwischen den Auslaufwalzen 13 und der Querbandanordnung 14 bei entsprechender Ausführung des Antriebes der Auslaufwalzen 13 und der Querbandanordnung 14 variabel, beispielsweise in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Faservlieses FV, gesteuert werden.
Von der Querbandanordnung 14 wird das Faserband FB zu einer am Ausgang der Karde 2 angeordneten Liefereinrichtung 15 geführt. Die Liefereinrichtung 15 ist
beispielsweise als Scheibenwalzenpaar 15 ausgebildet. über eine oder mehrere Bandführungsrollen 16 gelangt das Faserband FB in Laufrichtung LR zu einer am Eingang der Bandablage 3 angeordneten Einzugseinrichtung 17, welche beispielsweise als Kalanderwalzenanordnung 17 ausgebildet ist. Die Einzugseinrichtung 17 kann
5 jedoch auch ein Aggregat bzw. eine Baugruppe sein, welches auf der Bandablage 3 vorgesehen ist. Denkbar ist beispielsweise, dass die Einzugseinrichtung 17 als Streckwerk ausgebildet ist. Eine Bandablage mit einer als Streckwerk ausgebildeten Einzugseinrichtung ist beispielsweise aus der DE 19721758 bekannt. Die Laufrichtung LR des Faserbandes FB ist dabei mittels eines Pfeiles dargestellt.
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über einen Drehteller 18 wird das Faserband FB in einen Faserbandbehälter 19 abgelegt. Der Faserbandbehälter 19 kann beispielsweise als Rundkanne oder als Rechteckkanne ausgebildet sein. Um eine Ablage des Faserbandes FB in geordneten Schleifen oder Windungen zu ermöglichen, ist der Faserbandbehälter 19 auf einem
5 bewegbaren Kannenteller 20 gelagert. Bei Verwendung einer Rundkanne wird der Kannenteller 20 üblicherweise rotatorisch, im Falle einer Rechteckkanne translatorisch bewegt.
Das Faserband FB wird zwischen der Liefereinrichtung 15 und der Einzugseinrichtung !0 17 einem Verzug V unterworfen, der dem Verhältnis der Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung 17 und der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung 15 entspricht. Durch die geschweifte Klammer ist der Bereich angedeutet, in dem das Faserband FB dem Verzug V unterworfen wird. Dieser Bereich erstreckt sich von der Liefereinrichtung 15 über die Bandführungsrolle 16 bis hin zur Einzugseinrichtung 17. !5 Sofern es sich bei der Einzugseinrichtung 17 um ein Streckwerk handelt, reicht dieser Bereich von der Liefereinrichtung 15 bis zum Eingangswalzenpaar des Streckwerks.
Die Liefergeschwindigkeit wird durch einen der Liefereinrichtung 15 zugeordneten Antrieb, der beispielsweise einen Lieferantriebsmotor M1 und ein Getriebe 22 umfasst, >0 sowie durch eine dem Antrieb zugeordnete Motorsteuerung FU 1 bestimmt. Der
Lieferantriebsmotor M1 kann ein elektrischer Motor sein, der über eine Speisefrequenz steuerbar ist. In diesem Fall ist der Lieferantriebsmotor M1 üblicherweise als
Drehstromasynchronmotor M1 und die Motorsteuerung FU1 als Frequenzumrichter FU1 ausgebildet. Es können jedoch auch andere Motortypen mit entsprechenden Motorsteuerungen verwendet werden. Der Frequenzumrichter FU 1 ist in eine Maschinensteuerung 21 der Karde 2 integriert oder steht wenigstens mit ihr in Verbindung.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel treibt der Motor M1 sowohl die Liefereinrichtung 15 als auch die Querbandanordnung 14 an. Es könnte jedoch auch vorgesehen sein, dass der Motor M1 ausschliesslich die Liefereinrichtung 15 oder zusätzlich weitere Elemente der Karde 2, etwa das Auslaufwalzenpaar 13, antreibt. Das Verhältnis der Arbeitsgeschwindigkeit der Querbandanordnung 14 und der Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung 15 ist im Betrieb der Karde 2 konstant, kann aber üblicherweise über Wechselstellen im Getriebe 22, beispielsweise durch tauschbare Riemenscheiben oder Zahnräder, eingestellt werden. Gleichwohl könnte vorgesehen sein, dass die Querbandanordnung 14 und die Liefereinrichtung 15 so angetrieben ist, dass ein variabler Verzug zwischen Querbandanordnung und Liefereinrichtung möglich ist. Der Verzug könnte dann in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Faserbandes FB gesteuert werden. Um einen störungsfreien Betrieb der Karde 2 zu ermöglichen, erfolgt die Steuerung des Lieferantriebsmotors M1 durch die Motorsteuerung FU 1 anhand eines Signals S3, welches von einer Motorsteuerung FU3 stammt, welche zumindest das Auslaufwalzenpaar 13 antreibt.
Der der Motorsteuerung FU3 nachgeordnete Motor sowie der Antrieb des Auslaufwalzenpaars 13 ist aus Gründen der übersichtlichkeit nicht dargestellt. Jedoch ist so die erforderliche Synchronität der nacheinander angeordneten Vlies- bzw. Bandführungsmittel 13, 14, 15 gewährleistet.
Die Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung 17 hingegen wird durch die Motorsteuerung FU2, den Einzugsantriebsmotor M2 sowie durch das Getriebe 24 bestimmt. Bei dem Einzugsantriebsmotor M2 kann es sich ebenfalls um einen Drehstromasynchronmotor M2 und bei der Motorsteuerung FU2 um einen Frequenzumrichter FU2 handeln. Die Motorsteuerung FU2 ist Teil einer
Maschinensteuerung 23 der Bandablage 3 oder ihr wenigstens zugeordnet. Im dargestellten Beispiel wird durch den Einzugsantriebsmotor M2 auch der Drehteller 18 sowie der Kannenteller 20 angetrieben. Hierzu könnten jedoch auch separate Motoren vorgesehen sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch wird durch das Getriebe 24 ein konstantes Geschwindigkeitsverhältnis bezüglich der Einzugseinrichtung 17, dem Drehteller 18 und dem Kannenteller 20 vorgegeben. Dieses Verhältnis kann nur durch aufwendiges Tauschen von Wechselelementen verändert werden.
Um nun den Verzug V zwischen der Liefereinrichtung 15 und der Einzugseinrichtung 17 zu steuern, ist eine erfindungsgemässe Steuerungsvorrichtung 26 vorgesehen. Der Steuervorrichtung 26 ist ein Sensor 25 zugeordnet, welcher die Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung 15 erfasst und ihr als Signal S2 übermittelt. Anhand einer vorab definierten Vorgabefunktion VG und dem mit der Liefergeschwindigkeit korrespondierenden Signal S2 ermittelt die Steuervorrichtung 26 einen Vorgabewert für den gewünschten Verzug. Alternativ zum Signal S2 könnte auch das Steuersignal S3 zur Ermittlung des Vorgabewertes an die Steuervorrichtung 26 übermittelt werden, da auch das Signal S3 mit der Liefergeschwindigkeit korrespondiert.
Da die Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung 15 bekannt ist, kann ein Vorgabewert für die Einzugsgeschwindigkeit berechnet und als Signal S4 an die Motorssteuerung FU2 des Einzugsantriebsmotors M2 übermittelt werden. Durch die Motorssteuerung FU2 wird nun die gewünschte Einzugsgeschwindigkeit und so der sich aus der Vorgabefunktion VG ergebende Verzug V eingestellt.
Weiterhin dargestellt ist eine Bedieneinheit 28 der Spinnereivorbereitungsmaschine 2, welche auch zur Bedienung der Steuervorrichtung 26 verwendbar ist. Ebenso ist ein der Maschinensteuerung 21 zugeordnetes Speichermittel 29 gezeigt, welches über nicht gezeigte Verbindungen mit der Steuervorrichtung 26 verbunden ist, so dass die Vorgabefunktion VG in dem Speichermittel 29 hinterlegt und durch die Steuervorrichtung 26 ausgelesen werden kann.
Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Steuervorrichtung 26 ist hier sowohl zur Steuerung der Liefergeschwindigkeit als auch zur Steuerung der Einzugsgeschwindigkeit ausgebildet. Hierzu wird der Steuervorrichtung 26 ein Signal S3 zugeführt, welches die Geschwindigkeit stromaufwärts angeordneter Arbeitsbereiche der Karde 2 repräsentiert. Anhand dieses Signals S3 berechnet die Steuervorrichtung 26 ein Signal S6, welches an die Motorsteuerung FU1 des Lieferantriebsmotors M1 übermittelt wird. Mit diesem Signal S6 wird die Drehzahl des Lieferantriebsmotors M1 und damit die Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung 15 vorgegeben.
Die tatsächliche Liefergeschwindigkeit wird fortlaufend mittels des Sensors 25 erfasst und als Signal S2 die Steuervorrichtung 26 zurückgegeben. Sofern die tatsächliche Liefergeschwindigkeit von der vorgegebenen Liefergeschwindigkeit abweicht, wird durch die Steuervorrichtung 26 das Signal S6 so lange geändert, bis die Abweichung verschwunden ist. Die Liefergeschwindigkeit wird also mittels eines geschlossenen Regelkreises, der die Steuervorrichtung 26, die Motorsteuerung FU1 , den Lieferantriebsmotor M1 , das Getriebe 22, die Liefereinrichtung 15 sowie den Sensor 25 umfasst.
Gleichzeitig wird der gewünschte Verzug V mittels der Vorgabefunktion VG bestimmt. Hierzu kann die durch die Steuervorrichtung 26 berechnete Liefergeschwindigkeit oder vorzugsweise die tatsächliche, also die gemessene Liefergeschwindigkeit herangezogen werden. Um den gewünschten Verzug V einzustellen, muss nun die Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung 17 eingestellt werden. Hierzu liefert die Steuervorrichtung 26 ein Signal S4 an die Motorsteuerung FU2, welche dem
Einzugsantriebsmotor M2 eine entsprechende Drehzahl vorgibt, so dass über das Getriebe 24 die Einzugsgeschwindigkeit der Einzugseinrichtung 17 vorgegeben ist.
Die Einzugsgeschwindigkeit wird mittels des Sensors 27 fortlaufend gemessen und als Signal S5 an die Steuervorrichtung 26 zurückgegeben. Damit liegt auch hier ein geschlossener Regelkreis vor.
Durch die Regelung der Liefergeschwindigkeit und der Einzugsgeschwindigkeit kann sichergestellt werden, dass der mittels der Vorgabefunktion VG bestimmte Verzug V mit hoher Genauigkeit eingehalten wird. Beispielsweise kann derart eine Abweichung des Verzuges V, welche durch einen lastabhängigen Schlupf der Motoren M1 , M2 entsteht, 5 ausgeglichen werden.
Figur 3 zeigt ein Schaubild einer Vorgabefunktion VG. Auf der waagerechten Achse ist die Liefergeschwindigkeit LG und auf der senkrechten Achse der resultierende Verzug V dargestellt. Da die Liefergeschwindigkeit LG von der Zeit t abhängig ist, ist auch der
0 Verzug V zeitabhängig. Die Vorgabefunktion VG kann mathematisch in allgemeiner Weise beschrieben werden als VG(t) = f(LG(t)). Sie ist über ihren gesamten Definitionsbereich stetig und monoton wachsend. Der Definitionsbereich beinhaltet die Kriechganggeschwindigkeit KG sowie die normale Arbeitsgeschwindigkeit AG und reicht so wohl zur linken als auch zur rechten Seite darüber hinaus. Der
5 Kriechgangverzug VKG ist entsprechend der Vorgabefunktion VG deutlich niedriger als der normale Arbeitsverzug VAG.
Weiterhin dargestellt ist eine Kurve DG, welche denjenigen Verzug V darstellt, bei dessen Unterschreitung bei der jeweiligen Liefergeschwindigkeit LG die Bildung einer
»0 sich ständig vergrössemden Durchhangschlaufe wahrscheinlich ist. Ebenso dargestellt ist eine Kurve FVG, die die untere Grenze darstellt, bei der Fehlverzüge zu erwarten sind. Schliesslich gibt die Kurve BG die Bruchgrenze an, die zu einem Abriss des Faserbandes FB führt. Die Kurve DG sowie die Kurve FVG können empirisch ermittelt werden. Die Vorgabefunktion VG kann dann so definiert werden, dass sie sich zwischen
.5 den genannten Kurven, FVG und DG, befindet.
Figur 4 zeigt eine Vorgabefunktion VG, bei der Faserbandparameter FP, Umgebungsparameter UP und/oder weitere Maschinenparameter MP berücksichtigt sind. Sie weist daher die allgemeine mathematische Form VG(t) = f(LG(t), FP(t), UP(t), 50 MP(t)) auf.
Die Vorgabefunktion VG ist sowohl für eine erste Wertekombination W1 als auch für eine zweite Wertekombination W2 dargestellt. Die Wertekombinationen W1 , W2 umfassen jeweils die Werte der berücksichtigten Faserbandparameter FP, Umgebungsparameter UP und/oder der weiteren Maschinenparameter MP. Die Wertekombination W1 umfasst beispielsweise Faserbandparameter FP eines Faserbandes FV mit einem relativ hohen Kurzfaseranteil. Aufgrund des daraus resultierenden geringeren Zusammenhaltes der Fasern wird hier ein geringerer Verzug V vorgegeben, als dies bei der Wertekombination W2, welche Faserbandparameter FP eines Faserbandes FV mit einem geringeren Kurzfaseranteil umfasst, der Fall ist.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Es sind Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche jederzeit möglich. So kann auch vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung 26 in die Bandablage 3, beispielsweise in die Maschinensteuerung 23, integriert ist. Möglich ist auch, dass die Steuervorrichtung 26 als separates Gerät ausgebildet ist.