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Title:
METHOD FOR PLANNING A DENTAL PROSTHESIS IMPLANT ARRANGEMENT AND A REFERENCE ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/126924
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for planning a dental prosthesis implant arrangement, in which method: a reference arrangement is used which has at least one alignment arrangement (12) that can be used an aid to determine the position of said reference arrangement; the reference arrangement (10) is detachably secured on a patient, particularly to the patient's teeth and/or to auxiliary points that are connected to the patient's jaw in a spatially fixed manner, with at least the alignment arrangement (12) of the reference arrangement (10) being located extra-orally; the spatial position of the reference arrangement (10) is aligned by aligning the alignment arrangement (12) relative to an external reference system; the teeth and the jaw are simultaneously and three-dimensionally captured, a corresponding data set is generated, and a virtual model of the teeth and/or of the jaw is produced on the basis of the data set that has been generated.

Inventors:
PARDELLER ROLAND (IT)
GEIER ANDREAS (IT)
Application Number:
PCT/EP2012/054943
Publication Date:
September 27, 2012
Filing Date:
March 21, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ZFX INNOVATION GMBH (IT)
PARDELLER ROLAND (IT)
GEIER ANDREAS (IT)
International Classes:
A61C13/00; A61C9/00
Domestic Patent References:
WO2010085981A12010-08-05
Foreign References:
US20070190492A12007-08-16
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ FINSTERWALD UND PARTNER GBR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung umfassend:

eine Referenzanordnung zu verwenden, welche wenigstens eine Ausrichtanordnung (12) aufweist, die als Hilfsmittel zur Lagebestimmung der Referenzanordnung nutzbar ist;

die Referenzanordnung (10) an einem Patienten, insbesondere am Gebiss des Patienten und/oder an mit dem Kiefer des Patienten in räumlich fester Verbindung stehenden Hilfspunkten lösbar zu befestigen, wobei zumindest die Ausrichtanordnung (12) der Referenzanordnung (10) extraoral angeordnet wird; die räumliche Lage der Referenzanordnung (10) mittels einer Ausrichtung der Ausrichtanordnung (12) relativ zu einem externen Referenzsystem auszurichten;

das Gebiss und den Kiefer gleichzeitig dreidimensional zu erfassen und einen entsprechenden Datensatz zu generieren; und

auf Basis des generierten Datensatzes ein virtuelles Modell des Gebisses und/oder des Kiefers zu erzeugen.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass

ein extraoraler Bereich des Patienten, insbesondere ein Abschnitt des Gesichts des Patienten im Bereich des Kiefers, dreidimensional erfasst wird.

Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass gleichzeitig mit der dreidimensionalen Erfassung des extraoralen Bereichs des Patienten eine dreidimensionale Erfassung charakteristischer Elemente (40) der Referenzanordnung (10) erfolgt.

Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die gleichzeitige dreidimensionale Erfassung des Gebisses und des Kiefers eine gleichzeitige dreidimensionale Erfassung charakteristischer Elemente (40) der Referenzanordnung (10) umfasst.

Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Referenzanordnung verwendet wird, bei der zumindest ein cha rakteristisches Element (40) an der extraoral angeordneten Ausrichtanordnung (12) der Referenzanordnung (10) angeordnet ist.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Referenzanordnung verwendet wird, bei der zumindest ein cha rakteristisches Element (40) derart ausgeführt ist, dass es optisch erfassbar ist.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Referenzanordnung verwendet wird, bei der die charakteristischen Elemente (40) jeweils einen kugelförmigen Referenzkörper (42) aufweisen, der mit einem Schaft (44) verbunden ist, wobei der Schaft (44), insbesondere lösbar, mit der Referenzanordnung (10) verbunden ist.

8. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

eine computergestützte virtuelle Vorplanung der Zahnersatzimplantatanordnung anhand des virtuellen Modells vorgenommen wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorplanung unmittelbar anhand des virtuellen Modells vorgenommen wird.

Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

im Rahmen der virtuellen Vorplanung ein virtuelles Zahnersatzimplantatmodell und/oder ein virtuelles Modell zumindest eines Teils des Mundraums des Patienten erstellt werden, wobei bevorzugt zusätzlich die voraussichtlichen Kosten für die Herstellung des realen Zahnersatzimplantats berechnet und ausgegeben werden.

Verfahren nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

nach Freigabe des Zahnersatzimplantatmodells und/oder des virtuellen Modells des Mundraums durch den Patienten zumindest ein Teil der Komponenten der Zahnersatzimplantatanordnung unter Rückgriff auf die Daten des virtuellen Zahnersatzimplantatmodells maschinell angefertigt wird.

Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Erfassung des Gebisses, des Kiefers und/oder zumindest einer Teilmenge der charakteristischen Elemente (40) der Referenzanord- nung (10) mit Hilfe einer Computertomographie oder einer dentalen Volumentomographie erfolgt.

13. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Erfassung des extraoralen Bereichs des Patienten und/oder von extraoral angeordneten charakteristischen Elementen (40) der Referenzanordnung (10) optisch vorgenommen wird. 14. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine Komponente des externen Referenzsystems, insbesondere eine Referenzebene (R), durch einen Lichtstrahl, insbesondere durch einen Laserstrahl, auf die Referenzanordnung (10) proji- ziert wird.

15. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Referenzanordnung (10) mittels einer Abdruckmasse an dem Gebiss und/oder dem Kiefer des Patienten lösbar befestigt wird.

16. Referenzanordnung zur lösbaren Verbindung mit dem Gebiss

und/oder dem Kiefer eines Patienten, umfassend:

eine Verbindungseinheit (14) zur Herstellung einer lösbaren Verbindung der Referenzanordnung mit dem Gebiss und/oder mit mit dem Kiefer des Patienten in räumlich fester Verbindung stehenden Hilfspunkten;

eine in Gebrauchslage zumindest teilweise extraoral angeordnete Ausrichtanordnung (12), die mit der Verbindungseinheit (14) starr verbunden ist und die derart ausgestaltet ist, dass die Referenzenanordnung relativ zu einer Komponente (R) eines externen Referenzsystem gezielt in eine definierte Lage ausrichtbar ist; und

zumindest drei Referenzelemente (40), die jeweils eine vorbestimmte Position in Bezug auf die Referenzanordnung aufweisen.

17. Referenzanordnung nach Anspruch 16,

dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine Teilmenge der Referenzelemente (40), insbesondere alle Referenzelemente (40), an der Verbindungseinheit (14) oder an der Ausrichtanordnung (12) angeordnet sind.

18. Referenzanordnung nach Anspruch 16 oder 17,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ausrichtanordnung (12) zumindest zwei schräg zueinander angeordnete Oberflächen (32, 34) aufweist, die derart ausgebildet sind, dass sie zur Ausrichtung der Referenzanordnung relativ zu zumindest einer Referenzebene (R) des Referenzsystems geeignet sind, wobei die Oberflächen (32, 34) insbesondere einen Winkel ( ) von 30° bis 150°, bevorzugt einen Winkel von 60° bis 120°, einschließen.

19. Referenzanordnung nach Anspruch 18,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Oberflächen (32, 34) in Gebrauchslage im Wesentlichen vertikal angeordnet sind.

20. Referenzanordnung nach Anspruch 18 oder 19,

dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen (32, 34) derart ausgebildet sind, dass auf sie zumindest eine Referenzebene (R) derart optisch projizierbar ist, dass die Referenzebene (R) auf der Oberfläche optisch ablesbar ist, um ein Ausrichten der Referenzanordnung relativ zu der Referenzebene (R) zu ermöglichen, wobei die Oberflächen (32, 34) insbesondere aufgeraut sind.

21. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 20,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ausrichtanordnung (12) griff- oder henkelartig ausgebildet ist.

22. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 21,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ausrichtanordnung (12) an ihrer in Gebrauchslage oberen und/oder unteren Seite eine Markierung, insbesondere zumindest eine Kerbe (30), aufweist, die im Wesentlichen in anteriorposteriorer Richtung verläuft.

23. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 22,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ausrichtanordnung (12) und die Verbindungseinheit (14) im We- sentlichen in einer Ebene angeordnet sind und/oder im Wesentlichen eine gleiche Dicke aufweisen.

24. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 23,

dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (14) eine Aufnahme (16) für eine Abdruckmasse aufweist, die insbesondere eine Vertiefung umfasst, die zumindest abschnittsweise von einer Randbegrenzung (20) begrenzt wird.

25. Referenzanordnung nach Anspruch 24,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Randbegrenzung (20) zumindest abschnittsweise mit einer Hin- terschneidung (18) versehen ist und/oder dass die Aufnahme (16) mehrere die - in Gebrauchslage gesehen - obere und die untere Seite der Referenzanordnung verbindende Retentionsöffnungen (22) aufweist, die insbesondere einen sich zu einer dem Gebiss abgewandten Seite der Referenzanordnung hin aufweitenden Querschnitt aufweisen.

26. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 25,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Aufnahme (16) Distanzhalter (26) aufweist, die sich von einem Boden (24) der Aufnahme (16) erstrecken und die insbesondere stegartig ausgebildet sind, um einen großflächigen Kontakt zwischen Teilen des Gebisses und dem Boden (24) der Aufnahme (16) zu verhindern. 27. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 26,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Referenzelemente (40) lösbar mit der Referenzanordnung verbunden sind.

28. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 27,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Referenzelemente (40) jeweils einen kugelförmigen Referenzkör- per (42) aufweisen, der mit einem Schaft (44) verbunden ist, wobei der Schaft (44) in eine entsprechende Bohrung (28, 28') an der Referenzanordnung einführbar ist.

29. Referenzanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 16 bis 28,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verbindungseinheit (14) und die Ausrichtanordnung (12) einstückig ausgebildet sind. 30. Verwendung einer Referenzanordnung gemäß zumindest einem der Ansprüche 16 bis 29 in einem Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 15.

Description:
Verfahren zur Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung und Referenzanordnung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung.

Herkömmlicherweise werden Zahnersatzimplantatanordnungen geplant, indem zunächst mit Hilfe eines Abdrucks eines Gebisses eines Patienten ein reales Modell des Gebisses angefertigt wird. Das reale Modell gibt die Lageverhältnisse der Zähne zueinander (sogenannte Okklusion) sowie die Topographie des Zahnfleischs weitgehend exakt wieder. Anschließend wird mit Hilfe einer Wachsmodellierung - sog. "Wax-up" - eine Vorplanung der Zahnersatzimplantate vorgenommen. Das Wachsmodell liefert damit einen ersten Eindruck, wie die fehlenden natürlichen Zähne des Patienten durch Zahnersatzimplantate ersetzt werden können.

Das Wachsmodell dient als Vorlage zur Erstellung eines weiteren Modells aus Material, das bei Röntgenaufnahmen einen hinreichend guten Kontrast liefert, sog. radioopakes Material. Das Modell aus radioopakem Material wird dem Patienten eingesetzt und - falls erforderlich - angepasst. Mit eingesetztem Modell wird von dem Kiefer des Patienten eine Computertomographie (CT) oder eine dentale Volumentomographie (DVT) angefertigt. Die dadurch erhaltenen Daten geben Aufschluss, wie das Modell relativ zu den Zähnen und dem Kiefer liegt. Anhand der Daten wird anschließend unter Zuhilfenahme eines Implantatplanungsprogramms eine abschließende Planung der Implantatpositionen und insbesondere der vorzuneh- menden Bohrungen zur Verankerung des Implantats bzw. der Implantate durchgeführt.

Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren sind zumindest zwei Sitzun- gen mit dem Patienten erforderlich, da das "Wax-up" und die Anfertigung des Modells aus radioopakem Material mit erheblichem Zeitaufwand verbunden sind, die zudem nur von spezialisiertem Personal durchgeführt werden können, was entsprechende Kosten nach sich zieht. Problematisch ist außerdem oftmals eine korrekte Positionierung des Modells aus radio- opakem Material im Mundraum des Patienten und eine lagegenaue Ausrichtung des Patienten selbst bei der CT- oder der DVT-Untersuchung. Ferner sind nachträgliche Änderungen des Modells nur unter vergleichsweise großem Aufwand möglich. Falls der Patient entscheidet, dass der durch das Modell erzeugte Gesamteindruck nicht befriedigend ist, müssen die "Wax-up"-Prozedur und die Anfertigung des radioopaken Modells wiederholt werden.

Ein weiterer Nachteil des vorstehend beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass erst nach Durchführung der CT oder der DVT entschieden werden kann, ob der chirurgische Eingriff zur Implantation der Zahnersatzimplantatanordnung auch tatsächlich wie geplant durchgeführt werden kann, da erst danach feststeht, wie der Zustand des Kieferknochens ist. Unter Umständen muss das Modell überarbeitet werden, was eine Wiederholung der vorstehend genannten Schritte erforderlich macht.

Insgesamt ist festzuhalten, dass das vorstehend beschriebene Verfahren zwar in der Regel gute Ergebnisse liefert, allerdings ist es mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das eine schnellere und kostengünstigere Planung von Zahnersatzimplantatanordnungen ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren, eine Referenzanordnung zu verwenden, welche wenigstens eine Ausrichtanordnung aufweist, die als Hilfsmittel zur Lagebestimmung der Referenzanordnung nutzbar ist. Die Referenzanordnung wird an einem Patienten, insbesondere am Gebiss des Patienten oder an mit dem Kiefer des Patienten in räumlich fester Verbindung stehenden Hilfspunkten lösbar befestigt. Derartige Hilfspunkte können beispielsweise temporäre Hilfsimplantate zum Befestigen der Refe- renzanordnung sein. Die Befestigung der Referenzanordnung an dem Gebiss oder an den Hilfspunkten stellt sicher, dass die genannten Komponenten in fester räumlicher Beziehung zueinander stehen.

Anschließend wird die räumliche Lage der Referenzanordnung mittels einer Ausrichtung der Ausrichtanordnung relativ zu einem externen Referenzsystem ausgerichtet. Dadurch werden letztlich auch das Gebiss und der Kiefer des Patienten in eine definierte Lage gebracht.

Nach dem Ausrichten der Referenzanordnung werden gleichzeitig das Gebiss und der Kiefer dreidimensional erfasst und ein entsprechender Datensatz wird generiert. Auf Basis des generierten Datensatzes wird ein virtuelles Modell des Gebisses und/oder des Kiefers erzeugt. Das virtuelle Modell ist aufgrund der vorher vorgenommenen Ausrichtung der Referenzanordnung bezüglich eines externen Referenzsystems eindeutig im Raum orientiert und kann daher zur weiteren Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung herangezogen werden.

Es werden somit durch eine simultane Erfassung des Gebisses und des Kiefers mittels eines geeigneten Verfahrens, beispielsweise mittels eines bildgebenden Verfahrens, Daten gewonnen, die die anatomischen Gegebenheiten im Bereich des Gebisses und des Kiefers des Patienten wiedergeben. Die Daten bilden einen Datensatz, der die Grundlage für ein virtuelles Modell des Gebisses und/oder des Kiefers bildet. Beispielsweise wird das virtuelle Modell aus dem generierten Datensatz errechnet.

Insbesondere wird das virtuelle Modell unmittelbar auf Basis des generierten Datensatzes erzeugt. D.h. bis auf Umformungen des Datensatzes, z.B. eventuell erforderliche Transformationen des Datenformats, sind keine aufwendigen Zwischenschritte zwischen der Datenakquisition und der

Erstellung des virtuellen Modells vorgesehen. Der Datensatz wird somit im Wesentlichen direkt in die Modellberechnung eingespeist.

Mit anderen Worten findet im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren gleich zu Beginn der Planung eine dreidimensionale Erfassung der Ist- Situation des Gebisses des Patienten und seines Kiefers statt. Der dabei gewonnene Datensatz ist aufgrund der Ausrichtung der Referenzanordnung und deren Befestigung an dem Gebiss und/oder an entsprechenden Hilfspunkten eindeutig festgelegt, sodass die anschließenden Planungs- schritte vereinfacht werden.

Es versteht sich, dass unter dem Begriff "Zahnersatzimplantatanordnung" sowohl einzelne Zahnersatzimplantate als auch Anordnungen und Kombinationen mehrerer einzelner Zahnersatzimplantate verstanden werden können. Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch ein extraoraler Bereich des Patienten, insbesondere ein Abschnitt des Gesichts des Patienten im Bereich des Kiefers, dreidimensional erfasst. Dadurch ist es beispielsweise möglich, bei der Planung der Zahnersatzimplantatanordnung auch Aspekte der extraoralen Ästhetik zu berücksichtigen.

Insbesondere erfolgt gleichzeitig mit der dreidimensionalen Erfassung des extraoralen Bereichs des Patienten eine dreidimensionale Erfassung charakteristischer Elemente der Referenzanordnung. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, die gleichzeitige dreidimensionale Erfassung des Gebisses und des Kiefers eine gleichzeitige dreidimensionale Erfassung charakteristischer Elemente der Referenzanordnung umfasst.

Gemäß den vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen des Verfahrens ist es somit möglich, das Gebiss, den Kiefer, den extraoralen Bereich des Patienten und/oder charakteristische Elemente der Referenzanordnung simultan dreidimensional zu erfassen, um den für die spezifische Anwen- dung erforderlichen Datensatz generieren zu können.

Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine Referenzanordnung verwendet, bei der zumindest ein charakteristisches Element - insbesondere drei charakteristische Elemente - an der extraoral angeordne- ten Ausrichtanordnung der Referenzanordnung angeordnet ist.

Insbesondere wird eine Referenzanordnung verwendet, bei der zumindest ein charakteristisches Element derart ausgeführt ist, dass es optisch erfassbar ist. Ferner ist es möglich, eine Referenzanordnung zu verwenden, bei der die charakteristischen Elemente - oder zumindest eine Teilmenge der charakteristischen Elemente - jeweils einen kugelförmigen Referenzkörper aufweisen, der mit einem Schaft verbunden ist, wobei der Schaft, insbesonde- re lösbar, mit der Referenzanordnung verbunden ist. Derartige Elemente sind gut erfassbar und ermöglichen eine exakte Referenzierung der erfassten Daten des Patienten. Durch ein lösbares Anbringen der charakteristischen Elemente können diese bedarfsgerecht, beispielsweise in verschiedenen Positionen, an der Referenzanordnung befestigt werden. Außerdem ermöglicht es eine Wiederverwendung der charakteristischen Elemente bei einem Austausch der Referenzanordnung.

Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird anhand des virtuellen Modells eine computergestützte virtuelle Vorplanung der Zahnersatzim- plantatanordnung vorgenommen. Beispielsweise wird das aus dem Datensatz erzeugte virtuelle Modell in ein geeignetes Planungsprogramm eingespeist. Falls charakteristische Elemente vorgesehen sind, kann die Referenzierung des Datensatzes auf einfache Weise geschehen. Die Bestimmung der räumlichen Lage der charakteristischen Elemente der Refe- renzanordnung, beispielsweise bestimmte Referenzmarker, ermöglicht eine Zuordnung der Datenpunkte des erfassten Datensatzes auf Basis der Soll- Lage der charakteristischen Elemente, die als Bezugssystem in derartigen Planungsprogrammen hinterlegt ist oder hinterlegt werden kann. Mit anderen Worten schaffen diese Elemente ein eindeutiges Bezugssystem, an dem die Datenpunkte "eingehängt" werden können. Mit anderen bildgebenden Methoden erhobene Datensätze können auf Basis dieses Bezugssystems auf einfache Weise eingebunden werden.

Mit Hilfe des Programms wird anschließend geplant, welche Implantate wo zum Einsatz gelangen. Die Form und Position der Zahnersatzimplantatan- Ordnung kann aufgrund des räumlich eindeutig referenzierten virtuellen Modells angepasst und optimiert werden. Insbesondere wird das virtuelle Modell unmittelbar zur Vorplanung genutzt. D.h. bis auf geringfügige Umformungen des Datensatzes, z.B. eventuell erforderliche Transformationen des Datenformats, sind keine aufwendigen Zwischenschritte erforderlich, um das virtuelle Modell zur Vorplanung nutzen zu können. Das virtuelle Modell ist mit anderen Worten derart beschaffen, dass es im Wesentlichen direkt als Basis zur Vorplanung dienen kann. Ferner kann im Rahmen der virtuellen Vorplanung ein virtuelles Zahnersatzimplantatmodell und/oder ein virtuelles Modell des Mundraums des Patienten erstellt werden, das als Grundlage für weitere Planungsschritte dienen kann. Das virtuelle Zahnersatzimplantatmodell und/oder das virtuelle Modell des Mundraums des Patienten - oder zumindest ein Modell eines Teils des Mundraums - können dem Patienten vergleichsweise rasch nach Ab- schluss der dreidimensionalen Erfassung des Gebisses und des Kiefers vorgelegt werden, sodass die Vorplanung - und damit wesentliche Teile der Planung der Zahnersatzimplantatanordnung - bereits während einer Sitzung durchgeführt werden können. Die Existenz des virtuellen Zahnersatzimplantatmodells und/oder des virtuellen Modells des Mundraums des Patienten ermöglichen es ferner, auf einfache Weise Änderungen an dem Modell vorzunehmen, die sofort visualisiert werden können. Außer- dem kann auf Basis der vorliegenden Daten bereits eine Kostenschätzung vorgenommen werden, sodass dem Patienten schnell alle zur Entscheidungsfindung wesentlichen Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Beispielsweise können Datensätze des Gebisses und des Kiefers mit Datensätzen des extraoralen Kieferbereichs des Patienten kombiniert werden, um schon in der virtuellen Vorplanungsphase den Einfluss der virtuell ermittelten Zahnimplantatanordnung auf die extraorale Ästhetik des Pati- enten berücksichtigen zu können.

Nach Freigabe des Zahnersatzimplantatmodells und/oder des virtuellen Modells des Mundraums - gegebenenfalls nach der Durchführung von Anpassungen und/oder Änderungen - kann zumindest ein Teil der Kom- ponenten der Zahnersatzimplantatanordnung unter Rückgriff auf die Daten des virtuellen Zahnersatzimplantatmodells maschinell angefertigt werden. Mit anderen Worten können die elektronisch vorliegenden Daten des Zahnersatzimplantatmodells direkt - wobei der Begriff "direkt" in diesem Zusammenhang reine Umformungen des Datensatzes, wie etwa eine Transformation des Datenformats, einschließt - geeigneten Maschinen oder Vorrichtungen zur Verfügung gestellt werden, sodass eine Anfertigung der benötigten Komponenten ohne Zeit- und/oder Präzisionsverluste gewährleistet ist. Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens kann die Erfassung des Gebisses, des Kiefers und der charakteristischer Elemente der Referenzanordnung mit Hilfe einer Computertomographie oder einer dentalen Volumentomographie erfolgen. Die genannten bildgebenden Verfahren liefern ein exaktes Abbild der vorliegenden Situation. Die entsprechenden Datensätze können rasch und problemlos elektronisch weiter ver- und bearbeitet werden.

Die Erfassung des extraoralen Bereichs des Patienten und/oder von extraoral angeordneten charakteristischen Elementen der Referenzanord- nung kann optisch vorgenommen werden. Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Komponente des externen Referenzsystems, insbesondere eine Referenzebene, durch einen Lichtstrahl, insbesondere durch einen Laserstrahl, auf die Referenzanordnung projiziert wird. Die Ausrichtung der Referenzanordnung kann sich an der Referenzebene orientieren. Nach abgeschlossener Ausrichtung ist die Referenzanordnung in einer vordefinierten Position relativ zu der Referenzebene angeordnet, deren Lage wiederum bekannt ist und z.B. in Bezug auf den Gantry eines CT-Geräts eindeutig definiert ist. Beispielsweise wird die Referenzanordnung in eine im Wesentlichen horizontal angeordnete Referenzebene gebracht. Eine Positionierung der Referenzanordnung innerhalb der Referenzebene und/oder parallel dazu kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein markanter Punkt im Kopfbereich des Patienten relativ zu einer weiteren Markierung, insbesondere einer Lasermarkierung, aus- gerichtet wird .

Unter einem Lichtstrahl im vorstehend verwendeten Sinn ist ein Strahl beliebiger Geometrie zu verstehen. Der Lichtstahl kann beispielsweise einen kreisförmigen, ovalen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen. Der Lichtstrahl kann beispielsweise durch geeignete Mittel - z.B. durch einen bewegten Spiegel - aufgefächert werden, um die gewünschte Referenzebene zu erzeugen. Durch eine Blendenanordnung kann ebenfalls ein flächiger Lichtstrahl erzeugt werden, der als Referenzebene nutzbar ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Referenzanordnung mittels einer Abdruckmasse am Gebiss und/oder - direkt oder indirekt - am Kiefer des Patienten lösbar befestigt. Die Erfindung betrifft ferner eine Referenzanordnung zur lösbaren Verbindung mit einem Gebiss und/oder einem Kiefer eines Patienten, umfassend: - eine Verbindungseinheit zur Herstellung einer lösbaren Verbindung der Referenzanordnung mit dem Gebiss und/oder mit mit dem Kiefer des Patienten in räumlich fester Verbindung stehenden Hilfspunkten,

eine in Gebrauchslage extraoral angeordnete Ausrichtanordnung, die mit der Verbindungseinheit starr verbunden ist und die derart ausgestaltet ist, dass die Referenzanordnung relativ zu einem externen Referenzsystem gezielt in eine definierte Lage ausrichtbar ist, und

zumindest drei Referenzelemente, die jeweils eine vorbestimmte Position in Bezug auf die Referenzanordnung aufweisen.

Die Referenzelemente bilden ein festes Bezugsystem, das wiederum mit Hilfe der Ausrichtanordnung mit einem externen Referenzsystem gekoppelt werden kann. Durch die lösbare Verbindung der Verbindungseinheit mit dem Patienten werden auch das Gebiss und/oder der Kiefer in einen festen räumlichen Bezug gebracht. Mit anderen Worten ermöglicht die Referenzanordnung eine Ausrichtung eines Gebisses und/oder eines Kiefers eines Patienten, um diese in einer bekannten räumlichen Lage dreidimensional erfassen und die entsprechenden Daten für weitere Behand- lungsschritte und/oder eine Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung nutzen zu können. Die Ausrichtanordnung dient dabei als Hilfsmittel, mit dem die Referenzanordnung in die gewünschte Lage bringbar ist bzw. mit dem die Lage der Referenzanordnung relativ zu dem externen Referenzsystem verifizierbar ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist zumindest eine Teilmenge der Referenzelemente an der Verbindungseinheit angeordnet. Es können auch alle Referenzelemente dort vorgesehen sein. Insbesondere sind die Referenzelemente in Gebrauchslage zumindest zum Teil intraoral ange- ordnet. Die räumliche Nähe der Referenzelemente zu dem Gebiss bzw. zu dem Kiefer ermöglicht eine genauere Festlegung der Lage der einzelnen Komponenten des Gebisses bzw. des Kiefers relativ zu dem durch die Referenzelemente festgelegten Bezugssystem. Die Ausrichtanordnung weist insbesondere zwei schräg zueinander angeordnete Oberflächen auf, die derart ausgebildet sind, dass sie zur Ausrichtung der Referenzanordnung relativ zu zumindest einer Referenzebene des Referenzsystems geeignet sind. Die Oberflächen schließen beispielsweise einen Winkel zwischen etwa 30° und 150°, bevorzugt einen Winkel zwi- sehen etwa 60° bis 120°, ein.

Die Oberflächen können in Gebrauchslage, insbesondere in einer sitzenden oder stehenden Position des Patienten, im Wesentlichen vertikal angeordnet sein.

Gemäß einer Ausführungsform sind die Oberflächen derart ausgebildet, dass auf sie zumindest eine Referenzebene derart optisch projizierbar ist, dass die Referenzebene auf der Oberfläche optisch ablesbar ist, um ein Ausrichten der Referenzanordnung relativ zu der Referenzebene zu ermög- liehen. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Beschaffenheit der Oberflächen so gestaltet ist, dass die optische Projektion der Referenzebene gut erkennbar ist. Beispielsweise ist die Oberfläche zu diesem Zweck aufgeraut.

Eine Referenzebene lässt sich beispielsweise auf einfache Weise durch einen Laser projizieren. Die durch den Laser erzeugte Referenzebene kann zur Ausrichtung einer an den Oberflächen vorgesehenen Markierung verwendet werden, d.h. die Lage der Referenzanordnung wird beispielsweise so lange verändert bis die Projektion der Referenzebene und die Markierung zur Deckung kommen oder parallel zueinander ausgerichtet sind. Beispielsweise können ein Strich, eine Kerbe oder eine Kante als Markierung fungieren.

Um eine Bedienung der Referenzanordnung und ihre räumliche Ausrichtung zu erleichtern, kann die Ausrichtanordnung griff- oder henkelartig ausgebildet sein. Insbesondere spannt die Ausrichtanordnung eine Ebene auf, die in Gebrauchslage bzw. in einer ausgerichteten Lage im Wesentlichen horizontal angeordnet ist. Die vorstehend genannten Oberflächen können an Außenflächen der Ausrichtanordnung, d.h. an in Gebrauchslage dem Gesicht des Patienten abgewandten Seiten, angeordnet sein.

Um eine Ausrichtung der Referenzanordnung in Bezug auf eine Sagittal- ebene des Patienten zu erleichtern, kann die Ausrichtanordnung an ihrer in Gebrauchslage oberen und/oder unteren Seite eine Markierung, insbesondere eine Kerbe, aufweisen, die im Wesentlichen in anterior-posteriorer Richtung verläuft. Die Kerbe kann beispielsweise so ausgerichtet werden, dass sie zwischen den Frontzähnen - falls vorhanden - platziert wird.

Ein kompakter Aufbau der Referenzanordnung ergibt sich, wenn die Ausrichtanordnung und die Verbindungseinheit im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sind und/oder im Wesentlichen eine gleiche Dicke aufweisen.

Eine effiziente und kostengünstige Ausführungsform der lösbaren Befestigung sieht die Verwendung einer Abdruckmasse vor. Die Verbindungsein- heit kann daher eine Aufnahme für die Abdruckmasse aufweisen. Die Aufnahme umfasst insbesondere eine Vertiefung, die zumindest abschnittsweise von einer Randbegrenzung begrenzt wird.

Um sicherzustellen, dass die Abdruckmasse beim Lösen der Referenzan- Ordnung von dem Gebiss des Patienten nicht auch von der Verbindungseinheit getrennt wird, kann die Randbegrenzung zumindest abschnittsweise mit einer Hinterschneidung versehen sein. Bei einem Aushärten der Abdruckmasse wird eine formschlüssige Verbindung zwischen der Abdruckmasse und der Randbegrenzung - und damit der Referenzanord- nung - hergestellt. Die Aufnahme kann zusätzlich oder alternativ Re- tentionsöffnungen aufweisen, die sich von einer in Gebrauchslage oberen zu einer in Gebrauchslage unteren Seite der Verbindungseinheit bzw. der Referenzanordnung erstrecken. Mit anderen Worten durchqueren die Re- tentionsöffnungen die Verbindungseinheit. Da sich deren Querschnitt zu der der Aufnahme abgewandten Seite der Verbindungseinheit hin aufweitet, wird bei einem Aushärten von der in die Retentionsöffnungen eingetretenen Abdruckmasse ebenfalls ein Formschluss erzeugt, der verhindert, dass sich die Abdruckmasse beim einem Entfernen der Referenzanordnung aus dem Mund des Patienten von der Referenzanordnung löst. Ins- besondere weisen die Retentionsöffnungen einen konischen Querschnitt auf.

Die Aufnahme kann mit Distanzhaltern versehen sein, die sich von einem Boden der Aufnahme erstrecken und die insbesondere stegartig ausgebil- det sind, um einen großflächigen Kontakt zwischen Teilen des Gebisses und dem Boden der Aufnahme zu verhindern.

Die Referenzelemente können lösbar mit der Referenzanordnung verbunden sein. Dies ermöglicht einerseits die Wiederverwendung der Referenzelemente, andererseits können diese an unterschiedlichen Stellen der Referenzanordnung positioniert werden, um beispielsweise unterschiedliche Bezugssysteme realisieren zu können.

Die Referenzelemente weisen insbesondere jeweils einen kugelförmigen Referenzkörper auf, der mit einem Schaft verbunden ist, wobei der Schaft in eine entsprechende Bohrung an der Referenzanordnung einführbar ist. Die kugelförmige Ausgestaltung des Referenzkörpers ermöglicht eine präzise Bestimmung der Position des entsprechenden Referenzelements. Durch die Verwendung von zumindest teilweise radioopakem Material für zumindest einen Abschnitt der Referenzelemente, bevorzugt für zumindest den Referenzkörper, wird die Positionsbestimmung der Referenzelemente erleichtert, da der von dem Material bei CT- oder DVT-Untersuchungen erzeugte Kontrast größer ist als der von natürlichen Materialien.

Gemäß einer einfach und kostengünstig herzustellenden Ausführungsform der Referenzanordnung sind die Verbindungseinheit und die Ausrichtanordnung einstückig ausgebildet. Insbesondere ist die Referenzanordnung aus Kunststoff, insbesondere Plexiglas hergestellt. Die Refe- renzanordnung kann zur einmaligen Verwendung vorgesehen sein.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer Referenzanordnung gemäß zumindest einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen in zumindest einer der eingangs beschriebenen Aus- führungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen angegeben. Nachfolgend wird eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Referenzanordnung rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Refe renzanordnung in einer Perspektivansicht,

Fig. 2 die Referenzanordnung der Fig. 1 in einer Draufsicht, Fig. 3 und 4 eine Frontansicht bzw. eine Seitenansicht der Refe renzanordnung der Fig. 1 und

Fig. 5 eine Ausführungsform eines Referenzelements. Fig. 1 zeigt einen Zentrierlöffel 10 mit einem Ausrichtabschnitt 12 und einem Löffelkörper 14. Der Ausrichtabschnitt 12 dient zur Ausrichtung der räumlichen Lage des Zentrierlöffels 10 relativ zu einem externen Referenzsystem, wenn der Zentrierlöffel 10 an einem Gebiss und/oder einem Kiefer eines Patienten befestigt ist. Zu diesem Zweck wird eine Aufnahme 16, die als eine Vertiefung des Löffelkörpers 14 ausgestaltet ist, mit einer Abdruckmasse versehen, in die das Gebiss und/oder der Kiefer des Patienten eingepresst wird. Es versteht sich, dass der Zentrierlöffel 10 sowohl am Unterkiefer als auch am Oberkiefer des Patienten zum Einsatz gelangen kann.

Nach dem Anbringen des Zentrierlöffels 10 an dem Patienten wird ein Aushärten der Abdruckmasse abgewartet. Der Zentrierlöffel 10 ist damit räumlich fest mit dem Patienten verbunden. Anschließend wird der Kopf des Patienten relativ zu einem externen Referenzsystem ausgerichtet, wie nachfolgend noch eingehender erläutert wird. Bei dem Aushärten der Abdruckmasse wird diese gleichzeitig formschlüssig mit dem Zentrierlöffel 10 verbunden, da sie in Hinterschneidungen 18 in einem die Aufnahme 16 seitlich begrenzenden Randabschnitt 20 einge- drungen und dort ausgehärtet ist. Zusätzlich sind Retentionsöffnungen 22 vorgesehen, die den Löffelkörper 14 durchqueren und die in einem Querschnitt eine konische Form aufweisen, die sich zu der der Abdruckmasse abgewandten Seite des Löffelkörpers 14 hin aufweitet. Die Retentionsöffnungen 22 wirken dadurch in ähnlicher Form wie die Hinterschneidungen 18.

Um den beengten Verhältnissen im Mundraum des Patienten Rechnung zu tragen, kann der Löffelköper 14 insbesondere im retromolaren Bereich abgeflacht und/oder schmäler ausgeführt sein. Beispielsweise kann auch eine Absenkung des Randabschnitts 20 vorgesehen sein.

Um zu verhindern, dass das Gebiss großflächig an einem Boden 24 der Aufnahme 16 aufliegt, wenn der Zentrierlöffel 10 an dem Patienten befestigt ist, sind stegartige Distanzhalter 26 vorgesehen, die aus dem Boden 24 hervortreten.

Der Löffelkörper 14 weist eine Mehrzahl von Referenzelementbohrungen 28 auf, in die nachfolgend noch näher zu beschreibende Referenzelemente einsteckbar sind. Zur Festlegung eines Bezugsystems ist es nicht erforder- lieh, dass sämtliche Bohrungen 28 mit Referenzelementen bestückt werden. Durch die gezielte Bestückung bestimmter Bohrungen 28 können unterschiedliche Bezugssystem definiert werden. Die Bohrungen 28 durchdringen den Löffelkörper 14, sodass die Referenzelemente sowohl von der Oberseite als auch von der Unterseite aus in den Löffelkörper 14 eingesteckt werden können. Der Ausrichtabschnitt 12 des Zentrierlöffels 10 weist eine bezüglich einer Kerbe 30 symmetrische Form auf. Die Kerbe 30 verläuft in einer Gebrauchslage des Zentrierlöffels 10 im Wesentlichen in einer anterior- posterioren Richtung. Bei einer Positionierung des Zentrierlöffels 10 wird die Kerbe 30 so ausgerichtet, dass sie in etwa zwischen den Frontzähnen des Patienten verläuft, wodurch eine Sagittalebene definiert wird. Die Kerbe 30 kann auch an der in Fig. 1 nicht sichtbaren Unterseite des Zentrierlöffels 10 vorgesehen sein, wie Fig. 3 zu entnehmen ist. Eine V-förmige Ausnehmung 31 erleichtert zusätzlich die korrekte Positionierung des Zentrierlöffels 10 bezüglich der Sagittalebene.

Nach einer Befestigung des Zentrierlöffels 10 wird der Kopf des Patienten ausgerichtet, indem eine Referenzebene auf senkrecht zu der Kerbe 30 verlaufende Stirnflächen 32 des griff- oder henkelartig ausgebildeten Ausrichtabschnitts 12 projiziert wird. Dabei wird die Referenzebene gleichzeitig auch auf Seitenflächen 34 des Ausrichtabschnitts 12 projiziert. Die Flächen 32, 34 sind in Gebrauchslage des Zentrierlöffels 10 im Wesentlichen vertikal angeordnet. Die Flächen 32, 34 schließen einen Winkel ein, der ungleich Null oder 180° ist. Wenn eine Projektion der Referenzebene auf die Flächen 32, 34 parallel zu den jeweiligen oberseitigen und unterseitigen Begrenzungskanten der Flächen 32 und 34 verläuft, ist sichergestellt, dass sich der Zentrierlöffel 10 in der Referenzebene befindet. Eine Ausrichtung muss sich jedoch nicht notwendigerweise an den ge- nannten Kanten orientieren. Alternativ oder zusätzlich können an den Flächen 32, 34 beispielsweise Markierungen in Form von Strichen und/oder Kerben vorgesehen sein.

Der Ausrichtabschnitt 12 des Zentrierlöffels 10 ermöglicht trotz seiner konstruktiv einfachen Ausgestaltung eine exakte Ausrichtung des Zentrierlöffels 10 in Bezug auf die Referenzebene. Da der Ausrichtabschnitt 12 einstückig mit dem Löffelkörper 14 ausgebildet ist, können Positionierfehler aufgrund einer unsachgemäßen Montage ausgeschlossen werden, die bei mehrteilig ausgeführten Zentrierlöffeln auftreten kann. Der Zentrierlöffel 10 kann beispielsweise ein kostengünstiges und als Wegwerfgegenstand konzipiertes Kunststoffteil sein. Insbesondere ist Acrylglas ein geeignetes Material zur Herstellung des Zentrierlöffels 10.

An dem Ausrichtabschnitt 12 sind Bohrungen 28' angeordnet, die eben- falls mit Referenzelementen bestückt werden können, falls dies erforderlich sein sollte.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht des Zentrierlöffels 10, um die relative Lage der Flächen 32, 34 zu verdeutlichen. In dem dargestellten Ausführungsbei- spiel beträgt der Winkel etwas über 105°. Es versteht sich, dass dieser Winkel je nach Bedarf variiert werden kann. Entscheidend ist lediglich, dass die Flächen 32, 34 nicht parallel sind, da sonst keine eindeutige Ausrichtung des Zentrierlöffels 10 bezüglich der Referenzebene erfolgen kann.

Im Bereich des Löffelkörpers 14 sind die Konturen der Hinterschnei- dungen 18 durch gestrichelte Linien gekennzeichnet. Im Bereich des Ausrichtabschnitts 12 bezeichnen die gestrichelten Linien die Lage der Bohrungen 28'.

Fig. 3 zeigt eine Frontansicht des Zentrierlöffels 10. In einem ausgerichteten Zustand des Zentrierlöffels 10 verläuft die Referenzebene R sowohl parallel zu einer Oberkante 36 als auch parallel zu einer Unterkante 38 der Flächen 32, 34. Fig. 3 ist ferner zu entnehmen, dass der Zentrierlöffel 10 von flacher Bauart ist, d.h. der Ausrichtabschnitt 12 und der Löffelkörper 14 sind in einer Ebene angeordnet. Der Ausrichtabschnitt 12 und der Löffelkörper 14 weisen zudem eine im Wesentlichen gleiche vertikale Erstreckung auf. Dies ist auch der Fig. 4 zu entnehmen, die eine Seitenansicht des Zentrierlöffels 10 zeigt.

Fig. 5 zeigt ein Referenzelement 40, das einen kugelförmigen Referenzkörper 42 und einen Schaft 44 aufweist. Zur Befestigung des Referenzele- ments 40 an dem Zentrierlöffel 10 wird der Schaft 44 in eine der Bohrungen 28, 28' eingeführt. Ein kegelstumpfförmiger Zwischenabschnitt 46 legt fest, wie weit der Schaft 44 in die jeweilige Bohrung 28, 28' eingesteckt werden kann, sodass die Lage des Mittelpunkts des Referenzkörpers 42 in Bezug auf den Zentrierlöffel 10 eindeutig festgelegt wird. Die zu dem Refe- renzkörper 42 hin zulaufende Form des Zwischenabschnitts 46 führt zu einer Einschnürung 48, sodass die Kugelform des Referenzkörpers 42 bei einer CT- oder DVT-Untersuchung gut zu erkennen ist und infolgedessen auch die Lage des Mittelpunkts des Referenzkörpers 42 exakt bestimmt werden kann. Die durch die genannten Untersuchungen ermittelten Posi- tionen der Referenzkörper 42 können auch beispielsweise mit entsprechenden Soll-Werten verglichen werden, um die durch die Untersuchungen gewonnenen Daten zu validieren und - falls nötig - zu korrigieren. Außerdem bilden die Referenzelemente 40 ein Bezugssystem, das eine einfache Verschmelzung von mit unterschiedlichen Methoden gewonnenen Datensätzen ermöglicht.

Anhand der elektronisch vorliegenden Daten der Untersuchungen können die Zähne und der Kiefer mit Hilfe geeigneter Programme exakt erfasst und lagegenau dargestellt werden. Mit einer geeigneten Planungssoftware kann auch eine Ausgestaltung der erforderlichen Zahnersatzimplantate mit großer Präzision virtuell geplant werden. Außerdem kann eine Vorschau des Gebisses und des Kiefers erstellt werden, die eine Situation nach durchgeführter Implantation der Zahnersatzimplantate zeigt. Die computergestützte Datenaufnahme des Ist-Zustands des Mundraums des Patienten, die virtuelle Vorplanung der Zahnersatzimplantatanordnung auf Basis der aufgenommenen Daten und die Darstellung einer Vorschau der Situation nach abgeschlossener Behandlung können im Vergleich zu herkömmlichen Methoden auf einfache Weise und schnell durchgeführt werden. Dem Patienten kann daher bereits in der ersten Sitzung ein virtu- elles Modell des Gebisses nach erfolgter Behandlung vorgelegt werden. Bei Bedarf kann das Modell auch noch mit geringem Aufwand virtuell ange- passt werden. Auch eine Kostenschätzung lässt sich anhand der vorliegenden Daten schnell erstellen. Sobald der Patient mit dem vorgeschlagenen Implantationsmodell einverstanden ist, kann auf Basis der vorliegen- den Daten in eine genauere Planung eingetreten werden, die beispielsweise eine genauere virtuelle Festlegung der vorzunehmenden Bohrungen zur Platzierung der Implantate umfasst. Auch können die vorliegenden Daten genutzt werden, um patientenspezifische Implantate herzustellen. Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Planungsphase grundsätzlich kein physikalisches Modell der Zahnersatzimplantatanordnung erstellt werden muss, da die Abdruckmasse letztlich nur zur Befestigung des Zentrierlöffels an dem Gebiss bzw. dem Kiefer des Patienten dient, damit der Kopf des Patienten durch diesen korrekt ausgerichtet werden kann. Der durch das erfindungsgemäße Verfahren mögliche Verzicht auf ein physikalisches Modell führt zu einer Reduktion der erforderlichen Arbeitsschritte und damit zu einer Verringerung der Behandlungskosten. Zudem kann dem Patienten schneller als bisher ein Eindruck vermittelt werden, wie sein Gebiss nach Abschluss der Behandlung aussieht. Natürlich ist es den Beteiligten unbenommen, die ohnehin vorhandenen Daten zu nutzen, um ein solches physikalisches Modell herzustellen. Ein solches Modell kann auch anhand des Abdrucks des Gebisses des Patien- ten in der Abdruckmasse erstellt werden.

Bezugszeichenliste

10 Zentrierlöffel

12 Ausrichtabschnitt

14 Löffelkörper

16 Aufnahme

18 Hinterschneidung

20 Randabschnitt

22 Retentionsöffnung

24 Boden

26 Distanzhalter

28, 28' Referenzelementbohrung

30 Kerbe

31 Ausnehmung

32 Stirnfläche

34 Seitenfläche

36 Oberkante

38 Unterkante

40 Referenzelement

42 Referenzkörper

44 Schaft

46 Zwischenabschnitt

48 Einschnürung

Winkel

R Referenzebene